MichiZH April 26, 2010 hi Habe mich jetzt bisschen im Forum rumgelesen wie man am besten eine genaue Finanzplanung macht und wie man ein ETF Portfolio strukturiert. Ich habe schon seit langem eine recht komplexe Budgetplanung. Ich führe drei Konten und zweige jeweils von meinem Gehalt einen Teil für Barausgaben eines Monats ab, einen Teil für Rückstellungen (Rückstellungen für Kosten die monatlich oder auch nur jährlich anfallen wie zum Beispiel steuern) und einen Teil zum Sparen was dann wirklich absolut netto ist und wenn alles richtig geplant ist auch nie weiter durch Kosten reduziert wird. Ich bin m, 26, und werde ab nächstem Jahr als Pilot tätig sein. Dieses Jahr kann ich eine Einmalanlage von 5000 CHF tätigen, die ersten zwei Jahre als Pilot kann ich relativ viel auf die Seite tun, vermutlich bis zu 20'000 CHF und die nächsten paar Jahre (3-5 jahre) dann nur noch ca. 5000. Wie ihr auf meinem Screenshot seht teile ich 4 Teile auf: - Cash (entspricht eben diesen Rückstellungen und Cashasugaben) - Kfr. Anlage (1-3 Jahre): Lege ich alles auf ein Konto an welches für Schweizer-Verhältnisse bis 50'000 CHF mit 1.5% Zins relativ gut verzinst ist - Mfr. Anlage (3-10 Jahre): Mein eigentliches ETF Portfolio - Lfr. Anlage (bis 60): 3. Säule a -> Kann man bis max ca. 6500 CHF pro Jahr einzahlen, Steuern werden reduziert abgezogen erst bei Auszahlung, Geld ist praktisch nicht mehr anfassbar bis zum 60. Lebensjahr. Ist alles in ein ETF Produkt der Credit Suisse investiert mit wie ihr seht 45% Aktienanteil. Was haltet ihr vom ETF Portfolio für die mfr. Aufteilung? Ein Problem waren noch die Währungen, da ich möglichst ein geringes Währungsrisiko möchte. Jetzt mit 10% EUR und 10% USD bin ich zufrieden. Blöderweise gibt es keinen ETF auf CHF Corporate Bonds, deshalb habe ich die RK1 bisschen hochgestuft. Etwas das mir bisschen Sorgen bereitet sind die Kosten (weiss nicht ob die im Vergleich zu Deutschland hoch sind?). Ich zahle für einen Kauf dieses ganzen Produkts 9 CHF, aber beim Verkauf pro ETF 9 Franken. Das heisst für Kauf und Verkauf kommen schon so ca. 80 bis 90 CHF zusammen. Ist das viel? Und was haltet ihr sonst von der Aufteilung? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio April 26, 2010 Ich nehme mal an das die "3. Säule a" sowas ähnliches ist wie in Deutschland die Riester-Verträge, oder? Ich habe im Moment nicht viel Zeit. Aber insgesamt sieht das doch schon ganz gut aus. Mit genügend Liquiditätsreserven und einer gute Streuung der Anlageklassen liegt man meistens erstmal gar nicht so schlecht. Das einzige was mir so spontan negativ auffällt ist der enorm hohe Anteil der Schweiz an deinem Aktien-Portfolio. Das man das eigene Land etwas bevorzugt ist ja ganz normal ("Home-Bias"), aber einzelne Länder so start überzugewichten ist im Sinne einer ausgewogenen internationalen Diversifikation wohl eher kontraproduktiv, auch wenn es das eigene Land ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle April 26, 2010 · bearbeitet April 26, 2010 von Bärenbulle Das einzige was mir so spontan negativ auffällt ist der enorm hohe Anteil der Schweiz an deinem Aktien-Portfolio. Das man das eigene Land etwas bevorzugt ist ja ganz normal ("Home-Bias"), aber einzelne Länder so start überzugewichten ist im Sinne einer ausgewogenen internationalen Diversifikation wohl eher kontraproduktiv, auch wenn es das eigene Land ist. Ja und nein. CH übergewichten macht schon Sinn, sonst hast Du halt als Schweizer schon extreme Wechselkusschwankungen. Aber gerade deswegen verstehe ich den Corporate Bond Anteil nicht. Die würde ich ganz rauswerfen. Corporate Bonds lassen sich durch Aktien und RK1 sehr stark substituieren. Mit den EURO und US Coporate Bonds holst Du Dir nur ungewollte Wechselkursexposure rein. Kauf lieber BIP-Aktienkorb und RK1 davon. Vorteil: geringere Wechselkursexposure. Wenn überhaupt RK2 dann vielleicht EMLE oder EMBI, vielleicht auch Schweizer Immos ggf. auch Rohstoffe. Aber die Corporates machen so eher weniger Sinn. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MichiZH April 26, 2010 · bearbeitet April 26, 2010 von MichiZH Vielen Dank erstmal für eure Beiträge. Also würdest du alles nicht CHF komplett rausschmeissen (abgesehen von Emerging Markets)? Kauf lieber BIP-Aktienkorb und RK1 davon. Vorteil: geringere Wechselkursexposure. Wenn überhaupt RK2 dann vielleicht EMLE oder EMBI, vielleicht auch Schweizer Immos ggf. auch Rohstoffe. Aber die Corporates machen so eher weniger Sinn. Das verstehe ich nicht ganz sorry. Was wären dann mögliche Produkte oder ETF's die du mir da empfehlen könntest? Und wie würde dann deine %-Verteilung aussehen? Und decke ich den Schweizer Markt genug ab mit SMI und SMIM? Das doofe ist dass es auf den SPI offenbar noch keinen ETF gibt... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio April 26, 2010 Es kommt immer drauf an, was man will. Sicher holt man sich durch Fremdwährungen immer auch Wechselkursrisiken ins Depot. Andererseits sind in solchen Märkten speziell aus Schweizer Sicht natürlich auch höhere Renditen (speziell im Rentenbereich) drin (Risikoprämien). Zu hoch sollte der Fremdwährungsanteil hier aber natürlich nicht ausfallen. Man muss dabei immer das Gesamtbild (Anlagedauer, Risikoneigung, sonstige Anlagen, etc.) im Auge behalten. Unternehmensanleihen sind tatsächlich entbehrlich. Das hat allerdings weniger was mit der Währung zu tun als das sie vom Risikoprofil zwischen Staatsanleihen und Aktien liegen. Wenn man die anderen beiden Anlageformen hat, braucht man also im Prinzip keine Unternehmensanleihen mehr. Was ich oben meinte ist der Anteil der Schweiz am Aktienportfolio von 50%. Eine gewisse Übergewichtung des Heimatmarktes ist ja durchaus gerechtfertigt, aber 50% scheinen mir für ein relativ kleine Land wie die Schweiz doch etwas hoch zu sein. Andererseits sind viele Schweizer Unternehmen natürlich auch sehr international aufgestellt, wenn ich an Nestle, Novartis usw. denke. Aber wenn die Schweiz z.B. mal in eine schwere Wirtschaftkrise geraten sollte ..... unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich .... dann hast du bei einem sehr hohen Anteil an deinem Portfolio natürlich auch schlechte Karte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle April 26, 2010 · bearbeitet April 26, 2010 von Bärenbulle Das verstehe ich nicht ganz sorry. Was wären dann mögliche Produkte oder ETF's die du mir da empfehlen könntest? Und wie würde dann deine %-Verteilung aussehen? Deine Anteile finde ich prinzipiell aus Schweizer Sicht okay. MMn kannst Du ganz auf RK2 verzichten. Ist kein Beinbruch. Manchmal ist keep-it-simple der beste Ratschlag. Bei 5000 CHF allemal. Da sind eigentlich 3 ETFs schon die Obergrenze. RK2 würde ich erst ergänzen wenn es deutlich über 50 TEUR geht. RK2 kannst Du im Verhältnis 1:1 auf RK1 und RK3 (World / EM) aufteilen. Für RK2 würde ich an Deiner Stelle dann folgende 3 assetklassen nutzen: 1) Wenn Du High Yield Fremdwährungsanleihen willst, gibt es den EMLE db-X-Tracker (würde ich z.B. 5% nehmen). Das sind Euro Bonds, also Währung = EURO. 2) CH Immos (Offen Immobilienfonds oder REITS) kennst Du sicher eher als ich. Keine Ahnung. 3) 5% Rohstoffe kann man den Comstage ETF nehmen. Währung wäre dann Dollar ungehedged als Ausgleich zu EMLE in EURO. Restliche 5% auf RK1 und RK3 (World / EM) aufteilen. 15% RK2 reicht vollkommen. Zugehörige ETF findest Du leicht auf den Webseiten der Anbieter. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MichiZH April 26, 2010 · bearbeitet April 26, 2010 von MichiZH Es kommt immer drauf an, was man will. Sicher holt man sich durch Fremdwährungen immer auch Wechselkursrisiken ins Depot. Andererseits sind in solchen Märkten speziell aus Schweizer Sicht natürlich auch höhere Renditen (speziell im Rentenbereich) drin (Risikoprämien). Zu hoch sollte der Fremdwährungsanteil hier aber natürlich nicht ausfallen. Man muss dabei immer das Gesamtbild (Anlagedauer, Risikoneigung, sonstige Anlagen, etc.) im Auge behalten. Unternehmensanleihen sind tatsächlich entbehrlich. Das hat allerdings weniger was mit der Währung zu tun als das sie vom Risikoprofil zwischen Staatsanleihen und Aktien liegen. Wenn man die anderen beiden Anlageformen hat, braucht man also im Prinzip keine Unternehmensanleihen mehr. Was ich oben meinte ist der Anteil der Schweiz am Aktienportfolio von 50%. Eine gewisse Übergewichtung des Heimatmarktes ist ja durchaus gerechtfertigt, aber 50% scheinen mir für ein relativ kleine Land wie die Schweiz doch etwas hoch zu sein. Andererseits sind viele Schweizer Unternehmen natürlich auch sehr international aufgestellt, wenn ich an Nestle, Novartis usw. denke. Aber wenn die Schweiz z.B. mal in eine schwere Wirtschaftkrise geraten sollte ..... unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich .... dann hast du bei einem sehr hohen Anteil an deinem Portfolio natürlich auch schlechte Karte. Das ist mir schon klar, aber die Wechselkursrisiken machen mir halt eher Sorgen. Das nehme ich momentan noch in den Kauf, in paar Jahren überdenke ich die Zusammenstellung in Bezug auf das schon noch. Bei mir ist es sowieso speziell, da ich in Deutschland Geld verdiene (und versteuern muss) und in der Schweiz lebe. Deshalb will ich mein Erspartes nicht noch zusätzlich Euro-Risiken aussetzen. Deine Anteile finde ich prinzipiell aus Schweizer Sicht okay. MMn kannst Du ganz auf RK2 verzichten. Ist kein Beinbruch. Manchmal ist keep-it-simple der beste Ratschlag. Bei 5000 CHF allemal. Da sind eigentlich 3 ETFs schon die Obergrenze. RK2 würde ich erst ergänzen wenn es deutlich über 50 TEUR geht. RK2 kannst Du im Verhältnis 1:1 auf RK1 und RK3 (World / EM) aufteilen. Für RK2 würde ich an Deiner Stelle dann folgende 3 assetklassen nutzen: 1) Wenn Du High Yield Fremdwährungsanleihen willst, gibt es den EMLE db-X-Tracker (würde ich z.B. 5% nehmen). Das sind Euro Bonds, also Währung = EURO. 2) CH Immos (Offen Immobilienfonds oder REITS) kennst Du sicher eher als ich. Keine Ahnung. 3) 5% Rohstoffe kann man den Comstage ETF nehmen. Währung wäre dann Dollar ungehedged als Ausgleich zu EMLE in EURO. Restliche 5% auf RK1 und RK3 (World / EM) aufteilen. 15% RK2 reicht vollkommen. Zugehörige ETF findest Du leicht auf den Webseiten der Anbieter. Also wenn ich dich richtig verstanden habe wäre die von dir vorgeschlagene RK2 Aufteilung erst wirklich wichtig bei höheren Beträgen? Weil dann würde ich das ganze wie im Anhang aufsplitten. So habe ich zwar noch 12.5% Euro Risiken, aber keine USD mehr. Ausserdem sind so die Transaktionskosten bei Verkauf nur noch 6*9Franken, also 54. Was sagt ihr zu der Aufteilung? So ist jetzt ca. 2/3 Risikoklasse 1 und 1/3 Risikoklasse 3 über alle Zeithorizonte. Langfristig kann ichs nicht beeinflussen aber mittelfristig finde ich den Anteil Risikoklasse 3 ok.. Und wenn ihr eben in gewissen Jahren 5000 Franken, in gewissen 20'000 zur Verfügung hättet: In was für Intervallen investieren? Kauf kostet lediglich 9 Franken.. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle April 26, 2010 Und wenn ihr eben in gewissen Jahren 5000 Franken, in gewissen 20'000 zur Verfügung hättet: In was für Intervallen investieren? Kauf kostet lediglich 9 Franken.. Gibt's bei Euch keine Sparpläne? ETFs kann man nicht wirklich lohnend unter 1000 CHF oder so kaufen. Kannst ja mit einem Sparplan z.B. auf den Aero oder ähnliche Fonds arbeiten und immer umschichten sobald Du 1000 EUR zusammen hast. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MichiZH April 26, 2010 Ja ich habe mir eben überlegt alles immer quasi wie das kurzfristige Vermögen bei 1.5% anzulegen und dann sobald 5000 CHF zusammen sind das in die ETFs umzuschichten. Wenn man dann die Kaufkosten + TERs zusammenzählt komme ich auf Kosten von 0.5% pro Kauf was ganz ok ist denke ich. Die Verkaufkosten sind natürlich die hohen aber da kann icha uch mehr aufs Mal wegnehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag