schwaebele Januar 31, 2011 Hallo, erst einmal meine persönlichen Daten: Alter: 24 Beruf: IT-Berater (angestellt), aber Plan 2013 in die Selbstständigkeit zu wechseln Gehalt: je nach Provision 50-60.000 Bruttogehalt inkl 3000 Firmenwagen Kinder: bisher keine, aber min. 2 gewünscht Ich habe bisher die DWS TopRente Dynamik, die uns am Ende des Studiums von unserem Arbeitgeber angeboten und mit 150 vergütet wurde abgeschlossen und habe dann zu AVL gewechselt, um die Ausgeabeaufschläge zu sparen. An sich bin ich mit der Top Rente auch soweit "zufrieden" und zahle meine 4% fleißig ein. Jetzt wollte ich mich aber wg. einer Immobilieninvestition bei ein paar Banken "beraten" lassen und dort kam man zwangsläufig auch auf Altersvorsorge zu sprechen. Als "Entschädigung" bekam ich sogar auch Kulis oder Amazon Gutscheine ;-) Mir ist jetzt aber bisher nicht wirklich klar, ob sich die Riester-Rente für mich wirklich lohnt, oder ob es nicht besser wäre, wenn ich den Vertrag kündige und mich selbst um die AV kümmere. Natürlich müsste ich die Förderungen und die Steuerersparnisse zurückzahlen, aber selbst dann hätte ich einen persönlichen "Gewinn" auf die Einzahlungen. Bei vielen Gesprächen bekam ich auch Auszahlungspläne, die mir zeigten, dass ich 85-95 Jahre alt werden müsste, wenn ich mein Geld in Summe ausgezahlt bekommen habe. Wichtiger und kurzfristiger ist aber die Überlegung mit der Selbstständigkeit und einer Arbeit im Ausland. Lohnt sich die Riester-Rente unter diesen Gesichtspunkten denn noch für mich? Ich sehe als Vorteile die Sicherheit des eingezahlten Geldes im Hinblick auf Arbeitslosigkeit o.ä., auch wenn ich dies nicht hoffe. Als Nachteil sehe ich bei mir, dass die Riester-Rente sich ja eigentlich nur dann lohnt, wenn ich in Deutschland arbeite bzw. in Deutschland sozialversicherungspflichtig bin oder? Vielen Dank schon mal! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Januar 31, 2011 Beruf: IT-Berater (angestellt), aber Plan 2013 in die Selbstständigkeit zu wechseln Eine geförderte Riester Rente lohnt sich da tendentiell eher nicht. Ein ungeförderter Riester Fondssparplan könnte hingegen durchaus sehr interessant sein. Grad auch weil die Möglichkeiten der Langlebigkeitsabsicherung für Selbstständige eher bescheiden sind. Ich fass es mal ganz kurz: Mit deinem Gehalt würde ich grundsätzlich noch voll in eine Riester Rente einzahlen (2100 - Zulagenanspruch). Die Steuerersparnis ist erstmal nicht ohne ... ABER Ich würde das "wie" an ein paar Bedingungen knüpfen. Willst du bspw. mal bauen in ein paar Jahren? Dann Hände weg vom Riester Fondssparplan ... Auch wäre der derzeitige Vertragswert interessant für Rechenspielchen. Alles was dahinter von dir genannt wurde ist aus meiner Sicht geschenkt. Die Förderung als solche verfällt ja nicht, nur weil du nicht mehr förderberechtigt (in x Jahren) bist. Den Teil mit der vorgerechneten, notwendigen Lebenserwartung spare ich hier mal aus, da ich mir ziemlich sicher bin, welche Alternativen man dir dort verkaufen wollte. Und diese halte ich tendentiell für deutlich weniger geeignet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ImperatoM Februar 1, 2011 Bei vielen Gesprächen bekam ich auch Auszahlungspläne, die mir zeigten, dass ich 85-95 Jahre alt werden müsste, wenn ich mein Geld in Summe ausgezahlt bekommen habe. Schön und gut, aber wenn Du 110 wirst und 15 Jahre in Armut leben musstest, wirst Du Dich ärgern, keine lebenslange Rente zu bekommen. Es ist eben eine Versicherung, manche profitieren, manche nicht. Und vielleicht liegt der Erwartungswert sogar ungünstig (wer weiß, wie alt man in 30-50 Jahren durchschnittlich so wird...). Aber ich halte die Versicherung für absolut wichtig, um Altersarmut vorzubeugen - es gilt eben nur, das beste Angebot zu finden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
schwaebele Februar 1, 2011 Beruf: IT-Berater (angestellt), aber Plan 2013 in die Selbstständigkeit zu wechseln Eine geförderte Riester Rente lohnt sich da tendentiell eher nicht. Ein ungeförderter Riester Fondssparplan könnte hingegen durchaus sehr interessant sein. Grad auch weil die Möglichkeiten der Langlebigkeitsabsicherung für Selbstständige eher bescheiden sind. Ich fass es mal ganz kurz: Mit deinem Gehalt würde ich grundsätzlich noch voll in eine Riester Rente einzahlen (2100 - Zulagenanspruch). Die Steuerersparnis ist erstmal nicht ohne ... ABER Ich würde das "wie" an ein paar Bedingungen knüpfen. Willst du bspw. mal bauen in ein paar Jahren? Dann Hände weg vom Riester Fondssparplan ... Auch wäre der derzeitige Vertragswert interessant für Rechenspielchen. Alles was dahinter von dir genannt wurde ist aus meiner Sicht geschenkt. Die Förderung als solche verfällt ja nicht, nur weil du nicht mehr förderberechtigt (in x Jahren) bist. Den Teil mit der vorgerechneten, notwendigen Lebenserwartung spare ich hier mal aus, da ich mir ziemlich sicher bin, welche Alternativen man dir dort verkaufen wollte. Und diese halte ich tendentiell für deutlich weniger geeignet. Bei vielen Gesprächen bekam ich auch Auszahlungspläne, die mir zeigten, dass ich 85-95 Jahre alt werden müsste, wenn ich mein Geld in Summe ausgezahlt bekommen habe. Schön und gut, aber wenn Du 110 wirst und 15 Jahre in Armut leben musstest, wirst Du Dich ärgern, keine lebenslange Rente zu bekommen. Es ist eben eine Versicherung, manche profitieren, manche nicht. Und vielleicht liegt der Erwartungswert sogar ungünstig (wer weiß, wie alt man in 30-50 Jahren durchschnittlich so wird...). Aber ich halte die Versicherung für absolut wichtig, um Altersarmut vorzubeugen - es gilt eben nur, das beste Angebot zu finden. an sich möchte ich schon ein haus bauen irgendwann, aber es ist bisher der wunsch größer, im ausland zu arbeiten. deshalb stellt sich bei mir die große frage, wie es im hinblick dessen aussieht. sollte man dann nicht lieber von riestern erstmal absehen und für das eigene vermögen anlegen? oder sagt man sich lieber, man verzichtet möglicherweise auf x% rendite, aber hat dafür eine monatliche feste rente als selbstständiger? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Februar 1, 2011 Das sind mehrere Teile. Erstmal kannst du es als Selbstständiger dann ohnehin vergessen mit 163 Euro (/2100-154) /12) fürs Alter vorzusorgen. (das funktioniert auch nicht bei deinem Einkommen) Als Arbeitnehmer sollten ab Mitte / Ende 20 ca. 10 % deines Einkommens in die verschiedenen Möglichkeiten (auf deinen Bedarf angepasst) der Altersvorsorge fließen. Insofern seh ich die 163 Euro gemessen an deinem Einkommen als kleinen Teil von Sparvermögen an. Ist dem nicht so, lebst du ohnehin über deine Verhältnisse. Als Arbeitnehmer mit dem jetzigen Einkommen sollte also eh deutlich mehr als dieser Betrag in Altersvorsorge und Vermögensaufbau fließen. Das mit dem Ausland hat für die bis dato geleisteten Beiträge keine Relevanz. Der Vertrag wird in der Zeit einfach beitragsfrei gestellt. Selbst die Problematik der Verrentung im Ausland (sofern EU) stellt sich heute nicht mehr. Und wenn man von Renditeerwartungen spricht, finde ich es sehr optimistisch, eine "höhere" Renditeerwartung anzusetzen, als die beispielsweise die Top Rente grundsätzlich bietet. Natürlich kann man Geld auch mit höherer Renditeerwartung anlegen, aber nur mit deutlich höherem Risiko. Als Selbstständiger ist das alles noch mal komplizierter. Hier lohnen sich theoretische Überlegungen derzeit einfach gar nicht, da viel zu viele Variablen offen sind, viel zu wenige Details deiner Pläne ("mir") bekannt sind. Aber eine Selbstständigkeit in x Jahren hat ebenfalls keinen Einfluss auf das bis dato angesparte Vertragsvermögen. Ich denke nur, dass in Anbetracht deines Alters, deiner Pläne und Wünsche der Riester Fondssparplan tendentiell eher die falsche Anlageform ist. Dazu hatte ich aber noch eine weitere Frage gestellt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
D-Mark Februar 1, 2011 · bearbeitet Februar 1, 2011 von D-Mark Hallo, also bei deinem Einkommen sollten die 2100,-/p.a. (abzüglich der Höher der Zulage) für max. Sonderabgabenabzug keine allzu relevante Größe sein... Insofern: Warum läßt du das nicht einfach mitlaufen? Du bist in einem guten Produkt und hast eine angepasste Gebührensituation (Vermittlervertrag). Selbst wenn deine Förderung enden sollte, ist ein Sparplan u.a. Anlagen eine sinnvolle Sache. So wie man raushört, hast Du die max. Förderung bisher gar nicht ausgenützt - Bachel! Bei deinem Steuersatz ist das doch hoch relevant. Bei privaten Anlagen bezahlst Du in 98 von 100 Möglichkeiten die Abgeltungssteuer - 25%+Soli+Reli. Oder Du bezahlst eine ausländische Gewerbesteuer (auf Investitionsebene). Bei Überschreiten der Beitragsbemessungsgrenze ist für Arbeitnehmer die Bruttoentgletumwandlung sehr attraktiv. Die Auszahlsumme ist normalerweise ja KV/PV-pflichtig, was einen harten Nachteil geg. Riester darstellt. Aber: Wer gar nicht in der GKV ist, der... Allerdings gehöre ich nicht zu Denen, die der PKV das Wort reden, denn auch dort wird nur mit Wasser gekocht. Das Angebot kommt von Kapitalisten und diese führen das Produkt, um was rauszuholen - nicht um was reinzustecken...Deshalb richtet sich die sehr offensive Werbung der Branche ja auch ausschließlich an Leute deines Alters! Später, wenn Du biographisch fortgeschriten bist und folglich nicht mehr zu den "Guten" gehörst, wirst Du nurmehr als Belastung empfunden - Du gefährdest dann mit deinem (statistischen) Erkrankungsrisiko den Konzern-Gewinn.Und das ist auch der wahre Grund, warum so viele ältere Kunden in der PKV früher oder später - manchmal sehr trickreich - gefeuert werden. Trostargument: Die Leute könnten sich ja immer noch freiwillig zur GKV melden... Als Selbständiger nutzt Du natürlich zusätzlich Rürup. Da Du bei einem bestimmten Vermittler ohnehin bist, hast Du sicher schon gesehen, daß Sie auch die Rürup-Version der RRP anbieten...! Da dein Einkommen als -hoch- kategorisiert werden muß, hast Du mit dem daraus folgernden Lebensstandart natürlich auch hohen Vorsorgebedarf - das hast Du ja schon selber erkannt. Nochmals: Es gibt für dich keinen stichhaltigen Grund, bereits bestehende oder noch zu treffende Maßnahmen der Chance-Risikoklasse "bloß" 3 aufzugeben - vor allem wenn es starke Produkte sind! Das macht nur einen Teil deiner Vorsorgeaufwendungen aus und zwar einen, der wirksam ist im Sinne von Minimalschutz. Es ist zwar eine zwangsverrentete Rendite, aber Du bekommst diese auf jeden Fall! Bitte richte dein Augenmerk auch auf die vielen gescheiterten Existenzen! Alles verloren? "Das kann doch bei mir nicht passieren!" Tja, so dachte vielleicht auch die Quelle-Erbin; und der Chef von Ratiopharm (das war ja nur eine Tochtergesellschaft, ich habe aber tatsächlich vergessen, wofür nochmal er eigentlich so bekannt war...) hat sich, nachdem er privat Milliardenbeträge an den hochspekulativen Märkten verzockt hatte, selber erschossen; die Bürgermeisterin von Pforzheim/Enzkreis wurde geschasst, nachdem rauskam (und rauskommen mußte), daß die Stadt praktisch pleite ist - die Dame hatte das Geld des Volkes kurzerhand in derivate Finanzinstrumente angelegt, um das mal höflich zu formulieren; erinnert sich hier jemand noch des `K1-Fonds´ von einem Lump namens Helmut Kiener? Der Skandal ist ein bisschen hinter der Madoff-Sache untergegangen, aber dieses OffShore-Fondskonzept war von vorneherein als Schnneballsystem geplant. Dem Hedgefonds hatten zahlreiche Promientente und sonstige Persönlichkeiten aus dem deutschsprachigen Raum Geld anvertraut - Helmut K. ist dann im Zusammenhang mit der Finanzkrise bloß mal eben mit 650Mio. fremden Eigentums untergetaucht... Insofern: Man muß nicht unbedingt so einprägsame Bsp. machen, aber für Firmengründer ist es interessant zu wissen, daß Selbständigkeiten oft genug auch aus ganz sachlichen Gründen floppen können. Dann bist Du froh, wenigstens noch deinen Riestervertrag zu haben und wieder förderberechtigt zu sein. Was bei dir passiert ist: Du hast dich von Bankiers einseifen lassen! Über den Vorwand, deine Vermögensverhältnisse einzuschätzen und dabei deinen Vorsorgeaufwand mal schell zu berücksichtigen, bist Du ausgehorcht worden. Aus einem Kreditinteressenten wurde ohne erkennbaren Übergang ein Leo (leicht erreichbares Opfer; branchneneignerer Jargon!). Natürlich wittern diese Aasgeier bei einer Type wie dir ein gutes Geschäft und es ärgert sie, daß Du einen Vertrag bei der Vermittlerszene hast (auch noch Konkurrenzprodukt). Deshalb wollten sie es dir schlechtmachen! Das sind Kommunikations-Profis durchweg - die Qualifikarion in dem Job ist genau Das - nicht gut rechen zu können oder sonst irgendein blöder Quatsch; sie argumentieren sehr subtil und Du erkennst kaum, wann Sie nur die Hälfte sagen und wann die Ausage komplett verschoben ist. Z.B. haben sie dir natürlich auch vorenthalten, daß Du bei deinem Riestervertrag 30% des Anlagewerts bei "Zuteilung" sofort entnehmen kannst und haben stattdessen lieber auf dem relativen Nachteil der nachgelagerten Versicherungspflicht für Auszahlungen ab 85stem. rumgehackt - natürlich mit Statistiken, die von ihnen selbst stammen... Bei den Produkten der 2. und 3. Säule gibt es darüberhinaus eine verbürgte Übertragbarkeit im engsten Familienkreis; sicher: Persönlicher Steuersatz des Verstorbenen...Aber: Du glaubst doch nicht, daß eine 500(?)€-Riesterrente und eine 1000€-BEU-Rente im Geringsten eine Steuerprogession erzeugen, die mit dem Niveau der Erbschaftssteuer vergleichbar wäre...! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Februar 1, 2011 Das mit dem Ausland hat für die bis dato geleisteten Beiträge keine Relevanz. Der Vertrag wird in der Zeit einfach beitragsfrei gestellt. Selbst die Problematik der Verrentung im Ausland (sofern EU) stellt sich heute nicht mehr. Meine Vermutung ist allerdings, dass man auf jeden Fall eine Riester-Rentenversicherung vermeiden muss, richtig? Denn dort werden die Kosten für das gesamte Leben bis zur Rente in den ersten 5 Jahren abgezogen. Wenn man dann durch Selbsständigkeit nicht mehr einzahlen darf (oder nur noch ungefördert einzahlen darf) ist jegliche Rendite hin. Die Problematik wurde bisher auch noch sehr spärlich thematisiert. Mit einem Sparplan sollte dieses aber kein Problem sein, weil dort die Kosten immer direkt abgezogen werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
polydeikes Februar 1, 2011 · bearbeitet Februar 1, 2011 von torstenb Grundsätzlich stimme ich dir da voll zu (keine Police). Es gibt allerdings auch Policen, welche die (Abschluss- und Vertriebs-) Kosten nicht auf 5 oder 10 Jahre verteilen sondern während der gesamten Laufzeit abziehen. Aus Sicht des TO ist eine Police aber schon wegen des jungen Alters nicht zu empfehlen. Der TO hat bisher ja einen Riester Fondssparplan und keine Police. Diesen kann man auch "überriestern" oder "ungefördert riestern", wenn einem das Konzept gefällt. Diese nicht geförderten Beiträge unterliegen dann der gleichen Steuerlichen Regelung wie jede andere Kapitalversicherung. Sind nur die bessere Lösung als eine Fondspolice ... Mein wesentlicher Wink ging in die Richtung, dass das angesparte Riester Guthaben nicht wertlos wird oder förderschädlich zurückgezahlt werden müsste, nur weil man irgendwann Selbstständig ist oder eine gewisse Zeit im Ausland verbringt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag