checker-finance Februar 17, 2011 Sammeln wir doch mal, was den Schreiberlingen - ja ich weiß: auch alles nur Menschen - so an Fehlern unterläuft und unter's Volk gebracht wird. Bitte keine Bildzeitung o. ä. und möglichst im weitesten Sinne wirtschafts- und politikbezogen. bitte auch immer die Abgrenzung zum Thread Hanebüchenes beachten. Hier sollte insbesondere Platz haben, was nicht offensichtlich oder grotesk ist, sondern von unbedarften lesern auch geglaubt werden kann. Ich gehe mal mit einem Beispiel voran: http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:gesundheitswesen-krankes-renditedenken/60010872.html FTD, 13.02.2011, "Krankes Renditedenken" Der Autor, Paul Unschuld, gibt schon in der Überschrift an, welche Tendenz der Artikel haben wird. Soweit OK. Seine Meinung soll ja jeder haben und äußern dürfen. Außerdem ist es ein Kommentar und als solcher gekennzeichnet. Ich habe auch nichts dagegen, dass man kritisch in Frage stellen kann, was denn die zunehmende Durchdingung betriebswirtschaftlicher Steuerung im Gesundheitswesenfür Auswirkungen auf den Patienten und wahlweise PKV- / GKV-Beitragszahler in Personalunion hat. Gerne kann man auch - wie Herr unschuld - mal die Frage der Bezahlbarkeit und die Beiträge als andere Seite eines teuren Gesundheitswesens unte rden Tisch fallen lassen, wenn es denn der Zuspitzung des kritischen Gedankens dient. Aber dann kommen solche Sätze: Investoren haben ein legitimes Verlangen nach Rendite, und diesem Verlangen ist nach oben keine Grenze gesetzt. Warum nicht nach den 25 Prozent des Deutsche-Bank -Chefs Josef Ackermann streben - auch im Gesundheitswesen? Um das zu erreichen, muss einiges neu definiert werden. Die Patienten heißen nun nicht mehr Patienten, sondern Kunden. Weiß denn Herr Unschuld nicht, dass Josef Ackermann von der Eigenkapitalrendite geredet hat. Oder weiß Herr Unschuld einfach nicht, was der Unterschied zwischen Rendite und Eigenkapitalrendite ist? Mitnichten hat Herr Ackermann behauptet, die investments der deutschen Bank müßten 25% Rendite abwerfen. mitnichten ist damit die Meßlatte für andere Unternehmen gelegt. Oder plappert Herr Unschuld hier nur nach, was Politiker in die Welt gesetzt haben: Der Deutsche-Bank-Chef trage eine Mitverantwortung für die Verfolgung überzogener Renditeziele, hatte der SPD-Fraktionsvize Joachim Poß gesagt. Auch der finanzpolitische Sprecher der Union, Otto Bernhardt, hatte Ackermanns Ziel als "falsches Signal" bezeichnet. Zitat aus http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,621201,00.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Februar 18, 2011 Hallo, der Artikel klärt gleich zu Beginn darüber auf, dass der Autor kein Journalist oder Redakteur ist: Paul Unschuld leitet das Horst-Görtz-Stiftungsinstitut am Universitätsklinikum Charité in Berlin. Der Essay stammt aus der gerade auf den Markt gekommenen zweiten Auflage seines Buches "Ware Gesundheit. Das Ende der klassischen Medizin" (Verlag C. H. Beck). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Februar 18, 2011 Hallo, der Artikel klärt gleich zu Beginn darüber auf, dass der Autor kein Journalist oder Redakteur ist: Paul Unschuld leitet das Horst-Görtz-Stiftungsinstitut am Universitätsklinikum Charité in Berlin. Der Essay stammt aus der gerade auf den Markt gekommenen zweiten Auflage seines Buches "Ware Gesundheit. Das Ende der klassischen Medizin" (Verlag C. H. Beck). Ich habe ihn als Autor bezeichnet und das ist er. Und Du meinst, dass er kein Journalist ist, entbinde ihn von jeglicher begrifflicher Sorgfalt? Jemand der über Rendite schreibt und den Begriff nicht von Eigenkapitalrendite unterscheiden kann und zudem Herrn Ackermann schlampigerweise falsch zitiert, kann wohl kaum erwarten, ernst genommen zu werden. Von der FTD erwarte ich, dass so ein Text dann von einem Wirtschaftsredakteur gegengelesen wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Valeron Februar 18, 2011 Hallo, der Artikel klärt gleich zu Beginn darüber auf, dass der Autor kein Journalist oder Redakteur ist: Paul Unschuld leitet das Horst-Görtz-Stiftungsinstitut am Universitätsklinikum Charité in Berlin. Der Essay stammt aus der gerade auf den Markt gekommenen zweiten Auflage seines Buches "Ware Gesundheit. Das Ende der klassischen Medizin" (Verlag C. H. Beck). Ich habe ihn als Autor bezeichnet und das ist er. Und Du meinst, dass er kein Journalist ist, entbinde ihn von jeglicher begrifflicher Sorgfalt? Jemand der über Rendite schreibt und den Begriff nicht von Eigenkapitalrendite unterscheiden kann und zudem Herrn Ackermann schlampigerweise falsch zitiert, kann wohl kaum erwarten, ernst genommen zu werden. Von der FTD erwarte ich, dass so ein Text dann von einem Wirtschaftsredakteur gegengelesen wird. Niemand in Deutschland weiß was Eigenkapitalrendite ist. Lafontaine hat mal bei Illner gesagt, dass eine "Eigenkapitalrendite von 25% völlig unmöglich ist, wenn die Gesamtwirtschaft nur mit 3% wächst". Daurafhin haben natürlich alle Idioten geklatscht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Februar 18, 2011 Ich habe ihn als Autor bezeichnet und das ist er. Und Du meinst, dass er kein Journalist ist, entbinde ihn von jeglicher begrifflicher Sorgfalt? Jemand der über Rendite schreibt und den Begriff nicht von Eigenkapitalrendite unterscheiden kann und zudem Herrn Ackermann schlampigerweise falsch zitiert, kann wohl kaum erwarten, ernst genommen zu werden. Von der FTD erwarte ich, dass so ein Text dann von einem Wirtschaftsredakteur gegengelesen wird. Niemand in Deutschland weiß was Eigenkapitalrendite ist. Lafontaine hat mal bei Illner gesagt, dass eine "Eigenkapitalrendite von 25% völlig unmöglich ist, wenn die Gesamtwirtschaft nur mit 3% wächst". Daurafhin haben natürlich alle Idioten geklatscht. Und genau deswegen gehört so etwas aufgeklärt und jedem Politiker oder Buchautor auf die Finger geklopft, sofern sie das absichtlich oder irrtümlich durcheinander schmeißen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Februar 18, 2011 Und genau deswegen gehört so etwas aufgeklärt und jedem Politiker oder Buchautor auf die Finger geklopft, sofern sie das absichtlich oder irrtümlich durcheinander schmeißen. Ausser, sie vergessen zu zitieren. Das ist dann etwas anderes, über das die Promovierten nur unter sich reden sollten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Februar 18, 2011 Und genau deswegen gehört so etwas aufgeklärt und jedem Politiker oder Buchautor auf die Finger geklopft, sofern sie das absichtlich oder irrtümlich durcheinander schmeißen. Ausser, sie vergessen zu zitieren. Das ist dann etwas anderes, über das die Promovierten nur unter sich reden sollten. sind das die die eine Blechmütze statt Scheuklappen tragen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Februar 18, 2011 · bearbeitet Februar 18, 2011 von Emilian checker: Ich war gestern mal in einer Nachrichtenredaktion (ungefähr 60 Leute arbeiten da), dort war ein gut gefülltes Bücherregal. Wirtschafts-Bücher fand ich da ganze 3. Und so sind dann auch die Nachrichten - es wird über die bösen Spekulanten geschimpft , obwohl dort keiner einen gedeckten von einem ungedeckten Leerverkauf unterscheiden kann - über die Benzinpreise wird reflektiert, obwohl dort nicht einer weiß, wie sich der Preis eigentlich i.Allg. zusammensetzt - die Eigenkapitalrendite der DBank ist natürlich auch dort ein Klassiker. Dort ist sehr viel Oberflächenwissen vorhanden (allerdings mit einem gerüttlet Maß an Rechthaberei verbunden), dass keiner ernsthaft tieferen Nachfrage standhält ---> Es passiert dann folgendes (da kann egal ob bei Zeitung, TV oder Radio drauf warten!): "Oma Paluschke (das soll für den/die durchschnittlichen Medien-Recipientin stehen) versteht so eine Ausführlichkeit nicht", die würde das nicht interessieren, etc. pp. - kurz: man kann unter Oma Paluschkes Schürze wunderbar die eigene Inkompetenz verstecken. Just my 2 cents - Emilian. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man Februar 18, 2011 Oma Paluschke versteht i.d.R. den geschriebenen Schmarrn auch nicht - zumindest nicht in der Tiefe . Man könnte sich die ganze Mühe sparen und immer den Osterhasen als Schuldigen heranziehen. Zumindest würde damit einer gewissen Verdrossenheit in D nicht zusätzlich Vorschub geleistet. Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Februar 18, 2011 EuroMan: Die Journalisten sind ja dazu ausgebildet, auch schwierige Themen nahezubringen ferner wird mMn. das Publikum von Journalisten oft für blöder gehalten, als es ist. Nehmen wir mal das Beispiel Staatsschulden, dort hat Ranga Yogeshwar es auch geschafft, das Thema verständlich klar zu machen und der hat keinen wirtschaftsthematischen Background. - aber das ist eben eher die Ausnahme. Gruß Emilian. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zinsen Februar 18, 2011 Und er hat Bullshit erzählt. Aber das Publikum hat schön Angst bekommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Februar 18, 2011 Find ich nicht. Und unabhängig davon: Freude sollte mMn. da auch nicht angebracht sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance Februar 18, 2011 checker: Ich war gestern mal in einer Nachrichtenredaktion (ungefähr 60 Leute arbeiten da), dort war ein gut gefülltes Bücherregal. Wirtschafts-Bücher fand ich da ganze 3. Und so sind dann auch die Nachrichten - es wird über die bösen Spekulanten geschimpft , obwohl dort keiner einen gedeckten von einem ungedeckten Leerverkauf unterscheiden kann - über die Benzinpreise wird reflektiert, obwohl dort nicht einer weiß, wie sich der Preis eigentlich i.Allg. zusammensetzt - die Eigenkapitalrendite der DBank ist natürlich auch dort ein Klassiker. Dort ist sehr viel Oberflächenwissen vorhanden (allerdings mit einem gerüttlet Maß an Rechthaberei verbunden), dass keiner ernsthaft tieferen Nachfrage standhält ---> Es passiert dann folgendes (da kann egal ob bei Zeitung, TV oder Radio drauf warten!): "Oma Paluschke (das soll für den/die durchschnittlichen Medien-Recipientin stehen) versteht so eine Ausführlichkeit nicht", die würde das nicht interessieren, etc. pp. - kurz: man kann unter Oma Paluschkes Schürze wunderbar die eigene Inkompetenz verstecken. Just my 2 cents - Emilian. Das ist leider so. Pressemitteilungen und Agenturmeldungen werden oft einfach mit einer reißerischen Überschrift versehen und - natürlich als korrektes Zitat - abgeschrieben. Die imaginäre Oma Paluschke soll meinetwegen auch gerne Maßstab für die Bildzeitung sein. Ich habe auch nichts dagegen, dass kompliziertes vereinfacht wird, um es verständlicher zu machen. Aber Aufgabe der Medien ist es eben auch, Pressemitteilungen von Parteien, Unternehmen, NGOs kritisch zu hinterfragen. Und wenn ein Herr Unschuld Renditestreben im Gesundheitswesen falsch findet, weil er mal Gott in Weiß und nicht Dienstleister werden wollte, dann kann er ja auch schreiben, dass Banken und Industrieunternehmen sich ehrgeizige Renditeziele setzen und dies von den Aktionären erwartet wird. Aber was eben nicht geht, ist da Zitat zu verfremden und mit deutlich falschem Inhalt wiederzugeben, um sich dann darüber aufzuregen. Mal sehen, was heute so in handelsblatt, FAZ, FTD, zu finden ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Februar 18, 2011 checker: Ich war gestern mal in einer Nachrichtenredaktion (ungefähr 60 Leute arbeiten da), dort war ein gut gefülltes Bücherregal. Wirtschafts-Bücher fand ich da ganze 3. Und so sind dann auch die Nachrichten - es wird über die bösen Spekulanten geschimpft , obwohl dort keiner einen gedeckten von einem ungedeckten Leerverkauf unterscheiden kann - über die Benzinpreise wird reflektiert, obwohl dort nicht einer weiß, wie sich der Preis eigentlich i.Allg. zusammensetzt - die Eigenkapitalrendite der DBank ist natürlich auch dort ein Klassiker. Dort ist sehr viel Oberflächenwissen vorhanden (allerdings mit einem gerüttlet Maß an Rechthaberei verbunden), dass keiner ernsthaft tieferen Nachfrage standhält ---> Es passiert dann folgendes (da kann egal ob bei Zeitung, TV oder Radio drauf warten!): "Oma Paluschke (das soll für den/die durchschnittlichen Medien-Recipientin stehen) versteht so eine Ausführlichkeit nicht", die würde das nicht interessieren, etc. pp. - kurz: man kann unter Oma Paluschkes Schürze wunderbar die eigene Inkompetenz verstecken. Just my 2 cents - Emilian. Das ist leider so. Pressemitteilungen und Agenturmeldungen werden oft einfach mit einer reißerischen Überschrift versehen und - natürlich als korrektes Zitat - abgeschrieben. Die imaginäre Oma Paluschke soll meinetwegen auch gerne Maßstab für die Bildzeitung sein. Ich habe auch nichts dagegen, dass kompliziertes vereinfacht wird, um es verständlicher zu machen. Aber Aufgabe der Medien ist es eben auch, Pressemitteilungen von Parteien, Unternehmen, NGOs kritisch zu hinterfragen. Und wenn ein Herr Unschuld Renditestreben im Gesundheitswesen falsch findet, weil er mal Gott in Weiß und nicht Dienstleister werden wollte, dann kann er ja auch schreiben, dass Banken und Industrieunternehmen sich ehrgeizige Renditeziele setzen und dies von den Aktionären erwartet wird. Aber was eben nicht geht, ist da Zitat zu verfremden und mit deutlich falschem Inhalt wiederzugeben, um sich dann darüber aufzuregen. Mal sehen, was heute so in handelsblatt, FAZ, FTD, zu finden ist. Was macht die Presse denn noch...dpa, afx, Reuters reißerisch verpacken,dann Werbeeinnahmen und Überlebenskampf mit Krampf. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zinsen Februar 18, 2011 Find ich nicht. Und unabhängig davon: Freude sollte mMn. da auch nicht angebracht sein. Ich freue mich auch nicht darüber, im Gegenteil: Ich bedaure, dass diese Kampagnenzahl inzwischen so oft wiederholt wurde, dass alle Welt glaubt, sie hätte irgendeine Bedeutung oder wäre gar wichtig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrNick Februar 18, 2011 Und genau deswegen gehört so etwas aufgeklärt und jedem Politiker oder Buchautor auf die Finger geklopft, sofern sie das absichtlich oder irrtümlich durcheinander schmeißen. Ein weiteres schönes Beispiel für völlig fehlenden Sachverstand von Politikern (in diesem Fall: Volker Kauder) gab es übrigens mal bei Maybritt Illner: http://www.youtube.com/watch?v=65Q8t9lwwhk Da gab es dann einen tollen Dialog (leider nicht im Video enthalten), der ungefähr so aussah: Kauder: (wirft dem Hedgefodgemanager Schröder irgendwas vor und zeigt dabei, daß er überhaupt keine Ahnung hat) Schröder: (sinngemäß) Sie wissen gar nicht, wovon Sie reden! Kauder: Es ist doch Ihre Aufgabe, uns das zu erklären. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Superhirn Februar 20, 2011 · bearbeitet Februar 20, 2011 von Superhirn Quelle Scheint hier gut hinein zu passen Nur so mal wie die Journaille "recherchiert" ] Wikipedia-Fälscher kritisiert Recherche der Medien Wilhelm zu Guttenberg Die Anekdote um den neuen Vornamen des aktuellen Wirtschaftsministers zu Guttenberg hat erneut Diskussionen über den Umgang mit Online-Quellen ausgelöst. Die Aufregung um den falschen zusätzlichen Vornamen des neuen Bundeswirtschaftsministers Karl-Theodor zu Guttenberg hat in Deutschland eine breite Diskussion über die Recherchequalität der Journalisten in Bezug auf Internet-Quellen ausgelöst. Ein Fälscher, der sich mittlerweile bereits zu seiner Tat bekannt hat, hatte in der Online-Enzyklopädie Wikipedia den Guttenberg-Eintrag absichtlich abgeändert. Von etablierten deutschen Medien wie "Spiegel Online", dem "Handelsblatt", der "Süddeutschen" oder der "Bild"-Zeitung wurden die falschen Angaben daraufhin unkontrolliert übernommen. "Zugegeben, der Scherz war anfangs nicht gerade originell. Innerhalb weniger Stunden bekam er aber eine höchst interessante Eigendynamik, die mich an den Recherchemethoden vieler Journalisten erheblich zweifeln ließ", schreibt der Übeltäter in einem aktuellen Blog-Eintrag. "Die aktuellen Ereignisse zeigen einmal mehr, dass Wikipedia nur sehr eingeschränkt als journalistische Recherche-Quelle taugt", stellt Hendrik Zörner, Pressesprecher des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), im pressetext-Interview fest. Da die Online-Enzyklopädie kein professionelles journalistisches Produkt sei und keine für die dortigen Inhalte verantwortliche Redaktion aufweise, dürfe sich der Journalist keinesfalls ausschließlich auf diese eine Quelle verlassen. "Journalisten, die Wikipedia bei ihren Recherchen zu Rate ziehen, sollten zwei Dinge beachten: Erstens müssen sie sich vergewissern, woher die dort gefundenen Informationen ursprünglich stammen und zweitens sollten sie zu ihrer eigenen Rückversicherung noch mindestens eine weitere Quelle hinzuziehen", fasst Zörner zusammen. Dies gelte aber nicht nur für das Internet-Nachschlagewerk, sondern prinzipiell für jede Art von Online-Quelle. Dass auch so renommierte Medien wie der "Spiegel", der eigentlich für seine gute Recherchequalität bekannt ist, auf die Guttenberg-Finte hereingefallen sind, ist für den DJV-Sprecher eine Überraschung. "Da sind sicherlich grobe Fehler passiert", ist Zörner überzeugt. Dies gesteht das Nachrichtenmagazin inzwischen auch öffentlich ein und verspricht in Zukunft sorgfältiger zu recherchieren. "Wikipedia bleibt für uns eine wichtige Quelle, darf aber für journalistische Arbeit nie die einzige Quelle sein", heißt es von Spiegel Online. Diese Einsicht ist aber keineswegs neu. "Eine Enzyklopädie sollte lediglich die Hintergrundinformationen liefern und als Basis für die weitere Recherche dienen", verkündete Wikipedia-Mitgründer Jimmy Wales vor einiger Zeit im Rahmen eines Kongresses in Wien. "Ausschlaggebend für solche Fehler ist wohl in vielen Fällen das Zeitargument, das im Journalismus eine wesentliche Rolle spielt", meint Zörner. In dieser Hinsicht habe Wikipedia entscheidende Vorteile zu bieten. "Die Seite ist eine schnelle und einfache Art, wie man als Journalist in relativ kurzer Zeit an möglichst viele Informationen zu einem bestimmten Thema herankommen kann", stellt der DJV-Sprecher fest. Auch wenn sich die Online-Enzyklopädie in puncto Qualität und Glaubwürdigkeit mittlerweile deutlich verbessert habe, seien die dort zu findenden Inhalte immer noch mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. "Journalisten müssen sich stets Zeit für eine gründliche Recherche nehmen. Es gibt zwar ein klar erkennbares Bemühen, die Wikipedia-Einträge zu professionalisieren, doch ein Unsicherheitsfaktor bleibt vorhanden", so Zörner abschließend. (pte) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Februar 20, 2011 Superhirn, ja sowas ist typisch für die heutige Journaille. Da soll ein Artikel übers Abschreiben vom Gutti verfasst werden und dann wird man selbst dabei erwischt. Besser gehts nicht! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 20, 2011 Gerade in der ARD zur Hamburgwahl: 86% haben eine Partei gewählt 12% haben zwei Parteien gewählt 3% haben ihre Stimmen auf drei oder mehr Parteien verteilt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WOVA1 Februar 21, 2011 Gerade in der ARD zur Hamburgwahl: 86% haben eine Partei gewählt 12% haben zwei Parteien gewählt 3% haben ihre Stimmen auf drei oder mehr Parteien verteilt Wieso als Presseente ? Die Nordlichter durften doch auch mal die Kunst des Kumulierens und Panaschierens üben ! Die 3 % sind vermutlich Eingewanderte aus dem Südwesten der Republik. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
€-man Februar 21, 2011 Die 3 % sind vermutlich Eingewanderte aus dem Südwesten der Republik. Da hast Du nochmal Glück gehabt. Gruß -man Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Februar 21, 2011 · bearbeitet Februar 21, 2011 von harryguenter Gerade in der ARD zur Hamburgwahl: 86% haben eine Partei gewählt 12% haben zwei Parteien gewählt 3% haben ihre Stimmen auf drei oder mehr Parteien verteilt Wieso als Presseente ? Die Nordlichter durften doch auch mal die Kunst des Kumulierens und Panaschierens üben ! Die 3 % sind vermutlich Eingewanderte aus dem Südwesten der Republik. Toll, und warum müssen die Mehrfachwähler eigentlich alle doof sein? Vielleicht sind es die besonders intelligenten, die Ihre Stimme zwar im Sinne der Wahlbeteiligung abgeben, bei der Entscheidung für oder gegen eine Partei ihre Stimme bewußt ungültig machen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hellerhof Februar 21, 2011 Wieso als Presseente ? Die Nordlichter durften doch auch mal die Kunst des Kumulierens und Panaschierens üben ! Die 3 % sind vermutlich Eingewanderte aus dem Südwesten der Republik. Toll, und warum müssen die Mehrfachwähler eigentlich alle doof sein? Vielleicht sind es die besonders intelligenten, die Ihre Stimme zwar im Sinne der Wahlbeteiligung abgeben, bei der Entscheidung für oder gegen eine Partei ihre Stimme bewußt ungültig machen. Das habe ich mir auch gedacht, ich vermute aber Ramstein hebt auf die 101% ab. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WOVA1 Februar 21, 2011 Wieso als Presseente ? Die Nordlichter durften doch auch mal die Kunst des Kumulierens und Panaschierens üben ! Die 3 % sind vermutlich Eingewanderte aus dem Südwesten der Republik. Toll, und warum müssen die Mehrfachwähler eigentlich alle doof sein? Vielleicht sind es die besonders intelligenten, die Ihre Stimme zwar im Sinne der Wahlbeteiligung abgeben, bei der Entscheidung für oder gegen eine Partei ihre Stimme bewußt ungültig machen. Eigentlich sind bei dem System die 'Mehrfachwähler' eher schlau. Sie begreifen, dass sie mehrere Stimmen haben. Die anderen kreuzen einfach eine Liste an.. Besonders schön wird's, wenn Wähler damit dann die innerparteiliche Kanidatenaufstellung korrigieren. So Leute von den hinteren Listenplätzen doch wählen, dafür aber weiter vorn auf der Liste stehende ins Abseits stellen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 21, 2011 Das habe ich mir auch gedacht, ich vermute aber Ramstein hebt auf die 101% ab. Bei uns wurde übrigens ein Muster des Kommunalwahlzettels verteilt "zum üben": Größe DIN A1, 71 Stimmen können verteilt werden. Bei 72 ungültig. Da muss die Wahlbeteiligung doch steigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag