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Teletrabbi

E.ON

Empfohlene Beiträge

georgewood

Aber wenn du E.On schon für ein schlechtes Unternehmen hältst muss die Dividendenzahlung doch als positiv gelten. Ein schlechtes Unternehmen kann den Gewinn in der Regel nicht so gut anlegen wie es dann die Investoren können.

Meine Meinung zu den Dividenden (die hier auch viele teilen) gibts in vielen Themen im Forum zu lesen. Es beginnt aber hier wohl bald wieder die Diskussion ob Dividenden gut oder schlecht sind...

 

Da ich mir auch noch nicht sicher bin was ich davon halten soll wenn E.On z.B. in China investiert werde ich alles genau überwachen. Andere Kontinente sind auch keine Selbstläufer und hier muss das Unternehmen erst beweisen dass es gute Arbeit macht. Es ist richtig dass Herr Teyssen einen komplett anderen Stil hat als Herr Bernotat was auch nicht schlecht sein muss. Die Ergebnisse werden wir in den nächsten Jahren sehen.

Ich halte es nicht für ausgeschlossen dass ich in ein oder zwei Jahren nicht mehr investiert bin aber heute werde ich mich nicht auf Sachen festlegen die noch nicht mal bekannt sind.

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coulibaly

Die Dividende zu halten ist typisch deutsch. Unternehmen tut was sinnloses nur wegen des Aktienkurses. Eine Streichung der Dividende ist das sinnvollste aus Unternehmenssicht. Und sollte auc eure sein. Was habt ihr von 1 euro dividende? 72 Cent nach steuer... 1 euro das FK gesenkt spart euch steuern und spart dem unternehmen zinsen.

 

Und die China-Expansion klingt wen eine mit Q-Cells 98% verloren hat und nun mit dem Rest sein Heil in solarworld sieht.

Naja typisch deutsch... Es ist allgemein verbreitet, dass Dividenden keiner großartigen Schwankung unterliegen sollen.

Aber stimmt, dass ist alles andere als rational.

 

Die Streichung der Dividende ist aber imho auch nicht richtig. Übrigens, dass Argument "Steuer" zieht seit der Reform nun auch nicht mehr. Ist ja egal ob du bei den Dividenden deine Steuer zahlst oder mit realisierten Kursgewinnen, der Steuersatz ist derselbe.

 

Und die Senkung des Fremdkapitals spart dem Unternehmen Zinsen, kostet aber auch Steuern. Die FK-Quote ist dem Management scheinbar eh zu niedrig sonst hätten sie den Aktienrückkauf in den vergangenen Jahren wohl nicht durchgeführt. Im Vergleich mit RWE fällt bei EON der Verschuldungsgrad ohnehin niedrig aus (582% zu 263%). Außerdem ist in der aktuellen Situation das FK für EON so dermaßen billig 2,5% für 5 Jahre.

 

Die Dividendenentscheidung sollte anhand der zur Verfügung stehenden Investitionsvorhaben getroffen werden und wenn es zur Zeit keine profitablen Projekte gibt, sollte das Geld lieber ausgeschüttet werden, bevor Manager ihrem Selbstverwirklichungswahn erliegen und der Größe wegen unprofitable Investitionen tätigen.

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Kaffeetasse
· bearbeitet von maddin711

ich halte die dividendenpolitik von e.on mit 50-60% der erträge eigentlich für recht ausgewogen und sinnvoll, da man einerseits den bedürfnissen vieler anleger nach regelmässigen erträgen nachkommt (grade das erwarten viele von einem versorger!) und aber zugleich nicht sinnlos druck auf die cashbestände ausübt, sollte es mal schlechter laufen (wie es etwa die telekom tut).

berechenbarkeit und konstanz sind da trumpf ;)

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35sebastian

Aber wenn du E.On schon für ein schlechtes Unternehmen hältst muss die Dividendenzahlung doch als positiv gelten. Ein schlechtes Unternehmen kann den Gewinn in der Regel nicht so gut anlegen wie es dann die Investoren können.

Meine Meinung zu den Dividenden (die hier auch viele teilen) gibts in vielen Themen im Forum zu lesen. Es beginnt aber hier wohl bald wieder die Diskussion ob Dividenden gut oder schlecht sind...

 

Da ich mir auch noch nicht sicher bin was ich davon halten soll wenn E.On z.B. in China investiert werde ich alles genau überwachen. Andere Kontinente sind auch keine Selbstläufer und hier muss das Unternehmen erst beweisen dass es gute Arbeit macht. Es ist richtig dass Herr Teyssen einen komplett anderen Stil hat als Herr Bernotat was auch nicht schlecht sein muss. Die Ergebnisse werden wir in den nächsten Jahren sehen.

Ich halte es nicht für ausgeschlossen dass ich in ein oder zwei Jahren nicht mehr investiert bin aber heute werde ich mich nicht auf Sachen festlegen die noch nicht mal bekannt sind.

 

Wir sind uns einig.:prost:

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Kuba

Aber wenn du E.On schon für ein schlechtes Unternehmen hältst muss die Dividendenzahlung doch als positiv gelten. Ein schlechtes Unternehmen kann den Gewinn in der Regel nicht so gut anlegen wie es dann die Investoren können.

Meine Meinung zu den Dividenden (die hier auch viele teilen) gibts in vielen Themen im Forum zu lesen. Es beginnt aber hier wohl bald wieder die Diskussion ob Dividenden gut oder schlecht sind...

 

Da ich mir auch noch nicht sicher bin was ich davon halten soll wenn E.On z.B. in China investiert werde ich alles genau überwachen. Andere Kontinente sind auch keine Selbstläufer und hier muss das Unternehmen erst beweisen dass es gute Arbeit macht. Es ist richtig dass Herr Teyssen einen komplett anderen Stil hat als Herr Bernotat was auch nicht schlecht sein muss. Die Ergebnisse werden wir in den nächsten Jahren sehen.

Ich halte es nicht für ausgeschlossen dass ich in ein oder zwei Jahren nicht mehr investiert bin aber heute werde ich mich nicht auf Sachen festlegen die noch nicht mal bekannt sind.

 

Habe nie behauptet, dass es schlecht ist...

 

Habe nur mal 2 Argumente (Atom/Politik), die hier 20 Seiten vollmachen, hinterfragt

 

Ich denke, dass jedes Unternehmen eine sinnvolle EKQ habe sollte. FK macht einen abhängig von den banken.

 

Ich denke, dass Managementfehler den Ruf von E.on als Dividendentitel ruiniert haben. Wie es auch bei Banken/Versicherungen war.

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georgewood

Es stellt sich beim Fremdkapital auch die Frage wie teuer es ist. Ich hab es auch schon mal geschrieben dass E.On es sich auch leisten kann eine höhere Verschuldung zu haben als so manch anderes Unternehmen. Mir wäre an sich mehr Eigenkapital auch lieber (hab ich schon oft in anderen Threads geschrieben) aber E.On ist da eine Ausnahme. Sorgen mache ich mir deswegen nicht um das Unternehmen.

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Stairway

Hier mal ein kurzer Kommentar von J.P. Morgan zu den deutschen Versorgern:

 

Nuclear compromise a bit softer, but still very punitive. We believe

the nuclear agreement signed with the government is not as bad as what

the fuel tax draft law suggested in the summer, but still very imbalanced.

On our estimates, E.ON and RWE could have to pay 9.3bn in tax and

capex in 2011-2016, vs. only 4.6bn profits from new output.

 

Sowie:

 

Power generation and gas midstream outlook getting worse. We are

increasingly worried that nuclear for longer, new thermal plants coming

online (12GW by 2013) and continued support to renewables, could cap

power prices. In gas, E.ON and RWEs downstream hedges are rolling

off, making major changes to their oil-linked import contracts necessary.

The stakes are high (500TWh for E.ON, 200TWh for RWE), and we fear

the wide range of potential outcomes could hang over the shares. [...] and believe dividend cuts are increasingly likely.

 

Und zur Dividendenrendite:

 

Against such news flow, we believe investors could increasingly look for a dividend

support. Based on our 2011 DPS of 1.30 and 3.00, the shares are currently yielding

6.0% for E.ON and 6.1% for RWE. With 1) the possibility of a bigger and/or earlier

cut to reduce net debt and send a strong message to politicians; 2) the utilities sector

on 6.3%; 3) the uncertainty on earnings as a result of the gas/oil spread; and 4) in the

case of RWE, the impact from CO2 in 2013; we believe this might not be enough to

attract new investors.

 

E.On wird (vs. RWE) bevorzugt, aber die Gründe sind irgendwie auf beiden Seiten schwach...

 

So we remain cautious despite the shares poor performance, with a slight preference

for E.ON vs. RWE on strategic and asset portfolio optionality. We think E.ON has a

number of assets it could sell to strengthen its balance sheet (eg 3.5% Gazprom stake,

UK distribution grids), while RWE has fewer options and a much bigger CO2 risk

from 2013E onwards.

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Archimedes
Teure Energie

 

Netzagentur wirft Stromversorgern Preistreiberei vor

 

Mehr als 25 Millionen Haushalte müssen bald mehr für elektrische Energie zahlen. Die Versorger begründen die Zuschläge mit steigenden Kosten für Ökostrom. Die Bundesnetzagentur hält das für Augenwischerei: Die Unternehmen hätten sogar Spielraum, die Preise zu senken.

...

Über 25 Millionen Haushalte in Deutschland müssen künftig mehr für den Strom zahlen. Laut einem am Montag veröffentlichten Marktüberblick des Verbraucherportals Check24.de haben mehr als 400 der rund 970 Stromversorger in der Bundesrepublik für Dezember oder Januar Preiserhöhungen angekündigt. Im Schnitt verteuert sich der Strom um 7,1 Prozent. Im Einzelfall erreichen die Preiserhöhungen demnach sogar über 19,8 Prozent.

http://www.spiegel.d...,730772,00.html

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35sebastian
Teure Energie

 

Netzagentur wirft Stromversorgern Preistreiberei vor

 

Mehr als 25 Millionen Haushalte müssen bald mehr für elektrische Energie zahlen. Die Versorger begründen die Zuschläge mit steigenden Kosten für Ökostrom. Die Bundesnetzagentur hält das für Augenwischerei: Die Unternehmen hätten sogar Spielraum, die Preise zu senken.

...

Über 25 Millionen Haushalte in Deutschland müssen künftig mehr für den Strom zahlen. Laut einem am Montag veröffentlichten Marktüberblick des Verbraucherportals Check24.de haben mehr als 400 der rund 970 Stromversorger in der Bundesrepublik für Dezember oder Januar Preiserhöhungen angekündigt. Im Schnitt verteuert sich der Strom um 7,1 Prozent. Im Einzelfall erreichen die Preiserhöhungen demnach sogar über 19,8 Prozent.

http://www.spiegel.d...,730772,00.html

Schlecht für Kunden und ...................:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

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Star

Sehr interessanter aus der Wirtschaftswoche zu den gegenwärtigen Problem unserer Energieversorger. Die Politik und die Unsicherheit hängen wie ein Damoklesschwert über den Unternehmen. Das ist schon sehr beängstigend, welche essentielle Einflussnahme die Politik auf die Energiebranche hat. Damit steht und fällt auch das Wohl und Wehe der Aktien. Die Geschäftsmodelle sind überaltert und ich behaupte, dass hier seitens des Managements geschlafen wurde und nicht frühzeitig reagiert wurde.

 

Warum bei E.On, RWE und Co. die Nerven blank liegen

 

http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/warum-bei-e-on-rwe-und-co-die-nerven-blank-liegen-447840/

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georgewood

Sehr interessanter aus der Wirtschaftswoche zu den gegenwärtigen Problem unserer Energieversorger. Die Politik und die Unsicherheit hängen wie ein Damoklesschwert über den Unternehmen. Das ist schon sehr beängstigend, welche essentielle Einflussnahme die Politik auf die Energiebranche hat. Damit steht und fällt auch das Wohl und Wehe der Aktien. Die Geschäftsmodelle sind überaltert und ich behaupte, dass hier seitens des Managements geschlafen wurde und nicht frühzeitig reagiert wurde.

 

Warum bei E.On, RWE und Co. die Nerven blank liegen

 

http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/warum-bei-e-on-rwe-und-co-die-nerven-blank-liegen-447840/

 

Deshalb sollen auch bei E.On die Einheiten überprüft werden. Wir müssen uns auf gute Länder konzentrieren und innerhalb der Länder auf profitable Kraftwerke und Landstriche.

