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889 Stimmen

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crane
· bearbeitet von crane

Die DAB bietet (seit heute) sogar 9 Optionen (im Prinzip die 4 oben genannten jeweils fuer US / nicht-US Buerger):

 

"Die Gläubiger erhalten für nom. EUR 1.000,- Anleihegruppen der folgenden Kategorien:

- nom. EUR 315,- New Bonds

- nom. EUR 315,- GDP-Linked Securities

- nom. EUR 150,- PSI payment Notes

- accrued interest Notes"

 

"Sie können unter folgenden Optionen auswählen:

Option 1: Annahme Umtauschangebot und Zustimmung Consent Solicitation als Non-US-Person

Option 2: Annahme Umtauschangebot und Zustimmung Consent Solicitation als US-Person

Option 3: Zustimmung Consent Solicitation als Non-US-Person

Option 4: Zustimmung Consent Solicitation als US-Person

Option 5: Ablehnung Consent Solicitation als Non-US-Person

Option 6: Ablehnung Consent Solicitation als US-Person

Option 7: ausschließlich Bestätigung als Non-US-Person

Option 8: ausschließlich Bestätigung als US-Person

Wenn Sie das Angebot annehmen möchten, erbitten wir Ihre Weisung bis zum 06.03.2012 12:00 Uhr unter Angabe der

von Ihnen gewünschten Option zurück.

Ohne Ihre Weisung werden wir nichts für Sie in dieser Angelegenheit unternehmen (Option 9)."

 

Die Unterschiede zwischen Option 5 und Option 7 (oder Option 9) gehen aus dem Schreiben allerdings nicht so einfach hervor... :-

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DaveF

Wenn die 4. Option (Enthaltung) für einen Holdout die beste Variante darstellt, wo soll man sich dann registrieren?

 

Bei meiner Depotbank wahrscheinlich?

 

VG

 

DaveF

 

 

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DaveF

Noch eine Anmerkung, wo ist jetzt der eigentliche Unterschied zwischen Option 1 und 2?

Zum einem tausche ich mit der Option 1 sofort, zum anderen erst später durch einen Zwangsumtausch (Option2).

 

Ist nicht die "Option 2(Zustimmung): Sie stimmen der geplanten Umstrukturierung der Republik Griechenland zu." für einen Holdout dann die bessere Variante? Wenn >90% erreicht werden, werden die Holdouts wahrscheinlich ausbezahlt? Oder verstehe ich das falsch?

 

VG

DaveF

 

 

 

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Noch eine Anmerkung, wo ist jetzt der eigentliche Unterschied zwischen Option 1 und 2?

Zum einem tausche ich mit der Option 1 sofort, zum anderen erst später durch einen Zwangsumtausch (Option2).

 

Ist nicht die "Option 2(Zustimmung): Sie stimmen der geplanten Umstrukturierung der Republik Griechenland zu." für einen Holdout dann die bessere Variante? Wenn >90% erreicht werden, werden die Holdouts wahrscheinlich ausbezahlt? Oder verstehe ich das falsch?

 

VG

DaveF

 

Ist doch oben schon beantwortet worden. Es geht darum wie hoch die Quote derjenigen ist die TAUSCHEN wollen. Und dass die CACs nicht aktiviert werden, halte ich für so wahrscheinlich wie die Tatsache, dass wir heute einen DAX von 10.000,-- sehen werden. whistling.gif

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Apophis

Bleibt ihr eigentlich gesamtdepotmässig unter 100.000 Nominal oder pro Anleihe?

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann gibt es für US-Bürger ein abweichendes Tauschangebot: Die bekommen keine EFSF-Bonds, sondern diese Komponente des Angebots direkt in Cash. Deshalb sind beide Angebote "substanziell gleichwertig", aber nicht identisch.

 

Wenn nun ein Depotinhaber nicht nachgewiesen hat, ob er US-Bürger ist oder nicht, und seine Bonds werden zwangsgetauscht, dann weiß Griechenland zunächst einmal nicht, was es diesem Depotinhaber geben soll. EFSF-Bonds dürfen anscheinend nicht an US-Bürger ausgegeben werden, also wird im Zweifelsfalle stattdessen Cash fließen - so lese ich die Klausel, dass man dann "keine EFSF-Bonds erhält".

 

Sollte meine Interpretation korrekt sein, dann wäre eine Registrierung als Nicht-US-Bürger in diesem Fall sogar von Nachteil, weil man als Griechenland-"Zocker" die EFSF-Bonds ja vermutlich nicht 1-2 Jahre halten, sondern verkaufen will; letzteres kostet aber Gebühren, zumal ein Listing vorerst nur für Luxembourg geplant sein soll. Da wäre eine direkte Cash-Zahlung oftmals die praktischere Lösung.

 

Ich hatte schon US-Aktien in meinem Depot und habe mich deshalb irgendwann mal als Nicht-US-Bürger geoutet (wegen amerikanischer Quellensteuer), also werde ich voraussichtlich EFSF-Bonds bekommen.

 

 

 

Der Unterschied zwischen Optionen 5 und 7 der DAB besteht m. E. darin, dass man bei Option 5 an der CAC-Abstimmung teilnimmt, bei Option 7 nicht (und damit nicht die 50%-Anwesenheits-Quote erfüllen hilft).

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Apophis

Ich würde ja denken, dass man nachweisen muss US Bürger zu sein um an Cash zu kommen.

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crane

... habe mich deshalb irgendwann mal als Nicht-US-Bürger geoutet ...

Mag sein, dass mein Erinnerungsvermoegen mich da taeuscht (is' schon lange her) - aber muss man das nicht gleich bei der Depoteroeffnung bei dem meisten Brokern ankreuzen (US / non-US)?

(und dann ggf. W8BEN-Formular etc...)

 

Der Unterschied zwischen Optionen 5 und 7 der DAB besteht m. E. darin, dass man bei Option 5 an der CAC-Abstimmung teilnimmt, bei Option 7 nicht (und damit nicht die 50%-Anwesenheits-Quote erfüllen hilft).

Was spricht gegen Option 9 ("Schreckstarre und nichts unternehmen") nochmal? Dass man eventuell gar nichts von den cash-aehnlichen Komponenten bekommt?

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Letzteres glaube ich nicht (denn dann wären die Angebote bei freiwilliger bzw. erzwungener Annahme nicht mehr "substanziell gleichwertig).

 

Wenn man weder tauschen noch der CAC zustimmen will, dann ist der Unterschied zwischen "nichts tun" und "sich registrieren lassen" wohl nur, ob man auf die Zuteilung der EFSF-Bonds statt Cash einen Einfluss zu nehmen versucht.

Wenn man bereits als Nicht-US-Bürger registriert ist, dann kann man sich die Briefmarke also vermutlich sparen. Und wenn dies nicht der Fall ist, dann hat die Registrierung nach meinem Verständnis eher einen Nachteil als einen Vorteil. Es sei denn, die Besteuerung des Tausches wird von der Bank jeweils unterschiedlich abgewickelt... das müsste man aber die Bank fragen (ggf. telefonisch).

 

Und was man bei der Depoteröffnung ankreuzen musste, das hängt ggf. auch davon ab, wann man sein Depot eröffnet hat und welche Gesetze damals galten. Wir reden hier ja von "sicheren" Staatsanleihen eines EU-Staates, welche sich "die Oma" zur Aufbesserung ihrer Rente ins Depot gelegt hat, zu einem Zinssatz knapp über Festgeld und mit einem Rating von "A-".

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Torman

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann gibt es für US-Bürger ein abweichendes Tauschangebot: Die bekommen keine EFSF-Bonds, sondern diese Komponente des Angebots direkt in Cash. Deshalb sind beide Angebote "substanziell gleichwertig", aber nicht identisch.

Grob sind beide Angebote identisch. Aber es gibt nicht den Nennwert der EFSF Anleihen in Cash, sondern den Verkaufserlös der EFSF Anleihen in Cash. GR garantiert dabei ausdrücklich nicht, dass dies dem Nennwert entspricht. Das hängt wohl auch davon ab, wann die Kupons der EFSF Anleihen festgelegt werden und wann die Anleihen am Markt verkauft werden. Liegt dazwischen eine Zeitspanne, so kann man mehr oder weniger als den Nennwert bekommen. Den zeitlichen Ablauf müsste man genau nachlesen.

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mcxreflex

Wer auf einen Holdout spekuliert, sollte der am besten das Angebot einfach verstreichen lassen oder anderweitig agieren?

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Darauf gibt es leider keine optimale Antwort.

 

Das liegt daran, dass Griechenland bei einer Annahme von weniger als 75% und fehlender Zustimmung zur CAC den Tausch komplett platzen lassen wird, und das wäre auch nicht im Sinne der Holdouts, die ja wollen, dass möglichst viel getauscht wird, um die Bedienbarkeit ihrer Alt-Bonds wahrscheinlicher zu machen. In diesem einen Fall wäre es richtig, der CAC zugestimmt zu haben, weil ihre Anwendung das kleinere Übel sein könnte im Vergleich zu einer ungeordneten Insolvenz.

 

In jedem anderen Fall wird ein Holdout die CAC ablehnen wollen, weil er damit die Wahrscheinlichkeit für den Zwang gegen sich selbst reduzieren kann. Die Anwesenheitsquote von 50% wird durch die Institutionellen (die mit Sicherheit eine Meinung haben werden, welche das auch immer sein mag) viel wahrscheinlicher erreicht werden als die Zustimmungsquote von 66,7%, also ist "nein" sagen wahrscheinlich wirksamer als nicht teilnehmen.

 

Wer gar nichts tut, nimmt nicht an der Abstimmung über die CAC teil, macht ihre Anwendung also weder wahrscheinlicher noch unwahrscheinlicher. Es sei denn, die Anwesenheitsquote von 50% würde nicht erreicht, aber dann hätten sowohl die griechischen Politiker als auch die Banken extremen Murks gebaut.

 

Ob allerdings das Stimmgewicht eines Kleinanlegers so viel bewirkt, dass dies eine Briefmarke wert ist, sei dahingestellt.

 

Und wer über eine Klage nachdenkt, der möchte später vor Gericht vielleicht beweisen können, dass er gegen seinen Willen enteignet wurde; dafür wäre eine schriftliche Ablehnung vielleicht nicht völlig nutzlos.

 

-----------

 

Hat schon mal jemand bei einer deutschen Börse nachgefragt, wie es in Sachen Listing der Neu-Bonds in Deutschland aussieht? Die wollen wir eventuell ja verkaufen können, ohne dafür hohe Bank-Gebühren für eine Transaktion in Athen abdrücken zu müssen.

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mcxreflex

Ob allerdings das Stimmgewicht eines Kleinanlegers so viel bewirkt, dass dies eine Briefmarke wert ist, sei dahingestellt.

 

Und wer über eine Klage nachdenkt, der möchte später vor Gericht vielleicht beweisen können, dass er gegen seinen Willen enteignet wurde; dafür wäre eine schriftliche Ablehnung vielleicht nicht völlig nutzlos.

 

 

Das ist auch mein Gedanke gewesen.

Wie es aussieht machen Kleinanleger bis 100.000 nominal 1% aus. Also dürfte man da kaum ins Gewicht fallen.

Klagen ist auch sone Sachen, bei der man Kosten und nutzen abwägen muss.

 

Ich für meinen Fall finde nicht, dass sich Klagen überhaupt lohnen würde. Mit 2.000 nominal ist der Verlust denkbar überschaubar. Rechnet man nun Umtauschangebot (falls man mittel CAC zwangsgetauscht wird) gegen Einstandkurs, dann steht ein Verlust von < 500 im Raum. Da hat man bei manchem Intradayhandel mehr verloren.

 

 

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Apophis

Hat schon mal jemand bei einer deutschen Börse nachgefragt, wie es in Sachen Listing der Neu-Bonds in Deutschland aussieht? Die wollen wir eventuell ja verkaufen können, ohne dafür hohe Bank-Gebühren für eine Transaktion in Athen abdrücken zu müssen.

 

Die neuen Anleihen müssen persönlich in ausgedruckter Form beim griechischen Neubondministerium vorgelegt werden. Dieses prüft dann die Echtheit sowie die eventuelle Bereitschaft diese zurückzukaufen, was im günstigsten Fall ein halbes Jahr beanspruchen wird.

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Akaman

Die neuen Anleihen müssen persönlich in ausgedruckter Form beim griechischen Neubondministerium vorgelegt werden. Dieses prüft dann die Echtheit sowie die eventuelle Bereitschaft diese zurückzukaufen, was im günstigsten Fall ein halbes Jahr beanspruchen wird.

80% Quellensteuer vom Verkaufserlös werden automatisch einbehalten. Wer dagegen meckert, wird mit SS-Emblem im Internet veröffentlicht.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Leute, genug gescherzt. (Genau deshalb will ich ja Börsenhandel in Deutschland sehen und nicht in Athen, dann fällt beim Handel keine griechische Quellensteuer an, höchstens bei der Zinszahlung oder Einlösung.)

 

Dann drücke ich es mal anders aus:

 

Wer nach dem Griechenland-Tausch genauso da stehen möchte wie nach dem Argentinien-Tausch, also die Hoffnung hat, dass Griechenland sich wieder erholt und durch hohe Renditen (mit via Sperrkonto gesicherter Zinszahlung) via "Aussitzen" einen Teil der Verluste wieder einbringt, der will gar keine EFSF-Bonds, sondern 27% NPV in griechischen Neu-Bonds. Wann und wo kauft er diese kostengünstig?

 

206 Mrd. Euro Schulden werden restrukturiert, falls eine Teilnahmequote von 75% = 154,5 Mrd. Euro erreicht wird. Das Ergebnis sind:

  • Zwei EFSF-Bonds mit zusammen 15% Nominalwert = 23,175 Mrd. Euro, also einem Emissionsvolumen von mindestens 11,5875 Mrd. Euro pro ISIN.
  • Ein EFSF-Zerobond, der Stückzinsen im Wert von 5,5 Mrd. Euro repräsentiert.
  • 20 Griechenland-Neubonds mit zusammen 31,5% Nominalwert = 48,67 Mrd. Euro, also einem Emissionsvolumen von mindestens 2,433 Mrd. Euro pro ISIN.

Das sind nicht mehr die Riesenbrocken wie bei den Alt-Bonds ("Märzenbecher": 14 Mrd. Euro), aber es ist auch kein Kleckerkram und allemal genug Volumen, um ein Listing im Lande des größten Geldgebers für diese Restrukturierung zu rechtfertigen.

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Torman

Hat schon mal jemand bei einer deutschen Börse nachgefragt, wie es in Sachen Listing der Neu-Bonds in Deutschland aussieht? Die wollen wir eventuell ja verkaufen können, ohne dafür hohe Bank-Gebühren für eine Transaktion in Athen abdrücken zu müssen.

Das werden die Börsen angesichts der Herrscharen an deutschen GR Zockern schon selbst erledigen. Das ist schließlich ihr Geschäft.

 

 

Heute steht im Handelsblatt, dass sich das Finanzministerium nächste Woche mit der steuerlichen Behandlung des Umtausches beschäftigen wird. Die Banken favorisieren die argentinische Lösung. Danach würden die Ausbuchung der Altanleihen als Verkauf gewertet. Als Verkaufspreis gilt der Preis der Neuanleihen am ersten Handelstag, wobei hier der niedrigste Tageskurs herangezogen würde. Zu den gleichen Kursen würden die neuen Anleihen fiktiv gekauft, was dann für deren steuerliche Behandlung relevant ist. Mal sehen, ob das dem Finanzminister schmeckt.

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valueseeker
· bearbeitet von valueseeker

Hmm ich weiß jetzt wirklich nicht, was ich mit meinen Griechen machen soll.

 

Zu 20% verscherbeln sieht sehr unattraktiv aus, ich habe aber eigentlich viel zu wenig nominal, um mich hinter mit 23 bonds im Depot rumzuschlagen. Das lohnt sich hinten und vorne nicht.

 

Also liegt natürlich die Idee nahe, nachzukaufen. Denke die Chancen stehen theoretisch gut, bei aktuellen Kursen in 6-24 Monaten mit schönem Gewinn rauszukommen, wenn da nicht trotz allem noch die hohen Transaktionskosten wären. Es weiß auch niemand, wie liquide die neuen bonds werden, spreads könnten am Ende noch schlimmer sein. Und wie es steuerlich wird steht auch in den Sternen, am Ende muss man sich noch ewig mit dem Finanzamt herumärgern... Und das Risiko, dass die neuen bonds nachher einfach weiter fallen, weil Griechenland weiterhin nicht auf die Beine kommt, besteht ja auch noch. Warum sollten die nicht nach dem Schuldenschnitt trotzdem noch aus dem Euro austreten, oder sonstwie defaulten?

 

Ist doch alles ein Scheiß, warum können die nicht vernünftig in EINEN neuen bond tauschen?... :'(

 

Ich verstehe übrigens auch nicht, warum die Leute immernoch gute 25% Aufschlag für den Märzbond zahlen, das wäre für mich ein ganz leichter Verkauf, wenn ich den hätte. (Tausch in ne andere Laufzeit...) Chancen für holdouts gibts doch realistischerweise nicht mehr. Niemals wird die EU Geld für den Bond geben, wenn der Umtausch platzt. Es gibt keine Cross Default, da wird einfach erstmal nichts gezahlt. Und wenn der Umtausch durchgeht wird doch höchstwahrscheinlich per CAC alles mitgetauscht. Warum sollte man darauf denn jetzt verzichten? Rating ist eh schon "D", und CDS triggern wahrscheinlich auch so oder so.

 

Sieht man übrigens sehr schön jetzt, wie sehr das "den Markt" alles noch interessiert, sag ich doch seit 2 Monaten. Was waren das nicht Schreckgespenste, alle haben immer den Teufel an die Wand gemalt, wie sehr die Welt in diesem Fall untergehen würde... Das sollte man - wenn die ganze Geschichte vorrüber ist - wirlich auch mal reflektieren. Ich denke man kann aus diesem Fall sehr viel lernen - über politisches Risiko, über allgemein anerkannter Mantras (so findet man wohl potentielle "schwarze Schwäne") und mehr.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Heute kam das Schreiben zum Tauschangebot von maxblue für die erste meiner Griechenanleihen.

 

Lobenswert: Es wurden alle Komponenten des Angebotes genau genannt. Es wurde darauf hingewiesen, dass bei Weisung der Bestand gesperrt wird. Es wurde darauf hingewiesen, dass man für Teilbestände verschieden abstimmen kann.

 

 

Es enthielt aber auch einen Punkt der mir nicht gefielen:

 

Die mit der Durchführung des Angebotes anfallenden Kosten werden von der Republik Griechenland nicht übernommen. Es werden den Anleiheinhabern daher in Verbindung mit der Durchführung des Angebotes die banküblichen Kosten in Rechnung gestellt.

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Archimedes

Das ist aber einer hübsche Überraschung, könnte die Bank für die Tauschaktion 25 x 10 Euro Basisgebühr verlangen für die Einbuchung aller neuen Papiere?

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Der Aufpreis für den "Märzenbecher" repräsentiert die Wahrscheinlichkeit, dass 90% freiwillig tendern und die restlichen 90% dann ohne CAC davon kommen. Und wer glaubt, dass der NPV des Tausch-Angebots nicht unter 25% liegt und der Tausch insgesamt nicht platzt, der bekommt die Holdout-Chance umsonst dazu.

Dafür verzichtet er dann eben auf 25% Wertzuwachs beim Tauschen, die er hätte, wenn er für 20% einen Index-Linker kaufen würde.

 

Beim Argentinien-Tausch (Ausbuchung und Einbuchung) fielen 2005 keinerlei Gebühren an (bei der DAB).

 

Ist doch alles ein Scheiß, warum können die nicht vernünftig in EINEN neuen bond tauschen?...

Dann könnten die institutionellen Anleger ihr Griechenland-Investment nicht in der Laufzeit neu ausrichten, falls erwünscht. Für sie ist das also eine Verbesserung gegenüber dem Argentinien-Tausch, wo es in der Tat nur zwei Bonds gibt.

Und auf die Kleinsparer nehmen die Banken bei solchen Verhandlungen natürlich keine Rücksicht (bzw. womöglich haben sie sogar bewusst auf höhere Gebühren spekuliert?).

 

Es weiß auch niemand, wie liquide die neuen bonds werden, spreads könnten am Ende noch schlimmer sein.

Deshalb habe ich ja gerade deren Emissionsvolumen auszurechnen versucht. Es wird bei etwa 2,4 Mrd. Euro pro Anleihe liegen. Bedenkt, dass über 100 alte Griechenland-Bonds auf 20 neue Bonds "verdichtet" werden; selbst bei 31,5% verbleibendem Nominalwert ist das im Schnitt mehr Emissionsvolumen als bei den alten Bonds, nur eben gleicher verteilt über alle neuen Anleihen.

 

Der Spread beim argentinischen Par-Bond (5 Mrd. Euro Volumen laut Börse Frankfurt) beträgt heute 31,55 zu 32,31 = 2,35%, also viel weniger als die Griechenland-Altbonds.

 

Und wie es steuerlich wird steht auch in den Sternen, am Ende muss man sich noch ewig mit dem Finanzamt herumärgern...

Muss man nicht. Was man tun muss, ist: Abwarten, bis WM Datenservice die Anweisung an alle Banken gesendet hat, welcher Kaufkurs einzutragen ist (und ggf. bei der Bank drängeln, dass dies geschieht). Danach funktioniert alles wie üblich.

Vorher Neu-Bonds zu verkaufen ist problematisch, weil dann erst mal 30% des Erlöses als Gewinn behandelt werden, und das müsste man gegenüber dem Finanzamt rückgängig machen.

 

Hoffentlich kriegen unsere Finanzbehörden das diesmal schneller hin; im Argentinien-Fall hat es etwa ein Jahr gedauert. Damals waren die Anleihen aber auch wesentlich komplizierter, und zudem liegt heute ein Präzedenzfall vor, den es damals noch nicht gab.

 

Ich gehe davon aus, das insbesondere die Commerzbank möglichst schnell wissen möchte, wieviel genau sie jetzt zusätzlich abschreiben muss und wie sie das steuerlich verrechnen darf; so gesehen wäre unser Staat als Mitbesitzer der Commerzbank selbst daran interessiert, die steuerliche Behandlung relativ zügig zu klären.

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

So, hier noch was von der FAZ

 

Schuldenschnitt Entscheid über formalen Bankrott Griechenlands 29.02.2012 ·

 

Heute entscheidet der Derivatehändlerverband ISDA darüber, ob Griechenland formal Pleite ist. Wenn ja, werden die Kreditabsicherungen auf Anleihen des Landes fällig.

 

Unterdessen fordert die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, dass alle privaten Kleinanleger in Europa gleich behandelt werden sollen. „Obwohl viele betroffene Privatanleger bereits Post von ihren Banken mit einem Umtauschangebot in neue Anleihen bekommen haben, ist die rechtliche Situation immer noch nicht geklärt", kritisiert Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW.

 

Die griechische Regierung plane offenbar, Privatanleger für die Verluste aus dem Schuldenschnitt zu entschädigen. Tüngler fordert, dass die griechische Regierung eine solche Regelung für alle betroffenen Kleinanleger einführen solle. „Eine Möglichkeit wäre, wenn sie die von ihnen gezahlten Einstandskurse erhalten würden."

 

Tüngler sagt, nicht alle Anleger wollten sich am Umtausch beteiligen, denn sie würden nichts verlieren, wenn sie abwarteten.

 

Der nächste Zahlungstermin für griechische Anleihen ist am 20. März. Sollte Griechenland seine Zahlung nicht leisten, würde sieben Tage später automatisch ein Kreditereignis ausgelöst mit Fälligkeit der CDS-Kontrakte. Die DSW würde dann eine Klage prüfen, teilte die Vereinigung mit.

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Apophis

Kommt ein pfiffiger EZB Mitarbeiter auf eine Idee. Wir könnten Griechenland mit Solaranlagen zupflastern. Die Griechen könnten ganz ruhig weiter im Schatten liegen und damit ihre Schulden tilgen. Sofort wird er damit beauftragt Angebote einzuholen. Er fragt bei einer deutschen Firma nach. Diese kalkuliert genau 15 Mio Euro, eine spanische kommt auf 20 Mio, eine italienische gar auf 25 Mio. ( Da kommt dann aber noch eine Einladung zu einer "Party" dazu, wurde gesagt.) Zuletzt wird noch die einzige existierende griechische Solarfirma gefragt. Der Name kann leider nicht veröffentlicht werden, da das Firmenschild so verschmutzt ist, das es nicht mehr gelesen werden kann. Nachdem der EZB beauftragte den einzigen anwesenden Mitarbeiter wach bekommen hat, unterbreitet er das Angebot. Dieser ist sofort hellwach und antwortet "machen wir". Es kostet 35 Mio. Das ist aber am teuersten antwortet der EZB beauftragte. Der Grieche schenkt einen Ouzo ein. Pass auf, 10 Mio für dich, 10 Mio für mich, 15 Mio für die scheiss Deutschen, die die Anlage aufbauen.

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Archimedes
· bearbeitet von Archimedes
CDS auf griechische Staatsanleihen werden nicht fällig

Der Internationale Derivateverband ISDA hält den Forderungsverzicht der privaten Gläubiger gegenüber Griechenland nicht für ein Kreditereignis. Dies entschied der für Europa zuständige Ausschuss des Verbands in einer Telefonkonferenz am Donnerstag, wie die ISDA mitteilte. Damit werden Kreditausfallversicherungen (CDS) auf griechische Staatsanleihen nicht fällig.

 

Diese Verträge schließen Marktteilnehmer untereinander ab, um sich gegen einen Zahlungsausfall abzusichern. Kritiker sehen in diesen Papieren vor allem ein Instrument für Spekulanten statt einer Versicherung für den Kreditausfall. Eine Auszahlung der CDS hätte nach Ansicht von Experten unvorhersehbare Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten auslösen. Vor allem für Banken ist diese Entscheidung wichtig.

 

http://www.handelsbl...ig/6274452.html

 

Griechen-Gläubiger haben keinen Anspruch auf CDS-Zahlungen

 

rotz des griechischen Schuldenschnitts haben Käufer von Kreditausfallderivaten (CDS) vorerst keinen Anspruch auf Versicherungsleistungen. Der Derivatehändlerverband International Swaps and Derivatives Association (ISDA) teilte am Donnerstag mit, der von der Euro-Gruppe durchgesetzte Schuldenerlass privater Gläubiger stelle kein Kreditereignis dar. Damit gehen die Inhaber von CDS auf griechische Staatsanleihen leer aus. Eigentlich sollen die Derivate dazu dienen, dass Gläubiger bei einem Zahlungsausfall ihr Geld zurückbekommen. Gehandelt werden CDS vor allem von Banken. Einzelne Institute hätten bei einem Kreditereignis Millionen an Investoren auszahlen müssen.Allerdings soll der Nettowert der in Umlauf befindlichen Griechen-CDS nur gut 3 Mrd. Euro betragen. Nach der Pleite von Lehman Brothers musste der damals größte Versicherer der Welt AIG von US-Staat wegen seiner CDS-Verpflichtungen gerettet werden.

ISDA reagierte mit der Einschätzung auf zwei Anfragen von Marktteilnehmern, ob der geplante Schuldenerlass für Griechenland als Kreditereignis zu werten sei. Endgültig ist die Entscheidung nicht: Der Verband teilte mit, da die Umschuldung noch nicht abgeschlossen sei, könnten weitere Fragen eingereicht werden.

http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:schuldenkrise-griechen-glaeubiger-haben-keinen-anspruch-auf-cds-zahlungen/60176049.html

 

Besser so, aber die Details wären interessant.

Ich glaube die Journalisten haben die Details nicht präzise dargestellt,

bei Aktivierung der CAC dürfte die Sache anders aussehen.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Das Wort "vorerst" in der FTD-Version zeigt, dass sie die CAC für einen möglichen weiteren Grund hält, die CDS zu triggern.

 

Hm... diese Entscheidung erhöht womöglich die Holdout-Chancen. Denn jetzt muss die EZB für ihre Entscheidung, ob Griechenland zwischen 75% und 90% die CAC ziehen darf, das Risiko, selbst für das Triggern der CDS verantwortlich zu sein, mit einkalkulieren. Hätte bereits die freiwillige Umschuldung die CDS getriggert, dann wäre anschließend die Anwendung der CAC völlig risikolos gewesen.

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