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E.ON

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juro
· bearbeitet von juro
31.10.2011

 

Drastischer Sparkurs: Eon will Ruhrgas-Netz loswerden

 

Vor zehn Jahren war die Übernahme von Ruhrgas durch Eon politisch hoch umstritten. Nun sagt Chef Johannes Teyssen im FTD-Interview: Durch strenge EU-Vorgaben hat das Netz im Konzern keine strategische Perspektive.

 

Der Energiekonzern Eon prüft einen Verkauf seines 12.000 Kilometer langen Gastransportnetzes. Das ergibt sich aus Äußerungen von Vorstandschef Johannes Teyssen in einem FTD-Interview. Die EU-Kommission habe die Eigentümerrechte auf null reduziert, beklagte Teyssen. "Wenn ich das Management nicht mehr bestellen und über Investitionen nicht mehr entscheiden darf, wie viel Unternehmertum bleibt da noch?", beschrieb er fehlende strategische Entwicklungsmöglichkeiten für das Netz der Tochter Ruhrgas. Experten taxieren dessen Wert auf 2 Mrd. Euro.

 

Zehn Jahre nach der umstrittenen Ruhrgas-Übernahme rückt damit die Zerlegung des größten deutschen Gasversorgers näher. Die Ruhrgas-Sparten Gashandel und Gasproduktion sollen nach FTD-Informationen im Eon-Konzern aufgehen. Teyssen käme mit einem Verkauf der Pipelines außerdem seinem Ziel deutlich näher, bis Ende 2013 Beteiligungen im Wert von 15 Mrd. Euro abzugeben, um die Konzernfinanzen zu entlasten. Bisher sind erst Anteile für 9,1 Mrd. Euro an neue Eigentümer gegangen. Als potenzielle Käufer des Netzes kommen unter anderem Finanzinvestoren infrage, die ein risikoarmes Investment mit besserer Verzinsung suchen, als sie etwa Staatsanleihen derzeit bieten. So hatte Eon-Rivale RWE das 4100 Kilometer lange Netz der Tochter Thyssengas-Netz an die Investmentbank Macquarie verkauft. Teyssen verteidigte - trotz der erwarteten Milliardeneinnahmen - den kürzlich verkündeten drastischen Sparkurs, der bis zu 11.000 Arbeitsplätze kosten kann: "Wir bei Eon halten das für zwingend erforderlich." Nach einem Verlust von 382 Mio. Euro im zweiten Quartal - dem ersten Minus in der gut zehnjährigen Konzerngeschichte - erwartet der Konzernchef aber kein weiteres Verlustquartal mehr.

 

Bei Investitionen erhalten erneuerbare Energien nach Teyssens Worten Vorrang: "2013 werden wir konzernweit zwei- bis dreimal so viel Geld in erneuerbare Energie stecken wie in konventionelle." In absoluten Zahlen dürfte dies eine mäßige Erhöhung der Ausgaben für regenerative Energien von 1,2 Mrd. Euro im vergangenen Jahr auf etwa 1,5 Mrd. Euro bedeuten. Zugleich sollen die Investitionen in Kohle- und Gaskraftwerke, im vergangenen Jahr knapp 1,8 Mrd. Euro, offenbar auf weniger als 1 Mrd. Euro zurückgefahren werden. Eon-Chef Teyssen erklärte zugleich, der größte deutsche Energiekonzern werde in wenigen Wochen große Vorhaben bei regenerativen Energien vorstellen.

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juro
· bearbeitet von juro

Es musste erst Fukushima passieren, um Konzerne wie EON zum Umdenken zu zwingen. Vorher hat die Atom-Lobby ein verlogenes u. böses Spiel getrieben u. alle sind drauf reingefallen - u. würde es immer noch wenn Fukushima nicht passiert wäre.

 

29.10.2011

 

Kernenergie Wie die Atomlobby den Ausstieg vom Ausstieg vorbereiten ließ

 

Aufwendige Pressereisen, inszenierte Festreden, Einfluss auf Wissenschaftler: Die Atomlobby bereitete die Laufzeitverlängerung durch die schwarz-gelbe Regierung Jahre im Voraus minutiös vor. Die "taz" veröffentlicht nun interne Dokumente der für die Kampagne zuständigen Agentur.

 

Berlin - Es war kein einfacher Auftrag, den die Kommunikationsagentur Deekeling Arndt Advisors (DDA) im Frühjahr 2008 annahm: Sie sollte bis zur Bundestagswahl im September 2009 das Image der Atomkraft aufpolieren und so der Laufzeitverlängerung nach dem erhofften schwarz-gelben Wahlsieg den Weg ebnen. Auftraggeber war das Deutsche Atomforum, eine Lobbygruppe in der die vier Betreiber der hierzulande aktiven Meiler zusammengeschlossen sind: RWE, E.on, EnBW und Vattenfall. Und die Agentur tat ihr Bestes - wie interne Strategiepapiere beweisen, die die Berliner "Tageszeitung" ("taz") jetzt auf ihrer Online-Seite veröffentlicht hat.

 

Für die Veröffentlichung der Dokumente hat die Zeitung ein symbolträchtiges Datum gewählt: Am Freitag jährte sich der Beschluss des Bundestags, die Laufzeiten für die deutschen Atommeiler zu verlängern, zum ersten Mal. Am 28. Oktober 2010 setzte die Koalition aus Union und FDP im Parlament durch, die deutschen Atomkraftwerke im Durchschnitt zwölf Jahre länger am Netz zu belassen. Die Zeitung veröffentlicht in ihrer Print-Wochenendausgabe die Ergebnisse von Recherchen, die sie auf Grundlage der Dokumente bei den Beteiligten angestellt hat. Konkret stellt die Zeitung zwei Dokumente ins Internet, in denen die Agentur laut der "taz" ihrem Kunden, dem Atomforum, Strategie und Einzelmaßnahmen der Kampagne skizziert:

 

Besonders interessant ist das zweite der beiden Dokumente, da es eine Art Bilanz der Kampagne darstellt. Hier finden sich eine Reihe vermeintlicher oder echter Erfolge, die sich die Agentur auf die Fahnen heftet - aber auch einige Pleiten, die die Meinungsmacher einstecken mussten.

