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889 Stimmen

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fireball

Klar :lol:

 

Meine Güte macht ihr euch sorgen, und was passiert schon wenn der Euro den Bach runter geht ?

Das wir 3-5 Jahre später das gleiche Problem wie die Schweiz haben werden.... Wie tragisch....

 

Ein scheitern des Euros wäre für die deutschen Staatsschulden das Sanierungsprogramm schlechthin.

Aber was will man für einen Weitblick erwarten bei Leuten der klassischen Anhängern des Marshall Kreuzes und der Anwendung dieses auf alles und jenes in der VWL...

 

Egal interessiert eh keinen...

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NewBroker

Ein scheitern des Euros wäre für die deutschen Staatsschulden das Sanierungsprogramm schlechthin.

 

Du meinst, weil wir nach dem Staatsbankrott Deutschlands dann einen Haircut von 100% durchführen?

Das wäre eine Sanierung der Staatsschulden wie sie Herrn Papandreou vorschwebt.

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Drella

Ein scheitern des Euros wäre für die deutschen Staatsschulden das Sanierungsprogramm schlechthin.

 

Du meinst, weil wir nach dem Staatsbankrott Deutschlands dann einen Haircut von 100% durchführen?

Das wäre eine Sanierung der Staatsschulden wie sie Herrn Papandreou vorschwebt.

 

Nein, die DM würde, relativ zu allen anderen Währunge, stark aufwerten und D könnte alle Schulden in EUR billig abbezahlen...

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NewBroker
Nein, die DM würde, relativ zu allen anderen Währunge, stark aufwerten und D könnte alle Schulden in EUR billig abbezahlen..

 

Geiler Plan. Die PIIGS Staaten erklären den Staatsbankrott und entschulden sich und wir können unsere und deren EURO-Schulden anschließend per DM abbezahlen.

 

Cooler Sanierungsplan.

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NewBroker

nur mal um einigen die Größenordnungen klarzumachen, mit der Deutschland bei einem Bankrott von PIIGS-Staaten mit im Boot sitzt:

 

1. Exposure deutscher Banken

 

http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/0,2828,762757-2,00.html

 

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat kürzlich veröffentlicht, wie stark weltweit Banken in den vier Euro-Problemstaaten engagiert sind: mit atemberaubenden 2,5 Billionen Dollar (rund 1,7 Milliarden Euro). Auf deutsche Institute entfällt allein eine "Exposure" von 586,6 Milliarden Dollar (also rund 390 Milliarden Euro) aus Engagements in Griechenland, Portugal, Irland und Spanien. (Die Zahlen stammen aus dem dritten Quartal 2010, es sind die neuesten, die dazu vorliegen.)

 

2. Griechische Anleihen bei EZB

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,775688,00.html

 

Was wäre, wenn Griechenland tatsächlich pleitegeht? Für die Europäische Zentralbank und die Notenbanken der Euro-Zone könnte der Staatsbankrott teuer werden. In ihren Bilanzen schlummern nach manager-magazin-Informationen Staatsanleihen von rund 140 Milliarden Euro.

 

3. Griechenland-Hilfen 2010 und 2011

 

200 Milliarden in Form von Garantien griechischer Staatsanleihen, die so zu 6% emittiert werden konnten

 

4. EFSF

 

780 Milliarden davon 211 Milliarden Euro von Deutschland garantiert.

 

 

Soll ich weitermachen mit ESM, ELA, etc ?

 

Der Anteil Deutschlands an diesen Töpfen wird mit 27% beziffert. Was keiner dazusagt: Nimmt man die PIGS-Staaten raus, dann läge der deutsche Anteil bei ca. 45% und bei einem Ausfall des kreditwürdigen Frankreichs (deren Banken ja keinerlei Exposure in Griechenland haben. Achtung: Ironie) wäre der Anteil bei 80%.

 

 

Viel Spaß beim Öffnen des Rotweins auf den Bankrott Griechenlands. Vor dem Bankrott könnt ihr euch die gute Pulle Bordeaux noch leisten. Danach wird es aus meiner Sicht damit eng werden.

 

PROST.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Ein Hoch auf den Kartoffelschnaps aka Vodka! Darum geht es doch, Entfremdung von den Nachbarn und Annäherung an Autoritäre Regime wie China und Russland, bevor man mehr Steuern zahlen muss, wirft man sich Diktaturen doch gerne an den Hals. Dafür erträgt man auch ein paar Jahre gerne so Clowns wie den Guido: "Ohne Steuersenkung ist alles nichts!"

