Team-Syncro16 März 19, 2011 · bearbeitet März 19, 2011 von Team-Syncro16 Hallo, wir sind ein Ehepaar, Sie 31, Er 35 und haben zur Zeit eine Beratung durch einen VVO Mitarbeiter. Da uns diese Beratung in Teilen suboptimal vorkommt, haben wir uns in diesem Forum umgesehen und haben schon einiges gelesen und sind überzeugt daß die vom VVO angepriesene Fondsgebundene Rentenversicherung (Voklswohlbund oder Canada Life) nicht das richtige für uns ist. Daher würden wir uns sehr freuen wenn uns jemand eine Einschätzung geben könnte was in unserem Falle Sinn macht. Ich versuche mal sogut wie möglich unsere Situation zu beschreiben: 2. Basisangaben zur persönlichen Situation 2.1 Alter, Familienstand, Kinder, geplanter Renteneintritt Sie 31, Er 35, verheiratet, keine Kinder, Kinder in Planung. Rententeintritt Er mit 62-63 2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig Beide in Festanstellung, Sie 21600, Er 78000, Im Monat übrig Sie: 300 Euro, Er 1000 2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt Sie ca. 100 Euro, Er ca. 300 Euro. 2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten Beide niedrig bis mittel, eine breite Streuung wäre gewünscht. 2.5 bisherige Risikovorsorge / Falls nicht: Personen und Sachversicherungen im Überblick Sie: Bekommt keine BU aufgrund Bandscheiben OP, evtl. wird eine Dread Desease erwogen, Er: BU 2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen keine. 3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche 3.1 Gesetzliche Rente Sie 500, Er 2000 3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel jeweils ein Riester geförderter BSV bei W&W über 25000 Euro 3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich ? Sie: Nix, Er: 500 Euro unverfallbare Rentenanwartschaft aus früherem Arbeitsverhältnis. 3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln (Lebensversicherungen, Fonds, ETFs usw. bei Fondspolicen bitte die WKN / ISIN des Fonds angeben) Bisher nicht. 3.5 Zusammenfassung / Umrechnung in monatliches Rentenäquivalent Da unsere Immobilie bis zum Renteneintritt längst bezahlt sein wird, wir der Finanzbedarf nicht so hoch ausfallen. 3.6 benötigte Rente und erwartete Rentenlücke nach bisheriger Kalkulation Rentenlücke Sie: ca, 300 Euro. Er ca. 500 Euro mtl. 4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele) 4.1 aktuelle Sparleistungen Sie, 50 pro monat auf TGK, Er 150 auf TGK 4.2 Schulden (Bitte Kredithöhe, Kreditzinsen und Gesellschaft nennen) Wir besitzen 2 Wohnungen die wir durch eine Treppe zu einer 2- Etagenwohnung zusammengelegt haben. Die untere größere Wohnung hat einen Wert von ca. 150000 Euro, Restschuld 48000 Euro bei ca. 4%, voll Bausparfinanziert. Restlaufzeit bei 600 Euro Belastung monatlich noch ca. 8 Jahre. Die Zweite Wohnung ist 2010 angeschafft worden, inkl. Nebenkosten 70000 Euro, Finanziert über 10 Jahreskredit (nur Tilgung) und gleichzeitiger Ansparung eines 70000er BSV mit 2,8% Soll-Zins Laufzeit ingesamt ca. 20 Jahre bei einer Belastung von um die 500 Euro mtl. Er zahlt noch einen BSV über 12000 Euro (Wohnungsmodernisierung und Auto) 4.3 absehbare Investitionen (Urlaub, Auto, Wohnung) Beide Autos sind relativ Jung, da steht die mittlefristig nichts an. Wir brauchen in 2012 für einen geplanten Islandurlaub ca. 3000 Euro. Evtl. steht in 5 Jahren die Modernisierung des Daches an, Mehrfamilienhaus mit 5 Parteien. Kosten pro Partei 3000-5000 Euro. Wie gesagt, wir kennen uns im Thema Altersvorsorge nicht wirklich gut aus, sehen aber dass wir was tun müssen und sind sicher daß die Fondsgebundenen RV nix für uns sind (hohe kosten, dafür kein minimales Risiko). Ich hoffe ihr könnt uns helfen. Sollte ich informationen vergessen habe, bitte sagen was euch fehlt. Wir danken euch im Voraus. Alex und Corinna. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes März 19, 2011 Ich fang mal in anderer Reihenfolge an. Eine BU bei 21.600 Brutto ist verzichtbarer, als bei deinem Einkommen. Ob ein DD Versicherung Sinn macht, liegt auch am "Potential" (besonderes Risiko in der Verwandschaft für eine schwere Erkrankung?) Ein Ersatz für eine BU Versicherung ist das aber nicht, genauso wenig wie eine Unfallversicherung. Das Thema generell sollte man aber bei der Vorsorge nicht ganz außer acht lassen. Zur restlichen Risikovorsorge wurde ja nichts gesagt, also geh ich davon aus, dass diese vorhanden ist. --- Zur AV: Eure Rechnung mit 300 / 500 Euro ist arg optimistisch, auf keinen Fall aber die Rentenlücke im Sinne von Differenz zu 80 % des letzten Nettoeinkommens. Diese Rechnung geht dann definitiv nicht auf. Hier empfehl ich euch die aktuelle Auflage (März 2011) vom "Finanzcoach für den Ruhestand". Auch wenn hier Leute ab 50 durchs Buch angesprochen werden, das Buch ist auch für eure Situation sehr zu empfehlen. Riester ist aus steuerlichem Aspekt bei euch sicherlich eine interessante Angelegenheit, wenn Ihr zusammen veranlagt werdet. Bei den Einkommen sollte hier die volle steuerliche Förderung ausgeschöpft werden. Bei den rund 64 % Förderung wäre zumindest die Altersvorsorge für das geringere Einkommen hier durchaus zu großen Teilen zu bestreiten (sowas ist selten aber interessant). Allein die steuerliche Ersparnis liegt ja über 1300 Euro und damit entstehen für 4200 Euro Sparsumme gerade einmal rund 2560 Euro Nettoaufwand nach Zulagen. Mit Kindern wirds durch die steuerliche Situation allerdings nicht besser. Bevor Ihr Altersvorsorge weiter angeht, sollte das Informieren (siehe Buchempfehlung als Start) und vor allem das Tilgen der Verbindlichkeiten im Vordergrund stehen. Wenns dann um die konkrete Planung der Altersvorsorge geht, solltet ihr mit realistischeren Annahmen als oben genanntes an die Sache herangehen können. Ich halte es nicht für zweckmässig euch willkürliche Tipps ins Blaue zu geben, insbesondere nicht bei eurem jetzigen Kenntnisstand. Ermittelt euren realistischen Bedarf. Ermittelt den entsprechend auch realistisch für jeden einzelnen Partner. Man weiss ja nie, wann so eine Ehe auch mal ein böses Ende nehmen kann. Überlegt euch grundsätzliche Herangehensweisen für eine gerechte und bedarfsgerechte Verteilung der Sparlasten und Eigentümer. Dann können wir weiter suchen. D-Marks Beitrag entstammt wie gewohnt zum Großteil dem Reich von "Otto Unbrauchbar", nicht verunsichern lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Adun März 20, 2011 Zu allererst solltet ihr einmal die Kredite tilgen, bevor ihr über Altersvorsorge nachdenkt. Ihr scheint mir die Kosten eures Wohneigentums zu unterschätzen. Es hat einen Gesamtwert von 220000 EUR. Bei pauschal angesetzten durchschnittlich 2% Instandhaltungskosten pro Jahr müsstet ihr mit 4400 EUR pro Jahr kalkulieren, nur um das zu finanzieren. Mit der euch bereits konkret bekannten Modernisierung des Daches ist es nicht getan. Es fallen laufend Kosten an, die jetzt noch nicht konkret vorhersehbar sind. Die Kredit+Bausparkombo klingt mal wieder nach Nepp. Da scheint die Zahl "2,8%" beim Soll-Zins den Blick vernebelt zu haben. Tatsächlich ist der echte Zins viel höher, weil Provision für den Bausparvertrag anfällt und die Guthabenzinsen sehr niedrig sind. Eine Anlage in irgendetwas anderes als Kredittilgung bis zum vertraglich möglichen und alles darüber hinaus in Tagesgeld kommt für euch nicht in Frage, solange noch Kredite bestehen. Ein Risiko "bis mittel" ist irrational. Der Wunsch nach breiter Streuung scheint mir vom falschen Bild der Rendite ohne Risiko geleitet zu sein. Mit Streuung kann man nur diejenigen Risiken beseitigen, die sowieso nicht mit einer höheren Rendite bezahlt werden. Eine BU abzuschließen wäre natürlich sinnvoll. Darum hättet ihr euch eigentlich vor Aufnahme dieser ganzen Kredite kümmern müssen. Abgesehen davon, dass fondsgebundene Rentenversicherung schon vom Prinzip her Unsinn sind, würden sie hier auch noch dem vernünftigerweise nicht einzugehenden Risiko widersprechen. Offensichtlich geht es dem Vertreter nur um Provision. Immerhin habt ihr das richtig erkannt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag