Neuwolf Dezember 12, 2010 Hallo west263, vielen Dank für deine Antwort. Eine Frage hat sich damit geklärt, aber wahrscheinlich hakt es bei mir noch bei den grundlegenden Sachen Der Sparplanrechner (ich nehme an, Du meinst den von etherial hier im Forum), ist dafür da, den optimalen Zeitpunkt zum Umschichten in ETFs zu ermitteln, wenn der für eine Börsenorder erforderliche Betrag zuvor in sparplanfähigen Indexfonds angespart wird. Es geht also um eine Optimierung des Verhältnisses von höherer Rendite der Indexfonds (gegenüber TG) und dem Kostenvorteil von ETFs gegenüber den Indexfonds. Solange Du auf einem gebührenfreien TG-Konto ansparen solltest (wovon ich ausgehe), spielt das also keine Rolle für Dich. Das Zitat ist aus einem Thread von 2008, aber vielleicht hat sich das ja mit Deiner Erklärung erledigt? Ansonsten, wieso schichtet man beim passiven Investieren um? Ich dachte, die Fonds oder ETFs?? sind fix und man kauft je nach Abweichung vom Zielwert von den ausgewählten dazu??Löse ich dann meine Indexfons auf und kaufe einen ETF? Wäre der Carmignac Patrimoine eine bessere Alternative zum Arero? Offensichtlich liegt er grad voll im Trend und da soll man doch nicht mitgehen oder? Und hier bei Euch kommt er auch nicht mehr so gut weg. Jedenfalls vielen Dank im Voraus für eine Erklärung und danke für Eure Geduld! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
west263 Dezember 12, 2010 vergiß das mit den Indexfonds,wenn Du passiv anlegen willst,über einen Sparplan in ETF,suche Dir den passenden raus und schau,ob du den bei deinem Broker günstig besparen kannst. Nicht alle ETF sind geeignet.Habe gerade mal kurz auf der Seite der ING-DIBA geschaut und gesehen,das da nur 3 ETF sparplanfähig sind.Sollte das wirklich so sein,schränkt das sehr ein. Wäre der Carmignac Patrimoine eine bessere Alternative zum Arero Da vergleichst Du Äpfel mit Birnen.Das geht nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
merkur33 Dezember 13, 2010 Hallo Neuwolf! hab deinen Fred erst jetzt gesehen. Also, ich denke auch, daß du mit den hier vorgeschlagene Tips und Literatur ganz gut beraten bist. Nur kurz meine zwei Cents zum Thema aktiv/passiv bzw. "kann ich statt des ARERO auch den Patrimoine nehmen?" (denn auf diese grundsätzliche Entscheidung läuft diese Frage ja raus): Es spricht sicher wenig gegen ein clever ausbalanciertes passives Portfolio, daß deine Risikoneigung und Renditerwartung wiederspiegelt. Da bist du bestimmt mit supertobs' Depots und Kommer etc. gut beraten. Der einzige Haken dabei, der mich dazu bewogen hat, es anders anzugehen, nämlich mit bewährten aktiven Fonds (wie z.B. der genannte Patrimoine): Alle passiven Ansätze arbeiten mit einer statischen Asset Allocation, also im wesentlichen der Quote von Aktien zu risikoärmeren Anlageformen wie Anleihen, Cash, oder Immoblilien. Du beraubst dich also der Möglichkeit, daß ein Fondsmanager, wenns wirklich brennt an den Aktienmärkten, die Reißleine zieht und das Risiko verringert. In einem Crash wie dem vor zwei Jahren bist du mit jedem passiven Portfolio massiv betroffen, da die Aktienmärkte untereinander immer stärker korrelieren, also synchron laufen. Die Möglichkeit, einen solchen massiven Einbruch durch aktives Management zu dämpfen, ist meiner Meinung nach einige Prozente unterperformance Wert, die der aktive Fonds dann vielleicht in steigenden Märkten gegenüber einem passiven Konkurrenten verliert (Wobei er natürlich theoretisch - und auch praktisch .- auch besser laufen kann als die Märkte ...).Das war es eigentlich schon, was ich sagen wollte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anleger Klein Dezember 13, 2010 Hallo Neuwolf! hab deinen Fred erst jetzt gesehen. Also, ich denke auch, daß du mit den hier vorgeschlagene Tips und Literatur ganz gut beraten bist. Nur kurz meine zwei Cents zum Thema aktiv/passiv bzw. "kann ich statt des ARERO auch den Patrimoine nehmen?" (denn auf diese grundsätzliche Entscheidung läuft diese Frage ja raus): Es spricht sicher wenig gegen ein clever ausbalanciertes passives Portfolio, daß deine Risikoneigung und Renditerwartung wiederspiegelt. Da bist du bestimmt mit supertobs' Depots und Kommer etc. gut beraten. Der einzige Haken dabei, der mich dazu bewogen hat, es anders anzugehen, nämlich mit bewährten aktiven Fonds (wie z.B. der genannte Patrimoine): Alle passiven Ansätze arbeiten mit einer statischen Asset Allocation, also im wesentlichen der Quote von Aktien zu risikoärmeren Anlageformen wie Anleihen, Cash, oder Immoblilien. Du beraubst dich also der Möglichkeit, daß ein Fondsmanager, wenns wirklich brennt an den Aktienmärkten, die Reißleine zieht und das Risiko verringert. In einem Crash wie dem vor zwei Jahren bist du mit jedem passiven Portfolio massiv betroffen, da die Aktienmärkte untereinander immer stärker korrelieren, also synchron laufen. Die Möglichkeit, einen solchen massiven Einbruch durch aktives Management zu dämpfen, ist meiner Meinung nach einige Prozente unterperformance Wert, die der aktive Fonds dann vielleicht in steigenden Märkten gegenüber einem passiven Konkurrenten verliert (Wobei er natürlich theoretisch - und auch praktisch .- auch besser laufen kann als die Märkte ...).Das war es eigentlich schon, was ich sagen wollte. Fairerweise muss man das noch etwas ergänzen: Der passive Fonds macht natürlich jeden Abschwung voll mit, er verpasst aber auch keinen Aufschwung wie es dem ein oder anderen aktiven Fonds gerne passiert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
merkur33 Dezember 13, 2010 Fairerweise muss man das noch etwas ergänzen: Der passive Fonds macht natürlich jeden Abschwung voll mit, er verpasst aber auch keinen Aufschwung wie es dem ein oder anderen aktiven Fonds gerne passiert. Natürlich gibt es diese Möglichkeit. Dennoch wirst du einen Crash wie 2007/08, wenn du ihn voll mitmachst, auch durch volle Beteiligung am Rebound nicht so schnell wettmachen. Der beste Beweis ist z.B. der DAX, der, obwohl er seit Anfang 09 läuft wie verrückt, noch deutlich unter seinem Alltime-High liegt, während einige gute Mischfonds in der Zwischenzeit schon öfter neue Rekordstände markiert haben. Der springende Punkt ist aber mMn, daß du mit guten aktiven Fonds mit variabler Kassenquote (aka Mischfonds) die Chance hast, die ganz großen Fehler nicht zu machen. (z.B. im Lauf von 07/08 nicht teilweise oder komplett aus Aktien rauszugehen. Oder 2000 noch voll in Dotcoms investiert zu sein. Oder 2003 den Einstieg total zu verpassen...) Ich sage ja nicht, daß man sicher sein kann, daß diese Mischfonds unbedingt besser als der Markt laufen. Aber man hat immerhin die Chance, gewisse sehr teure Fehleinschätzungen nicht zu machen. Und man entschließt sich von vornherein, diese Einschätzugnen einem Manager zu überlassen, und kann dadurch ruhiger schlafen. Wenn man ein rein passives Portfolio hat, mit substanzieller Aktienquote (wobei substanziell=über 50%), muß man eigentlich selber eine Art supervisor spielen, und wenns ganz schlimm kommt, aus Aktien rausgehen. Oder auch umgekehrt; wenn alle Ampeln auf Inflation stehen, festverzinsliche rausschmeißen und Sachwerte kaufen. Ich glaube, für Laien sind unterm Strich aktive Fonds mit vermögensverwaltendem Ansatz besser geeignet. Auf der anderen Seite kommt dann die Sorge ums Fondsmanagement und ob da noch alles rund läuft, hinzu. Völlig unbeaufsichtigt kann man mMn eine solche Geldanlage in keinem Fall lassen, egal ob aktiv oder passiv. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neuwolf Dezember 15, 2010 · bearbeitet Dezember 15, 2010 von Neuwolf vergiß das mit den Indexfonds,wenn Du passiv anlegen willst,über einen Sparplan in ETF,suche Dir den passenden raus und schau,ob du den bei deinem Broker günstig besparen kannst. Nicht alle ETF sind geeignet.Habe gerade mal kurz auf der Seite der ING-DIBA geschaut und gesehen,das da nur 3 ETF sparplanfähig sind.Sollte das wirklich so sein,schränkt das sehr ein. Ja ,die Diba hat nur 3, ggf. nächste Jahr mehr, verrät aber noch nicht, welche. Aber noch mal konkret. Was spricht denn dagegen das Geld 1 Jahr auf nem Tagesgeldkonto anzusparen und dann nachzukaufen. Ist ein ETF Sparplan da tatsächlich günstiger? Laut Kommer reicht auch ein Rebalancing aller 2 Jahre. Und noch mal zum Umschichten, weil ich hier so oft von lese "Ansparen in einen Indexfond und dann in passenden ETF umschichten". Was muß ich mir darunter vorstellen, sorry, ich versteh das wirklich nicht. Wer gibt mir bitte mal ein konkretes Beispiel? Sorry für die Anfängerfragen, ist echt schade, dass es hier keine (kostenpflichtige) Hotline gibt. Ja und zum Patrimoine hatte ich mir gedacht, dass man ja beim Ansparen fürs Kind erstmal die risikoreichere Variante fahren könnte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anleger Klein Dezember 15, 2010 Und noch mal zum Umschichten, weil ich hier so oft von lese "Ansparen in einen Indexfond und dann in passenden ETF umschichten". Was muß ich mir darunter vorstellen, sorry, ich versteh das wirklich nicht. Wer gibt mir bitte mal ein konkretes Beispiel? Sorry für die Anfängerfragen, ist echt schade, dass es hier keine (kostenpflichtige) Hotline gibt. Der ein oder andere verfolgt auch die Strategie, kleinere monatliche Raten anzusparen. Das geht kostenlos bei vielen Anbietern mit Fondssparplänen, dabei wird zum Beispiel der Arero (DWS0R4) bespart. Erreicht diese Position eine passende Größe, wird sie verkauft und das Geld in einen ETF gesteckt. Damit ist das Geld halt früher im Markt, sowohl wenns aufwärts als auch wenns abwärts geht. Macht 0,99 Euro die Minute Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neuwolf Dezember 15, 2010 Danke Herr Klein!! Und bloß zur Begriffsklärung für mich - Das ist dann aber kein passives Anlegen mehr, oder? Und bei 99 cent bleibt mir wohl bloß das mühsame Selbststudium B) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Draak Dezember 16, 2010 Ich glaube, du wirst mit den hier vorgeschlagenen Depotzusammenstellungen ganz gut fahren. Die Diskussionsteilnehmer ignorieren völlig zurecht deine Angaben bezügl. Risiko und Anlagehorizont. 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten hohes Risiko, kein Problem, wenn zwischenzeitlich Verluste eingefahren werden 1. Anlagehorizont mindestens 20 Jahre So weit voraus lässt sich selten planen und spätesten ab einem Depoteinbruch um 50% beginnt man an seiner Strategie zu zweifeln. Effiziente Märkte mit eingepreisten Zukunftserwartungen hin oder her. Nichts ist 20 Jahre im Voraus eingepreist. Mein "hohes Risiko und mindestens 20 Jahre Anlagehorizont"-Depot sähe so aus: 25% CARLSON FUND - DNB NOR PRIVATE EQUITY 25% ABERDEEN GLOBAL - EMERGING MARKETS EQUITY FUND 25% Aberdeen Glbl-Em.Mkts Sm.Co.Fd 25% BGF WORLD MINING FUND Und ab dafür. Gegen Ende der "mindestens 20 Jahre" würde zunächst in das Weltportfolio, dann in Mischfonds und das wirklich kurzfristig benötigte Kapital immer je nach Verbrauch in Tagesgeld umgeschichtet. So wäre mein Plan aus heutiger Sicht. Ein ETF-Portfolio mit Gewichtung nach BIP passt meiner bescheidenen Meinung nach immer, wenn man nicht genau weiß, wieviel Geld man wann benötigt. Und das trifft dann wahrscheinlich auf 80% aller Anleger zu, die plötzlich doch ein schnuckeliges Haus kaufen, obwohl das eigentlich "nicht der Plan" war. Ich selbst habe für mich nach: - langfristig: > 20 Jahre (EM-Fonds, Rohstoffe) - mittelfristig: > 10 Jahre (Investissement, M&G Global Basics & Co.) - "nochetwaswenigerfristig": Dinge, von denen ich heute noch nicht weiß, dass ich sie in einigen Jahren haben will. 3-6 Jahre (Patrimoine & Co.) - kurzfristig Sicherheitspolster < 3 Jahre (Tagesgeld) aufgeteilt. Witzigerweise kommt dann (bei mir) auch ungefähr die BIP-ETF-Portfolio-Aufteilung raus. Das wird sich mit dem Alter verschieben. Ich würde wirklich immer nach Anlagehorizont und Renditeerwartung aufteilen und anlegen. Alles andere ist vielleicht nicht ganz verkehrt, wird aber nicht auf die individuelle Situation passen. Die Schwierigkeit besteht darin, sich selbst und die eigene Wankelmütigkeit zu kennen. Viele Grüße Draak Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anleger Klein Dezember 17, 2010 Danke Herr Klein!! Und bloß zur Begriffsklärung für mich - Das ist dann aber kein passives Anlegen mehr, oder? Und bei 99 cent bleibt mir wohl bloß das mühsame Selbststudium B) Ich würde es schon noch als passiv sehen, der Arero ist ja selbst passiv und ein ETF ebenfalls, die Umschichtung erfolgt ja nur deshalb in größeren Brocken um Ordergebühren zu sparen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Neuwolf Dezember 17, 2010 Danke Draak, für deine Antwort. Risikoreicher bezog sich in erster Linie auf die Anlage für Sohnemann. Da hab ich mich jetzt erst mal für das ETF Portfolio Global entschieden, was man ja ganz gut bei der Diba mit 1000 Euro Einmalanlage und 50 Euro monatlich besparen kann. Für meine 20000 Euro bin ich doch noch nicht ganz klar, werd erst mal noch mehr lesen und sicher noch mal bei euch fragen. @Anleger Klein passiv schon, dann aber nicht Buy and Hold, oder? Ist aber auch nicht so wichtig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Dezember 31, 2010 Hallo! hab ich mich jetzt erst mal für das ETF Portfolio Global entschieden, was man ja ganz gut bei der Diba mit 1000 Euro Einmalanlage und 50 Euro monatlich besparen kann. Der ETF Portfolio Global ist sehr teuer: rund 1 % p.a. für den Dachfonds selbst + zusätzlich die Kosten in den ETFs, die der Dachfonds hält (0,15-0,85% p.a.). Zusammengerechnet dürften die Kosten innerhalb der Anlage um die 1,4-1,5% p.a. liegen. Dafür gibt es bereits aktiv gemanagte Fonds! Sinnvoller ist meiner Meinung nach der Arero (bei der Diba als Fondssparplan ab 50 Euro erhältlich) mit einer ähnlichen fundamentalen Gewichtung der 60% Aktien, einem ebenfalls integrierten Rebalancing und zusätzlich einer besseren Risikostreuung durch die 25% Euro-Staatsanleihen und die 15% Rohstofffonds. Kosten: rund 0,5% p.a. plus durchgerechnete 0,13% p.a. für den Rohstoffonds, zusammen also rund 0,6% p.a. Das Renditepotenzial beim Arero ist natürlich etwas niedriger, weil er nicht zu 100% in Aktien investiert. Dafür sind aber auch die Kosten deutlich niedriger, was bereits fast einen Prozentpunkt im Jahr gutmacht. Außerdem sind seine Wertschwankungen geringer. Damit ist die Wahrscheinlichkeit etwas höher, dass Du die Anlage - falls Du zwischendurch für den Sohnemann auf das Geld zurückgreifen musst - nicht mit Verlust auflöst. Außerdem ist die Gefahr etwas geringer, dass Du den Sparplan einstellst bzw. auflöst, weil Dich eventuelle Verluste schockieren. Trotzdem ist auch der Arero noch ein sehr riskoreiches Investment für Anleger, die bisher nur Tagesgeldkonten kennen. In der Finanzkrise hätte der Fonds um die 30-35% an Wert verloren, wenn es ihn damals schon gegeben hätte. Der ETF Portfolio Global wäre zwar eher bei 50% Verlust oder etwas mehr gewesen, aber auch ein Verlust von einem Drittel ist schon heftig. Man weiß in der Situation ja nicht, ob der Verlust sich noch weiter erhöht (die Fortsetzung eines Trends ist i.d.R. wahrscheinlicher als eine Trendumkehr) und ob die Anlage die Verluste in absehbarer Zeit wieder aufholen wird. Ohne die enormen Rettungsanstrengungen der Regierungen, die zu einer noch nie da gewesenen Verschuldung der Staaten führen werden, hätten sich die Aktienmärkte nach ihrem jüngsten Einbruch vermutlich nicht wieder erholt. Manche Anleger säßen dann immer noch auf 50% oder mehr Verlust durch die Finanzkrise. Zum Beispiel hat es in den USA nach der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren ungefähr 25 Jahre gedauert, bis die Kurse im Schnitt das Niveau vor dem Crash wieder erreichten (die Dividenden sind dabei allerdings nicht berücksichtigt). Und in Japan notiert der Nikkei auch 20 Jahre nach dem großen Kurseinbruch immer noch 75 Prozent unter seinem Höchststand. Für meine 20000 Euro bin ich doch noch nicht ganz klar, werd erst mal noch mehr lesen und sicher noch mal bei euch fragen. Wenn Du ein paar Gedanken dazu lesen möchtest: 1) Die Aussagen "blutige/r Anfänger/in" und "kein Problem, wenn zwischenzeitlich Verluste eingefahren werden" sind erfahrungsgemäß ein Widerspruch in sich. Man sollte schon einmal selbst erlebt haben, wie sich 20, 30 oder 40 Prozent Verlust über mehrere Jahre hinweg anfühlen, um die zweite Aussage zu treffen. Anleger müssen i.d.R. Lehrgeld zahlen, sonst bekommen sie kein Gefühl für die Risiken bei der Geldanlage. Die Wahl besteht nur darin, ob sie das Lehrgeld in kleiner Münze oder in großen Scheinen bezahlen. 2) Ob Verluste nur zwischenzeitlich sind oder für eine lange Zeit, kann man in der konkreten Situation nicht wissen (siehe oben). Die Aktienkurse brechen ja genau deshalb so stark ein, weil vielen Anleger durch die massive Unsicherheit in einer solchen Situation die Nerven flattern und die Hände zittern. Man muss schon ziemlich abgebrüht sein, um da gegenzuhalten. 3) Wenn ich es richtig verstanden habe, beträgt der Notgroschen 13.000 Euro. Das kann mit einem Kind - je nach Lebenssituation - deutlich zu wenig sein - es sei denn, die Eltern stehen mit einem Blankoscheck für finanzelle Notlagen bereit. Ansonsten sollte die Anlage der 20.000 Euro darauf abgestimmt werden (quasi als zweite Schicht der Reserve). 4) Nach dem, was ich von Finanzberaterinnen gehört habe, neigen Anlegerinnen im Alter von Anfang 30 oft eher zu Mischfonds als zu Aktienfonds. Ein Grund scheint zu sein, dass in diesem Alter die Phase der Familienplanung noch nicht definitiv und unwiderruflich abgeschlossen ist und deshalb Wert auf eine hohe Flexibiliät der Geldanlage gelegt wird. 5) Die Mitgliedschaft in einem berufständischen Versorgungswerk deutet an, dass Du einen Beruf ausübst, in dem die Selbständigkeit nicht ungewöhnlich ist. Auch dies spräche dafür, die Rücklagen flexibel anzulegen, um auf sie notfalls als Startkapital zurückgreifen zu können (nicht immer wählt man die Selbständigkeit freiwillig). 6) Als Kernbaustein einer solchen flexiblen Anlage könnten der Carmignac Patrimoine (bei der Diba ohne Aufgeld erhältlich) und der Ethna Aktiv oder der Ethna Global Defensiv (Kauf bei der Diba z.B. über eine Börsenorder kostengünstig möglich) dienen. Alle drei Fonds halten als Basis (Unternehmens)Anleihen mit einer recht attraktiven Verzinsung und investieren zusätzlich begrenzt in Aktien. Der maximale Verlust in der Vergangenheit lag beim Carmignac Patrimoine und dem Ethna Aktiv bei rund zehn Prozent (der andere Ethna-Fonds ist noch jung). Eine interessante Ergänzung könnte der ETF-Dachfonds P als flexibler Trendfolgefonds mit einer bisher sehr guten Erfolgsbilanz sein (bei der Diba ohne Aufgeld im Fondshandel erhältlich). Er hat in seinen knapp vier Jahren den maximalen Verlust bisher ebenfalls auf rund zehn Prozent begrenzt. Dies bedeutet natürlich nicht, dass die Fonds künftig nicht auch einmal mehr als diese rund zehn Prozent verlieren können. Aber es zeigt, dass sie die vergangenen Krisen gut bewältigt und Rückschläge effektiv begrenzt haben. 7) Aufgrund der gegenwärtig überhitzten Lage an den Aktienmärkten empfiehlt sich eine Anlage in mehreren Schritten. Vielleicht mit 4.000 Euro Ethna Aktiv anfangen (Ordergebühren bei der Diba im Onlinehandel dafür: ca. 10 Euro). Dann z.B. monatlich jeweils 1.000 Euro in den Carmignac Patrimoine investieren (keine Kosten im Fondshandel), bis dort auch 4.000 Euro erreicht sind. Schauen, wie es läuft. Über Gewinne freuen. Die Reaktion auf Verluste austesten. Learning by doing halt. ;-) Gutes Gelingen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Dezember 31, 2010 · bearbeitet Dezember 31, 2010 von Emilian Ich ergänze Fondsanleger1966s profunde Ausführungen noch um eine kleine Sache: Extrem wichtig ist es auch in Krisen (und die werden wieder kommen), also wenn mal wieder alles runtergeht, kontinuierlich weiterzuinvestieren. Eine Koryphäe auf diesem Gebiet hat dazu mal gesagt "Es kommt einem dann vor, als würde man Geld in ein Rattenloch schmeißen." Aber gerade dieses konsequente weiterinvestieren, wird Dich zumindest erwartungsgemäß auch wieder eher aus dem Tal der Tränen führen/ bzw. mit höheren Rendite belohnt (verglichen mit einer Aussetzung der Investments in Abwärtsphasen). Gruß Emilian. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CHX Dezember 31, 2010 · bearbeitet Dezember 31, 2010 von lpj23 Der ETF Portfolio Global ist sehr teuer: rund 1 % p.a. für den Dachfonds selbst + zusätzlich die Kosten in den ETFs, die der Dachfonds hält (0,15-0,85% p.a.). Zusammengerechnet dürften die Kosten innerhalb der Anlage um die 1,4-1,5% p.a. liegen. Dafür gibt es bereits aktiv gemanagte Fonds! ... der Fonds trackt seinen Index trotzdem ausgesprochen gut Sinnvoller ist meiner Meinung nach der Arero (bei der Diba als Fondssparplan ab 50 Euro erhältlich) mit einer ähnlichen fundamentalen Gewichtung der 60% Aktien, einem ebenfalls integrierten Rebalancing und zusätzlich einer besseren Risikostreuung durch die 25% Euro-Staatsanleihen und die 15% Rohstofffonds. Kosten: rund 0,5% p.a. plus durchgerechnete 0,13% p.a. für den Rohstoffonds, zusammen also rund 0,6% p.a. ... hier bitte den SWAP-Konstrukt nicht außer acht lassen. Trotzdem ist auch der Arero noch ein sehr riskoreiches Investment für Anleger, die bisher nur Tagesgeldkonten kennen. In der Finanzkrise hätte der Fonds um die 30-35% an Wert verloren, wenn es ihn damals schon gegeben hätte. Der ETF Portfolio Global wäre zwar eher bei 50% Verlust oder etwas mehr gewesen, aber auch ein Verlust von einem Drittel ist schon heftig. ... der Portfolio Global wäre ziemlich genau um -40% in die Knie gegangen (analog zu seinem Index). Der ARERO um ca. -26%. Ohne die enormen Rettungsanstrengungen der Regierungen, die zu einer noch nie da gewesenen Verschuldung der Staaten führen werden, hätten sich die Aktienmärkte nach ihrem jüngsten Einbruch vermutlich nicht wieder erholt. Manche Anleger säßen dann immer noch auf 50% oder mehr Verlust durch die Finanzkrise. Zum Beispiel hat es in den USA nach der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren ungefähr 25 Jahre gedauert, bis die Kurse im Schnitt das Niveau vor dem Crash wieder erreichten (die Dividenden sind dabei allerdings nicht berücksichtigt). Und in Japan notiert der Nikkei auch 20 Jahre nach dem großen Kurseinbruch immer noch 75 Prozent unter seinem Höchststand. ... genau - und daher eher flexibel als statisch bleiben. Beim nächsten Crash dürfte dieses Pulver nämlich verschossen sein... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Dezember 31, 2010 · bearbeitet Dezember 31, 2010 von Chemstudent Der ETF Portfolio Global ist sehr teuer: rund 1 % p.a. für den Dachfonds selbst + zusätzlich die Kosten in den ETFs, die der Dachfonds hält (0,15-0,85% p.a.). Zusammengerechnet dürften die Kosten innerhalb der Anlage um die 1,4-1,5% p.a. liegen. Dafür gibt es bereits aktiv gemanagte Fonds! Jup, er ist recht teuer. Dafür hat man aber nicht die - na sagen wir mal "seltsame" - Swap-Geschichte des ARERO und kann die Gewichtung des Aktienanteils mit BIP-Gewichtung (und Rebalancing) sowie Renten und Rohstoffe selbst bestimmen. Die Indexnachbildung des ETF-Portfolio Globals ist bisher auch ziemlich gut. Für kleinere Depots oder Sparpläne daher (für den Aktienanteil) durchaus annehmbar. Sinnvoller ist meiner Meinung nach der Arero (bei der Diba als Fondssparplan ab 50 Euro erhältlich) mit einer ähnlichen fundamentalen Gewichtung der 60% Aktien, einem ebenfalls integrierten Rebalancing und zusätzlich einer besseren Risikostreuung durch die 25% Euro-Staatsanleihen und die 15% Rohstofffonds. Kosten: rund 0,5% p.a. plus durchgerechnete 0,13% p.a. für den Rohstoffonds, zusammen also rund 0,6% p.a. Genauer gesagt sind die Kosten etwas höher und liegen für den Arero bei ca. 0,74% p.a. https://www.wertpapier-forum.de/topic/31377-grundsaetzliche-fragen-zur-langfristigen-geldanlage-mit-etfs/?do=findComment&comment=565809entry565809 (hab gerade festgestellt, das ich die Fixgebühr im verlinkten Beitrag vergessen hat, die Kostenquote des AREROs hab ich daher von 0,73% p.a. auf 0,74% korrigiert) Trotzdem ist auch der Arero noch ein sehr riskoreiches Investment für Anleger, die bisher nur Tagesgeldkonten kennen. In der Finanzkrise hätte der Fonds um die 30-35% an Wert verloren, wenn es ihn damals schon gegeben hätte. Der ETF Portfolio Global wäre zwar eher bei 50% Verlust oder etwas mehr gewesen, aber auch ein Verlust von einem Drittel ist schon heftig. Da du neu im Forum bist, verweise ich dich - sofern du sie noch nicht kennst - auf die Arero-Rückrechnung. Vielleicht interessiert es dich ja. Aktuelle Daten dazu sind ab hier verfügbar und werden von mir im 2-Monatsrhytmus auf den neusten Stand gebracht. @lpj23: Maximaler Drawdown in der Finanzkrise beim ARERO rund -36%, beim MSCI ACWI GDP NDTR EUR (ETF-Portfolio Global Index für diejenigen, die es nicht wissen): -54% Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CHX Dezember 31, 2010 @lpj23: Maximaler Drawdown in der Finanzkrise beim ARERO rund -36%, beim MSCI ACWI GDP NDTR EUR (ETF-Portfolio Global Index für diejenigen, die es nicht wissen): -54% Jup, hatte das Minus aufs komplette Jahr 2008 bezogen angegeben... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fondsanleger1966 Januar 20, 2011 Hallo, danke für die Ergänzungen, Hinweise und Korrekturen! Ich hatte die Indexnachbildungskosten des DB Platinum Commodity Euro Fonds überlesen. Die Rückrechnung für den Arero finde ich sehr hilfreich. Beste Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
insyder19 Januar 23, 2011 Hier sind ein paar Filmchen zum Thema von der Börse Frankfurt. Kannst ja erstmal die Filme sehen um Dir einen Gesamtüberblick von der Thematik und dem System zu machen. Darüber ergeben sich dann vielleicht Folgefragen, die Du besser einordnen kannst... Vielleicht wäre das ja ein guter Einstieg für Dich.... hey, danke für die links. gibts es vielleicht noch welche? ich habe viel zeit während meines derzeitig jobs und sitze am rechner. nun lese ich mich durchs forum durch kann aber eigentlich besser lernen wenn ich auch das geschriebene höre, sprich lerne durch audio besser als durchs lesen =( vielen dank! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag