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el galleta

Wer kann "die Oma" beraten?

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el galleta

Wohin schickt Ihr Bekannte, Freunde und Familie, die absehbar nicht selbst ihre Finanzen managen können (bildlich: "die Oma")? Muss man diese Leute und ihre meist ansehnlichen Vermögen wirklich den Bank-"Beratern" überlassen?

 

In meinem Umkreis gibt es nicht wenige, die meist altersbedingt Computer oder zumindest das Internet - jedenfalls aber darüber abgewickelte Finanzgeschäfte - scheuen, sich ohne Filialbank unwohl fühlen und für Anlage-/Risikoklassen in ihrem Leben ganz sicher kein Verständnis mehr entwickeln. Das fängt in der Gruppe der 50jährigen an und nimmt in höherem Alter erschreckende Ausmaße an. Ohne Hilfe wird selbst ein schnöder Kontoeröffnungsantrag zum Problem. Meist liegt es weniger am Können als an der Motivation - wenn sich jemand um alles kümmern würde (Erläuterungen, Papierkram, Steuer), wäre noch vieles möglich. Selbständig scheitern die Leute aber schon am Internet. Nun kann man vielleicht beim Girokonto noch vernünftige Angebote von Filialbanken finden, deren Anlagemöglichkeiten sind aber allesamt ganz fürchterlich. Ohne Online-Banking droht dem Geld praktisch Verlust durch Inflation.

 

Ärgerlicherweise lässt die Risikoeinstellung oft sogar Anleihen zu. Aber ohne "technische" und finanzielle Beratung kommt nicht einmal ein anständiges Tages- oder Festgeldkonto zustande, geschweige denn ein preiswertes und vernünftig bestücktes Depot. Die Honorarberatungsangebote von CoDi, Quirin und Cortal Consors kenne ich, aber das scheint mir angesichts der in Frage kommenden Produkte (TG, FG, vielleicht ein Anleihenfonds) etwas übertrieben, zumal die Beratung auch nur telefonisch angeboten wird. Da man Freunde und Familie besser nicht selbst berät, bleibt die Frage: Wer kann "die Oma" beraten und finanziell betreuen?

 

saludos,

el galleta

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Kaffeetasse

hmmmm, ich kenne das 'problem' zur genüge mit meinen eltern, aber auch mit jüngeren verwandten.

 

eigentlich ist das ne interessante marktlücke...könnten wir nicht als wpf-community die wpf-finanzberatung gründen?

jedes kompetente mitglied übernimmt dann die beratung in seiner stadt usw. n paar überregionale spezialisten brauchts freilich auch.

bei komplexeren problemen nutzen wie das expertenwissen hier im forum.

das wär doch mal was, wir nehmen den banken, sparkassen, versicherern und den strukkis die butter vom brot.

kompetent, flexibel, einfach und ohne provisionsinteressen bei den produkten :thumbsup:

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bb_florian
· bearbeitet von bb_florian

Mein Opa nutzt die Sparbriefe der Santander Consumer Bank. Sind ganz anständige Konditionen, ein gut verständliches Produkt, die haben in vielen Städten Filialen, braucht man kein Internet oder Telefon dafür und kann im Zweifel das Geld auch bar in der Gegend rumtragen :rolleyes:

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Leiti

Das fängt in der Gruppe der 50jährigen an und nimmt in höherem Alter erschreckende Ausmaße an. Ohne Hilfe wird selbst ein schnöder Kontoeröffnungsantrag zum Problem. Meist liegt es weniger am Können als an der Motivation - wenn sich jemand um alles kümmern würde (Erläuterungen, Papierkram, Steuer), wäre noch vieles möglich.

 

Warum solchen Leuten helfen? Leute die etwas nicht können zu unterstützen und anfangs zu führen finde ich ja noch ok. Aber wenn es eindeutig an der Motivation scheitert, dann ist doch "jeder seines Glückes Schmid". Vielleicht ist der "Berater" dann auch noch schuld, wenn es mal doch nicht so läuft wie versprochen?

 

Und mit 50+ zählt man heute bei weitem noch nicht zum alten Eisen. Wenn du jetzt 70+ geschrieben hättest, ok - aber mit 50+ soll man noch nicht anfangen zu "verblöden", sondern sich noch weiterbilden!

 

;-)

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sparfux

Also bei mir mache ich das für die ganze Familie (Großmutter, Eltern, Schwester, Lebenspartnerin) inklusive Steuererklärungen. Es wäre doch blöd, das Geld irgendwelchen Beratern, seien es nun freie oder Bankberater oder auch Honorarberater.

 

Ich kenne mich mit Geldthemen recht gut aus und die Vertrauen mir auch. Natürlich gebe ich angepasste Empfehlungen bei meiner 90 jährigen Großmutter, meinen Eltern oder meiner Schwester. Viele Dinge, die ich selber für mich mache, mache ich bei denen nicht.

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boll

Ich kenne auch diese Erfahrung!

 

Es ist mir erst nach Monaten gelungen, dass mein Schwiegervater ein anständiges Online-TG-Konto eröffnet. Zuvor lag das Geld mit einem "Superzinssatz" auf dem guten, alten Sparbuch der Spaßkasse. Seine Frau konnte ich bisher immer noch nicht überzeugen. Sie hat sogar für ihren Enkel (nicht mein Kind) ein Sparbuch eröffnet, obwohl ich auf die lausigen Zinsen deutlichen hingewiesen und Alternativen (s.o.) genannt habe.

 

Manche lassen sogar das Geld in den Schließfächern der Spaßkassen vergammeln. Wer so beratungsresistent ist, dem kann nicht mehr geholfen werden...

 

Tipp: Vielleicht hilft es ja, wenn du ein Buch verschenkst, welches das Thema einfach und übersichtlich erläutert...

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el galleta
· bearbeitet von el galleta
eigentlich ist das ne interessante marktlücke...könnten wir nicht als wpf-community die wpf-finanzberatung gründen?

Die "WPF-Patenschaft" oder der "WPFler-Tausch". Bald auch auf RTL II. ;)

 

Mein Opa nutzt die Sparbriefe der Santander Consumer Bank.

Ja, kenne ich. Aber abgesehen davon, dass es die hier nicht gibt, ist es keine Lösung für eine sechsstellige Summe.

 

Warum solchen Leuten helfen?

Weil sie Dein Erbe dem DEKA-Berater hinterher werfen!? ;)

 

Es ist mir erst nach Monaten gelungen, dass mein Schwiegervater ein anständiges Online-TG-Konto eröffnet. Seine Frau konnte ich bisher immer noch nicht überzeugen. Sie hat sogar für ihren Enkel (nicht mein Kind) ein Sparbuch eröffnet...

Da fängt das/mein Problem an. Hätte sie auf Dich gehört, hätte das den Enkel betroffen. Da wir bei älteren Leuten immer potentiell auch von Erbschaft reden, sollte das Ärger-Potential klar sein. Kommt für mich nicht in Frage.

 

Also bei mir mache ich das für die ganze Familie (Großmutter, Eltern, Schwester, Lebenspartnerin) inklusive Steuererklärungen. Es wäre doch blöd, das Geld irgendwelchen Beratern, seien es nun freie oder Bankberater oder auch Honorarberater. Ich kenne mich mit Geldthemen recht gut aus und die Vertrauen mir auch. Natürlich gebe ich angepasste Empfehlungen bei meiner 90 jährigen Großmutter, meinen Eltern oder meiner Schwester. Viele Dinge, die ich selber für mich mache, mache ich bei denen nicht.

Das könnte ich so unterschreiben. Aber siehe oben: potentieller Erbschaftsärger mit der Verwandtschaft (die es im Zweifel nachher immer besser wissen) möchte ich vermeiden.

 

 

Gesucht wird also eine offizielle Beratungslösung im Direktkontakt aus einer Hand. So wie die Bank-"Berater", nur richtig. Es darf auch was kosten. Ich kenne das nur für Versicherungen.

 

saludos,

el galleta

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
Mein Opa nutzt die Sparbriefe der Santander Consumer Bank. Sind ganz anständige Konditionen, ein gut verständliches Produkt, die haben in vielen Städten Filialen, braucht man kein Internet oder Telefon dafür und kann im Zweifel das Geld auch bar in der Gegend rumtragen :rolleyes:

Yepp, das ist so ziemlich das maximum, was er rausholen kann. Für meine Eltern kommt die Santander leider nicht in Frage, weil der Ort zu klein ist, außerdem haben sie noch nie was von der Bank gehört, das ist schon ein Problem ;)

 

@el gellta: Deine Frage ist sehr berechtigt und beschäftigt mich naturgemäß immer wieder.

 

Man darf nicht vergessen, dass der Weg mit Vermögen umzugehen, den hier im Forum die meisten nutzen oder empfohlen bekommen, nämlich online, mit wenig/keiner Beratung und mit welchselnden Banken/Fondsvermittlern ein sehr neuer Weg ist, den es kaum 10-15 Jahre gibt. Ich vergesse manchmal, wie extrem sich mein eigenes Leben in den letzten zwanzig Jahren verändert hat, was Computer und Internet angeht - ganz im Gegensatz zu dem meiner Eltern und vieler Bekannter. ;)

 

Also was für Möglichkeiten gibt es (mal am Beispiel meiner Eltern):

* online-Banking würde ich auf keinen Fall empfehlen, selbst wenn man alles genau erklären würde, setzt das einen Rechner voraus, der immer einwandfrei funktioniert, der keine unerwarteten Fragen stellt, wo keine Entscheidungen zu treffen sind, die man nicht versteht usw.. ;) außerdem müsste man sie für Betrugsveruche sensibilisieren, letzteres wäre bei meinen Eltern fast unmöglich

* bleiben also Filialbanken, beim Depot muss man da arg auf die Kosten schauen, z.B. freut man sich, wenn mal ne Bank nur 0,5% Provision statt 1% nimmt, oder auf die pro-Posten-Gebühren beim Depotentgelt verzichtet

* man sollte versuchen ihnen den Unterschied zwischen Zertifikat und Festgeld klar zu machen (Einlagensicherung)

* ein Bundesschuldbuchkonto kann man zum Glück auch per Post führen, und es gibt kostenlose Telefonnummern, bei den derzeitigen Zinsen nicht der Kracher, aber langfristig durchaus interessant

* man sollte ihnen erklären, dass man einen Fonds auch an der Börse kaufen kann

 

* so, aber die Frage nach der "Beratung" selbst bleibt natürlich offen, da wäre wohl ideal, wenn sie gelegntlich sich ein paar ganz elementare Grundlagen über Aktien vs. Festgeld von mir anhören würden und nachdem sie beim Berater waren, wenigstens kurz mit mir sprechen (tun sie aber nicht). Vielleicht macht es auch Sinn, dass ich sebst einmal den Berater kontaktieren, um das schlimmste zu verhindern

 

Bisher sind meine Eltern von Zertifikaten und sogar Garantiefonds verschont geblieben und geben sich mit Festgeld und ein paar Aktien zufrieden.

 

Trotzdem ich kenn auch Verwandte, die durchaus mit dem Internet klarkommen, aber das Thema Finanzen und Banken so ekelig und abstoßend finden, dass sie Geld so gut wie gar nicht anlegen, oder wenn dann auf ein Tagesgeldkonto (wenn die Bank sowas hat). Da könnte man nur helfen, indem man das komplett verwaltet, aber davon würde ich natürlich dringend abraten.

 

@sparfux: Finde ich sehr interessant, was du schreibst. Ich muss allerdings zugeben, dass ich - selbst wenn meine Eltern mir Einblick in ihre Vermögensverhältnisse geben würden - sehr zögerlich wäre, mich komplett drum zu kümmern. Auf jeden Fall nur, wenn meine Geschwister alle einverstanden wären. Aber wenn alle einverstanden sind, dann ist das für deine Verwandten sicher nicht die schlechteste Lösung! :thumbsup:

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ramses2

Bei einer 6-stelligen Anlagesumme macht es in jedem Fall Sinn, einen unabhängigen Finanzberater zu beauftragen. Für Kunden "reiferen Semesters" gibt es z.B. folgende Möglichkeit: www.diealtenhasen.de

 

Gruß

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abbreviation
· bearbeitet von abbreviation

Was die Eingrenzung der Altersklasse betrifft ist denk ich bei vielen mit Anfang 50 die beruflich nicht dazu gezwungen sind die Bereitschaft sich jetzt noch in den Umgang mit Computern einzuarbeiten erschütternd niedrig.

 

Meine Eltern sind einwenig älter, aber neulich hätten sie fast eine Inhaberschuldverschreibung für die es eine Postwurfsendung gab gemacht. Weil ernsthaft auf dem Flyer und der Website stand das wäre 100% sicher.

 

Leute die hier im Forum sind, sind ja nicht nur versiert in Gelddingen sondern beherrschen auch alle den Computerkram. Bei den eigenen Eltern würde ich auch in der Tat lieber alles auf ein TG-Konto transferieren für das sie meine Hilfe brauchen, als sie einem Bankberater auszuliefern, der ihnen etwas andreht, dass sie nicht beherrschen.

 

Dass man sich dann vielleicht häufiger kümmern muss finde ich nicht so problematisch wie einen riesigen Verlust durch Provisionen sehen zu müssen.

 

Das Girokonto für eine geringe Gebühr bei einer Sparkasse zu haben finde ich nicht sooo problematisch, das hält sich alles im Rahmen solange man keine besonders exotischen Kreditkarten mit Extrapaketen möchte. Dafür aber die Geldanlagen dann wirklich möglichst abgeschirmt und mit Unterstützung bei Online-Anbietern machen. Dann wird auch niemand mehr zum Beratungsgespräch hereingebeten, wenn da nichts mehr dümpelt.

 

Die Sparkassen gerieren sich nun einmal sehr stark als "die Guten" in der Finanzkrise... das hat manche "Oma" jetzt so verinnerlicht, dass sie keine Alternativen mehr hören will.

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el galleta
· bearbeitet von el galleta
* online-Banking würde ich auf keinen Fall empfehlen

Danke für diesen Rat, dem ich folgen werde (ich war vorher schon fast schwach geworden, es zu versuchen). Deine Antwort ist insgesamt eine schöne Beschreibung meiner Situation. :thumbsup:

 

* so, aber die Frage nach der "Beratung" selbst bleibt natürlich offen

So ist es.

 

Für Kunden "reiferen Semesters" gibt es z.B. folgende Möglichkeit: www.diealtenhasen.de

Das geht in die richtige Richtung, aber ohne Umsetzung der Beratung ist es noch keine Lösung.

 

Das was Quirin & Co machen ne ganze Nummer kleiner (TG, FG, Anleihen), das wäre es.

 

Die Sparkassen gerieren sich nun einmal sehr stark als "die Guten" in der Finanzkrise... das hat manche "Oma" jetzt so verinnerlicht, dass sie keine Alternativen mehr hören will.

Das kommt als Initialhürde noch dazu. Mein Problem resultiert im Grunde daraus: Soll ich von der Sparkasse überhaupt abraten, wenn ich keine absehbar zu akzeptierenden Alternativen (also z. B. ohne Internet) bieten kann?

 

saludos,

el galleta

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sparfux

@sparfux: Finde ich sehr interessant, was du schreibst. Ich muss allerdings zugeben, dass ich - selbst wenn meine Eltern mir Einblick in ihre Vermögensverhältnisse geben würden - sehr zögerlich wäre, mich komplett drum zu kümmern. Auf jeden Fall nur, wenn meine Geschwister alle einverstanden wären. Aber wenn alle einverstanden sind, dann ist das für deine Verwandten sicher nicht die schlechteste Lösung! :thumbsup:

Na früher war es ja gang und gebe, dass man sich innerhalb des Familienverbundes hilft. Das gibt es ja in Deutschland so ziemlich garnicht mehr. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass meine Famile (und ich) als Ossis noch einen etwas anderen Hintergrund haben. Der "Familienverbund" ist zwar auch recht lose - meine Schwester lebt 150km und ich 500km entfernt vom Heimatort, aber er ist vorhanden.

 

Meine Eltern kümmern sich um die Oma, mein Vater ist handwerklich begabter als meine Schwester und ich, meine Schwester hilft als Anwältin der Familie in rechtlichen Fragen und ich kümmere mich um die Finanzen und die Steuern von allen. Funktioniert sehr gut!

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
Meine Eltern kümmern sich um die Oma, mein Vater ist handwerklich begabter als meine Schwester und ich, meine Schwester hilft als Anwältin der Familie in rechtlichen Fragen und ich kümmere mich um die Finanzen und die Steuern von allen. Funktioniert sehr gut!

Wenn man so lebenspraktische Berufe in der Familie hat, ist das natürlich gut! :thumbsup:

Bei uns ist der Familienbund auch gar nicht lose, aber das Thema Geld ist eben doch irgendwie tabu. Ich habe nie gewusst, was mein Vater verdient hat, geschweige denn auf dem Konto hat. Eigentlich weiß ich gar nicht, warum genau das so ist. "Über Geld spricht man nicht".

 

(Kleine Nebenbemerkung: ich finde es übrigens nicht erschreckend, wenn sich Leute nicht mit dem Internet beschäftigen wollen - ich finde es vielmehr erschreckend, wie kompliziert und menschenfern Computer immer noch zu bedienen sind... ;) )

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Torman

Nach herben Enttäuschungen beim Bankberater konnte ich meine Eltern überzeugen ein Onlinedepot beim S-Broker (weil die doch irgendwie zur Sparkasse gehören!) zu eröffnen. Eine gewisse Motivation etwas zu ändern, ist also nötig gewesen. Wir haben ein festes Risikoprofil vereinbart, welches riskante Anlagen weitgehend ausschließt. Auf dieser Basis suche ich Wertpapiere für sie heraus, sobald Anlagebedarf besteht. Die Transaktionen machen sie dann selbst über das Internet. Alle nötigen Daten wie Börsenplatz und Limit bekommen sie von mir. Nach anfänglichen Problemen haben sie sich so inzwischen einigermaßen an das Online-Banking gewöhnt und freuen sich, dass ihr Vermögen nun endlich auch Erträge generiert. Einen Computer mit Internetanschluss hatten sie aber vorher schon. Wo diese Voraussetzung nicht besteht, ist eine Überzeugung zum Internet-Banking sicher kaum möglich. Vielleicht sollte man daher erst mal damit anfangen. Für viele Hobbys gibt es heute interessante Foren und Seiten im Internet. Vielleicht ist das ein Anreiz?

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el galleta
Nach herben Enttäuschungen beim Bankberater konnte ich meine Eltern überzeugen ein Onlinedepot beim S-Broker (weil die doch irgendwie zur Sparkasse gehören!) zu eröffnen. Eine gewisse Motivation etwas zu ändern, ist also nötig gewesen. ... Einen Computer mit Internetanschluss hatten sie aber vorher schon. Wo diese Voraussetzung nicht besteht, ist eine Überzeugung zum Internet-Banking sicher kaum möglich.

Die Motivation ist da: Sparkasse/DEKA haben mit EURO-Staatsanleihen in reichlich fünf Jahren mit einer fünfstelligen Anlagesumme saustarke 50 EUR Gewinn erwirtschaftet. Respekt!

 

Internet ist eigentlich auch vorhanden, wird aber als unheimlich empfunden. Ich hatte ja schon überlegt, einen Nutzungsversuch zu starten - aber die Argumentation von Delphin (s.o.) halte ich für überzeugend: Das wird nix.

 

saludos,

el galleta

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Antonia

Zuerst einmal geht es nicht nur um die "OMA", sondern insgesamt um sehr sehr viele Leute, die mit Geldanlage überfordert sind. Es ist arrogant zu sagen, das sei ihr eigenes Problem. Ich muss mich immer wieder auf Fachleute verlassen, Autoreparatur, Klempner, usw. All diese Beziehungen basieren auf Vertrauen. Nur dem Bankberater sollte man nicht mehr trauen - und das ist das Schlimme.

Zurück zur "Oma": Gerade ältere Leute haben aber noch Vertrauen in ihre Bank. Und sie reden nicht gerne über Geld, also Verschwiegenheit ist ein Problem.

 

Ich würde der Oma wie jedem anderen raten, bei einer größeren Geldanlage neben der Bank auch noch eine weitere Person zu befragen. Das kann ein unabhängiger Berater sein, oder aber jemand aus der Familien/Bekanntenkreis. Also im Sinne von: die Bank schlägt das vor, was ist davon zu halten.

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Antonia

Die Motivation ist da: Sparkasse/DEKA haben mit EURO-Staatsanleihen in reichlich fünf Jahren mit einer fünfstelligen Anlagesumme saustarke 50 EUR Gewinn erwirtschaftet. Respekt!

saludos,

el galleta

Hätte schlimmer sein können - z.B. die ach so sicheren ImmoFonds, Schiffsbeteiligungen, britische Lebensversicherungen ....

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Ramstein

Das wesentliche ist doch wohl, dass die lieben Verwandten einem vertrauen. So zwar weit, dass sie NIE NIE NIE sofort das machen, was ihnen der Bankmitarbeiter vorschlägt, ohne vorher mit "dem kundigen Verwandten" darüber gesprochen zu haben. Wenn du das erreichst, hast du den ersten wichtigen Schritt auf dem richtigen Weg vollbracht.

 

Ich habe z.T. auch Bankvollmacht von Verwandten, aber ich bin sehr sehr vorsichtig, was ich da mache. In jedem Fall so, dass auch dem naiven Betrachter klar ist, dass Risiken möglichst vermieden werden. Sicher kostet das etwas Rendite, aber das ist der Familienfrieden in jedem Falle wert.

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el galleta
· bearbeitet von el galleta
Hätte schlimmer sein können

Stimmt. Aber kann ja noch kommen. :'( ;)

 

Das wesentliche ist doch wohl, dass die lieben Verwandten einem vertrauen.

Das (potentielle) Problem sind die erbrechtlich relevanten Verwandten der Verwandten. In größeren Familien sind das schnell ein paar mehr. Und wenn es dann auch noch die Familie der Frau ist... Schwiiierig. Wie schon geschrieben: Das ist keine Option.

 

saludos,

el galleta

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helios

-

Die Motivation ist da: Sparkasse/DEKA haben mit EURO-Staatsanleihen in reichlich fünf Jahren mit einer fünfstelligen Anlagesumme saustarke 50 EUR Gewinn erwirtschaftet. Respekt!

 

Internet ist eigentlich auch vorhanden, wird aber als unheimlich empfunden. Ich hatte ja schon überlegt, einen Nutzungsversuch zu starten - aber die Argumentation von Delphin (s.o.) halte ich für überzeugend: Das wird nix.

 

saludos,

el galleta

 

Servus,

 

das liegt aber am Produkt - bei einer Oma hätte ich auf alt-bekannte Produkte getippt, das wären der Bundeschatzbrief oder das Festgeld - alles andere würde mich verwundern, bzw. entlockt mir: Geld frisst Hirn - war wohl die in Aussicht gestellte fixe Rendite zu gering, ist man deshalb auf ein nicht garantiertes Produkt ausgewichen (ex-Emittentenrisiko wie Lehmann), so muss man (Oma) auch das Risiko von Verlust tragen.

 

Im obigen Absatz liegt bereits die Essenz jeglicher *Beratung* (Meinungsäußerung? Erfahrungsbericht?) => Eigenverantwortung.

 

Als meine Frau auf der anderen Seite das Schalters stand, hab ich von ihr 8,5% auf 30 Tagefestgeld bekommen - wenn wir jetzt über 23 Jahre später mit den Hunden im Wald spazieren gehen, dann kann es schon passieren, dass ältere Herrschaften sich noch für den 10%igen Bundeschatz vor 25 Jahren (oder so??) bedanken...

 

An den sehr gut formulierten Beitrag weiter oben, bei dem der Kollege den Job familienintern gar ablehnen würde, weils halt nur Ärger gibt - ich musste da durch und zwar noch zu Zeiten als die *Oma* einen Termin bei Banken gemacht hat - ich durfte Fahrer und Privat-Sekretär sein - mit Butterbrotzettel bewaffnet die Banker zur Unterschrift zwingen wollte bzgl. eines *festen garantierten Gewinns* - jetzt zerreists mich immer noch vor Lachen wenn ich an diese grotesken Situationen denke...

 

Ob durch das Internet-bankuing mehr Rendite zu erzielen ist??? .... ich weis es nicht.... reich kann man davon nicht werden, nur wenn man weniger ausgibt als man einnimmt. In den letzten 15 Jahren war nur ein *mieses* Jahr bei mir dabei, über die Fehler oder das *warum* brüte ich heute noch.

 

grüsse

Jürgen

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el galleta
das liegt aber am Produkt ... Geld frisst Hirn - war wohl die in Aussicht gestellte fixe Rendite zu gering

Ähm, wir reden von EURO-Staatsanleihen. :blink:

Am Index orientiert hätte der Gewinn eine satte vierstellige Summe sein können. Die Differenz ist in den expliziten und internen Kosten verschwunden. Die Einzelfall-Beurteilung führt aber zu nix.

 

 

Ich fasse mal zusammen:

1) eine Lösung wäre, die Beratung "der Oma" und Umsetzung der Geschäfte selbst zu machen

2) scheidet das aus den genannten Gründen aus, käme eine kontrollierte Bank-"Beratung" in Frage

3) alternativ ist es denkbar, "der Oma" die kontrollierte Abwicklung per Internet beizubringen

 

Es bleibt das Problem der Kontrolle, denn Kontrolle ist Einmischung. Es sei den, ein Externer, z. B. die oben genannten "Alten Hasen" übernehmen das.

 

saludos,

el galleta

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Torman

Ob durch das Internet-bankuing mehr Rendite zu erzielen ist???

 

Ich halte den Schritt zum Online-Banking für die hier betrachtete Zielgruppe für ganz entscheidend . Nur so haben sie die Möglichkeit Produkte bankunabhängig zu kaufen. Fest- und Tagesgeldhopping wäre theoretisch auch ein Möglichkeit. Aber den vielen Papierkram will sich wohl kaum jemand antun. Bei den in Frage kommenden risikoarmen Depots ist die Reduktion von Transaktions- und Depotgebühren zudem ein erheblicher Renditekick. Auch die erhöhte Transparenz bringt Vorteile. Früher mussten meine Eltern extra zu ihrem Bankberater, um überhaupt zu erfahren, wie sich ihr Depot entwickelt hat. Heute können sie das täglich online verfolgen und nutzen das auch. Entsprechend steigt auch das Interesse sich damit zu beschäftigen.

 

Die Sicherheitsfrage sehe ich nicht so kritisch. Bei einem reinen Online-Depot besteht für einen Hacker nur die Möglichkeit die Wertpapiere zu verkaufen oder Geld auf das Referenzkonto zu überweisen. Dieses Referenzkonto ist nur offline verfügbar. Die Erlöse aus dem Verkauf sind erst mit zwei Tagen Verzögerung verfügbar. Einzige Ertragsquelle für den Angreifer könnten Transaktionen zu seinen Gunsten an einem illiquiden Markt sein. Das kann man zumindest in der ersten Stufe verhindern, indem man nur relativ liquide Papiere kauft. Insgesamt finde ich das Angriffsszenario aber für zu kompliziert. Da gibt es sicher einfachere Ziele.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Im Zweifelsfall soll die Oma Bundesschatzbriefe kaufen .... das haut zwar renditemäßig niemanden vom Stuhl, aber ist einfach, sicher und über die Bundesfinanzagentur sogar kostenlos. Kann man sogar über die Bank oder Sparkasse vor Ort abwickeln lassen. Und besser als Sparbuch, Festgeld und viele Rentenfonds ist es langfristig wahrscheinlich allemal. Nach einem Jahr kann man immerhin 5.000 Euro monatlich verkaufen oder ggf. in höher verzinsliche Tranchen umtauschen.

 

Wenn man will gibt es natürlich auch noch andere Bundeswertpapiere (z.B. Tagesanleihe, Bundesobligationen), aber es soll ja möglichst einfach gehalten werden.

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billy-the-kid

"Oma" ist doch zwischen 60 und 80 Jahre alt, hat viele Jahrzehnte Lebenserfahrung, inklusive Erfahrung, wie man spart und anlegt. Und wenn sie in den letzten 50 Jahren kein Interesse daran entwickelt haben sollte, wird das wohl auch nichts mehr.

 

Wenn ich so lese, wie sie von den hier versammelten Teens und Twens entmündigt wird... :angry: Dazu gehört insbesondere auch, jemanden zu einer Technik zu zwingen, die er/sie nicht mehr beherrscht.

 

Also, sprechen über die vorhandenen Anlagen kann man sicherlich. Und, wenn GROBE Fehlentwicklungen sichtbar werden, sollte man auch energisch argumentieren (Bausparer für 80-jährige, Bonus-Zertifikate, ...). Ansonsten halte ich doch ziemliche Zurückhaltung für angebracht. Die älteren Herrschaften haben erfahrungsgemäß einen eher kurzen Anlagehorizont, selbst wenn das Vermögen noch viele Jahre reicht.

 

Grüße,

billy-the-kid

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Delphin

Ich finde die angerissenen Themen sehr spannend, und es zeigt sich ja, dass viele damit immer wiedr zu tun haben.

 

Wenn ich so lese, wie sie von den hier versammelten Teens und Twens entmündigt wird... :angry: Dazu gehört insbesondere auch, jemanden zu einer Technik zu zwingen, die er/sie nicht mehr beherrscht.

Als ich wage mal die These, dass nicht so wenigehier im Thread über 30 sind, aber ich kann mich täuschen.

 

Abgesehen davon, klangen die bisherigen Berichte eher so, dass die Eltern/Großeltern nach der Hilfe gefragt haben. Bei mir ist das nicht der Fall, ich mische mich da derzeit auch nicht ein. Umso mehr ist da die Frage, ob es nicht schon angemessen ist, zumindest darauf hinzuweisen, dass so ein Bankberater da auch überteuerte Fonds verkaufen könnte, wenn man sieht, dass die sich da nicht auskennen.

 

@torman: ist interessant, dass du dem Online-Banking so viel Gewicht beimisst, finde ich. Ich habe da wenig Bedenken, was die Sicherheit angeht, viemehr bin ich relativ sicher, dass z.B. meine Eltern sich einfach nicht damit wohlfühlen würden, und da ist es dann tatsächlich egal, ob die Order 0,25% oder 0,5% kostet. Wieso meinst du, die könnten nicht auch bei der Wertpapierabteilung ihrer Bank anrufen und dein Limit telefonisch durchgeben, so wie das vor 30 Jahren auch ging?

 

Mich würde in diesem Zusammenhang die Frage (auch an die anderen) reizen: was sind denn die Anlage-/Wertpapier-klassen, die ihr überhaupt in Erwägung zieht, beim quasi "Verwalten" von fremdem Geld? Wieviel vorsichtiger seid ihr da als bei euch selbst?

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