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Stückzins und Ausfallrisiko

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Hallo liebe Forumsmitglieder,

 

da sich mein Wissen über Anleihen bislang nur auf die Theorie beschränkt, stellt sich mir vor dem aktuellen Hintergrund der Probleme bei den griechischen Staatsanleihen folgende Frage, zu der ich leider auch nach intensiver Suche bislang keine Antwort gefunden habe:

 

Beim Kauf einer Anleihe ist dem Vorbesitzer ja der sog. Stückzins zu bezahlen. Nun interessiert mich, ob mit dem Verkauf der Anleihen das Ausfallrisiko damit komplett an den neuen Besitzer übergeht?

Was ich gefunden habe, lautet da "Ist der Emittent der Anleihe zahlungsunfähig, so sind Stückzinsen nicht zu zahlen". Was aber, wenn die Zahlungsunfähigkeit des Emittenten zum Verkaufszeitpunkt noch nicht feststeht? Dann profitiere ich als Verkäufer doch (anteilig) von einer Zinszahlung, die es nie geben wird .. ?!

 

Oder werde ich als Verkäufer "entschädigt" dafür, dass ich bis dato das Ausfallrisiko getragen habe?

 

Um es noch konkreter zu machen und auf die aktuelle Griechenlandkrise zu beziehen: würde es sich "rentieren", eine hochverzinste Anleihe zu erwerben, zu halten und vor dem nächsten Zinszahlungstermin wieder zu veräußern, nur um die anteiligen Stückzinsen zu kassieren? Dass diese "Strategie" nicht ohne Risiko ist (weiterhin besteht das Ausfallrisiko, ein Zinsänderungsrisiko und damit verbundene Kursschwankungen, evtl. ein Wechselkursrisiko und und und ... ), ist mir bewusst.

 

Vielen Dank vorab für kompetente Anmerkungen ;)

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H.B.
· bearbeitet von ficoach

Ja, du hast die "Arschkarte".

 

Die Anleihe, die bei mir im Depot schlummert zahlt am 20.5.

Wenn du jetzt z.b. von mir kaufst, bekomme ich von dir die anteiligen Stückzinsen.

 

Dein Risiko wird aus meiner Sicht dennoch großzügig mittels Risikoabschlägen beim Kurs entschädigt.

 

Edit: Die Strategie hab ich mir auch schon überlegt. Man müsste allerdings nach dem Zinstermin verkaufen.

Da die Effekte für meine Schatulle und meinem teuren dt. Marktzugang zu gering sind, hab ich es bleiben lassen.

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Kezboard

Dein Risiko wird aus meiner Sicht dennoch großzügig mittels Risikoabschlägen beim Kurs entschädigt.

Was bedeutet in diesem Zusammenhang "Risikoabschlag"? Habe dazu folgendes gefunden:

 

"Eine Bonitätsverschlechterung des Emittenten wirkt sich entsprechend ungünstig auf die Kursentwicklung der betreffenden Wertpapiere aus (Risikoabschlag)."

 

D.h. ich kaufe es dir billiger ab, da du zu einem Zeitpunkt höherer Bonität des Emittenten die Papiere eingekauft hast?!

 

Man müsste allerdings nach dem Zinstermin verkaufen.

Das erschließt sich mir nicht. Der "Clou" soll doch gerade darin liegen, die Papiere vor dem nächsten Zinstermin abzustoßen, weil bereits dort mit einem Zahlungsausfall gerechnet wird. Ich möchte also relativ risikoarm einfach nur von hohen Stückzinsen profitieren, also Anleihen mit einem hohen Kupon wie z.B. WKN 248017, 1998(13) mit 7,5%.

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H.B.

Risikoabschlag:

Das ist ganz Einfach: Das ist der Preisuntrschied zwischen zwei Papieren gleicher Laufzeit aber unterschiedlichen Cuponzahlungsterminen.

Dieser misst doch das Couponausfallrisiko für die nächste Zahlung.

 

Und darin liegt aus meiner Sicht die Chance: Jetzt das Risiko kaufen und nach dem Zinstermin (wenn dieses Risiko vollständig ausgepreist ist), die Anleihe wieder abgeben.

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