n0ri März 6, 2011 · bearbeitet März 6, 2011 von n0ri Hallo und guten Abend. Zur Situation: Ich bin 23 Jahre (männlich) alt und werde nach einer Ausbildung und anschließendem Studium am 1.7 ins Berufsleben eintreten. Über die Zeit habe ich (leider ohne viel darüber nachzudenken) manche Verträge abgeschlossen und möchte die Veränderung hin zum Arbeitsleben und einem geregelten Einkommen dazu nutzen, meine Situation zu sichten, diese zu bewerten und meine Verträge optimal einzustellen. Der Grund, warum ich hier schreibe und für den Titel des Threads ist, dass ich mich bisher von tecis und mlp nicht gut beraten gefühlt habe und mein Glück nun mit eurer Hilfe selber anpacken möchte Basisangaben zur persönlichen Situation: 2.1 Alter, Familienstand, Kinder, geplanter Renteneintritt # 23 Jahre, ledig, keine Kinder, 65 2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig # Berufseinstieg ab 1.7.11, ca. >35.000€, noch nicht abzusehen 2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt # ca. 150-200€ (Schätzwert) 2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten # Ich kann durchaus verlieren, möchte aber beim Rentenantritt nicht unterversorgt und mit leeren Händen da stehen 2.5 bisherige Risikovorsorge # private Unfalversicherung (siehe Unten) # Haftpflicht (siehe Unten) # Berufsunfähigkeitsversicherung (siehe Unten) 2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner) # Einzelperson 2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen # Es existieren 2 Riesterverträge (siehe Unten) # Es existiert 1 Bausparvertrag Risikovorsorge: Private UnfallversicherungAnbieter: LVMBezeichnung: Kompakt-UnfallversicherungKosten: 98,03€ p.ALeistungen: Monatliche Unfallrente = 0 Progression Plus= 26.250€ Vollinvalidität= 131.250€ HaftpflichtAnbieter: LVMBezeichnung: Privathaftpflicht "Junge Leute"Kosten: 58,48€ p.ALeistungen: pauschal für pers. und sach bzw. Vermögensschäden = 1.000.000€ Verlust Schlüssel= 25.000€ Mietsachschäden Immobilien= 500.000€ Mietschäden Inventar der Reiseunterkunft = 50.000€ Berufsunfähigkeitsversicherung (ohne sparen)Anbieter: Signal IdunaBezeichnung: Comfort Ergänzende BerufsunfähigkeitsverischerungKosten: 20,42€ p.MAblauf= 01.12.2046 (eigenes Alter=58)Leistungen: monatliche Rente= 620€ Altersvorsorge: Riester-Rentenversicherung:Anbieter: WürttembergischeBezeichnung: Rentenversicherung mit staatlicher Förderung nach Tarif RR+Kosten/Status: wird nicht gezahltLeistungen: - Fondsgebundene Lebensversicherung Anbieter: Signal IdunaBezeichnung: Concept INvest Leben Kosten: 30€ p.MFonds: 50% HANSAdynamic ClassA 50% HANSAcentro ClassALeistungen: - Bausparvertrag:Anbieter: WüstenrotBezeichnung/Tarif: Ideal (ABB A) Variante A/SKosten/Status: Wird nicht gezahltGuthaben: 736,66€Leistungen: Bausparsumme= 12.000€ Vertragsbeginn= 11.09.2006 Sparzinssatz= 1,00% Darlehenszinssatz= 3,600% Dies ist nun ein kurzer Überblick über meine Versicherungen. Bei Fragen werde ich diese selbstverständlich erweitern. Für mich stellt sich nun die Frage: Wie bewertet ihr meine Verträge? Was tue ich am besten für meine Altersvorsorge?# sollte ich meine Verträge behalten/kündigen?# Von tecis wurden mir die ARAG 3D - fondsgebundene Rentenversicherung empfohlen, sowie eine TwoTrust Riesterrente dynamic- fondsgebundene Rentenversicherung von HDI angeboten# Welche Riesterform bietet sich für mich an? Ich empfinde meine BU als zu niedrig und würde sie gerne auf ca. 1500€ aufstocken.# Ist hier eine Sparoption sinnvoll, oder sollte ich das Geld eher selber anlegen?# tecis riet mir hier zu einer BU der Nürnberger (34,51 p.M , monatliche Rente 1200€, Berufsgruppe 1) Ich bedanke mich im Voraus und hoffe auf hilfreiche Kommentare Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes März 6, 2011 · bearbeitet März 6, 2011 von polydeikes Hallo und Willkommen im Forum. Die Aufgliederung und Aufschlüsselung der Richtlinien ist wichtig, da sonst praktisch kaum eine brauchbare Einschätzung deiner Situation möglich ist. Schön, dass du dir die Arbeit gemacht hast. Zu deiner Risikovorsorge 1. Private Haftpflichtversicherung (deine zu teuer, zu geringer Betrag) 2. BU Versicherung (fehlt noch, nicht brauchbar) ... x. Unfalversicherung (zu teuer für die Leistung) zu 1) Nur 1 Mio. Deckungssumme ist nicht zu empfehlen. Zeitgemäß sind 5 Mio., für den Jahresbeitrag gibts aber auch schon 10 Mio. Deckungssumme. Hier empfiehlt sich der Weg zum Direktversicherer (Asstel Haftpflichtversicherung Komfort) oder zu einem günstigen Anbieter (Haftpflichtkasse Darmstadt). Wenn du mit einem Lebenspartner zusammenlebst, könnte eine Familienversicherung interessant sein. Dann eher zur HK Darmstadt. zu 2) Dein Bedarf ergibt sich aus 50 % gesetzliche Erwerbsminderungsrente + X -> 80 % vom Netto. Liegt dein Netto bspw. bei 2k, sind 80 % davon 1.600 Euro. Der gesetzliche halbe Anspruch auf Erwerbsminderungsrente dürfte so ca. 300 Euro ausmachen. Es wären also etwa 1.300 Euro durch eine BU Rente abzudecken. Das wiederum entspräche beim 2k Beispiel ca. 65 % vom Netto. Die 620 Euro mtl. Rente sind viel zu wenig, wir nennen das hier scherzhaft Hartz4 Aufschub. Eine gute BU Versicherung zu finden ist schwierig und lässt sich nicht pauschal mit Tipps für jeden Fall beantworten. Hier solltest du mal in den einschlägigen Threads im Unterforum Risikovorsorge nachschlagen. Dort wird auf Fallstricke (bspw. abstrakte Verweisung und Nachversicherungsgarantie) aufmerksam gemacht und auch empfehlenswerte Anbieter genannt. Ich schätze in deinem Fall, dass die Huk24 das beste Angebot haben dürfte. zur Unfallversicherung) Über Unfallversicherungen lässt sich streiten. Ziemlich klar ist aber, dass dein Tarif nicht den Kosten entspricht. Als Frau (?!), (als Mann wäre der Beruf relevant) bist du immer in der niedrigeren Risikogruppe gestuft. Bei der Unfallversicherung gibts vom Mercedes (Interrisk) über den soliden VW (Asstel) bis hin zum innovativen Japaner so ziemlich alles. Bei deinem Beitrag gibts aber alle Male die 3 fache Versicherungssumme in einem Tarif mit 350er Progression oder höher. Bei der Haftpflichtkasse Darmstadt gibts bspw. auch eine günstige Kombi aus Unfallversicherung und Haftpflichtversicherung. Fazit: Die bisherigen Verträge halte ich nicht für sinnvoll ... Altersvorsorge Das mit der Riester hab ich nicht ganz verstanden. Fakt ist aber, dass eine Riester Rentenversicherung für dich auf jeden Fall die Falsche Wahl ist. Meine Lebenspartnerin hat zwar auch einen Tarif der Würtembergischen ... die ist aber gänzlich beratungsresitent. Riester könnte in deinem Fall aber ein interessanter Baustein sein. Fondsgebundene Lebensversicherung? Halte ich grundsätzlich nicht viel von. In so jungem Alter entweder direkt in Fonds investieren oder ganz lassen. Eine fondsgebundene Kapitalversicherung ist an sich schon teuer, bei einer Lebensversicherung kommt zudem der Kostenpunkt Todesfallschutz dazu. Ist als Altersvorsorge kein zu empfehlendes Produkt. Bausparvertrag? Schadet erstmal nicht. Konditionen wären interessant / Bausparsumme auch. Kann man wenns ein älterer Tarif mit gescheiten Zinsen ist bestimmt als Tagesgeldersatz nutzen. ALLGEMEIN ZUR ALTERSVORSOGE Jemand der so jung ist wie du (und damit wohl am wenigsten Rente bekommen wird) sollte zwischen 10 und 15 % des Nettoeinkommens für die private Altersvorsorge aufwenden. Eine Basis für den typischen Arbeitnehmer (was du ja dann wärst) ist mit Sicherheit die Riester Rente. Hier sind insbesondere Riester Fondssparplan und evtl. auch Riester Banksparplan überlegenswert. Riester sollte aber nur ein Baustein sein. Bevor du anfängst Unsummen in die Altersvorsorge zu investieren (zumal in deinem Alter) und langfristig in Verträgen zu binden, solltest du erstmal 3-6 Monatsnettos auf Tagesgeld oder ähnlich leicht verfügbar zurücklegen. Als Berufseinsteiger und mit 23 hat man tendentiell wohl eher noch keine klaren Pläne von der Zukunft. Von daher würde ich den Schwerpunkt auf Flexibilität legen. D.h. mich nicht an Rentenversicherungen etc. pp. binden. Wenn überhaupt, dann bspw. als Flexibler Vorsorgeplan von Cosmosdirekt oä. Produkte. Aber da kommen wir im Laufe des Threads sicherlich dazu deine Vorstellungen in konkrete Vorschläge umzusetzen. EDIT: Fehler meinerseits. Du bist gar nicht der / die Besagte aus dem Tecis Thread oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
n0ri März 6, 2011 · bearbeitet März 6, 2011 von n0ri EDIT: Fehler meinerseits. Du bist gar nicht der / die Besagte aus dem Tecis Thread oder? Nein Ich habe weiterhin mein Geschlecht, sowie die Daten des Bausparvertrags im 1. Post hinzugefügt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
D-Mark März 6, 2011 Hallo, deine geeignete Riesterform ist ein Fondssparplan! Grund: Aktien/Fonds bieten bei langer Ansparzeit über mehrere Jahrzehnte die höchsten Renditeausichten. Das ist keine hohle Phrase, sondern das ist in Vergangenheitsanalysen belegt worden. Nachteile: Keine Garantie, kein Überblick über was rauskommt, sondern nur Hoffnungen... Börsentiefs sitzt Du aber bequem aus. Bedenke: In der Krise kaufst Du billig! Die Psychologie ist der Gegener auf dem Parkett. Man darf nicht zu ängstlich sein (aber auch nicht zu rallig; andererseits:diese Gefahr besteht ausgerechnet bei Riesterfondsparplänen nicht...). Hier kannst Du dich über die besten Bedingungen beim besten Produkt informieren. Natürlich kannst Du auch alle anderen Kanäle aktivieren und das sollst Du auch. Tip: Schonmal Formulare kommen lassen ist völlig kostenlos und es ist wirklich der höchte verfügbare Rabatt am Markt (selbst der MA-Tarif bei der DB ist nicht so gut...). Die anderen Angebote sind nicht so empfehlenswert, da sie statisch in Staatsanleihen umschichten (man wird da einfach zunehmend vom Gleis genommen bzw. bei der UniProfi von den Genossenschafsbanken gibt´s einen großen Quatsch, außerdem muß man da 5% AA und PerformanceFees auf den einzigen Fonds, den Uni Global bezahlen). Das 2. beste Angebot macht auch DWS: Top Dynamic. Bedenke bei der RRP: 5 Trick. Es sieht bloß kompliziert aus, in Wirklichkeit haben schon Tausende dieses Zusatz-Regeln zum Performance-Turbo beachtet... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
boll März 6, 2011 Hallo n0ri, im Nachbarthread geht's um eine ähnliche Situation (klick). Dort findest du wichtige Links, die dir sicherlich weiterhelfen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
n0ri März 6, 2011 · bearbeitet März 6, 2011 von n0ri deine geeignete Riesterform ist ein Fondssparplan! Die DWS RiesterRente Premium hatte ich um ehrlich zu sein seit dem Finanztest Spezial auf dem Schirm, allerdings riet mir mein tecis Berater mit eben den Begründungen davon ab, dass diese sehr unsicher sei und dass die DWS im Falle einer erhöhten Lebenserwartung die Rente senken könne. Konkret sprach er von 30% in den kommenden 40 Jahren, was mir schon ein bisschen seltsam vorkam. Bedenke: In der Krise kaufst Du billig!... Verstehe ich richtig, dass dies im übertragenen Sinne gemeint ist und ich selber mit den Fonds nichts zu tun habe, diese also von dws verwaltet werden? Bedenke bei der RRP: 5€ Trick. Lese ich zum 1. Mal... Worum handelt es sich dabei und wo kann ich mich ggf. informieren? Nachdem ich die Informations-PDF der DWS gelesen habe tuen sich mir noch Fragen auf: Es wird von einerm Ablaufstabilisator und einer Höchststandssicherung gesprochen, die man dazu buchen kann. Ist es sinnvoll diese mit zu nehmen und wie wirken sich diese auf die Kosten aus? Und vorallem gilt es zu klären, was ich mit den verbleibenden Verträgen (Riester/Lebensvers./Bausparvertrag)mache? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes März 6, 2011 D-Mark liebt es Produkte zu empfehlen, die er nicht verstanden hat. Die Einwände des "Beraters" sind sachlich gesehen korrekt. Man muss diese allerdings im Vergleich zu anderen Riester Produkten relativieren und dann im jeweiligen Kontext sehen. Ausführlich dazu: Vorwurf -> http://www.mehrwertfair.de/blog/2010/10/08/riester-fondssparplan-die-eierlegende-wollmilchsau/ Kommentare -> 4. März und http://www.riester-rente-ratgeber.de/riester-blog/riester-fondssparplaene/259-kritik-an-riester-fondssparplaenen-im-social-web.html "Ablaufstabilisator" / "Höchsstandssicherung" sind keine kostenspezifischen Probleme sondern renditebezogene Probleme. Hierzu gibt es unterschiedliche Meinungen, widerzufinden um DWS RRP Thread in diesem Forum. Eine Antwort zu den anderen Verträgen hab ich dir gegeben. Wenn die dir nicht passt ist das nicht mein Problem aber selbstverständlich dein gutes Recht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
n0ri März 6, 2011 Eine Antwort zu den anderen Verträgen hab ich dir gegeben. Wenn die dir nicht passt ist das nicht mein Problem aber selbstverständlich dein gutes Recht. Bevor hier Antipathien entstehen Ich habe deine Einwände sehr wohl zur Kenntnis genommen und auch für Sinnvoll erachtet. Was mir jedoch noch nicht klar ist, was ich mit den einzelnen Verträgen mache , denn ich habe ja bei allen 3 Verträgen schon eingezahlt, auch wenn es nicht viel ist. Sollte ich diese kündigen, umwandeln (avl bietet eine umschichtung an) oder einfach weiter laufen lassen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes März 6, 2011 Die Antipathie ging eigentlich gar nicht gegen dich, ist durch einen anderen User bedingt. Vielleicht war der von mir gewählte Ton missverständlich, dann sry. Bei der Riester stand Kosten / Status wird nicht gezahlt. Ich ging daher von aus, dass da noch nichts passiert ist. Unabhängig davon hab ich in meinem Riester Tipps und Tricks dargelegt, warum ein Wechsel in jungen Jahren bei solchen Produkten fast immer Sinn macht: https://www.wertpapier-forum.de/topic/34099-riester-rente-tipps-tricks-und-threadsammlung/ bzw. https://www.wertpapier-forum.de/topic/34099-riester-rente-tipps-tricks-und-threadsammlung/page__p__648922#entry648922 Bei der Fondspolice müsste man wissen wann die abgeschlossen wurde und welche Alternativen bei deinem Wissensstand / Bedarf gegeben sind. Da kann man nicht pauschal sagen ist schlecht und weg damit. Bzw. ich kann das schon, ich hab ja aber auch die Abschlusskosten nicht gezahlt. Hier müsste man halt im Rahmen des Gesamtkonzepts schauen was man damit macht. Der Bausparer ist eigentlich Käse. Die Guthabensverzinsung ist schlechter als Tagesgeld, die Darlehensverzinsung zwar im Rahmen aber die Bausparsumme für ein echtes Bauziel zu gering. Vielleicht kannst du ja kostenlos in einen verzinsten Tarif wechseln? Da du noch Wohnungsbauprämie bekommst (u25) könnte man es als eine Art Tagesgeld weiterführen. Die Versicherungen aus der Risikovorsorge sind wie geschildert nicht bedarfsgerecht bzw. zu teuer. Hier kann man guten Gewissens kündigen. Bei der BU würde ich das evtl. erst tun, wenn neuer Schutz in Sicht ist. Die Haftpflicht läuft eh immer über 12 Monate, da kannst du erst bis spätestens 3 Monate vorher kündigen um nicht automatisch verlängert zu werden. Die Unfallversicherung ist so in der Variante nicht sinnvoll. Die würde ich wenn überhaupt bedarfsgerecht abschließen, wenn der richtige BU Schutz steht. Bei der BU könnte in Anbetracht des Alters eine Kombi aus Todesfallschutz und BU interessant sein. Nicht, dass du Todesfallschutz wirklich brauchen würdest, ich vermute nur, dass du den in Kombi bspw. bei der HL praktisch für Lau dazu bekommst, altersbedingt. Müsste man im Detail mal durchrechnen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag