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894 Stimmen

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Karl Napf

Entweder die Großanleger erfüllen die 90%, dann könnte Holdout funktionieren, oder sie erfüllen die 90% nicht, dann kommt die CAC und rasiert dann auch alle Kleinsparer auf dieselbe Einheitsfrisur. In letzterem Falle wäre es ziemlich kompliziert, für die Holdouts irgend eine Sonderkonstruktion zu basteln.

 

Es hängt also letzten Endes wohl an den Hedgefonds, denn die dürften den Ausschlag geben: Wenn die sich wehren (weil sie den Default-Fall wollen, damit ihre Kreditausfallversicherungen bezahlen), dann war's das wohl mit dem Free Lunch für Holdouts.

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dakine

...kein unabhängiges europäisches Verfassungsgericht bekannt...wird im Sinne der Politik entscheiden...bei wichtigen Fragen schon immer gemacht.

 

Würde es Dir gelingen, das zu belegen?

 

 

Da es keine "Europäische Verfassung" gibt, gibt es auch kein Verfassungsgericht. Man müsste erst einmal in Griechenland klagen. Das hat mit Sicherheit keinen Erfolg (Korruption und Vetternwirtschaft lassen grüßen). Dann könnte man eskalieren: Europäischer Gerichtshof. Das war vor kurzem auch in den Medien als die Hedgefonds mit Klage gedroht hatten. Die Texte der Verträge geben da aber (imho) nicht viel her: http://www.welt.de/wirtschaft/article13823185/Hedgefonds-drohen-Griechen-bei-Haircut-mit-Klage.html

 

Zum zweiten Teil (Unabhängigkeit der Richter), vgl. beispielsweise: http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Gerichtshof#Kritik

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass in so einer wichtigen Entscheidung die Richter nicht massiv von der Politikbedrängt würden. Selbst das BVG ist nicht immer völlig unabhängig, wie die letzten Entscheidungen zum Euro gezeigt haben.

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Torman

Entweder die Großanleger erfüllen die 90%, dann könnte Holdout funktionieren, oder sie erfüllen die 90% nicht, dann kommt die CAC und rasiert dann auch alle Kleinsparer auf dieselbe Einheitsfrisur. In letzterem Falle wäre es ziemlich kompliziert, für die Holdouts irgend eine Sonderkonstruktion zu basteln.

 

Es hängt also letzten Endes wohl an den Hedgefonds, denn die dürften den Ausschlag geben: Wenn die sich wehren (weil sie den Default-Fall wollen, damit ihre Kreditausfallversicherungen bezahlen), dann war's das wohl mit dem Free Lunch für Holdouts.

Ich rechne nicht damit, dass 90% Freiwillige zustande kommen. Für die Fonds gibt es doch überhaupt keinen Anreiz hier zuzustimmen. Man bekommt genau das gleiche, ob man selbst zustimmt oder per Mehrheitsentscheidung gezwungen wird. Vielmehr verliert man als Zustimmer eventuell die Möglichkeit CDS Auszahlungen zu erhalten und verschlechtert sein rechtliche Position für mögliche Klagen. Einzig das Risiko, dass die Umschuldung gar nicht stattfindet, da nicht einmal die CAC Schwelle überschritten wird, wäre ein Anreiz. Bei der dann folgenden ungeordneten Insolvenz dürfte der Wert der Anleihen noch unter das Tauschangebot fallen. Nur wird dieses Risiko als nicht besonders groß angesehen, da GR schon seit Monaten mit politisch beeinflussten Großanlegern verhandelt und zudem die notwendigen Zustimmungsquoten selbst im Gesetz festlegen kann.

 

Mein zentrales Szenario ist daher eien Zustimmung leicht über den erforderlichen Quorum und der anschließende Zwang für alle anderen.

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Superhirn

Kräftige Verluste heute morgen quer über die Laufzeiten, besonders aber bei den Kurzläufern. Gründe?

 

- Möglicherweise weil Leute mit mehr als 100.000 Nominale ihr Depot unter diesen Schwellenwert bringen wollen, um als Kleinsparer zu gelten. -> Hoffnung auf Sonderentschädigung?

- Umschichtung von kurzläufern in Langläufer?

- Allgemeine Panik wegen CAC?

 

Diese Gerüchte, dass Privatanleger nicht mit Hedgefonds gleichgesetzt werden können, könnten daher kommen, dass die Kleinanleger im Moment sich bei den Parteien bemerkbar machen.

Insbesondere die Aussage von Merkel: Dass die institutionellen Anleger Banken/Versicherungen viel verdient hätten und daher einen Teil der Gewinne durch den freiwilligen Verzicht wieder hergeben sollen, trifft auf die Privaten nicht zu.

Außerdem Merkels Versprechen, der Schuldenerlass werde freiwillig sein, führt jetzt dazu, dass die Verantwortung für den haircut auf Merkel und die Regierung zurückfällt. Sie hatte diese wunderbare Idee des freiwilligen Verzichts aufgebracht. Und nach der BP-Geschichte will man dieses Thema als zweite Niederlage nicht auch noch haben.

 

 

Meine Meinung: Emails/Briefe/Faxe/Anrufe an die Regierung und alle Parteien. Schaden kann es nicht.

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Torman

Insbesondere die Aussage von Merkel: Dass die institutionellen Anleger Banken/Versicherungen viel verdient hätten und daher einen Teil der Gewinne durch den freiwilligen Verzicht wieder hergeben sollen, trifft auf die Privaten nicht zu.

Ich kann nicht erkennen, warum institutionelle Investoren andere Gewinne bzw. hier eher Verluste mit griechischen Papieren erzielt haben sollten als Privatanleger?

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Herodot
Acceptance Rate

 

The acceptance rate will be 90 percent for sure; we will see if it hits 95 percent, Hans Humes, president of hedge fund Greylock Capital Management and a member of the Institute of International Finances steering committee that negotiated the swap, said in an interview on Bloomberg Televisions InBusiness with Margaret Brennan. Given the circumstances, the private-sector bondholders should be reluctantly accepting.

 

 

 

 

http://www.businessweek.com/news/2012-02-22/banks-likely-to-take-part-in-greek-swap-after-writedowns.html

 

 

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Birdshire
· bearbeitet von romeoyjulieta

Moin- Nach meiner einwöchigen Lernkurve hier :- und nach Abwägung aller (mir bekannten) Punkte, habe ich jetzt entschieden, keine Wette in der A0T6US mehr einzugehen. Habe meine Mini-Position heute morgen mit immerhin fast 10%-Lehrgeld-Fee verkauft, was unter masochistischen Gesichtspunkten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis darstellt. GfH*.

 

Der entscheidende Punkt bei der März-Anleihe ist doch bisher die Frage gewesen, was den Akteuren die Vermeidung eines credit events vs. Auszahlung der holdouts wert ist. Die Antwort darauf fällt heute leider anders aus... Da habe ich mich massiv verschätzt und ein bisschen gebraucht, dass zu kapieren...

 

Im Vergleich zu dem unsäglichen EZB-Swap ist eine womögliche Phase von selective default für GR wohl eher eine Petitesse. Hätte die EZB den Weg über den EFSF gewählt, mit dem alle gerechnet haben, würde ich das anders sehen. Die Zentralbank musste aus der Nummer raus, das war klar. Aber die nun orchestrierte (staats-)willkürliche Gläubigerprivilegierung wird überhaupt keine guten Auswirkungen auf den Bondmarkt haben. Ich kann mir vorstellen, dass eine geordnete Pleite Griechenlands selbst mit Auslösung der CDS-Kontrakte weit weniger Langzeiteffekte haben wird als dieser kühne EZB-Move. Stichworte u. a. 'capital structure' - bzw. 'sovereign litigation' - Arbitrage.

 

Die Troika strebt meiner Ansicht nach nicht mehr eindeutig die Vermeidung eines selective defaults an. Im Gegenteil, gerade die geregelte Abwicklung als selective default scheint mittlerweile der von der Politik anvisierte Vorgang zu sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass das ganze Vorhaben aufgeht und 'across the board' die 66%-Schwelle erreicht wird (womögliche 50% ja noch eher), sodass die CACs angewendet werden. Triggern der CDS wird in Kauf genommen, um die Holdouts nicht auszahlen zu müssen und um insgesamt die 107 Milliarden zu erreichen. Das LTRP Ende Februar passt ausgezeichnet in den Lauf der Dinge.

 

Falls die 66%-Schwelle nicht erreicht wird, lautet die Alternative: Ungeordneter Staatsbankrott, mit allen negativen Konsequenzen. Soweit die Drohkulisse - tatsächlich kann ich mir dann aber schon ein weiteres Eingreifen der Troika bzw. der EU/EZB vorstellen, i.S.v. Überbrückungsmaßnahmen, um die Dynamik rauszunehmen. Dieses Szenario ist für meine Überlegungen bzgl. A0T6US aber nicht relevant, denn ich halte die 66% für locker erreichbar. Hedgefonds, die auf Auszahlung der CDS setzen, haben zwar keinen Tauschanreiz. Schätzungen zufolge halten aber Banken und Versicherungen ziemlich genau 66% (vgl. z.B. FAZ von heute). Wenn sich eine ausreichende Anzahl Investment-Fonds ebenfalls für die Annahme der Umschuldung entscheidet, dann haben Holdouts wie Kleinanleger bei Aktivierung der CACs das Nachsehen.

 

Und das ist genau das Szenario, das ich für wahrscheinlich halte: Die März-Anleihe wird -wie die anderen Greek Law Bonds- rasiert, und zwar die kompletten Bestände in privater Hand. Jemand hat es schon lange vor mir begriffen und weiter oben im Thread gesagt: Die foreign law bonds wären in der europäischen Peripherie das Investment der Wahl gewesen - und zwar auch in Zukunft, mit Sicherheit kann man auf der Arbitrage-Welle der hedge funds besser mitsurfen als auf der im Vergleich dann doch relativ naiven Griechenland-Kleinanleger-Spekulation.

 

Tja - und sämtliche der anderen aufgeworfenen Fragen halte ich für den 20.03. mittlerweile für irrelevant.

 

Nach dem, was ich (als Laie) mittlerweile gelesen habe, scheint die nachträgliche Einführung und Anwendung der CACs rechtlich nicht angreifbar zu sein. Jemand hat das oben in diesem Thread anhand des SchVG oder so schon angesprochen. Das ist völlig korrekt so, habe ich mir aus kompetenter Quelle sagen lassen. (Das gibt einem übrigens zu denken, diese Vorgehensweise wäre auch in der Bundesrepublik kein Problem!).

 

Die konkrete Durchführung der Abstimmung halte ich ebenfalls für unproblematisch, wie auch immer es im Detail aussehen mag... (Tippe auf eine Online-Lösung für die Institutionellen, Retailanleger kriegen ggf. einen Brief, aber eigentlich sind deren Stimmen irrelevant, wenn nicht keine Stimme als Stimme dagegen zählt). Der geplante Zeitplan wird gerade so einzuhalten sein, ggf. rutscht man eben in die grace period. Man wird es ganz zur Not auch übers Knie brechen.

 

Ein Knackpunkt ist der EZB-Swap - da scheint es rechtlich tatsächlich einige Ansatzpunkte zu geben... Aber das ist für mich ehrlich gesagt auch nicht relevant, da ich bestimmt keinen nachträglichen Gerichtsprozess wegen drei Mark fünfzig anstrengen werde. Im Nachhinein wird es mit Sicherheit Prozesse geben, aber ich halte es für wenig wahrscheinlich, dass es einem Hedgefonds gelingt, den gesamten Apparat in seinem Lauf JETZT per einstweiliger Verfügung o.ä. zu bremsen.

 

Der ganze andere Blödsinn, 100.000,- Schwelle usw. usf. ist Quatsch. Das kann jedes Land über Steuererstattungen, Entschädigungen für Kleinanleger o.ä. im Nachhinein regeln, aber das wird nicht Teil des Umschuldungsprozesses sein. Und die Bundesrepublik halte ich nicht für verdächtig, ausgerechnet so etwas zu vorzuhaben...

 

Man könnte noch viel schreiben, aber wozu? Ich bin mir sicher, der Drops ist gelutscht. Festzuhalten ist, dass wenn man -wie ich- zu lahmarschig ist und meint, sich so spät noch in ein Thema einarbeiten zu können, dann kostet das eben ganz schnell mal 10%. Und zwar unabhängig davon, ob man 'nur' 1.000,- Nominale oder eine hundert Mal so große Position eingegangen ist. Angelockt haben mich die von einigen EU-Finanzministern in Spiel gebrachten Ideen eines Überbrückungskredits bis nach der April-Wahl in Athen. Das fand ich sinnvoll. Und natürlich GfH. Dafür hab ich jetzt ein bisschen Hausfrauen-Grundwissen in Staatspleiten, das kann ja auch nicht schaden...

 

Bin dennoch sehr gespannt, wie es weitergeht - und drücke die Daumen, falls noch jemand auf ein anderes Ergebnis setzen sollte.

__

(*Gier frisst Hirn)

 

PS Sorry für die inhaltlichen Dopplungen mit vorangegangenen Posts - habe vier Jahre mit zwei Fingern getippt, da gab's in der Zwischenzeit offenbar viele Wortmeldungen...

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Birdshire

Ich rechne nicht damit, dass 90% Freiwillige zustande kommen. Für die Fonds gibt es doch überhaupt keinen Anreiz hier zuzustimmen. Man bekommt genau das gleiche, ob man selbst zustimmt oder per Mehrheitsentscheidung gezwungen wird. Vielmehr verliert man als Zustimmer eventuell die Möglichkeit CDS Auszahlungen zu erhalten und verschlechtert sein rechtliche Position für mögliche Klagen. Einzig das Risiko, dass die Umschuldung gar nicht stattfindet, da nicht einmal die CAC Schwelle überschritten wird, wäre ein Anreiz. Bei der dann folgenden ungeordneten Insolvenz dürfte der Wert der Anleihen noch unter das Tauschangebot fallen. Nur wird dieses Risiko als nicht besonders groß angesehen, da GR schon seit Monaten mit politisch beeinflussten Großanlegern verhandelt und zudem die notwendigen Zustimmungsquoten selbst im Gesetz festlegen kann.

 

Mein zentrales Szenario ist daher eien Zustimmung leicht über den erforderlichen Quorum und der anschließende Zwang für alle anderen.

Genau das habe ich jetzt so langsam auch geschnallt, ich konnte es nur nicht so klar und deutlich formulieren. Danke!

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Superhirn

Insbesondere die Aussage von Merkel: Dass die institutionellen Anleger Banken/Versicherungen viel verdient hätten und daher einen Teil der Gewinne durch den freiwilligen Verzicht wieder hergeben sollen, trifft auf die Privaten nicht zu.

Ich kann nicht erkennen, warum institutionelle Investoren andere Gewinne bzw. hier eher Verluste mit griechischen Papieren erzielt haben sollten als Privatanleger?

 

Lehne jede Verantwortung für Politiker und deren Äußerungen ab. wink.gif

 

Es war wohl folgendes gemeint: Man könne nicht Privatanleger die ihre Einnahmen brav versteuert hatten und schon seit vielen Jahren auch in Gr. Staatsanleihen angelegt hätten, genau so behandeln wie an den Finanz- und Terminmärkten gewerblich tätige Profis, die mit Investmentbanking ganz andere Gewinne machten.

 

Diese Logik ist nicht ganz von der Hand zu weisen.

 

Dass ein Profi wie Du, mit denen locker mithalten kann, kann ja nicht als Maßstab angesehen werden.

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WOVA1

Was dann heissen würde:

Das Ganze würde zum 'Kreditereignis', die CDS und auch die CLS (ich denke da an Papiere von der LBBW)

würden ausgelöst. Was auch bedeutet, einige Banken kommen billiger weg als bei 'freiwillig' -

für andere wird's teurer. Gibt's irgendwo eine Abschätzung, wie sich dies verteilt ?

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checker-finance
Mein zentrales Szenario ist daher eien Zustimmung leicht über den erforderlichen Quorum und der anschließende Zwang für alle anderen.

 

Nach dem Szenario ergäbe es doch Sinn, 2013er zu Kursen zw. 21 - 23 EUR einzusammeln. Wenn nach den plausiblen Schätzungen von Karl Napf (vielen Dank!) das Angebotspaket einen Wert von ca. 25% haben dürfte, sind da doch je nach einstiegskurs kurzfristig ganz nette Gewinne drin.

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Birdshire

Nach dem Szenario ergäbe es doch Sinn, 2013er zu Kursen zw. 21 - 23 EUR einzusammeln. Wenn nach den plausiblen Schätzungen von Karl Napf (vielen Dank!) das Angebotspaket einen Wert von ca. 25% haben dürfte, sind da doch je nach einstiegskurs kurzfristig ganz nette Gewinne drin.

 

Ja, da hast Du wohl Recht. Aber die nötige Positionsgröße, um die Geschichte mit den zwei Dutzend neuen Anleihen im Depot auf ein vernünftiges Maß zu kriegen, macht es für mich unattraktiv. So viel will ich nicht in die Griechen stecken.

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Torman

Es war wohl folgendes gemeint: Man könne nicht Privatanleger die ihre Einnahmen brav versteuert hatten und schon seit vielen Jahren auch in Gr. Staatsanleihen angelegt hätten, genau so behandeln wie an den Finanz- und Terminmärkten gewerblich tätige Profis, die mit Investmentbanking ganz andere Gewinne machten.

Nur sind die Banken welche in signifikanten Umfang in GR-Anleihen investiert haben in der Regel nicht im Investmentbanking tätig. Das sind/waren spezialisierte Staatsfinanzierer wie HRE und Eurohypo. Da diese die Anleihen als Langfristanlage bis Fälligkeit gedacht hatten, schauen sie nun genauso in die Röhre wie ein Privater Kleinanleger mit Buy and Hold. Sie machen sogar noch mehr Verlust, da sie die fixen Kuponzahlungen der GR-Anleihen in variable Zahlungen geswappt haben (kein Zinsänderungsrisiko für die Bank) und diese Swaps nun ebenfalls auflösen müssen, was in der aktuellen Niedrigzinsphase ordentlich Zusatzverluste produziert.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Vorweg: Ich glaube nicht an eine Kleinanleger-Schutz-Sonderlösung. Trotzdem könnte man darüber nachdenken, wie man so etwas realisieren könnte und auf welcher Grundlage es überhaupt Sinn machen würde.

 

Fangen wir wieder mit dem Vergleich zwischen Argentinien und Griechenland an. Argentinien war immer "Junk" gemäß der Rating-Agenturen; wer dort investierte, war ein "Zocker". Damals wurden die Argentinien-Investoren vom deutschen Staat sogar noch zusätzlich bestraft, indem sie ihre Verluste mit Argentinien-Bonds (sofern sie innerhalb der Spekulationsfrist anfielen! Länger laufende Investments waren damals steuerlich ja irrelevant) per "order de mufti" ausnahmsweise nicht mit Gewinnen aus anderen Investments verrechnen durfte.

Griechenland hingegen hatte noch Ende 2009 ein Rating im Single-A-Bereich. Wenn man bedenkt, wie Ende 2008 nach Lehman- und HypoRealEstate-Pleiten diverse Staaten als Bittsteller beim IWF antanzen mussten (Rumänien, Ungarn, Lettland etc.) und man sich die Kurse von Anleihen der heutigen PIGS-Staaten ansieht, dann muss man konstatieren: Die PIGS-Staaten galten noch vor drei Jahren als "sicherer Hafen"! Ende 2008 waren beispielsweise Gazprom-Anleihen auf Kurse unter 50% abgestürzt, aber "solide" Anleihen Griechenlands (451111, Griechenland 2019, im Oktober 2009 auf 117%) und Portugals notierten Ende 2009 nahe ihrem Allzeit-Hoch.

 

Wenn also irgend eine Unterscheidung zwischen "Griechenland-Investoren" und "Griechenland-Zockern" vorgenommen werden sollte, dann kann ich mir diese am ehesten auf der Basis des Kauf-Datums der betreffenden Anleihe vorstellen. Ein Investment in einen EU-Staat mit "A"-Rating wird Frau Merkel ungern als "Zockerei" brandmarken wollen, sonst muss sie sich nämlich nach neuen Käufern für ihre Bundesanleihen mit einer inzwischen teilweise sogar negativen Rendite umschauen. Vor allem deshalb, weil Frau Merkel selbst Mitte 2010 "garantiert" hatte, dass "bis 2013 kein EU-Staat pleite gehen wird".

 

Ich habe mal bei einer Sammelklage gegen einen US-Konzern mitgemacht; als Einreichungskriterium galt damals, dass man die betreffende Aktie im Zeitraum zwischen der Veröffentlichung einer (später nachgewiesenen) Falschaussage der Konzernleitung und dem Bekanntwerden der Wahrheit gekauft hatte.

Als Teilnehmer an einem solchen Verfahren bekam man ein Formular, wo man ISIN, Kaufdatum, Anzahl und Kurs der erworbenen Aktien eintragen und zusammen mit Belegen an den Klageorganisator schicken durfte; 1-2 Jahre später bekam man einen Verrechnungs-Scheck zugeschickt, den man bei seiner Bank einlösen konnte. Das waren dann natürlich eher Peanuts, was man ersetzt bekam, aber es geht mir hier darum, wie man ein solches Verfahren organisatorisch abwickeln kann.

Wenn also irgend eine Kleinanleger-Regelung vorstellbar sein sollte, dann könnte man sich an diesem Verfahren für Schadensersatzklagen orientieren; insbesondere wäre das Verfahren von der Abwicklung des Haircut zeitlich entkoppelt und in Händen der jeweiligen Nationen, die nach Gutdünken selbst entscheiden könnten, ob sie ihre Anleger entschädigen wollen oder nicht. Und eine Kappungsgrenze bei z. B. 100.000 würde ganz einfach dadurch erreicht, dass man maximal diesen Nennwert für eine Entschädigung anmelden können würde. Dass dann ein Hedgefonds ebenfalls 100.000 ersetzt bekommen würde, macht nichts, denn es gibt wesentlich mehr Kleinanleger als Hedgefonds, und ein paar Millionen an die Profis fehlzuleiten macht vergleichsweise wenig aus, nachdem die Verzichtquote ja von 50% auf 53,5% erhöht wurde.

 

---

 

Handelsblatt von heute:

Wer gedacht hat, die Griechenland-Krise sei durch das zweite Hilfspaket und den Schuldenschnitt entschärft, sieht sich getäuscht. Die Ratingagentur Fitch hat Griechenland nur einen Tag nach der vermeintlichen Rettung erneut herabgestuft - von CCC auf C. Das heißt übersetzt: ein Staatsbankrott gilt als höchstwahrscheinlich.

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DanteAllemis

Ich rechne nicht damit, dass 90% Freiwillige zustande kommen. Für die Fonds gibt es doch überhaupt keinen Anreiz hier zuzustimmen. Man bekommt genau das gleiche, ob man selbst zustimmt oder per Mehrheitsentscheidung gezwungen wird.

 

Ich rechne zwar auch nicht mit 95% Quote. Eher mit 75%-85%. Aber ich erwarte auch, dass es sweetener nur für Zustimmende gibt. (z.B. den GDP-Kicker, oder englisch-statt-gr-bonds,oderoderoder). Da sich jeder sicher sein kann, dass es zur Anwendung des CAC kommt, ist es nur rational sich die Zustimmung versüßen zu lassen.

 

 

Vielleicht gibt es minimal bessere Terms für Tauscher unter 100k. Ich kaufe jedenfalls jetzt unabhängig von Laufzeiten zu 22. Ex 15 EFSF-Rückzahlung bekommt man dann doch 31,5 für 7, was einem Kurs der Neubonds von 22,2 entspricht. Das Geld für die Bedienung der neuen soll auf ein Treuhandkonto; Schuldendienst soll verfassungsmäßigen Vorrang bekommen. Die Ratingagenturen stellen schon ein Rating nach Defaul im B-Bereich in Aussicht. Den GDP-Kicker gibts dazu...

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Torman

Ich kaufe jedenfalls jetzt unabhängig von Laufzeiten zu 22. Ex 15 EFSF-Rückzahlung bekommt man dann doch 31,5 für 7, was einem Kurs der Neubonds von 22,2 entspricht. Das Geld für die Bedienung der neuen soll auf ein Treuhandkonto; Schuldendienst soll verfassungsmäßigen Vorrang bekommen. Die Ratingagenturen stellen schon ein Rating nach Defaul im B-Bereich in Aussicht. Den GDP-Kicker gibts dazu...

Für 22 oder weniger könnte man hier einsteigen. Aber das lohnt sich erst bei größeren Summen, sonst könnte einem der ganze Tauschaufwand (gibt es wirklich 23 neue Papiere für ein altes?) noch einen Strich durch die Rechnung machen. Und Null ist die Wahrscheinlichkeit, dass das ganze Paket noch mal aufgemacht wird auch nicht. :-

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BenGunn

Ich kaufe jedenfalls jetzt unabhängig von Laufzeiten zu 22. Ex 15 EFSF-Rückzahlung bekommt man dann doch 31,5 für 7, was einem Kurs der Neubonds von 22,2 entspricht. Das Geld für die Bedienung der neuen soll auf ein Treuhandkonto; Schuldendienst soll verfassungsmäßigen Vorrang bekommen. Die Ratingagenturen stellen schon ein Rating nach Defaul im B-Bereich in Aussicht. Den GDP-Kicker gibts dazu...

Für 22 oder weniger könnte man hier einsteigen. Aber das lohnt sich erst bei größeren Summen, sonst könnte einem der ganze Tauschaufwand (gibt es wirklich 23 neue Papiere für ein altes?) noch einen Strich durch die Rechnung machen. Und Null ist die Wahrscheinlichkeit, dass das ganze Paket noch mal aufgemacht wird auch nicht. :-

 

Beschrieben wird das wohl gerade stattfindende Umtauschkarussell: Raus, soweit es sich rechnet und dann wieder rein - mit dem entsprechenden Risiko, das über die 15 abgefedert sein dürfte. Das Spiel ist bekannt, samt Abwärtsspirale. Alles auf kurze Zeit angelegt.

Hold-out: politische Zusagen erfolgen immer ohne Gewe(!)hr. Jedem Investor war das Risiko bekannt, ein Ausstieg möglich. Da ist nichts zu holen und die Banken haben auch noch nie einen Cent verschenkt (höchstens 5 Mark als Investition für das erste Sparbuch).

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Ich sehe nicht, wo das Problem mit den 20 Bonds im Depot liegen soll. Wenn ich das Zeug anschließen halten will, dann kann mir egal sein, ob das 20 einzelne Bonds sind oder einer mit 20 Tilgungsschritten. Und wenn ich verkaufen will, dann machen die Kursschwankungen und Spreads erst recht deutlich mehr aus als die Gebühren.

 

Wenn der umgerechnete Kurs der Neubonds nach Erstattung der EFSF-Papiere also 22,2% beträgt und der Marktpreis der Neubonds um die 35% liegen sollte, dann wäre ein plausibles Ziel, zwei Drittel der neuen Griechenland-Bonds innerhalb dieses Kalenderjahres schrittweise wieder zu versilbern und den Rest mit einem bereinigten Einstandspreis von 0% dauerhaft zu behalten.

Die Gebühren werden mich schon nicht umbringen; immerhin zahlen die Bonds bis zum tatsächlichen Einreichungstermin noch einen Zinssatz in Form von ca. 20% p. a. des eingesetzten Kapitals in Form von Stückzinsen, die es dann ebenfalls in Form von EFSF-Kurzläufern zurück gibt. Das wird mir einen Teil der Gebühren refinanzieren.

 

(Disclaimer: Griechenland-Kauf)

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wallstreetmarc

@romeoyjulieta

 

(Galls du noch mitliest..)

Hättest du auch verkauft, wenn die März-Anleihen in den letzten Tagen nicht so gefallen wäre? Hat der Kurs deine Meinung geändert? Hättest du jetzt auch bei, sagen wir, 45 verkauft? Wer tippst du sind die großen Verkäufer? Diejendigen die freiwillig am Schuldenschnitt mitmachen?

2. hast du die Problematik der Cross Default Bonds (Gr. Eissenbahn etc) berücktsichtigt. Oder siehtst du darin kein Problem falls die CACs aktiviert werden?

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Schuldenschnitt für Athen trifft vor allem Commerzbank

Bisherige Abschreibungen der Griechenland-Investments durch deutsche Banken laut diesem Artikel:

  • Commerzbank: 52% (zusätzlicher Verlust nun mindestens 600 Mio. )
  • Deutsche Bank: 71% (Wertberichtigungen "könnten noch leicht steigen")
  • DZ Bank: ein Drittel (zusätzlicher Verlust nun ca. 280 Mio. )
  • WGZ Düsseldorf: "will in 2011 den Nominalwert von 531 Mio. um 75% abschreiben", also knapp 400 Mio. )
  • Helaba: 67%
  • LBBW: 60%
  • NordLB: "gut 60%"

Insgesamt verpflichteten sich private Gläubiger, auf 53,5 Prozent ihrer Forderungen gegenüber Athen zu verzichten. Hinzu kommt der Tausch der restlichen Papiere zu deutlich schlechteren Bedingungen. Dies summiert sich nach Berechnungen von Experten auf einen Verlust von 73 bis 74 Prozent des Nominalwerts der Anleihen.

 

Wenn Griechenland die genauen Bedingungen für den Schuldenerlass festgelegt hat, haben die privaten Gläubiger laut Bankenverband voraussichtlich eine Frist von bis zu 14 Tagen, «in der jedes Haus für sich entscheiden kann», ob es sich an dem Forderungsverzicht beteiligen wird. Ähnlich äußerten sich auch andere große deutsche Bankenverbände. «Wir rechnen mit einer hohen Beteiligungsquote der privaten Investoren», sagte Massenberg. Schließlich habe sich der internationale Bankenverband IIF zum Mitmachen verpflichtet. Falls sich nicht genügend private Gläubiger freiwillig am Schuldenschnitt beteiligen, will die griechische Regierung sie per Gesetz dazu zwingen.

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Zinsen
Finance Committee voted to

the House bill for the PSI

 

A small part of Greek bonds are already governed by British law will be exchanged in early April, later than most of the bonds to be exchanged in March, said Wednesday the Minister of Finance.

http://translate.googleusercontent.com/translate_c?hl=de&rurl=translate.google.de&sl=el&tl=en&u=http://www.tanea.gr/ellada/article/%3Faid%3D4696847&usg=ALkJrhjb3PkQETcmN3GA75lretIUIXljMA

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Herodot
· bearbeitet von Herodot
In an interview with British network BBC, Charles Dalaras said the IIF while representing investors who hold Greek debt of about 100 billion euros, but also on the basis of "communication that exists with other institutions," believes that participation in the mowing would be great.

 

"The losses in the real value of bonds is large, it is pointless to try to hide it," he said, but we're filling but convinced that when investors see the whole picture, the majority of them will favorably consider the transaction because it will enhance their portfolios and but also the general climate in the market. "

 

. When asked if someone can seek activation of CDS, to get back to 100% of his investment, Charles said that Dalaras is a right of every investor to try something. "But if you do, the system will collapse and you will get what percentage of their initial investment?" He said.

 

"The majority of CEO to financial institutions have a broad understanding of what is good for their balance sheets and investment base, and see long term," concluded Charles Dalaras.

 

Sein Wort in Gottes Ohr. Er geht anscheinend davon aus das ein Holdout keinen Sinn macht da die Bonds schon runtergewertet wurden und das selbst die Halter mit CDS lieber freiwillig tauschen, da eine CDS Aktivierung sonst das System kollabieren lässt. Er denkt schon gut von seinen Mitmenschen. Ich geh mal gerade Gold kaufen.

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NewBroker
When asked if someone can seek activation of CDS, to get back to 100% of his investment, Charles said that Dalaras is a right of every investor to try something. "But if you do, the system will collapse and you will get what percentage of their initial investment?" He said.

 

Das hört sich nicht an, als ob ein Default von Griechenland bereits "eingepreist" sei. ;)

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NewBroker
sein Wort in Gottes Ohr. Er geht anscheinend davon aus das ein Holdout keinen Sinn macht da die Bonds schon runtergewertet wurden und das selbst die Halter mit CDS lieber freiwillig tauschen, da eine CDS Aktivierung sonst das System kollabieren lässt. Er denkt schon gut von seinen Mitmenschen. Ich geh mal gerade Gold kaufen.

 

Der spannende Teil wird Mitte März kommen. Wieviel beteiligen sich an dem PSI "freiwillig" ?

 

Die erwähnten 95% halte ich für lächerlich. Die Hedgefonds werden da nicht alle mitmachen.

 

Und dann müssen sich die Politker entscheiden, ob sie CACen oder nicht und "das System kollabieren lassen" wie Dallara es so schön ausdrückt...

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