Hitch November 21, 2010 · bearbeitet November 21, 2010 von Hitch Hello, war gerade fix am Rechnen und möchte die Ergebnisse zur Diskussion freigeben. Basis ist das Traden des DAX auf Grundlage der 200-Tage-Linie. Regeln: - gekauft wird wenn der Schlußkurs über bzw. unter der 200-Tage-Linie liegt. Dann jeweils zum Eröffnungskurses des nächsten Tages. - Gebühren für jeden Trade 7€ - AGS 26,375% - beim Shorten/Hebeln wird die Summe der einzelnen Tagesperformances angesetzt Verwässerungen: - Eröffnungskurs nicht zwangsläufig Einstandskurs - Spread - AGS wird immer bei Gewinn abgezogen, Anrechnung bei Negativrendite nicht berücksichtigt. (Vorteil!) Den Zeitraum von -nur- 10 Jahren erweitere ich bei Zeiten noch. (Hatte gerade nur die Onvistadaten zur Hand, dabei reicht der DAX nur 10 Jahre zurück.) Kann es denn so einfach sein? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord November 21, 2010 hi Hitch! Ich verstehe grad deine Tabelle nicht so, kannst du sie bitte mal graphisch (logarithmisch) posten? Was sind die einzelnen Spalten? long / short/long / short/longx2 beziehen sich auf drei Einzelstrategien? Warum nimmst du 200 Tageslinie? Backtest, willkürlich etc.? Ich hab mir das mal auch angeschaut und durchgerechnet. Natürlich kann man die Vergangenheitsdaten optimieren und den Indikator verfeinern, jedoch wird es irgendwann überoptimiert und man erhält das perfekte Vergangenheitsdepot, das sich für die ZUkunft nicht mehr eigenet, weil zu viele Fehlsignale generiert werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch November 21, 2010 Hey Lord, die Strategie ist das ganz einfache Traden der 200-Tage-Linie. Signal wird erzeugt, sobald die Linie durchstoßen wird. Von unten nach oben = Kauf, von oben nach unten = Verkauf. Ich habe die standard 200-Tage-Linie gewählt, warum sie die Schrittweite 200 so etabliert hat, kann ich nicht sagen? Für viele Analysten ist sie ja eben standard. Man könnte auch andere Schrittweiten wählen, neuerdings wird ja immer häufiger die 256-Tage-Linie genannt. Ein Artikel hat mich zum Nachrechnen angeregt, in dem ging es eben um die DAX-Performance anhand der 200-Tage-Linie. Klar kann man die Linie nun soweit glätten bis sie keine Fehlsignale mehr generiert, aber genau das wollte ich vermeiden, weil meine Glaskugel noch nicht funktioniert... Zur Tabelle: Datum zeigt den Tag nach dem Durchstoßen der Linie (Schlußkurs basiert), den Kauftag. Eröffnung den Eröffnungskurs (Kaufkurs, hoffentlich) Nächste Spalte den Wechsel zwischen den Stragegien Summe der Tagesperformance eben die Summe für die Short-/Hebelpapiere Dahinter dann die Perfomance zwischen den einzelnen Verkäufen In Spalte AGS eben den Nachsteuerliche Gewinn Dahinter dann 3 Varianten: - einmal nur Käufe long Positionen (Durchstoßen von unten nach oben) - long und short - und long gehebel (Hebel 2) sowie short Dass ganze sollte möglichst einfach sein, ohne jegliche Verfeinerungen und Optionen. Ich finde die Performance gehebelt und short schon beeindruckend! Und dass mit allen Fehlsignalen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
schnuckelking November 21, 2010 interessant, konkrete Zahlen zu dieser Strategie, die ich schon bei schlichten Betrachten der letzten 10 Jahre als rentabel gehalten habe, zu sehen. Wäre cool, wenn du noch ältere Daten findest und einbeziehen könntest Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch November 21, 2010 ...wird gemacht, kann aber etwas dauern. Bin immernoch beeindruckt von der Einfachheit B) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch November 24, 2010 · bearbeitet November 24, 2010 von Hitch Hier die neuen Daten. Musste etwas abändern und habe die Yahoo-Daten aus AmiBroker genommen. Folgende Regeln: - Tagesschlußkurse des Tages nach dem Durchstoßen der Linie: - Gebühren Kauf / Verkauf 7 - AGS 26,375% berücksichtigt - Short und Hebel-Performance sind die Zeitraum-Summen der Tageseinzelperformances Grafisch dargestellt wurden nur die Punkte an denen gekauft/verkauft wurde. Es wurden alle!! Durchstöße nach den Regeln berücksichtigt, auch die wo es klare Fehltrades waren... Und siehe da Shorten bringt fast nichts. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent November 24, 2010 Meine Überlegung: Ein long-System das auf einer Glättung beruht funktioniert natürlich dann super, wenn es auch ausgeprägte Zeiträume fallender Kurse gibt. Dann bewährt sich die Glättung, da man relativ früh aussteigt. Ist dies hingegen nicht der Fall, sondern kommt es hin und wieder nur zu kleineren Rücksetzern bringt es kein Vorteil sondern einen Nachteil, da man dann häufig rausgeworfen wird, und wieder zu spät einsteigt. (eben durch die Glättung) Aus diesem Grund ist selbst bei Hebel 2 von 1992 bis 2000 keine Outperformance erzielt wurden. (btw: Kreditzinsen eigentlich berücksichtigt?) Ebensowenig - zumindest laut Grafik - während der Aufwärtsbewegung seit 2003 bis zur jüngsten Krise. Das fulminante Ergebnis - beruht letztlich auf der Verlustvermeidung und hier kamen schlichtweg die beiden Crashs dem System zu gute. Wohlgemerkt: Nur dem gehebeltem System. Das normale Long-System indes liegt zuerst soweit zurück, dass die Dax-Outperformance erst gravierend einbrechen musste (Dotcom-Blase) und kurz vor beginn des Aufwärts ab 2003 das long-system dadurch besser dasteht. Anschließend wird es wieder vom Dax übertroffen, bis zur nächsten Krise. Im Grunde ist so ein System also dafür da, wenn man erwartet dass es erhebliche Einbrüche gibt, vor denen man sich schützen will und dabei hofft, dass die bis dahin aufgelaufene Underperformance ggü. dem Dax durch diese Einbrüche in eine Outperformance verwandelt wird, da man rechtzeitig aussteigt. Und hier liegt der Knackpunkt: Das weiß ich ja nicht vorher. Wenn ich mich heute in die Lage eines Anlegers von 1992 zurückversetze und trotz Hebel 2 rund 8 Jahre später schlechter als der Index dastehe, dann müsste ich schon ziemlich davon überzeugt sein, dass es nun zu einem gewaltigen Einbruch kommt, damit sich mein System endlich mal auszahlt. Lange Rede kurzer Sinn: Sieht fulminant aus, die praktische Realisierung läuft aber wohl nur gut, wenn ich heut' schon weiß, was morgen kommt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord November 24, 2010 Du müsstest natürlich fairerweise einen Dax long 2 buy and hold dem System mit longhebel2 entgegensetzen. Wie chemstudent schon sagte, schauen alle Trendfolgermodelle die letzten 10 Jahre super aus, einfach weil es die beiden -50% einbrüche gegeben hat. Da ist der Wiedereinstieg auch egal, da kommt es auf ein paar Monate nicht drauf zam. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch November 24, 2010 Du müsstest natürlich fairerweise einen Dax long 2 buy and hold dem System mit longhebel2 entgegensetzen. Ein was? Ich gebe euch vollkommen recht, alle Trendfolgesysteme funktionieren eben nur in Trends. Gleiches mit Indikatoren, Oszillatoren, etc... Aber wenn man diesem Systemtrading vertraut, ist es eines der Einfachsten was mir bisher untergekommen ist. 13,62% nachsteuerliche Rendite über 18 Jahre! Es wird nur eben schwer in ausgeprägen Seitwärtsbewegungen daran zu glauben, wie Chem schon sagte. Dass übliche Problem der tech. Analyse... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent November 24, 2010 · bearbeitet November 24, 2010 von Chemstudent Ich gebe euch vollkommen recht, alle Trendfolgesysteme funktionieren eben nur in Trends. Gleiches mit Indikatoren, Oszillatoren, etc... Aber wenn man diesem Systemtrading vertraut, ist es eines der Einfachsten was mir bisher untergekommen ist. 13,62% nachsteuerliche Rendite über 18 Jahre! Es wird nur eben schwer in ausgeprägen Seitwärtsbewegungen daran zu glauben, wie Chem schon sagte. Dass übliche Problem der tech. Analyse... So wollte ich das aber nicht ganz verstanden wissen. Trendfolgesysteme generieren vorallem dann eine Outperformance, wenn sie Verluste vermeiden können. Und das geht i.d.R. nur bei starken und langen (!) Einbrüchen. Bei einem einfachen Aufwärtstrend mit einem zwischenzeitlichen Seitwärts und / oder kurzen Korrekturen bringt es eher nicht viel bzw. eine starke Underperfomrance, wie man an der Zeit von 1992 bis 2000 sieht. Da hat das "Long Hebel 2" System gegen den Dax nichts eingebracht, geschweige denn das ungehebelte System. Erst mit Beginn des ersten langen und heftigen Abwärts von 2000 - 2003 wird hier durch Verlustvermeidung tatsächlich was gewonnen, wobei der Dax bereits enorm viel verlieren musste, bevor das ungehebelte System mit ihm auf gleicher Höhe war. (nämlich wohl erst um die Jahreswende 02/03, laut deiner Grafik) Auch danach wieder keine Outperformance, die kam dann erst wieder mit dem nächsten langen Abwärts. In einer Periode mit 2 gewaltigen Einbrüchen kurz hintereinander bringt es was, weil es schlichtweg Verlustvermeidung ist. Nur weiß man eben leider nicht vorher, dass solch eine Periode kommt. Daher auch meine Aussage, dass solche Systeme letztlich nur gut sind, wenn ich heute schon weiß, was morgen ist. Ansonsten sind vielleicht die nächsten 18 Jahre ein schöner Aufwärtstrend, mit sehr kurzen, aber heftigen Korrekturen, wo das System zu spät aus- und wieder einsteigt und dadurch den kürzeren zieht. Und ob man Jahrelang mit einer starken Underperformance leben kann und immer feste daran glaubt, dass jetzt bald ein starker Einbruch kommt, damit man endlich Outperformance erzielt...naja. Ein was? Er meint, dass man natürlich auch eine Buy-and Hold Anlage betrachten müsste, die den Dax zweifach hebelt. Anbei der Chart eines entsprechend simulierten Hebelzertifikats, das zum Kaufzeitpunkt (21.07.1992) den Hebel 2 hatte. Fin.-Kosten wurden mir reichlich 5% p.a. angesetzt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert November 24, 2010 Kleiner Dreisatz aus der Unterwelt: - wenn "professionelle" Trendfolgesysteme nicht mehr funktionieren werden sie angepasst - wenn die ganze Welt auf den 200-Tages-Cha-Cha-Cha tanzt muss der smarte Investor überlegen ob er das auch machen will - hohe Volatilität und Trendfolgesysteme sind eine "winning combination" Hasta luego Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch November 25, 2010 ... Immerhin hat diese Variant auch keine Underperformance zwischen `98-`00 gebracht! Natürlich habt ihr recht! Ich wollte auch nicht die Grenzen eines auf Durchschnitten basierenden Trendfolgesystems aufzeigen, sondern vielmehr die Ergebnisse. Das dieses Systems ihre Ergebnisse durch heftige Marktbewegungen generiert sollte jedem klar sein. Ich wollte vielmehr darstellen, wie "einfach" man in den letzten Jahre Performance hätte erzielen können. Wohl gemerkt hätte! Die Glättung liese sich auch bis auf 0 Fehlsignale strecken, auch der Einbau weitere Indikatoren wäre denkbar, bishin zu einem professionellen System, aber genau das war nicht die Absicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord November 26, 2010 bishin zu einem professionellen System... Ab wann ist ein System professionell? Muss es die ganze Umsetzung sein, von automatischem Signalgenerieren bis hin zum vollautomatischen Trading? Oder reicht ein komplexes System schon aus? Oder darf es auch einfach sein? Und wenn man professionell mit = Geldverdienen gleichsetzt ist es auch ein Schmarrn, weil man das ja nicht definitiv sagen kann. Und nur weil Hedgefonds jeden Tag 3Gb an Daten generieren um darin Muster zu erkennen, muss dieses System nicht professioneller sein als ein Best of 2 Ansatz... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag