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Haribo.

BAföG Tilgung - clever sein

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Haribo.
· bearbeitet von Haribo.

Servus,

 

eine Bekannte von mir hat vor fünf Jahren ihr Psychologie-Studium abgeschlossen, ist nun im Beruf und hat ein solides Einkommen.

 

Anfang des Jahres bekam sie Post vom Bundesverwaltungsamt mit der Aufforderung zur Rückzahlung ihres BAföG zum Ende des Jahres.

 

Sie hat sich das Geld für die Rückzahlung schon zur Seite gelegt und könnte theoretisch sofort zu 100% ihr BAföG-Darlehn in Höhe von 13.837,55 Euro tilgen.

 

Das Bundesverwaltungsamt bietet ihr zwei Optionen:

#1 Vorzeitige Tilgung per Einmalzahlung

 

Zahlt sie auf einen Schlag zum 31.012.2010 zurück bekommt sie 4912,33 Euro erlassen, d.h. statt 13.837,55 Euro muss sie lediglich 8925,22 Euro zurückzahlen.

 

#2 Zinslose Tilgung in vierteljährlichen Raten bis 30.09.2021

 

Sie zahlt die vollen 13.837,55 Euro in vierteljährlichen Raten zu 315,00 Euro und hat dafür aber 10 ¾ Jahre Zeit.

 

Jetzt hat Sie mich gefragt, was besser ist?

 

Fragen:

 

Wie rechne ich das nun genau mathematisch aus, mit Zettel und Papier, dass ich ihr den Rechenweg zeigen kann?

 

Welchen Zins und Inflationsszenarien sollte ich zu Grunde legen?

 

Was sollte ich noch für Umstände bedenken, die in die Entscheidung hereinspielen könnten?

 

Danke im Vorab!

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berliner
· bearbeitet von berliner

Meine Güte. Deine Bekannte hat ein Studium bestanden und kann nicht den Zinsvorteil durch die vorzeitige Rückzahlung ausrechnen? Das ist noch nicht mal Abiturniveau.

 

Kleiner Tip: welche jährliche Rendite muß man auf anfangs 8925,22 € erzielen, um bei einer vierteljährlichen Entnahme von 315,00 nach 10 Jahren 13.837,55 € entnehmen zu können (bzw. entnommen zu haben), ohne zubuttern zu müssen? Das ist die entscheidende Größe. Wenn da ein Zinssatz bei rauskommt, den sie sich zutraut durch eigenes Anlegen der 8925,22 € zu schlagen, wählt sie die Ratenzahlung, anderenfalls die sofortige Tilgung.

 

Dafür gibt's bestimmt auch Online-Rechner.

 

Aber da Frauen auf Nummer sicher gehen, erübrigt sich die Frage sowieso.

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Knarf

Dieser Rechner kann dir da weiterhelfen. Berliner hat ja schon schön erklärt was wichtig ist.

 

Noch eine Frage: Hat deine Bekannte auch schon geprüft, ob weitere Rabatte auf die Rückzahlungssumme möglich sind? Hier der Rechner, in dem Rabattmöglichkeiten enthalten sind.

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nolske

Entweder so wie es Berliner beschrieben hat, oder als einfach Barwertrechnung:

 

Ist der Barwert des Zahlungstroms von quartärlichen Zahlungen i. H. v. 315 Euro für die nächsten 10,75 Jahre kleiner als die sofortige Tilgung, dann eben per Rate, ansonsten sofort tilgen.

 

Setzt Du die BW-Formel = 8925,22 (13.837,55 - 4.912,33) Euro und löst nach dem Zins auf, erhälst du den (ebenfalls von Berliner angesprochenen) Zinssatz der nötig ist.

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Sheridon

Ich hab die Daten mal schnell in Excel eingegeben und gerechnet:

Die Variante sofort auf einen Schlag zurückzuzahlen ist in jedem Fall besser. Variante 2 entspricht, verglichen mit Variante 1, einem Darlehen über 10 3/4 Jahre mit einem Zinssatz von rund 9,5% p.a. Selbst wenn man vorhat einen Kredit aufzunehmen, sollten sich bessere Angebote finden lassen...

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berliner
· bearbeitet von berliner

Ja, kommt hin. Entweder sofort zurückzahlen oder den Kredit mit einem anderen ablösen, den man dann ebenfalls über 10,75 Jahre abzahlt. Da sollten derzeit deutlich unter 9% drin sein.

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Chemstudent

Ich hab die Daten mal schnell in Excel eingegeben und gerechnet:

Die Variante sofort auf einen Schlag zurückzuzahlen ist in jedem Fall besser. Variante 2 entspricht, verglichen mit Variante 1, einem Darlehen über 10 3/4 Jahre mit einem Zinssatz von rund 9,5% p.a. Selbst wenn man vorhat einen Kredit aufzunehmen, sollten sich bessere Angebote finden lassen...

Ohne mich jetzt damit befasst zu haben:

Wie kommst du auf einen Zinssatz von 9,5% p.a.?

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molari

Das Frage ich mich allerdings auch, oben im Beispiel steht zinslose Tilgung das ist schonmal ein Hinsweis. Dann sind da 44Raten zu 315Euro angeben, macht 13860 Euro die man über die Laufzeit zahlt. Wo nehmt ihr da einen Zins her? Wenn das so hinhaut wäre die zweite Variante die bessere...

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Apophis

Das ist wahrscheinlich eine Frage wo sich jeder gemeine Facharbeiter mit der flachen Hand an den Kopf schlaegt. 30% erlassen bekommen und sofort schuldenfrei. Da muss man echt schon studiert haben um solche Fragen zu stellen. Vielleicht eher Psychotestfrage. :narr:

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molari

Argh ich seh grad, dass oben ja ne andere Summe für die Soforttilgung angegeben ist, ich hab nichts gesagt, vergesst alles ab guten morgen <_<

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neysee

Das Frage ich mich allerdings auch, oben im Beispiel steht zinslose Tilgung das ist schonmal ein Hinsweis. Dann sind da 44Raten zu 315Euro angeben, macht 13860 Euro die man über die Laufzeit zahlt. Wo nehmt ihr da einen Zins her? Wenn das so hinhaut wäre die zweite Variante die bessere...

 

Eingangsposting gelesen? Alternativen sind: gut 13800 Euro Bafög-Darlehen zinsfrei in Raten von 315 Euro abstottern (dass du bei 44 Raten bei zinsloser Tilgung wieder auf die Ursprungssumme kommst, ist überaus beruhigend), oder gut 8900 Euro auf einen Schlag.

 

Was ist also die "Rendite" eines solchen Investments, d.h. zu welchem Zinssatz müsste man 8900 Euro alternativ anlegen, damit man an den Zahlungsterminen die geforderte Raten entnehmen kann.

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molari

Eingangsposting gelesen?

 

Tja da war ich schneller und hab den Fehler schon selbst erkannt.. ;)

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berliner

Das ist wahrscheinlich eine Frage wo sich jeder gemeine Facharbeiter mit der flachen Hand an den Kopf schlaegt. 30% erlassen bekommen und sofort schuldenfrei. Da muss man echt schon studiert haben um solche Fragen zu stellen. Vielleicht eher Psychotestfrage. :narr:

Nö, wieso? Der Facharbeiter würde besser auch erst den Zinssatz ausrechnen und danach entscheiden. Bei 9% ist die Sache relativ klar, bei 5 oder 6 % wäre es schon was anderes.

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WOVA1

 

Was sollte ich noch für Umstände bedenken, die in die Entscheidung hereinspielen könnten?

 

Steuerliche Abzugsfähigkeit dieser Rückzahlung als Werbungskosten möglich ? Keine Ahnung ob ja, aber wenn ja, macht es Sinn den Steuereffekt mit einzurechen .

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Knarf

 

Was sollte ich noch für Umstände bedenken, die in die Entscheidung hereinspielen könnten?

 

Steuerliche Abzugsfähigkeit dieser Rückzahlung als Werbungskosten möglich ? Keine Ahnung ob ja, aber wenn ja, macht es Sinn den Steuereffekt mit einzurechen .

 

Nette Idee. Die Rückzahlung des Bafög kann aber nicht steuerlich geltend gemacht werden. Eine Google-Suche bringt bei Bedarf zahlreiche Aktenzeichen hierzu.

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Haribo.

Danke für eure bisherigen Antworten.

 

Wenn also keine weiteren Faktoren hineinspielen, kann ich mich an das Rechenbeispiel halten wonach Option #1 die günstigere ist und diese empfehlen.

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el galleta
Wenn also keine weiteren Faktoren hineinspielen,...

Tun sie aber. Sobald die Dame "erzieht", werden ihr die entsprechenden Monatsraten erlassen. Ja, kein Fehler: erlassen. (Stand 2006, also bitte nachprüfen)

 

Hat mir privat ein hübsches Sümmchen gespart, auch wenn mich dieses Glück eher zufällig und ungeplant getroffen hat. ;)

 

saludos,

el galleta

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Knarf

Tun sie aber. Sobald die Dame "erzieht", werden ihr die entsprechenden Monatsraten erlassen. Ja, kein Fehler: erlassen. (Stand 2006, also bitte nachprüfen)

 

 

Wurde inzwischen auch gestrichen: Teilerlass wegen Kindererziehung gilt nur noch bis 31.12.2009.

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el galleta
Wurde inzwischen auch gestrichen: Teilerlass wegen Kindererziehung gilt nur noch bis 31.12.2009.

Danke für die Info!

 

saludos,

el galleta

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jennifer

Hallo,

 

ich bin mir nicht sicher ob dieser Threat noch aktiv ist aber versuche es mal.

 

Meine Bafoegrueckzahlung begrenzt sich auf 10.000 Euro wenn ich vierteljaehrliche Raten von 315 Euro abstottere (ueber 7 Jahre und 9 Monate).

Allerdings erhalte ich einen Rabatt von 924 Euro, wenn ich die vorzeitige Rueckzahlung auf einmal waehle (also insgesamt ein Betrag von 9.076 Euro statt 10.000 Euro).

Ich frage mich ob es besser waere das Geld anzulegen statt auf einmal zurueckzuzahlen. Jedoch bin ich mir nicht sicher welche jaehrliche Rendite ich erzielen muesste, damit sich das lohnt. Kann mir jemand sagen, wie ich das berechnen kann? Ich komme komischerweise immer auf 1.15% p.a. aber das ist wahrscheinlich zu niedrig und beinhaltet nicht die vierteljaehrliche Entnahme von 315 Euro.

Waere sehr dankbar fuer jegliche Hilfe!

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Knarf
· bearbeitet von Knarf

Du kannst z.B. diesen Rechner nutzen: http://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php

 

Kapitalvermögen: 9067 Euro

Kapitalentnahme: 315 Euro

Intervall: vierteljährlich

Rentendauer: 7,75 Jahre

 

Und dann Zinssatz berechnen einstellen. Da kommt dann 2% p.a. raus. Steuern hab ich jetzt nicht berücksichtigt.

Wenn du also die 9076 anlegen würdest, statt auf einmal zu tilgen, müsste der Entnahmeplan mindestens 2% Zinsen p.a. bringen damit sich das lohnt.

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