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zimt

Stop Loss auch bei langfristiger Anlage in Indexfonds sinnvoll?

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zimt

Hallo miteinander,

 

ich bin noch ein Frischling was Geldanlage und Vermögensaufbau angeht. Habe nach einigem Lesen von Büchern und nach dem Durchstöbern hier im Forum eine Verständnisfrage zu längerfristigen Anlagen (Anlagezeitraum > 5 Jahre):

 

Dass eine Stop-Loss Strategie für eine Einzelaktie Sinn macht, leuchtet mir ein. Man verhindert so, dass Fehlkäufe aus emotionalen Gründen zu lange gehalten werden. Macht diese Taktik auch für Indexfonds (z.B. auf DAX oder MSCI World) Sinn?

 

Eine vollkommen gegensätzliche Strategie wäre folgender Ansatz: Dass ein kompletter Index wie der MSCI World dauerhaft zu einem "Verlierer" wird, ist sehr unwahrscheinlich. Demnach würde ein Stop Loss keinen Sinn machen und man sollte im Gegensatz noch Indexfondsanteile "nachkaufen", da man von einem langfristigen Wachstum ausgeht.

 

Wäre schön, wenn ihr zu diesen gegensätzlichen Positionen Stellung nehmen könntet.

 

Viele Grüße,

Zimt

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Schinzilord

Wenn du schon passiv investierst, glaubst du doch nicht an Markettiming.

Und dann bringt es auch nix, mit Stop Loss zu verkaufen, da du ja nicht voll investiert bist.

Statistisch gesehen hat es in der Vergangenheit nur wenige Tage gegeben, an denen es stark nach oben gegangen ist (und natürlich auch nach unten).

Als Investor kann man es sich nicht erlauben, daran nicht teilzunehmen.

Deswegen: kein stop loss.

 

Für Einzelaktien macht es auch nur Sinn, wenn man im Rahmen eines Riskmanagements (z.B. Value at Risk Verfahren) es sich nicht erlauben kann, dass man noch mehr Verluste macht.

Denn an Fundamentaldaten (nicht für eine Aktie, sondern für ein Unternehmen), wird sich wenig ändern, wenn es unter einen bestimmten Kurs fällt.

Ausnahme: Unvorhersagbares Ereignis, welches das Unternehmen wertloser macht (z.B. BP mit Bohrloch).

Nur bringt dir dann ein stop loss auch nix mehr, weil ja erst mal alle verkaufen wollen. Dann realisierst du mit einem schlechteren Kurs als dein implizierter Verkaufskurs war.

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Dagobert

Hallo miteinander,

 

ich bin noch ein Frischling was Geldanlage und Vermögensaufbau angeht. Habe nach einigem Lesen von Büchern und nach dem Durchstöbern hier im Forum eine Verständnisfrage zu längerfristigen Anlagen (Anlagezeitraum > 5 Jahre):

 

Dass eine Stop-Loss Strategie für eine Einzelaktie Sinn macht, leuchtet mir ein. Man verhindert so, dass Fehlkäufe aus emotionalen Gründen zu lange gehalten werden. Macht diese Taktik auch für Indexfonds (z.B. auf DAX oder MSCI World) Sinn?

 

Eine vollkommen gegensätzliche Strategie wäre folgender Ansatz: Dass ein kompletter Index wie der MSCI World dauerhaft zu einem "Verlierer" wird, ist sehr unwahrscheinlich. Demnach würde ein Stop Loss keinen Sinn machen und man sollte im Gegensatz noch Indexfondsanteile "nachkaufen", da man von einem langfristigen Wachstum ausgeht.

 

Wäre schön, wenn ihr zu diesen gegensätzlichen Positionen Stellung nehmen könntet.

 

Viele Grüße,

Zimt

 

Hallo Zimt,

 

zunächst willkommen im WP(T)F, hier wirst Du viele (teilweise auch gute/sinnvolle) Ratschläge bekommen wie ein Frischling sein Geld anlegen kann.

 

Bevor man Dir einen Ratschlag geben kann sollten wir aber erst einmal abklären warum Du an einen stopp loss denkst bzw. was Du mit "Fehlkauf" meinst. Hier solltest Du uns noch etwas mehr dazu schreiben.

 

Allgemein gilt: Unabhängig vom gewählten Finanzinstrument macht ein stopp loss nur Sinn wenn er Teil eines Handelssystems ist das man konsequent umsetzt. Das setzen einer unlimitierten stopp loss order garantiert nahezu zu 100% daß Du am Ende der Verlierer sein wirst (google mal "flash crash und stopp loss" z.B. Stop-Loss Orders and the 'Flash Crash': A False Sense of Security)

 

Und abschliessend: Wer an ein Investment in einen Indexfonds und/oder ETF (kleiner feiner Unterschied) denkt ist nicht automatisch ein passiver Investor (kurze Zusammenfassung dazu in Englisch: How To Use ETFs In Your Portfolio ).

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Malvolio

Ein Stop-Loss ist sinnvoll, wenn du dein Verlustrisiko in der jeweiligen Position begrenzen willst, z.B. wenn du max. 10% Verlust akzeptieren willst. Allerdings musst du danach (wenn der Stopp-Loss ausgelöst wird) dein Geld in eine Anlage mit geringerem Risiko (z.B. Anleihen, Festgeld, etc.) stecken und darfst keine ähnlichen Aktien, Indices, etc. kaufen weil du sonst das Riskio nicht reduzierst sondern nur auf ein anderes Vehikel mit gleichem Risiko überträgst. Ansonsten ist ein Stopp-Loss sinnlos. Durch diese Verlagerung reduzierst du i.d.R. natürlich auch deinen Gewinnerwartungswert, aber das ist leider unvermeidlich. Das man mit "Money-Management" sein Risiko reduzieren könnte ohne auch seine Renditerwartungen anzutasten ist leider ein häufig verbreiteter Irrtum.

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zimt

Hallo Leute und vielen Dank für die Antworten!

 

Mit Indexfonds meinte ich passiv gemanagte ETFs.

 

Mit Fehlkauf meinte ich den Kauf einer Aktie, die langfristig die Erwartungen, die man beim Kauf gestellt hat, nicht erfüllt. An einen Stop Loss dachte ich, da dieses Verfahren von vielen "Guides" gerade für Einsteiger empfohlen wird um Verluste zu begrenzen. Danke für die Links, ich habe sie mir zu Gemüte geführt und bin jetzt was Stop Loss Orders und ETFs angeht schlauer geworden!

 

lg Zimt

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