Investinator26 Januar 6, 2011 Die Frage ist vielleicht banal, aber ich habe einige Zeit nachgedacht und recherechiert, bin aber nicht wirklich schlauer geworden, und möchte deshalb eure Wissen zu Rate ziehen. Oftmals hört man und beispielsweise auch Graham verwendedet oft "schuldenfreies Unternehmen". Doch bin ich mir nicht ganz im Klaren was dies bedeutet. Einerseits wird es niemals ein Unternehmen geben, das gänzlich ohne Fremdkapital auskommt, oder bedeutet schuldenfrei einfach das das Fremkapital im Verhältnis zum Eigenkapital sehr gering ist? (z.B. <5%). Eine andere Definition über die ich nachgedacht habe ist, dass ein Unternehmen schuldenfrei ist falls das Umlaufvermögen die gesamten Verbindlichkeiten übersteigt. Wie definiert Ihr schuldenfrei und warum? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Januar 6, 2011 · bearbeitet Januar 6, 2011 von BondWurzel Die Frage ist vielleicht banal, aber ich habe einige Zeit nachgedacht und recherechiert, bin aber nicht wirklich schlauer geworden, und möchte deshalb eure Wissen zu Rate ziehen. Oftmals hört man und beispielsweise auch Graham verwendedet oft "schuldenfreies Unternehmen". Doch bin ich mir nicht ganz im Klaren was dies bedeutet. Einerseits wird es niemals ein Unternehmen geben, das gänzlich ohne Fremdkapital auskommt, oder bedeutet schuldenfrei einfach das das Fremkapital im Verhältnis zum Eigenkapital sehr gering ist? (z.B. <5%). Eine andere Definition über die ich nachgedacht habe ist, dass ein Unternehmen schuldenfrei ist falls das Umlaufvermögen die gesamten Verbindlichkeiten übersteigt. Wie definiert Ihr schuldenfrei und warum? Schuldenfrei ist man, wenn keine Überschuldung vorliegt; ist doch ganz einfach. Überschuldet sind Personen – juristische wie Unternehmen, Verbände, Körperschaften u. ä. und natürliche (Privatpersonen) – wenn sie nicht nur verschuldet sind, das heißt, wenn ihnen weniger Werte gehören, als sie selbst anderen Werte schulden, sie also nach Übertragung aller eigenen Werte auf die Gläubiger immer noch Schulden hätten, die nicht bezahlt werden können, sondern erst, wenn nach menschlichem Ermessen feststeht, dass sich daran auch nichts ändern wird http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberschuldung Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway Januar 6, 2011 @To: Gemeint ist eine NetCash Position, d.h. es liegt mehr Cash als Finanzverbindlichkeiten vor. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Januar 6, 2011 · bearbeitet Januar 6, 2011 von BondWurzel @To: Gemeint ist eine NetCash Position, d.h. es liegt mehr Cash als Finanzverbindlichkeiten vor. Doppelaccount? Wo ist der liebe Kerl mit der roten Nase geblieben. Jetzt so ein Schwarz-Weiß-Frusti mit Dop-Look? :'( Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Januar 6, 2011 · bearbeitet Januar 6, 2011 von harryguenter Wie definiert Ihr schuldenfrei und warum? Schuldenfrei ist man, wenn keine Überschuldung vorliegt; ist doch ganz einfach. [...] http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberschuldung Diesmal leider eine ziemlich sinnfreie Antwort auf die gestellte Frage, denn "keine Überschuldung" ist nicht dasselbe wie "keine Schulden" (synonym zu "schuldenfrei"). Überschuldung fängt nämlich da an, wo den Schulden keine Vermögenswerte mehr gegenüberstehen. Schulden sind i.d. R. langfristig und sind von den kurzfristigen Verbindlichkeiten abzugrenzen. http://de.wikipedia.org/wiki/Schulden in Bezug auf die Unternehmensbewertung würde ich mich Stairways sichtweise mal anschliessen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Investinator26 Januar 7, 2011 Vielen Dank erstmal für die Hinweise. Bei der Definition von Stairway versteht man auch wieso diese Unternehmen rar sind. Wenn beispielsweise die Eigenkapitalquote bei 60% liegt, muss davon 2 Drittel in Cash vorliegen d.h. 40% vom Gesamtkapital. Ist das richtig? Das grenzt aber schon stark dazu, dass man den Vorwurf machen könnte das Unternehmen horte nur Geld ohne es zu investieren. Wie seht ihr das? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Januar 7, 2011 · bearbeitet Januar 7, 2011 von BondWurzel Schuldenfrei ist man, wenn keine Überschuldung vorliegt; ist doch ganz einfach. [...] http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberschuldung Diesmal leider eine ziemlich sinnfreie Antwort auf die gestellte Frage, denn "keine Überschuldung" ist nicht dasselbe wie "keine Schulden" (synonym zu "schuldenfrei"). Überschuldung fängt nämlich da an, wo den Schulden keine Vermögenswerte mehr gegenüberstehen. Schulden sind i.d. R. langfristig und sind von den kurzfristigen Verbindlichkeiten abzugrenzen. http://de.wikipedia.org/wiki/Schulden in Bezug auf die Unternehmensbewertung würde ich mich Stairways sichtweise mal anschliessen. Schuldenfrei ist sicherlich im "betr." Sinn etwas anderes als im allgemeinen Leben. Eine jur. Person ohne Schulden gibt es imho gar nicht, selbst das EK sind Verbindlichkeiten gegen Gesellschaftern bzw. Aktionären. Man stelle eine Liquidierungsbilanz auf und man wird sehen, ob was übrigbleibt. Letztlich kommt es auf die eigene Einschätzung an, was man unter "schuldenfrei" verstehen will. Wenn der Cash Flow die Kapitaldienstfähigkeit gewährleistet ist eine gewisse Art von finanzieller Unabhängigkeit gegeben. Ein Unternehmen ohne Fremdverbindlichkeiten ist natürlich substanziell wertvoller als eins mit einem hohen FK, das kann man sich wohl recht einfach denken und ist keine Wissenschaft. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
nord_sued Januar 7, 2011 Wenn beispielsweise die Eigenkapitalquote bei 60% liegt, muss davon 2 Drittel in Cash vorliegen d.h. 40% vom Gesamtkapital. Ist das richtig? Das grenzt aber schon stark dazu, dass man den Vorwurf machen könnte das Unternehmen horte nur Geld ohne es zu investieren. Wie seht ihr das? das Schlüsselwort in Stairways Beitrag lautet: Finanzverbindlichkeiten. Finanzverbindlichkeiten sind die verzinslichen Verbindlichkeiten (typisch: Kredite, Anleihen) Unternehmen haben aber auch andere Verbindlichkeiten - einfachstes Beispiel: eine Eingangsrechnung mit 30 Tagen Fälligkeit. Die ist eben auch eine Verbindlichkeit (aber eben nicht verzinslich und die Positionen rotiert laufend) Such mal nach dem Stichwort "Gearing", gibt es hier viele Beiträge zu. Interessante Kennzahl zu dieser Frage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maikel Januar 7, 2011 Bei der Definition von Stairway versteht man auch wieso diese Unternehmen rar sind. Wowereit. Wenn alle Unternehmen schuldenfrei wären, könnten wir nur noch in Staatsanleihen investieren. Es ist doch normal für ein Unternehmen, daß es Geld von Anlegern nimmt (Aktien, Anleihen usw.), damit etwas sinnvolles unternimmt und mit dem Ertrag die "Schulden" bedienen kann. Und dann noch Gewinn übrig hat. Gruß, Michael Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway Januar 8, 2011 @To: Gemeint ist eine NetCash Position, d.h. es liegt mehr Cash als Finanzverbindlichkeiten vor. Doppelaccount? Wo ist der liebe Kerl mit der roten Nase geblieben. Jetzt so ein Schwarz-Weiß-Frusti mit Dop-Look? :'( Da kann ich nix 'für - eines Morgens wachte ich ohne Avatar auf. Das Bild wurde wohl gelöscht oder so. Wenn beispielsweise die Eigenkapitalquote bei 60% liegt, muss davon 2 Drittel in Cash vorliegen d.h. 40% vom Gesamtkapital. Ist das richtig? Nein, wie nord_sued richtig erklärt hat, beziehen sich die Schulden nur auf Finanzverbindlichkeiten, also Schulden auf die du auch Zinsen bezahlst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag