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Anfängerthread zu Anleihen

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ERP
vor 1 Stunde von pillendreher:

Der Rechner https://www.zinsen-berechnen.de/zinsrechner.php  https://www.zinsen-berechnen.de/bondrechner.php  langt für mich meistens - d.h. fixer Kupon, feste Fälligkeit, kein so Gedöns wie z.B. Poolfaktor oder Stufenzinsanleihe.

Natürlich ist selber rechnen immer besser, aber nicht jeder kann oder will das - aber selbst Mathenieten als Anleihenkäufer, sollten die ungefähre Rendite bei fixem Kupon und fixer Fälligkeit grob im Kopf überschlagen können, weil wenn sogar ich dazu in der Lage bin, dann heißt das schon was.

ja der Rechner kommt auch auf die gleichen Ergebnisse wie die RENDITE()-Funktion von Excel

 

Das kommt wohl mit Erfahrung? Da mir meine grobe Schätzung nicht sagt ob eine Anleihe jetzt 3,0 oder 3,7% Rendite bringt, muss ich es sowieso rechnen.

 

vor 1 Stunde von stagflation:

Na ja, ERP hat ja oben die Frage gestellt: "Wie werden Anleihenrenditen richtig berechnet?"

 

Deshalb der Hinweis auf IRR.

 

Wobei auch IRR noch nicht ganz korrekt ist. Wenn man es genau machen will, muss man ja auch T+2 und diverse andere Feinheiten wie unterschiedliche Zinsmethoden (30/360, act/360, act/365, act/act) und überlange/kurze Zinsperioden beachten. Wenn man also die Zinsen und die Rendite genau berechnen will, muss man noch mehr berücksichtigen als IRR.

 

Klar, in der Praxis verwendet man meist eine der vereinfachten Formeln. Aber man muss wissen, wo man aufpassen muss:

  1. bei sehr kurzen Laufzeiten (wenige Tage bis wenige Wochen)
  2. bei sehr langen Laufzeiten
  3. bei einem großen Spread oder wenn es kein Briefvolumen gibt
  4. bei Kursen, die weit von 100% entfernt sind
  5. bei allen Besonderheiten, die eine Anleihen hat - beispielsweise vorzeitige Kündigungsmöglichkeiten

Danke!

Wäre interessant wie stark sich zB die Zählweise der Jahrestage wirklich auswirkt bei sehr langen Laufzeiten.

Kurse die weit von 100 entfernt sind haben einen hohen Kupon und/oder lange Laufzeit und/oder seit Emission starke Marktzinsänderungen hinter sich, gibt es noch andere Ursachen?

Auf den Spread muss man echt schauen, der erscheint mir manchmal willkürlich - bei zwei fast identen Staatsanleihen mit in der Größenordnung vergleichbaren handelbaren Stückzahlen, zB einmal 1%, dann 3%...

 

Weißt du was die Kündigungsart "Special Call" sein soll? Das sehe ich immer bei AT-Anleihen:

https://www.boerse-frankfurt.de/anleihe/at0000a324s8-oesterreich-republik-2-9-23-33

 

 

vor 4 Stunden von ERP:

Ich bin noch auf diese Seite gestoßen: https://www.finanzrechner.org/geldanlage-rechner/anleiherechner/#anleihenrechner

Da wird mit  Rendite = Kupon + (100-Kaufkurs/Restlaufzeit in Jahren) / Kaufkurs * 100  gerechnet.

Da würde ich auf 5,60% Rendite für mein Beispiel 3 kommen (statt 4,45 bzw. 3,41 ohne Kuponwiederanlage):

[ 1,785% * 100 + ( ( 100 - 59,24 Briefkurs ) / 28,266 Restjahre ) ] / 59,24 Briefkurs = 5,60%

Da wird zum Kupon der durchschnittliche Kursgewinn pro Restjahr addiert und das ganze durch den Briefkurs dividiert, was ist das??

Weiß jemand noch für was diese Formel gut sein soll, für die Anleihenberechnung ist sie offenbar nicht richtig?

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Zaster-Hiwi
· bearbeitet von Zaster-Hiwi
Am 16.8.2023 um 11:29 von Schwachzocker:

Überlege doch mal: Wie soll das funktionieren?

Jeder Anleger gibt eine Prognose ab, wenn er eine Entscheidung trifft, zu kaufen oder zu verkaufen. Das machen nun Millionen von Anlegern täglich. Wie soll man vorher wissen, wie diese Anleger was einschätzen?

Das überzeugt mich nicht: Besagt nicht die Effizienzmarkthypothese indirekt auch, dass die Anleger eben nicht rein zufällig oder willkürlich entscheiden, sondern sich am Kursverlauf bzw. aktuellen Kurs und mehr oder weniger an den verfügbaren Infos orientieren; und das insbesondere bei Anleihen, wo eben etliche Größen wie Rückzahlungswert, Bonitätsrange und Kupon feststehen und zB jede noch so kleine Arbeitsmarktveränderung in den USA mit ihren Auswirkungen auf die Fed-Entscheidung breit diskutiert wird? 

Wie schon geschrieben, geht es mir nicht um eine genaue Vorhersage der Kurse sondern darum abzuschätzen, ob die Zinsen in den kommenden Monaten eher steigen, gleichbleiben oder fallen. Ich wage mal die Prognose, dass sie in den USA in diesem Zeitraum leicht steigen oder gleich bleiben, dass aber bis Jahresende nicht mit Zinssenkungen zu rechnen ist. Ist das so unplausibel?

Am 16.8.2023 um 14:18 von reckoner:

Hallo,

 

Und das ist ja auch richtig.

Bei Anleihen gibt es einen Zielkurs, nämlich 100% zum Laufzeitende. Bei Aktien kann es hingegen fast beliebig hoch oder runter gehen (zugegeben, nach unten ist irgendwann Schluss :D ).

Und solange der Emittent nicht pleite ist bleibt es bei dem Ziel von 100%, Aktien reagieren aber beispielsweise laufend auf sich ändernde Gewinne oder Buchwerte (Anleihen auch, aber lange nicht so stark).

Praktisch ist eine Aktie daher eine Wette auf den Geschäftserfolg eines Unternehmens (oder der ganzen Volkswirtschaft, wenn man beispielsweise einen DAX-ETF kauft). Eine Anleihe hingegen ist nur eine Wette auf das Überleben.

 

Bei einer Prognose über die nächsten Wochen/Monate dominiert aber natürlich die Zinsänderung, und damit ist alles schon wieder mehr zufällig. Bei Aktien aber ebenso, denn auch die reagieren auf Zinsänderungen, und auch noch auf vieles mehr.

 

Stefan

 

Danke, das macht mir meine eigenen Überlegungen klarer.

Aber sind nicht auch die Zinsänderungen deutlich weniger zufällig als Aktienkurse oder Aktienindizesstände. Klar kann da ein Kriegsbeginn alles durcheinanderbringen. Und solche besonderen Ereignisse lassen sich überhaupt nicht vorhersagen; aber zwischen solchen "Großereignissen" ist doch die meiste Zeit eher "normal" und Zinsentwicklungen zu einem mehr(!) als zufälligen Teil vorhersagebar, oder?

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stagflation
vor 1 Stunde von ERP:

Kurse die weit von 100 entfernt sind haben einen hohen Kupon und/oder lange Laufzeit und/oder seit Emission starke Marktzinsänderungen hinter sich, gibt es noch andere Ursachen?

 

Es gibt beispielsweise Zerobonds - also Anleihen, bei denen es keine Zinszahlungen gibt. Bei denen kommt der gesamte Gewinn/Verlust aus den Kursänderungen. Bei diesen Anleihen kann man die Rendite besonders leicht berechnen, weil es keine Zahlungen während der Laufzeit gibt. Hier bekommt man mit den vereinfachten Formeln das richtige Ergebnis. Man kann sich das zu Nutze machen: wenn ich beispielsweise das Zinsniveau abschätzen will, verwende ich gerne Zerobonds, weil man mit wegen der vereinfachten Rechenregeln besonders einfach rechnen kann.

 

Wenn es nicht gerade eine negative Zinsphase gibt, sind die Kurse von Zerobonds unter 100. Je länger die Restlaufzeit, desto niedriger ist der Kurs.

 

Das Gegenteil sind Anleihen mit hohen Coupons und Kursen weit über 100. Hier spielen Zinseszins und IRR eine besondere Rolle, weil ein Anleger ja schon während der Laufzeit hohe Zahlungen erhält. Wenn man bei diesen Anleihen eine vereinfachte Formel ohne IRR verwendet, wird man besonders weit daneben liegen. Bei derartigen Anleihen liegt auch die Faustregel: "mod. Duration ist ungefähr gleich der Restlaufzeit" besonders weit daneben. Da muss man aufpassen.

 

vor 1 Stunde von ERP:

Auf den Spread muss man echt schauen, der erscheint mir manchmal willkürlich - bei zwei fast identen Staatsanleihen mit in der Größenordnung vergleichbaren handelbaren Stückzahlen, zB einmal 1%, dann 3%...

 

Na ja, was heißt "willkürlich"? Der Spread ist der Abstand zwischen dem besten Verkaufs- und dem besten Kaufangebot.

 

Bei vielen Bundesanleihen (aber nicht bei allen!) ist der Spread in der Regel sehr niedrig, weil die Bundesbank als Maket Maker aktiv ist, und gute Kauf- und Verkaufsangebote macht.

 

Bei anderen Anleihen gibt es häufig keinen Market Maker. Dann gibt es häufig keine ernst gemeinten Kauf- oder Verkaufsangebote. Manchmal stellen Abstauber Angebote ein, so nach dem Motto: der faire Kurs ist bei 95. Ich stelle mal ein Verkaufsangebot ein mit Kurs 97 - vielleicht gibt es einen Deppen, der das zu dem Preis kauft. Ebenso kann es einen Abstauber geben, der ein Abstauber-Kaufangebot mit 93 einstellt. Und schon sieht man einen Spread von 4%.

 

Ich möchte Euch davor bewahren, auf solche Abstauber-Angebote reinzufallen. Deshalb bis ich so hinterher damit, dass man beim Kauf Spread, Briefkurs und Briefvolumen beachten sollte - und dass man sich nicht auf Rendite-Angaben im Web verlassen soll, sondern selbst rechnen muss.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 9 Stunden von Zaster-Hiwi:

Das überzeugt mich nicht: Besagt nicht die Effizienzmarkthypothese indirekt auch, dass die Anleger eben nicht rein zufällig oder willkürlich entscheiden, sondern sich am Kursverlauf bzw. aktuellen Kurs und mehr oder weniger an den verfügbaren Infos orientieren...

Der aktuelle Kurs ist die Prognose.

Wer meint, es wird zu 100% zurückgezahlt, der geht ein Risiko ein, weil eben nicht immer zu 100% zurückgezahlt wird. Ja, und bei sicheren Anleihen kann man das ganz gut vorhersehen. Das können andere aber auch, und daher erhältst Du damit keine attraktive Rendite, und die Sache bringt Dir nichts.

Ich kann meine Sparbuchverzinsung auch gut vorhersehen und hervorragend zutreffende Prognosen darüber anstellen.

 

vor 9 Stunden von Zaster-Hiwi:

...Ich wage mal die Prognose, dass sie in den USA in diesem Zeitraum leicht steigen oder gleich bleiben, dass aber bis Jahresende nicht mit Zinssenkungen zu rechnen ist. Ist das so unplausibel?

Unplausibel ist vor allem, wie Du darauf kommst. Alle anderen Marktteilnehmer haben auch Prognosen gemacht, und herausgekommen sind dabei die aktuellen Kurse.

 

vor 9 Stunden von Zaster-Hiwi:

...

Aber sind nicht auch die Zinsänderungen deutlich weniger zufällig als Aktienkurse oder Aktienindizesstände. Klar kann da ein Kriegsbeginn alles durcheinanderbringen. Und solche besonderen Ereignisse lassen sich überhaupt nicht vorhersagen; aber zwischen solchen "Großereignissen" ist doch die meiste Zeit eher "normal" und Zinsentwicklungen zu einem mehr(!) als zufälligen Teil vorhersagebar, oder?

In der Regel sagen die Zentralbanken ganz klar, wohin die Zinsentwicklung in naher Zukunft gehen wird. Damit hast Du keinen Vorteil, weil es jeder gehört hat.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Aber sind nicht auch die Zinsänderungen deutlich weniger zufällig als Aktienkurse oder Aktienindizesstände.

Ja, da hast du recht. Außerdem beeinflussen höhere Zinsänderungen natürlich auch wieder den Aktienmarkt.

 

Zitat

Der aktuelle Kurs ist die Prognose.

Bei Aktien ist das so (aktueller Kurs ist die wahrscheinlichste Schätzung für nächste Woche, oder auch für nächstes Jahr).

Bei Anleihen stimmt das aber nicht. Hier ist davon auszugehen, dass die Differenz zum Nominalen einigermaßen proportional zur Restlaufzeit abgebaut wird (Restlaufzeit 2 Jahre, Kurs heute 90%, Kurs in einem Jahr wahrscheinlich etwa 95%).

 

Stefan

 

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 12 Minuten von reckoner:

Bei Aktien ist das so (aktueller Kurs ist die wahrscheinlichste Schätzung für nächste Woche, oder auch für nächstes Jahr).

Bei Anleihen stimmt das aber nicht.

 

Auch bei Aktien werden künftig erwartete Zahlungen natürlich abgezinst.

 

Und mit dem „einigermaßen proportionalen Abbau“ bei Anleihen ist es auch nicht weit her, wenn sich in dem Jahr die Zinskurve verschiebt.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 12 Minuten von reckoner:

...

Bei Anleihen stimmt das aber nicht. Hier ist davon auszugehen, dass die Differenz zum Nominalen einigermaßen proportional zur Restlaufzeit abgebaut wird (Restlaufzeit 2 Jahre, Kurs heute 90%, Kurs in einem Jahr wahrscheinlich etwa 95%).

Ja, aber wie wahrscheinlich ist das? Und was bringt Dir die Bewältigung von ganz einfachen Rechenaufgaben für einen Vorteil?

 

Beispiel:

Ich habe bei meiner Sparkasse eine Einlage von 10.000 Euro gemacht. Die wird mit 1% p.a. verzinst. Nach meiner Prognose habe ich in einem Jahr wahrscheinlich 10.100 Euro.

 

Juhu, ich kann Prognosen anstellen!

 

Das Geld wird mit Risiken verdient. Je höher das Risiko desto höher der Gewinn (für den Fall, dass das Risiko nicht schlagend wird) und desto schwieriger die Prognosen. Das ist bei Aktien keinen Deut anders als bei Anleihen.

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slowandsteady

Mal eine sehr vereinfachte Sichtweise:

Aktien sind nur eine riskantere Form der Unternehmensanleihe mit theoretisch unbegrenztem Gewinn. Wenn es dem Unternehmen gut geht, bekomme ich eine feste Zinszahlung, die ich zum Zeitpunkt des Kaufes schon weiß. Dafür bekomme ich bei einer Insolvenz des Unternehmens ggf. auch zumindest einen kleinen Teil des Geldes zurück. Bei Aktien ist der Gewinn theoretisch unbegrenzt, dafür bekomme ich bei einer Insolvenz in 99.9% der Fälle aber auch gar nichts und die Aktie wird wertlos.

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Ramstein

Eine etwas bessere Begründung gibt es bei Kommer: Cash-Flow Kaskade.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 7 Minuten von Ramstein:

Eine etwas bessere Begründung gibt es bei Kommer: Cash-Flow Kaskade.

Und dazu noch ein paar Anfänger-Basics gibt es hier:  https://www.commerzbank.de/investieren/wissen/aktie-oder-anleihe-der-unterschied-erklaert/

Zitat

Aktie oder Anleihe? Der Unterschied erklärt

04.08.2023 – Aktien kaufen oder Anleihen erwerben? Wir führen Anlegerinnen und Anleger mit Struktur zur besten Entscheidung.

 

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ERP
· bearbeitet von ERP
vor 11 Stunden von stagflation:

Man kann sich das zu Nutze machen: wenn ich beispielsweise das Zinsniveau abschätzen will, verwende ich gerne Zerobonds, weil man mit wegen der vereinfachten Rechenregeln besonders einfach rechnen kann.

[...]

Das Gegenteil sind Anleihen mit hohen Coupons und Kursen weit über 100. Hier spielen Zinseszins und IRR eine besondere Rolle, weil ein Anleger ja schon während der Laufzeit hohe Zahlungen erhält. Wenn man bei diesen Anleihen eine vereinfachte Formel ohne IRR verwendet, wird man besonders weit daneben liegen. Bei derartigen Anleihen liegt auch die Faustregel: "mod. Duration ist ungefähr gleich der Restlaufzeit" besonders weit daneben. Da muss man aufpassen.

Spannend, werde ich mir näher anschauen, Danke!

 

 

vor 11 Stunden von stagflation:

Na ja, was heißt "willkürlich"?

zB bei der Börse Frankfurt sehe ich als Briefvolumen schöne große, gerade Zahlen, zB 1.000.000 Nominal, 100.000 Nominal, ...

Ich hätte daher angenommen, dass die Börse Frankfurt mit großen Mengen haushaltet, also Market Maker?, und ich direkt von ihr kaufe.

Manchmal ist der Spread zw. zwei ähnlichen Produkten sehr unterschiedlich, das wirkt dann so, als würde die Börse bei diesen Positionen absichtlich ein viel größeres Geschäft machen wollen, was aber unseriös wäre und nicht zum Image einer Börse Frankfurt passen würde?

 

vor 11 Stunden von stagflation:

Ich möchte Euch davor bewahren, auf solche Abstauber-Angebote reinzufallen. Deshalb bis ich so hinterher damit, dass man beim Kauf Spread, Briefkurs und Briefvolumen beachten sollte - und dass man sich nicht auf Rendite-Angaben im Web verlassen soll, sondern selbst rechnen muss.

Im Endeffekt kann ich nur vergleichen, was es bei anderen Börsen an Briefkursen/Spread gibt?

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Auch bei Aktien werden künftig erwartete Zahlungen natürlich abgezinst.

Natürlich. Dort ist es aber vergleichsweise unbedeutend.

Ich weiß schon, dass sich da manche die Entwicklungen der nächsten Jahre vorausplanen (discounted CashFlow), aber ich halte davon nicht besonders viel.

 

Zitat

Und mit dem „einigermaßen proportionalen Abbau“ bei Anleihen ist es auch nicht weit her, wenn sich in dem Jahr die Zinskurve verschiebt.

Klar. Es ging aber um die Einschätzung heute, und da muss man natürlich von gleichbleibenden Zinsen ausgehen (auch das ist die beste Schätzung).

 

Zitat

Ja, aber wie wahrscheinlich ist das? Und was bringt Dir die Bewältigung von ganz einfachen Rechenaufgaben für einen Vorteil?

Bei Anleihen auf jeden Fall eine bessere als bei Aktien (und das muss für Aktien nicht immer negativ sein, nach oben gibt es ja das Unwahrscheinliche ebenso).

 

Zitat

Das Geld wird mit Risiken verdient. Je höher das Risiko desto höher der Gewinn (für den Fall, dass das Risiko nicht schlagend wird) und desto schwieriger die Prognosen. Das ist bei Aktien keinen Deut anders als bei Anleihen.

Nur, dass das Risiko bei Aktien höher ist als bei Anleihen, vergleichbarer Emittent natürlich vorausgesetzt (daher ist die Rendite bei Aktien ja auch höher, bzw. sollte sie sein).

Es gibt in einem Unternehmen zahlreiche Dinge die passieren können, woraufhin der Aktienkurs abschmiert, Anleihen aber vergleichsweise unbedeindruckt bleiben. Anders herum (Anleihen fallen, Aktien nicht) fällt mir da nicht viel ein.

 

Wenn man neben den Risiken auch die Chancen betrachtet sind Anleihen natürlich im Nachteil. Dort gibt es praktisch nur das was vorher schon feststand (Kursveränderung und Kupon).

 

Stefan

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
Am 18.8.2023 um 12:11 von reckoner:

Wenn man neben den Risiken auch die Chancen betrachtet sind Anleihen natürlich im Nachteil. Dort gibt es praktisch nur das was vorher schon feststand (Kursveränderung und Kupon).

 

Nicht unbedingt.

 

Bei Aktien gibt große Verlustmöglichkeiten, aber auch große Gewinnmöglichkeiten.

 

Auf den ersten Blick sieht das bei Anleihen anders aus. Aber eigentlich ist es gar nicht so viel anders, sondern es ist eine Frage der Wahrscheinlichkeiten.

 

Betrachten wir eine risikolose einjährige Bundesanleihe. Kurs 100, Kupon 2%. Wenn man 1.000 € investiert, hat man nach einem Jahr 1.020 €. Der Erwartungswert sind also 1.020 €.

 

Betrachten wir jetzt eine einjährige IG Unternehmensanleihe. Kurs 100, Kupon 3%. Wenn man 1.000 € investiert, hat man nach einem Jahr entweder 1030 € (wenn es keinen Ausfall gibt) - oder deutlich weniger (wenn es einen Ausfall gibt). Der Erwartungswert ist aber auch hier 1.020 €. Wenn es gut läuft, bekommt man 10 € mehr, wenn nicht, bis zu 1.020 € weniger. Auf den ersten Blick sieht das asymmetrisch aus: man kann viel mehr verlieren, als man gewinnen kann. Man muss diese Werte aber noch mit den Wahrscheinlichkeiten multiplizieren. Mit 99% Wahrscheinlichkeit gibt es 10 € mehr (ergibt 9,90 €) und mit 1% Wahrscheinlichkeit 1.000 € weniger (ergibt auch 10€). Dann sind die beiden Seiten (Gewinn und Verlust) wieder symmetrisch.

 

Betrachten wir jetzt eine sehr riskante einjährige Anleihe mit einem hohen Ausfallrisiko: Kurs 50, Kupon 3%. Hier gibt es 500 € zu gewinnen und 500 € zu verlieren. Weil die Wahrscheinlichkeiten für einen Gewinn und einen Verlust gleich hoch sind, kann man auch ungefähr gleich viel gewinnen und verlieren.

 

Jetzt zurück zu den Aktien. Laut Random Walk Theorie ist die Wahrscheinlichkeit für Gewinn und Verlust gleich hoch. Die Situation ist also ähnlich wie bei der sehr riskanten Anleihe. Deshalb kann man ungefähr gleich viel gewinnen und verlieren.

 

Jetzt zurück zu den Aktien. Laut Random Walk Theorie ist die Wahrscheinlichkeit für Gewinn und Verlust an einem Handelstag ungefähr gleich hoch, wobei man ein winziges bisschen mehr gewinnen als verlieren kann (tilted random walk). Nach einem Jahr ist die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn etwas höher als für einen Verlust - aber das Verhältnis liegt immer noch nahe bei 50:50. Die Situation ist also ähnlich wie bei der sehr riskanten Anleihe.

 

Es ist also weniger eine Frage von Aktien vs. Anleihen, als vielmehr eine Frage des Verhältnisses zwischen Gewinn- und Verlustwahrscheinlichkeit.

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avalyn
Am 20.7.2023 um 16:35 von pillendreher:

Hat jemand einen Link zum Prospekt für: 

Wells Fargo & Co. 5,95% 20/36 ISIN: US949746NL15 | WKN: A1VXKP    https://www.boerse-frankfurt.de/bond/us949746nl15-wells-fargo-co-5-95-20-36 

Danke im voraus (meine Suche war leider erfolglos)

siehe Anhang (per SEC-Suchskript gefunden).

A1VXKP.html

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Nachdenklich
Am 18.8.2023 um 20:03 von stagflation:

Jetzt zurück zu den Aktien. Laut Random Walk Theorie ist die Wahrscheinlichkeit für Gewinn und Verlust gleich hoch.

Und was besagt das über die Random Walk Theorie?

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Ramstein
Am 18.8.2023 um 20:03 von stagflation:

Jetzt zurück zu den Aktien. Laut Random Walk Theorie ist die Wahrscheinlichkeit für Gewinn und Verlust gleich hoch.

Und weil sie gleich hoch ist, steigen auf lange Sicht die Aktienkurse auch nicht. Oder so ….

vor 2 Stunden von Nachdenklich:

Und was besagt das über die Random Walk Theorie?

Dass sie anders ist, als von @stagflation oben gesagt.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 55 Minuten von Ramstein:

Und weil sie gleich hoch ist, steigen auf lange Sicht die Aktienkurse auch nicht. Oder so ….

 

Einverstanden, den Satz habe ich etwas zu salopp formuliert. Und wenn Ihr ihn aus dem Zusammenhang reißt, wird er vollends falsch.

 

Ich habe meinen Satz oben verbessert.

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Rebentao
· bearbeitet von Rebentao

Ich hoffe ich bin hier richtig, (Obwohl Anleihenforum)  In einem Video von ExtraETF wurde dieser Geldmarkonds erwähnt (Minute 40)

 

Der soll so über 3.5 % p.a. machen.

 

Wenn ich mir den Chart bei Comdirect anschaue sehe ich aber das der Fonds sogar zurückläuft ab ca. 2015

 

https://www.comdirect.de/inf/etfs/detail/chart.html?ID_NOTATION=18253046#timeSpan=SE&e&

WKN: DBX0AN ISIN: LU0290358497

"Die Währung des Teilfonds ist EUR. Die Erträge und Kursgewinne werden nicht ausgeschüttet, sie werden im Fonds wieder angelegt."
 Hätte man da Geld verloren wenn man da investiert war ? Negativzinsen gab es doch erst viel später

 

 

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odensee
vor 23 Minuten von Rebentao:

Ich hoffe ich bin hier richtig,

Nicht ganz, weil der Fonds hier:

seitenweise diskutiert wird.

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Rebentao

Oh . Sorry Danke

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Actionic

Kann mir jemand eine Hilfestellung geben, wie ich die Kündigungsbedingungen zu dieser Anleihe einsehen kann?

wkn: 826828

 

Auf der Seite von der Börse Frankfurt steht "special call option". Auf der Seite von der Börse Stuttgart steht "nicht kündbar" in der Übersicht.

 

Auf der Website nichts dazu gefunden.

https://www.gsk.com/en-gb/investors/debt-investors/#Contactdetails

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Pirx
· bearbeitet von Pirx
Am 27.8.2023 um 16:09 von Actionic:

Kann mir jemand eine Hilfestellung geben, wie ich die Kündigungsbedingungen zu dieser Anleihe einsehen kann?

wkn: 826828

 

Auf der Seite von der Börse Frankfurt steht "special call option". Auf der Seite von der Börse Stuttgart steht "nicht kündbar" in der Übersicht.

 

Auf der Website nichts dazu gefunden.

https://www.gsk.com/en-gb/investors/debt-investors/#Contactdetails

Die WKN ist oft nicht besonders hilfreich. Ich habe bei der Börse Frankfurt die ISIN (XS0140516864) nachgeschaut und danach ein wenig mit Google gespielt (Suche nach "prospectus", pdf-Dateien usw.), et voila:

https://online.hl.co.uk/content/stock_data_file/id/361/type/pdf/name/Pricing+Supplement

https://online.hl.co.uk/content/stock_data_file/id/371/type/pdf/name/Prospectus

-> Jetzt heißt es prüfen / Prospekt lesen.

 

LG, Pirx

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stagflation
vor 6 Minuten von Pirx:

Die WKN ist oft nicht besonders hilfreich. Ich habe bei der Börse Frankfurt die ISIN (XS0140516864) nachgeschaut und danach ein wenig mit Google gespielt (Suche nach "prospectus", pdf-Dateien usw.), et voila:

https://online.hl.co.uk/content/stock_data_file/id/361/type/pdf/name/Pricing+Supplement

https://online.hl.co.uk/content/stock_data_file/id/371/type/pdf/name/Prospectus

 

Das hast Du gut gemacht, @Pirx! :thumbsup:

 

Ich habe gestern auch kurz gesucht, aber auf die Schnelle nichts gefunden. :huh:

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Broka

Derzeit wird ja im Forum vermehrt diskutiert, die (vermeintlich) günstigen Bedingungen für eine Anlage in Staatsanleihen  (langlaufende um sich die hohen Zinsen zu sichern bzw. kurzlaufende deutsche (oftmals dann als einzelne Anleihe).

Da ja vor einiger Zeit Staatsanleihen aufgrund niedriger Zinsen kaum bzw. nicht so intensiv diskutiert wurden, meine Frage:

Für Anleger in risikoreich/Risikoarm Modell ändert sich im Grunde nichts? Man könnte anstatt Tagesgeldhopping zu machen einen ETF oder eine kurzlaufende Bundesanleihe halten? Wäre es nach diesem Modell auch möglich den risikoarmen Anteil 50:50 in langlaufende (ca 20-30 Jshre) EUR Staatsanleihen bester Bonität und kurzlaufende Bundesanleihen (ca. 1 Jahr) zu halten (beides via ETF)? 

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stagflation
vor 14 Minuten von Broka:

Wäre es nach diesem Modell auch möglich den risikoarmen Anteil 50:50 in langlaufende (ca 20-30 Jshre) EUR Staatsanleihen bester Bonität und kurzlaufende Bundesanleihen (ca. 1 Jahr) zu halten (beides via ETF)? 

 

Eher nicht. Lang laufende Anleihen (egal welcher Bonität) haben ein hohes Zinsänderungsrisiko. Sie sind deshalb nicht risikoarm bzw. risikofrei. Deshalb gehören sie NICHT in den risikoarmen Teil.

 

Deshalb empfiehlt Kommer für den risikoarmen Anteil auch kurzlaufende Staatsanleihen höchster Bonität in der Heimatwährung. Alle vier unterstrichenen Wörter sind wichtig, insbesondere 'kurzlaufende".

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