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Thomas

Nuklear-Katastrophe in Japan in Folge des Erdbebens

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michaelschmidt
· bearbeitet von michaelschmidt

Kan meint, Japan werde sich schon wieder erholen.

War nicht Japan das Land mit dem größten demographischen Problem weltweit ?

Wenn man als die Bilder sieht, im TV, fällt einem sofort auf, daß es anscheinend vorwiegend alte Menschen in Japan gibt.

Aber ich glaube, da denkt im Augenblick niemand dran.

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Archimedes
10.53 Uhr - Neben Wasserwerfern und Hubschraubern ist zur Kühlung der Reaktoren jetzt auch ein Diesel-Generator im Einsatz. Der Generator sorge von Reaktor 6 aus für die Wasserzufuhr in die Abklingbecken mit gebrauchten Brennstäben der Reaktoren 5 und 6, berichtete die Internationale Atomenergiebehörde IAEA unter Berufung auf japanische Behörden.
http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E6605842CA0CC4ACA97D49BE17322A52E~ATpl~Ecommon~Sspezial.html

 

Endlich mal eine handfeste und noch dazu positive Information.

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Apophis

10.53 Uhr positiv soso:

 

http://www.n-tv.de/S...cle2810866.html

 

 

+++ 11.31 Gefahr für Tokio: Wind dreht +++

upps

 

+++ 11.45 Strahlung in Tokio nicht schädlich +++

achso

 

+++ 12.20 US-Militär bietet 450 Strahlenexperten an +++

nanu wofuer das denn?

 

+++ 12.36 Deutlich erhöhte Strahlung festgestellt +++

... Nach Expertenmeinung nehmen Menschen bei der gemessenen Belastung innerhalb von sechs bis sieben Stunden so viel Strahlung auf, wie sonst innerhalb eines Jahres gerade noch verträglich wäre.

 

Lasst Euch nicht verkackeiern. Das Wahre Ausmass wird erst in Wochen/Monaten bekannt. Und da wirds ueberhaupt nichts positives geben. Es gibt immer maechtige Interessensgruppen die bei solchen Ereignissen fuer Verharmlosung sorgen.

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Archimedes

10.53 Uhr positiv soso:

 

http://www.n-tv.de/S...cle2810866.html

 

 

+++ 11.31 Gefahr für Tokio: Wind dreht +++

upps

Du solltest dir eine andere Quelle zulegen, mit dem n-tv Alarmismus tust du dir keinen Gefallen.

Die haben auch schon 3 Tage zu früh den Papst für tot erklärt.

 

Ansonsten hab ich seit Tagen fast nur negative Nachrichten posten müssen, leider.

Dass jetzt zwei Reaktoren wieder unter Kontrolle sind, ist wenigstens etwas.

 

Dir Frage stellt sich natürlich, warum sie den Dieselgenerator nicht dafür benutzt haben das Becken von Reaktor 3 oder 4 zu kühlen,

da scheint wohl doch die Pumpe defekt ?

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Rotkehlchen

Bei meinen generellen Einschätzungen und aktuellen "Prognosen" bin ich stets davon ausgegangen, dass AKWs mit größtmöglicher Sorgfalt geplant, gebaut und betrieben werden.

 

Immer schön zu sehen, wenn Personen ihre eigenen Fehleinschätzungen durch die Dummheit und Inkompetenz der anderen erklären. Erinnert doch sehr an einen gewissen Herr Fuld.

 

Technisch wäre das bei optimaler Handhabung alles mit sehr großer Sicherheit beherrschbar (und nur die technische Seite kannte ich bisher)

 

Für mich ist es überraschend, dass es immernoch Menschen gibt, die das Wort "beherrschbar" in diesem Zusammenhang benutzen.

 

Natürlich muss ich damit auch die Wahrscheinlichkeiten meiner "Prognosen" zurück nehmen, ich kann ja nicht wissen, welchen Mist sie als nächstes bauen.

 

So ist das mit Wahrscheinlichkeiten. Man kann's halt nicht wissen.

 

Und wenn ich anschließend bei westlichen AKWs alle 10-30 Jahre global einen AKW-"Super-GAU" erwarte (statt vorher alle 100-1000 Jahre), dann ist das Grund genug für mich, so langsam die Seiten zu wechseln.

 

Obwohl du schon festgestellt hast, dass Wahrscheinlichkeiten nicht deine Freunde sind, versuchst du es wieder?

 

Die Gefahr eines großen Bebens i.V.m mit einem Tsunami ist für dt. KKW wohl unter 10-5, wenn nicht sogar unter 10-6.

 

Wie genau soll man diesen Satz verstehen?

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Marktfrau

Ich muss sagen, dass diese (und ein paar andere) Aussagen meinen Glauben daran, dass die AKW-Leute wissen, was sie tun, stark erschüttern. :unsure: Bei meinen generellen Einschätzungen und aktuellen "Prognosen" bin ich stets davon ausgegangen, dass AKWs mit größtmöglicher Sorgfalt geplant, gebaut und betrieben werden. Aber wenn hier fremde Baupläne ohne Sinn und Verstand kopiert werden, wenn ich sehe, dass irgendwelche weitergebildeten besseren Klempner in deutschen AKWs die Schichtleitung haben, wenn Reporterteams problemlos in 800m die Kraftwerke überfliegen, wenn die Vernebelungsanlagen nur exakt das Reaktorgebäude vernebeln (und damit quasi ein Fadenkreuz in die Luft sprühen), wenn Japan wegen irgendwelchen kulturellen Komplexen tagelang keine Hilfe annimmt und entscheidende Zeit verstreichen lässt, dann muss ich leider sagen, dass meine Einstellung zur Atomkraft sich nun ins Gegenteil verkehrt hat.

 

Technisch wäre das bei optimaler Handhabung alles mit sehr großer Sicherheit beherrschbar (und nur die technische Seite kannte ich bisher), aber die Praxis sieht selbst in Deutschland und Japan anscheinend so aus, wie ich es mir in meinen Alpträumen nicht hätte vorstellen können. Und da sowas wohl nicht zu ändern ist (da können die Bürokraten noch so viele Verordnungen erlassen), bin ich nun tatsächlich für den Atomausstieg als Ziel... :(

 

 

Natürlich muss ich damit auch die Wahrscheinlichkeiten meiner "Prognosen" zurück nehmen, ich kann ja nicht wissen, welchen Mist sie als nächstes bauen. Schalten sie die Pumpen so schnell ein, das die Brennstabumhüllungen wegen thermischer Spannungen gesprengt werden? Schaffen sie noch eine (dann aber auch endgültig letzte) Wasserstoffexplosion, diesmal bei bereits beschädigtem Containment? Passt die neue Starkstromleitung überhaupt oder war es wieder das falsche Kabel? Ich hab keine Ahnung...

 

Solange der Ausfall der Kühlung einer AKW Anlage zum SuperGau führt, weil man dann nicht mehr abschalten kann, ist es völlig egal, wieoft man redundant weitere Kühlsysteme installiert. Es ist immer möglich, dass alle Systeme ausfallen. Danach ist ein Akw nicht mehr beherrschbar und deshalb ist die ganze Technik nicht beherrschbar und die Folgen sind katastrophal und darum hat die Spielerei mit der Kernenergie aufzuhören.

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ipl

Bei meinen generellen Einschätzungen und aktuellen "Prognosen" bin ich stets davon ausgegangen, dass AKWs mit größtmöglicher Sorgfalt geplant, gebaut und betrieben werden.

Immer schön zu sehen, wenn Personen ihre eigenen Fehleinschätzungen durch die Dummheit und Inkompetenz der anderen erklären. Erinnert doch sehr an einen gewissen Herr Fuld.

Ich erkläre dies nicht durch "Inkompetenz der anderen", sondern sagte, dass ich die Sorgfalt, mit der das Thema AKW auch in entwickelten Ländern in der Praxis gehandhabt wird, überschätzt habe. Beispiele, was ich mit "Sorgfalt" meine, habe ich gebracht. Dass ich sie überschätzt habe, ist sicher allein meine eigene Schuld. Ich glaube aber immer noch nicht, dass man z.B. bei einer Extradosis von 0,2 mSv tot umfällt oder sich sprichwörtlich auch nur ein einziges Haar krümmt (damit wurden glaub die US-Soldaten "verstrahlt" :unsure: ), tut mir leid.

 

Wie müsste ich also diese differenzierte Meinung(sänderung) formulieren, damit du auch glücklich bist? Sags ruhig, bin heute lernfähig...

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D-Mark
· bearbeitet von D-Mark

Jein,

 

das spiegelt nicht die aktuelle Situation, Marktfrau!

Bei Fukushima haben die Reaktoren routinemäßig abgeschaltet...

Problem: Wenn Du die Brennstäbe rausgenommen hast, ist nichts geregelt (Nachzerfallwärme und zusätzlicher Kühlbedarf, weil die Steuerstäbe den Raum verdichten.

Reaktoren 1-4 von Fuku haben gefloppt, nachdem sie abgeschaltet wurden, bzw. Nr 4 war sogar offline!

Es ist daher durchaus sehr die Frage, ob Die Notkühlsysteme funktionieren!

Dahinter stand zuletzt bei mehrerern der jetzt abgeschalteten Altreakoren in der BRD mehr als ein Fragezeichen...Bei AKW läuft alles normal und unkritisch, so lange der Kern im Normaltemperaturbereich bleibt und solange die Generatoren den Saft problemlos ins Netzt einspeisen. Auch ein lokales Problem kann die trainierte Crew beheben. Aber Fukushima hat insbesondere gezeigt, daß es bei einem Mehrfach-Strike zu massiven Irritationen kommen und auch ein fähiges Personal total überfordet werden kann. Zudem: Der Anschluß externer Infrastruktur wie mobile Pumpen, Generatoren etc. ist schwieriger, als theoretisch vormals berechnet!

 

Lediglich bei Tschernobyl wurde eine Notabschaltung unterlassen. Die haben gerade so zugschaut, wie die Kacke "hochgeschäumt" hat; hernach hatten sie die Kernexplosion. Der Kreml hat die Sache 2 Tage lang verheimlicht und NICHTS unternommen. Schwache Rechtfertigungen lauteten darauf, daß Gorbi nicht richtig informiert wurde*. Als Baueropfer wurde der Werksleiter 10 jahre lang eingebuchtet (weil an dem Tag die Hochzeit seiner Tochter stattfand und er nicht im Dienst war). Er weiß bis heute nicht, was seine Leute verbockt haben bzw. wer. Erst als schwedische Atomwissenschaftler Alarm gegeben haben, wurde Moskau zum Handeln gezwungen. Die Fälle sind darüberhinaus zudem nicht vergleichbar, weil die Russen Grafit in den Brennstäben einsetzen, der sich radioaktiv überall in der Umgebung absetzt (bei einem schweren Unfall).

 

*da könnte andererseits aber etwas dran sein. Im Kremel war es zu Zeiten der UdSSR üblich, den Boten für die Nachricht zu hängen. Auch Politbüromitglieder waren i.Ü. nicht sicher. Kam man zur Donnerstags-Sitzung und fand nur den Platz am anderen Ende der Tafel (vom Vorsitzenden) leer, so wußte man, daß das "Kriegsgericht" gegen Einen zusammengetreten war. Vorher wußte man nie etwas, jeder mußte damit rechnen, da sie alle ihre Privatspielchen am Laufen hatten. Sogar der Vorsitzende des KGB mußte mit seiner Hinrichtung rechen, da die Palastwache des Kreml die einzige Polizei/Militärelite des landes war/ist, auf die das Komitee ekienrlei Einfluß hat. Kam nach der Sitzung bsp.weise ein Offizier der Wache zu Einem und forderte dazu auf, noch zu einem Termin im Privatbereich des Vorsitzenden vorzusprechen, kam es sehr darauf an, seine Besorgnis nicht offen zu zeigen...

Auch der Vorsitzende war nicht gegen die Manöver der Anderen immun - beschlossen Sie etwa konspirativ sein Ende, war er fällig (für die Exekution).

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boll
· bearbeitet von boll

Ich glaube aber immer noch nicht, dass man z.B. bei einer Extradosis von 0,2 mSv tot umfällt oder sich sprichwörtlich auch nur ein einziges Haar krümmt (damit wurden glaub die US-Soldaten "verstrahlt" :unsure: ), tut mir leid.

Ich zitiere mich mal selbst:

Und noch was Allgemeines zur Strahlendosis:

1. Energiedosis = absorbierte Strahlungsenergie im Verhältnis zur Masse. Einheit ist "Gray" (1 Gy = 1 J/kg)

2. Organdosis: Mit der Energiedosis allein kann die biol. Strahlenwirkung nicht beurteilt werden. Je nach Strahlenart (Alpha, Beta, Gamma, ...) kann die gleiche Energiedosis unterschiedliche Effekte auf das Organ haben.

3. Effektive Dosis: Die Strahlungsempfindlichkeit einzelner Organe sind unterschiedlich. Je nach Empfindlichkeit werden die Organe und Gewebe eines Körpers gewichtet, so dass man die effektive Dosis berechnen kann, z.B. ist das Knochenmark (rot) wesentlich empfindlicher als die Haut oder das Gehirn. Einheit ist "Sievert", üblicherweise in Milli- oder Mikrosievert angegeben (mSv, µSv).

 

Jeder Mensch in DE erhält jedes Jahr im Schnitt eine effektive Dosis von 2,1 mSv - gratis von der Natur (im wesentlichen von Radon, durch die Nahrung, durch den Boden und Kosmos)! Durch medizinische Untersuchungen (z.B. Röntgen) kommen durchschnittlich noch einmal 1,8 mSv oben drauf. Alle anderen "Quellen" machen insgesamt weniger als 0,05 mSv im Jahr aus, z.B. Flugreisen (Höhenstrahlung) tragen zu weiteren 0,005 mSv bei, Tchernobyl trägt zu 0,01 mSv, KKW zu etwa 0,001 mSv (=1µSv).

 

Beruflich strahlenexponiertes Personal darf in DE im Jahr maximal 20 mSv als Dosis erhalten. zum Vergleich: Dosis durch eine Computertomographie des Brustkorbes (Thorax) beträgt etwa 6,7 mSv. 100 mSv ist ein Eingreifrichtwert für Evakuierung (Dosis in einem Zeitraum von 7 Tagen, Deutschland). Bei 250 mSv sind erste klinisch fassbare Bestrahlungseffekte bei einmaliger (!) Ganzkörperbestrahlung (Schwellendosis) zu erwarten. Bei 1.000 mSv ( = 1 Sv) vorübergehende Strahlenkrankheit bei einmaliger Ganzkörperbestrahlung („Strahlenkater"). Bei 4.000 mSv ergibt sich eine schwere Strahlenkrankheit bei einmaliger Ganzkörperbestrahlung; 50% Todesfälle bei fehlenden medizinischen Therapiemaßnahmen. Bei 7.000 mSv ist von einer tödlichen Dosis bei einmaliger Ganzkörperbestrahlung und fehlenden medizinischen Therapiemaßnahmen auszugehen.

 

was immer wieder in Medien durcheinander gebracht wird:

Effektive Dosis, meist nur Dosis genannt = Strahlungswirkung auf den Körper (Einheit Sievert, Sv) und Dosisleistung = Strahlungswirkung je Zeiteinheit (meist in µSv/h oder mSv/h)

zum Vergleich: Strecke = Weg (Einheit z.B. km) und Geschwindigkeit = Weg je Zeiteinheit (km/h)

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Rotkehlchen

Ich glaube aber immer noch nicht, dass man z.B. bei einer Extradosis von 0,2 mSv tot umfällt oder sich sprichwörtlich auch nur ein einziges Haar krümmt (damit wurden glaub die US-Soldaten "verstrahlt" :unsure: ), tut mir leid.

 

Wer hat denn überhaupt behauptet, man würde bei einer Extradosis von 0,2 mSv tot umfallen? Es würde mich doch sehr überraschen, von halbwegs informierten Menschen eine derartige Aussage zu hören. Aber die Meinung, dass eine Extradosis von 0,2 mSv "kein Haar krümmt" ist ebenfalls durch keine sinnvollen Argumente gestützt. Dabei muss ich allerdings zugeben, dass auch das Gegenteil, also die Behauptung, dass bereits eine derart geringe Dosis, solange sie nicht über einen längeren Zeitraum auf den Körper einwirkt, gesundheitsschädlich ist, nur schwer nachzuweisen ist. Es wären aufgrund der anzunehmenden minimalen statistischen Abweichungen sehr umfangreiche Versuche, in dem Fall Tiervesuche, nötig, um eine Signifikanz nachweisen zu können. Da ich generell gegen Tierversuche bin, lehne ich so etwas ab.

 

Der Begriff der "Verstrahlung" wird von sensationsgeilen Medien und manchen Uninformierten wirklich in einer lächerlichen Art und Weise verwendet, da sind wir einer Meinung.

 

Wie müsste ich also diese differenzierte Meinung(sänderung) formulieren, damit du auch glücklich bist? Sags ruhig, bin heute lernfähig...

 

Du müsstest zu dem Schluss kommen, dass weder die Auswirkungen noch das Auftreten einer Katastrophe in einem Kernkraftwerk kalkulierbar oder beherrschbar sind. Und du müsstest mal begründen, inwiefern die Auswirkungen deiner Meinung nach grotesk überschätzt werden. Ist zum Beispiel die nicht auszuschließende Möglichkeit, dass weite Teile des Rhein-Main-Gebiets nach einem katastrophalen Unfall im KKW Biblis für viele Jahre unbewohnbar sein könnten, eine "groteske Überschätzung" der Auswirkungen einer Katastrophe?

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Rotkehlchen

Drei Tage vor dem Besuch von US-Präsident Barack Obama in Chile haben beide Seiten ein umstrittenes Abkommen über eine nukleare Zusammenarbeit unterzeichnet. Die Vereinbarung, die eigentlich während des Obama-Besuchs besiegelt werden sollte, wurde angesichts der Atom-Katastrophe in Japan vorgezogen. Umweltschützer kritisierten, dass Investitionen in die Atomkraft angesichts der häufigen und schweren Erdbeben in Chile keinen Sinn machten. Auch der frühere Präsident Ricardo Lagos sprach sich gegen die Vereinbarung aus.

 

Allem Anschein nach gibt es noch mehr Unbelehrbare, die immernoch an einer Beherrschbarkeit dieser Technologie glauben.

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boll

Lediglich bei Tschernobyl wurde eine Notabschaltung unterlassen. Die haben gerade so zugschaut, wie die Kacke "hochgeschäumt" hat; hernach hatten sie die Kernexplosion.

Korrekt ist, dass die Notabschaltung unterlassen wurde. Hierbei wurde sogar das Reaktorabschaltsignal, welches automatisch ausgelöst wurde, manuell unwirksam gemacht (=massiver Eingriff in das Reaktorschutzsystem, der auch nicht erlaubt war!).

Der Unfall ereignete sich, weil man unbedingt einen Versuch durchführen wollte. Als man den Versuch (jedoch gegen alle sowjetische Regeln) durchführen wollte, befand sich die Anlage bereits in einem äußerst instabilen und nicht zulässigen Zustand. Wie gesagt, der Versuch wurde eingeleitet und durch technische Randbedingungen (die ich hier nicht näher erläutern möchte), kam es in sehr kurzer Zeit (Sekunden) zu einem deutlichen Leistungsanstieg, den die Reaktorregelung nicht mehr kompensieren konnte. Daraufhin haben die Mitarbeiter eine Schnellabschaltung per Hand initiiert, die aber aufgrund der sowjetischen Bauart des Reaktors zu einem weiteren unmittelbaren Reaktivitätseintrag (=Leistungssteigerung) führte. Der enormen (!) Leistungssteigerung (bis auf das 100fache der eigentlichen Leistung) folgte, dass das im Reaktor befindliche Wasser spontan verdampfte und der Reaktor explodierte.

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D-Mark
· bearbeitet von D-Mark

General Electric und Westinghouse wird´s freuen,

 

sie haben bei der letzten US-Präsidentenwahl den `richtigen´ Kandidaten gesponsert...:-

 

RE. Boll: Eine sog. "nukleare Aktivitätsexkursion".

 

gau-japan.de hat einen neuen Artikel bezüglich des Abklingbeckens von Block 4 oben. Sehr beunruhigend!

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boll

General Electric und Westinghouse wird´s freuen,

sie haben bei der letzten US-Präsidentenwahl den `richtigen´ Kandidaten gesponsert...:-

Ich glaube eher, dass sie beide Seiten gesponsert haben. Warum sollten sie denn nicht auch einen Republikaner "fördern"?

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ipl
· bearbeitet von ipl
Du müsstest zu dem Schluss kommen, dass weder die Auswirkungen noch das Auftreten einer Katastrophe in einem Kernkraftwerk kalkulierbar oder beherrschbar sind. Und du müsstest mal begründen, inwiefern die Auswirkungen deiner Meinung nach grotesk überschätzt werden. Ist zum Beispiel die nicht auszuschließende Möglichkeit, dass weite Teile des Rhein-Main-Gebiets nach einem katastrophalen Unfall im KKW Biblis für viele Jahre unbewohnbar sein könnten, eine "groteske Überschätzung" der Auswirkungen einer Katastrophe?

Ich bin nun mittlerweile der Meinung, dass man AKWs zwar theoretisch sicher genug ("sicher genug" ist sicher subjektiv) hinkriegen könnte, aber dass das offensichtlich grundlegend an der Realität scheitert (dieser Nebensatz ist meine neue Einsicht). Die Abklingbecken waren in Fukushima völlig unzweckmäßig platziert und dafür, dass die Baupläne des AKWs von ahnungslosen Konstrukteuren blind kopiert wurden, obwohl das Original für völlig andere Gegebenheiten entworfen wurde, finde ich schlicht keine Worte. "Skandal" wird dem nicht mal ansatzweise gerecht. Ein AKW ist doch kein Billigtoaster...

 

Man hätte die Generatoren auf Tsunamis auslegen können, man hätte die Abklingbecken innerhalb des Containments platzieren können, man hätte sofort Hilfe annehmen können (und ich meine, da gab es viele Optionen, für die es damals nicht zu spät war). (Edit: und ob die Wasserstoffexplosionen unvermeidbar waren, da habe ich auch so meine Zweifel.) Da wurden grundlegende Fehler gemacht und auch obwohl sie als Fehler auch bekannt waren, war das AKW dennoch so lange im Betrieb. Gut, man wollte es eigentlich gerade abschalten, aber das hätte schon vor Jahrzehnten passieren sollen. Wenn Regierungen und Regulierungsbehörden nicht in der Lage sind, hier unabhängig und fachgerecht zu entscheiden, sollten sie das eben gänzlich lassen und Punkt. Vorher habe ich ihnen Sachverstand zugetraut und jetzt nicht. Ich glaube auch nicht, dass man das durch irgendwelche Reformen ändern kann - wenn das nach Tschernobyl immer noch nicht klappte, dann klappt es eben nie.

 

Insofern wäre das Auftreten einer Katastrophe theoretisch halbwegs kalkulierbar, aber angesichts der traurigen Realität wohl nicht. Ich gebe dir also Recht, dass das Auftreten nicht kalkulierbar ist - meiner Meinung nach aber nicht, weil die Technik unzureichend ist, sondern weil der Faktor Mensch hier auf allen Ebenen mehr versagt, als ich dachte.

 

 

Mit der Überschätzung der Auswirkungen meine ich eher diffus formulierte und unterschwellig mitschwingende Szenarien mit Millionen Toten, riesigen radioaktiven Wüsten in der Größe Deutschlands oder den stattgefundenen deutschen Ansturm auf Jodtabletten. :blink: Die "50 Helden" haben alle längst als Tote abgeschrieben, aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Hälfte von denen noch Jahrzehnte überleben und ein Teil eines natürlichen Todes sterben wird (Helden sind sie selbstverständlich trotzdem). Wenn in Fukushima nichts noch schlimmeres passiert, wird vielleicht die 30km-Zone erstmal für unbewohnbar erklärt - das ist eigentlich ein recht kleiner Fleck. Im Vergleich zu gängigen Vorstellungen ist das vergleichsweise harmlos. "Weite Teile des Rhein-Main-Gebiets nach einem katastrophalen Unfall im KKW Biblis für viele Jahre unbewohnbar" ist je nach dem, was "weite Teile" und "viele Jahre" heißt, nicht übertrieben, aber mein Eindruck ist, dass diese Formulierung bei weitem nicht die durchschnittlichen Befürchtungen widerspiegelt.

 

Aber selbst das ist natürlich nicht zu verantworten, wenn mit AKWs so dermaßen verantwortungslos umgegangen wird. Würde so etwas alle 100 Jahre passieren, könnte ich das unter "allgemeines Lebensrisiko" verbuchen, aber jetzt halte ich das Risiko für das Auftreten wie gesagt für nicht kalkulierbar und damit auch das Gesamtrisiko von AKWs.

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D-Mark
· bearbeitet von D-Mark

Hallo,

 

was heißt hier unverantwortlich?

Das Design von Fukushima 1 (1-4?) entsprcht dem technischen Stand der Serie 69. Davon gibt es weltweit vermutlich 100Stück(?).

4 solche Blöcke wurden in der BRD kürzlich abgeschaltet. Sie bleiben alle off, das profezeihe ich! Das genügt aber nicht! Deutschland muß raus aus dieser Technologie. Wir sind ein G7-Mitglied: Wer soll denn die Innovation stämmen, wenn nicht wir? Es ist heute alles so backlashig - alle Ideen werden zeredet, alles ist zu teuer und zu unsicher...Wißt ihr, wie anders das im 19.Jhdt. war? Damals waren Technologien teilw. veraltet, bevor sie praktisch umgesetzt waren; niemand hatte ein Gewicht; damals wurde auch viel verlacht und gesagt, daß es unmöglich sei, ein Hirngespinst usw; und dennoch ging es voran...Heute gibt es viel zu viel altes Geld. Viel zu viele Sonderinteressen. Das Geld hat einen unheimlichen Institutionsgrad erreicht (ich meine nicht staatliche Institutionen), d.h. Gruppen, Firmen und Konzerne interessieren sich oft nur noch dafür, daß alles so bleibt wie es ist. Es ist Monopoldenken und die Angst, bei einer techn. Revolution könne man was an Andere einbüßen...

Natürlich ist das auch das Versagen staatlicher Ordnung! Das Primat der Nation ist futsch. Heute ist alles privatisiert, sogar die Kontrolle!

Was heißt hier blind kopiert?

Die Japaner haben dafür Lizensgebühren abgedrückt, wie wir Deutschen und ein Dutzend weitere Kundenländer auch...

Die USA haben diesen Typ nicht nur exportiert - Tree Miles Island war genau so eins!

Man hätte?

Was man nicht schon alles hätte tun können in der Weltgeschichte...Vom Ergebnis her zu urteilen ist immer leicht!

Atomkraft ist zu gefährlich. Keine andere Lebensform bringt sich selber so an den Rand des Zusammenbruchs, wie die Menschheit. Der Homo ist eine schlimme Fehlkalkulation. Seine Schöpferin, die Natur, hat er längst überwunden.

Ich bin überzeugt davon, daß die Außerirdischen uns liquidieren werden - Sie werden nichts übrig haben für barbarische Wilde...

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Aktiencrash
· bearbeitet von Aktiencrash

Mir sieht die ganze Sache eigentlich sehr durchdacht aus, was die Japaner da abziehen.

 

Ich würde behaupten, dass man ganz gezielt die Reaktorgebäude per Knallgasexplosion zerstört hat. Für mich gibt es zwei plausible Gründe dafür.

 

Entweder die haben keine Bilder um die Lage genau einschätzen zu können, dann wäre das wegsprengen die einzige Möglichkeit um sich im Anschluss per Hubschrauber einen Überblick zu verschaffen.

 

Der 2. Grund für eine gezielte Sprengung wäre ein teilweiser Ausfall, wenn nicht gar ein Totalschaden des Kühlsystems. Durch wegsprengen des Reaktorgebäudes, hat man die Chance überhaupt noch Wasser an den Reaktor zu bringen.

 

Das man mit den Helis die Reaktoren kühlen wollte, kann ich mir auch nicht vorstellen.

Meiner Meinung nach hat man versucht möglichst keinen radioaktiven Staub aufzuwirbeln, als man die Reaktoren vom Heli aus mit Kameras inspiziert hat. Die Wasserabwürfe waren viel zu großflächig, wenn man sich die heutigen Filmaufnahmen in den Medien betrachtet. Die Feuerwehrautos dürften aus dem gleichen Grund dort gewesen sein.

 

Das Diagramm zeigt auch, dass es bisher keine Lecks gibt. Die radioaktive Strahlung geht bedingt durch die Explosionen bzw. durch die Druckreduzierung ausgelöst wieder gegen Null zurück..

 

post-5-0-58017600-1300502494_thumb.jpg

 

Die Ventile werden bisher auch nur geöffnet, wenn das Wetter mitspielt. Das sieht alles nicht nach einer absolut verzweifelten Lage aus.

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Archimedes

Ich denke nicht, dass die Wasserstoff Explosionen Absicht waren, sondern ein Konstruktionsfehler.

Zum einen wurden die Gase nicht nach Außen geleitet, sondern in das Gebäude und zum anderen gab es wohl keine manuelle Dachentlüftung.

Das Fehlen einer Konvektionsnotkühlung kann auch als Konstruktionsfehler angesehen werden, moderne Notkühlungen funktionieren auch ohne Strom.

 

Weiterhin gibt es auch Reaktoren bei denen es konstruktionsbedingt zu keiner Kernschmelze kommen kann. Dies sind die Kugelhaufen Reaktoren, einer davon stand in Hamm. Bei diesen werden runde Kernbrennstoffe in der Größe eines Golfballs mit Graphit oder Siliziumcarbid ummantelt und dann als Haufen in das Reaktorebecken geschüttet.

Diese Reaktoren schmelzen auch dann nicht, wenn alles Kühlmittel ausgelaufen ist und dauerhaft keine Kühlung mehr erfolgt, denn deren Leistungsdichte is wesentlich geringer.

Graphit sollte man heute natürlich nicht mehr verwenden, weil es brennbar ist.

Siliziumcarbid ist aber nicht brennbar und hat einen Zersetzungspunkt oberhalb von 2500°C.

 

Wenn es absolut keine andere Wahl gäbe könnte man also durchaus solche Reaktoren bauen,

aber wie IPL schon gesagt hat,

das Problem ist nicht die Technik sondern der Mensch.

Einige Menschen sind unfassbar skrupelos und viele Menschen ,was komplexe Technik angeht, inkompetent,

da hilft nur auf Nukleartechnik zu verzichten.

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Ramstein
Die aktuelle Strahlung in Tokio gibt es hier live. Die Übersetzung liefert Google (Gaigakaunta). Dazu auch den Vergleich mit den Werten von Dezember.

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Antonia

Die Berichterstattung in den hiesigen Medien über Japan fand ich ziemlich daneben - extrem dramatisierend und emotionalisierend. Frierende und hungernde Leute in unbeheizten Notunterkünften, leere Regale in den Supermärkten, fehlende Medikamente ... Japan am Abgrund.

Natürlich ist es eine ganz schlimme Katastrophe, was da abläuft.

 

Aber: Bei dem Beben ist ein ca. 5 km breiter Streifen an der Nordküste zerstört worden, der Rest Japans ist im Prinzip intakt. Das heißt, es gibt genug Potential, um diese Zerstörung zu beheben.

Und das passiert ja auch - erst eine Woche ist seit dem Beben vergangen und die Infrastruktur ist in Teilen schon wieder hergestellt, Straßen, Brücken, Häfen. Danach wird sich die Versorgung der Betroffenen auch ganz schnell verbessern. Jetzt werden schon Fertighäuser aufgestellt.

 

Es ist oft kritisiert worden, dass Japan keine Hilfe von außen annehmen wolle - siehe deutsche THW. Ich verstehe das schon. Was macht man vor Ort mit lauter fremden Leuten, fremde Sprachen, wie bringt man sie unter und wie setzt man sie ein.

Da ist es doch viel einfacher, man nimmt die eigenen Leute, hier das Militär - da gibt es eine Organisationsstruktur und Kasernen wird es auch geben. Viel effektiver.

Ich finde, es läuft dort angesichts dieser heftigen Katastrophe alles doch recht systematisch ab. Japan ist eben nicht Haiti.

 

Bleibt noch das Kraftwerk. Das ist natürlich dramatisch. Aber auch da staune ich nur. Es wirkt so lächerlich, wenn sie mit Feuerwehrautos Wasser spritzen, aber sie tun etwas, sie sind aktiv - trotz der eigentlich hoffnungslosen Lage. Und sie schaffen es ja irgendwie, den Zustand mit diesen Mitteln zu stabilisieren. Wenn sie es jetzt schaffen, Strom und Wasserpumpen anzuschliessen .... vielleicht ist dann die größte Gefahr gebannt ????

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Archimedes

Die aktuelle Strahlung in Tokio gibt es hier live. Die Übersetzung liefert Google (Gaigakaunta). Dazu auch den Vergleich mit den Werten von Dezember.

 

Um mit den Zahlen etwas anfangen zu können hier noch ein paar Daten.

120 cpm (counts per minute) = 1µSv / Stunde

 

deutsche Hintergrundstrahlung 2000 µSv / Jahr = 27 cpm

 

deutsche höchste Arbeitsmenge 20.000 µSv / Jahr = 274 cpm

 

amerikanische höchste Arbeitsmenge 50.000 µSv / Jahr = 685 cpm

 

Grenzwert der "unbedenklichen" Dosis 100.000 µSv / Jahr = 1370 cpm

(Kerntechniker, teilen von Indien)

 

Wenn man sich der Strahlung täglich nur 2,4 Stunden aussetzt: 13700 cpm

 

Maximale Fluchtdosis, wenn man die Jahresdosis in 12 Stunden aufnimmt: 1.200.000 cpm

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BondWurzel
Die Berichterstattung in den hiesigen Medien über Japan fand ich ziemlich daneben - extrem dramatisierend und emotionalisierend. Frierende und hungernde Leute in unbeheizten Notunterkünften, leere Regale in den Supermärkten, fehlende Medikamente ... Japan am Abgrund.

Natürlich ist es eine ganz schlimme Katastrophe, was da abläuft.

 

100% Übereinstimmung..Sensationsrummel wie auf dem Jahrmarkt für die Absatzzahlen, sonst nichts. Auf N-TV hat man quasi eine Dauersendung mit immer neuen Interviewpartner, die immer dasselbe abstöhnen wie bei HS24. Sowas verwässert die Lage nur noch.

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Rotkehlchen

Ich bin nun mittlerweile der Meinung, dass man AKWs zwar theoretisch sicher genug ("sicher genug" ist sicher subjektiv) hinkriegen könnte, aber dass das offensichtlich grundlegend an der Realität scheitert (dieser Nebensatz ist meine neue Einsicht). Die Abklingbecken waren in Fukushima völlig unzweckmäßig platziert und dafür, dass die Baupläne des AKWs von ahnungslosen Konstrukteuren blind kopiert wurden, obwohl das Original für völlig andere Gegebenheiten entworfen wurde, finde ich schlicht keine Worte. "Skandal" wird dem nicht mal ansatzweise gerecht. Ein AKW ist doch kein Billigtoaster...

 

Man hätte die Generatoren auf Tsunamis auslegen können, man hätte die Abklingbecken innerhalb des Containments platzieren können, man hätte sofort Hilfe annehmen können (und ich meine, da gab es viele Optionen, für die es damals nicht zu spät war). (Edit: und ob die Wasserstoffexplosionen unvermeidbar waren, da habe ich auch so meine Zweifel.) Da wurden grundlegende Fehler gemacht und auch obwohl sie als Fehler auch bekannt waren, war das AKW dennoch so lange im Betrieb. Gut, man wollte es eigentlich gerade abschalten, aber das hätte schon vor Jahrzehnten passieren sollen. Wenn Regierungen und Regulierungsbehörden nicht in der Lage sind, hier unabhängig und fachgerecht zu entscheiden, sollten sie das eben gänzlich lassen und Punkt. Vorher habe ich ihnen Sachverstand zugetraut und jetzt nicht. Ich glaube auch nicht, dass man das durch irgendwelche Reformen ändern kann - wenn das nach Tschernobyl immer noch nicht klappte, dann klappt es eben nie.

 

So gefällt mir das schon viel besser ;)

Es ist doch so: Sicherheit kostet Geld. Entweder direkt, zum Beispiel beim Bau eines voluminöseren Containments oder einer erhöhten Redundanz der Sicherheitssysteme, oder indirekt, durch eine verringerte Maximalleistung. Im Prinzip bedeutet das, dass Kernkraftwerksbetreiber einen Großteil ihrer Gewinnspanne dem wie du so schön sagst "allgemeinen Lebensrisiko" der Bevölkerung verdanken.

 

Mit der Überschätzung der Auswirkungen meine ich eher diffus formulierte und unterschwellig mitschwingende Szenarien mit Millionen Toten, riesigen radioaktiven Wüsten in der Größe Deutschlands oder den stattgefundenen deutschen Ansturm auf Jodtabletten. :blink:

 

Das ist hauptsächlich der mangelnden Aufklärung über das tatsächliche Gefährdungspotential und dem mangelnden Fachverständnis der Normalbevölkerung zuzurechnen. Letzteres mache ich niemandem zum Vorwurf. Die Kassiererin beim ALDI benötigt keine Kenntnisse in Kernphysik. Ersteres ist ein klares Verschulden von Atomlobby und Politik, die anstatt den Menschen die möglichen Folgen einer Katastrophe zu erläutern, stur darauf beharren, dass "alles sicher" ist. Die Kassiererin von ALDI verbindet mit Atomkraft aber vor allen Dingen die Atombombe und den Atompilz.

 

Das Diagramm zeigt auch, dass es bisher keine Lecks gibt. Die radioaktive Strahlung geht bedingt durch die Explosionen bzw. durch die Druckreduzierung ausgelöst wieder gegen Null zurück..

 

Messungen aus dem Gebiet um den Reaktor würde ich momentan nicht viel Aussagekraft beimessen. Messpunkte in Bodennähe sind leider nur dazu geeignet, einzuschätzen, inwieweit Notmaßnahmen am Boden noch durchführbar sind. Auch vor dem Hintergrund, dass das Gebiet um Fukushima für japanische Verhältnisse vergleichsweise schwach besiedelt ist, wird es zunächst wichtiger sein, festzustellen, wie stark radioaktive Belastungen in der Luft verteilt wurden und werden. Dass Hubschraubereinsätze über dem Gelände mehrmals wegen zu hoher Strahlenbelastung abgebrochen werden mussten lässt in dieser Hinsicht nichts Gutes ahnen.

 

Die Ventile werden bisher auch nur geöffnet, wenn das Wetter mitspielt. Das sieht alles nicht nach einer absolut verzweifelten Lage aus.

 

Ich würde das anders formulieren. Es ist eine verzweifelte Lage, aber es wird nicht mit Verzweiflung darauf reagiert, sondern den Umständen entsprechend sehr durchdacht.

 

Ich denke nicht, dass die Wasserstoff Explosionen Absicht waren, sondern ein Konstruktionsfehler.

Zum einen wurden die Gase nicht nach Außen geleitet, sondern in das Gebäude und zum anderen gab es wohl keine manuelle Dachentlüftung.

 

Der Konstruktionsfehler liegt eher darin, dass die Abklingbecken nicht vom Containment umschlossen sind. Wären sie im Inneren des Containments untergebracht, so hätte die Wasserstoffexplosion hauptsächlich kosmetische Folgen gehabt. In der jetztigen Situation bedeutet die Zerstörung des Reaktorgebäudes, dass die Brennelemente bei niedrigem Wasserstand im Abklingbecken an der frischen Luft liegen.

 

Das Fehlen einer Konvektionsnotkühlung kann auch als Konstruktionsfehler angesehen werden, moderne Notkühlungen funktionieren auch ohne Strom.

 

Eine Konvektionsnotkühlung, die mehrere MW thermischer Leistung abführen kann? Gibt es sowas?

 

Weiterhin gibt es auch Reaktoren bei denen es konstruktionsbedingt zu keiner Kernschmelze kommen kann. Dies sind die Kugelhaufen Reaktoren, einer davon stand in Hamm. Bei diesen werden runde Kernbrennstoffe in der Größe eines Golfballs mit Graphit oder Siliziumcarbid ummantelt und dann als Haufen in das Reaktorebecken geschüttet.

Diese Reaktoren schmelzen auch dann nicht, wenn alles Kühlmittel ausgelaufen ist und dauerhaft keine Kühlung mehr erfolgt, denn deren Leistungsdichte is wesentlich geringer.

Graphit sollte man heute natürlich nicht mehr verwenden, weil es brennbar ist.

Siliziumcarbid ist aber nicht brennbar und hat einen Zersetzungspunkt oberhalb von 2500°C.

 

Ach je, das Märchen von den angeblich sicheren Kugelhaufenreaktoren. Auch wenn du das Prinzip ganz gut dargestellt hast, fehlen die grundsätzlichen Bedenken. Bei dieser Bauart könnte ein Wassereinbruch in den Reaktorkern dazu führen, dass die Anordnung prompt überkritisch wird. Was dann abläuft ähnelt einer Atomwaffenexplosion. Unter Sicherheit stell ich mir was anderes vor. Der Testreaktor in Jülich und sein großer Bruder in Hamm haben nicht durch Sicherheit, sondern durch eine beinahe beispiellose Serie von Pleiten und Pannen auf sich aufmerksam gemacht.

 

Wenn es absolut keine andere Wahl gäbe könnte man also durchaus solche Reaktoren bauen,

 

Kugelhaufenreaktoren sind nicht nur "nicht sicher", sondern zudem auch noch teuer und wenig effizient. Sie haben also im Wesentlichen keine der Vorteile, die Atomkraftwerke in der Regel haben sollten.

 

aber wie IPL schon gesagt hat,

das Problem ist nicht die Technik sondern der Mensch.

Einige Menschen sind unfassbar skrupelos und viele Menschen ,was komplexe Technik angeht, inkompetent,

da hilft nur auf Nukleartechnik zu verzichten.

 

Das Problem ist das Zusammenspiel von Technik und Mensch. Dabei spielt insbesondere die in Stresssituationen kaum nachvollziehbare Kausalitätskette eine Rolle.

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Archimedes

Der Konstruktionsfehler liegt eher darin, dass die Abklingbecken nicht vom Containment umschlossen sind. Wären sie im Inneren des Containments untergebracht, so hätte die Wasserstoffexplosion hauptsächlich kosmetische Folgen gehabt. In der jetztigen Situation bedeutet die Zerstörung des Reaktorgebäudes, dass die Brennelemente bei niedrigem Wasserstand im Abklingbecken an der frischen Luft liegen.

Die ungeschützten Abklingbecken sind ein weiterer Fehler, wie ich einige Seiten weiter oben bereits ausgeführt habe, aber eine effektive Lüftung kann Knallgasexplosionen verhindern.

 

Eine Konvektionsnotkühlung, die mehrere MW thermischer Leistung abführen kann? Gibt es sowas?

Ja.

Der AP1000 ist eine Weiterentwicklung des AP600 von Westinghouse (USA), indem die elektrische Leistung nominell von 600 auf 1000 MW erhöht wurde. Er liefert eine elektrische Leistung von bis 1150 MW. Beide Typen sind mit einem passiven Containment-Kühlsystem ausgerüstet, das allein auf der Schwerkraft und der natürlichen Konvektion beruht.
http://www.aves-zh.c...eien/Bull58.htm

 

Untersuchungen zur Nachwärmeabfuhr in schnellen natriumgekühlten Reaktoren bei Naturkonvektion unter Berücksichtigung von Sieden.

http://bibliothek.fz...hte/KFK2660.pdf

 

 

Ach je, das Märchen von den angeblich sicheren Kugelhaufenreaktoren. Auch wenn du das Prinzip ganz gut dargestellt hast, fehlen die grundsätzlichen Bedenken. Bei dieser Bauart könnte ein Wassereinbruch in den Reaktorkern dazu führen, dass die Anordnung prompt überkritisch wird. Was dann abläuft ähnelt einer Atomwaffenexplosion. Unter Sicherheit stell ich mir was anderes vor. Der Testreaktor in Jülich und sein großer Bruder in Hamm haben nicht durch Sicherheit, sondern durch eine beinahe beispiellose Serie von Pleiten und Pannen auf sich aufmerksam gemacht.

Die Wahl des Moderators ist nicht Bauart bedingt, es lassen sich sehr wohl auch Wasser moderierte Kugelhaufen Reaktoren bauen.

Die gebauten Reaktoren hatten jede Menge Probleme, was zum einen daran lag, dass zu wenig vorher geforscht wurde und zum anderem, dass man wieder eine hohe Leistung und Kosteneffiziens erzielen wollte.

 

Kugelhaufenreaktoren sind nicht nur "nicht sicher", sondern zudem auch noch teuer und wenig effizient. Sie haben also im Wesentlichen keine der Vorteile, die Atomkraftwerke in der Regel haben sollten.

Die Aussage ist so ähnlich, als hätte man im Jahr 1900 über die Zukunft des Autos geurteilt.

 

Das Problem ist das Zusammenspiel von Technik und Mensch. Dabei spielt insbesondere die in Stresssituationen kaum nachvollziehbare Kausalitätskette eine Rolle.

Du beziehst dich hier auf einen ganz anderen Punkt. Mir geht es nicht um Fehlbedienung, sondern um die wichtige Einsicht, dass die Essenz des Expertenwissens oft die Entscheider nicht erreicht oder sich diese aus egoistischen Motiven darüber hinwegsetzen.

Die Sache mit den Notaggregaten direkt am Wasser in einem Tsunamigebiet ist so ein Beispiel. Da hat es mit Sicherheit auch schon während der Planung Leute gegeben die darauf hingewiesen haben, aber die Bedenken wurden einfach ignoriert.

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Aktiencrash

 

 

 

Wenn man nicht nur Bild liest, dann bekommt man da schon einiges mit.

 

Noch mal die Frage: wo stand das? Gerne auch andere Quellen als BILD.

 

Konzernchef Masataka Shimizu von Tepco hat sein Gesicht eh verloren, nachdem Premierminister Kan sein Krisenstab am Firmensitz von Tepco eingerichtet hat um die Leitung dort zu übernehmen. Das man sich jetzt mit Technikern aus anderen Ländern berät, wird man in japanischen Medien aus Stolz schon nicht öffentlich machen.

 

Und woher weißt du es dann, wenn es aus Stolz nicht öffentlich gemacht wird?

 

Ich habe mehr und mehr das Gefühl, daß Tepco die Regierung am ausgestreckten Arm verhungern läßt. Die andere Möglichkeit ist, daß man so viel wie möglich geheim hält, um eine Massenpanik zu verhindern.

 

 

Das lief relativ versteckt auf sämtlichen Sendern. Nur scheint das keinem mehr aufzufallen, bei der sinnlosen Informationsflut die verbreitet wird.

 

Es fängt schon damit an, das das THW vor Ort war. Das THW kommt nicht ohne Grund und die reisen auch nicht ohne Grund ab, wenn Hilfe erforderlich ist.

 

Hier ein weiteres Beispiel, das man Hilfe aus dem Ausland annimmt.

Nach Angaben von NHK ist außerdem ein weiteres Spezialfahrzeug zur Kühlung auf dem Weg nach Fukushima. Die Maschine könne Wasser aus sehr großer Höhe versprühen. Das Fahrzeug sei in Deutschland gebaut worden und pumpe normalerweise flüssigen Beton. Ein ähnliches Modell sei bereits beim Atomunglück in Tschernobyl eingesetzt worden.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-03/japan-strahlung-lebensmittel

 

Die JAIF und IAEA arbeiten eng zusammen. Glaub mir das hier Leute am Werk sind, die was von AKW´s verstehen. Das sind keine verstrahlten Medienvögel, sondern hochstudierte Akademiker. Die haben bestimmt besseres zu tun, als jedem Bild-Reporter ein Interview zu geben. Zum anderen geht es hier um verdammt viel Geld. Wenn die etwas unüberlegt in den Medien veröffentlichen, dann wird das von jedem Otto-Normalverbraucher total überbewertet. Die Medien basteln sich eh ihre eigenen Geschichten und das merkt man langsam, da immer nur das gleiche Gebabbel geschrieben wird, weil die Japaner und die IAEA einfach ihren Job machen und die Medien keine wirklichen Info´s haben.

 

Schaut man nach den News bei Google, dann stand bis gestern Japan ganz oben auf Platz 1 bei den News. Heute steht die Libyen-Krise, Jemen und Kruzifixe in Klassenzimmern stellen keine Verletzung der Menschenrechte dar ganz oben in den Top drei der News. So schlimm kann es offenbar nicht sein, wenn plötzlich Japan nicht mehr ganz oben steht.

 

 

Zu Masataka Shimizu und seinem Gesichtsverlust. Du musst dich mal mit der wirklichen Mentalität von Japanern befassen.

Das beginnt schon bei der Verbeugung (dem Winkel) und der Länge deren Ausführung. In Japan ist es Tradition wenig zu sagen, wenn etwas nicht funktioniert. Bevor Japaner öffentlich lügen, halten sie lieber den Mund. Kommt raus das gelogen wurde, dann ist es das schlimmste was einem Japaner passieren kann. Je höher ein Japaner in der Gesellschaft angesiedelt ist, desto schlimmer für ihn, wenn er wirklich Fehler gemacht hat. Das Fehler gemacht wurden, erkennt man schon daran, das Tepco-Mitarbeiter nicht den Blickkontakt zu den Kameras suchen. Sie blicken in Richtung Boden. Masataka Shimizu hat gelogen und nicht nur er.

 

Japan ist die nicht Russland. Wenn die Lage wirklich kritisch wäre, dann würde man den Sicherheitsradius ausweiten.

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