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Thomas

Nuklear-Katastrophe in Japan in Folge des Erdbebens

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CHX

Zum AKW: Was hätte man realistisch unter diesen Umständen besser machen können? Was für Notfallpläne hätten in Deutschland gegriffen?

 

Vermutlich würde es immer irgendwie ähnlich laufen - es zeigt sich eben, dass wir Menschen im Falle eines GAUs diese Technik nicht mehr beherrschen können...

 

Wir beherrschen ja noch nicht einmal die Endlagerung ^_^

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boll

Update: 01.04.2011

 

Einige Stunden nach der Veröffentlichung der oben genannten Grundwasserwerte erklärte TEPCO "April, April" und zog die Messung laut Spiegel Online wieder zurück. Das ist nicht das erste Mal, dass TEPCO derartig schlampt. Dafür findet sich auf der Homepage von TEPCO nun eine Analyse, die für den "sub drain" in der Nähe von Block 1 eine Aktivität von 1,2 Millionen Becquerel pro Liter an Tellur-129 ausweist. Dieses hat eine Halbwertszeit von unter 70 Minuten und zudem einen eher kleinen Anteil an den bei der Kernspaltung erzeugten Spaltprodukten von nur 1 Prozent.

 

Drei Wochen nach der Abschaltung eines Kernkraftwerks kann von Tellur-129 nichts, wirklich nichts mehr vorhanden sein, mit Ausnahme von dem, was aus dem längerlebigen angeregten Zustand Tellur-129m laufend neu erzeugt wird. Für Tellur-129m weißt TEPCO jedoch einen Messwert von lediglich 8700 Becquerel pro Liter aus. Da auch erhebliche Werte an Iod-132 (2 Stunden Halbwertszeit) und Lanthan-140 (2 Tage) gemessen worden sein sollen, könnte man auch eine Re-Kritikalität in Betracht ziehen, also eine laufende Kettenreaktion, die ständig neue Spaltprodukte erzeugt. Freilich müsste diese, um die gemessenen Tellur-Konzentrationen zu erzeugen, in einer Intensität ablaufen, für die die Anlage insgesamt viel zu ruhig ist.

http://www.gau-japan.de/kommentar/die-ewige-katastrophe.html

 

Was ist gerade vom letzten Absatz zu halten?

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fisher
· bearbeitet von fisher

Update: 01.04.2011

 

Einige Stunden nach der Veröffentlichung der oben genannten Grundwasserwerte erklärte TEPCO "April, April" und zog die Messung laut Spiegel Online wieder zurück. Das ist nicht das erste Mal, dass TEPCO derartig schlampt. Dafür findet sich auf der Homepage von TEPCO nun eine Analyse, die für den "sub drain" in der Nähe von Block 1 eine Aktivität von 1,2 Millionen Becquerel pro Liter an Tellur-129 ausweist. Dieses hat eine Halbwertszeit von unter 70 Minuten und zudem einen eher kleinen Anteil an den bei der Kernspaltung erzeugten Spaltprodukten von nur 1 Prozent.

 

Drei Wochen nach der Abschaltung eines Kernkraftwerks kann von Tellur-129 nichts, wirklich nichts mehr vorhanden sein, mit Ausnahme von dem, was aus dem längerlebigen angeregten Zustand Tellur-129m laufend neu erzeugt wird. Für Tellur-129m weißt TEPCO jedoch einen Messwert von lediglich 8700 Becquerel pro Liter aus. Da auch erhebliche Werte an Iod-132 (2 Stunden Halbwertszeit) und Lanthan-140 (2 Tage) gemessen worden sein sollen, könnte man auch eine Re-Kritikalität in Betracht ziehen, also eine laufende Kettenreaktion, die ständig neue Spaltprodukte erzeugt. Freilich müsste diese, um die gemessenen Tellur-Konzentrationen zu erzeugen, in einer Intensität ablaufen, für die die Anlage insgesamt viel zu ruhig ist.

http://www.gau-japan.de/kommentar/die-ewige-katastrophe.html

 

.

 

Was ist gerade vom letzten Absatz zu halten?

 

Entweder ist die Halbwertzeit sehr kurz dann haben wir keine Probleme oder die Halbwertzeit ist "ganz lang" dann haben wir erst recht keine Probleme, weil das strahlende Material auf dem gesamten Globus schön verteilt wird.

Das ist die moderne Form der Homöopathie des Plutoniums.

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Rotkehlchen

Update: 01.04.2011

 

Einige Stunden nach der Veröffentlichung der oben genannten Grundwasserwerte erklärte TEPCO "April, April" und zog die Messung laut Spiegel Online wieder zurück. Das ist nicht das erste Mal, dass TEPCO derartig schlampt. Dafür findet sich auf der Homepage von TEPCO nun eine Analyse, die für den "sub drain" in der Nähe von Block 1 eine Aktivität von 1,2 Millionen Becquerel pro Liter an Tellur-129 ausweist. Dieses hat eine Halbwertszeit von unter 70 Minuten und zudem einen eher kleinen Anteil an den bei der Kernspaltung erzeugten Spaltprodukten von nur 1 Prozent.

 

Drei Wochen nach der Abschaltung eines Kernkraftwerks kann von Tellur-129 nichts, wirklich nichts mehr vorhanden sein, mit Ausnahme von dem, was aus dem längerlebigen angeregten Zustand Tellur-129m laufend neu erzeugt wird. Für Tellur-129m weißt TEPCO jedoch einen Messwert von lediglich 8700 Becquerel pro Liter aus. Da auch erhebliche Werte an Iod-132 (2 Stunden Halbwertszeit) und Lanthan-140 (2 Tage) gemessen worden sein sollen, könnte man auch eine Re-Kritikalität in Betracht ziehen, also eine laufende Kettenreaktion, die ständig neue Spaltprodukte erzeugt. Freilich müsste diese, um die gemessenen Tellur-Konzentrationen zu erzeugen, in einer Intensität ablaufen, für die die Anlage insgesamt viel zu ruhig ist.

http://www.gau-japan...atastrophe.html

 

Was ist gerade vom letzten Absatz zu halten?

 

Die Datenlage ist leider immernoch zu schlecht, um hier eine genaue Bewertung abgeben zu können. Grundsätzlich ist eine Rekritikalität möglich, allerdings aufgrund der vom Autor beschriebenen "Ruhe" wohl nur lokal.

 

Als weitere Erklärung für die verhältnismäßig hohe Tellur-129 Aktivität könnte man heranziehen, dass andere, flüchtigere Spaltprodukte wie Cäsium- und Iod-Isotope in größerem Ausmaß durch Druckablass an die Außenwelt abgegeben wurden, während Tellur hauptsächlich als Zirkoniumtellurid gebunden ist und erst im Verlauf einer Kernschmelze in hohem Maße abgegeben wird.

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ipl

Ein sachlicher und aus meiner Sicht aufschlussreicher Kommentar von Hans-Werner Sinn im Handelsblatt:

 

Während Japan wegen des Tsunami auf sechs Prozent seines Stroms verzichten muss, schaltet Deutschland sieben Prozent freiwillig ab. Wir haben ja unsere Intelligenz und die erneuerbaren Energien. So denken viele.

 

Aber Vorsicht, der Schein trügt. [...] Wer glaubt, durch den Ausbau grüner Energiequellen ließe sich eine moderne Industriegesellschaft versorgen, verweigert sich der Realität.

 

Wenn Deutschland bei den Elektroautos mitmacht, aber keine Atomautos will, muss es Kohleautos bauen. Denn die Erwartung, man könne auch noch den Verkehr mit Wind und Sonnenlicht betreiben, ist abwegig. Dazu müsste man zigmal so viel Wind- und Sonnenstrom herstellen wie heute. Neben dem Wattenmeer müssten große Teile der Fläche Deutschlands dafür geopfert werden. Kohleautos sind aber Gift für das Klima. Nur wenig besser steht es um die Umwelt, wenn man die Autos mit Gas betreibt, denn auch die Gasautos stoßen erhebliche Mengen an CO2 aus. Der Atomstrom bietet derzeit die einzige Möglichkeit, die Erwärmung der Erde durch den Treibhauseffekt zu verhindern, ohne Deutschlands Naturlandschaften in Industriegebiete zu verwandeln. Wer aus dieser Energie aussteigen will, steht mit leeren Händen da. Selbst Joschka Fischer hat zugegeben, dass die Grünen eine Argumentationslücke haben, wenn sie auf fossilen Strom und Atomstrom gleichermaßen verzichten wollen.

 

Deutschland sollte jetzt dringend die Erforschung der Kernfusion vorantreiben. Es hat mit seinem Stellerator in Greifswald die Nase vorn, aber es wendet dafür nur ein Sechzigstel der öffentlichen Mittel auf, die die grünen Energien durch die Einspeisesubventionen erhalten. Die Kernfusion gibt konstruktionsbedingt praktisch keine radioaktive Strahlung ab, und sie ist auch nicht mit dem Risiko eines Atomunfalls behaftet.

 

Bis dahin wird man ohne die konventionelle Atomkraft nicht auskommen können. Sicher ist sie gefährlich. Aber vieles, was Nutzen stiftet, ist gefährlich. Wir fliegen trotz der vielen Flugzeugunglücke, und trotz Tausender Verkehrstoter fahren wir immer noch Auto. Auch sind die Passagierschiffe trotz der Titanic nicht ausgestorben. Man muss die Reaktoren eben sicherer machen.

 

Man sollte auch das ökonomische Interesse an der Sicherheit wecken. So könnte man den Betreibern von Kraftwerken höhere Haftpflichtversicherungssummen vorschreiben. [...]

 

Insbesondere mit dem letzten zitierten Satz bin ich einverstanden. Eigentlich besteht auch hier die Lösung schlicht in einer Liberalisierung: statt die Unfälle durch den Steuerzahler versichern zu lassen, dies dem freien Markt überlassen und eine Mindestdeckung vorschreiben (evtl. auch unbegrenzte? Keine Ahnung, ob sich das mit der Versicherungsmathematik und gesetzlichen Vorschriften verträgt.) - dann wird in den Kernenergiepreis eine adäquate Risikoprämie eingepreist und die Betreiber sind gezwungen, in Sicherheit zu investieren, die die Versicherungsbeiträge senkt.

 

Die Kernfusion ist zwar ein wenig als Luftschloss verschrien, weil da noch so viel Forschungsbedarf besteht, dass aktuelle Prognosen erst 2050 brauchbare Fusionsreaktoren erwarten, aber man könnte auch auf die Idee kommen, dass das u.A. an dem Budget liegt. Leider aber auch am Fachkräftemangel bei entsprechend hoch qualifizierten Wissenschaftlern.

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akku5

Ein sachlicher und aus meiner Sicht aufschlussreicher Kommentar von Hans-Werner Sinn im Handelsblatt:

 

Während Japan wegen des Tsunami auf sechs Prozent seines Stroms verzichten muss, schaltet Deutschland sieben Prozent freiwillig ab. Wir haben ja unsere Intelligenz und die erneuerbaren Energien. So denken viele.

 

Aber Vorsicht, der Schein trügt. [...] Wer glaubt, durch den Ausbau grüner Energiequellen ließe sich eine moderne Industriegesellschaft versorgen, verweigert sich der Realität.

 

Wenn Deutschland bei den Elektroautos mitmacht, aber keine Atomautos will, muss es Kohleautos bauen. Denn die Erwartung, man könne auch noch den Verkehr mit Wind und Sonnenlicht betreiben, ist abwegig. Dazu müsste man zigmal so viel Wind- und Sonnenstrom herstellen wie heute. Neben dem Wattenmeer müssten große Teile der Fläche Deutschlands dafür geopfert werden. Kohleautos sind aber Gift für das Klima. Nur wenig besser steht es um die Umwelt, wenn man die Autos mit Gas betreibt, denn auch die Gasautos stoßen erhebliche Mengen an CO2 aus. Der Atomstrom bietet derzeit die einzige Möglichkeit, die Erwärmung der Erde durch den Treibhauseffekt zu verhindern, ohne Deutschlands Naturlandschaften in Industriegebiete zu verwandeln. Wer aus dieser Energie aussteigen will, steht mit leeren Händen da. Selbst Joschka Fischer hat zugegeben, dass die Grünen eine Argumentationslücke haben, wenn sie auf fossilen Strom und Atomstrom gleichermaßen verzichten wollen.

 

Deutschland sollte jetzt dringend die Erforschung der Kernfusion vorantreiben. Es hat mit seinem Stellerator in Greifswald die Nase vorn, aber es wendet dafür nur ein Sechzigstel der öffentlichen Mittel auf, die die grünen Energien durch die Einspeisesubventionen erhalten. Die Kernfusion gibt konstruktionsbedingt praktisch keine radioaktive Strahlung ab, und sie ist auch nicht mit dem Risiko eines Atomunfalls behaftet.

 

Bis dahin wird man ohne die konventionelle Atomkraft nicht auskommen können. Sicher ist sie gefährlich. Aber vieles, was Nutzen stiftet, ist gefährlich. Wir fliegen trotz der vielen Flugzeugunglücke, und trotz Tausender Verkehrstoter fahren wir immer noch Auto. Auch sind die Passagierschiffe trotz der Titanic nicht ausgestorben. Man muss die Reaktoren eben sicherer machen.

 

Man sollte auch das ökonomische Interesse an der Sicherheit wecken. So könnte man den Betreibern von Kraftwerken höhere Haftpflichtversicherungssummen vorschreiben. [...]

 

Insbesondere mit dem letzten zitierten Satz bin ich einverstanden. Eigentlich besteht auch hier die Lösung schlicht in einer Liberalisierung: statt die Unfälle durch den Steuerzahler versichern zu lassen, dies dem freien Markt überlassen und eine Mindestdeckung vorschreiben (evtl. auch unbegrenzte? Keine Ahnung, ob sich das mit der Versicherungsmathematik und gesetzlichen Vorschriften verträgt.) - dann wird in den Kernenergiepreis eine adäquate Risikoprämie eingepreist und die Betreiber sind gezwungen, in Sicherheit zu investieren, die die Versicherungsbeiträge senkt.

 

Die Kernfusion ist zwar ein wenig als Luftschloss verschrien, weil da noch so viel Forschungsbedarf besteht, dass aktuelle Prognosen erst 2050 brauchbare Fusionsreaktoren erwarten, aber man könnte auch auf die Idee kommen, dass das u.A. an dem Budget liegt. Leider aber auch am Fachkräftemangel bei entsprechend hoch qualifizierten Wissenschaftlern.

 

Wer soll sowas versichern? Die entsprechende Versicherung/Rückversicherung wäre im Fall der Fälle pleite. Oder die entsprechenden Versicherungsprämie wären so hoch, dass sie niemand bezahlen kann. Die Munich Re hat sich zu dem Thema (vor allem in Hinblick auf Japan) auch schon geäußert. Klick

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Archimedes

Hans-Werner Sinn hat im Wesentlichen darauf hingewiesen, dass man nicht gleichzeit aus Atom, Kohle, Öl und Gas austeigen kann, schon garnicht in 7 Jahren.

Was Energiepolitik angeht sind wir zur Zeit ziemlich am Ende, welches private Unternehmen baut denn freiwillig tausende Kilometer Hochspannungsnetze und Pumpspeicherkraftwerke, damit die Konkurenz ihren Windstrom verkaufen kann ?

Ich würde vorschlagen die deutschen Netze zu verstaatlichen, auszubauen, Speicher zu bauen und dafür Gebühren zu verlagen, wie bei der Autobahn.

Die Chance dass das passiert geht aber gegen Null.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Pumpspeicher sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Zu den Netzen: Ist es alles eine Frage des Preises, wobei bis auf den RWE-Bereich es entweder den Niederländern (Tennet), Belgiern(Publi-T) oder Badensern (ENBW) gehört.

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ipl
Wer soll sowas versichern? Die entsprechende Versicherung/Rückversicherung wäre im Fall der Fälle pleite. Oder die entsprechenden Versicherungsprämie wären so hoch, dass sie niemand bezahlen kann. Die Munich Re hat sich zu dem Thema (vor allem in Hinblick auf Japan) auch schon geäußert. Klick

Ja, ich kenne diese Aussagen, kann sie aber in dieser Absolutheit nicht so recht glauben. Vor allem bei einer Deckelung der Schadenssumme (auf hohe aber "endliche" Summen von einigen Zehn Milliarden Euro) verstehe ich nicht, was daran so schwierig sein soll, einen (hohen) Preis dafür zu finden. Das wäre kein Risiko, das die globale Versicherungsindustrie (ggf. gemeinsam) nicht stemmen könnte, würde aber im "Normalfall" die Schäden decken und die Beiträge wären hoch genug, um entsprechende Anreize für die Sicherheit der AKWs zu schaffen. Und von der Versicherungsbranche wäre es dumm, sich ein solches Milliardengeschäft entgehen zu lassen. In jedem Fall müssen die AKWs an wen auch immer Beträge bezahlen, die ihre Risiken abdecken, sonst ist das allein schon aus Marktsicht Nonsens.

 

(Allgemein finde ich die Versicherungsbranche manchmal seltsam... Dass man z.B. mit irgendwelchen Vorerkrankungen nur noch BUs mit Ausschlüssen von nahezu allem abschließen kann, obwohl man dafür einfach eine höhere Prämie verlangen könnte - soweit ich das mitbekommen habe, ist diese Option normalerweise nicht verfügbar. Rechnerisch ginge das aber locker. Die scheinen sich vor erhöhten Risiken lieber ganz zu drücken, statt einen angemessen erhöhten Preis zu verlangen. Warum, entzieht sich meinem Verständnis. Aber in dieser Allgemeinheit wäre das ein Thema für einen eigenen Thread...)

 

Jedenfalls, sollte es warum auch immer wirklich so gar nicht gehen, das zu versichern, wäre die logische Schlussfolgerung, dass auch der Steuerzahler das Risiko nicht versichern kann und ein Atomausstieg allein schon aus finanziellen / versicherungstechnischen Überlegungen die einzig mögliche Option wäre. Wie soll der Steuerzahler etwas versichern können, was die Versicherungen auch nicht versichern können?? In dem Fall wäre vorerst die Stromproduktion mit "Klimakillern" als das kleinere Übel zu wählen (für das, was die regenerativen Energien nicht decken).

 

Aber wie gesagt, ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Versicherungen tatsächlich überhaupt nicht in der Lage sind, hier geeignete Modelle anzubieten.

 

Hans-Werner Sinn hat im Wesentlichen darauf hingewiesen, dass man nicht gleichzeit aus Atom, Kohle, Öl und Gas austeigen kann, schon garnicht in 7 Jahren.

Ich finde noch zwei seiner Punkte wesentlich:

1. Nutzen ist nicht nur bei AKWs mit Risiko verbunden. Man muss das Risiko nicht exakt auf 0 senken, um AKWs akzeptabel zu machen, aber das muss zumindest so niedrig sein, dass es überhaupt in Regionen kommt, in denen man sowas versichern kann.

2. Förderung der Fusionsforschung und nicht nur von "grünen" Energiequellen, die wohl sowieso nicht den Strombedarf decken können.

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Emilian
· bearbeitet von Emilian

ipl: Kernfusion um die 2050er halt ich für sehr engagiert (wenn auch natürlich nicht unmöglich). Weiterhin werden wir über die anstehenden Kosten auf dem Weg dahin stark desinformiert. Die sind für einzelne Nationen, selbst Nationenverbünde kaum bis gar nicht zu schultern.

 

Argumente für "Deinen" Vorschlag:

http://cdn-storage.b...ba7ebaa32_1.wmv

und

http://cdn-storage.b...6f651d0a2_1.wmv

 

Fazit: Es wäre schön, wenn du recht behältst!:thumbsup:

P.S.S: Die Börse würde ab dann sicher einen Heidenspaß machen.:D

 

Zum Thema Versicherung hat akku5 im Grunde alles gesagt. Kein Privatinvestor (nicht Kleinanleger) wäre dazu bereit und da beißt sich die Katze dann in den Schwanz - der Steuerzahler muss dafür her oder aber die Dinger müssen nach und nach verschwinden (in einem vernünftigen Zeitrahmen) - das läuft ja jetzt hier.

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Zinsen

construction_monitor_ger.jpg

 

http://www.nord-stream.com/de/

 

War der Gerd vielleicht doch nicht so schlecht...

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Rotkehlchen
Wer soll sowas versichern? Die entsprechende Versicherung/Rückversicherung wäre im Fall der Fälle pleite. Oder die entsprechenden Versicherungsprämie wären so hoch, dass sie niemand bezahlen kann. Die Munich Re hat sich zu dem Thema (vor allem in Hinblick auf Japan) auch schon geäußert. Klick

Ja, ich kenne diese Aussagen, kann sie aber in dieser Absolutheit nicht so recht glauben. Vor allem bei einer Deckelung der Schadenssumme (auf hohe aber "endliche" Summen von einigen Zehn Milliarden Euro) verstehe ich nicht, was daran so schwierig sein soll, einen (hohen) Preis dafür zu finden. Das wäre kein Risiko, das die globale Versicherungsindustrie (ggf. gemeinsam) nicht stemmen könnte, würde aber im "Normalfall" die Schäden decken und die Beiträge wären hoch genug, um entsprechende Anreize für die Sicherheit der AKWs zu schaffen. Und von der Versicherungsbranche wäre es dumm, sich ein solches Milliardengeschäft entgehen zu lassen.

 

Sicher sind schwere Unfälle in Atomkraftwerken versicherbar, da ihr Auftreten aber extrem schwer kalkulierbar ist, müssen die Versicherungsprämien mit entsprechenden Risikoaufschlägen versehen werden. Ob das dann für die Kraftwerksbetreiber noch wirtschaftlich sinnvoll wäre, ist fraglich. Wenn man bedenkt, dass die Betreiber im Jahr 2001, also vor der Erhöhung der Deckungssumme von 500 Millionen DM auf 2,5 Mrd. Euro, mit erhöhten Versicherungskosten von 100 Millionen DM im Jahr gerechnet haben und sich deshalb etwas anderes überlegt haben, so können wir grob überschlagen, dass eine Erhöhung der Deckungssumme auf sagen wir mal 100 Mrd. Euro die 4 Betreiber 4 Mrd. DM, also ca. 2 Mrd. Euro, im Jahr kosten würde. Da ist nicht mal mit einbezogen, dass derartige Versicherungen aufgrund der hohen Schadenssumme nochmal mit enormen Prämienaufschlägen versehen werden müssten. Ebenso wurde nicht berücksichtigt, dass die Sicherheitslage zumindest aus Sicht der Versicherer nach Fukushima eine andere ist.

 

Ebenfalls ist mehr als fragwürdig, ob sich solche Versicherungen mit Solvency II vereinbaren lassen würden.

 

Aber wie gesagt, ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Versicherungen tatsächlich überhaupt nicht in der Lage sind, hier geeignete Modelle anzubieten.

 

Ganz offensichtlich können die Kraftwerksbetreiber keine geeigneten Modelle zur Kalkulation der Risiken eines Kernkraftwerks anbieten. Warum sollten die Versicherer das dann können, noch dazu bezogen auf die Gesamtheit der zu versichernden Kraftwerke sowie ohne technischen Sachverstand und genügenden Einblick?

 

1. Nutzen ist nicht nur bei AKWs mit Risiko verbunden. Man muss das Risiko nicht exakt auf 0 senken, um AKWs akzeptabel zu machen, aber das muss zumindest so niedrig sein, dass es überhaupt in Regionen kommt, in denen man sowas versichern kann.

 

Grundsätzlich bin ich derselben Meinung. Ich denke aber, dass wir von einem solchen Punkt ungefähr so weit entfernt sind wie von der weltweiten Energieversorgung rein aus regenerativen Energiequellen.

 

2. Förderung der Fusionsforschung und nicht nur von "grünen" Energiequellen, die wohl sowieso nicht den Strombedarf decken können.

 

Was ist mit den Investitionen in Wendelstein und ITER? Dass ausschließlich "grüne" Energiequellen gefördert werden, halte ich für ein Gerücht. Die stärkere Förderung der "grünen" Energiequellen im Vergleich zur Kernfusion ist deshalb sinnvoll, weil viele der Investitionen in diesem Bereich sicher sofortige Auswirkungen auf die aktuelle Energieversorgung haben und nicht vielleicht Auswirkungen auf die Energieversorgung in ferner Zukunft.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Atomunfall versichern? :blink: :blink: :blink:

 

Zieht doch einfach mal einen 30km Kreis darum:

http://maps.google.de/maps?q=Biblis&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&sa=N&hl=de&tab=wl

 

Mainz, Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Rüsselsheim, Darmstadt, Worms; Hauptwerke von BASF, Opel müssen geschlossen werden usw. usw. Easy!

+Rheinuferfiltrate in D'dorf, Duisburg und den Niederlanden:

http://www.swd-ag.de/privatkunden/wasser/aufbereitung.php

 

Japanische Regierung denkt an Massenumsiedlung

Aus dem Krisengebiet um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima kommt eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Der Betonsockel des Reaktors 2 hat einen Riss, aus dem kontaminiertes Wasser in den Pazifik gelangt. Und Tokio wird von einer radioaktiven Wolke bedroht.

In Japan hat man die KKWs wenigstens in verhältnismäßig dünn besiedelten Gebieten gebaut. Bei denen gibt es für die Aufräumarbeiten im übrigen jetzt 1600,- € Tagessatz.

 

http://www.ftd.de/politik/international/:atom-katastrophe-japanische-regierung-denkt-an-massenumsiedlung/60034113.html#gmap-0-Fukushima%20Daiichi%20%28Reaktor%201%29

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Rotkehlchen

Atomunfall versichern? :blink: :blink: :blink:

 

Zieht doch einfach mal einer 30km Kreis darum:

http://maps.google.d...=N&hl=de&tab=wl

 

Mainz, Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Rüsselsheim, Darmstadt, Worms; keine BASF, kein Opel usw. Easy!

+Rheinuferfiltrate in D'dorf, Duisburg und den Niederlanden:

http://www.swd-ag.de...ufbereitung.php

 

Es ging nicht darum, ob Schäden in voller Höhe versicherbar sind, sondern darum, ob Versicherungen Schäden bis zu einer bestimmten Schadenssumme versichern könnten.

 

Grundsätzlich kann man auch mal darüber nachdenken, was die Fokussierung eines Menschen auf die wirtschaftlichen Schäden über diesen aussagt.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

So auf der menschlichen Ebene wollte ich jetzt gar nicht argumentieren, wobei das ganze Leid sicherlich auch ein Einwand ist.

Aber Deine Einschränkung wäre ja qualitativ kein Unterschied zu heute. Die Betreiber müssen ja bereits zu 3 Mrd. (?) haften. Man kann da auch zehn Mrd. oder gar hundert Mrd. draus machen, ändert aber nichts an der vollkommenen Lächerlichkeit solcher Haftungs-/Versicherungsbeträge. Selbst bei einem begrenzten Unfall (hoffentlich) wie in Fukushima ist man jetzt schon bei 17 Mrd.

Allein das Ludwigshafener BASF-Werk dürfte zweistellige Mrd.-Beträge wert sein. Von den Kosten für einen eventuellen Sarkophag einmal abgesehen, Asse ist ja auch nicht gerade billig.

Das ist doch (Entschuldigung) reine Selbstverarsche hier mit Versicherungen zu kommen, Zweit- und Drittrundeneffekte kommen ja noch hinzu, wenn plötzlich 10 Mio. Menschen ihr Kranwasser nicht mehr benutzen können oder die Produktion wegen Zulieferengpässen brachliegt.

 

P.S.: Alles andere als eine Insolvenz von Tepco mit anschließender staatlicher Übernahme wäre auch erschreckend, da die Gesellschaft noch auf Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte (Jahrhunderte?) für die Folgekosten aufkommen muss, und sie somit auch von den restlichen Erträgen profitieren sollte. Aber Hauptsache die Rente ist schonmal "generationengerecht" (von wegen) organisiert.

 

PPS: War natürlich auch ein böses Beispiel, wenn man stattdessen IsarI nehmen würde, wären die Auswirkungen natürlich nicht so groß: Weniger Menschen im Umkreis, südlich der Donau ist die Urbevölkerung eh' ein wenig verstrahlt, so dass man dort auch höhere Grenzwerte tolerieren könnte und es ist eine gerechte Strafe für die pöhsen, pöhsen Serben, da sie in Neunzigern einen Genozid planten und für die Ungarn, da sie immer noch in Andrássys Zeiten hinterhertrauern, und die Ösis verdienen es für den Hr. Hüstler eh', nicht!?

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fisher
· bearbeitet von fisher

Ein sachlicher und aus meiner Sicht aufschlussreicher Kommentar von Hans-Werner Sinn im Handelsblatt:

 

Während Japan wegen des Tsunami auf sechs Prozent seines Stroms verzichten muss, schaltet Deutschland sieben Prozent freiwillig ab. Wir haben ja unsere Intelligenz und die erneuerbaren Energien. So denken viele.

 

Aber Vorsicht, der Schein trügt. [...] Wer glaubt, durch den Ausbau grüner Energiequellen ließe sich eine moderne Industriegesellschaft versorgen, verweigert sich der Realität.

 

Wenn Deutschland bei den Elektroautos mitmacht, aber keine Atomautos will, muss es Kohleautos bauen. Denn die Erwartung, man könne auch noch den Verkehr mit Wind und Sonnenlicht betreiben, ist abwegig. Dazu müsste man zigmal so viel Wind- und Sonnenstrom herstellen wie heute. Neben dem Wattenmeer müssten große Teile der Fläche Deutschlands dafür geopfert werden. Kohleautos sind aber Gift für das Klima. Nur wenig besser steht es um die Umwelt, wenn man die Autos mit Gas betreibt, denn auch die Gasautos stoßen erhebliche Mengen an CO2 aus. Der Atomstrom bietet derzeit die einzige Möglichkeit, die Erwärmung der Erde durch den Treibhauseffekt zu verhindern, ohne Deutschlands Naturlandschaften in Industriegebiete zu verwandeln. Wer aus dieser Energie aussteigen will, steht mit leeren Händen da. Selbst Joschka Fischer hat zugegeben, dass die Grünen eine Argumentationslücke haben, wenn sie auf fossilen Strom und Atomstrom gleichermaßen verzichten wollen.

 

Deutschland sollte jetzt dringend die Erforschung der Kernfusion vorantreiben. Es hat mit seinem Stellerator in Greifswald die Nase vorn, aber es wendet dafür nur ein Sechzigstel der öffentlichen Mittel auf, die die grünen Energien durch die Einspeisesubventionen erhalten. Die Kernfusion gibt konstruktionsbedingt praktisch keine radioaktive Strahlung ab, und sie ist auch nicht mit dem Risiko eines Atomunfalls behaftet.

 

Bis dahin wird man ohne die konventionelle Atomkraft nicht auskommen können. Sicher ist sie gefährlich. Aber vieles, was Nutzen stiftet, ist gefährlich. Wir fliegen trotz der vielen Flugzeugunglücke, und trotz Tausender Verkehrstoter fahren wir immer noch Auto. Auch sind die Passagierschiffe trotz der Titanic nicht ausgestorben. Man muss die Reaktoren eben sicherer machen.

 

Man sollte auch das ökonomische Interesse an der Sicherheit wecken. So könnte man den Betreibern von Kraftwerken höhere Haftpflichtversicherungssummen vorschreiben. [...]

 

Insbesondere mit dem letzten zitierten Satz bin ich einverstanden. Eigentlich besteht auch hier die Lösung schlicht in einer Liberalisierung: statt die Unfälle durch den Steuerzahler versichern zu lassen, dies dem freien Markt überlassen und eine Mindestdeckung vorschreiben (evtl. auch unbegrenzte? Keine Ahnung, ob sich das mit der Versicherungsmathematik und gesetzlichen Vorschriften verträgt.) - dann wird in den Kernenergiepreis eine adäquate Risikoprämie eingepreist und die Betreiber sind gezwungen, in Sicherheit zu investieren, die die Versicherungsbeiträge senkt.