 

Die "taz" betont, nichts weise in den Dokumenten der Kommunikationsagentur auf illegale Vorgänge hin, einiges sei zwar anrüchig, das meiste aber schlichtweg handwerklich gut umgesetzte Öffentlichkeitsarbeit. "Interessant ist vielmehr der Einblick hinter die Kulissen", sagt Reiner Metzger, stellvertretender Chefredakteur der Zeitung.

 

Die Dokumente beleuchten, wie minutiös, aufwendig und langfristig Lobbyisten ihr Ziel verfolgen - und dürften vor allem auch für Atomkraftgegner erhellend sein, die ebenfalls seit Jahrzehnten sehr geschickt Lobbyarbeit betreiben.

 

Kernpunkt: "Medienoffensive"

 

Versucht haben die PR-Profis offenbar vieles: Von der direkten Einflussnahme auf die Berichterstattung in "reichweitenstarken Medien" über inszenierte Gastredner-Auftritte bis hin zu einem Auftrag für ein wissenschaftliches Gutachten, bei dem die Zahlung laut der "taz" nicht an den Auftragnehmer oder dessen Universität, sondern an die Ehefrau des Wissenschaftlers erfolgen sollte.

 

Einer der Kernpunkte der Kampagne war die von der Agentur so genannte "Medienoffensive": So brüstet sich DDA beispielsweise mit der durch "Hintergrundgespräche ermöglichten Platzierung eigener Botschaften in wichtigsten deutschen Tageszeitungen (FAZ, BILD-Zeitung)". Konkret führen die PR-Profis einen Artikel in der "Bild"-Zeitung vom 8. Juli 2009 unter der Überschrift "Die 7 Wahrheiten über unsere Energie" auf - hier sei eine Veröffentlichung der atomkraftfreundlichen Thesen erreicht worden.

 

Tatsächlich illustrierte die "Bild"-Zeitung den Artikel mit einem abgeänderten Anti-Atomkraft-Logo, auf dem statt "Atomkraft, nein danke!" der Schriftzug "Der Irrsinn mit dem Atomausstieg" die lachende Sonne umrandete. Gleich daneben durfte RWE-Chef Jürgen Großmann in einem Interview die Sicherheit der deutschen Atommeiler beteuern.

 

Pressereise in die atomfreundliche Schweiz

 

In anderen Fällen will die Lobby-Agentur Berichterstattung verhindert haben. So behauptet sie in ihrer Präsentation wörtlich, sie hätte eine "Verschiebung der bereits geplanten Veröffentlichung weiterer Kinderkrebs-Studie durch Süddeutsche Zeitung auf Zeitpunkt nach Bundestagswahl erreicht". Diese Formulierung kann vieles beinhalten: die Androhung rechtlicher Schritte ebenso wie den Nachweis methodischer Mängel der Studie - falls die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") einen entsprechenden Bericht überhaupt tatsächlich verschoben haben sollte. Die "SZ" konnte für eine Stellungnahme nicht erreicht werden.

 

Am 27. und 28. Januar 2009 führte DDA laut ihrer Präsentation eine Pressereise in die Schweiz durch - das Nachbarland galt damals als besonders atomfreundlich, inzwischen ist der Ausstieg aus der Kernenergie auch dort beschlossen. An der Reise nahmen demnach "16 Journalisten, darunter zahlreiche Key-Journalisten deutscher Meinungsführer-Medien" teil.

 

Auch einige Interviews mit prominenten Atomkraftbefürwortern wie den VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch oder dem Ex-SAP-Chef Henning Kagermann in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bzw. der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ("FAS") will die Agentur gezielt platziert haben.

 

Zudem initiierte die Agentur insgesamt vier Beilagen unter dem Titel "Zukunftsfragen", die im Zeitraum vom September 2008 bis kurz vor der Bundestagswahl in der "FAS", der "Welt am Sonntag" und teilweise auch in der "Bild am Sonntag" erschienen. Weder der Springer- noch der FAZ-Verlag konnten für eine Stellungnahme erreicht werden.

 

Kampagne kostete mehrere Millionen

 

Alleine für die Beilagenserie plante DDA ein Budget von mehr als einer Million Euro ein. An Geld mangelte es der Atom-Lobby ohnehin kaum: Insgesamt ergeben sich aus den in den Präsentationen genannten Budget-Posten Kosten von mindestens 3,8 Millionen Euro. Allerdings sind diese Angaben in den Dokumenten unvollständig, so sind etwa teilweise geplante Anzeigenbuchungen nicht eingepreist.

 

Einen weiteren Kernpunkt der Kommunikationsstrategie war offensichtlich der Einsatz scheinbar unabhängiger Dritter. Laut "taz" hielt etwa der Zeithistoriker Arnulf Baring nicht nur die Festrede bei der 50-Jahres-Feier des Atomforums am 1. Juli 2009, er ließ sich demnach von der Agentur inhaltlich zuarbeiten und bezahlen.

