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no_clue

Wozu braucht man Gold?

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no_clue

Hallo zusammen,

 

auf den ersten Blick scheint die Frage wohl ziemlich banal. Schließlich muss man schon ziemlich ignorant sein um in aktuellen Zeiten nicht zu wissen, dass Gold die Krisenwährung schlechthin ist. Was aber wird im Fall des Falles passieren? Man wird wohl erst im Nachhinein schlauer sein, aber nachdem ich aktuell ein Buch über Staatsbankrott lese, das bei amazon zwar bestens bewertet ist, in meinen Augen aber eine große Panikmache ist, habe ich mir ein paar Gedanken dazu gemacht und wollte mit diesem Thread auch mal euch zu einem "Brainstorming" anregen.

 

Gold als Teil des Rohstoffanteils im Sinne einer risikostreuenden asset allocation möchte ich jetzt mal außen vor lassen, da ich den Eindruck nicht loswerden, dass diese der seltenste Grund ist warum Leute aktuell Gold kaufen. Auch der Autor oben erwähnten Buchs empfiehlt 50% seines Vermögens in Gold zu horten - kann dann wohl nicht mehr als Risikostreuung bezeichnet werden :rolleyes:

 

Also folgendes: Nicht nur die USA, sondern auch zahlreiche (ost)europäische Staaten und natürlich die PIIGS haben massiv über ihre Verhältnisse gelebt und mit riesigen Rettungsprogrammen sich womöglich auch verhoben, aber was wird passieren wenn die EU, einzelne Länder oder sogar Deutschland den Bankrott erklären muss?

 

Wenn man sich so die Bankrottstaaten der näheren Vergangenheit anschaut, fällt mir eines auf: Von Gold als Ersatzwährung konnte ich nirgendwo was finden! Die Währung blieb zumeist erhalten, wurde gegebenfalls durch ein Gutscheinsystem ergänzt (Argentinien) und stark abgewertet. Klar müssen die Bürger durch höhere Steuern und geringere Sozialleistungen die Hauptlast tragen (wer denn sonst). Wozu aber brauche ich das Gold, das mir aktuell jeder Hobbybanker andreht? Wenn überhaupt kann ich ja wohl nur mit Münzen oder Barren was anfangen, die bei mir zuhause liegen. Ich kann wohl kaum zu einem ETF-Gold Fonds Manager gehen und ihn bitten, dass er mir jetzt meinen Anteil an seinem Fonds auszahlt - zumindest nicht in Gold. Glaube nicht, dass die ihr Gold in handlichen Münzen horten. Wenn ich in der Bank bunkere, könnt im schlimmsten Fall die Bank geschlossen werden und ich komm an die Schließfächer nicht mehr ran. Also zuhause.

 

Jetzt hab ich die Wahl zwischen "kleinen" Münzen mit relativ hohen Prägeaufschlag und "großen" Münzen, für die ich relativ weniger zahlen muss. Wenn jetzt der Euro nichts mehr wert sein sollte, was mach ich dann mit meinen Goldmünzen? Soll ich ab jetzt meine 3 Frühstücksbrötchen und 2 Eier mit einer Goldmünze zahlen? Wär bißchen teuer! Soll ich die Münze vielleicht vierteln oder 16teln?

 

Ist ein Tauschsystem auf Sach- und Dienstleistungsbasis nicht die wahrscheinlichere Alternative bei einem Totalkollaps? Der Bäcker erhält ein paar Eier für seine Brötchen und der Elektriker darf für seine Hilfe dem Arzt seine Tochter vorstellen?

 

Gold als Versicherung und Teil der asset allocation ja, aber als Geldersatz im täglichen Leben?

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Zinsen

Nein. Lieber Ziggis oder Konserven, wenn du zu den Panickern gehörst.

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John Silver

...

Nein, das funktioniert im Prinzip anders.

 

Beispiel (beliebige Annahme):

Vor Inflation oder "Kollaps" usw.

Gold Unze = 1000 $ und 1 $ = 1 und 1 kg Brot kostet 1

 

Nach Inflation oder "Kollaps" usw. IN DEUTSCHLAND

Gold Unze = 1000 $ und 1 $ = 5 und 1kg Brot kostet 5 (wegen der Inflation/Krise usw.)

(Ist ein Beispiel, normalerweise würde sich natürlich auch das Gold/$ Verhältnis ändern bei einem Kollaps einer grossen Volkswirtschaft.)

 

Jetzt tauscht Du Dein Gold in Dollar und zahlst auch mit Dollar. Oder Du tauscht Dein Gold direkt in Euro.

Damit ist in diesem Beispiel der Wert Deines Geldes konstant geblieben. Hättest Du statt Gold Euro in

Bar gehalten, hätten sich die Preise für Dich verfünfacht.

 

Nebenbei: Ich glaube nicht an das Ende der Welt in naher Zunkunft und ich halte Gold derzeit für zu hoch bewertet.

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Zinsen

Der Dollar würde in solch einem Szenario aber genauso abwerten. Vielleicht doch klassisch CHF?

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John Silver

Gut, dann nehme halt Fantasiewährungen und ersetze Dollar durch Credits und Euro durch Taler und ersetzte Deutschland durch Treasure Island. ;)

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

CHF ist keine Phantasiewährung genauso wie YEN, wobei diese Währung echt spannend ist wg. der Verschuldung und dem Carrytrade, sogar China soll reingehen.Aber nichts ist spannender als eine Hartwährung auf tönernen Füßen. Doch lieber Ziggis?

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no_clue

... und sollte es zu einer Hyperinflation kommen, dann hilft mir auch mein frisch zurückgetauschtes Geld nicht mehr, weil ich beim Wertverfall zuschauen kann...

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John Silver
· bearbeitet von John Silver

No_Clue, Du hast das nicht verstanden.

Man tauscht das Gold jeweils in eine andere "stabilere" Währung. Und dann bezahlst Du eben mit "Währung X" statt mit Deiner Heimatwährung (siehe auch Beispiel) oder tauscht dann nach und nach Währung X in die jeweilige Heimatwährung. Man muss ja nicht das ganze Gold umtauschen oder die gesamte Fremwährung in einer Hyperinflation sofort in die Heimatwährung tauschen.

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XYZ99

.... Ist ein Tauschsystem auf Sach- und Dienstleistungsbasis nicht die wahrscheinlichere Alternative bei einem Totalkollaps? Der Bäcker erhält ein paar Eier für seine Brötchen und der Elektriker darf für seine Hilfe dem Arzt seine Tochter vorstellen?

 

Gold als Versicherung und Teil der asset allocation ja, aber als Geldersatz im täglichen Leben?

Aber nein, warum soll denn ein "Währungs-Totalkollaps" überhaupt in irgendeiner Weise schlimm werden müssen? Dann kommt eben einfach ein neuer Euro, mit zB 1:100 Umtauschfaktor (oder mehr, es muß sich ja schließlich lohnen) und über Nacht ist aus deinem Depot 100 k eines von 1 k geworden. Das Leben wird einfach weiter gehen und beim Bäcker wirst du wohl fast 1:1 mit neuem Euro bezahlen müssen. Ist aber kein Problem, weil man in diesem Fall auch weiterhin "neue Euros" wie zuvor verdienen würde...

Die Wirtschaft wird natürlich gleich wieder boomen, die Banken werden selbst bei einem Umtausch 1:1000 noch mehr als genug haben und an flächendeckenden Kapitalerhöhungen (die einer Neuemission gleichkommen) mehr als genug verdienen können. Bei diesem (größtmöglich optimistischen) Szenario dürfte Gold nominal & relativ bedeutend weniger als die alte Währung verloren haben.

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billy-the-kid

Jetzt hab ich die Wahl zwischen "kleinen" Münzen mit relativ hohen Prägeaufschlag und "großen" Münzen, für die ich relativ weniger zahlen muss. Wenn jetzt der Euro nichts mehr wert sein sollte, was mach ich dann mit meinen Goldmünzen? Soll ich ab jetzt meine 3 Frühstücksbrötchen und 2 Eier mit einer Goldmünze zahlen? Wär bißchen teuer! Soll ich die Münze vielleicht vierteln oder 16teln?

 

Für kleine Dinge eignen sich Silbermünzen, bevorzugt DM und Euro-Münzen. Letztere sind nicht nur Rohstoff-Anlage, sondern auch gesetzliches Zahlungsmittel, und die DM sind noch unbegrenzt umtauschbar.

Für mittelgroße die populären Goldmünzen (wegen größere Bekanntheit vermutlich im Krisenfall bessere Akzeptanz).

Für ganz große Diamanten ("auf der Flucht in den Mantel einnähen"). Ob es so schlimm kommt? :lol::o

 

Wenn "nur" eine dritte Ölkrise kommt, hilft auch eine PV-Anlage auf dem Dach, ein Elektroauto in der Garage ...

 

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt ... :w00t:

 

Grüße,

billy-the-kid

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philice

Du sollst das Gold ja nicht kaufen um damit in der Super-Krise dein Brot zu bezahlen sondern um dein Kapital vor zu großer Inflation zu schützen. Ob die Münzen also groß oder klein sind ist also ziemlich Schnurz.

 

Im Grunde würde ich deine Frage aber eh anders beantworten:

 

Ich brauche Gold um zu Beginn einer durch die Medien hoch tematisierten Krise dieses zu kaufen und dann wieder zu verkaufen wenn jeder Hinz und Kunz auf Grund von Panikmache nachgelegt hat und der Wert des Edelmetalls dadurch schön gestiegen ist und mir Rendite einbringt.

 

Zur Kapitalschützung würde ich mir eher eine Immobilie kaufen. Da kannste im Notfall zumindest drin wohnen wenn die ganze Wellt kollabiert. Denn dann hilft eh weder die eine Anlage noch die andere. :-P

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Das ist aber einfach eine Währungsumstellung und keine Währungsreform. Wenn deine Schulden gezehntelt werden, deine Einnahmen aber auch, genauso wie deine Vermögenswerte, ist doch nichts gewonnen. Es muss bei einer Währungsreform schon wohl oder übel zu einer effe3ktiven Schuldenherabschreibung kommen.

 

Hatte ich falsch gelesen, aber das stellst du dir glaub ich zu einfach vor. Das wird Verwerfungen geben.

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fisher

In Krisenzeiten ist etwas Wertbeständiges von Vorteil.

Ob es Gold sein muss, das sei dahingestellt. Als Tauschmittel jedoch gut geeignet!

Ein Haus mit großem Garten ist wahrscheinlich wichtiger.

In diesem Garten sollten sich Obstbäume befinden und auch Anbaufläche für Gemüse vorhanden sein.

Auf "Zierschiss" im Garten kann man im Krisenfall gut verzichten. Alles muss essbar sein.

Ein gut funktionierendes Auto mit Dieselmotor ist wichtig.

Falls es keinen Sprit mehr gibt dann eben gute und stabile Fahrräder mit entsprechenden Ersatzteilen.

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Akaman

Ein gut funktionierendes Auto mit Dieselmotor ist wichtig.

Je nachdem, mit welcher Art Krise du rechnest, kann ein Dieselfahrzeug uU die schlechteste Wahl sein (selbst erlebt in diesem Sommer in Zentralasien).

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BondWurzel
Tauschmittel jedoch gut geeignet!

 

Alter Irrglaube, in der Krise schlecht, da der Preis erheblich gedrückt wird oder gesetzliche Abgaben erfolgen können, nur vor der Krise effektiv.

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XYZ99
Tauschmittel jedoch gut geeignet!

 

Alter Irrglaube, in der Krise schlecht, da der Preis erheblich gedrückt wird oder gesetzliche Abgaben erfolgen können, nur vor der Krise effektiv.

Und ich biete (bzw hab geboten): durch die Krise effektiv. ^_^

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

 

 

Alter Irrglaube, in der Krise schlecht, da der Preis erheblich gedrückt wird oder gesetzliche Abgaben erfolgen können, nur vor der Krise effektiv.

Und ich biete (bzw hab geboten): durch die Krise effektiv. ^_^

 

Nur für die die in der Krise nicht erhebliche Verluste hinnehmen wollen oder, wenn das Gold sogar konfisziert wird in die Röhre schauen. Man sollte das Thema ruhig ernst nehmen, Gold kann man nicht essen und die anderen haben auch nichts zu beißen, jedes Huhn ist in der Krise mehr wert oder man wird dramatisch über den Tisch gezogen. XYZ99, so junge Burschen wie du stochern da im Nebel herum.

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checker-finance

wie wäre es den mit einem goldenen colt. kann man zwar auch nicht essen, aber man damit die eigenen vorräte verteidigen und mehren.

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matchbox

wie wäre es den mit einem goldenen colt. kann man zwar auch nicht essen, aber man damit die eigenen vorräte verteidigen und mehren.

 

Gerd Fröbe lässt grüßen B)

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losemoremoney

Mal nen anderer Vorteil die 250 Jahre vor Abkopplung vom Goldpreis hat sich das Preisniveau zwischen 70 und 180 bewegt.

Danach ist es bis Ende 1980 auf 600 gestiegen.

 

Gold als Altersvorsorge bringt mit Sicherheit keine Zinsen, der Kaufkrafterhalt ist jedoch gewährleistet und bietet Planungssicherheit im Alter.

 

Ich denke die wenigsten Deutschen werden im Laufe ihres Lebens soviel Kapital und Rendite darauf erwirtschaften,das Sie mit 67 finanziell frei sind und von den Zinsen leben können, viel wahrscheinlicher ist es,das Sie vorher arbeitslos werden( 1 Jahr reicht schon) , ihr Vermögen(Aktien;Festgeld;Immo´s..), offenlegen und verbrauchen müssen bevor Sie einen Cent Stütze bekommen.

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XYZ99

Warum muß es immer gleich in die übelsten & paranoiden Horrorszenarien führen, wenn das Thema "Gold" angesprochen wird?

 

Das liegt natürlich zum Teil an all den Gold-Fanatikern, die ihr geliebtes Edelmetall emotional über alles zu stellen scheinen und ihr Gold als einzig "sicher" hinstellen, wozu als Kontrast natürlich diese Horrorszenarien ganz dienlich sind. Deren ausgelebte Horrorphantasien werden dann von den Goldhassern übernommen, freilich mit Ironie & ohne viel weiterzudenken. Daß Gold eigentlich "nutzlos" ist und keinen Wert hat, dazu keinen Mehrwert erbringen soll, darin erschöpft sich meistens das sachliche Gegenargument gegen Gold.

 

Der eigentliche Nutzen, der von Gold zu erwarten ist, ist der, den das Zeug schon häufiger abgegeben hat: eine universelle Sicherheit zu bieten, auf der Geldumlauf basieren kann. Diese Funktion wurde zwar abgeschafft, es ist aber nicht unrealistisch, daß sie wieder benötigt werden könnte. Der Übergang könnte schnell und schmerzlos erfolgen und ziemlich unspektakulär.

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BondWurzel
der Kaufkrafterhalt ist jedoch gewährleistet und bietet Planungssicherheit im Alter.

 

auch für den, der jetzt bei 1300 kauft?

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fisher

Ein gut funktionierendes Auto mit Dieselmotor ist wichtig.

Je nachdem, mit welcher Art Krise du rechnest, kann ein Dieselfahrzeug uU die schlechteste Wahl sein (selbst erlebt in diesem Sommer in Zentralasien).

 

Im Krisenfall dürfte es eher noch Heizöl (größerer Tank) als Benzin geben.

 

Tauschmittel jedoch gut geeignet!

 

Alter Irrglaube, in der Krise schlecht, da der Preis erheblich gedrückt wird oder gesetzliche Abgaben erfolgen können, nur vor der Krise effektiv.

 

Die Preisdrückung findet eher bei Waren des täglichen Bedarfs statt.

Diese Waren sollte man natürlich selbst vorhalten um nicht "über den Tisch gezogen" zu werden.

Das Tauschmittel sollte natürlich auch in kleinen Stückelungen vorrätig sein.

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fisher
der Kaufkrafterhalt ist jedoch gewährleistet und bietet Planungssicherheit im Alter.

 

auch für den, der jetzt bei 1300 kauft?

 

Für den vielleicht nicht.

Aber was ist mit dem, der vor fünf Jahren gekauft hat?

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John Silver

Warum muß es immer gleich in die übelsten & paranoiden Horrorszenarien führen, wenn das Thema "Gold" angesprochen wird?

...

Ich weiss es auch nicht Albert, aber ich stimme Dir zu.

 

...

Die Preisdrückung findet eher bei Waren des täglichen Bedarfs statt.

Diese Waren sollte man natürlich selbst vorhalten um nicht "über den Tisch gezogen" zu werden.

Das Tauschmittel sollte natürlich auch in kleinen Stückelungen vorrätig sein.

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