Warlock Mai 6, 2010 · bearbeitet August 3, 2010 von Warlock So nachdem sich jetzt doch ein eigener Thread ergeben hat, will ich mal entsprechend ergänzen: Meine Anlagestrategie ist alle wesentlichen Ländern bzw. Kontinenten/Wirschaftsregionen abzudecken. Zum einen um zu deversifizieren zum anderen um am jeweiligen Wachstum teilzuhaben. Nach Kontinenten aufgeschüßelt ergibt sich: Europa (entwickelt) 32,05% Nordamerika 21,07% Lateinamerika 14,46% Asien/Australien 24,68% Osteuropa 10,70% Oder detailierter nach Ländern. Europa decke ich durch den ishares DJ STOXX 600 ab. In Zukunft soll noch eine Position Russland dazukommen soweit bin ich aber noch nicht. China gewichte ich aus geopolitischen Gründen bewußt unter. USA 20,38% Grossbritanien 10,24% Indien 9,83% Brasilien 7,56% Frankreich 5,19% Deutschland 3,72% Schweiz 3,72% Hong Kong 2,90% Japan 2,53% Mexico 2,30% China 2,27% Singapur 2,26% Spanien 2,24% Rest 24,86% Die Angaben beziehen sich auf das Gesamtvolumen meines Depots. Ich frage mich nun ob Deutschland nicht untergewichtet ist. Es ist gegenüber Grossbritanien und Frankreich deutlich größer was die Wirtschaftsleistung anbelangt und meiner Meinung nach auch wirtschaftlich besser aufgestellt. Bei Frankreich bin ich mir nie so sicher wie ich das Land einschätzen soll, also eher mittelklassig. Bei Grossbritanien sind halt Öl und Banken stark, ob das optimal kann man dahingestellt sein lassen, sicherlich aber mit einem gewissen Risiko. Ansonsten halte ich es aber für eine gute Wahl. Ergänzende Frage wäre auch welchen Deutschland-ETF ich nehmen könnte der nicht nur den DAX abbildet (bei comdirect habe ich nichts passendes gefunden). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hellerhof Mai 6, 2010 · bearbeitet Mai 6, 2010 von Hellerhof Ergänzende Frage wäre auch welchen Deutschland-ETF ich nehmen könnte der nicht nur den DAX abbildet (bei comdirect habe ich nichts passendes gefunden). Amundi bietet den MSCI Germany (FR0010655712), der ist breiter aufgestellt als der DAX. Fraglich ist jedoch, ob es überhaupt Sinn macht Deutschland überzugewichten. Umgehen könntest du das "Problem UK" mit einem ETF auf den MSCI EMU. Grüße Hellerhof Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Warlock Mai 12, 2010 Den MSCI Deutschland habe ich mir mal angeschaut, da sind auch nur etwas mehr als 50 Titel drin, also DAX plus ein paar aus dem MDAX. Wenns nach mir ginge gäbe es einen ETF wo alle Titel aus DAX, MDAX und SDAX drin sind. Da hätte man dann schon mal einiges was die deutsche Wirtschaft abbildet. Der DAX sind ja einfach nur die großen Spieler, aber sicherlich nicht repräsentativ und viel zu viele Autobauer für meinen Geschmack. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Warlock August 3, 2010 So ich hab die Angaben mal auf den aktuellen Stand gebracht. Bin jetzt eigentlich über den ganzen Globus investiert bis auf Afrika. Die übergewichtung Deutschlands im Depot ist für mich erstmal vom Tisch. Die Korrelation innerhalb Europas ist doch sehr stark. Habe mein Depot mal nach Entwickelten Märkten und nach Aufstrebenden Märkten aufgeteilt: Entwickelte Märkte: 56,10% Aufstrebende Märkte: 43,90% Hierbei habe ich alles als aufstrebend betrachtet das nicht im entwickelten Europa, Nordamerika oder Japan liegt. Ich bin ja von der Strategie her langfristig orientiert (30-40) Jahre nur scheint mir der Anteil an den EM jetzt doch etwas zu groß zu sein. Nur bin ich gerad ratlos in welche Richtung ich jetzt weiter investieren soll. Die USA beäuge ich immer etwas kritisch, da dort meiner Meinung nach zu wenig Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird. Europa steckt in der Schuldenkrise und wird wohl auf mittlere Sicht nur ein mäßig Wachstum haben. Untergewichtet ist bei mir Japan, allerdings kann ich mir nicht vorstellen das aus Japan nochmal was wird (Überalterung). Eine Diversifikation in Immobilien könnte ich mir auchnoch vorstellen, aber die sind ja gegenwärtig auch mit einem großen Fragezeichen versehen. Anleihen möchte ich auch nicht, da es sich nicht um Realkapital handelt. Meine Frage ist daher wie ich mein Portfolio defensiver durch zukünftige Investments gestalten kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kryptoanalyst August 3, 2010 · bearbeitet August 3, 2010 von Kryptoanalyst Irgendwie fehlt mir der zu investierende Betrag. Ab einem Investment von 100.000 Euro könnte man auch 20-30 Einzelwerte kaufen und ist somit auch gut gestreut. Es würden in Folge dessen keine weiteren Gebühren mehr anfallen und man könnte diverse fiktive Quellensteuern mitnehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Warlock August 3, 2010 Größenordnung des Depotwertes gegenwertig 10000 Euro. Ich spare jeden Monat 250 Euro, etwa einmal im Quatal kaufe ich dann eine Position nach oder stocke auf. Bevorzugt nutze ich ETF's, bisher nur von ishares, da ich nichts von diesen ganzen swaps halte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kryptoanalyst August 3, 2010 Größenordnung des Depotwertes gegenwertig 10000 Euro. Ich spare jeden Monat 250 Euro, etwa einmal im Quatal kaufe ich dann eine Position nach oder stocke auf. Bevorzugt nutze ich ETF's, bisher nur von ishares, da ich nichts von diesen ganzen swaps halte. Bei diesen Beträgen lohnen sich wirklich eher ETFs und deine Aufteilung ist in meinen Augen gut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Prospektständer August 3, 2010 Anleihen möchte ich auch nicht, da es sich nicht um Realkapital handelt. Was verstehst du unter Realkapital? Führe mal bitte genauer aus, warum du keine Anleihen im Depot haben willst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Warlock August 3, 2010 Anleihen möchte ich auch nicht, da es sich nicht um Realkapital handelt. Was verstehst du unter Realkapital? Führe mal bitte genauer aus, warum du keine Anleihen im Depot haben willst. Realkapital ist für mich Kapital das in etwas physisch Vorhandenes investiert ist. Also bspw. eine Immobilie oder eine Produktionsstätte eines Unternehmens. Also sich nicht einfach in Luft auflösen kann. (Natürlich gibt es auch Aktien die kaum einen realen Gegenwert haben.) Bei einer Anleihe investiert man nur in ein Stück Papier und in den guten Willen des Emitenten. Natürlich kann man in Unternehmensanleihen investieren und im Unternehmen befinden sich auch tatsächliche Gegenwerte nur kann ich dann auch in Aktien investieren. Geht das Unternehmen pleite habe ich in beiden Fällen mein Kapital verloren. Bei Staatsanleihen ist das Problem das man den Emitenten kaum zwingen kann seine Schulden im Zweifelsfall zurückzuzahlen. Selbst wenn man es kann sind die Staaten doch oft nicht in der Lage dazu. Neil Fergusson hat in diesem Zusammenhang mal in einem seiner Bücher geschrieben geschrieben das sich Staaten im Laufe der Geschichte durch so ziemlich jede Möglichkeit ihrer Schulden entledigt haben außer der Rückzahlung. Ich kann es zwar nicht für alle Staaten mit Gewissheit sagen, aber ich denke die meisten werden irgendwann ihre Schulden nicht mehr bedienen oder warscheinlich weginflationieren. In beiden Fällen sind die Gläubiger die Benachteiligten. Bei Aktien hingegen wird der Preis einfach steigen, da bei mehr vorhandenem Kapital aufgrund von Inflation die Preise einfach steigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Prospektständer August 3, 2010 · bearbeitet August 3, 2010 von jschoeck Bei einer Anleihe investiert man nur in ein Stück Papier und in den guten Willen des Emitenten. Natürlich kann man in Unternehmensanleihen investieren und im Unternehmen befinden sich auch tatsächliche Gegenwerte nur kann ich dann auch in Aktien investieren. Geht das Unternehmen pleite habe ich in beiden Fällen mein Kapital verloren. Das kann man so nicht stehen lassen, bei einer Insolvenz stehst du mit deinen Ansprüchen an die Insolvenzmasse mit deiner Aktie sehr weit hinter den vorrangigen Anleihengläubigern...der Recovery Value ist bei Anleihen also immer deutlich besser... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Prospektständer August 3, 2010 Bei Staatsanleihen ist das Problem das man den Emitenten kaum zwingen kann seine Schulden im Zweifelsfall zurückzuzahlen. Selbst wenn man es kann sind die Staaten doch oft nicht in der Lage dazu. Neil Fergusson hat in diesem Zusammenhang mal in einem seiner Bücher geschrieben geschrieben das sich Staaten im Laufe der Geschichte durch so ziemlich jede Möglichkeit ihrer Schulden entledigt haben außer der Rückzahlung. Ich behaupte jetzt mal einfach, dass die überwiegende Mehrheit der Staaten bis jetzt ihr Anleihen bei Fälligkeit bedient hat...klar Argentinien, Russland und auch Deutschland haben nicht immer ihre Schulden bedient...aber wenn bedeutende Staaten ihre Schulden nicht bedienen können, dann stehst du mit Aktien sicher auch nicht viel besser da... :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Warlock August 4, 2010 Ich behaupte jetzt mal einfach, dass die überwiegende Mehrheit der Staaten bis jetzt ihr Anleihen bei Fälligkeit bedient hat...klar Argentinien, Russland und auch Deutschland haben nicht immer ihre Schulden bedient...aber wenn bedeutende Staaten ihre Schulden nicht bedienen können, dann stehst du mit Aktien sicher auch nicht viel besser da... :- Ich habe ja kenntlich gemacht dass das nur meine persönliche Meinung ist. Unternehmensanteile halte ich einfach für besser als Forderungen in Form von Anleihen. Ich gehe mal davon aus dass das Thema auch schon mehrfach hier im Forum diskutiert worden ist. Ich bin aber nachwievor dankbar für Tipps wie ich weiter vorgehen könnte. Ach ja, du bist garnicht auf mein Argument mit der Weginflationierung eingegangen. Gemäß Kenneth/Rogoff geht der Trend seid 1945 durchaus in diese Richtung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
abbreviation August 4, 2010 Also ich bin ja kein Experter für Anleihen, aber Anleihen, die gut geratet sind, sind doch weit weniger volatil und auch im allgemeinen in einer viel niedrigeren Risikoklasse als Aktien? Nun gibt es hier auch viele, die Volatilität nicht mit Risiko assoziieren, aber wenn man eine Anleihe bis zur Fälligkeit hält dürfte das auch egal sein. Wenn Du eine Anleihe von einem Unternehmen kaufst, das von der "Pleite" bedroht ist, dann kaufst Du sie vermutlich nicht zum Nennwert, sondern zu einem Betrag (deutlich) darunter, dann hast Du aber auch wieder ein offensichtlich höheres Risiko. Das Sachwert Argument scheint mir einfach deswegen Verquer, weil Du vermutlich auch Girokonten und Festgeld benutzt. Und Geld überhaupt... Deswegen scheint das irgendwie zu haken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odenter August 4, 2010 · bearbeitet August 4, 2010 von odenter Das Sachwert Argument scheint mir einfach deswegen Verquer, weil Du vermutlich auch Girokonten und Festgeld benutzt. Und Geld überhaupt... Deswegen scheint das irgendwie zu haken. Nichts für ungut, aber man hat heute gar keine andere Wahl mehr als ein Girokonto zu benutzen. Und kein Geld zu benutzen (tauschen) ist auch keine Option. Zumal ein Girokonto ja nicht der Geldanlage dient. Das Risiko bei Anleihen und Aktien ist grundsätzlich das gleiche, nämlich Totalverlust. Deswegen ist Volatilität sicher für viele != Risiko, denn ein Risiko kann nicht steigen oder fallen. Das Risiko ist immer gleich vorhanden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Prospektständer August 4, 2010 · bearbeitet August 4, 2010 von jschoeck Ach ja, du bist garnicht auf mein Argument mit der Weginflationierung eingegangen. Gemäß Kenneth/Rogoff geht der Trend seid 1945 durchaus in diese Richtung. Gut du hast mich erwischt das weginflationieren, ist denke ich eine nicht ausgeschlossene Möglichkeit die Schulden in den Griff zu kriegen. Dann stehst du mit Aktien auch besser da. Aber auch du und odenter hab was übergangen: Das kann man so nicht stehen lassen, bei einer Insolvenz stehst du mit deinen Ansprüchen an die Insolvenzmasse mit deiner Aktie sehr weit hinter den vorrangigen Anleihengläubigern...der Recovery Value ist bei Anleihen also immer deutlich besser... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odenter August 4, 2010 Ach ja, du bist garnicht auf mein Argument mit der Weginflationierung eingegangen. Gemäß Kenneth/Rogoff geht der Trend seid 1945 durchaus in diese Richtung. Das kann man so nicht stehen lassen, bei einer Insolvenz stehst du mit deinen Ansprüchen an die Insolvenzmasse mit deiner Aktie sehr weit hinter den vorrangigen Anleihengläubigern...der Recovery Value ist bei Anleihen also immer deutlich besser... Das mag sein, wobei das für mich nichts ändert. In meinen Augen ist das Risiko trotzdem gleich. Die Wahrscheinlichkeit das ich in dem einen Fall noch etwas bekomme ist vielleicht höher als in dem anderen Fall, das Risiko aber identisch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Warlock August 5, 2010 Also ich bin ja kein Experter für Anleihen, aber Anleihen, die gut geratet sind, sind doch weit weniger volatil und auch im allgemeinen in einer viel niedrigeren Risikoklasse als Aktien? Nun gibt es hier auch viele, die Volatilität nicht mit Risiko assoziieren, aber wenn man eine Anleihe bis zur Fälligkeit hält dürfte das auch egal sein. Wenn Du eine Anleihe von einem Unternehmen kaufst, das von der "Pleite" bedroht ist, dann kaufst Du sie vermutlich nicht zum Nennwert, sondern zu einem Betrag (deutlich) darunter, dann hast Du aber auch wieder ein offensichtlich höheres Risiko. Das Sachwert Argument scheint mir einfach deswegen Verquer, weil Du vermutlich auch Girokonten und Festgeld benutzt. Und Geld überhaupt... Deswegen scheint das irgendwie zu haken. Klar benutze ich ein Girokonto, allerdings ist da nicht so viel Geld drauf. Festgeld habe ich keins wohl aber ein Tagesgeldkonto. Das Sachwert Argument ist vor allem auf lange Sicht wichtig und im Krisenfall. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Warlock August 5, 2010 Aber auch du und odenter hab was übergangen: Das kann man so nicht stehen lassen, bei einer Insolvenz stehst du mit deinen Ansprüchen an die Insolvenzmasse mit deiner Aktie sehr weit hinter den vorrangigen Anleihengläubigern...der Recovery Value ist bei Anleihen also immer deutlich besser... Mmmh, ja hast du recht. Ich finde es einfach viel interressanter einen Teil eines Unternehmens zu besitzen als im Geld zu leihen. Wenn man streut ist das Insolvenzrisiko wohl sowieso überschaubar, egal ob Aktien oder Anleihen. In beiden Fällen ist das kein starkes Argument. Bei Anleihen denke ich vor allem an Staatsanleihen, sind, glaube ich, eheblich mehr. Und da habe ich so meine Bedenken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Alpha-Seeker August 11, 2010 Ich behaupte jetzt mal einfach, dass die überwiegende Mehrheit der Staaten bis jetzt ihr Anleihen bei Fälligkeit bedient hat...klar Argentinien, Russland und auch Deutschland haben nicht immer ihre Schulden bedient...aber wenn bedeutende Staaten ihre Schulden nicht bedienen können, dann stehst du mit Aktien sicher auch nicht viel besser da... ggf. ein interessanter Artikel, allein Spanien hat 13x defaulted und profitiert nach Meinung der Autoren stark von der Mitgliedschaft in der EU http://garpdigitallibrary.org/download/FRM/Free/2010/2010CI_Rogoff_This_Time_is_Different.pdf Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag