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Thomas

Nuklear-Katastrophe in Japan in Folge des Erdbebens

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boll

Und noch was Allgemeines zur Strahlendosis:

1. Energiedosis = absorbierte Strahlungsenergie im Verhältnis zur Masse. Einheit ist "Gray" (1 Gy = 1 J/kg)

2. Organdosis: Mit der Energiedosis allein kann die biol. Strahlenwirkung nicht beurteilt werden. Je nach Strahlenart (Alpha, Beta, Gamma, ...) kann die gleiche Energiedosis unterschiedliche Effekte auf das Organ haben.

3. Effektive Dosis: Die Strahlungsempfindlichkeit einzelner Organe sind unterschiedlich. Je nach Empfindlichkeit werden die Organe und Gewebe eines Körpers gewichtet, so dass man die effektive Dosis berechnen kann, z.B. ist das Knochenmark (rot) wesentlich empfindlicher als die Haut oder das Gehirn. Einheit ist "Sievert", üblicherweise in Milli- oder Mikrosievert angegeben (mSv, µSv).

 

Jeder Mensch in DE erhält jedes Jahr im Schnitt eine effektive Dosis von 2,1 mSv - gratis von der Natur (im wesentlichen von Radon, durch die Nahrung, durch den Boden und Kosmos)! Durch medizinische Untersuchungen (z.B. Röntgen) kommen durchschnittlich noch einmal 1,8 mSv oben drauf. Alle anderen "Quellen" machen insgesamt weniger als 0,05 mSv im Jahr aus, z.B. Flugreisen (Höhenstrahlung) tragen zu weiteren 0,005 mSv bei, Tchernobyl trägt zu 0,01 mSv, KKW zu etwa 0,001 mSv (=1µSv).

 

Beruflich strahlenexponiertes Personal darf in DE im Jahr maximal 20 mSv als Dosis erhalten. zum Vergleich: Dosis durch eine Computertomographie des Brustkorbes (Thorax) beträgt etwa 6,7 mSv. 100 mSv ist ein Eingreifrichtwert für Evakuierung (Dosis in einem Zeitraum von 7 Tagen, Deutschland). Bei 250 mSv sind erste klinisch fassbare Bestrahlungseffekte bei einmaliger (!) Ganzkörperbestrahlung (Schwellendosis) zu erwarten. Bei 1.000 mSv ( = 1 Sv) vorübergehende Strahlenkrankheit bei einmaliger Ganzkörperbestrahlung (Strahlenkater). Bei 4.000 mSv ergibt sich eine schwere Strahlenkrankheit bei einmaliger Ganzkörperbestrahlung; 50% Todesfälle bei fehlenden medizinischen Therapiemaßnahmen. Bei 7.000 mSv ist von einer tödlichen Dosis bei einmaliger Ganzkörperbestrahlung und fehlenden medizinischen Therapiemaßnahmen auszugehen.

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berliner

Ich denke zwar dass das den Verantworlichen klar ist und deshalb entsprechend alles für die Kühlung getan wird,

aber die Geschichte mit den Helikoptern hörte sich stark nach Inkompetenz an.

Im Grunde ist das rein schönes Beispiel für Management, wie es nicht selten praktiziert wird: Probleme bis zum letzten Moment verdrängen und auch dann nur so viel zugeben, wie nötig ist. Das findet man überall. Ich könnte mir auch gut vorstellen, daß die 50 Leute, die noch da sind nur den Anschein wahren sollen, daß man noch irgendwas tun kann. Das Management gibt den Druck an die weiter und die trauen sich nicht aufzumucken. Japaner sind ja streng hierarchisch. Alles nur Spekulation, aber man erfährt ja nichts.

 

Davon abgesehen bin ich immer noch für Löschboote mit Wasserkanonen. Mal sehen, ob das noch kommt. Das hätte gegenüber Helikoptern den Vorteil, daß man nicht in der aufsteigenden Dampfwolke sitzt.

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SlapShot

Gesagt, getan, sind zwar keine Löschbote, kommt aber der Idee schon recht nahe, warum denen soetwas nicht früher einfällt. Aber bringt soetwas denn was oder ist das nur ein hoffnungsloser Versuch noch irgendwas zu retten?

[12.55 Uhr] Offenbar gibt es einen neuen Plan, die Brennstäbe in Reaktor 4 zu kühlen: Mit Wasserwerfern soll die Polizei zusätzliches Wasser in den Reaktor spritzen. Das berichten der Fernsehsender NHK und die Agentur Kyodo. Der Plan, einen Hubschrauber Wasser auf den Reaktor abwerfen zu lassen, wurde vom Militär vorerst aufgegeben. Die radioaktive Strahlung hatte sich am Mittwoch als zu hoch herausgestellt, ein einsatzbereiter Helikopter musste im letzten Moment abdrehen.

 

Die Brennstäbe in Reaktor 4 befinden sich in einem Becken neben dem Reaktordruckbehälter, der vor der Naturkatastrophe zu Routine-Wartungsarbeiten leergeräumt worden war. Das Kühlwasser in dem Becken verdampft seit Dienstag, die Brennstäbe liegen teilweise frei. Dort war am Mittmochmorgen erneut ein Feuer ausgebrochen.

 

Eine Explosion hatte die Außenhülle des Gebäudes von Reaktor 4 am Dienstag stark beschädigt. Offenbar hatte sich, wie schon bei den Blöcken 1 und 3 des Atomkraftwerks, Wasserstoff entzündet. Dieser hochentzündliche Stoff bildet sich, wenn freiliegende Brennstäbe mit Luft in Berührung kommen. In Block 4 ist dies besonders kritisch, weil die Brennstäbe direkt mit der Umwelt in Kontakt kommen und nicht zusätzlich abgeschirmt sind.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751191,00.html

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berliner
· bearbeitet von berliner

Gesagt, getan, sind zwar keine Löschbote, kommt aber der Idee schon recht nahe, warum denen soetwas nicht früher einfällt. Aber bringt soetwas denn was oder ist das nur ein hoffnungsloser Versuch noch irgendwas zu retten?

Ich schätze mal, da geht es auch immer noch um die Bilder, die mit sowas produziert werden. Ich habe den Eindruck, daß die PR da immer noch eine zu große Rolle spielt.

 

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751191,00.html

 

+++ Russische Veteranen dürfen nicht nach Japan einreisen +++

 

[13.52 Uhr] Japan verweigert offenbar trotz der eskalierenden Situation im Kernkraftwerk Fukushima einem Team von russischen Nuklearexperten die Einreise. Wie SPIEGEL ONLINE aus Kreisen der russischen Atombehörde Rosatom erfuhr, hat Russland ein Team von erfahrenen Veteranen des Tschernobyl-Unglücks zusammengestellt, um Japan bei der Bewältigung der Reaktorenhavarie von Fukushima zu helfen. Das Rosatom-Team befinde sich derzeit in der sibirischen Stadt Chabarowsk am Amurfluss und warte darauf, in Japan zum Einsatz zu kommen. "Es handelt sich um Leute, die wissen, wie man einen Reaktornotfall bekämpft", heißt es bei Rosatom.

 

Die genauen Gründe für die Verweigerung der Einreise seien nicht bekannt. Möglicherweise hätten die Japaner Angst davor, Russland zu genaue Einblicke in ihre Reaktoren zu geben. Das Team stehe aber weiterhin zur Verfügung, sollte Japan doch auf das Angebot eingehen.

 

Das kommt mir alles vor wie die letzte Fahrt der Yamato. Lieber mit den letzten 50 Samurai Technikern ruhmreich untergehen als Offenheit und Gesichtsverlust, selbst wenn man damit vielleicht noch irgendwas an der Situation retten kann.

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checker-finance

Eure Sorgen sind alle und gänzlich unbegründet :):)

 

Die WHO hat gesprochen:

 

Source: Reuters

Published: 16.03.2011, 09:42 CET; Inserted: 16.03.2011, 09:42 CET

 

 

WHO says no evidence of radiation spread from Japan

 

BEIJING, March 16 (Reuters) - The World Health Organisation's representative in China said on Wednesday that there is no evidence of any significant international spread of radiation from Japan's crippled nuclear site.

 

"The World Health Organization (WHO) would like to assure governments and members of the public that there is no evidence at this time of any significant international spread from the nuclear site," Michael O'Leary, WHO's representative in China, said in a statement. "Rumours have been circulating by text messaging and other means of a threatening radiation cloud spreading across Asia and beyond from the damaged nuclear facilities in Japan," he added. "Governments and members of the public are encouraged to take steps to halt these rumours, which are harmful to public morale."