 

Ein Ökonomie-Professor der Berliner Humboldt-Universität sollte der "taz" zufolge eine Studie zur "Gesellschaftsrendite der Kernenergie" anfertigen - allerdings sei das Projekt nicht über der Universität gelaufen, stattdessen sollte das Honorar von 135.000 Euro auf das Konto der Firma seiner Ehefrau fließen. Allerdings erschien die Studie nie - die Agentur nennt in ihrer Bilanzpräsentation unter anderem die "unzureichende Qualität der Ergebnisse" als Grund, der Wissenschaftler erklärte der "taz", er sei nicht bereit gewesen, ein "Gefälligkeitsgutachten" zu schreiben.

 

Frauenblätter gaben DDA einen Korb

 

Allerdings musste die Agentur auch einige ausgesprochene Pleiten hinnehmen: So wollte sie eigentlich Frauen als "neue Zielgruppe" besonders intensiv ansprechen. Am Ende mussten die Kommunikationsprofis jedoch resümieren, ihnen sei "trotz intensiver Bemühungen und guter Kontakte keine Platzierung in Frauenzeitschriften" gelungen. Diesen sei die Verknüpfung von Anzeigenschaltung und redaktionellem Inhalt zu eng gewesen - eine bemerkenswerte Begründung für eine Sparte von Magazinen, denen sonst eher geringe Berührungsängste mit Anzeigenkunden nachgesagt wird.

 

Eine Abfuhr holte sich die Atomlobby auch an anderer Stelle: "Auftritt bei Deutschem Evangelischen Kirchentag 2009 seitens Veranstalter nicht erwünscht", führen die Agentur-Profis in ihrer Bilanz auf. Interessant ist auch, dass das Deutsche Atomforum offenbar nicht jede Gelegenheit nutzen wollte, für die Atomkraft zu werben. So habe die Agentur laut der Präsentation eine Platzierung atomfreundlicher Thesen bei der n-tv-Talkshow "Unter den Linden 1" ermöglicht. Doch die von der Ex-RTL-Nachrichtenlegende Heiner Bremer moderierte Sendung missfiel den Auftraggebern offenbar: Sie lehnten das Angebot ab.

 

Am Ende waren alle Mühen wie bekannt vergeblich. Zwar beschloss Schwarz-Gelb den Ausstieg aus dem Atomausstieg, aber nach dem Gau von Fukushima im Frühjahr dieses Jahres schwenkte die Regierung um. Jetzt gibt es den Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg.

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juro
· bearbeitet von juro

Hoppla, noch warm u. druckfrisch von soeben aus ftd:

 

31.10.2011, 10:41

 

Eon-Chef "Wir arbeiten gigantische Projekte aus"

 

Interview Johannes Teyssen sagt im FTD-Interview, warum Eon trotz Milliardengewinnen Stellen abbaut, wo er investieren will und was für einen Verkauf des Ruhrgas-Netzes spricht.

 

FTD: Herr Teyssen, Eon legt ganze Geschäftsfelder zusammen, gibt gerade erst neu gebaute Standorte auf und streicht bis zu 11.000 Arbeitsplätze. Fällt Ihnen ein DAX-Konzern ein, der in den letzten zehn, 15 Jahren, derart radikal umgebaut wurde?

Johannes Teyssen: Absolut. Preussag beispielsweise hat sowohl Portfolio als auch Geschäftszweck geändert. Bayer hat sich ebenfalls stark gewandelt und einen Großteil seiner Chemie abgespalten. Eon ist da keineswegs ein Unikat.

FTD: Der deutsche Energiesektor ist bisher nicht gerade durch Veränderungswillen und Reformeifer aufgefallen. Da sind Sie schon eine Ausnahme.

Teyssen: Wir waren immer schon etwas mutiger als andere. Wir haben uns im Jahr 2000 als erste von einem Industriekonglomerat zu einem reinen Energieunternehmen gewandelt. Und mit Ruhrgas haben wir als erste Strom und Gas zusammengebracht. Wie Sie sehen haben wir also schon häufiger Trends gesetzt.

FTD: Und Ihr neuester Trend heißt Jobabbau?

Teyssen: Was andere für notwendig halten, kann ich nicht sagen. Wir sind jedenfalls die ersten, die auf die veränderten Markt- und Regulierungsbedingungen in Deutschland konsequent und zügig antworten. Wir bei Eon halten das für zwingend erforderlich.

FTD: Eon ist kein Restrukturierungsfall, im vergangenen Jahr haben Sie 6 Mrd. Euro Nettogewinn eingefahren. Übertreiben Sie es bei den Einschnitten nicht ein bisschen?

Teyssen: Sie haben recht, wir haben keine laufenden Verluste zu erwarten. Das vergangene Quartal war eine Ausnahme und durch Sondereffekte geprägt. Trotzdem: Wenn wir jetzt nichts tun, dann verlieren wir jegliche strategische Handlungsfähigkeit. Wir müssen unsere Kosten senken, um auch in Zukunft noch investieren zu können. Das lässt sich schwerer vermitteln als ein Quartalsverlust, ist aber viel dramatischer. Wir stehen vor der Wahl, ob wir die Energiewende mit gestalten können oder nicht.

FTD: Es drängt sich der Eindruck auf, dass Sie die Energiewende auch vorschieben, um Versäumtes nachzuholen? Mehr als zehn Jahre nach der Fusion von Veba und Viag zu Eon gibt es im Konzern immer noch Doppel- und Dreifachstrukturen.

Teyssen: Diesen Vorwurf kann ich nicht wegreden. Wir hätten das eine oder andere früher machen können. Jeder wusste, dass es Doppelstrukturen gibt. Das stand aber in den vergangenen Jahren nicht im Vordergrund, die Priorität lag auf Wachstum. Nun steht das Thema ganz oben auf unserer Liste. Teil 2: "Dürfen und wollen uns nicht zu Tode sparen"

FTD: Sie schleifen die Kosten und denken gleichzeitig über Milliardenzukäufe nach, etwa eine Beteiligung von 21,5 Prozent am portugiesischen Stromkonzern EDP. Wie erklären Sie das Ihren Mitarbeitern? Teyssen: Zu EDP kann ich nichts sagen. Andere halten einen solchen Einstieg für plausibel. Dem will ich nicht widersprechen. Wir dürfen und wollen uns nicht zu Tode sparen. Sparen ist kein Geschäftsmodell. Es dient allein dem Zweck, sich Freiräume zu schaffen, um zukunftsfähig zu bleiben. Und dazu gehört, dass wir zum Beispiel anderthalb Tausend neue Blockheizkraftwerke in Deutschland bauen wollen. Für 360 davon gibt es bereits eine konkrete Investitionsentscheidung, weitere werden folgen. Zudem arbeiten wir gerade gigantische Investitionsprojekte bei erneuerbaren Energien aus, auch die haben mit Deutschland zu tun. Darüber können wir in einigen Wochen Genaueres sagen.

FTD: Bei Portugals EDP hätten Sie erstmal nichts zu melden. Welchen strategischen Sinn ergibt eine Beteiligung, bei der Sie keine Mehrheit haben?

Teyssen: Unabhängig von den genannten Spekulationen muss es bei Beteiligungen nicht immer Mehrheiten geben. Sie können auch dann sinnvoll sein, wenn die industrielle Logik dahinter stimmt und alle Seiten einen Mehrwert haben.

FTD: Sie haben die Energiewende als Chance gelobt, als Gelegenheit zu lernen. War das ironisch gemeint?

Teyssen: Nein. Die Energiewende ist gesellschaftliche und politische Realität. Sie ist nahezu einstimmig im Bundestag in Kenntnis aller Risiken entschieden worden. Es gibt also nichts mehr zu verhandeln. Wenn die Energiewende scheitert, scheitert unser soziales System, unsere Volkswirtschaft. Das ist keine Option, mit der man spielen darf. Ich habe vier Kinder, und ich bin Patriot: Wir leben in einem tollen Land, das einen riskanten Weg geht. Jetzt gilt es, das Beste daraus machen.

FTD: Klingt ziemlich skeptisch.

Teyssen: Wir brauchen ein genaues Monitoring. Wenn etwas schief geht, dürfen wir nicht die Augen davor verschließen. Ich hoffe, die Energiewende wird ein Erfolg. Jedenfalls werde ich daran mitarbeiten. Wenn aber das Energiewendeprojekt an der einen oder anderen Stelle hinterherhinkt, hat die Regierung hoffentlich die Kraft, die notwendigen Korrekturen vorzunehmen.

FTD: Eon bleibt der Atomenergie vorerst jedenfalls treu. Über Horizon, Ihre gemeinsame Tochter mit dem Versorger RWE, treiben Sie in Großbritannien den Bau neuer Kernkraftwerke voran. Siemens hingegen hat sich im Zuge der Energiewende als Lieferant von AKW-Technologie verabschiedet.

Teyssen: Jedes Land hat das Recht, seine Energiepolitik zu verfolgen. Wenn die Politik in Finnland oder England Kernkraft wünscht, bin ich nicht arrogant und sage: Ihr macht das falsch, Ihr müsst das noch lernen. In Großbritannien zeichnet sich ein Mangel an Grundlast ab. Eon trägt dort Verantwortung als einer der größten Versorger mit acht Millionen Kunden. Wir werden allerdings kein Kernkraftwerk nahe der deutschen Grenze bauen, um damit den deutschen Markt zu beliefern. Teil 3: Beim Thema Atom "ohne Schaum vor dem Mund"

FTD: Viele Experten haben in Deutschland davor gewarnt, acht Meiler auf einmal vom Netz zu nehmen. Jetzt ist es genau so gekommen - und die Lichter gehen abends immer noch an.

Teyssen: Die Kraftwerke mitten im Galopp abzustellen war nicht besonders intelligent. Sicherheitstechnisch wäre es besser gewesen, wenn wir die Brennelemente ein paar Monate länger genutzt und damit den Zyklus zu Ende gebracht hätten. Dann hätten sich die Reaktoren viel schneller abgekühlt und könnten einfacher entsorgt werden. Das dauert jetzt einige Jahre länger. Aber die Schlacht ist geschlagen.

FTD: Sie haben eine Verfassungsklage angekündigt.

Teyssen: Wir werden unsere Rechte - auch bei der Kernbrennstoffsteuer - wahrnehmen, das sind wir unseren Aktionären schuldig. Aber ohne Schaum vor dem Mund. Die Prozesse überlasse ich den Juristen.

FTD: Nach dem Abschalten der AKW sind die Kapazitäten jetzt knapp. Warum baut Eon hierzulande keine neuen konventionellen Großkraftwerke?

Teyssen: Neubauten sind derzeit nicht wirtschaftlich. Aber fragen Sie doch einmal bei den Stadtwerken nach. Ich erinnere mich noch gut an Geschäftsführer von Stadtwerken, die im vergangenen Herbst mit tränenden Augen erklärten, sie müssten all ihre Investitionsvorhaben wegen der Laufzeitverlängerung leider absagen. Wo sind denn diese Investoren heute? Sie sollten ihren Teil der Verantwortung für die Energiewende übernehmen.

FTD: Es kann Ihnen doch nur Recht sein, wenn sie es nicht tun. Dann wird Strom knapp, die Preise steigen und Ihre Margen stimmen wieder.

Teyssen: Bisher bemerken wir davon nichts. Die Preisentwicklung hängt davon ab, wie schlimm die wirtschaftliche Delle wird, wie schnell sich die Nachfrage erholt. Tendenziell wird Energie in den kommenden Jahren für jeden teurer, der Atomausstieg ist nicht umsonst zu haben. Ob uns Versorgern das zugute kommt, bleibt abzuwarten.

FTD: Wo bleibt denn das Geld, wenn nicht bei den Erzeugern?

Teyssen: Zum Beispiel bei den Kapitalgebern. Offshore-Windparks kosten bisher ein Vielfaches von modernen Erdgaskraftwerken. Erneuerbare Kraftwerke binden weitaus mehr Kapital als konventionelle, und das muss verzinst werden.

FTD: Das heißt, Sie investieren in Erneuerbare nur, wenn es unbedingt nötig ist?

Teyssen: Unser Ziel ist es, die Zukunft mit zu gestalten. Im vergangenen Jahr hat Eon jedes zweite der weltweit errichteten Windkraftwerke auf See gebaut. 2013 werden wir konzernweit zwei- bis dreimal soviel Geld in erneuerbare Energie stecken wie in konventionelle. Auch hierzulande. Teil 4: Gemeinsame Kraftwerke oder Übernahmen

FTD: Viele Industrieländer sind in den kommenden Jahren vor allem damit beschäftigt, ihre Schuldenberge abzutragen. Mit hohen Wachstumsraten ist da nicht zu rechnen. Deshalb wollen Sie die Schwellenländer für Eon erschließen. Warum geht es dort nicht voran?

Teyssen: Da täuschen Sie sich, es geht voran. In Indien, Brasilien und der Türkei sondieren unsere Teams den Markt. Wir sind bereits mit Partnern in konkreten Gesprächen und stoßen auf viel Interesse. Aber wir werden Ergebnisse erst melden, wenn sie vorliegen.

FTD: Reden wir vom Bau gemeinsamer Kraftwerke oder von Übernahmen?

Teyssen: Beides ist denkbar, wie beim Einstieg in die Windkraft. In Nordamerika ist es uns durch die Kombination von Investitionen und Partnerschaften gelungen, innerhalb von fünf Jahren aus einem kleinen Zukauf mit viel Wissen und Potenzial eine internationale Größe zu werden. Wir verfügen heute in Nordamerika über eine Windkraft-Leistung von 2000 Megawatt, soviel wie zwei Kernkraftwerke. Mit einer ähnlichen Strategie wollen wir auch Märkte in den genannten Ländern erschließen.

FTD: Das Geld für diese Expansion soll aus Beteiligungsverkäufen kommen. Auf was können Sie denn gut verzichten?

Teyssen: Wir haben sehr genaue Vorstellungen davon, was strategisch in andere und bessere Hände gehört. Aber wir kündigen das nicht vorher an.

FTD: Eon besitzt das größte deutsche Gastransportnetz. Brauchen Sie das noch?

Teyssen: Dazu gibt es bisher keine Entscheidung.

FTD: Aber eine Haltung?

Teyssen: Wer wie Eon nicht nur das Netz hält sondern auch selbst Gas produziert und vertreibt, steht immer im Verdacht, sich selbst zu bevorzugen. Deshalb hat die EU-Kommission den Einfluss der Eigentümer aufs Netz auf Null reduziert. Da frage ich mich natürlich: Wenn ich das Management nicht mehr bestellen darf und über Investitionen nicht mehr entscheiden darf, wie viel Unternehmertum bleibt da noch?

FTD: Beim anstehenden Klimagipfel in Durban hat die Weltgemeinschaft die letzte Chance, das Klimaabkommen von Kioto, das 2012 ausläuft, noch zu retten. Glauben Sie daran?

Teyssen: Ich glaube, es wird kein Folgeabkommen geben, das eine ähnliche Verbindlichkeit wie Kioto aufweist. Zu viele Staaten sind dazu nicht bereit, wie China und die USA. Trotzdem muss deshalb nicht gleich der gesamte Klimaschutzprozess scheitern. Es wird eine Zeit der bilateralen Vereinbarungen und Selbstverpflichtungen geben, einen neuen Graswurzel-Prozess. Die Vorstellung, dass es gelingen kann, solch eine Menschheitsfrage mit einem einzigen Vertragswerk zu lösen, war vielleicht auch ein Stück deutscher und europäischer Hybris.

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Karl Murx

Guten Abend zusammen,

 

das ist mein erster Post in diesem Forum und ich bin mir nicht ganz sicher, ob das der richtige Thread für meine Frage ist. Es ist aber eine ziemliche Anfängerfrage, daher wird sie den Thread wohl nicht lange stören.

 

Ich interessiere mich für den Beta-Faktor von E.ON. Für den habe ich an verschiedenen Stellen abweichende Werte gefunden:

 

  • Im Jahresbericht von 2006 gibt E.On für den Beta-Faktor einen Wert von 0,7 an.
  • In diesem Buch beispielsweise wird jedoch ein Wert von 1,0828 für Dezember 2006 angegeben.

Auch für die Jahre 2005 bis 2001 gibt E.ON die 0,7 an. Ich habe aber gerade für diese Jahre höhere Werte gelesen, z.B. hier oder hier.

 

Wie kommt E.ON auf die Werte im Jahresbericht? Woher kommt die Abweichung zur Literatur, hat das mit dem Unterschied Levered/Unlevered Beta zu tun?

 

Vielleicht weiß ja jemand auch den Grund, warum sich der Betafaktor auch innerhalb der Jahresberichte ändert (2010 wird ja 0,84 angegeben). Zum Unterschied zwischen 2000 und 2001 von 0,8 auf 0,7 gibt der Jahresbericht 2001 die Auskunft, dass "risikoreiche Geschäfte wie Viag Interkom oder MEMC" verkauft wurden. Aber für den Aufwärtstrend ab 2007 wird leider keine Erklärung gegeben.

 

Vielen Dank für eure Hilfe.

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Archimedes
· bearbeitet von Archimedes

Meinst das Beta relativ zum DAX ?

 

Hätte verschiedene Zeitintervalle anzubieten und zum Kursindex, nicht zum Performanceindex.

 

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Stairway
· bearbeitet von Stairway

Guten Abend zusammen,

 

das ist mein erster Post in diesem Forum und ich bin mir nicht ganz sicher, ob das der richtige Thread für meine Frage ist. Es ist aber eine ziemliche Anfängerfrage, daher wird sie den Thread wohl nicht lange stören.

 

Ich interessiere mich für den Beta-Faktor von E.ON. Für den habe ich an verschiedenen Stellen abweichende Werte gefunden:

 

  • Im Jahresbericht von 2006 gibt E.On für den Beta-Faktor einen Wert von 0,7 an.
  • In diesem Buch beispielsweise wird jedoch ein Wert von 1,0828 für Dezember 2006 angegeben.

Auch für die Jahre 2005 bis 2001 gibt E.ON die 0,7 an. Ich habe aber gerade für diese Jahre höhere Werte gelesen, z.B. hier oder hier.

 

Wie kommt E.ON auf die Werte im Jahresbericht? Woher kommt die Abweichung zur Literatur, hat das mit dem Unterschied Levered/Unlevered Beta zu tun?

 

Vielleicht weiß ja jemand auch den Grund, warum sich der Betafaktor auch innerhalb der Jahresberichte ändert (2010 wird ja 0,84 angegeben). Zum Unterschied zwischen 2000 und 2001 von 0,8 auf 0,7 gibt der Jahresbericht 2001 die Auskunft, dass "risikoreiche Geschäfte wie Viag Interkom oder MEMC" verkauft wurden. Aber für den Aufwärtstrend ab 2007 wird leider keine Erklärung gegeben.

 

Vielen Dank für eure Hilfe.

 

Da hast du Glück, genau das Beispiel habe ich in Lektion 4 - siehe meine Signatur, drangenommen. Da findest du alle Daten.

 

Ich habe dort auch eine Excel Datei zum Selberrechnen eingefügt.

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Karl Murx

Vielen Dank für eure Antworten. Der Zeitraum, für den man den Wert des Beta-Faktors berechnet, hat ja scheinbar einen enormen Einfluss. Ich werde jetzt einfach mal ein paar Regressionen durchführen und die Lektion IV von Stairway lesen ... wahrscheinlich habe ich dann neue Fragen.

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Karl Murx

Ich habe jetzt mal ein wenig rumgerechnet und die Betawerte für die Zeiträume mit dem Regressionsverfahren reproduzieren können. Aber ich weiß noch nicht, wo die Veränderungen eigentlich herkommen. Hat jemand hier vielleicht die Analysen zu den Jahresberichten der letzten Jahre verfolgt?

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Archimedes
E.on schreibt drei Milliarden Euro ab

 

Die Schuldenkrise in Europa sorgt bei Deutschlands größtem Energieversorger E.on für neue Sorgen. Der Konzern muss bei seinen Tochterunternehmen in diesem Jahr Wertberichtigungen in Höhe von rund drei Milliarden Euro vornehmen. Das meldete der Konzern am Montag in einer Ad-hoc-Mitteilung.

 

Den Bedarf für die Wertberichtigung habe das Unternehmen im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zur Erstellung des Jahresabschlusses 2011 identifiziert, teilte E.on chartlink.jpg mit. In Spanien und Italien würden eine pessimistischere Einschätzung der langfristigen Strompreisentwicklung, regulatorische Eingriffe sowie eine geringere Auslastung von Gas- und Kohlekraftwerken Abschreibungen in Höhe von 2,1 Milliarden Euro notwendig machen, hieß es. Weitere 900 Millionen Euro an Wertberichtigungen entfallen auf Kraftwerke in Ungarn, der Slowakei und Mitteleuropa. Der Konzern klagte über gesunkene Profitabilität in Folge geringerer Erzeugungsmengen und Margen sowie geringere Erlöse im Bereich von Heizkraftwerken und im Wärmegeschäft. Diese Vorgänge seien die Folge ungünstiger Marktentwicklungen. E.on will in den kommenden drei Jahren rund sechs Gigawatt Erzeugungskapazität stilllegen.

 

E.on will das Unternehmen in Europäische Aktiengesellschaft umwandeln

 

Die Wertberichtigungen mindern der Konzernmitteilung zufolge den Konzernüberschuss. Auswirkungen auf das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie auf den für die Dividende maßgeblichen bereinigten Konzernüberschuss ergeben sich dem Unternehmen zufolge nicht.

 

Als erstes Unternehmen der Energiebranche plant E.on nach eigenen Angaben die Umwandlung des Konzerns in eine Europäische Aktiengesellschaft. Dies wolle der Vorstand der Hauptversammlung 2012 vorschlagen, hieß es in Düsseldorf. Die Umwandlung spiegele die Internationalisierung des Unternehmens auf den Ebenen der Steuerung und der Gesellschaftsform wieder.

 

Im November hatte der Energieriese E.on mit detaillierten Ankündigungen zu seinem Sparprogramm Schlagzeilen gemacht. Bis Sommer 2012 gibt der Konzern demnach etwa die Tochterfirma E.on Energie in München auf und will rund 6000 Stellen in Deutschland streichen.

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,803317,00.html

 

Von wegen EON ist besser als RWE, wie man sieht, hat EON auch ordentlich Probleme.

 

 

 

 

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llleif

Meine Ansicht: die Energieversorger nutzen die Krise und den Atomausstieg um dadurch gestützt aufgelaufene Wertberichtigungen nachzuholen.

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Stairway

Das ist ein recht typisches Phänomen, wenn das Jahr eh' schon gelaufen ist, dann kann man sich auch noch gleich dicke Wertberichtigungen reinholen, damit es im nächsten Jahr besser aussieht.

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skyfox

So hab mich mal durch 2 Jahre Eon Forum gekämpft :blink:

Im groben muss ich sagen das seit 2 Jahren ein Großteil glaubt dass sie wieder steigt im Gegenzug ist die Aktie aber gefallen. ^^

Gut Fukoshima war nicht vorhersehbar....

 

Allerdings bringt mich das jetzt ein bisschen ab zu kaufen. Ich hab lieber Aktien die keiner kaufen will obwohl man sagen muss wenn man

sich das vor Augen hält 16,14/Stück ist schon ein bisschen heftig tief für den größten europäischen Versorger.

 

NIchts desto trotz die Frage die ich mal in den Raum stellen möchte. Wieso benutzt eon (Versorger allgemein) eig. anscheinend niemand als Sicherheit oder Absicherung seiner Finanzen.

Zurzeit will ich mein Geld nur weg von meiner Bank bekommen selbst wenn die mir 5% Verzinsung bieten würden. Wenn man bedenkt das Energie einfach immer benötigt wird und Eon ja zig Milliarden

an materiellen Wert vorzuweisen hat. Spricht was gegen meine Theorie?

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Zweite Wahl
· bearbeitet von Zweite Wahl

Die Zukunft der großen Energieversorger ist momentan wohl recht schwer einzuschätzen. Auf der einen Seite müssen sie angeblich viel investieren um neue Stromtrassen von Nord nach Süd zu bauen und auf der anderen Seite könnte sich die Stromproduktion dezentralisieren (Eigenstrom aus Solar und Windenergie; Stadwerke die selbst Strom in Biomassekraftwerken erzeugen).

 

Da stellt sich die Frage, was E-on machen soll, Stadtwerke aufkaufen oder doch mehr Leitungen bauen?

 

Dann kommen noch enorme Kosten für den Rückbau der AKW auf die Betreiber zu.

 

Die Zukunft sieht AFAIK nicht allzu rosig aus.

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Zinsen

Die Stromtrassen sind egal, außer ENBW haben alle Stromversorger das Netz bereits verkauft.

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Sthenelos

Ich handel noch regelmäßig mit Eon, es ist m.A. aber demnächst Vorsicht geboten, am 16. März gibts Zahlen und es wird erwartet, dass ein Milliardenverlust verkündet wird.

Werde daher den Handel demnächst einstellen, ich vermute, dass Eon bald volatiler wird. Werden die Zahlen noch schlechter als erwartet? oder gar besser, keine Ahnung und es wird wohl kaum einer vorher wissen. Als sehr langfristiger Investor mag es einem vielleicht egal sein, aber m.E. kann Eon auch auf 13-14 Euro noch runterrutschen, die Gefahr ist da.

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Warlock

Ich handel noch regelmäßig mit Eon, es ist m.A. aber demnächst Vorsicht geboten, am 16. März gibts Zahlen und es wird erwartet, dass ein Milliardenverlust verkündet wird.

Werde daher den Handel demnächst einstellen, ich vermute, dass Eon bald volatiler wird. Werden die Zahlen noch schlechter als erwartet? oder gar besser, keine Ahnung und es wird wohl kaum einer vorher wissen. Als sehr langfristiger Investor mag es einem vielleicht egal sein, aber m.E. kann Eon auch auf 13-14 Euro noch runterrutschen, die Gefahr ist da.

 

Ich erinnere mich an einen Tag im letzten Jahr da stand die Aktie sogar unter 13 EUR. Ich finde Eon schon jetzt sehr volatil, warum soll es schlimmer werden. Ich sehe keinen Grund warum man nicht eine kleine Position im Depot haben sollte. Kommt in den nächsten Jahren eine stärkere Inflation werden die Versorger diejenigen sein die Preissteigerungen bei den Kunden am besten durchsetzen können. Hohe Inflationsraten würden auch die Vorteile der Einspeisevergütung vernichten. Ich sehe die Versorger auch nicht so schlecht in der Energiewende aufgestellt. Viele Ideen für regenerative Energien werden sich nicht effizient in feiner Sekmentierung umsetzen lassen. Nach meiner Auffassung werden mittelfristig wieder die Versorger den Ton angeben.

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dulli

Eon auf der Suche nach Wachstum

 

In Deutschland gibts wohl kein Wachstum mehr.

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35sebastian

Eon auf der Suche nach Wachstum

 

In Deutschland gibts wohl kein Wachstum mehr.

 

So plakativ kann man das aber nicht sagen.

 

Wenn keiner Eon will, die Politik die Einnahmen des Unternehmens so stark beschneidet, dass es in Schiflage gerät, dann findet ein gut aufgestelltes Unternehmen Mittel und Wege, Kosten zu senken und gewinnverheißende Investitionen zu machen.

Und im Ausland ist Eon willkommen. Das ist auch gut so.

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Kaffeetasse

mit dem, was da die letzten jahre und besonders 2011 gelaufen ist bei den versorgern hast du aber nicht gerechnet, stimmt's? ;)

ich in der schärfe übrigens auch nicht...

den anderen großen europäischen versorgern ging es ebenfalls nicht viel besser, darauf hab ich ja hier schon öfter hingewiesen.

 

ich bin nach wie vor nicht sehr von den versorgern angetan - besonders vom management nicht, aber in ein gut gemischtes einzelaktiendepot a la juros kernportfolio

gehört ne e.on auf dme niveau schon mit rein.

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Stairway

[...], Kosten zu senken und gewinnverheißende Investitionen zu machen.

 

In welchem Bereich und Zeitraum siehst du diese bei E.On?

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schinderhannes

[...], Kosten zu senken und gewinnverheißende Investitionen zu machen.

 

In welchem Bereich und Zeitraum siehst du diese bei E.On?

 

Die Personalkosten will man augenscheinlich ja auf jeden Fall drücken.

Bei den gewinnverheißenden Investitionen muss ich das Gesicht kurz verzerren. Auf der einen Seite will man die längerfristigen Verbindlichkeiten drücken und verkauft mal hier und mal da eine Beteiligung oder ein Leitungsnetz oder weiss der Teufel was.

Dann liest man von einer 10% Beteiligung in Brasilien, vom Mitmischen um portugiesische Energieversorger. Ohne mich die letzten Monate genau mit E.ON beschäftigt zu haben und zu wissen welche dieser Beteiligungen sehr profitabel sein könnte - ich sehe keine klare Strategie.

Sieht auf den ersten Blick eher nach Aktionismus aus.

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35sebastian

In welchem Bereich und Zeitraum siehst du diese bei E.On?

 

Die Personalkosten will man augenscheinlich ja auf jeden Fall drücken.

Bei den gewinnverheißenden Investitionen muss ich das Gesicht kurz verzerren. Auf der einen Seite will man die längerfristigen Verbindlichkeiten drücken und verkauft mal hier und mal da eine Beteiligung oder ein Leitungsnetz oder weiss der Teufel was.

Dann liest man von einer 10% Beteiligung in Brasilien, vom Mitmischen um portugiesische Energieversorger. Ohne mich die letzten Monate genau mit E.ON beschäftigt zu haben und zu wissen welche dieser Beteiligungen sehr profitabel sein könnte - ich sehe keine klare Strategie.

Sieht auf den ersten Blick eher nach Aktionismus aus.

Seit ich investiert bin, beschäftige ich mich auch nicht mehr intensiv mit Eon. Ich lese eigentlich nur das, was in der Zeitung steht.

Kostenersparnis durch ca. 10% ? Personalabbau.

Und gewinnverheißend? Das Wort ist mir im Zusammenhang mit der Investition in Brasilien eingefallen.

Ist der Begriff so falsch? Jeder, der mittel- oder langfristig investiert, tut dies aus einer Gewinnerwartung heraus.

Ob diese Investition erfolgreich war, weiß man immer erst nach 3. 5 ,10 oder noch mehr Jahren.

Ich habe nicht den Eindruck, dass Eon Aktionismus betreibt.

Eon wurde durch die Politik und durch Volkes Meinung zum Handeln gezwungen. Würde Eon nichts machen, würde das Unternehmen in eine schlimme Schieflage kommen, die schlecht für alle wäre, nicht nur für die Anteilseigner, sondern auch für die Mitarbeiter.

Wann Eon wieder die Kurve kriegt und wie in der Vergangenheit ordentliche Gewinne einfährt und gute Dividenden ausschüttet, weiß ich nicht.

Ich bin zuversichtlich, dass Eon schon in diesem Jahr eine bessere Kursentwicklung macht.

 

Strom wird immer und immer mehr gebraucht und wird dadurch teurer.

Eon ,als einer der größten Versorger weltweit, ist als Nutznießer dabei.

 

Ich übe mich mit Kostolany Weisheiten in Geduld

  • Börsengewinne
    sind Schmerzengeld.
    Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld.

Mitte und Ende des Jahres wissen wir mehr. Schmerzen oder Geld?:)

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Tony Soprano

 

Mitte und Ende des Jahres wissen wir mehr. Schmerzen oder Geld?:)

 

Schmerzen, endlose Schmerzen :P

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Warlock

Ich weiß nicht ob Eon stark wachsen wird, woher auch? - Ob die Abenteuer in Brasilien und sonstwo zu großem Wachstum führen wird man sehen, warscheinlich eher nicht oder nur in geringem Maß.

 

Wenn man dauerhaft etwa 1 EUR Dividende auschütten will sind das 2 Mrd. EUR, das sollten etwa 50% des Gewinns sein. Die andere Hälfte braucht man für Investitionen. 4 Mrd. Gewinn traue ich Eon in diesem Jahrzehnt im Schnitt zu. Das sind alles Argumente die noch nicht als Kaufargument reichen, aber da die Inflation voll an die Kunden weitergegeben werden kann ist der Gewinn quasi indiziert. Die Leute werden abends nicht bei Kerzenlicht sitzen. Eine kleine Position Versorger in einem Einzelaktiendepot halte für angemessen. Spätestens seid dem Kursrutsch im letzen August halte ich die Aktie für fair (16-18 EUR) bewertet.

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Tony Soprano

Ich weiß nicht ob Eon stark wachsen wird, woher auch? - Ob die Abenteuer in Brasilien und sonstwo zu großem Wachstum führen wird man sehen, warscheinlich eher nicht oder nur in geringem Maß.

 

Wenn man dauerhaft etwa 1 EUR Dividende auschütten will sind das 2 Mrd. EUR, das sollten etwa 50% des Gewinns sein. Die andere Hälfte braucht man für Investitionen. 4 Mrd. Gewinn traue ich Eon in diesem Jahrzehnt im Schnitt zu. Das sind alles Argumente die noch nicht als Kaufargument reichen, aber da die Inflation voll an die Kunden weitergegeben werden kann ist der Gewinn quasi indiziert. Die Leute werden abends nicht bei Kerzenlicht sitzen. Eine kleine Position Versorger in einem Einzelaktiendepot halte für angemessen. Spätestens seid dem Kursrutsch im letzen August halte ich die Aktie für fair (16-18 EUR) bewertet.

 

 

Sehe ich ähnlich, alte Höhen werden die nicht mehr erreichen, aber wer bei Kursen um 13 EUR zugeschlagen hat, hat nichts verkehr gemacht...Leider gehöre ich nicht dazu :(

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