 

Die Kernfusion ist zwar ein wenig als Luftschloss verschrien, weil da noch so viel Forschungsbedarf besteht, dass aktuelle Prognosen erst 2050 brauchbare Fusionsreaktoren erwarten, aber man könnte auch auf die Idee kommen, dass das u.A. an dem Budget liegt. Leider aber auch am Fachkräftemangel bei entsprechend hoch qualifizierten Wissenschaftlern.

Insgesamt ein durchaus lesenswerter Kommentar.

Kernfusion ist aber heute "Zukunftsmusik". Bis dahin (noch weitere 40 Jahre) soll nach Sinn weiterhin Strom aus AKW's kommen.

Das Restrisiko soll "versichert" werden. Als Versicherungs-Beispiele nennt er normale Unfälle (Auto, Flugzeug, Schiff)

Bei diesen Unfällen gibt es aber keine Verstrahlung. Das doch sehr "langandauernde Strahlenrisiko" bei Plutonium wird wohl keine Versicherung übernehmen wollen und wer hätte denn da überhaupt noch einen Nutzen?

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Marktfrau
· bearbeitet von Marktfrau

Bei denen gibt es für die Aufräumarbeiten im übrigen jetzt 1600,- Tagessatz.

 

 

Dann nix wie hin. Soviel schafft Hobel intraday nicht mal mit nem Turbo OS

 

Macht 50.000 im Monat. Musst du danach aber schnell ausgeben.

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Valeron

Ein sachlicher und aus meiner Sicht aufschlussreicher Kommentar von Hans-Werner Sinn im Handelsblatt:

 

Während Japan wegen des Tsunami auf sechs Prozent seines Stroms verzichten muss, schaltet Deutschland sieben Prozent freiwillig ab. Wir haben ja unsere Intelligenz und die erneuerbaren Energien. So denken viele.

 

Aber Vorsicht, der Schein trügt. [...] Wer glaubt, durch den Ausbau grüner Energiequellen ließe sich eine moderne Industriegesellschaft versorgen, verweigert sich der Realität.

 

Wenn Deutschland bei den Elektroautos mitmacht, aber keine Atomautos will, muss es Kohleautos bauen. Denn die Erwartung, man könne auch noch den Verkehr mit Wind und Sonnenlicht betreiben, ist abwegig. Dazu müsste man zigmal so viel Wind- und Sonnenstrom herstellen wie heute. Neben dem Wattenmeer müssten große Teile der Fläche Deutschlands dafür geopfert werden. Kohleautos sind aber Gift für das Klima. Nur wenig besser steht es um die Umwelt, wenn man die Autos mit Gas betreibt, denn auch die Gasautos stoßen erhebliche Mengen an CO2 aus. Der Atomstrom bietet derzeit die einzige Möglichkeit, die Erwärmung der Erde durch den Treibhauseffekt zu verhindern, ohne Deutschlands Naturlandschaften in Industriegebiete zu verwandeln. Wer aus dieser Energie aussteigen will, steht mit leeren Händen da. Selbst Joschka Fischer hat zugegeben, dass die Grünen eine Argumentationslücke haben, wenn sie auf fossilen Strom und Atomstrom gleichermaßen verzichten wollen.

 

Deutschland sollte jetzt dringend die Erforschung der Kernfusion vorantreiben. Es hat mit seinem Stellerator in Greifswald die Nase vorn, aber es wendet dafür nur ein Sechzigstel der öffentlichen Mittel auf, die die grünen Energien durch die Einspeisesubventionen erhalten. Die Kernfusion gibt konstruktionsbedingt praktisch keine radioaktive Strahlung ab, und sie ist auch nicht mit dem Risiko eines Atomunfalls behaftet.

 

Bis dahin wird man ohne die konventionelle Atomkraft nicht auskommen können. Sicher ist sie gefährlich. Aber vieles, was Nutzen stiftet, ist gefährlich. Wir fliegen trotz der vielen Flugzeugunglücke, und trotz Tausender Verkehrstoter fahren wir immer noch Auto. Auch sind die Passagierschiffe trotz der Titanic nicht ausgestorben. Man muss die Reaktoren eben sicherer machen.

 

Man sollte auch das ökonomische Interesse an der Sicherheit wecken. So könnte man den Betreibern von Kraftwerken höhere Haftpflichtversicherungssummen vorschreiben. [...]

 

Insbesondere mit dem letzten zitierten Satz bin ich einverstanden. Eigentlich besteht auch hier die Lösung schlicht in einer Liberalisierung: statt die Unfälle durch den Steuerzahler versichern zu lassen, dies dem freien Markt überlassen und eine Mindestdeckung vorschreiben (evtl. auch unbegrenzte? Keine Ahnung, ob sich das mit der Versicherungsmathematik und gesetzlichen Vorschriften verträgt.) - dann wird in den Kernenergiepreis eine adäquate Risikoprämie eingepreist und die Betreiber sind gezwungen, in Sicherheit zu investieren, die die Versicherungsbeiträge senkt.

So wie bei der BP Ölkrise?

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figurehead
· bearbeitet von figurehead

Meine Meinung: Die Medien vertuschen das Ausmaß der Fukushima Katastrophe

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fisher

Bei denen gibt es für die Aufräumarbeiten im übrigen jetzt 1600,- Tagessatz.

 

 

Dann nix wie hin. Soviel schafft Hobel intraday nicht mal mit nem Turbo OS

 

Macht 50.000 im Monat. Musst du danach aber schnell ausgeben.

 

Also bei diesem Honorar wird doch wohl eine Bleiweste möglich sein.

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ipl
dann wird in den Kernenergiepreis eine adäquate Risikoprämie eingepreist und die Betreiber sind gezwungen, in Sicherheit zu investieren, die die Versicherungsbeiträge senkt.

So wie bei der BP Ölkrise?

Bestimmt - wieso? Wie ist die jährliche Sterblichkeit bei Ölplattformexplosionen so? ^^

 

 

P.S. Und nochmal: sollte sich herausstellen, dass der AKW-Strom nach der Versicherung nicht konkurrenzfähig wäre, dann weg mit den AKWs. Diese Option ist im Vorschlag ausdrücklich eingeschlossen. Das ergibt sich schon aus reinen Marktüberlegungen... Entweder sind sie sicher und versicherbar oder eben nicht - den Versicherungen traue ich noch am ehesten zu, die Risiken realistisch einschätzen zu können.

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ipl
· bearbeitet von ipl

Insgesamt ein durchaus lesenswerter Kommentar.

Kernfusion ist aber heute "Zukunftsmusik". Bis dahin (noch weitere 40 Jahre) soll nach Sinn weiterhin Strom aus AKW's kommen.

Das Restrisiko soll "versichert" werden. Als Versicherungs- Beispiele nennt er normale Unfälle (Auto, Flugzeug, Schiff)

Bei diesen Unfällen gibt es aber keine Verstrahlung. Das doch sehr "langandauernde Strahlenrisiko" bei Plutonium wird wohl keine Versicherung übernehmen wollen und wer hätte denn da überhaupt noch einen Nutzen?

 

Naja, durch Verkehrsunfälle sind bislang mit absoluter Sicherheit weit mehr Menschen gestorben (ca. 600.000 jährlich) als durch 10 Tschernobyls. Trotzdem versichern die Versicherungen die Verkehrsunfälle. Auch wenn hier ein seltenes Ereignis große Auswirkungen hat, haben sehr häufige kleine Ereignisse viel größere Auswirkungen und werden dennoch auch in ihrer Gesamtheit versichert. Von daher sehe ich nicht so das Problem der Vergleichbarkeit...

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ipl
· bearbeitet von ipl

Und noch eine Meldung hinterher:

 

Forschungszentrum Jülich: 2285 Brennelemente-Kugeln verschwunden

"Es ist nicht nachvollziehbar, dass der Betreiber der Jülicher Anlage und die Landesaufsicht nicht Auskunft geben können, wo die abgebrannten Kernbrennstoffe verblieben sind", echauffierte sich der Sprecher.

 

Hans Christian Markert, Atom-Experte der Grünen in Nordrhein-Westfalen, zeigte sich entsetzt darüber, "wie lax hier mit radioaktiven Stoffen umgegangen wurde". Nach seinen Kalkulationen stecken in den verschwundenen Kugeln zusammengerechnet etwa 2,2 Kilogramm Uran 235 und 23 Kilogramm Thorium 232. Falls die Brennelemente benutzt worden seien, käme noch hochgefährliches Plutonium dazu, sagte er dem "Spiegel".

 

So langsam ist mein Vertrauen in den berühmt-berüchtigten "Faktor Mensch" am (hoffentlich?) Tiefpunkt angelangt...

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Emilian
· bearbeitet von Emilian

ipl: "Du als Versicherer" stehst ja nicht nur für die Todesfälle sondern auch für Sach- und Folgeschäden gerade. Und wenn ich mir Prybjat so anschaue, also faktisch eine neue Stadt (im Grunde sogar Landstrich) bezahlt werden müsste, lässt sich das kostenmäßig schwierig schultern.

 

oder nehmen wir zur weiteren Veranschaulichung noch ein anderes Beispiel: Hurrican "Kathrina" in New Orleans. Die Leute dort können sich ihre Versicherungsansprüche, salopp gesagt, größtenteils in die Haare gelen.

 

Fazit: Versicherungen insgesamt sind ab einer gewissen Größenordnung problematisch (unsere gesetzliche Rente ist auch so ein Kandidat).

 

siehe auch Niall Feruson - "Zu Tode versichert"

http://www.veoh.com/...01644827QQ9Rzyc

 

Gruß Emilian.

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Chemstudent

Wer soll sowas versichern? Die entsprechende Versicherung/Rückversicherung wäre im Fall der Fälle pleite. Oder die entsprechenden Versicherungsprämie wären so hoch, dass sie niemand bezahlen kann. Die Munich Re hat sich zu dem Thema (vor allem in Hinblick auf Japan) auch schon geäußert. Klick

 

ipl: "Du als Versicherer" stehst ja nicht nur für die Todesfälle sondern auch für Sach- und Folgeschäden gerade. Und wenn ich mir Prybjat so anschaue, also faktisch eine neue Stadt (im Grunde sogar Landstrich) bezahlt werden müsste, lässt sich das kostenmäßig schwierig schultern.

 

Das ist ganz allein das Problem der Unternehmen, die Atomkraft verkaufen möchten. Wenn sie nicht in der Lage sind, die damit einhergehenden Risiken zu tragen, haben sie auf einem liberalen Markt auch nichts verloren und müssen den Tanz der Atome eben sein lassen.

ipl hat hier schlicht und ergreifend das Kernelement der Problematik angesprochen: Die massive Marktverzerrung zugunsten der Atomenergie. (wobei die mangelnde Versicherung der Risiken nur ein Teil der direkten und indirekten Subventionen und Verzerrungen darstellt)

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