Moneycruncher September 26, 2010 Bei Santander gibt es zweijährige Sparbriefe mit 3,0%, dreijährige mit 3,3%. Warum sollte man da überhaupt Anleihen mit Investmentgrade und vergleichbarer Laufzeit kaufen? Das kostet Gebühren, die Rendite ist geringer und man hat auch noch ein erhebliches Kursrisiko. Was spricht also momentan überhaupt für Anleihen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zinsjäger September 26, 2010 Man kann auf (noch weiter) fallende Zinsen spekulieren Die Liquidität ist ein Vorteil. Aber ansonsten? In dem geringen Zins/Renditebereich wäre mir alleine die Auswahl+Analyse der Anleihen zu zeitaufwändig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Moneycruncher September 26, 2010 Man kann auf (noch weiter) fallende Zinsen spekulieren Die Liquidität ist ein Vorteil. Aber ansonsten? In dem geringen Zins/Renditebereich wäre mir alleine die Auswahl+Analyse der Anleihen zu zeitaufwändig. Genau. Vielleicht gibt´s die vielen Anleihen nur, damit man sich in Foren darüber austauschen kann?!?!?! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zinsjäger September 26, 2010 · bearbeitet September 26, 2010 von Zinsjäger Die Anleihen haben schon ihre Daseinsberechtigung. In erster Linie für Anleihenfonds und Mischfonds...(+Versicherungen?) Diese können eben nicht den sicheren Teil in Sparbriefen anlegen... :- Als Alternative gab es früher die Geldmarktfonds und Immofonds. Beides ist nur noch eingeschränkt empfehlenswert und somit werden auch Anleihen m.M.m weiter an Bedeutung gewinnen. Ich stelle mir gerade vor wie E. Carmignac bei der Santander anruft: Ich würde gerne einen Sparbrief für 200 Mio. € - 2 Jahre zu 3% kaufen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mipla September 26, 2010 Man könnte sagen, dass die Bank den Intermediär (Ich glaube so heißt das ) /vermittler des Geldes darstellt und der Anleger/Privatkunde einen geringeren Zinssatz erhält als die Bank am Anleihenmarkt. Sehr sichere Anleihen wie z.B Pfandbriefe/Bundesanleihen haben derzeit aber eine geringere Rendite, stimmt also nicht mehr ganz. Andererseits gibt es ja auch Anleihen die eine höhere Rendite versprechen als Sparbriefe, bei gleicher Laufzeit, aber dementsprechend mehr Risiko.(z.B Griechenland) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Moneycruncher September 26, 2010 Man könnte sagen, dass die Bank den Intermediär (Ich glaube so heißt das ) /vermittler des Geldes darstellt und der Anleger/Privatkunde einen geringeren Zinssatz erhält als die Bank am Anleihenmarkt. Sehr sichere Anleihen wie z.B Pfandbriefe/Bundesanleihen haben derzeit aber eine geringere Rendite, stimmt also nicht mehr ganz. Andererseits gibt es ja auch Anleihen die eine höhere Rendite versprechen als Sparbriefe, bei gleicher Laufzeit, aber dementsprechend mehr Risiko.(z.B Griechenland) Tja, die bisherigen Anmerkungen führen zum gleichen Schluß. Für Privatanleger machen "sichere" Anleihen im Laufzeitbereich 2-5 Jahre derzeit wenig Sinn. "Gute" Sparbriefe sind sicherer, lukrativer und gebührenfrei. Für institutionelle Investoren bzw. Vermögensverwalter bietet sich diese Möglichkeit nicht, deswegen "müssen" sie Anleihen kaufen. Sehr bemerkenswert, wenn diese Zusammenfassung stimmt! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Prospektständer September 26, 2010 Für Festgeld spricht die höhere Sicherheit und für Anleihen die höhere Rendite. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon September 26, 2010 Für Festgeld spricht die höhere Sicherheit und für Anleihen die höhere Rendite. Aepfel und Birnen - hoehere Rendite bei (Unternehmens-)Anleihen bedeutet hoeheres Risiko, d.h. schlechtere Bonitaet. Somit sind sie wohl kaum mit Festgeld zu vergleichen; wenn ueberhaupt, dann muesstest du dem Bundesanleihen gegenueberstellen, und da ist die Rendite bei vergleichbaren Laufzeiten nicht hoeher sondern eher niedriger. Die Anleihen haben schon ihre Daseinsberechtigung. In erster Linie für Anleihenfonds und Mischfonds...(+Versicherungen?) Diese können eben nicht den sicheren Teil in Sparbriefen anlegen... :- Als Alternative gab es früher die Geldmarktfonds und Immofonds. Beides ist nur noch eingeschränkt empfehlenswert und somit werden auch Anleihen m.M.m weiter an Bedeutung gewinnen. So ein Bloedsinn - Anleihen gibt es, damit Unternehmen sich Kapital beschaffen koennen, nicht, damit Fonds ein handelbares, liquides Produkt zur Verfuegung steht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Prospektständer September 26, 2010 · bearbeitet September 26, 2010 von Prospektständer @Raccon: Der Vergleich ist doch durch den Themeneröffner vollzogen worden nicht von mir, pauschalisiert kann man wohl sagen, dass Festgeld durch die Einlagensicherungen sicherer ist als Bonds und das letztere im Normalfall (außer natürlich Bundesanleihen) die höhere Rendite erbringen... Denke dass Verhältnis von Rendite und Risiko müssen wir hier nicht weiter erörtern, das ist hier hoffentlich allen bekannt. €: Nachdem ich die vorherigen Post eher am Ziel vorbeigschossen sind, dachte ich, dass bring ich jetzt mal prägnant auf den Punkt... :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon September 26, 2010 @Raccon: Der Vergleich ist doch durch den Themeneröffner vollzogen worden nicht von mir,... Ok, fair enough. ... pauschalisiert kann man wohl sagen, dass Festgeld durch die Einlagensicherungen sicherer ist als Bonds und das letztere im Normalfall (außer natürlich Bundesanleihen) die höhere Rendite erbringen... Im Moment sind das fast ausschliessliche Anleihen aus dem Finanzsektor, der Grossteil (mehr als 75%) aber liegt unter der 3% Marke, von daher trifft die Pauschalisierung nicht so ganz zu. Investment-grade (AAA-BBB) EUR Unternehmensanleihen mit 2-3 Jahren Laufzeit Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin September 26, 2010 Also meine persönliche Kurzfassung wäre, dass es folgende ggf. wichtige Unterschiede gibt: 1. Liquidität (für Sparbriefe gibt es keinen Gebrauchtmarkt, für Anleihen schon eher, aber übrigens auch längst nicht immer) 2. Schuldner, ist halt einfach die Frage, wem man sein Geld leiht, macht halt ggf. einen Unterschied ob man's der Santander leiht, dem deutschen Staat, oder BASF Übrigens finde ich es nicht verwunderlich, dass die Sparbriefzinsen (der besten Angebote) über denen der dt. Staatsanleihen liegt, die Bank legt nämlich dein Geld nicht normalerweise in Staatsanleihen an, um deine Zinsen zu erwirtschaften, sondern sie vergibt traditionell Kredite and Privatleute und Firmen, und lebt von der Zinsdifferenz. Und Kredite kosten eben auch derzeit oft über 3%. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
freelunch September 26, 2010 Bei Santander gibt es zweijährige Sparbriefe mit 3,0%, dreijährige mit 3,3%. Warum sollte man da überhaupt Anleihen mit Investmentgrade und vergleichbarer Laufzeit kaufen? Das kostet Gebühren, die Rendite ist geringer und man hat auch noch ein erhebliches Kursrisiko. Was spricht also momentan überhaupt für Anleihen? Hallo, ich sehe es so, bis auf den GS der Depfa (die quasi nachrangige Bundesanleihe) - die 804294 - die mit ca. 8 % p.a. bis mitte 2012 erheblich mehr Rendite und damit einen angemessenen Spread abwirft, gibt es da keine Alternative, Man darf auch nicht vergessen, Santander ist in allen Einlagensicherungsfonds und die Garantie für die Spareinlagen der Bundesregierung gilt auch (was immer das zu bedeuten hat); weiterhin ist diese Bank aufgrund der Grösse richtig systemrelevant; Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marius September 26, 2010 1. das geld aus dem sparbrief erhälst du nur zu einem bestimmten zeitpunkt, wenn du das geld vorher brauchst erhälst du es nicht. 2, es gibt genug anleihen die sicher sind mit erheblich höheren zinsen in der laufzeit; z.b. glencore, wienerberger,HC oder peri warum deshalb sparbriefe kaufen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein September 26, 2010 Bei Santander gibt es zweijährige Sparbriefe mit 3,0%, dreijährige mit 3,3%. Warum sollte man da überhaupt Anleihen mit Investmentgrade und vergleichbarer Laufzeit kaufen? Das kostet Gebühren, die Rendite ist geringer und man hat auch noch ein erhebliches Kursrisiko. Was spricht also momentan überhaupt für Anleihen? Für den sicherheitsfanatischen Kleinanleger spricht zurzeit nichts für die Anleihe. Natürlich kann man - siehe obige Beiträge - das nicht verallgemeinern und schon gar nicht, sobald es um größere Summen geht. Der Gedanke, dass E. Carmignac bei der Santander anruft, um einen Sparbrief für 200 Mio. Jahre zu kaufen ist natürlich genauso abwegig wie die Vorstellung, dass Siemens bei Santander anruft und sagt "wir brauchen 1 Milliarde, verkauft mal eine neue Sparbriefserie". Allerdings sollte man auch folgendes überlegen: Falls (sehr großes falls!) Siemens, Daimler, BASF, etc. insolvent sind und ihre Anleihen nicht mehr bedienen können, glaubt ihr ernsthaft, dass dann die Banken noch alle zahlungsfähig sind? Und was sind dann wohl die "Garantien", die jetzt so toll klingen, wirklich wert? Das einzige, was wir sicher wissen, ist dass man dann die Sparbriefe nicht vorzeitig zurückgeben kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Moneycruncher September 27, 2010 Bei Santander gibt es zweijährige Sparbriefe mit 3,0%, dreijährige mit 3,3%. Warum sollte man da überhaupt Anleihen mit Investmentgrade und vergleichbarer Laufzeit kaufen? Das kostet Gebühren, die Rendite ist geringer und man hat auch noch ein erhebliches Kursrisiko. Was spricht also momentan überhaupt für Anleihen? Für den sicherheitsfanatischen Kleinanleger spricht zurzeit nichts für die Anleihe. Natürlich kann man - siehe obige Beiträge - das nicht verallgemeinern und schon gar nicht, sobald es um größere Summen geht. Der Gedanke, dass E. Carmignac bei der Santander anruft, um einen Sparbrief für 200 Mio. Jahre zu kaufen ist natürlich genauso abwegig wie die Vorstellung, dass Siemens bei Santander anruft und sagt "wir brauchen 1 Milliarde, verkauft mal eine neue Sparbriefserie". Allerdings sollte man auch folgendes überlegen: Falls (sehr großes falls!) Siemens, Daimler, BASF, etc. insolvent sind und ihre Anleihen nicht mehr bedienen können, glaubt ihr ernsthaft, dass dann die Banken noch alle zahlungsfähig sind? Und was sind dann wohl die "Garantien", die jetzt so toll klingen, wirklich wert? Das einzige, was wir sicher wissen, ist dass man dann die Sparbriefe nicht vorzeitig zurückgeben kann. Danke an alle für die Beiträge! Mein Fazit bleibt damit wie gehabt: Keine Anleihen im Investmentgrade-Bereich und im Laufzeitenbereich ca. < 4 Jahre. Sparbriefe sind für Privatanleger in diesem Segment unter Chance/Risiko-Abwägung deutlich attraktiver. Wer mehr will als eine sichere Rendite von 3% für 2 Jahre, muss den Investmentgrade-Bereich verlassen. Dann sprechen wir aber über höhere Risiken. Über die Illiquidität von Sparbriefen muss man sich natürlich im klaren sein. Aber noch eine Anmerkung kann ich mir nicht verkneifen: Anleihen sind auch nicht immer liquide, besonders Unternehmensanleihen. Und beim Sparbrief kann man im Ernstfall auch mal mit der Bank reden! ;-) gruß, moneycruncher Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag