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Risikoprämienstrategie

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Liebe Leute,

 

ich würde den Aktienteil meiner Investments gerne nach der Risikoprämienstrategie aufbauen und habe hierzu einige Fragen.

 

In der Literatur, die ich zu diesem Thema gefunden habe werden im wesentlichen immer drei Bereiche genannt, von denen langfristig Risikopämien zu erwarten sind:

- Value-Aktien

- Nebenwerte-Aktien

- Schwellenländer-Aktien

Also habe ich mir vorgenommen, mein Aktiendepot nach diesen drei Kategorien auszurichten.

 

Welche Gewichtung?

Ein naiver, einfacher Ansatz könnte sein, jede "Strategie" mit jeweils 33% zu gewichten.

Was spricht dagegen (oder dafür)?

Wie wäre eine Gewichtung sinnvoller?

Der Schwellenländeranteil hätte ja sogar zufällig nach BIP-Weltportfolio in etwa die richtige Größe. Andereseits habe ich die Neigung diese deutlich überzugewichten (bis zu 40 oder sogar 50%).

In anderen ähnlichen Ansätzen finde ich immer ein LC- und Growth-lastiges Kerninvestment (z.B. MSCI World), welches dann nur duch eine Beimischung von Value- und SC-Aktien "gepimpt" wird. Warum ist das nötig?

Wenn Value- und SC-ETFs langfristig die besseren Ergebnisse erzielen, warum sollte ich dann nicht ausschließlich darin investieren.

Das einzige Argument könnte hier doch die Diversifikation sein. Aber ich habe gelesen, dass dieser Effekt zwischen SC/LC oder Value/Growth so gering ist, dass man ihn auch vernachlässigen kann. Ist das so?

 

Welche Produkte?

Ich möchte das Depot so einfach wie möglich halten und am liebsten für jede Strategie nur einen einzigen ETF verwenden:

 

Value-Aktien = ETF auf den DJ STOXX Global Select Dividend Index

 

Nebenwerte-Aktien = Am liebsten ein ETF auf den MSCI World Small Cap Index (so etwas habe ich aber leider noch nirgends gefunden). Wenn Ihr also keinen heißen Alternativ-Tipp für mich habt, werde ich mir die Sache wohl oder übel aus SC-ETFs aus USA, Europa und Asia/Pacific zusammen basteln müssen :-(

 

Schwellenländer-Aktien = ETF auf MSCI Emerging Markets

 

Ich freue mich auf Euer Feedback!

 

 

 

 

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InnosAuge

Endlich ein schön unkonventioneller Ansatz. Allerdings m.E. mit diversen Haken versehen. 

 

 

 

 

Um es an den Einzelbestandteilen festzumachen: 

 

Value: Das ProblemenDJ STOXX Global Select Dividend Index sieht man schnell, wenn man den Inhalt betrachtet: gut 40 % in Finanzwerten (und zu anderen Zeiten ggf. noch deutlich mehr). Dazu gibts bei den Select Dividends Probleme mit Market Impact und Front Running. Siehe dazu diverse Diskussionen hier im Forum. Insofern macht die Kombination mit einem Kern- Investment eher Sinn. 

 

Emerging Market: Ok, gehört in jedes Depot. Übergewichtung mit 40-50 %  muß aber nicht sein. 

 

Smalll Cap: der globale ETF läßt leider meines Wissens weiter auf sich warten...

 

Großes Problem insgesamt: Ob diese Risikoprämienstrategien sich dauerhaft auch zukünftig bewährt, ist unbekannt. Der Markt paßt sich schließlich auch an. Sicher ist, daß die Kosten bei den dafür brauchbaren ETF z.T. deutlich höher sind, als bei den gängigen...

 

 

 

 

 

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Schinzilord
· bearbeitet von Schinzilord

Hallo!

 

Wenn jemand nach Schwellenländer, Small Caps und Value sucht, muss ich die Studie von Fama und French (Common risk factors for bonds and stocks, 1992) zitieren:

Erster Treffer, pdf rechts anzeigen lassen

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass Fama und French drei Risikoprämien ausgemacht haben, die die meiste (oder fast alle) Rendite von Aktien beschreiben: positive Korrelationen zwischen

I) der overall Market factor

II) Price / Bookvalue faktor = value wins

III) size of a firm = small cap wins

und der Rendite.

 

Jetzt ersetzt man noch den overall Market factor mit zusätzlichen Risiken durch Schwellenländer (Politik, Währungen, etc.), und schon hat man einen Risikoprämienansatz wie in der TO vorstellt.

 

Quintessenz aus der Strategie ist ja folgender:

Warum soll man sich mit anderen Assets aufhalten, wenn die meiste Rendite eh durch Risikoprämien für Schwellenländer, kleine Firmen und Value hervorgerufen wird?

Also gleich nur drei Positionen, der Rest passt dann schon.

 

Sozusagen eine Reduktion aufs Wesentliche.

Freut mich übrigens sehr, dass es von Crazy Casino ausgeworfen wurde :)

 

Gibt übrigens im Forum auch eine interessante Debatte darüber, woher der öfter mal anzutreffende "value wins" Ansatz kommt (Stichwort Hungerrisiko).

 

Um auf die Frage nach der optimalen Gewichtung einzugehen: Naiv mit 33/33/33 ist ja immer gut.

Aber lassen wir mal Markowitz sprechen:

Zeitraum 2008 bis 2010 wäre 65%/35%/0% EM/SC/Value gut gewesen,

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Zeitraum 2009 bis 2010 wäre 95%/5%/0% EM/SC/Value gut gewesen.

post-9048-0-41389500-1290208399_thumb.png

Was lernen wir daraus? Eigentlich nur, dass EM saugut gelaufen ist, und Valueindizes immer blöd zu berechnen sind. Hatte leider keine Daten für RAFI Indizes da. Noch müssen wir wohl hungern, bis wieder das große Valuefressen kommt.

Meine ehrliche Meinung: 50% EM, je 25% SC und Value. Dann klappts auch mit der Value Festtafel in der Zukunft.

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Crazy Casino

Hallo Leute,

 

ich habe noch zwei interessante Sachen herausgefunden:

 

1. Es gibt einen erwähnenswerten Diversifikationseffekt eigentlich nur zwischen Emerging Markets und Developed Markets (über Value/Growth oder LageCaps/SmallCaps zu diverzifizieren macht daher eher weniger Sinn).

 

2. Zwar bringt der Value-Ansatz und auch das Investieren in Nebenwerte jeweils ein Risiko-Premium mit sich, den größten Effekt hat man jedoch wenn man beides miteinander Kombiniert, man also in Small-Value investiert (diesen Effekt hat man natürlich nicht, wenn man stumpf 50% in Value und 50% in SC setzt).

 

Auf Grund dieser Infos sieht mein Risikoprämiendepot nun wie folgt aus:

 

50% Schwellenländer

50% Industierländer - Small Value

 

Die Schwellenländer decke ich nach wie vor über einen ETF auf den MSCI EM Index ab.

 

Bei dem Industrieländer-Small-Value-Teil gäbe es zwei Varianten:

 

Variante I

Da es keinen entsprechenden ETF gibt, greife ich auf einen globalen aktiv gemanagten Fond zu. Hier habe ich bisher nur den SPARINVEST Global Smal Cap Value gefunden. Kennnt Ihr da was besseres?

 

Variante II

Ich baue mir die (erste) Welt selber zusammen:

40% Europa -> RAFI Dev. Europe Small Cap ETF

40% Nordamerika -> da gibt es leider keinen Small Value ETF - kennt Ihr einen guten gemanageten Fond?

20% Asien/Pacific -> da gibt es leider keinen Small Value ETF - kennt Ihr einen guten gemanageten Fond?

 

Danke!

 

 

 

 

 

Um auf die Frage nach der optimalen Gewichtung einzugehen: Naiv mit 33/33/33 ist ja immer gut.

Aber lassen wir mal Markowitz sprechen:

Zeitraum 2008 bis 2010 wäre 65%/35%/0% EM/SC/Value gut gewesen,

post-9048-0-60987800-1290208394_thumb.png

Zeitraum 2009 bis 2010 wäre 95%/5%/0% EM/SC/Value gut gewesen.

post-9048-0-41389500-1290208399_thumb.png

Was lernen wir daraus? Eigentlich nur, dass EM saugut gelaufen ist, und Valueindizes immer blöd zu berechnen sind. Hatte leider keine Daten für RAFI Indizes da. Noch müssen wir wohl hungern, bis wieder das große Valuefressen kommt.

Meine ehrliche Meinung: 50% EM, je 25% SC und Value. Dann klappts auch mit der Value Festtafel in der Zukunft.

 

Nicht schlecht! :-)

Was ist das für eine Software? Die hätte ich auch gerne!

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Maloney
· bearbeitet von Maloney

Variante I

Da es keinen entsprechenden ETF gibt, greife ich auf einen globalen aktiv gemanagten Fond zu. Hier habe ich bisher nur den SPARINVEST Global Smal Cap Value gefunden. Kennnt Ihr da was besseres?

 

Danke!

 

Also ich hab für die Zwecke den Templeton Global Smaller Companies Fund, laut Morningstar ist der valuelastig. Er schwankt auch etwas mehr als der MSCI World Small Cap. Ist aber mit 1,88% TER nicht wirklich der günstigste, aber immer noch günstiger als der Sparinvest mit 2,38%. Wäre der Sparinvest jedoch kein ausländischer Thesaurierer würde ich den eventuell trotzdem nehmen, der Absturz des Templeton in der Krise war heftiger heftiger als die Benchmark und der Sparinvest hat Verluste begrenzt, wie man es von einem gemanagten Fond erwartet.

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Schinzilord

 

Nicht schlecht! :-)

Was ist das für eine Software? Die hätte ich auch gerne!

Ich hab das Script selbst geschrieben ("programmiert") und es läuft unter octave (ein matlab clone).

 

Zum anderen schreib ich später was!

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Crazy Casino

Zum anderen schreib ich später was!

 

Prima, danke!

Wann denn?

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