 

Da wird immer über die Strompreise und die Konzerne geschimpft. Dazu sagen kann ich nur eins: es steht JEDEM frei einen Stromversorger zu kaufen und somit reich zu werden (wie manche Leute meinen).

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35sebastian

Eon Ruhrgas will seinen Anteil an Gazprom veräußern. Wert : 3,4 Mrd.

Darüber wird diese Woche auf höchster Ebene zwischen Merkel und Putin verhandelt.

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Nudelesser

Eon Ruhrgas will seinen Anteil an Gazprom veräußern. Wert : 3,4 Mrd.

Darüber wird diese Woche auf höchster Ebene zwischen Merkel und Putin verhandelt.

 

Gazprom beim aktuellen Kurs abstossen zu wollen, wirkt schon etwas eigenartig. Glaubt EON nicht mehr an das Gasgeschäft?

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

EON glaubt vermutlich mit dem Geld etwas besseres anfangen zu können. Gazprom wird sich genauso beweisen müssen, wie jede der anderen Beteiligungen auch. Und Gazprom dient vornehmlich eh nur dem russischem Staat und nicht dem Anleger. Ob das nach Lust und Laune ständig ausgequetschte Gazprom daher teuer oder günstig ist... muss jeder selber beurteilen. Gazprom zu verkaufen um Schulden zu tilgen wäre allerdings das erste was ich ebenfalls tun würde. Die Beteiligung ist inzwischen ohnehin sehr klein geworden und bringt keinen messbaren Vorteil mehr. Es ist mittlerweile letztlich nichts weiter als Aktienspekulation auf Kredit.

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35sebastian

Eon Ruhrgas will seinen Anteil an Gazprom veräußern. Wert : 3,4 Mrd.

Darüber wird diese Woche auf höchster Ebene zwischen Merkel und Putin verhandelt.

 

Gazprom beim aktuellen Kurs abstossen zu wollen, wirkt schon etwas eigenartig. Glaubt EON nicht mehr an das Gasgeschäft?

 

Punkt 1:

Mit Recht wird vOn Kritikern der hohe Schuldenstand moniert. Der neue Chef ist dabei, diesen durch Verkäufe, die auch noch zusätzliche Gewinne bringen, merklich zu senken. Und er ist auf einen guten Weg.

Punkt 2:

Der Verkauf von Gazprom zielt in diese Richtung. Ich kenne dem Gazprom Kurs , ich kenne auch nicht die wirtschaftlichen Verpflechtungen zwischen Gazprom und Ruhrgas. Dass Merkel und Putin an diesen Gesprächen beteiligt ist, spricht dafür, dass auch politische Dinge bei dem Deal zu regeln sind. Wenn der Verkauf durch ist, weiß man mehr, ob Eon nur Tafelsilber verscherbelt oder auch Vorteile daraus zieht. Zwischen Eon und Gazprom bestehen langfristige Verträge, die unvorteilhaft sind.

Ich halte mich vorerst mit einer Bewertung zurück.

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Archimedes

Das Gasgeschäft ist im Moment, aufgrund der gefallenen Spotmarkt-Preise, defizitär.

Ruhrgas war in anderen Zeiten für Mrd. Gewinne zuständig.

Ich kenne die genauen Konditionen bei Gazprom nicht,

aber wenn der Anteil nur verkauft wird weil Gas gerade kein Geld bringt,

dann ist diese Handlungsweise kurzsichtig.

Ich mag Manager nicht die sparen koste es was es wolle,

genauso wenig wie Investitionen "irgendwo in Asien".

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35sebastian

Das Gasgeschäft ist im Moment, aufgrund der gefallenen Spotmarkt-Preise, defizitär.

Ruhrgas war in anderen Zeiten für Mrd. Gewinne zuständig.

Ich kenne die genauen Konditionen bei Gazprom nicht,

aber wenn der Anteil nur verkauft wird weil Gas gerade kein Geld bringt,

dann ist diese Handlungsweise kurzsichtig.

Ich mag Manager nicht die sparen koste es was es wolle,

genauso wenig wie Investitionen "irgendwo in Asien".

Du solltest noch mal meinen Punkt 1 lesen.

 

Hier jetzt etwas Genaueres zum Geschäft. Da geht es auch um das Gasgeschäft.

 

Eon nimmt Abschied von Gasprom

Einst hat Ruhrgas dem Erdgasproduzenten Gasprom aus der Not geholfen. Mit einem erklecklichen Gewinn wird diese Verbindung nun wieder getrennt. Von Gerald Hosp und Werner Sturbeck

 

MOSKAU/DÜSSELDORF, 24. November

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Schon bald wird die Düsseldorfer Eon AG den Verkauf ihrer Gasprom-Aktien an die staatliche russische Entwicklungsbank VEB bekanntgeben. Den Verkaufserlös für das noch knapp 3,5 Prozent betragende Paket schätzen Beobachter nahe beim Börsenwert von gegenwärtig 3,1 Milliarden Euro. In russischen Medien wird spekuliert, dass der russische Ministerpräsident Wladimir Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel sich mit dem Thema beschäftigen werden, wenn sie sich am Freitag in Berlin treffen. Am selben Tag kommt Bernhard Reutersberg, im Eon-Vorstand für Russland zuständig, zur Eröffnung eines Kraftwerksblocks nach Moskau. Eon wollte dies nicht kommentieren. Aber nach Informationen dieser Zeitung sind sich die betroffenen Unternehmen in der Sache weitgehend einig. Politische Schützenhilfe dürfte nicht mehr nötig sein.

 

So endet eine aus der Not geborene, ursprünglich sehr langfristig angelegte Verbindung recht unspektakulär. Es gab Zeiten, da hatten die Gasprom-Aktien fast den doppelten Wert. Schlecht ist das Geschäft für Eon trotzdem nicht. Die 3 Milliarden Euro dürften mehr als das Doppelte dessen sein, was die Eon-Tochtergesellschaft Ruhrgas zum Aufsammeln der gesamten Gasprom-Beteiligung ausgegeben hat - und das waren in der Spitze immerhin rund 6,5 Prozent. Von knapp 3 Prozent hat sich Eon schon im vergangenen Jahr getrennt, um in ein reichhaltiges westsibirisches Erdgasfeld einzusteigen.

 

Als der russische Staat 1998 sein wichtigstes Erdgasunternehmen auf die Privatisierungsliste setzte, ging es Gasprom sehr schlecht. Russlands Staatshaushalt wurde seinerzeit zu einem Viertel aus Gasprom-Steuern gespeist. Aber das Unternehmen konnte diese Beträge nicht mehr leisten, weil es in seiner Heimat Gas liefern musste, aber von den klammen Staatsbetrieben dafür kaum etwas bekam. In jenem Jahr warteten viele der 300 000 Beschäftigten noch im November auf ihre Gehaltszahlungen seit Januar.

 

Für die zur Auktion vorgesehen ersten 2,5 Prozent der Gasprom-Aktien fanden sich damals aus vielen Gründen keine Interessenten: Es gab keinen funktionierenden Gasmarkt in Russland, an dem sich Gasprom hätte erholen können. Die Regierung drohte dem Unternehmen immer wieder mit der Zerschlagung, weil es zu wenig Steuern ablieferte. Und die Preisvorstellungen für das Minipaket waren irreal. In der Ausschreibung wurde ein Mindestgebot gefordert, das Gasprom insgesamt mit mehr als 40 Milliarden Dollar bewertet hätte. Dabei schrieben die Notierungen der in New York gehandelten Anteilscheine dem Gasproduzenten gerade einmal 10 Milliarden Dollar Wert zu.

 

Im Dezember 1998 ersteigerte Ruhrgas für 1,1 Milliarden Mark - rund 600 Millionen Euro - jene ersten 2,5 Prozent. Um die Auktion nicht zur Farce werden zu lassen, ließ sich ein unbekanntes russisches Unternehmen, eine Art Strohmann, überbieten. Mit einer russischen Gesellschaft als Partner konnte Ruhrgas dann aus wesentlich preiswerteren, in Russland gehandelten Aktien nach und nach sein Gesamtpaket zusammenkaufen.

 

So wurde Ruhrgas als größter Kunde für zwölf Jahre zugleich der größte ausländische Aktionär des größten Gasproduzenten der Welt. Zumindest die Führungsspitze jener Tage hat die finanzielle Unterstützung der Ruhrgas nicht vergessen. Dass sich daraus einst eine wertvolle Anlage ergeben würde, war nicht absehbar. Viele hielten die Investition für weggeworfenes Geld. Aber der Ruhrgas-Vorstandsvorsitzende Burckhard Bergmann relativierte schon damals den Einsatz in der Not. "Bei den Milliarden Kubikmeter Erdgas, die wir jährlich aus Russland erhalten, ist das doch nur eine minimale Kostenerhöhung", sagte er.

 

Doch einen großen strategischen Wert hatte das Gasprom-Aktienpaket nie. Das zeigte sich etwa in den außerordentlich schwierigen Verhandlungen um die Beteiligung an einem Gasfeld. Und das zeigte sich auch, als Eon Ruhrgas im vergangenen Jahr wegen deutlich gesunkener Erdgaspreise mit seinen langfristigen, an den Ölpreis gebundenen Lieferverträgen heftige Ertragsprobleme bekam. Gasprom zeigte sich zunächst unflexibel; es schien, als ob der Gasproduzent die Zeichen der Zeit nicht erkannt hätte. Dann aber kam es doch noch zu Neuverhandlungen mit den Großkunden aus Deutschland, Frankreich, Italien und der Türkei. Der Anteil des Erdgases, das zum Spotmarktpreis verkauft wird, wurde erhöht.

 

Aber für die neue Heizperiode muss das abermals ausgehandelt werden. Wie der neue Eon-Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen gerade eingeräumt hat, sind die Gespräche nicht gerade einfach. Der stellvertretende Gasprom-Vorstandsvorsitzende Alexander Medwedjew sagte vor kurzem andererseits, die Preisverhandlungen für den Zeitraum von 2010 bis 2012 seien abgeschlossen. Der Unmut der Abnehmer wird voraussichtlich weiter zunehmen, wenn die Nachfrage nicht stark steigt.

 

Als Reaktion auf die veränderten Verhältnisse entschloss sich Gasprom dazu, neue Förderprojekte zu verschieben. An den Pipeline-Projekten, auch an denen nach Europa, wird dagegen weitgehend festgehalten. Der russische Konzern baut auf eine Erholung der Nachfrage. Die langfristige Prognose für die Lieferungen nach Europa wurde jedoch schon nach unten korrigiert.

 

Gasprom nimmt als Folge davon nun immer mehr den heimischen Markt ins Visier. Aufgrund der sukzessiven Erhöhung der Inlandspreise für Gas wird dies zunehmend lukrativ. Bis 2014 könnten die Preise für russische Großkunden an die "europäischen" Notierungen angepasst werden. Der Gasprom-Aufsichtsrat wies jedoch am Dienstag das Management an, die Wettbewerbsfähigkeit russischen Erdgases in Europa sicherzustellen sowie neue Märkte zu beliefern. Große Hoffnungen lasten auf China. Auch hier verlaufen die Verhandlungen jedoch wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen zäh. Gleichzeitig sieht sich Gasprom einer Erhöhung der Fördersteuer für Erdgas gegenüber; zudem baut offenbar die Regierung den einheimischen Konkurrenten Novatek auf, der dem Platzhirsch schon einige Großaufträge abjagen konnte.

 

Für Eon ist der anstehende Verkauf mit Blick auf die Schulden des Konzerns erst einmal eine kleine Entlastung. Allein in diesem Jahr ist ein Verkaufsprogramm abgeschlossen worden, das mehr als 10 Milliarden Euro einspielte. Aber noch immer lasten 45 Milliarden Euro Netto-Finanzschulden auf der 150 Milliarden Euro umfassenden Bilanz. Finanzvorstand Marcus Schenck hat gerade angekündigt, bis Ende 2013 durch Verkäufe von Aktiva rund 15 Milliarden Euro erlösen zu wollen. Die Hälfte davon soll zum Schuldenabbau genutzt werden.

 

 

Text: F.A.Z., 25.11.2010, Nr. 275 / Seite 18

 

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georgewood

Hat sich von euch schon jemand damit befasst was los ist wenn die Laufzeitverlängerungen wieder gestrichen werden? Es könnte ja sein dass doch der Bundesrat abstimmen müsste oder dass bei den nächsten Wahlen die Union und FDP die Mehrheit verlieren.

Gibt es dann auch die Möglichkeit für die Konzerne zu klagen? Es wird ja in so manchen Atomkraftwerken investiert um die Auflagen zu erfüllen. Da wäre es schon nicht schön wenn z.B. E.On das Geld ausgibt und muss das Kraftwerk doch früher schließen.

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Raytheon

Die Frage die sich mir stellt ist, wie sehen die Alternativen aus? Der Atomkraft will man mit allen Mitteln ein Ablaufdatum verpassen, obwohl man derzeit keine wirklichen Alternativen hat.

 

Solarenergie: Noch lange nicht effizient genug

Wasserkraft: Sehr kostspielig und vorallem wo bauen (Naturschutz)?

Windkraft: Windkraft ist derzeit wohl die sinnvollste Alternative (laut NTV Dokumentation), allerdings kann man diese nur effizient in der Ostsee verbauen. Hier fehlen aber die leistungsstarken Leitungen vom stromproduziernden Norden zum verbrauchenden Süden. Ob man diese bis zum Auslaufen der Laufzeitverlängerung bauen kann, ist sehr fraglich. Noch dazu hat man beim Leitungsbau teilweise mit dem Widerstand der Bevölkerung zu rechnen.

"Gezeitenkraftwerk": Sehr kostspielig und man hat das selbe Problem wie bei der Windkraft.

Kohle-/Gaskraftwerk: Hier kommt man vom Regen in die Traufe (Klimaschutz). Ausserdem hat man das Kyoto-Protokoll zu erfüllen.

etc...

 

Die Politik muss sich entscheiden ob sie lieber relativ sichere heimische Atomkraftwerke in ihrem Land hat oder in Zukunft vielleicht viele relativ unsichere Atomkraftwerke im Ausland an der deutschen Grenze. Siehe zum Beispiel Österreich, ein Atomkraftwerk freies Land (das kleine Forschungskraftwerk in Wien zählt nicht), aber rund um Österreich stehen in meinen Augen problematische Atomkraftwerke (Tschechien, Slowenien, Italien, etc...), weil Österreich mit den derzeitigen Kraftwerken den Bedarf nicht decken kann.

Gerade durch neue Technologien (u.a. Elektroauto) wird der Strombedarf weiter steigen, auch wenn man der Glühbirne das Aus erklärt hat.

 

Aber leider geht es in der Politik nicht immer um die Bevökerung und das Land, sondern um die Wählerstimmen...

 

Derzeit und in naher Zukunft kann Deutschland seine Stromnachfrage nur mit Atomkraftwerken (im In- oder Ausland) leider decken. Und ich bin eigentlich ein Atomkraftwerksgegner :), aber zumindest realistisch (hoffe ich ;))

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Hat sich von euch schon jemand damit befasst was los ist wenn die Laufzeitverlängerungen wieder gestrichen werden?

 

Das dürfte dem Kurs aus heutiger Sicht eigentlich nichts wesentliches tun. Die Mehreinnahmen liegen deutlich zu weit in der Zukunft, als das sie bereits eingepreist worden wären. Erkennbar auch daran, das es keinen nennenswerten Kursanstieg nach der an sich erfreulichen Botschaft der Verlängerungen gab. Die jährlichen Belastungen sind hingegen notgedrungen schon eingepreist, weil zeitnah und unabwendbar.

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egbert02

Die Frage die sich mir stellt ist, wie sehen die Alternativen aus? Der Atomkraft will man mit allen Mitteln ein Ablaufdatum verpassen, obwohl man derzeit keine wirklichen Alternativen hat.

 

Solarenergie: Noch lange nicht effizient genug

Wasserkraft: Sehr kostspielig und vorallem wo bauen (Naturschutz)?

Windkraft: Windkraft ist derzeit wohl die sinnvollste Alternative (laut NTV Dokumentation), allerdings kann man diese nur effizient in der Ostsee verbauen. Hier fehlen aber die leistungsstarken Leitungen vom stromproduziernden Norden zum verbrauchenden Süden. Ob man diese bis zum Auslaufen der Laufzeitverlängerung bauen kann, ist sehr fraglich. Noch dazu hat man beim Leitungsbau teilweise mit dem Widerstand der Bevölkerung zu rechnen.

"Gezeitenkraftwerk": Sehr kostspielig und man hat das selbe Problem wie bei der Windkraft.

Kohle-/Gaskraftwerk: Hier kommt man vom Regen in die Traufe (Klimaschutz). Ausserdem hat man das Kyoto-Protokoll zu erfüllen.

 

Richtig, keine der genannten Optionen ist - für sich alleine genommen - eine echte Alternative. In Kombination mittel- und langfristig schon. Hinzukommen müssen aber dringend Energieeinsparmaßnahmen. Wenn ich mir zur Zeit die hell illuminierten Innenstädte so anschaue, dann bleibt mir nur die Schlußfolgerung, daß Strom noch viel zu billig ist. Und das muß sich ändern.

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boll

Hat sich von euch schon jemand damit befasst was los ist wenn die Laufzeitverlängerungen wieder gestrichen werden? Es könnte ja sein dass doch der Bundesrat abstimmen müsste oder dass bei den nächsten Wahlen die Union und FDP die Mehrheit verlieren.

Gibt es dann auch die Möglichkeit für die Konzerne zu klagen? Es wird ja in so manchen Atomkraftwerken investiert um die Auflagen zu erfüllen. Da wäre es schon nicht schön wenn z.B. E.On das Geld ausgibt und muss das Kraftwerk doch früher schließen.

 

Eine (neue) Regierung (genauer: der Bundestag) kann das Atomgesetz (AtG) jederzeit ändern. In Puncto Laufzeit ist insbesondere die Anlage 3 "Elektrizitätsmengen nach § 7 Abs. 1a" zu nennen. Diese regelt die Reststrommengen je KKW. Es ist also keine zeitliche Einschränkung, sondern eine nach Verbrauch.

 

Die Möglichkeit der Klage gegen eine erneute Änderung des AtG inkl. "Laufzeitbegrenzung" besteht, scheint mir aber nicht aussichtsreich. Man kann gegen eine Genehmigung und deren Auflagen (in einem gewissen Zeitraum) klagen. Die bestehenden Genehmigungen zum Betrieb von Kernkraftwerken gelten ohne zeitliche Einschränkung.

 

Da lohnt es sich eher gegen die AtG-Änderung aus dem Jahr 2000 zu klagen (Hier wurde die Laufzeitverkürzung eingeführt - ohne dass der Bundesrat zustimmen musste).

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georgewood

Ich glaube dagegen würde schon noch geklagt wenn die aktuelle Verlängerung gerichtlich gekippt wird.

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Archimedes

Meiner Meinung nach hat die aktuelle Regierung die Strom Produzenten sauber abgezockt.

Sie kassieren eine neue, erhebliche Steuer jetzt und bieten dafür eine Laufzeitverlängerung an,

die erst echte Wirkung zeigt, wenn die Regierung nicht mehr im Amt ist.

Vermutlich wird dann die jetzige Vereinbarung von Rot-Grün wieder geändert, was bleibt sind die Zahlungen.

Die Anbieter haben allerdings einige Klauseln eingefügt,

vermutlich können sie dadurch die Mehrkosten, wenn es nicht zur Laufzeitverlängerung kommt, reduzieren.

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Elvis77

Für RWE und E.ON sieht auf auf Jahre hinaus be********* aus. Da braucht man sich wohl nichts vormachen. Gute Nachrichten wird es vermutlich mit der Lupe zu suchen geben. Da die Werte auch ohnehin erst so gegen 2020 von der Laufzeitverlängerung etwas haben könnten, liegt es auch nahe bis auf weiteres schlicht alle Kosten zu berücksichtigen aber die in solch weiter Ferne liegenden Zusatzerträge auszuklammern.

Unterm Strich bleibt vermutlich die Frage, ob der Kurs einfach schon weit genug gefallen ist und das schlimmste vorweg genommen hat.

Ist schon schwieriges Thema. Gerade E.On schlägt ja einen momentan noch völlig unberechenbaren Weg ein.

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