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Anfängerthread zu Anleihen

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roteschere
vor 2 Minuten von moonraker:

Auch ein Aktienkurs spiegelt nur das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wieder, er beinhaltet die Erwartungen der Anleger zur zukünftigen Entwicklung. Direkt mit dem Gewinn einer Firma hat er nichts zu tun, sondern was der Markt erwartet hat und für die Zukunft annimmt.

Naja gut, aber ein Unternehmen kann ja auch völlig unterbewertet vom Markt sein. Wenn Tesla jetzt eine unendliche Energiequelle erfindet aber keinen Anleger das interessiert, steigt der Kurs nicht und Tesla bleibt an der Börse gleich viel Wert und wäre damit ja unterbewertet. Das meine ich damit. Aber klar, letztendliche Kursbewegung entsteht durch Käufer/Verkäufer.

Ich kann mir solche Sachen immer besser mit konkreten Beispielen vorstellen. In einigen Videos zum Thema Staatsanleihen war dann eben immer von "Kursgewinnen" die Rede. Aber das sind ja keine Gewinne in dem Sinne sondern einfach nur eine frühzeitige Auszahlung aller Zinsen, auf die ich sonst hätte länger warten müssen. Am Ende wäre das gleiche bei raus gekommen, wenn ich die Anleihe bis zum Schluss gehalten hätte.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Aber das sind ja keine Gewinne in dem Sinne sondern einfach nur eine frühzeitige Auszahlung aller Zinsen, auf die ich sonst hätte länger warten müssen.

Doch, natürlich sind das Gewinne. Und bei Aktien ist es auch genau so, du bekommst beim Verkauf die Gewinne der Zukunft schon jetzt (der Wert einer Aktie besteht sogar aus nichts anderem).

 

Irgendwie schaust du dir aber zu sehr das Extrema an, also die Rendite von 0%.

Nimm' einfach mal eine Anleihe die du mit einer Rendite von 6% gekauft hast (weil der Marktzins damals da lag), sagen wir nominal 10.000, Kaufkurs 100% und Laufzeit 10 Jahre. Du hast also kumuliert 10 * 600 Euro = 6.000 Euro Zinsen erwartet, Rückzahlung plus minus Null zum Kaufpreis.

 

Nun ist beispielsweise nach 7 Jahren der Marktzins auf 2% gefallen, ein Käufer ist damit also zufrieden. Diese Rendite wird ungefähr bei einem Kurs von 112% erreicht - 3 Jahre * (6%-2%) = 12%.

Wenn du nun wirklich verkaufst dann hast du 1.200 Euro Kursgewinn plus die schon in den letzten 7 Jahren erhaltenen Zinsen von 4.200 Euro, in Summe also 5.400 Euro (erzielte Rendite beträgt dann grob 7,7%, sprich: eine persönliche Überrendite weil mehr als die 6%).

Der Käufer hingegen wird, vorausgesetzt er hält bis zum Ende, 1.800 Zinsen bekommen, muss allerdings einen Kursverlust von 1.200 Euro hinnehmen, in Summe 600 Euro (also immer noch positiv, und sicher nicht dumm).

Und beide Salden zusammen ergeben auch wieder die 6.000 Euro vom Anfang, passt.

 

Erst wenn die Renditen negativ werden kann man sich etwas wundern, aber auch dafür gibt es nachvollziehbare Gründe.

 

Und um die Blase nochmal aufzugreifen: Wenn die Zinsen in der nächsten Zeit steigen würden dann fallen die Kurse (niemand will Renditen von 0,x%, wenn es am Markt 2% oder mehr gibt). Grundsatz: Kurs und Rendite sind antiproportional.

Für jemanden der bis zum Ende halten will ist das aber erstmal nichts dramatisches, er bekommt seine Rendite ja (aussitzen geht bei Anleihen wirklich - im Gegensatz zu Aktien).

 

Stefan

 

PS: Wieder alles grob gerechnet, korrekte Prozentrechnung ist das nicht - bei einstelligen Zinsen und nur mittelfristigen Laufzeiten kann man das aber etwas vernachlässigen.

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roteschere
· bearbeitet von roteschere

Okay, ich nehme mal ein Beispiel aus einem Video, weil ich dort eigentlich ins Straucheln gekommen bin.

 

In dem Video wird folgendes angenommen: Anleihe über 10 Jahre, 1000 Euro, Zinsen 3%.


Ganz einfach gesagt: Ich habe 1000 Euro übrig. Diese lege in in Anleihen an und wenn ich alles bis zum Schluss halte bekomme ich 1300 Euro wieder zurück. Dann habe ich einen GEWINN (eigentlich ja Zinsen) von 300 Euro.

 

So, nun fallen zwischendurch die Zinsen und jemand kommt und will mir nach einem Jahr meine Anleihe abkaufen. Logischerweise möchte ich von Ihm also meine 1000 Euro plus die Zinsen für 9 Jahre. Also verlange ich von Ihm 1270 Euro.

 

Jetzt habe ich also (so ist es in dem Video erklärt) die Zinsen aus einem Jahr - sprich 30 Euro - PLUS 270 Euro von dem Käufer und natürlich meine 1000 Euro. Unterm Strich habe ich also nach einem Jahr 300 Euro Plus gemacht. Das hätte ich sonst auch, nur eben nach 10 Jahren. Das war mein Denkfehler. Ich habe immer gedacht, ich bekomme auch MEHR als 1300 Euro von jemanden - genau das hätte ich dann nicht verstanden. Der Gewinn ist hier also einfach vorzeitige Zinsauszahlung.

 

Ich hab halt irgendwie schief gedacht. Ich hab immer gedacht, die Anleihe verliert im Wert im Sinne von das, was am Ende raus kommt wird weniger. Aber da kann ja nicht sein, der Zins ändert sich ja nicht. Hier geht es ja nur um Wertverlust im Vergleich zum aktuellen Marktniveau.
 

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Logischerweise möchte ich von Ihm also meine 1000 Euro plus die Zinsen für 9 Jahre.

Nee, das ist absolut nicht logisch. Wenn dann wäre logisch, dass du mindestens dein Kapital zurückhaben möchtest.

Es ist auch nicht so, dass da jemand kommt und deine Anleihe um jeden Preis haben will (es gibt ja noch andere Besitzer vielleicht verkauft ja einer von denen, und andere Anleihen gibt es auch noch). Es gilt einfach Angebot und Nachfrage.

Nochmal, denk' doch nicht immer an 0%, in der Regel geht die Rendite nur etwas rauf oder runter und die Notierung entsprechend runter oder rauf (antiproportional).

 

Das Videobeispiel ist da nicht sehr klug.

Übrigens enthält es noch einen Fehler, Anleihen kauft man nicht nur für 1.000 Euro, das rechnet sich nicht. Ich sag' immer: Aktien ab 2.000 Anleihen ab 5.000 (beides besser mehr), kleinere Beträge gehören in Fonds.

 

Noch was: Häufig ist es so, dass längere Laufzeiten höher rentieren. Wenn du nun eine 10-jährige Anleihe kaufst und 7 Jahr wartest dann ist die Rendite schon allein aus diesem Grund gesunken, selbst wenn sich der Markt gar nicht bewegt hat. Eine Strategie etwa für einen Rentenfonds könnte sein, Anleihen immer nach 50 bis 80% Haltedauer umzuschichten; sicher gibt es auch Analysen dazu.

 

Zitat

Ich habe immer gedacht, ich bekomme auch MEHR als 1300 Euro von jemanden

Das kann ja auch sein. Irgendwie fehlt dir das Verständnis für negative Zinsen.

Sieh es mal so: Da ist jemand der 10 Millionen Euro hat - beispielsweise aus der Auszahlung einer fälligen Anleihe.;) Nun steht er da und weiß nicht was er mit dem Geld machen soll. Er geht zu seiner Hausbank, die sagt "Gerne, pack' es auf dein Konto, wir berechnen auch nur -0,5% Zinsen". Dann geht er eine Etage runter zu den Schließfächern und fragt dort ob er sein Geld in Bar deponieren kann, Antwort: "Klar. Schließfach kostet 20 Euro p.a. plus 1% Versicherung" - Mist, noch schlechter. Aber wie wäre es zuhause, einen Tresor hab' ich ja schon? Hausratversicherung angerufen, Ergebnis: "Bei 10 Millionen Barvermögen steigt die jährliche Prämie auf 40.000 Euro" (nur Theorie, in echt macht die Versicherung das wohl gar nicht).

Zum Schluss kauft er dann wieder eine Anleihe (unter anderem von dir:)), mit -0,25% Rendite - ein Schnäppchen, kostet ihn nämlich nur 25.000 Euro. Und du erhälst im Gegenzug etwas mehr als die 1300 Euro - q.e.d.

 

Zitat

Ich hab immer gedacht, die Anleihe verliert im Wert im Sinne von das, was am Ende raus kommt wird weniger. Aber da kann ja nicht sein, der Zins ändert sich ja nicht.

Richtig. Und das ist auch der Grund warum Anleihen nicht so stark schwanken wie Aktien. Der Wert am Ende der Laufzeit steht ja fest (von einer Pleite des Emittenten mal abgesehen).

 

Stefan

 

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roteschere
· bearbeitet von roteschere

Danke Stefan dass du dir die Zeit genommen hast auf meine Fragen einzugehen. Ich blick jetzt endlich mal besser durch :-)

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alkali

Gibt es eigentlich eine Seite, wo man bald neu aufgelegte Anleihen findet? Ich fand die Grenze oder die vw Anleihen jetzt ganz interessant, aber die ziehen ja auch direkt nach der Emission stark an und sind jetzt nur noch so mäßig interessant ...

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BF19
vor einer Stunde von alkali:

Gibt es eigentlich eine Seite, wo man bald neu aufgelegte Anleihen findet? Ich fand die Grenze oder die vw Anleihen jetzt ganz interessant, aber die ziehen ja auch direkt nach der Emission stark an und sind jetzt nur noch so mäßig interessant ...

Tja, das hat sich über die Zeit stark verschlechtert. Früher gab es das Baader Bondboard mit einer entsprechenden Liste, ebenso die Börse Stuttgart.

Jetzt hat STU nur noch Meldungen auf Tagesbasis.

Guckst Du dort: Börse STU_Anleihen

Für Mittelstandsanleihen gibt's ne recht gute Übersicht: Mittelstandsanl._Neuemissionen

 

Zu glauben, Dank WWW sei nun auch der Kleinanleger gut informiert, ist ein Irrtum.

Die Profis nutzen kostenpflichtige Reuters/Bloomberg usw. Info-Dienste, die sich der Kleinanleger erst gar nicht leisten kann. Es sind halt doch nicht alle gleich.

 

By the way, bitte nicht glauben, daß alle (viele) Anleihen einfach nach der Emi immer nur steigen und daraus eine Strategie formen.

Die wesentl. Treiber für den momentanen Kurstrend nach Emis mit attr. Kupon sind der Corona-Dip, das EZB-Anleihekaufprogramm, das generell niedrige Zinsumfeld usw.

Wenn Du den Emittenten und das Marktumfled nicht genau genug kennst, wirst Du Dir bei Einstieg in eine Neuemi im Vertrauen auf stetig steigende Kurse über kurz oder lang eine blutige Nase holen, wahrsch. genau zu dem Zeitpunkt, wo Du glaubst "den Markt verstanden zu haben"  und mit richtig dick Geld drin bist...

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alkali
Am 9.4.2020 um 18:49 von BF19:

Tja, das hat sich über die Zeit stark verschlechtert. Früher gab es das Baader Bondboard mit einer entsprechenden Liste, ebenso die Börse Stuttgart.

Jetzt hat STU nur noch Meldungen auf Tagesbasis.

Guckst Du dort: Börse STU_Anleihen

Für Mittelstandsanleihen gibt's ne recht gute Übersicht: Mittelstandsanl._Neuemissionen

 

Zu glauben, Dank WWW sei nun auch der Kleinanleger gut informiert, ist ein Irrtum.

Die Profis nutzen kostenpflichtige Reuters/Bloomberg usw. Info-Dienste, die sich der Kleinanleger erst gar nicht leisten kann. Es sind halt doch nicht alle gleich.

 

By the way, bitte nicht glauben, daß alle (viele) Anleihen einfach nach der Emi immer nur steigen und daraus eine Strategie formen.

Die wesentl. Treiber für den momentanen Kurstrend nach Emis mit attr. Kupon sind der Corona-Dip, das EZB-Anleihekaufprogramm, das generell niedrige Zinsumfeld usw.

Wenn Du den Emittenten und das Marktumfled nicht genau genug kennst, wirst Du Dir bei Einstieg in eine Neuemi im Vertrauen auf stetig steigende Kurse über kurz oder lang eine blutige Nase holen, wahrsch. genau zu dem Zeitpunkt, wo Du glaubst "den Markt verstanden zu haben"  und mit richtig dick Geld drin bist...

Danke für die ausführliche Antwort. Die "Newsseiten" der einzelnen Börsen habe ich auch gefunden. So richtig übersichtlich ist das natürlich nicht und man muss theoretisch oft reinschauen. Die zweite Seite kannte ich aber noch nicht, vielen Dank dafür. Die Speicher ich mal unter Favoriten ab :)

Zum 2. Punkt: Das sollte auch keine Verallgemeinerung sein, auch wenn ich es leicht so formuliert habe. Bei den zwei Anleihen wäre ich halt nur gerne bei 100 eingestiegen ^_^

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Prospektständer

https://www.wallstreet-online.de/anleihen/Neuemissionen Für einen etwas globaleren Neuemissionsansatz könnte diese Seite auch noch taugen. 

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Joe32

Bei den Aktien ETF ist der Vanguard All World (A1JX52) der fast alles abdeckt, bzw. hier oft genannt wird. 

 

Was ist mit einem Anleihen ETF, der Unternehmen sowie Staatsanleihen weltweit abdeckt? Gibts da auch einen, der bevorzugt, bzw. zu empfehlen ist?

 

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stagflation
vor einer Stunde von Joe32:

Was ist mit einem Anleihen ETF, der Unternehmen sowie Staatsanleihen weltweit abdeckt? Gibts da auch einen, der bevorzugt, bzw. zu empfehlen ist?

 

Kommer empfiehlt für den risikolosen Teil eines Portfolios überhaupt keine ETFs mit Anleihen von Unternehmen. Er empfiehlt kurzfristige Staatsanleihen höchster Bonität von Industrieländern der Heimatwährung - auch wenn die Rendite dafür 0 oder sogar leicht negativ ist.

 

Wenn Du mehr Risiko willst (Anleihen von Unternehmen, Währungsrisiko), könntest Du Dir ETFs auf den Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond Index ansehen. Ein Beispiel wäre der iShares Core Global Aggregate Bond UCITS ETF, WKN: A0RGEQ, ISIN: IE00B3F81409.

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Joe32

@stagflation, Kommer hab ich gelesen und mich bei justETF umgesehen. Nur, dass es dort zuviele gibt :-) 

Trotzdem Danke!

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AgathoN
· bearbeitet von AgathoN

Hey,

ich hab mal eine Frage dazu wie alte Hasen folgendes Problem beim Anleihenkauf umgehen, welches mich besonders in den letzten Wochen massiv ärgert:

Ich nutze eine Merkliste mit mehreren Anleihen die mich potentiell interessieren - für dieses Beispiel A2GSSY. Es taucht eine Taxe in Frankfurt zu 96,5% auf und ich stelle eine Buyorder rein für sagen wir 8000. Es gibt in der DiBa App keine Möglichkeit zu sehen wie groß die angebotene Position ist am Handelsplatz. Auch auf Finanzen.net kann ich dies nicht zeitnah erkennen. Erst hinterher sieht man dann z.B. den Schlamassel hier unter Tickdaten:

https://www.boerse-frankfurt.de/anleihe/de000a2gssy5-pcc-se-4-17-22

Warum auch immer jemand einen Anteil von 1000 einer Anleihe hält, oder ob bereits vorher jemand vom Verkäufer nicht alles abgekauft hat - Fakt ist ja nun das ich auf 7/8 meiner Kauforder erstmal sitzen bleibe. Wenn Sie doch noch bedient wird, dann zahle ich erneut Handelsentgelt und die Handelsplatzgebühr. Im schlimmsten Fall noch 7x und so treibe ich den Einstandspreis von 96,5 auf nahe 98 hoch. Das Prinzip ist ja eigentlich eher größere Positionen zu kaufen um die Kosten im Vgl. zur Investitionssumme klein zu halten. Das ärgert mich - wie kann ich dies besser machen und vorher erkennen? Von den Kosten einmal ab halte ich jetzt so eine Kinderportion, die es sich eigentlich nicht lohnt weiter zu handeln und ich eigentlich bis zur Maturität wohl halten muss.

Tldr: Wie weiß ich vorher ob meine Order im gewünschtem Umfang am Handelsplatz bedient werden wird und ob die angebotene Position keine Faketaxe ist?

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Ramstein
vor 10 Minuten von AgathoN:

Wie weiß ich vorher ob meine Order im gewünschtem Umfang am Handelsplatz bedient werden wird und ob die angebotene Position keine Faketaxe ist?

Du weisst es nicht.

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AgathoN
vor 8 Minuten von Ramstein:

Du weisst es nicht.

Also hast du auch Kleckerpositionen im Depot? Stockst die dann immer weiter auf bis zur gewünschten Menge und zahlst die Gebühren mehrfach?

Gib mir Tipps, bitte! ;)

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Alf_BB

 

vor 35 Minuten von AgathoN:

Warum auch immer jemand einen Anteil von 1000 einer Anleihe hält, oder ob bereits vorher jemand vom Verkäufer nicht alles abgekauft hat - Fakt ist ja nun das ich auf 7/8 meiner Kauforder erstmal sitzen bleibe. Wenn Sie doch noch bedient wird, dann zahle ich erneut Handelsentgelt und die Handelsplatzgebühr. Im schlimmsten Fall noch 7x und so treibe ich den Einstandspreis von 96,5 auf nahe 98 hoch. Das Prinzip ist ja eigentlich eher größere Positionen zu kaufen um die Kosten im Vgl. zur Investitionssumme klein zu halten. Das ärgert mich - wie kann ich dies besser machen und vorher erkennen? Von den Kosten einmal ab halte ich jetzt so eine Kinderportion, die es sich eigentlich nicht lohnt weiter zu handeln und ich eigentlich bis zur Maturität wohl halten muss.

Tldr: Wie weiß ich vorher ob meine Order im gewünschtem Umfang am Handelsplatz bedient werden wird und ob die angebotene Position keine Faketaxe ist?

Teilausführungen sind leider unvermeidbar. Aber 7 mal 1k ist auch bei illiquiden PCC Anleihen ziemlich unwahrscheinlich (aber natürlich nicht ausgeschlossen), 7k PCC kriegt man meisten mit 1-2 Ausführungen.

Übrigens - Börsengebühren bei Anleihen werden prozentuell berechnet so dass Teilausführungen keine höhere Kosten verursachen, die Banken kassieren bei den taggleichen Teilausführungen normalerweise auch nur einmal ab.

Also alles nicht so schlimm...

 

Ich benutze meistens Consors Web-Seite (z.B. https://www.consorsbank.de/Wertpapierhandel/Anleihen/Kurs-Snapshot/snapshotoverview/DE000A2GSSY5?exchange=FRA), da sieht man alle Börsenplätze mit Geld/Brief Volumen (und auch historische Tagesumsätze werden angezeigt was bei illiquiden Papieren sehr nützlich ist, es gibt Anleihen mit wirklich max. 1k pro Tag Umsatz). Wenn Volumen eine krumme Zahl ist (keine 10 oder 100k), dann ist der Kurs normalerweise auch handelbar. Tradegate zeigt meistens 10k, ob man die bekommt oder nicht weiß man vorher nie, besonders wenn TRG Kurs im Vergleich zu FRA sehr zu deinen Gunsten abweicht ist es m.E. meisten eine Faketaxe.

 

Was seht wichtig ist - IMMER, aber wirklich IMMER limitieren, egal was da angezeigt wird. 

 

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reckoner

Hallo,

 

meine Lösung ist, nicht in enge Werte zu investieren. Und das gilt nicht nur für Anleihen, sondern auch für Aktien.

Außerdem gibt es die AON-Order (all or nothing), frag' mich aber nicht welche Bank/Börse das anbietet.

 

Zitat

Kinderportion

Naja, manch einer wird auch 8.000 derart bezeichnen.

 

Stefan

 

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Ramstein
vor 1 Stunde von AgathoN:

Also hast du auch Kleckerpositionen im Depot? Stockst die dann immer weiter auf bis zur gewünschten Menge und zahlst die Gebühren mehrfach?

Gib mir Tipps, bitte! ;)

Wenige.

Mal so, mal so; taugliche Ausführungen sind i.d.R. kostenfrei.

Ordentlich limitieren.

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AgathoN
vor 52 Minuten von Alf_BB:

Übrigens - Börsengebühren bei Anleihen werden prozentuell berechnet so dass Teilausführungen keine höhere Kosten verursachen, die Banken kassieren bei den taggleichen Teilausführungen normalerweise auch nur einmal ab.

Also alles nicht so schlimm...

 

Okay, das ist mir tatsächlich neu mit der taggleichen Ausführung. Ich ging bisher davon aus dass - wie hier am Beispiel Frankfurt -

Handelsplatzgebühr EUR 2,50
Provision EUR 14,80
Handelsentgelt EUR 2,38

nur die Provision prozentual ist und der Rest für jede einzelne Ausführung anfällt, auch bei Teilausführungen. Das habe ich auch so schon auf meiner Abrechnung beobachtet. Ich finde jetzt leider kein Beispiel adhoc um zu prüfen, ob alle Teilausführung innerhalb eines Tages lagen.

Ich werde also beim nächsten Mal nicht direkt entnervt die Order nach einer Teilausführung stornieren, sondern zumindest den Resttag stehen lassen und beobachten.

Limit setzte ich aber natürlich immer.

 

Danke für die Hinweise!

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

sondern zumindest den Resttag stehen lassen und beobachten.

Das ist eine gute Idee, mache ich immer so. Erst wenn bis Handelsschluss nichts mehr kommt kann man überlegen ob man streichen soll.

 

Stefan

 

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bondholder
vor 2 Stunden von AgathoN:

Also hast du auch Kleckerpositionen im Depot? Stockst die dann immer weiter auf bis zur gewünschten Menge und zahlst die Gebühren mehrfach?

Gib mir Tipps, bitte! ;)

Wenn ich – aus welchen Gründen auch immer – bei Anleihen eine Kleinstposition im Depot habe, dann stört mich das überhaupt nicht. Weshalb auch?

 

vor 43 Minuten von AgathoN:

Ich werde also beim nächsten Mal nicht direkt entnervt die Order nach einer Teilausführung stornieren, sondern zumindest den Resttag stehen lassen und beobachten.

Nach Teilausführungen die Order sofort zu stornieren, kommt mir überhaupt nicht klug vor. Mehrere Teilausführungen am selben Handelstag sind nicht ungewöhnlich.

Generell verstehe ich nicht, weshalb du den noch offenen Teil deiner Limitorder überhaupt stornieren willst? Wenn für dich 8k keine krumme Summe sind, dann gilt das für 7k genauso...

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AgathoN
· bearbeitet von AgathoN
vor 11 Minuten von bondholder:

Wenn ich – aus welchen Gründen auch immer – bei Anleihen eine Kleinstposition im Depot habe, dann stört mich das überhaupt nicht. Weshalb auch?

  Nun was dagegen sprechen könnte, ist das die Situation ja allgemein nicht 100% übersichtlich ist und wohl auch bleibt. Die Möglichkeit z.B. 5,6,7% mitzunehmen und andere Optionen dann zu nutzen ist bei einem Gesamtanteil von 1000 einer Position wohl selten wirklich lukrativ, da die nicht prozentualen Kosten einen höher als normalen Anteil ausmachen.

vor 11 Minuten von bondholder:

Nach Teilausführungen die Order sofort zu stornieren, kommt mir überhaupt nicht klug vor. Mehrere Teilausführungen am selben Handelstag sind nicht ungewöhnlich.

Generell verstehe ich nicht, weshalb du den noch offenen Teil deiner Limitorder überhaupt stornieren willst? Wenn für dich 8k keine krumme Summe sind, dann gilt das für 7k genauso...

Weil der angebotene Preis am Handelsplatz Frankfurt 3,5-4% niedriger war als der an anderen Plätzen und es daher fast ausgeschlossen ist, das innerhalb des Tages noch mal eine Position für den Preis dort angeboten werden wird. Unmöglich ist es natürlich nicht. Das Kapital ist jedoch von der DiBa bis zum Auslaufen der Limitorder geblockt und kann nicht anderweitig verwendet werden. Und wie gesagt ich ging davon aus immer die ~5€ Fixkosten pro Ausführung zahlen zu müssen. Zumindest war das meine Logik dahinter...

 

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bondholder
vor 3 Stunden von AgathoN:

Ich nutze eine Merkliste mit mehreren Anleihen die mich potentiell interessieren - für dieses Beispiel A2GSSY. Es taucht eine Taxe in Frankfurt zu 96,5% auf und ich stelle eine Buyorder rein für sagen wir 8000. Es gibt in der DiBa App keine Möglichkeit zu sehen wie groß die angebotene Position ist am Handelsplatz.

Wenn ich bei der ING-DiBa eine Kauforder eingebe, werden mir automatisch die Briefkurse der einzelnen Börsenplätze mit Volumen angezeigt. Ist das bei dir anders?

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AgathoN
· bearbeitet von AgathoN
vor 4 Minuten von bondholder:

Wenn ich bei der ING-DiBa eine Kauforder eingebe, werden mir automatisch die Briefkurse der einzelnen Börsenplätze mit Volumen angezeigt. Ist das bei dir anders?

Per App oder auf der Webseite in einem Browser? Die App verhindert leider einen Screenshot zu machen, sonst hätte ich dies hier mal gepostet - dort sind nur die Handelsplätze aufgelistet mit Zusatzkosten und Taxe - ohne Volumen.

 

EDIT: Stimmt auf der Webseite ist tatsächlich ein Volumen sichtbar, das hatte ich schon ganz vergessen nach dem die DiBa mich so unendlich genervt hat auf die App zu wechseln für die TAN Generierung. Ob die Angaben da verlässlich sind, ist natürlich noch eine andere Frage. Okay also Anleihen wieder vom PC aus handeln. :tdown:

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bondholder
vor 1 Minute von AgathoN:

  Nun was dagegen sprechen könnte, ist das die Situation ja allgemein nicht 100% übersichtlich ist und wohl auch bleibt. Die Möglichkeit z.B. 5,6,7% mitzunehmen und andere Optionen dann zu nutzen

Ach so, du willst mit Kleinanleger-Anleihen aktiv traden? Für den Anwendungszweck wäre mir die ING-DiBa deutlich zu teuer...

 

vor 2 Minuten von AgathoN:

Per App oder auf der Webseite in einem Browser? Die App verhindert leider einen Screenshot zu machen, sonst hätte ich dies hier mal gepostet - dort sind nur die Handelsplätze aufgelistet mit Zusatzkosten und Taxe - ohne Volumen.

Ich nutze zum Wertpapierhandel keine Smartphone-Apps.

Generell ist auf normalen Computerbildschirmen halt mehr Platz für Informationen als auf so einem kleinen Handydisplay...

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