Blujuice Oktober 22, 2010 Noch drei Verständnisfragen: 1. Über welches Vehikel kann ich denn eigentlich in Managed Futures investieren? Am liebsten wäre mir ein ETF auf einen Index, in jedem Fall möchte ich möglichst breit aufgestellt sein -> Stichwort: multi-strategy 2. Wenn ich richtig gelesen habe, werden Managed Futures zu den Hedge Fond Strategien gezählt. Ich habe auch gelesen, dass MF eine sehr geringe Korrelation zu allen anderen HF-Strategien aufweisen (daher ist es wohl sinnvoll beides im Portfolio zu haben). Dennoch habe ich die Sorge, dass ich mit meinem HF-ETF (s.o.) schon zu viel MF-Strategie abbilde und hier ein Klumpenrisiko entsteht - ist diese Sorge begründet? 3. Es gab hier die Empfehlung bei seinem HF-Investment, darauf zu achten, wenig Equity Hedge dabei zu haben. Warum ist das empfehlenswert? Wie stehe ich diesbezüglich mit dem DB Index dar (s.o.)? 1. Von einem Managed-Futures-ETF hab ich noch nichts gehört. Wär zwar denkbar, aber wozu? Es gibt aber verschiedene in Europa aufgelegte und regulierte Managed-Futures-Fonds. Wenn dir Diversifikation wichtig ist, könnte der Varengold CTA Hedge das richtige sein. 2. Der db x-trackers HF-ETF enthält nur sehr wenig Managed Futures. Das kannst du vernachlässigen. Wobei ich den HF-ETF wegen grottiger Performance und hohem equity-hedge-Anteil eh nie kaufen würde. 3. Die Strategie "equity hedge" zeichnet sich in aller Regel durch hohe, positive Nettoengagements am Aktienmarkt aus. Deswegen ist die Strategie positiv zum Aktienmarkt korreliert und bringt keine wirkliche Diversifikation - außer du hast gar keine Aktien im Portfolio. Auf dem Hedgefondsmarkt hat man es als Privatanleger noch schwerer als auf dem Managed Futures Markt. Es gibt zwar einen wunderbar transparenten ETF, der performt aber grottig. Dann gibt es noch die Sauren-Dachfonds, die zwar bessere Ergebnisse liefern, aber auch viel zu viel "equity hedge" enthalten. Das meiner Meinung nach einzige empfehlenswerte Produkt hab ich schon erwähnt, den BlueCrest AllBlue Fund in Form eines britischen investment trust. Das ist aber ein komplizierter Fonds mit komplizierter Besteuerung (intransparenter Investmentfonds), das außerdem nur über die London Stock Exchange zu haben ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maloney Oktober 23, 2010 Sollte man das ganze nicht komplett ander bewerten, ich glaube Sparfux hat mal sowas ähnlich für RK2 gemacht... 10% Aktien Welt - Aktienmarktrisiko 10% Aktien Value - Aktienmarktrisiko + Konjunkturrisiko 10% Aktien SmallCaps - Aktienmarktrisiko + Ausfallrisiko kleiner Unternehmen 10% Aktien Schwellenländer - Aktienmarktrisiko + Risiko unsicherer Staaten 10% Hedge Fonds Strategien - Kommt drauf an, Equity Hedge wäre mir zuviel zusätzliches Aktienmarktrisiko, wenn es schnell runter geht, ein Zinsrisiko gibt es wohl auch 10% Devisen Strategien - Kommt drauf an, Sehe hier Konjukturrisiko + Risiko unsicherer Staaten für mein Portfolio, ansonsten noch Zinsrisiken 10% Private Equity - Je nach Umsetzung Aktienmarktrisiko (listet PE) + Ausfallrisiko kleiner Unternehmen 10% Energierohstoffe - Konjunkturrisiko + Risiko "neuer" Energie (riesiges neues Ölfeld, entdeckung der Perpetuum mobile) + Zinsrisiko 10% Immobilien - Konjunkturrisiko (bei Gewerbeimmobilien), Zinsrisiko bei langen Mietverträgen die nicht Inflationsadjustiert sind, Mieterrisiko 10% Gold - Sehr speziell, definitiv gibt es ein Risiko neuer Vorkommen und evtl. ein umgekehrtes Zinsrisiko Also ich würde PE definitiv rauslassen, da man die Risiken schon mit Small Caps und ggf. Aktien drin hat. Ebenfalls rauslassen würde ich die Devisenstrategien, oder da zumindest genau gucken und nicht den "großen" dbxtracker nehmen, da man sich sonst viele Risiken schlicht dupliziert. Ähnliches gilt für Hedge Fonds, keine Strategien die nur andere Risiken duplizieren. Gold würde ich diversifizieren und andere EM mit rein nehmen, um das Risiko neuer Vorkommen zu minimieren. Der ganze Ansatz ist interessant, ich würde jedoch so herangehen, dass ich eine maximale Anzahl von verschiedenen Risiken in der Allokation habe. In einem zweiten Schritt würde ich versuchen darauf zu optimieren, dass ich bei zwangsläufig vorhandenen mehrfachen Risiken in einzelnen Assets, die renditeträchtigstens Risiken öfters drin habe, als die weniger profitablen. Der zweite Schritt ist denke ich im vorgeschlagenen 10x10 schon umgesetzt (z.B. mehr Aktienrisiken als Zinsrisiken) , aber mir fehlt ein bischen der erste Schritt. Da die Assets in sich ja schon diversifiziert sind, kann man denke ich davon ausgehen, dass man nur mit einem komplett neuen Risiko wirklich etwas Richtung höherer Effizienz bewegen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blujuice Oktober 23, 2010 Also ich würde PE definitiv rauslassen, da man die Risiken schon mit Small Caps und ggf. Aktien drin hat. Ebenfalls rauslassen würde ich die Devisenstrategien, oder da zumindest genau gucken und nicht den "großen" dbxtracker nehmen, da man sich sonst viele Risiken schlicht dupliziert. Ähnliches gilt für Hedge Fonds, keine Strategien die nur andere Risiken duplizieren. Gold würde ich diversifizieren und andere EM mit rein nehmen, um das Risiko neuer Vorkommen zu minimieren. Bei PE stimme ich zu, ansonsten kann ich deiner Analyse nicht folgen. Sowohl Devisenstrategien als auch Hedge Fonds (ohne equity hedge) und natürlich auch Managed Futures haben ein deutlich anderes Risikoprofil als alle passiven Anlageklassen, was sich auch bei der Korrelation zeigt. Deswegen würde ich unter keinen Umständen auf all diese Strategien verzichten. Ich persönlich hab zwar keine Devisenstrategien, aber nur, weil ich genügend große Hedgefonds- und Managed-Futures-Anteile am Portfolio halte. Höchstens dann, wenn jemand davon überzeugt ist, dass aktives Managment grundsätzlich keine Erträge liefern könne. Dann würde ich aber auf jeden Fall Renten mit ins Portfolio nehmen. Und zwar mit möglichst hoher Duration und möglichst geringem Ausfallrisiko. Sehr gut gefällt mir da der neue "ComStage ETF Commerzbank Bund-Future Leveraged TR" (WKN ETF561). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maloney Oktober 23, 2010 Bei PE stimme ich zu, ansonsten kann ich deiner Analyse nicht folgen. Sowohl Devisenstrategien als auch Hedge Fonds (ohne equity hedge) und natürlich auch Managed Futures haben ein deutlich anderes Risikoprofil als alle passiven Anlageklassen, was sich auch bei der Korrelation zeigt. Deswegen würde ich unter keinen Umständen auf all diese Strategien verzichten. Ich persönlich hab zwar keine Devisenstrategien, aber nur, weil ich genügend große Hedgefonds- und Managed-Futures-Anteile am Portfolio halte. Höchstens dann, wenn jemand davon überzeugt ist, dass aktives Managment grundsätzlich keine Erträge liefern könne. Dann würde ich aber auf jeden Fall Renten mit ins Portfolio nehmen. Und zwar mit möglichst hoher Duration und möglichst geringem Ausfallrisiko. Sehr gut gefällt mir da der neue "ComStage ETF Commerzbank Bund-Future Leveraged TR" (WKN ETF561). Mir ging es nicht darum die Dinger ganz rauszulassen (ausser beim PE) sondern nur darum das man sich die Sachen genauer anschaut, bevor man einen "großen" ETF kauft, der alle Strategien vereint. Zum Beispiel weiß ich nicht ob man bei einer "Schaukelbörse" einen Managed Future Fonds drin haben sollte, der Equity Hedge macht; bei den Devisenstrategien würde ich nicht unbedingt auf Zinsdifferenzgeschäfte mit Weichwährungen setzen (gegeben sei die angegebene Allokation mit vielen Aktien und einem Übergewicht an Emerging Markets). Ansonsten gut analysiert, bin nicht unbedingt von dem Erfolg aktiver Handelsstrategien überzeugt und habe bei mir stattdessen langlaufende Renten vorgesehen . Allerdings beschäftige ich mich erst seit 2-3 Jahren intensiver mit der Materie und kann mir durchaus vorstellen, das MF oder Devisenstrategien, die eben unabhängig von Zins- und Aktienmarktrisiken agieren, einen Mehrwert liefern . Da ich mich da jedoch nicht tief genug mit der Materie auskenne, würde ich persönlich das jetzt noch nicht machen... Sonst kaufe ich nachher noch aus Unkenntnis nur einen Risikohebel, anstatt zu diversifizieren... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Oktober 23, 2010 · bearbeitet Oktober 23, 2010 von Bärenbulle Sehr gut gefällt mir da der neue "ComStage ETF Commerzbank Bund-Future Leveraged TR" (WKN ETF561). Interessant ist der in der Tat. Aber ob der wirklich unter dem Strich positive Eigenschaften auf das Depot hat? Die Renditeerwartung liegt wohl nur leicht unter dem Geldmarktzins (da nur ein Teil für die Futures drauf geht), oder? Die Schwankung des Teils ist dafür recht ordentlich. Die Korrelation aber nicht wirklich zwingend negativ. Ob sich das rechnet. Sorry für OT. Gibt's eigentlich schon einen Faden dafür? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blujuice Oktober 23, 2010 Soweit ich weiß, wird auch die Margin verzinst (bzw. man kann als margin Bonds hintgerlegen). Aber das spielt für den Anlager eh keine Rolle, denn die Futures werden ja von der Commerzbank gehalten und nicht vom ETF. Der Anleger erhält von der Commerzbank auf jeden Fall den vollen Tagesgeldzins (minus Kosten). Und dann kommt noch zwei mal die Renditeerwartung des Bund-Futures dazu, die auch deutlich positiv sein sollte (so ungefähr Renditeerwartung 10-jähriger Bundesanleihen minus risikofreier Zins). Eine grobe Überschlagsrechnung (2*2,47% auf 10-jährige Bunds minus 1*0,85% EONIA minus 0,20% Kosten) ergibt eine Renditeerwartung von ca. 3,9%, was für Bundesanleihen phänomenal viel wär (30-jährige Bunds werfen ~3% ab). Auch nach möglichen Rollkosten (die bei financial futures eh kein solches Thema sind) oder wenn der Markt einen höheren Zinssatz als EONIA zugrundelegt, sollte trotzdem noch genug übrig bleiben. Eine Depotstabilisierung ergibt sich bestimmt. Während der großen Aktienmarktkrisen der näheren Vergangenheit sind Bund Future und 10-jährige Bunds deutlich angestiegen und die generell günstige Korrelation zwischen Renten und Aktien lässt sich ja anhand von Vergangenheitsdaten zeigen. Ich finde den Hebel allerdings noch zu gering. Um aktienmarkttypische Schwankungen zu erzielen, wär wohl ein 3X bis 4X Leveraged ETF nötig. Und ich kann spontan auch nicht sagen, ob es zu Problemen aufgrund der Pfadabhängigkeit kommen kann. Die Strategie, mittels Futures gehebelt in Renten zu investieren, um aktien- oder rohstoffähnliche Schwankungen zu erreichen, wird übrigens von den AC Statistical Value Market Neutral Fonds umgesetzt. Und das sehr erfolgreich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Oktober 24, 2010 Wenn der Bundfuture eine positive Renditerwartung hat ist das natürlich sehr hübsch und einen eigenen Thread wert: https://www.wertpapier-forum.de/topic/33695-comstage-etf-commerzbank-bund-future-leveraged-tr/#entry624944 Dann bitte den ETF dort weiter Diskutieren. Sorry for OT. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Crazy Casino Oktober 25, 2010 So, prima! Danke für die Ratschläge! Das heißt für mich aktuell folgendes Portfolio (jetzt wo ich noch nicht gekauft habe, kann ich ja nich hin und her schieben ): CHANCE: 60% Aktien (BIP-Weltportfolio / Übergewichtung: Value/SC/EM) 10% Managed Futures (Varengold CTA Hedge) 10% Devisenstrategie (Was ist da empfehlenswert? ETFs gibt es hier wohl keine breiten und guten...?) 10% Energierohstoffe (Future-ETF auf GSCI) 5% Immobilien (Internationaler OI, BW-Renta-International? Was ist da gut?) 5% Physisches Gold SICHERHEIT: 5% Immobilien (Internationaler OI, BW-Renta-International? Was ist da gut?) 5% Physisches Gold 90% Tagesgeld (Hopping) Anmerkung: Der Grund weshalb ich Immos und Gold jeweils in kleiner Dosis sowohl in meinem Chancen- als auch in meinem Sicherheitsdepot habe, ist, dass dies für mich eher Zwitterinvestments sind, die gut geeignet sind das Chancendepot zu diversifitieren und auch größeren Wertschwankungen unterliegen können, so dass sie nicht als "sicher" einzustufen sind. Auf der anderen Seite sind es doch vergleichsweise ruhige, konservative Investments. Also habe ich hier nach einem Kompromiss gesucht: So viel davon in den Chancenteil, dass nicht zu viel Renditechance gestohlen wird und so viel davon in den Sicherheitsteil, dass die Gesamtstabilität hier nicht gefährdet wird. Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich bei mir Chance- und Sicherheitsteil je nach Anlagedauer zu entsprechenden Anteilen zusammenbaue (dabei wird der Chancenteil übrigens auch bei nur 1-jähriger Anlagedauer nie kleiner als 15%!). Also egal wie die Anlagedauer auch ist: Immos und Gold würden bei mir somit IMMER genau 5% des Gesamtvermögens ausmachen. Zwei Fragen zum Tagesgeld (Hopping): 1. Was haltet Ihr vom aktuellen Cortal-Consors Angebot (4% auf Tagesgeld!!!)? 2. Anleihen sind ja deshalb empfehlenswert weil sie negativ zu Aktien korrelieren. Habe ich diesen Effekt auch beim Tagesgeld-Hopping? Ich DANKE Euch! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Oktober 25, 2010 Zwei Fragen zum Tagesgeld (Hopping): 1. Was haltet Ihr vom aktuellen Cortal-Consors Angebot (4% auf Tagesgeld!!!)? 2. Anleihen sind ja deshalb empfehlenswert weil sie negativ zu Aktien korrelieren. Habe ich diesen Effekt auch beim Tagesgeld-Hopping? Zu 1.) Das Angebot gilt nur bei DEpotwechsel. Einfach mal die Bedingungen durchlesen. ERhältst du alle Fonds danach bei CC? Zu 2.) Tagesgeldhopping hat erstmal damit gar nix zu tun Aber auch der Tagesgeldkurs kann per definitionem nicht "sinken", also der Kurs steigt kontinuierlich an. Deswegen hast du höchstens eine Nullkorrelation zu Aktien. Da Aktien aber einen positiven Erwartungswert haben, wirst du de facto bei einer Korrelation irgendwo zwischen 0 und 0.1 landen. Für EONIA ETFs werden nicht mal Durationen berechnet, also Auswirkungen des Kurses auf Zinsänderungen. Erst Mittel- oder Langläufer ermöglichen Kursschwankungen entgegengesetzt zu Aktien, weil sie durch Kurssprünge auf fallende ZInsen reagieren (welche wir in wirtschaftlichen Krisenzeiten haben). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Crazy Casino Oktober 25, 2010 Das Angebot gilt nur bei DEpotwechsel. Einfach mal die Bedingungen durchlesen. ERhältst du alle Fonds danach bei CC? I know. Wie kommst Du darauf, dass ich die Bedingungen nicht gelesen habe? Und ja: bei CC bekomme ich alle Fonds, die ich aktuell haben möchte. Ich freue mich daher auf 12 Monate risikoloser 4%-Verzinsung Tagesgeldhopping hat erstmal damit gar nix zu tun Aber auch der Tagesgeldkurs kann per definitionem nicht "sinken", also der Kurs steigt kontinuierlich an. Deswegen hast du höchstens eine Nullkorrelation zu Aktien. Ich denke, dass das"Hopping" hier schon eine Rolle spielt. Denn wenn bessere Tagesgeldangebote auf den Markt kommen, kann ich dort hin wechseln. Sprich: Wenn die Zentralbanken die Leitzinsen erhöhen und damit die Konjunktuer entschleunigen, darf ich mich auf bessere Tagesgeldangebote freuen als ich aktuell habe. Somit erzeuge ich durch das Springen zum jeweils besseren Tagesgeldzins praktisch einen Hedge zu meinen Aktien. Ist das richtig? Was aber mache ich, wenn die Aktienkurse ohne eine Leitzinsveränderung sinken? Kommt es dann nicht eher zum umgekehrten Szenario: dass nämlich duch die erhöhte Nachfrage nach Sparprodukten, die Tagesgeld angebote unattraktiver werden? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag