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Empfohlene Beiträge

schoepfw
· bearbeitet von schoepfw

Hallo,

 

Da hier einige sehr erfahrene Mitglieder im Forum schreiben und da ich schon sehr viel Wertvolles von unter anderen Supertops, Bärenbulle etc. gelesen habe, möchte ich euch nun um eure Meinung zu meinem Portfolio bitten, dass ich in den nächsten Tagen zu kaufen gedenke.

 

Dazu erst mal die obligatorischen Angaben:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

ca. 10 Jahre mit Investmentberatern, BWL Studium mit Finance Schwerpunkt, sporadisches Trading mit Aktien

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (ISIN angeben)

Momentan nichts

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

ist bei einem ETF-langfrist Depot onehin minimal (=1 mal jährliches Rebalancing)

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Risikobereitschaft ist relativ hoch da ich erst 25 Jahre bin; habe auch schon größere Verluste ohne Panikverkäufe durchgestanden - d.h. 50% Verlust machen mich zwar nicht besonders froh, aber bringen mich auch nicht von der Strategie ab

5. Ich bin Österreicher, was vermutlich steuerlich ein bisschen anders ist als in D aber ich werde die nächsten 5 Jahre in Amerika verbringen und dann vermutlich auch nur dort steuerpflichtig sein. Die steuerliche Situation ist also recht kompliziert und leider kenne ich mich da auch nicht besonders aus -> jegliche Tips sind willkommen!

 

Optionale Angaben:

1. Alter: 25

2. Berufliche Situation: Student

3. Sparerfreibetrag ausgeschöpft?: gibt es in Ö glaub ich nicht.

 

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont: langfristig

2. Zweck der Anlage: Vermögensaufbau

3. Einmalanlage und/oder Sparplan? Einmalanlage jetzt und immer wenn was übrig ist damit Rebalancing betreiben (ca 200-300 im Monat)

4. Anlagekapital 38.000

 

So und hier nun das vorerst geplante Depot, das im Prinzip nach Kommer (bis auf den Rentenanteil, welcher auf Martin Weber zurückgeht) und nach den Beiträgen hier im Forum zusammengestellt ist:

post-17865-1278841212,89_thumb.jpg

 

Gewichtet wurden die MSCI Regionen nach IMF 2010 BIP Daten in USD current prices. Falls wer die Datei benötigt, kann ich sie gerne posten.

 

Der hohe Anteil (60-70%) an Small Caps bei entwickelten Ländern und bei Schwellenländern ergab sich dadurch, dass erst durch diese Gewichtung eine Ausgewogene Verteilung auf von Small Mid und Large Caps bei Morningstar x-ray erziehlt werden konnte. Jedoch bin ich mir nicht sicher ob die Small Caps nicht ein bisschen zu stark gewichtet sind.

 

Schwellenländer: 37% MSCI EM 63% MSCI EM Small Caps

post-17865-1278841832,65_thumb.jpg

 

Entwickelte Märkte: 18% MSCI World, 14% MSCI Pacific, 31% MSCI USA Small Cap, 37% MSCI EMU Small Cap

post-17865-1278841860,62_thumb.jpg

 

Aktien gesamt:

post-17865-1278841878,72_thumb.jpg

 

Insgesammt ist das Portfolio wohl etwas agressiver als Supertops mittelgroßes Musterdepot aufgrund des wesentlich höheren Small Caps Anteiles und auch ein bisschen besser diversifiziert aufgrund der zusätzlichen Assetklassen. Ich denke jedoch, dass das höhere Risiko insofern vertretbar ist, als das Risiko ohnehin nicht über das Weltportfolio sondern über die risikolose Anlage gesteuert werden sollte und im Weltportfolio eine Aufteilung von 50% Small 50% Large Caps empfohlen wird.

 

Danke und LG, ich bin schon gespannt auf eure Inputs!

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xolgo

Insgesammt ist das Portfolio wohl etwas agressiver als Supertops mittelgroßes Musterdepot aufgrund des wesentlich höheren Small Caps Anteiles und auch ein bisschen besser diversifiziert aufgrund der zusätzlichen Assetklassen. Ich denke jedoch, dass das höhere Risiko insofern vertretbar ist, als das Risiko ohnehin nicht über das Weltportfolio sondern über die risikolose Anlage gesteuert werden sollte und im Weltportfolio eine Aufteilung von 50% Small 50% Large Caps empfohlen wird.

 

Danke und LG, ich bin schon gespannt auf eure Inputs!

 

Mir persönlich wären zwölf Produkte für 40k Anlagevermögen zu viel. Das ist in meinen Augen überdiversifiziert. Ich würde versuchen, das Portfolio auf fünf bis sieben Produkte zu reduzieren.

 

Das erhöht nicht nur die Übersichtlichkeit, sondern je nach dem, wo und wie Du kaufst, reduziert das auch die Ordergebühren.

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schoepfw

Mir persönlich wären zwölf Produkte für 40k Anlagevermögen zu viel. Das ist in meinen Augen überdiversifiziert. Ich würde versuchen, das Portfolio auf fünf bis sieben Produkte zu reduzieren.

 

Das erhöht nicht nur die Übersichtlichkeit, sondern je nach dem, wo und wie Du kaufst, reduziert das auch die Ordergebühren.

 

Hi Xolgo,

 

Das stimmt schon: ein bisschen viele Positionen sind es schon für dieses Volumen, jedoch sind es eigentlich nur 10 Positionen, da ich bei den Immobilien ja nur einen der drei angeführten ETFs nehmen werde (siehe Gewichtung).

 

Möglicherweise könnte man zusätzlich noch den MSCI Pacific und den iShares JP Morgan $ Emerging Markets Bond weglassen. Dann wäre halt die Pacific Region im Vergleich zu den anderen untergewichtet, was aber vermutlich verkraftbar wäre...

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Danke und LG, ich bin schon gespannt auf eure Inputs!

 

Ein sehr eleganter Entwurf. Gefällt mir sehr gut!

 

Habe daher keine richtige Kritik, höchstens gutgemeinte Warnungen:

Du bist zwar noch jung, trotzdem ist es natürlich ein recht agressives Portfolio (EMBI ist riskanter als EMLE; Europäische Staatsanleihen bringen vielleicht weniger sicherheit als erhofft, hohe SC Übergewichtung; REITS sind deutlich riskanter als Immobilien). Also wirst Du Nervenstärke benötigen wenn Deine Small Caps in der nächsten Krise Ihren Wert z.B. halbieren. Ich bin nicht so sicher, ob die Übergewichtung wirklich sinnvoll ist. Aber no Risk no profit. Es kommt ganz auf Deine Nerven an. Da kann man sich dann allerdings am ehesten verschätzen, denn das größte Risiko ist man selber.

Für 38.000 sind es sicher viele Positionen. Allerdings hast Du das ganze sehr kreativ konstruiert, und erreichst mit vglw. wenigen ETFs eine sehr schöne Abdeckung! Wirklich gut! REITS kann man aber sicher auf eine Position reduzieren. Aber wenn Du es langfristig und schrittweise aufbaust ist das Depot als Zielbild mMn gut geeignet.

 

Passivistische Verbesserungsmöglichkeiten sehe ich dann höchstens noch langfristig durch den Einbau von Currency Returns. Macht aber dann vermutlich erst ab 100 TEUR Sinn.

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ghost

Wegen der Steuerproblematik würde ich einen fachkundigen Steuerberater aufsuchen.

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Sportback
· bearbeitet von Sportback

Zum Thema Small Caps hatt ich schon mal nen Thread gestartet..

 

-->KLICK<--

 

Kann halt auch passieren das man in eine Marktphase investiert in der die

SC's schlechter wie LC's oder MC's laufen.

 

Ein ganz triviales Beispiel ist der Vergleich von DAX vs MDAX vs SDAX seit 1991..

 

post-11231-1278873227,21.jpg

 

 

Hier wäre ex post ein Invest in den langweiligen DAX besser gewesen.

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schoepfw

Ein sehr eleganter Entwurf. Gefällt mir sehr gut!

 

Habe daher keine richtige Kritik, höchstens gutgemeinte Warnungen:

Du bist zwar noch jung, trotzdem ist es natürlich ein recht agressives Portfolio (EMBI ist riskanter als EMLE; Europäische Staatsanleihen bringen vielleicht weniger sicherheit als erhofft, hohe SC Übergewichtung; REITS sind deutlich riskanter als Immobilien). Also wirst Du Nervenstärke benötigen wenn Deine Small Caps in der nächsten Krise Ihren Wert z.B. halbieren. Ich bin nicht so sicher, ob die Übergewichtung wirklich sinnvoll ist. Aber no Risk no profit. Es kommt ganz auf Deine Nerven an. Da kann man sich dann allerdings am ehesten verschätzen, denn das größte Risiko ist man selber.

Für 38.000 sind es sicher viele Positionen. Allerdings hast Du das ganze sehr kreativ konstruiert, und erreichst mit vglw. wenigen ETFs eine sehr schöne Abdeckung! Wirklich gut! REITS kann man aber sicher auf eine Position reduzieren. Aber wenn Du es langfristig und schrittweise aufbaust ist das Depot als Zielbild mMn gut geeignet.

 

Passivistische Verbesserungsmöglichkeiten sehe ich dann höchstens noch langfristig durch den Einbau von Currency Returns. Macht aber dann vermutlich erst ab 100 TEUR Sinn.

 

Danke für deine Anmerkungen! Dein Thread über die Konstruktion deines Portfolios hat mich übrigens sehr inspiriert.

 

Ich denke auch, dass das Portfolio möglicherweise ein bisschen zu aggressiv gestaltet ist und werde deshalb ein bisschen Pepp herausnehmen: Erstens werde ich auch die Anleihen nach BIP gewichten, was aus 50-50 Entwickelte Märkte-Emerging Markets 70-30 macht. Also hier schon mal eine Risikoreduktion. Darüber hinaus ist nach BIP gewichten vermutlich sogar besser als die vorher wilkürliche gewählten 50-50%.

 

Was mir am EMLE im Gegensatz zum EMBI nicht so zusagt ist, dass er EURO-währungsgesichert ist, was, mal von Hedging-Kosten abesehen, für europäische Investoren gut ist. Da ich aber wie gesagt die nächsten Jahre und vielleicht auch länger in Amerika verbringen werde, sind mir die USD Anleihen des EMBI lieber.

 

Auch mit den REITS hast du vollkommen recht! Ich denke gerade bei Immobilien als Assetklasse wäre es besser, wenn die Anteile nicht über die Börse gehandelt werden und somit nicht so stark mit dem Aktienanteil im Portfolio korrelieren. Dies schließt dann natürlich die Immoprodukte in meinem vorgeschlagenen Depot und vermutlich alle anderen Immo ETFs aus!? Will man diese zusätzliche, durch Börsenhandel verursachte, hohe Korrelation bei den Immo-Anteilen nicht, wäre wohl ein globaler offener Immobilienfonds das beste. Da weiß ich allerdings nicht, ob es die auch ohne aktives Management gibt und kenne auch keine speziellen Produkte. Weiß da wer was?

 

Die starke Small Caps Übergewichtung werde ich auch reduzieren. Momentan hätte ich ca. gleich viele Anteile meines Portfolios in Small, Mid und Large Caps, da ich bei der Morningstar Style Box auf ein "ausgewogenes Verhältniss" geachtet habe. Die Stylebox ist aber insofern irreführend, als dass 70% der Aktien des gesamten Marktes als Large Caps gelten, 20% als Mid Caps und nur die restlichen 10% als Small Caps. Ich hätte also z.B. bei den Small Caps durch das Ziel der Ausgewogenheit 1/3=33% des Geldes in Werte gesteckt, die nur 10 % der Marktkapitalisierung ausmachen. Ich werde also auch hier den Anteil an Small Caps zurückfahren um irgendwo zwischen Marktkapitalisierung und leichter Übergewichtung der Small Caps zu landen...

 

Zum Thema Small Caps hatt ich schon mal nen Thread gestartet..

 

-->KLICK<--

 

Kann halt auch passieren das man in eine Marktphase investiert in der die

SC's schlechter wie LC's oder MC's laufen.

 

Ein ganz triviales Beispiel ist der Vergleich von DAX vs MDAX vs SDAX seit 1991..

 

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Hier wäre ex post ein Invest in den langweiligen DAX besser gewesen.

 

Interessanter Thread - danke für den Hinweis! Das zeigt auch wieder, dass auch Small Caps keine eierlegende Woll-Milch-Sau sind und dass Diversifizierung auch hier vermutlich der beste Ansatz ist. Da Small Caps ja im Risikoteil des Portfolios sind macht es natürlich Sinn dieses zusätzliche Risiko ins Portfolio aufzunehmen um ein bisschen mehr Rendite zu erkaufen. Wie aber bereits oben geschrieben, denke ich, dass meine ürsprüngliche Gewichtung zu SC lastig ist und ich werde sie daher reduzieren...

 

 

 

Wenn das Portfolio neu gewichtet ist, werde ich es wieder hier posten. Danke erstmal schon für eure Kommentare!

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schoepfw
· bearbeitet von schoepfw

gelöscht

 

 

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schoepfw

So, ich habe jetzt mein Portfolio überarbeitet indem ich Small Caps schwächer gewichtet habe und auch bei den Anleihen habe ich die Gewichtung von Emerging Markets zu den EMU Staatsanleihen verschoben. Dadurch sollte es nicht ganz so aggressiv sein und auch Small Caps nicht so extrem stark übergewichten.

 

Insbesondere habe ich darauf geachtet, dass die Regionen weiterhin nach BIP gewichtet sind. Bezüglich der Morningstar Stylebox und der Gewichtung zwischen Large und Small Caps bin ich folgerndermaßen vorgegangen: Dei Stylebox ist ja so aufgebaut, dass 70% der Marktkapitalisierung large Caps sind, 20% Mid Caps und 10% Small Caps. Also sieht die Stylebox des gesamten Marktes so aus:

 

...................Value......Blend......Growth

70%/3 =.....23.3%....23.3%.......23.3% Large Caps

20%/3 =.......6.6%......6.6%.........6.6% Mid Caps

10%/3 =.......3.3%......3.3%.........3.3% Small Caps

 

Um jedoch eine etwas stärkere Gewichtung der Small Caps als nach Marktkapitalisierung zu erreichen, jedoch nicht so stark wie die 50-50%, die Kommer empfiehlt, versuchte ich, eine 50-30-20% Gewichtung in der Stylebox zu erzielen, also Mid und Small Caps um 10 Prozentpunkte stärker gewichtet als nach Marktkapitalisierung. Dies ergibt folgende "Ziel"-Stylbox:

 

...................Value......Blend......Growth

50%/3 =.....16.6%....16.6%.......16.6% Large Caps

30%/3 =........10%.......10%..........10% Mid Caps

20%/3 =.......6.6%......6.6%.........6.6% Small Caps

 

Die Umsetzung sieht nun so aus:

post-17865-1279034803,74_thumb.jpg

 

Und die x-rays:

 

Schwellenländer: 56% MSCI EM 44% MSCI EM Small Caps

post-17865-1279036093,96.jpg

 

Entwickelte Märkte: 40% MSCI World, 11% MSCI Pacific, 19% MSCI USA Small Cap, 30% MSCI EMU Small Cap

post-17865-1279036127,97.jpg

 

Aktien gesamt:

post-17865-1279036170,68_thumb.jpg

 

Was denkt ihr nun zu diesem Portfolioentwurf?

 

Besonders bei den Immobilien bin ich mir noch nicht so sicher, ob nicht doch ein offener Immobilienfonds besser wäre, da dieser eben nicht so stark den Schwankungen der Börse unterworfen wäre...

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Ariantes

Hi schoepfw,

 

du schreibst, dies soll als Langfrist-Depot dienen, und wenn ich dich richtig verstanden habe, auf Basis einer Buy&Hold Strategie mit Rebalancing. Wenn wir mal langfristig als 20 Jahre definieren, muss ich mal fragen, ob du glaubst, ob unsere (staats-)wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten 20 Jahren denen in den vergangenen 20 Jahren zumindest grob entsprechen wird. Der Grund, warum ich darauf hinweise, ist folgender: Kommer, Weber, et al. haben gewiss viel zur Wahrnehmung von Investmöglichkeiten beigetragen (insbesondere in Deutschland), basieren aber ihre Vorschläge darauf, was in der Vergangenheit die beste Rendite/Diversifikation etc. erbracht hat. Und da liegt meiner Meinung nach der Hase begraben und deshalb die anfängliche Frage.

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schoepfw

Hi schoepfw,

 

du schreibst, dies soll als Langfrist-Depot dienen, und wenn ich dich richtig verstanden habe, auf Basis einer Buy&Hold Strategie mit Rebalancing. Wenn wir mal langfristig als 20 Jahre definieren, muss ich mal fragen, ob du glaubst, ob unsere (staats-)wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten 20 Jahren denen in den vergangenen 20 Jahren zumindest grob entsprechen wird. Der Grund, warum ich darauf hinweise, ist folgender: Kommer, Weber, et al. haben gewiss viel zur Wahrnehmung von Investmöglichkeiten beigetragen (insbesondere in Deutschland), basieren aber ihre Vorschläge darauf, was in der Vergangenheit die beste Rendite/Diversifikation etc. erbracht hat. Und da liegt meiner Meinung nach der Hase begraben und deshalb die anfängliche Frage.

 

 

Ob man glaubt, valide Prognosen über die Zukunft erstellen zu können oder nicht ist schlussendlich die große Frage, die aktive Investoren von den passiven trennt. Ich persönlich bin nicht der Meinung die Zukunft prognostizieren zu können und schon gar nicht so, dass es ökonomisch signifikant wäre, also dass nach Kosten etc. ein echter Mehrwert da ist. Selbst professionelle Fondsmanager, die ihre ganze Zeit darauf aufwenden, scheinen es auch nicht zu schaffen, durch Prognosen über die zukünftige Rendite eines Papieres (oder sonstiges), ihren Benchmark konsequent zu schlagen.

 

Du deutest an, dir nicht sicher zu sein, ob die Weltwirtschaft in den nächsten Jahren ähnlich verlaufen wird wie bisher und das sind natürlich berechtigte Überlegungen. Ich vermute jedoch, dass diese Unsicherheit in der letzten Krise begründet liegen könnte. Insofern würde diese Unsicherheit also auch auf Daten aus der Vergangenheit basieren und so ist es mit jeglicher Prognose bzw. allem was wir über die Zukunft aussagen. Jede Prognose und auch jedes Gefühl der Unsicherheit kann nur mit Informationen aus dem momentan verfügbaren Informationsstand gebildet werden und diese Informationen sind nun mal alle aus der Vergangenheit.

 

Wie bereits oben gesagt: ich bin auch nicht davon überzeugt, dass man mit diesem Informationsstand aus der Vergangenheit konsequent und langfristig gute Prognosen machen kann und schon gar nicht welche, die nicht schon ohnehin im Marktpreis reflektiert sind. Und genau diese Überzeugung ist, neben der kostenlosen Risikoreduzierung, ein weiteres wichtiges Argument für Diversifikation. Wüsste ich, welcher Markt, welche Firma oder welche Währung nächstes Jahr outperformt, würde ich mein ganzes Geld dorthin geben. Leider weiß ich es nicht (und ich glaube auch sonst niemand) und deshalb versuche ich mit möglichst wenig Risiko (-> Diversifizieren) eben jene Renditen zu erwirtschaften, die der Markt als ganzes bietet...

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Ariantes
· bearbeitet von Ariantes

Natürlich kennt niemand die Zukunft genau, im Endeffekt machen mir aber seit 2008 als ich mich wegen der Abgeltungssteuer für ein Langfristdepot entscheiden musste, einige Dinge Kopfschmerzen. Staatsverschuldung (die seit 2008 nur noch schlimmer geworden ist), die Bevölkerungspyramide der Industrieländer, die allgemeine Rohstofflage in den nächsten Jahren (insbesondere beim Öl). All das hat sich durch die letzten 1-2 Krisen noch verschärft (Subprime/Griechenland). Nur um zu zeigen, was ich meine, hier eine Grafik, die die meisten hier eh kennen werden:

 

post-6192-1279042983,63.jpg

 

Grafik stammt von Google-Images. Gezeigt ist Debt to GDP für die USA.

 

Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist, das man sich absolut sicher über seine Entscheidung hinsichtlich der Zukunft ist, bevor man eine Langfristanlage beginnt. Dies ist bei kurz- und mittelfristigen Anlage nicht so wichtig, aber wenn ich darauf vertraue, das meine Anlage 20 Jahre durchhält, dann sollte ich nicht mit einer "schaumer mal" Einstellung an die Sache herangehen, und blind irgendwas umsetzen, was jemand anderes vorschlägt. Ich will damit nicht sagen, das dies auf dich zutrifft, meine Frage in meinem ersten Post ging vielmehr in die Richtung, ob du dir genau darüber Gedanken gemacht hast.

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Hellerhof

Ariantes, wie hast du denn dein Langfristdepot aufgestellt?

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