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juro

Apollo Group

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juro
· bearbeitet von juro66

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Die Apollo-Group gehört zu den weltweit führenden Privat-Anbietern von Weiterbildungs-Kursen für Berufstätige. Apollo ist in vier Tochterunternehmen untergliedert. Dazu gehören auch die University of Phoenix, die grösste Privat-Uni in den USA, u. die University of Phoenix Online, eine Online-Fern-Uni. Ca. 460.000 Studenten besuchen zurzeit Kurse, Seminare u. Weiterbildungs-Programme des Konzerns.

 

Apollo-Group ist sicher eine starke Marke in der Unterbranche. Und auch die Wachstumsperspektiven dürften gut sein.

 

 

Umsatz betrug in 2009 ca. 4 Mrd. USD, in 2010 könnten es sogar 5 Mrd. USD werden. Über 50.000 MA.

 

 

Umsatzrendite die letzten 12 Jahre war relativ konstant zwischen 12-20%. Aktuell bei ca. 14%. EK-Quote 1998 war bei 65%, aktuell 33%. EK-Rendite ist angestiegen die letzten 12 Jahre was insbesondere auf niedrigere EK-Quote zurückzuführen sein dürfte. Aktuell: 55%, GK-Rendite von ca. 18% ist aber auch gut. Gute CF-Marge zieht sich durch die letzten 12 Jahre. Die letzten Jahre immer um die 20%. Investitionen in % CF waren in 1998 u. 1999 noch hoch, seit 2002 stets unter 20%. Sehr guter Free-CF.

 

Die Rentabilitäts- / Fundamentalkennzahlen sehen schonmal sehr gut aus.

 

 

Wachstum in den letzten 10 Jahren p.a. bei Umsatz 23%, Gewinn 26%, CF 28%. Und das sogar relativ konstant. Umsatz konnte die letzten 12 Jahre jedes Jahr gesteigert werden. Auch Gewinn, nur in 2006 u. 2007 ging er leicht zurück. Ähnliches gilt für CF.

 

Auch die Kontinuität sieht sehr gut aus.

 

 

Seit ich die Bewertungen zum letzten Mal angeschaut hatte ist schon ein paar Monate her u. seither ist die Aktie bös unter die Räder gekommen. Damals, so im April hatte die Aktie noch ein KGV von ca. 14, aktuell 9,5 bezogen auf den geschätzten Gewinn/Aktie 2010 den ich mit 4,60 USD angesetzt hab. Vorjahr 3,75 USD. KCV bereits von niedrigen 6,2 bei einem CF/Aktie in 2010 von 7,1 USD. Dividende wurde in den letzten 12 Jahren nicht gezahlt. KUV von 1,3. KBV von 5,3. Von der Bewertung her siehts gut aus.

 

 

Die günstige bis sehr günstige Bewertung hat wohl seinen Grund. Die US-Börsen aufsichtsbehörde SEC führt Untersuchungen durch über die Bilanzierungspraktiken. Insbesondere Bilanzierung der Umsätze. Dies geht schon seit Ende letzten Jahres so. Untersuchungen dauern an. Weiss jetzt aber nicht ob es bereits Ergebnisse gibt.

 

Unter normalen Umständen dürfte Apollo ein sehr interessantes Unternehmen sein mit sehr interessantem Geschäftsmodell u. geringer Zyklik. Sehr gute Zahlen u. Preismacht im Bereich. Starker Name. Jedoch auch mit unabsehbaren Risiken behaftet bzgl. SEC-Untersuchungen.

 

Da ich nicht ganz up to date bin über den aktuellen Stand der SEC-Untersuchungen würd ich die Aktie eher als durchschnittlich ansehen bzgl. der Risiken. Unter normalen Bedingungen jedoch überdurchschnittliches Kurspotenzial in den nächsten 3-5 Jahren zwischen 50-90%. Risiken sollten aber nicht ausser Acht gelassen werden. Gerade in den USA kann sowas teuer werden.

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Kezboard

Dem kann ich beipflichten: hervorragende Zahlen - im Moment ist die Aktie etwas unter Druck wg. einiger laufender Prozesse. Wer will, kann sich im Legal Information Center einlesen - ich selber ziehe dem Juristenenglisch dann doch lieber andere Lektüren vor ...

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Drella

Branche und Geschaeftsmodell sind grundsaetzlich interessant aber es gibt groessere Insiderverkaefe (!) in Kombination mit dem bereits genannten Gerichtsverfahren.

 

 

 

Ausserdem:

Risks associated with Apollo come from its business model. Most of a for profit universitys revenue comes from government financed student loans. Unfortunately, along with the increasing revenues, comes a pretty large number of defaults on those loans.

 

The share of borrowers who default on their student loans is bigger than the federal government's short-term data suggest, with thousands more facing damaged credit histories and millions more tax dollars being lost in the long run.

 

According to unpublished data obtained by The Chronicle, one in every five government loans that entered repayment in 1995 has gone into default. The default rate is higher for loans made to students from two-year colleges, and higher still, reaching 40 percent, for those who attended for-profit institutions.

Das wird noch ein Problem...

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Perdox

Klausk war so nett und hat mir mal ein paar Konkurrenten gepostet, die sind teilweise auch sehr interessant!

-> Alternativen wären Career Education (CECO), ITT Educational Services (ESI), Strayer Education (STRA) und Capella Education (CPLA)

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Larry.Livingston

Klausk war so nett und hat mir mal ein paar Konkurrenten gepostet, die sind teilweise auch sehr interessant!

-> Alternativen wären Career Education (CECO), ITT Educational Services (ESI), Strayer Education (STRA) und Capella Education (CPLA)

APEI nicht vergessen...

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Gol43r

Apollo Group nachbörslich deutlich unter Druck - Zahl der Neueinschreibungen stark rückläufig

 

Phoenix (BoerseGo.de) - Der US-Ausbildungsdienstleister Apollo Group berichtet für das vierte Quartal einen Gewinn von 1,31 Dollar pro Aktie und übertrifft damit die Erwartungen von Wall Street um 1 Cent. Der Umsatz klettert gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 17,3 Prozent auf 1,26 Milliarden Dollar, was im Rahmen der Erwartungen der Konsensschätzungen der Analysten liegt.

 

Für das Geschäftsjahr 2011 zieht das Unternehmen seinen ursprünglichen Geschäftsausblick zurück. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Zahl der Neueinschreibungen im ersten Quartal weiter zurückgeht und deutlich unter dem Niveau des Vorjahres ausfallen wird. Im vierten Quartal lag die Zahl der Neueinschreibungen mit 92.000 unter den Erwartungen der Analysten von 104.000.

 

Die Aktie verliert nachbörslich aktuell 7,4 Prozent auf 45,59 Dollar.

 

Und schwupps sind die Kursgewinne wieder Geschichte... :'(

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Kaffeetasse

@kezboard und juro: beileid, leute :'( das ging in die hose...bisher!

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juro
· bearbeitet von juro66

@kezboard und juro: beileid, leute :'( das ging in die hose...bisher!

 

Da hatte ich wohl auch ein wenig Glück. Letzte Woche bin ich aus Apollo komplett raus mit einem kleinen Plus von 4% seit Kauf. Wollte meinen USD-Anteil im Portfolio verringern, da ich bis zum Jahresende von einem EUR/USD von 1,50 ausgehe u. mittel- bis langfristig in den USD kein Vertrauen habe. Und Apollo generiert seine Umsätze fast ausschliesslich in USD.

 

Der erfolgte Verkauf wurde bereits in einer persönlichen Unterhaltung mit Perdox u. schinderhannes am letzten Sonntag verkündet. Hab dich soeben freigeschaltet für die Unterhaltung zum Nachvollziehen. Möchte hier nicht näher drauf eingehen, mehr u. ausführlich dazu in der Unterhaltung.

 

 

EDIT: APOL ist heute um -26% eingebrochen sowohl an Nasdaq als auch Frankfurt

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Kaffeetasse

vielen dank, juro...bist n altes glücksschweinchen ;)

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funky1
· bearbeitet von funky1

Ja, mei.....ich habe -24 % mitgenommen, man gönnt sich ja sonst nichts mad.gif Apollo sehe ich aber als Langzeitinvestment, ich halte die Aktien auf jeden Fall weiter. Bildung ist eines der höchsten Güter und Apollo besitzt nach wie vor großes Potential thumbsup.gif, auch wenn die Neuanmeldungen an Studenten aufs Quartal gesehen rückläufig ist. Was aber den USD betrifft, sehe ich das genau so wie Juro, der Dollar spielt mittlerweile nicht mehr die signifikante Rolle im Weltmarkt die er früher gespielt hat, die Schwellenländer und auch Europa kommen dafür immer stärker.

 

funky

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juro
· bearbeitet von juro66

Ja, mei.....ich habe -24 % mitgenommen, man gönnt sich ja sonst nichts mad.gif Apollo sehe ich aber als Langzeitinvestment, ich halte die Aktien auf jeden Fall weiter. Bildung ist eines der höchsten Güter und Apollo besitzt nach wie vor großes Potential thumbsup.gif, auch wenn die Neuanmeldungen an Studenten aufs Quartal gesehen rückläufig ist. Was aber den USD betrifft, sehe ich das genau so wie Juro, der Dollar spielt mittlerweile nicht mehr die signifikante Rolle im Weltmarkt die er früher gespielt hat, die Schwellenländer und auch Europa kommen dafür immer stärker.

 

funky

 

Den Einbruch bei Apollo hätte ich nicht für möglich gehalten - zumal ja Apollo bereits sehr günstig bewertet war u. ein solides Geschäftsmodell hat. Da ist m.E. sehr viel Unsicherheit im Markt. Die Zahlen sind/waren ja einwandfrei, lediglich der Ausblick für 2011 wurde aufgrund "regulatorischer Unsicherheiten" nach unten korrigiert. Aber selbst bei korrigierten Ergebnissen ist APOL sehr günstig bewertet, gerade zum jetzigen Kurs. Hinzu kam, dass "Analysten" das Kursziel auf 40 USD gesenkt hatten. Ja, ja die Analysten meine Freunde. ;) Der extreme Einbruch ist m.E. einfach nur lächerlich u. durch Panik getrieben. Wahrscheinlich auch charttechnisch bedingt, reissen vieler Stopp-Losses etc. Zu jetzigen Kursen ist die Aktie äusserst interessant u. überlege einen Wiedereinstieg - Dollar hin oder her. Da haben wohl manche kalte Füsse bekommen nach den Kursverlusten u. eine Lawine ausgelöst. Wiederhole mein Statement: Sollten die Untersuchungen einigermassen glimpflich verlaufen für APOL ist das Unternehmen sehr günstig bewertet bei solidem Geschäftsmodell.

 

Im Sog hat es aber insbesondere auch die Konkurrenten getroffen wie z.B. Devry Inc. mit -15%.

 

Den USD sehe ich sehr kritisch sowohl kurz-, mittel- u. langfristig. Die Fed wird alles tun um den USD in Relation abzuwerten u. den Export zu fördern. Allerdings exportiert APOL nicht, sondern macht die Umsätze bzw. die gesamten Zahlungsströme fast ausschliesslich in USD bzw. USA. Und für den EUR-Anteilseigner ergeben sich hier bei schwächerem Dollar Kursverluste.

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funky1
· bearbeitet von funky1

Ja, mei.....ich habe -24 % mitgenommen, man gönnt sich ja sonst nichts mad.gif Apollo sehe ich aber als Langzeitinvestment, ich halte die Aktien auf jeden Fall weiter. Bildung ist eines der höchsten Güter und Apollo besitzt nach wie vor großes Potential thumbsup.gif, auch wenn die Neuanmeldungen an Studenten aufs Quartal gesehen rückläufig ist. Was aber den USD betrifft, sehe ich das genau so wie Juro, der Dollar spielt mittlerweile nicht mehr die signifikante Rolle im Weltmarkt die er früher gespielt hat, die Schwellenländer und auch Europa kommen dafür immer stärker.

 

funky

 

 

 

Den USD sehe ich sehr kritisch sowohl kurz-, mittel- u. langfristig. Die Fed wird alles tun um den USD in Relation abzuwerten u. den Export zu fördern. Allerdings exportiert APOL nicht, sondern macht die Umsätze bzw. die gesamten Zahlungsströme fast ausschliesslich in USD bzw. USA. Und für den EUR-Anteilseigner ergeben sich hier bei schwächerem Dollar Kursverluste.

 

 

Juro, bzgl. USD, wie verhältst du dich jetzt bei exxon mobil und medtronic? Hälst du sie weiter oder laufen da schon Überlegungen.........? Ich überlege ob ich sie abstoße und in den DAX (z.B. MAN, Henkel oder BMW) investiere, denn so wie es aussieht entwickelt sich derzeit ein neues kleines Wirtschaftswunder. Noch interessanter finde ich die asiatische Börse, da spielt die Musik richtig flott, aber in der Gleichung befinden sich für mich zu viele Unbekannte.

 

 

funky

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juro

....

Juro, bzgl. USD, wie verhältst du dich jetzt bei exxon mobil und medtronic? Hälst du sie weiter oder laufen da schon Überlegungen.........? Ich überlege ob ich sie abstoße und in den DAX (z.B. MAN, Henkel oder BMW) investiere, denn so wie es aussieht entwickelt sich derzeit ein neues kleines Wirtschaftswunder. Noch interessanter finde ich die asiatische Börse, da spielt die Musik richtig flott, aber in der Gleichung befinden sich für mich zu viele Unbekannte.

 

 

funky

 

 

Du hast Post - s. Unterhaltung.

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klausk

Bei den For-Profit-Schulen in den USA scheint sich eine Art von Subprime-Krise zu entwickeln. Die Financial Times berichtet, dass die Zahl der Dropouts und Insolvenzen staatlicher Studiendarlehen bei den For-Profits bedrohlich ansteigt und die Regierung diese Programme kürzen will, falls die Schulen nicht nachweisen können, dass ihre Studiengänge zu Jobs ("gainful employment") führen.

 

Im Zusammenhang mit stark nachlassenden Schülerzahlen und Apollo's Ankündigung, dass in 2011 der Anteil der Studiendarlehen in die Nähe der Grenze von 90% ihres Umsatzes geraten wird (Apollo said in 2011 it would approach but not exceed a limit that no more than 90 per cent of a for-profit college operators revenues can come from the federal student loan programme), ist die ganze Latte dieser Lernfabriken (CECO, EDMC, STRA, ESI) gestern um zwischen 15 und 25 Prozent abgestürzt. Chart.

 

Investor's Business Daily (IBD) zählt unter den fünf besten For-Profits nur eine amerikanische Privatschule ("K12" -- steht für Kindergarten bis 12. Klasse, Ticker LRN) und vier chinesische: China Education (CEU), New Oriental (EDU), Ambow Education (AMBO) und Chinacast (CAST).

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juro

Danke für die Infos, Klaus. Die weiteren Unternehmen ausser APOL hab ich mir nicht näher angeschaut. Dafür ist die Bewertung von APOL aber auch sehr günstig u. wahrscheinlich sehr viel eingepreist.

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35sebastian

Ich bin vor einigen Jahren durch gurufocus auf das Unternehmen aufmerksam geworden. Da wurde die Aktie von vielen Vermögensverwaltern zum Kauf empfohlen.

Als die Aktie dann ganz massiv abstürzte, ähnlich wie jetzt, habe ich eine Spekulation gewagt. So ganz überzeugt war ich ich von dem Deal nicht.

Das lag daran, dass ich selbst wenig über das Unternehmen wusste und vor allem über das Geschäftsmodell.

Außerdem hatte ich eine "nationale Aktie" im Depot, die durch den schwachen Dollar nichts zusätzlich verdienen konnte. Und das Produkt war nicht breit diversifiziert.

Und handelbar war die Aktie, glaube ich , nur über Broker , Lang und Schwarz zB:

 

Nach dem Kauf stieg die Aktie recht schnell , nahm bald einen guten Gewinn mit . Aus obigen Gründen habe ich mich dann nicht mehr mit der Aktie beschäftigt.

Und zum jetzigen Kurs wage ich keine neue Spekulation.

 

Mit meinen anderen US Aktien fühle ich mich wohler, auch wenn Dollar und Kurs schwächeln. Die meisten bleiben und werden eher aufgestockt als verkauft, Msft, Intc, und Cisco z.B.

 

 

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adenin

hier eine interessante einschätzung aus dem aktuellen heibel-ticker:

http://www.heibel-ticker.de/archiv.php?standardID=277&start=0

GUTES TUN WOLLEN UND GUTES TUN SIND ZWEI PAAR SCHUHE

 

Beginnen wir mit Apollo, dem größten Anbieter privater

Bildungschancen in den USA. Wer kann es sich leisten, sein

Privatvermögen in die Bildung zu investieren? Die Reichen!,

würden Sie sagen. Doch ein noch besserer Kunde als die Reichen

ist der Staat. Das hat zumindest Apollo so gesehen und richtete

daher das Geschäftsmodell darauf aus, möglichst gerade

diejenigen zu gewinnen, die auf staatliche Hilfe in Form von

günstigen Krediten (Sallie Mae!) hoffen konnten.

 

Damit wurde dann sogar auch das soziale Klischee bedient, auch

den sozial schwächer gestellten eine gleichwertige

Bildungschance zu verschaffen. Apollo half bereitwillig bei der

Beantragung der Studienkredite und perfektionierte den Umgang

mit Sallie Mae, dem quasi-staatlichen Kreditinstitut für

Studentenkredite.

 

Sallie Mae klingt nicht nur so ähnlich wie Fannie Mae und

Freddie Mac, es ist auch ein ähnlich strukturiertes, staatlich

gefördertes Institut. Studienkredite, die von Apollo unter

Einhaltung der formellen Vorschriften vergeben wurden, übernahm

Sallie Mae und hoffte auf die Rückzahlung der Kredite nach

erfolgreichem Abschluss der Studenten.

 

Doch wenn ein Unternehmen die Kreditvergabe und darüber dann

auch den Gewinn optimiert, dann muss das nicht zwangsläufig zu

einer hohen Studienqualität führen. Diejenigen also, die bei

Apollo studierten, brachen häufiger ihr Studium ab oder, wenn

sie denn erfolgreich einen Abschluss erzielten, landeten in

relativ schlecht bezahlten Jobs. Die Rückzahlung der Kredite

erfolgte bei weitem nicht in dem Maße, wie sich das Sallie Mae

oder der Staat gewünscht hatten.

 

Offensichtlich, und das ist nun meine Interpretation, zieht ein

System, das insbesondere einen Schwerpunkt auf das Fernstudium

gelegt hat, mangels persönlichem Kontakt eher diejenigen

Studenten an, die an einer herkömmlichen Uni nicht aufgenommen

wurden. Wer also zu bequem war, seinen Ar**** zum Ort der

Wissenschaft zu bewegen, der hat vom PC aus auch nicht gerade

den Geist der Wissenschaft gespürt.

 

Ja, ich weiß, das ist jetzt wieder sehr pauschal und ungerecht

denjenigen gegenüber, die aufgrund anderer Verpflichtungen

keine Möglichkeit haben, einige Jahre nichts anderes zu tun als

zu studieren. Und ich finde es super, dass auch für diese

Menschen Studiengänge, Fernstudien und ähnliches geschaffen

werden. Aber daraus darf kein Mainstream werden, darauf darf

keine Branche abgestellt werden. Der Königsweg ist und bleibt

der persönliche Kontakt zwischen Studenten und Professoren, der

persönliche Austausch im Gespräch zwischen den Studenten

untereinander.

 

Und daher darf man nicht alle Studenten in einen Topf werfen.

 

Die Förderung, die sich die US-Regierung ausgedacht hatte,

wurde von Apollo sehr stark zur eigenen Gewinnmaximierung

genutzt. Sallie Mae konnte Jahr für Jahr aufgrund des

ausgegebenen Kreditvolumens nachweisen, wie stark sich der US-

Staat um die Bildung der Bevölkerung kümmert und Apollo vergab

die Kredite freimütig an diejenigen, die gerne einen Abschluss

erlangen wollten, hinsichtlich der Qualität der Bildung jedoch

eher indifferent waren.

 

Im Rahmen der Krise um Fannie Mae und Freddie Mac

(Immobilienkrise) hat die US-Regierung auch die Kreditvergabe

für Sallie Mae (Studentenkredite) überarbeitet. Nur 10% der

Finanzierung von Universitäten dürfen über Studenten mit Sallie

Mae Krediten erfolgen. Die Folge ist nun, dass Apollo

wesentlich preissensiblere Kunden bekommt. Es muss mehr in die

Qualität der Bildung investiert werden, und das führt natürlich

zu schwindenden Umsätzen und Gewinnen.

 

Gestern hat Apollo gemeldet, dass sich für das erste Halbjahr

2011 um 40% weniger Studenten einschreiben würden als im

Vorjahr.

 

Der Aktienkurs von Apollo (WKN 898968) ist von 36 auf 27 Euro

eingebrochen. In meinen Augen ist das nur der Anfang vom Ende,

denn nicht weniger als das Geschäftsmodell von Apollo ist in

Frage gestellt. Als größte private Fernuni dürfte Apollos

Problem richtungsweisend sein für die anderen Fernunis der USA.

ITT Educational (WKN 893742, gestern -20%), DeVry (WKN 896425,

gestern -20%), Strayer (WKN 903463, gestern -12%) und Capella

(WKN A0F43N, gestern -17%) bauen allesamt auf ein ähnliches

Geschäftsmodell auf.

 

Und das sind bei weitem keine kleinen Bildungseinrichtungen.

Die Marktkapitalisierung aller genannten Unis liegt bei über

einer Mrd. US-Dollar.

 

In Deutschland haben wir das BAföG. Es gibt unzählige

Geschichten über die umständlichen Vergabevorschriften und die

Notwendigkeit der Familien, ihre finanziellen Hosen vollständig

herunter zu lassen. Das mag manches Mal als BAföG-

Verhindungsprogramm bezeichnet werden, aber unterm Strich wird

dadurch hier in Deutschland doch etwas verantwortungsvoller mit

dem Darlehen umgegangen.

 

Am Beispiel der USA sehen wir also wieder einmal, dass Gutes

tun wollen und Gutes tun zwei unterschiedliche Dinge sind.

 

Im Heibel-Ticker gehen wir nicht short und spekulieren auch

nicht mehr an den US-Börsen. Daher belasse ich es bei dem

Hinweis, dass der Kursrutsch bei diesen US-Bildungsträgern noch

lange nicht beendet ist. Das Geschäftsmodell, die Art der

Förderung, ist in Frage gestellt und es wird einige Zeit

dauern, bis eine neue Förderung wieder zu sprudelnden Gewinnen

bei Apollo und Co. führen kann.

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funky1

hier eine interessante einschätzung aus dem aktuellen heibel-ticker:

http://www.heibel-ti...dID=277&start=0

GUTES TUN WOLLEN UND GUTES TUN SIND ZWEI PAAR SCHUHE

 

 

 

.....Gestern hat Apollo gemeldet, dass sich für das erste Halbjahr

2011 um 40% weniger Studenten einschreiben würden als im

Vorjahr.

 

Der Aktienkurs von Apollo (WKN 898968) ist von 36 auf 27 Euro

eingebrochen. In meinen Augen ist das nur der Anfang vom Ende,

denn nicht weniger als das Geschäftsmodell von Apollo ist in

Frage gestellt. Als größte private Fernuni dürfte Apollos

Problem richtungsweisend sein für die anderen Fernunis der USA.

ITT Educational (WKN 893742, gestern -20%), DeVry (WKN 896425,

gestern -20%), Strayer (WKN 903463, gestern -12%) und Capella

(WKN A0F43N, gestern -17%) bauen allesamt auf ein ähnliches

Geschäftsmodell auf.

 

Und das sind bei weitem keine kleinen Bildungseinrichtungen.

Die Marktkapitalisierung aller genannten Unis liegt bei über

einer Mrd. US-Dollar.

 

In Deutschland haben wir das BAföG. Es gibt unzählige

Geschichten über die umständlichen Vergabevorschriften und die

Notwendigkeit der Familien, ihre finanziellen Hosen vollständig

herunter zu lassen. Das mag manches Mal als BAföG-

Verhindungsprogramm bezeichnet werden, aber unterm Strich wird

dadurch hier in Deutschland doch etwas verantwortungsvoller mit

dem Darlehen umgegangen.

 

Am Beispiel der USA sehen wir also wieder einmal, dass Gutes

tun wollen" und Gutes tun" zwei unterschiedliche Dinge sind.

 

Im Heibel-Ticker gehen wir nicht short und spekulieren auch

nicht mehr an den US-Börsen. Daher belasse ich es bei dem

Hinweis, dass der Kursrutsch bei diesen US-Bildungsträgern noch

lange nicht beendet ist. Das Geschäftsmodell, die Art der

Förderung, ist in Frage gestellt und es wird einige Zeit

dauern, bis eine neue Förderung wieder zu sprudelnden Gewinnen

bei Apollo und Co. führen kann.

 

 

Vielen Dank adenin!

 

Ich habe 24% verloren und dachte bis jetzt, dass der Kursrutsch entweder aus einer Misswirtschaft oder aus den noch offenstehenden Untersuchungen der Finanzaufsicht resultiert. Aber das ändert natürlich alles. Habe soeben Apollo abgestoßen.

 

Noch mal vielen Dank für den Beitrag.

 

 

funky

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klausk

Guter Beitrag, und funky's Reaktion halte ich für richtig. Nur in einem Punkt gibt es eine Unklarheit:

 

Im Rahmen der Krise um Fannie Mae und Freddie Mac

(Immobilienkrise) hat die US-Regierung auch die Kreditvergabe

für Sallie Mae (Studentenkredite) überarbeitet. Nur 10% der

Finanzierung von Universitäten dürfen über Studenten mit Sallie

Mae Krediten erfolgen.

Ich verstehe die Financial Times so: Die Schule dürfen nur bis maximal 90% ihres Umsatzes mit den staatlichen Darlehen machen -- also mindestens 10% des Umsatzes muss aus anderen Quellen stammen. ("Apollo said in 2011 it would approach but not exceed a limit that no more than 90 per cent of a for-profit college operators revenues can come from the federal student loan programme.")

 

An der 90%-Grenze könnte sich in naher Zukunft was ändern -- aber 10%? Das wäre das Ende der Branche.

 

Und noch was:

 

Im Heibel-Ticker gehen wir nicht short und spekulieren auch

nicht mehr an den US-Börsen.

 

Werbung?

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Akaman

Werbung?

Que se yo.

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klausk

Werbung?

Que se yo.

http://www.heibel-ticker.de/ Börsenbrief: Wir im Heibel-Ticker gehen nicht short.

 

Wie lieblich trapst die Nachtigall....

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35sebastian

Werbung?

Das habe ich zuerst auch gedacht.

Hier verweist ein Neuling - Herzlich willkommen Adenin - auf einen Börsenbrief, der sich mit dem Thema "Apollo Group" beschäftigt.

 

Ist das schon Werbung?

Dann wäre jeder Verweis auf Analysen von Börsenbriefen oder Vermögensverwalter schon Werbung, ob versteckt oder offen wie hier.

 

Wer wirklich beeinflussen will, um für sich Vorteile zu erzielen, stellt das geschickter an.

Botschaften lassen sich erst durch Vertrauen erfolgreich vermarkten.

Dann erst wird mit marktengen, unbekannten Werten geworben, am besten mit Pennystocks.:thumbsup:

 

Bei dem Verweis auf den Heibelbrief vermute ich keine Werbeabsicht.

Jeder kann diesen Beitrag aufrufen und lesen.

Ich habe den neusten Brief in Gänze gelesen und fand ihn in Form und Inhalt gut.

Wäre schön, wenn alle Börsenbriefe, auf die sich User hier im Forum beziehen, ähnlich solide wären.

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adenin

Que se yo.

http://www.heibel-ticker.de/ Börsenbrief: Wir im Heibel-Ticker gehen nicht short.

 

Wie lieblich trapst die Nachtigall....

 

 

Naja, wer macht heutzutage nicht schon alles Werbung und dabei benutzen offensichtlich selbst seriöse Leute den weltumarmenden Wir-stil...(angenehme ausnahme übrigens ist marc faber, finde ich, mit seinem gloomboomdoom-report http://www.gloomboomdoom.com/portalgbd/homegbd.cfm, den man vor abo-ablauf sogar aktiv weiter verlängern muss, damit er nicht einfach so ausläuft; sollte aber keine werbung sein...)

 

ich selbst habe mit dem ticker jedenfalls nix zu tun, überfliege ihn nur regelmäßig, da er immer wieder mal interessante informationen bietet, wobei mir der autor für meinen persönlichen geschmack aber im allgemeinen zu optimistisch ist...

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