 

(Reporting by Ben Blanchard, Editing by Sui-Lee Wee)

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michaelschmidt
· bearbeitet von michaelschmidt

16.03.2011 16:59 Uhr

IAEA-Chef will nach Japan fliegen

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, will so schnell wie möglich selbst nach Japan fliegen. Die Situation im Kraftwerk Fukushima I sei "sehr ernst".

 

http://www.tagesscha...hrichtenticker/

 

Vor ein Paar Stunden meinte er noch man solle die unnötige Panikmache bekämpfen, weil das das Wirtschaftsklima gefährde und nun das.

Auch die Russen reden schon von einem sich anbahnenden SuperGau !

Ja gehts denn noch schlimmer ?????

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michaelschmidt

17:33

Live-Ticker zur Katastrophe in Japan +++ Wassertemperatur in Reaktoren 5 und 6 steigt +++ Der Chef der internationalen Atombehörde bezeichnet die Lage im Krisen-AKW als "sehr ernst". EU-Energiekommissar Oettinger warnt vor unmittelbar bevorstehenden katastrophalen Ereignissen in der Krisenregion. Russland spricht inzwischen von einem Worst-Case-Szenario. mehr

 

 

http://www.ftd.de/politik/international/:live-ticker-zur-katastrophe-in-japan-wassertemperatur-in-reaktoren-5-und-6-steigt/60026381.html

 

 

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SlapShot
[18.45 Uhr] Mitten in der Nacht (Ortszeit) hat die AKW-Betreibergesellschaft Tepco eine Pressekonferenz gegeben. Viele Antworten auf die Fragen der Journalisten gab es allerdings nicht. Die Tepco-Vertreter trugen eine lange Liste offener Fragen vor - nähere Informationen soll es erst am Donnerstag geben. Der Wasserwerfer sei bisher nicht im Einsatz, erst müsse geklärt werden, an welchen Stellen zuerst gekühlt werden solle.

 

Man arbeite daran, die Stromversorgung des Atomkraftwerks wiederherzustellen, sagten die Tepco-Betreiber. Dazu soll ein mobiler Generator installiert werden, sofern es die Strahlenbelastung zulässt. Ein erster Versuch sei fehlgeschlagen, weil sich ein Generator wegen unterschiedlicher Betriebsspannung nicht habe verbinden lassen. Zudem werde versucht, das Kraftwerk über das herkömmliche Stromnetz zu versorgen.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751191,00.html

 

Bei dieser Problematik ist es natürlich besser erstmal abzuwarten^^

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berliner
· bearbeitet von berliner

Wenn ich lese, daß der Generator habe sich "wegen unterschiedlicher Betriebsspannung nicht verbinden lassen. " Dann stellt sich immer mehr die Frage nach der Kompetenz. Sowas klärt man doch und schafft zur Not alle Varianten ran, die u.U. nötig sein sollten. Seit Freitag schaffen die es nicht, einen passenden Generator herbeizuschaffen? Den hätte man seitdem schon aus dem Ausland einfliegen können. Aber dazu muß man ja klar sagen, was man braucht. Und dazu muß man zugeben, was man nicht hat.

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Rotkehlchen

Bei dieser Problematik ist es natürlich besser erstmal abzuwarten^^

 

Unter Umständen ist es tatsächlich erstmal besser, abzuwarten. Die Behandlung der heißen Brennstäbe mit kaltem Wasser könnte deren Hüllen zum Platzen bringen. Das wäre dann nur unwesentlich besser als eine Kernschmelze. Ist das verwendete Wasser zudem nicht ausreichend mit neutronenabsorbierenden Stoffen versetzt, könnte es als Moderator erneut eine Kettenreaktion in Gang bringen, wobei dieses Szenario wohl sehr unwahrscheinlich ist.

 

Wenn ich lese, daß der Generator habe sich "wegen unterschiedlicher Betriebsspannung nicht habe lassen. " Dann stellt sich immer mehr die Frage nach der Kompetenz. Sowas klärt man doch und schafft zur Not alle Varianten ran, die u.U. nötig sein sollten. Seit Freitag schaffen die es nicht, einen passenden Generator herbeizuschaffen? Den hätte man seitdem schon aus dem Ausland einfliegen können.

 

Bei dem benötigten Generator geht es nicht um einen Fahrraddynamo. Man wird zur Versorgung der Pumpen gut und gerne Generatoren benötigen, die einige MW elektrische Energie bereitstellen. Mal davon abgesehen, dass kaum jemand sowas im Garten stehen hat, ist es bei der Zerstörung der Infrakstruktur in der Umgebung des Kraftwerks extrem schwierig, einen solchen Generator zum Kraftwerk zu bringen, schließlich wiegt sowas schonmal ein paar Tonnen. Hinzu kommt noch, dass sich jeder, der den Transport in die Nähe des Kraftwerks durchführen würde, nach aktuellem Stand in Lebensgefahr begeben würde.

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Zinsen

Aber Fukushima liegt doch am Meer, Transportschwierigkeiten sind schon eine ziemlich billige Ausrede.

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Rotkehlchen

Aber Fukushima liegt doch am Meer, Transportschwierigkeiten sind schon eine ziemlich billige Ausrede.

 

Sicher liegt es am Meer, aber selbst wenn man es hinbekommen würde, einen Generator hinreichend nah ans Festland zu bringen, bliebe die Frage, wie man das mehrere Tonnen schwere Ding dann dahin bringen kann, wo man es an die Pumpen anschließen kann.

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berliner
· bearbeitet von berliner

Denke ich auch. Die Japaner haben es einfach versäumt oder sich geniert, so ein Ding gleichzeitig zu den eigenen Bemühungen in China, Südkorea oder den USA anzufragen. Per Schiff wäre der in ein paar Tagen da. Falls der Bordkran nicht reicht, dann setzt man den mit einem Lasthubschrauber an Land. Geht alles. Den muß man vielleicht auch von den Russen "borgen". Aber das macht man alles natürlich nur, wenn man nicht erst die eigenen Möglichkeiten ausschöpfen will.

 

Und dann sowas:

 

+++ Russische Veteranen durften nicht nach Japan einreisen +++

 

[13.52 Uhr] Japan verweigerte offenbar trotz der eskalierenden Situation im Kernkraftwerk Fukushima einem Team von russischen Nuklearexperten die Einreise. Wie SPIEGEL ONLINE aus Kreisen der russischen Atombehörde Rosatom erfuhr, hat Russland ein Team von erfahrenen Veteranen des Tschernobyl-Unglücks zusammengestellt, um Japan bei der Bewältigung der Reaktorenhavarie von Fukushima zu helfen.

 

Zunächst erteilten die japanischen Behörden dem Flugzeug mit den beiden Wissenschaftlern Waleri Strischow und Waldimir Asmolow an Bord keine Landeerlaubnis. Die Gruppe wartete zwei Tage lang im russischen Chabarowsk, dann erhielten sie mitten in der Nacht die Einreiseerlaubnis. Die Nuklearexperten flogen nach Tokio, von wo aus sie in das Krisengebiet um die Reaktoren in Fukushima weitereisten.

 

"Es handelt sich um Leute, die wissen, wie man einen Reaktornotfall bekämpft", heißt es bei Rosatom. Die genauen Gründe für die Verweigerung der Einreise seien nicht bekannt. Möglicherweise hätten die Japaner Angst davor, Russland zu genaue Einblicke in ihre Reaktoren zu geben. Das Team stehe aber weiterhin zur Verfügung, sollte Japan doch auf das Angebot eingehen.

 

Das fügt sich alles zu einem Bild.

 

Aber Fukushima liegt doch am Meer, Transportschwierigkeiten sind schon eine ziemlich billige Ausrede.

 

Sicher liegt es am Meer, aber selbst wenn man es hinbekommen würde, einen Generator hinreichend nah ans Festland zu bringen, bliebe die Frage, wie man das mehrere Tonnen schwere Ding dann dahin bringen kann, wo man es an die Pumpen anschließen kann.

 

Der hier trägt 20 Tonnen. Mi-26

 

Aus dem Cargolifter wurde ja leider nichts...

 

Edit: auch die Feuerwehrfahrzeuge, für die da jetzt eine Straße gebaut wird, kann man damit transportieren.

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Aktiencrash
· bearbeitet von Aktiencrash

Aber Fukushima liegt doch am Meer, Transportschwierigkeiten sind schon eine ziemlich billige Ausrede.

 

 

Das mag wohl am Meer liegen.

 

Nur stellt sich auch die Frage, ob Schiffe vor Ort anlanden können. Intakte Hafenanlagen dürfte es wohl kaum noch geben im Bereich AKW (Tsunami/Erdbeben). Eine direkte Anlandung am AKW dürfte für eine Schiffsbesatzung bei der hohen Strahlenbelastung unmöglich werden. Zumal der Wind in Richtung Pazifik weht. Anlanden, entladen und sich wieder aus der Gefahrenzone entfernen dürfte Stunden dauern.

 

An anderer Stelle anlegen dürfte vermutlich auch nur logistische Probleme verursachen, da Straßen und Brücken zum AKW vermutlich auch nur noch Schrott sind. Geeignete LKW (nukleare Transporttechnik) dürften auch nicht ohne weiteres aufzutreiben sein, um die/den Generator vor Ort aufzubauen.

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Rotkehlchen

Der hier trägt 20 Tonnen. Mi-26

 

20 Tonnen Tragkraft reichen für die benötigten Generatoren wohl nicht aus. Mir sind jedenfalls keine derart "leichten" Generatoren bekannt, die leistungsstark genug wären. Ich muss allerdings zugeben, dass ich kein Experte bin und im Wesentlichen nur ein paar Modelle kenne. Deren Gewicht bewegt sich eher im Bereich 30-40 Tonnen.

 

Ich stimme in dem Punkt zu, dass sowohl die aktuelle Informationspolitik als auch die Vernachlässigung von Sicherheitsfragen in der Vergangenheit sehr kritikwürdig sind. Was die aktuellen Maßnahmen im Kraftwerksbereich angeht sehe ich kaum bis gar keine Anzeichen für Inkompetenz, eher einige Anzeichen für Verzweiflung. Man muss dabei auch bedenken, dass die aktuelle Situation eben jeden Auslegungsstörfall überschreitet. Unter Umständen sind sämtliche Maßnahmen am Boden sogar schwerer durchführbar als bei der Katastrophe in Tschernobyl, da in Tschernobyl ein großer Teil des Fallouts mit dem Graphitbrand in große Höhen getragen wurde. Das ist hier wohl nicht der Fall.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Aber Fukushima liegt doch am Meer, Transportschwierigkeiten sind schon eine ziemlich billige Ausrede.

 

 

Das mag wohl am Meer liegen.

 

Nur stellt sich auch die Frage, ob Schiffe vor Ort anlanden können. Intakte Hafenanlagen dürfte es wohl kaum noch geben im Bereich AKW (Tsunami/Erdbeben). Eine direkte Anlandung am AKW dürfte für eine Schiffsbesatzung bei der hohen Strahlenbelastung unmöglich werden. Zumal der Wind in Richtung Pazifik weht. Anlanden, entladen und sich wieder aus der Gefahrenzone entfernen dürfte Stunden dauern.

 

(Unterstreichung von mir)

 

Die Kaimauer steht noch. Müsste man nur den Schutt wegräumen. Und passendes Verlängerungskabel nicht vergessen. :thumbsup:

Aber das scheint ja das Problem zu sein: Arbeiten an ground zero ist ein Todeskommando. Vielleicht melden sich ja Kernkraftsbefürworter dazu freiwillig? Ist ja alles im grünen Bereich.

 

edit: Formulierung ein wenig entschärft.

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Aktiencrash

Denke ich auch. Die Japaner haben es einfach versäumt oder sich geniert, so ein Ding gleichzeitig zu den eigenen Bemühungen in China, Südkorea oder den USA anzufragen. Per Schiff wäre der in ein paar Tagen da. Falls der Bordkran nicht reicht, dann setzt man den mit einem Lasthubschrauber an Land. Geht alles. Den muß man vielleicht auch von den Russen "borgen". Aber das macht man alles natürlich nur, wenn man nicht erst die eigenen Möglichkeiten ausschöpfen will.

 

Und dann sowas:

 

+++ Russische Veteranen durften nicht nach Japan einreisen +++

 

[13.52 Uhr] Japan verweigerte offenbar trotz der eskalierenden Situation im Kernkraftwerk Fukushima einem Team von russischen Nuklearexperten die Einreise. Wie SPIEGEL ONLINE aus Kreisen der russischen Atombehörde Rosatom erfuhr, hat Russland ein Team von erfahrenen Veteranen des Tschernobyl-Unglücks zusammengestellt, um Japan bei der Bewältigung der Reaktorenhavarie von Fukushima zu helfen.

 

Zunächst erteilten die japanischen Behörden dem Flugzeug mit den beiden Wissenschaftlern Waleri Strischow und Waldimir Asmolow an Bord keine Landeerlaubnis. Die Gruppe wartete zwei Tage lang im russischen Chabarowsk, dann erhielten sie mitten in der Nacht die Einreiseerlaubnis. Die Nuklearexperten flogen nach Tokio, von wo aus sie in das Krisengebiet um die Reaktoren in Fukushima weitereisten.

 

"Es handelt sich um Leute, die wissen, wie man einen Reaktornotfall bekämpft", heißt es bei Rosatom. Die genauen Gründe für die Verweigerung der Einreise seien nicht bekannt. Möglicherweise hätten die Japaner Angst davor, Russland zu genaue Einblicke in ihre Reaktoren zu geben. Das Team stehe aber weiterhin zur Verfügung, sollte Japan doch auf das Angebot eingehen.

 

Das fügt sich alles zu einem Bild.

 

 

 

Sicher liegt es am Meer, aber selbst wenn man es hinbekommen würde, einen Generator hinreichend nah ans Festland zu bringen, bliebe die Frage, wie man das mehrere Tonnen schwere Ding dann dahin bringen kann, wo man es an die Pumpen anschließen kann.

 

Der hier trägt 20 Tonnen. Mi-26

 

Aus dem Cargolifter wurde ja leider nichts...

 

Edit: auch die Feuerwehrfahrzeuge, für die da jetzt eine Straße gebaut wird, kann man damit transportieren.

 

 

Die können nicht mal vom Hubschrauber Löschversuche unternehmen, da die Strahlenbelastung zu hoch ist und du verlangst das man auch noch einen Landeversuch direkt neben dem AKW unternimmt, um einen Generator abzuladen.

 

Ich wette da gibt es zur Zeit genug Spezialisten die sich Gedanken zur Lage vor Ort machen. Japan arbeitet zur Zeit über Standleitung mit Technikern aus der ganzen Welt zusammen, um das Problem auf die Reihe zu bekommen. Da kann sich wohl jeder sicher sein.

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Zinsen

220px-M%C3%A9daille_Tchernobyl_goutte_de_sang.jpg

 

Das gabs bei den Sowjets für die Verdienste am real existierenden Sozialismus, dem Aufbau des Vaterlandes und den Sieg der Revolution.

 

Wie könnte sowas heute heißen? Verdienste an real existierender Unternehmensethik, dem Aufbau des Standortes und den Sieg des Profitdenkens? Who knows. Diese Frage entzieht sich natürlich diesen Kategorien.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liquidator

 

Aber die ganzen Verniedlicher sollten mal ernsthaft darüber nachdenken...

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Aktiencrash

 

 

 

Das mag wohl am Meer liegen.

 

Nur stellt sich auch die Frage, ob Schiffe vor Ort anlanden können. Intakte Hafenanlagen dürfte es wohl kaum noch geben im Bereich AKW (Tsunami/Erdbeben). Eine direkte Anlandung am AKW dürfte für eine Schiffsbesatzung bei der hohen Strahlenbelastung unmöglich werden. Zumal der Wind in Richtung Pazifik weht. Anlanden, entladen und sich wieder aus der Gefahrenzone entfernen dürfte Stunden dauern.

 

(Unterstreichung von mir)

 

Die Kaimauer steht noch. Müsste man nur den Schutt wegräumen. Und passendes Verlängerungskabel nicht vergessen. :thumbsup:

Aber das scheint ja das Problem zu sein: Arbeiten an ground zero ist ein Todeskommando. Vielleicht melden sich ja Kernkraftsbefürworter dazu freiwillig? Ist ja alles im grünen Bereich.

 

edit: Formulierung ein wenig entschärft.

 

 

Ich bin kein AKW-Befürworter, aber es gibt zur Zeit keine Alternative, um ohne AKW´s auszukommen. Da können die AKW-Gegner noch so laut für eine Abschaltung von AKW pledieren.

 

Man kann genauso vorschlagen, das AKW-Gegner nur noch grünen Strom beziehen dürfen. Weht kein Wind und scheint keine Sonne, dann stehen sie halt im dunkeln. So lässt sich bestimmt noch das ein oder andere AKW früher abschalten in Deutschland.

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berliner

Die können nicht mal vom Hubschrauber Löschversuche unternehmen, da die Strahlenbelastung zu hoch ist und du verlangst das man auch noch einen Landeversuch direkt neben dem AKW unternimmt, um einen Generator abzuladen.

 

Wieso direkt daneben? Dann bringt man eben ein Kabel von ein paar Hundert Metern mit. Prinzipiell muß man den Generator nicht mal vom Schiff entladen, sondern das Kabel vom Schiff zum Kraftwerk ziehen. Dann hätte man gleich den Treibstoff vom Schiff für den Betrieb. Die viel spannendere Frage ist, ob da überhaupt noch irgendwas da ist, was man mit dem Strom betreiben könnte bzw. ob die Leitungen von den Notstromaggregaten zum Reaktor noch vorhanden sind.

 

Ich wette da gibt es zur Zeit genug Spezialisten die sich Gedanken zur Lage vor Ort machen.

 

Ich wette dagegen. Tepco hält es nicht mal für nötig, die Regierung zu informieren. Glaubst du, die erkundigen sich irgendwo anders nach Hilfe?

 

Japan arbeitet zur Zeit über Standleitung mit Technikern aus der ganzen Welt zusammen, um das Problem auf die Reihe zu bekommen. Da kann sich wohl jeder sicher sein.

 

mit Technikern aus der ganzen Welt? Wo steht denn das?

 

Ich bin kein AKW-Befürworter, aber es gibt zur Zeit keine Alternative, um ohne AKW´s auszukommen. Da können die AKW-Gegner noch so laut für eine Abschaltung von AKW pledieren.

 

Man könnte schon, es wäre aber dunkler im Land. In Frankreich wäre das aber wohl schwieriger.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Das ist von der Alternativlosigkeit ist eine Legende:

http://nuv-online.de/wp-content/uploads/2007/06/uebersicht_kohlekraftwerke_de.pdf

 

Nebenbei, ich bin nur ein sehr eingeschränkter "Öko"; war die erste Übersicht die google ausspuckte. Zum Klimawandel habe ich eine ambivalente Haltung.

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Aktiencrash

Das ist von der Alternativlosigkeit ist eine Legende:

http://nuv-online.de/wp-content/uploads/2007/06/uebersicht_kohlekraftwerke_de.pdf

 

Nebenbei, ist bin nur ein sehr eingeschränkter "Öko", war die erste Übersicht die google ausspuckte. Zum Klimawandel habe ich eine ambivalente Haltung.

 

 

Stimmt, Kohle ist eine Alternative. Gas und Erdöl sollte man auch nicht vergessen. Abhängig von anderen Lieferanten zu sein (z.B. von Russland oder der Opec) ist natürlich auch ein interessanter Aspekt.

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SlapShot
· bearbeitet von SlapShot

Da ist die Frage was man will, wenn man jetzt wieder mit dem CO2-Ausstoß argumentiert, ist vor allem Kohle ein Witz, da ist die Kernenergie ungeschlagen das sauberste. Von der Gefahr her sind dies natürlich Alternativen, aber so lange man solche Dinge in betracht zieht darf man nicht mit Dingen wie E10 oder Tempolimits kommen um den Ausstoß (wahrscheinlich im Bereich hinter dem Komma) zu reduzieren. (Ich weiß, dass dies nur bedingt zum Thema gehört)

 

 

Hier zumindest mal ein winziger kleiner Lichtblick, einfach mal hoffen, dass noch etwas gerettet wird

23.03 Uhr: Techniker des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima 1 wollen demnächst mit der Wiederherstellung der Stromversorgung beginnen. Man versuche, eine neue Stromleitung zu legen, so dass die Kühlung wieder in Betrieb genommen werden könne, zitiert der staatliche Sender NHK einen Sprecher des Kraftwerksbetreibers Tepco auf seiner Internetseite.

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