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dulli

Stuttgart 21

pro oder contra  

133 Stimmen

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checker-finance

Die "Parkschützer" wollen also weiter Fundamentalopposition betreiben:

 

http://www.ftd.de/politik/deutschland/:volksabstimmung-die-gewinner-und-verlier-des-s21-votums/60135285.html

Als radikalste Gegner von S21 gelten die sogenannten Parkschützer. Sie wollen verhindern, dass Bäume im Schlossgarten gefällt werden, dort, wo der unterirdische Bahnhof gebaut werden soll. Den ganzen Winter durch haben sie die alten Platanen geschmückt, Fotos daran befestigt und dekorierte Tischchen davor aufgebaut. Gut möglich, dass sich die Verlierer der Abstimmung nun aufsplitten in einen kleinen harten Kern von Aktivisten und in etliche Organisationen, die weiter kritische Sacharbeit betreiben. Ob die Proteste ein für alle Mal zu Ende sind, ist damit fraglich.

Als Kern des aktiven Widerstands könnten die "Parkschützer" übrigbleiben. Ihr Sprecher Matthias von Herrmann sagte, es sei nur über die Finanzierung des Projekts, nicht über den Bahnhof als solchen abgestimmt worden. Er kündigte bereits für Montagabend die nächste Demonstration an und forderte Kretschmann auf, sich von der Bahn in der Kostenfrage nicht über den Tisch ziehen zu lassen. Herrmann versichert: "Wir stellen unsere Aktivitäten erst ein, wenn Stuttgart 21 beendet ist."

 

Wer finanziert diese Leute und ihre Aktionen eigentlich?

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Superhirn

Die "Parkschützer" wollen also weiter Fundamentalopposition betreiben:

 

Wer finanziert diese Leute und ihre Aktionen eigentlich?

 

Gute Frage.

 

 

Aber wie die Grünen jetzt diese Niederlage in einen Sieg umzudeuten versuchen, verschweigen wie Millionen in diesem Volksentscheid verbrannt wurden, und noch nicht einmal der GrüneBetonkopf von seinem Ministeramt zurücktritt, das ist alles nur erbärmlich.

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Anleger Klein

Boah ich krieg nen Anfall...steht hier zwar schon alles in verschiedenen Posts verteilt, aber ich muss mich einfach nochmal drüber aufregen...erst wollte man eine Volksabstimmung und hat das Prozedere davor verurteilt und nun passt einem das Ergebnis nicht und man demonstriert weiter...sorry, aber Demokratie heißt auch, dass man mal zur Minderheit gehört die sich der Mehrheit nach der Entscheidungsfindung fügen muss...wenn man Sätze wie "Ihr Sprecher Matthias von Herrmann sagte, es sei nur über die Finanzierung des Projekts, nicht über den Bahnhof als solchen abgestimmt worden." (siehe #451) liest, fragt man sich schon was in solchen Köpfen vorgeht. Klar, wir finanzieren das aber bauen es nicht!?

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
Die "Parkschützer" wollen also weiter Fundamentalopposition betreiben:

 

Herrmann versichert: "Wir stellen unsere Aktivitäten erst ein, wenn Stuttgart 21 beendet ist."

 

Wer finanziert diese Leute und ihre Aktionen eigentlich?

Guckst du hier.

 

Doch sein Studium der Politik, Wirtschaft und Chemie ist schon einige Jahre her. Nach dem Magisterabschluss hat er sieben Jahre als Assistent der Geschäftsführung bei einem Autozulieferer hinter sich und einige Monate Arbeitslosigkeit, in denen er sich voll seiner ehrenamtlichen Tätigkeit für die „Parkschützer" widmen konnte.

Studium: Ich vermute (unterstelle) mal: BAföG

Arbeitslosigkeit: ALG, natürlich nicht zur Stellensuche genutzt, sondern um zu protestieren.

 

Noch Fragen?

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DON

Studium: Ich vermute (unterstelle) mal: BAföG

 

Wohl kaum, denn

 

 

... Öffentlich präsent ist der Sohn einer Gymnasiallehrerin und eines Philosophie-Professors ...

 

aus deinem Artikel

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teffi

Ohne jetzt den ganzen Thread gelesen zu haben oder eine besondere Meinung zu S21 zu haben, muss ich mal was loswerden, was mir derzeit bei den Nachrichten immer kommt:

 

Jetz is aber mal Schluss!

 

Wenn ich erst jahrelang ignoriere, dass da ein Bahnhof geplant wird (da habe ich das erste mal versagt), er mich aber dann plötzlich doch aus irgendeinem Grund interessiert, und ich dann Randale mache als wäre hier irgendwas wichtiges auf dem Spiel (face it, das ist einfach nur eine weitere Geldverschwendung, es geht hier weder um Leben noch Freiheit), und mir dann gutmütigerweise ein Volksentscheid zugestanden wird, bei dem ich dann nicht mal die Mehrheit bekomme, dann habe ich mich gefälligst zu fügen. Da kann ich noch so engagierter Rentner sein und behaupten, die ganze Welt stünde hinter mir, und das Projekt kann noch so absurd sein: man muss auch mal kapieren, dass man nicht ständig wegen seiner persönlichen Befindlichkeit in die Rechte anderer eingreifen darf.

 

Sage ich als Quotengrüner und Linksradikaler (aus WPF-Sicht).

 

So, und jetzt sagt mir, wo ich überall falschliege. Ich habe nämlich eigentlich keine Ahnung von S21 und sitze gerade am Stammtisch;).

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checker-finance

Boah ich krieg nen Anfall...steht hier zwar schon alles in verschiedenen Posts verteilt, aber ich muss mich einfach nochmal drüber aufregen...erst wollte man eine Volksabstimmung und hat das Prozedere davor verurteilt und nun passt einem das Ergebnis nicht und man demonstriert weiter...sorry, aber Demokratie heißt auch, dass man mal zur Minderheit gehört die sich der Mehrheit nach der Entscheidungsfindung fügen muss...wenn man Sätze wie "Ihr Sprecher Matthias von Herrmann sagte, es sei nur über die Finanzierung des Projekts, nicht über den Bahnhof als solchen abgestimmt worden." (siehe #451) liest, fragt man sich schon was in solchen Köpfen vorgeht. Klar, wir finanzieren das aber bauen es nicht!?

 

Es ist ja nicht nur so, dass es nur ein Volksabstimmung dazu gab. Vorher ist auch schon eine Schlichtung durchgeführt worden. Von dem jahrelangen vorherigen Verwaltungs- und Genehmigungsverfahren mal ganz abgesehen.

 

Die Parkschützer zeigen jetzt ihr wahres Gesicht: Bürgerbeteiligung und Demokratie interessieren sie nur solange, wie das zum in ihren Augen richtigem Ergebnis führt. Damit diskreditieren sie auch solche Ansätze wie Bürgerbeteiligung, Schlichtung und Volksabstimmung. Mit jemandem, der ein Schlichtungsergebnis von vornherein nur akzeptiert, wen seineMaximalposition herauskommt, hat es auch von keinen Sinn, eine solches Verfahren durchzuführen.

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Antonia
· bearbeitet von Antonia

Ich hatte schon länger nichts mehr von Stuttgart21 gehört - nur, dass es immer noch regelmäßig Demos dagegen geben solle. Ich selbst finde nach wie vor Stuttgart21 unsinnig, aber nach der Volksabstimmung habe ich mich nicht weiter damit beschäftigt. Eigentlich interessierte mich damals auch viel mehr das Thema Wutbürger, ich hatte das Gefühl, da läuft mehr als nur "gegen den neuen Bahnhof sein".

 

Nun war gestern die 150. Montagsdemo.

Hier auf YouTube der Hauptredner. Es geht um den Bahnhof, aber auch, wie wir unsere Zukunft gestalten wollen. Sehr interessant. Die ersten 9,3 min geht es um den Bahnhof, danach wird es allgemein politisch.

 

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akku5

Die Sinnhaftigkeit von Stuttgart 21 kann ich nicht beurteilen. Dazu bin ich zu weit weg. Ich empfinde es allerdings als Respektlosigkeit der Demonstranten gegenüber dem eindeutigen Votum der Bürger aus BW. Aber offensichtlich haben nicht nur Links- und Rechtsradikale ein Problem mit Demokratie.

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dulli

Bin leider zu nah dran. Ich muss mit dem Lärm, Blockade und den Propagandaflyern(wer auch immer das finanziert) der lautstarken Minderheit leben.

 

Eine narzistische Veranlagung dem Hauptredner zu unterstellen, wäre wohl noch untertrieben. :-

 

Die Protestler werden wohl noch bis zur Bundestagswahl resteverwertet und der Linken zuge"führt".

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etherial

Die Sinnhaftigkeit von Stuttgart 21 kann ich nicht beurteilen. Dazu bin ich zu weit weg.

 

Das Projekt wurde zunächst mit 2 Milliarden angesetzt. Damals haben viele schon gewarnt, dass das viel zu billig ist und es vermutlich teuer kommt.

Beim Bürgerentscheid waren es auf einmal 4,5 Milliarden . Damals haben noch mehr gewarnt, dass damit nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist.

Heute sind es 6 Milliarden .

 

Gibt es dazu noch etwas nachzudenken? Wenn ein Projekt für 2 Milliarden sinnvoll war, dann ist doch schwer davon auszugehen, dass es für 6 Milliarden ein totaler Flop ist. Bestehen da noch Zweifel über die Sinnhaftigkeit?

 

Und was bringts? Ausländer fliegen nach München und fahren nicht mit dem Zug. Stuttgarter fliegen auch. Schon ein wenig fraglich wie die 6 Milliarden wieder reinkommen sollen? Durch Erhöhung der Preise?

 

Verglichen mit unseren Krediten an kränkelnde Eurostaaten ist das läppisch, aber hat schonmal jemand überlegt, dass der deutsche Bildungsetat bei 12 Milliarden liegt? D.h. zwei Projekte wie Stuttgart 21 weniger und wir könnten die Bildung in ganz Deutschland neutral finanzieren?

 

Ich empfinde es allerdings als Respektlosigkeit der Demonstranten gegenüber dem eindeutigen Votum der Bürger aus BW. Aber offensichtlich haben nicht nur Links- und Rechtsradikale ein Problem mit Demokratie.

 

Eine unangenehme Begleiterscheinung der Demokratie ist, dass Leute mitwählen, die die Konsequenzen ihrer Wahl nicht einschätzen können oder nicht betroffen sind. Tatsächlich werden die 6 Milliarden auf die Bürger umgelegt. Das bedeutet, wenn man es auf die Bürger Baden-Württembergs (die ja für das Abstimmungsergebnis verantwortlich sind) umlegt, müsste jeder (auch Kinder, Arbeitslose, Rentner) 600 zahlen. All das muss über Staatsverschuldung oder Steuern indirekt von uns gezahlt werden. Ich bin schon ziemlich sauer wie rücksichtlos die Wahlbürgerschaft bei diesem Entscheid mit meinem Geld umgegangen ist. Griechenland lässt grüßen. Naja, seis drum. In Diktaturen läuft es ja noch schlechter ...

 

Nun zu deinem zweiten Statement: Demonstranten sind nicht respektlos gegenüber einer demokratischen Entscheidung. Demonstration ist ein Grundrecht. Das unterscheidet einen Modernen Rechtsstaat von einer Scheindemokratie, wie sie gerade in Ägypten entsteht. Dort beschwert sich Mursi sicher auch über die Respektlosigkeit der Demonstranten gegenüber einem eindeutigen Votum der Bürger ...

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Schinzilord

Interessanter Vorschlag aus England, wo sie für internationale Großprojekte eine zentrale Organisationsstelle haben:

In D wird jedes Großprojekt von Dilettanten organisiert (ist ja auch klar, sowas wie Stuttgart 21, Berliner Flughafen, Elbphilharmonie) wiederholt sich in einer Stadt / Region nur alle 50 Jahre, womit nie Erfahrung aufgebaut werden kann.

Wenn ein Stadtbeamter / Ministerialbeauftragter oder wer auch immer für sowas verantwortlich ist, kostspielig die Erfahrungen gesammelt hat, geht er in Pension bzw. verfällt seine Erfahrung.

In England gibt es eine Organisation, die jedes Jahr parallel ein paar Großprojekte betreut. Economies of Scale sozusagen.

 

Der zweite Punkt:

Wenn das aufgeblasene Ego von Politiker, die sich mit Großprojekte ein Phallussymbol schaffen wollen, in die Entscheidung maßgeblich eingreifen (siehe politische Fehlplanung Berliner Airport: zu viele Geschäfte, zu wenig Platz für Wartende Gäste), regiert nicht Vernunft und Objektivität, sondern der Irrsinn.

 

Somit ist jedes Großprojekt zur Kostenexplosion verdonnert.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Ich sehe nicht, wieso eine zentrale Behörde hier Abhilfe schaffen sollte.

Der Bauherr ist die Bahn. Da hat man Erfahrung mit Bahnhofsbauten und Bahntunneln.

Außerdem löst solch eine zentrale Behörde auch nicht den Grundkonflikt: Man baut nun diese transnationalen Hochgeschwindigkeitsstrecken und Kopfbahnhöfe lassen sich nur schwer bis gar nicht in diese integrieren. Nun stellt sich die Frage, ob man wie in Frankfurt oder Kassel einen Fernbahnhof am Rande der Stadt baut oder mit großen Aufwand den Hauptbahnhof anbindet.

Diese Grundfrage kann man nicht wegplanen.

Außerdem ist gerade dein genanntes Beispiel nicht unbedingt positiv zu sehen. London und der Südwesten werden mit Infrastukturgeldern überhäuft, während Mittel- und Nordengland immer weiter ins Hintertreffen geraten. Gerade in Deutschland, wo Berlin eine im Vergleich zu anderen Hauptstädten recht geringe Bedeutung hat, wäre eine zentrale Bundesbehörde eher ein Wasserkopf.

Elbphilharmonie als Prestigebau und Berliner Flughafen mit den nicht klar abgegrenzten Verantwortlichkeiten sind andere Themen, das kann man nicht in einen Topf werfen.

 

Deinen zweiten Punkt kann ich nur zum Teil nachvollziehen. Die Überbetonung der kommerziellen Verwertbarkeit des Flughafens (kann man auch ohne Probleme auf die modernisierten Bahnhöfe übertragen) ist doch gerade eine Folge der Kostenreduzierung. Normale Wartehallen und geräumige Abfertigungshallen/Bahnsteige sind halt Unkosten. Diese versuchte man möglichst klein zu halten, indem man den Raum mit Gewerbe "anreicherte". Dass dies im Widerspruch zum eigentlichen Zweck dieser Bauten steht, stimmt. Nur dann muss man halt mit höheren Kosten rechnen.

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Antonia
Geißler stellt Stuttgart 21 in Zweifel
FAZ

 

Ich vermute, Stuttgart 21 hat sich erledigt. :D

Und auf einmal war es auch gar nicht die Bahn, die das Projekt unbedingt wollte, sondern die Politik. Rudert die Bahn hier etwa zurück?

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WOVA1

Ich vermute, Stuttgart 21 hat sich erledigt. :D

Und auf einmal war es auch gar nicht die Bahn, die das Projekt unbedingt wollte, sondern die Politik. Rudert die Bahn hier etwa zurück?

 

Was die Bahn eigentlich will, ist die Schnellstrecke Stuttgart - Ulm (damit ICE und TGV nicht mehr im Blümchen-Pflück-Tempo die Geisslinger Steige hochbummeln) und eine Anbindung dieser Stecke an die Schnellstrecke Mannheim-Stuttgart.

Von daher hätte die Bahn wesentlich billiger und mit weniger Ärger eine Verbindung südlich von Stuttgart entlang der Autobahn bauen können und einen (wesentlich kleineren) Bahnhof in der Nähe des Stuttgarter Flughafens. So ungefähr wie in Kassel - ICE hält in Kassel-Wilhelmshöhe, in Kassel Hbf. halten nur Regionalzüge.

 

Nur: Landes- und Stadtfürsten reagieren oft etwas sauer, wenn 'ihr' Bahnhof von der grossen Welt abgehängt wird. Obwohl sie kaum jemals mit der Bahn fahren.

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Antonia

Hat nichts mit Stuttgart 21 zu tun, aber so viel zur Kostenexplosion bei Großprojekten.

Neuer Kostenschock in Hamburg: Der Bau der Elbphilharmonie verteuert sich nochmals um 200 Millionen Euro. Damit klettert die Gesamtsumme auf 575 Millionen ... Als die Stadt im Jahr 2005 den Bau des Konzerthauses beschlossen hatte, war die Landesregierung von Kosten in Höhe von 77 Millionen Euro ausgegangen.
Spiegel

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Dominique
· bearbeitet von Dominique

Willkommen Angela und Lothar

 

 

 

 

 

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Antonia
· bearbeitet von Antonia

An Stuttgart 21 interessiert mich hauptsächlich die Bürgerbewegung, die "Wutbürger" und was sie bewirken (können). Den Bahnhof selbst kenne ich nur flüchtig, hänge nicht dran, war schon länger nicht mehr dort.

 

Heute in der Stuttgarter Zeitung dazu:

 

In der Führungsetage der Deutschen Bahn ist die Sorge groß, für die Mehrkosten beim Bahnprojekt Stuttgart 21 auch persönlich haftbar gemacht zu werden. Wie die Stuttgarter Zeitung aus Kreisen des Aufsichtsrats erfuhr, will das Kontrollgremium ... deshalb ein Rechtsgutachten in Auftrag geben. Damit sollen die Haftungsrisiken der 20 Aufsichtsräte bei S 21 geprüft werden.

„Teils empört, teils sehr besorgt“ habe der DB-Aufsichtsrat in der Sitzung die erneute Kostenexplosion zur Kenntnis genommen, berichten Teilnehmer. Mit Blick auf das Finanzdebakel beim Berliner Flughafen und die schweren Turbulenzen beim Stahlkonzern Thyssen-Krupp sei bei vielen Kontrolleuren nun die Sorge groß, für die Fehlentwicklungen ebenfalls zur Rechenschaft gezogen zu werden. Dieses Risiko solle durch das Rechtsgutachten nun geprüft werden. ...

Angesichts dieser Mehrkosten stehe für die Aufsichtsräte, so heißt es, mehr denn je auch die eigene persönliche Haftung im Mittelpunkt. Zumal die Kritik an S 21 nun erneut verstärkt hochkoche und zu den Gegnern auch Juristen, Anwälte und Richter zählen, die Strafanzeigen nicht scheuten. Mit dem Gutachten wollen die DB-Kontrolleure dem Vernehmen nach unter anderem prüfen lassen, ob die vorhandene Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung, die auf Kosten des Konzerns für alle Aufsichtsräte besteht, mögliche Schadenersatzansprüche von dritter Seite abdecken würde. Die Police sieht nach Informationen der StZ keine Eigenbeteiligung der Kontrolleure vor.

 

Olala - vorbei das gemütliche Aufsichtsratsleben. Und sie fürchten die Gegner von S21, weil da Juristen dabei sind, die Strafanzeigen stellen könnten. :- Ob sie sich wieder beruhigt zurücklehnen, wenn klar ist, dass sie nicht zur Rechenschaft gezogen werden können?

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akku5

Die Sinnhaftigkeit von Stuttgart 21 kann ich nicht beurteilen. Dazu bin ich zu weit weg.

 

Das Projekt wurde zunächst mit 2 Milliarden angesetzt. Damals haben viele schon gewarnt, dass das viel zu billig ist und es vermutlich teuer kommt.

Beim Bürgerentscheid waren es auf einmal 4,5 Milliarden . Damals haben noch mehr gewarnt, dass damit nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist.

Heute sind es 6 Milliarden .

 

Gibt es dazu noch etwas nachzudenken? Wenn ein Projekt für 2 Milliarden sinnvoll war, dann ist doch schwer davon auszugehen, dass es für 6 Milliarden ein totaler Flop ist. Bestehen da noch Zweifel über die Sinnhaftigkeit?

 

Und was bringts? Ausländer fliegen nach München und fahren nicht mit dem Zug. Stuttgarter fliegen auch. Schon ein wenig fraglich wie die 6 Milliarden wieder reinkommen sollen? Durch Erhöhung der Preise?

 

Verglichen mit unseren Krediten an kränkelnde Eurostaaten ist das läppisch, aber hat schonmal jemand überlegt, dass der deutsche Bildungsetat bei 12 Milliarden liegt? D.h. zwei Projekte wie Stuttgart 21 weniger und wir könnten die Bildung in ganz Deutschland neutral finanzieren?

 

Ich empfinde es allerdings als Respektlosigkeit der Demonstranten gegenüber dem eindeutigen Votum der Bürger aus BW. Aber offensichtlich haben nicht nur Links- und Rechtsradikale ein Problem mit Demokratie.

 

Eine unangenehme Begleiterscheinung der Demokratie ist, dass Leute mitwählen, die die Konsequenzen ihrer Wahl nicht einschätzen können oder nicht betroffen sind. Tatsächlich werden die 6 Milliarden auf die Bürger umgelegt. Das bedeutet, wenn man es auf die Bürger Baden-Württembergs (die ja für das Abstimmungsergebnis verantwortlich sind) umlegt, müsste jeder (auch Kinder, Arbeitslose, Rentner) 600 zahlen. All das muss über Staatsverschuldung oder Steuern indirekt von uns gezahlt werden. Ich bin schon ziemlich sauer wie rücksichtlos die Wahlbürgerschaft bei diesem Entscheid mit meinem Geld umgegangen ist. Griechenland lässt grüßen. Naja, seis drum. In Diktaturen läuft es ja noch schlechter ...

 

Nun zu deinem zweiten Statement: Demonstranten sind nicht respektlos gegenüber einer demokratischen Entscheidung. Demonstration ist ein Grundrecht. Das unterscheidet einen Modernen Rechtsstaat von einer Scheindemokratie, wie sie gerade in Ägypten entsteht. Dort beschwert sich Mursi sicher auch über die Respektlosigkeit der Demonstranten gegenüber einem eindeutigen Votum der Bürger ...

 

Dass das Projekt so teuer wird ist zweifellos ein Ärgernis. Steigende Kosten sind aber kein spezielles Stuttgart21-Problem. Ich hab auch schon betont, das ich das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Projekts nicht einschätzen kann. Der Vergleich mit dem Bildungsetat des Bundes hinkt allerdings. Die 12 Mrd. sind nur der Bundesetat. Bildung ist in D jedoch hauptsächlich Ländersache. Insgesamt werden 2012 laut Destatis 110 Mrd. von Bund, Ländern und Gemeinden ausgegeben.

 

Zu deiner "unangenehme Begleiterscheinung" muß ich dir sagen, dass du deine Nase offensichtlich ganz schön hoch trägst. Sind alle Befürworter von S21 für dich blöde?? Oder bist du der geniale Verkehrsexperte der BR Deutschland ? Und was heißt "nicht betroffen". Da kann man gar keine klaren Grenzen setzen. Streng genommen tangiert das selbst mich als Preuße, denn ich zahl ja mit.

 

Zu den Demonstranten: Ich finde es durchaus als respektlos, wenn eine Minderheit, der Mehrheit von immerhin 58% bei der Abstimmung ihre Ansichten aufzwingen will. Das Demonstrationsrecht spreche ich ihnen nicht ab. Achtung gegenüber diesen Leute habe ich allerdings nicht.

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Dominique
· bearbeitet von Dominique
Zu den Demonstranten: Ich finde es durchaus als respektlos, wenn eine Minderheit, der Mehrheit von immerhin 58% bei der Abstimmung ihre Ansichten aufzwingen will. Das Demonstrationsrecht spreche ich ihnen nicht ab. Achtung gegenüber diesen Leute habe ich allerdings nicht.

 

Die Demokratie hat dann doch noch gesiegt und den OB-Kanditen bzw. CDU abgewählt.

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H.B.
· bearbeitet von H.B.

Zu den Demonstranten: Ich finde es durchaus als respektlos, wenn eine Minderheit, der Mehrheit von immerhin 58% bei der Abstimmung ihre Ansichten aufzwingen will. Das Demonstrationsrecht spreche ich ihnen nicht ab. Achtung gegenüber diesen Leute habe ich allerdings nicht.

 

Aus der Stuttgarter Zeitung von heute

 

 

Kostenexplosion bei Stuttgart 21 Bahn zweifelt selbst an Stuttgart 21

 

Stuttgart - Nach der erneuten Kostenexplosion bei Stuttgart 21 verschärft sich auch innerhalb der Bundesregierung und bei der Deutschen Bahn der Streit darüber, ob das Projekt fortgeführt werden sollte. Der Staatskonzern dementiert gleichwohl konkrete Ausstiegspläne. Inzwischen wird über Gesamtkosten von bis zu 10 Milliarden Euro und große Bauverzögerungen spekuliert.

 

Für Kritik und Verwirrung sorgte schon am frühen Freitagmorgen der Auftritt des zuständigen DB-Vorstands Volker Kefer im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages. Die SPD hatte kurzfristig eine Sondersitzung durchgesetzt, am Nachmittag folgte eine Aktuelle Stunde im Parlament auf Antrag der Grünen. In beiden Sitzungen hagelte es Kritik an der Bahn, die Mitte der Woche eingestanden hatte, dass bei Stuttgart 21 Mehrkosten von bis zu 2,3 Milliarden Euro zu erwarten sind und sich das Vorhaben damit auf bis zu 6,8 Milliarden Euro verteuern könnte. In der nicht-öffentlichen Sondersitzung ging Kefer nach Angaben mehrerer Teilnehmer spürbar auf Distanz zu dem umstrittenen Projekt. Demnach räumte der DB-Manager ein, aus heutiger Sicht würde man sich wohl „sehr gut überlegen“, ob man das Projekt anpacken würde. Als Begründung nannte er die stark gesunkene Wirtschaftlichkeit.

 

Auch wenn es einigen nicht passt: Die Zivilgesellschaft lässt sich im Südwesten der Republik nicht mehr an der Nase herumführen. Ob die Politik jetzt endlich den Stecker zieht?

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Antonia
· bearbeitet von Antonia

Auch wenn es einigen nicht passt: Die Zivilgesellschaft lässt sich im Südwesten der Republik nicht mehr an der Nase herumführen. Ob die Politik jetzt endlich den Stecker zieht?

Ich denke, der neue Bahnhof hat sich erledigt. Wie sich nun allerdings die Befürworter fühlen, kann ich gar nicht einschätzen. Ich war mal auf einem Geburtstag bei Verwandten in Stuttgart eingeladen, kurz vor der Volksabstimmung - der Geburtstag wurde zweimal gefeiert, einmal die Gegner und einmal die Pro-Leute. Es waren so viele heftige Emotionen auf beiden Seiten. Genau verstanden habe ich diese Wut nicht - es ging meiner Meinung nach eben nicht nur um den Bahnhof. Vielleicht wirklich wegen der sich ändernden Zivilgesellschaft (gegen den braven Schwaben?)

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Dominique
Ich war mal auf einem Geburtstag bei Verwandten in Stuttgart eingeladen, kurz vor der Volksabstimmung - der Geburtstag wurde zweimal gefeiert, einmal die Gegner und einmal die Pro-Leute.

 

Das ist traurig.

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dulli

Die sogenannten Wutbürger habe ich größenteils als intolerante Lemminge gegenüber Andersdenkenden kennengelernt.

Das Märchen von einer Bürgerbewegung der Mittelschicht ist definitiv nicht zutreffend.

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otto03

Die sogenannten Wutbürger habe ich größenteils als intolerante Lemminge gegenüber Andersdenkenden kennengelernt.

Das Märchen von einer Bürgerbewegung der Mittelschicht ist definitiv nicht zutreffend.

 

Zumindest haben die intoleranten Lemminge und die nicht vorhandene Bürgerbewegung der Mittelschicht zusammen Herrn Mappus (den Helden der nicht der Bürgerbewegung der Mittelschicht angehörenden) völlig demokratisch in die Wüste geschickt.

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Gast
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