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teffi

aktiven Fonds gegen passiven austauschen?

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teffi
· bearbeitet von teffi

Hallo zusammen,

 

Vielleicht könnt Ihr mir bei einem Gedankenexperiment helfen. Bei mir im Depot schlummert noch ein aktiver Fonds, den ich heute nicht mehr kaufen würde. Ich zögere aber trotzdem, ihn rauszuwerfen, weil ich ih schon lange habe und deshalb die Kursgewinne abgeltungssteuerfrei sind.

 

Es handelt sich um den AXA ROSENBERG US EQUITY ALPHA FUND A THES. USD (WKN 691295).

http://fonds.onvista.de/snapshot.html?ID_INSTRUMENT=7185000

 

Ich würde ihn austauschen, um TER (0,77%) zu sparen; gegen die Aktien in die der Fonds investiert ist habe ich nichts, ich würde das Geld wieder genau so anlegen. Würde ich den Fonds austauschen, müsste ich aber sobald ich den Neukauf wieder verkaufe Abgeltungssteuer zahlen.

 

Die Frage ist nun, ob es sich lohnt, etwas TER zu sparen und dafür die ABgeltungssteuer in Kauf zu nehmen. Das hängt natürlich von der Haltedauer und der Performance des Fonds während der Haltedauer ab.

 

Um das mal zu visualisieren nehme ich an, ich könnte den Fonds gegen einen ETF tauschen. Also:

AXA, TER 0.77, keine Abgeltungssteuer, gegen ETF, TER 0.2, und am Ende 25% Abgeltungssteuer.

In der Grafik unten seht Ihr den Wert nach Verkauf für jedes der nächsten 50 Jahre unter drei verschiedenen Marktsituationen: 2%, 3%, und 5% Kursgewinn pro Jahr.

 

post-8293-1281043454,99.png

 

Bei 2% Kursgewinn pro Jahr würde sich der Tausch gegen den ETF sofort lohnen. Bei 3% ist der Axa (rot) mit höherer TER besser, so lange man innerhalb der nächsten 20 Jahre verkauft. Bei 5% Kursgewinn überholt der ETF (blau) den Axa erst nach etwa 45 Jahren. Nicht berücksichtigt sind dabei jetzt die Kosten für den Tausch.

 

Momentan tendiere ich dafür, den Axa zu verkaufen, weil in mittelmäßigen und schlechten Marktsituationen (genauer gesagt unter 2,5% Wachstum) sich der Axa eigentlich gar nicht lohnt. Außerdem ist der relative Vorsprung des ETFs bei geringem Wachstum wesentlich höher als der relative Vorsprung des Axa in gutem Markt.

 

Was denkt Ihr, was hab ich übersehen?

 

Danke,

teffi

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vanity

... Was denkt Ihr, was hab ich übersehen?

Nichts, außer dass der richtig beschriebene und berechnete Effekt derartig gering ist, dass bereits kleine Änderungen an den Stellgrößen eine erhebliche Verschiebung bei der Break-Even-Zeit verursacht.

 

Rechne das Ganze nochmal mit einem Startmalus von 0,5% oder 1% für den ETF wegen der Transaktionskosten. Oder lass' mal den Steuersatz auf 30% steigen (wer weiß, weiß?). Ich hoffe doch, dass dein Erwartungswert etwas über 2,5% p. a. liegt und vielleicht eher im Bereich von 3% bis 4% liegt. Dann liegst du in einem Zeitfenster von 20 bis 40 Jahren - eine Spanne, die du kaum überblicken wirst was Renditen, Steuern, den Fonds/ETF selbst oder deine persönlichen Präferenzen angeht.

 

Kurzum: Der Effekt ist so gering und nur so unsicher vorherzusagen, dass es eigentlich egal ist, was du machst. :(

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teffi

Moin,

 

ja, Du hast recht. Ich finde es immer wieder heilsam nachzurechnen, wie viel so eine Steuerersparnis wirklich ausmacht.

Hier noch mal ein etwas realistischeres Szenario: Anlagebetrag 5000, Kosten für Kauf und Verkauf des ETF 10. Dann der Vergleich von 3% Wachstum im Jahr mit den Extremen 0% und 7%, über 20 Jahre.

 

post-8293-1281078174,88.png

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Bonneville

Was denkt Ihr, was hab ich übersehen?

 

Du gehst in Deiner Betrachtung davon aus, daß der aktive Fonds "dauerhaft" mindestens so gut wie der Index abschneidet. Ob das "garantiert" ist?

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teffi

Du gehst in Deiner Betrachtung davon aus, daß der aktive Fonds "dauerhaft" mindestens so gut wie der Index abschneidet. Ob das "garantiert" ist?

 

Garantiert ist nix. Ich gehe davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit für den aktiven Fonds, vor Kosten besser als der Index abzuschneiden, genauso hoch ist wie die, schlechter abzuschneiden. Was wäre denn dann Deiner Meinung nach eine sinnvolle Wachstumsannahme, wenn nicht der Mittelwert?

 

Darüber hinaus würde ich wahrscheinlich auch nicht einen ETF zum Ersetzen nehmen, sondern eine Einzelaktie. So kompliziert soll die Überlegung aber auch gar nicht sein, es geht nur drum, die relativen Auswirkungen von Kosten und Steuern grob abzuschätzen. Wie vanity schon schrieb, die davon herrührenden Unterschiede sind so gering, dass sie sowieso von anderen, unvorhersehbaren, überlagert werden.

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Bonneville

@teffi

 

Hast Du wirklich den AXA ROSENBERG US EQUITY ALPHA FUND A THES. USD mit der ISIN IE0008365516? Der ist weder bei comdirect oder bei eBase handelbar! (Weil er eine Mindestanlagesumme von 1 Mio. hat)

 

Bei eBase gibt es nur die "B"-Tranche (ISIN IE0004345025) mit einer "Verwaltungsgebühr" von 1,35% p.a. - dann schaut Deine Rechnung wieder ganz anders aus, oder?

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teffi
· bearbeitet von teffi

@teffi

 

Hast Du wirklich den AXA ROSENBERG US EQUITY ALPHA FUND A THES. USD mit der ISIN IE0008365516? Der ist weder bei comdirect oder bei eBase handelbar! (Weil er eine Mindestanlagesumme von 1 Mio. hat)

 

Bei eBase gibt es nur die "B"-Tranche (ISIN IE0004345025) mit einer "Verwaltungsgebühr" von 1,35% p.a. - dann schaut Deine Rechnung wieder ganz anders aus, oder?

 

Naja, bei mir im Depot steht schon die WKN vom A. Den hab ich schon lange und bin mit ihm zwei mal umgezogen. Bei meiner Bank kann ich den auch tatsächlich nicht online zurückgeben, sondern ich soll da anrufen. Ist also möglich, dass es da noch Überraschungen gibt. Vielleicht krieg ich ja eine Million zurück:o).

 

Edit: ich guck nachher mal in meinem Papierlager was ich damals wirklich gekauft hab..

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Bonneville

[Edit: ich guck nachher mal in meinem Papierlager was ich damals wirklich gekauft hab..

 

Wie bei allen sogenannten aktiven Fonds unterscheiden sich TER-Angabe und tatsächliche Kostenstrukturen zum Teil doch erheblich. Wer sich die Mühe macht, den Geschäftsbericht zu lesen findet zwei Zahlen:

S. 164 "Betriebsausgaben" (Verwaltungshonorare, Depotbankgebühren, Verwaltungsgebühren, etc.) von 22, 2 Mio. USD und auf S. 22 das Fondsvolumen (Stichtag 31.03.2009) in Höhe von rund 1,8 Mrd. USD. Daraus ergibt sich eine Kostenbelastung von mindestens 1,23%. Die von Dir genannten 0,77% TER beruhen wahrscheinlich auf einer Milchmädchenrechnung des Fondsmanagements ("traue keiner TER, deren Berechnungsweise nicht klar ist"). Das Ding ist also rund 0,5% p.a. teurer, als von Dir bisher gedacht ...

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teffi
· bearbeitet von teffi

Das Ding ist also rund 0,5% p.a. teurer, als von Dir bisher gedacht ...

 

Da siht man mal wie lange ich das Ding schon habe, und wie wenig ich mich damit beschäftigt habe. Habe es deshalb heute telefonisch an die KAG zurückgegeben. Wurde Zeit, das Depot weiter auszumisten.

 

So wie es aussieht gibt es keine "Partnerschaft" mehr zwischen der KAG und meiner Bank. Hatte auch lange keinen Kurs dafür in meinem Depot.

 

Habe die WKN noch einmal geprüft, die, die ich oben angegeben habe ist genau die, die ich damals gekauft hatte..

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