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checker-finance

Die Börse mag keine Unsicherheit melden alle Sender und die Presse druckt dies schnell online brav nach. C+P läßt grüßen., dabei, was für ein Quatsch, als ob die Zukunft sicher wäre. laugh.gif

 

Welche -ernst zu nehmenden Möglichkeiten- hat Gr?

Sie können das Hilfspaket mit allen Verpflichtungen zum Sparen, Haushaltskonsolidierung, Schuldenerlass etc. annehmen und in der Eurozone verbleiben, was die meisten Griechen wollen, und die Gr- Regierung hätte dann den nötigen Rückhalt um das Ganze durchzuboxen oder aber die lehnen ab und es werden ab diesem Zeitpunkt keine Löhne und Gehälter mehr ausgezahlt, weil von den anderen Ländern nichts mehr fließt. Die können natürlich die Drachme wiedereinführen, nur, wer will eine Währung von einem Pleiteland, das auf riesigen Schuldenbergen sitzt, die sind nämlich durch die Drachme Einführung nicht plötzlich weg,ohmy.gif jahrzehntelang von Prozessen überzogen wird, das die Währung auch noch selbst druckt? Importe kann man mit Drachme nicht bezahlen.

 

Damit setzt er seine Leute unter Druck und zwingt sie die Lage realistischer einzuschätzen, aber vor allem kann die Opposition mit ihrer Totalverweigerung nicht mehr punkten, ohne mit den Konsequenzen ihrer Haltung konfrontiert zu werden. Ist wie immer, das anfressen des Bierbauchs ist leicht, abnehmen dagegen ....

 

Schon Kohl wurde 1982 für verrückt erklärt, weil er die neu gewonnene Macht aufs Spiel setzte mit Neuwahlen. Ging anders aus als viele erwartet hatten. rolleyes.gif

 

Finde das völligg logisch.

- Den Gläubigern muß doch erklärt werden, welch gutes Geschäft sie machen. Holdout-Willigen muß vorgeführt werden, was ihnen droht.

- Die Dauerstreiks und Fundamentalopposition müssen aufhören. Die demokratische Beteiligung paßt da gut.

- Verständlich, dass Papandreou nicht alleine die Verantwortung tragen will. Kohl und Schröder haben haben es für weit weniger vorgemacht.

- Das Ergebnis steht sowieso fest. Nichtannahme mit Bankrott und Euro-Austritt ist keine ernsthafte Option. Insbesondere nicht für die Griechen, die noch dableiben müssen und keine Vermögen ins Ausland verschoben haben.

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DanteAllemis

Den Gläubigern muß doch erklärt werden, welch gutes Geschäft sie machen. Holdout-Willigen muß vorgeführt werden, was ihnen droht.

 

Europe might force Greek deal on creditors-source

(...)

Athens could squeeze out bondholders by changing the law so that the terms of any untendered bonds would have the same terms as the new ones, if a majority of debtholders -- for instance 75 percent -- voted in favor of the exchange.

(...)

Greece could change its laws, which for the largest part do not contain so-called Collective Action Clauses (CAC) to squeeze out minorities, and introduce an aggregated rule imposing new conditions on outstanding bonds.

 

Das geht natürlich so einfach nur mit Greek-Law Bonds. Das sind 90% des Volumens der GR-Bonds. Hat jemand bitte mal eine Übersicht/Informationen, welche (wenigen) Emissionen nach English-Law begeben wurden?

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Torman
· bearbeitet von Torman

Das geht natürlich so einfach nur mit Greek-Law Bonds. Das sind 90% des Volumens der GR-Bonds. Hat jemand bitte mal eine Übersicht/Informationen, welche (wenigen) Emissionen nach English-Law begeben wurden?

Das geht mit English law bonds noch einfacher, da dort die CACs schon in den Bedingungen stehen.

 

Davon abgesehen kann man diese Anleihen an der XS-ISIN erkennen. Das hatten wir hier schon mehrfach.

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vanity
· bearbeitet von vanity

Zur Auflockerung hier die Reaktion der CDS-Märkte auf die neueren Ereignisse:

 

post-13380-0-64808100-1320273132_thumb.png

 

(cmavision, Daten von gestern)

 

Rein rechnerisch müsste die Kreditausfallwahrscheinlichkeit bei Griechenland jetzt weit über 100% liegen (oder der Recovery Value negativ sein). :w00t:

 

Nachtrag: Noch zwei Kurzmeldungen zum Gipfel in Cannes

 

https://www.boerse-stuttgart.de/rd/de/news/unternehmen?newsIds=dpaafx_lite_de:1320273293

CANNES (dpa-AFX) - Europa setzt Griechenland wegen der geplanten Volksabstimmung über die EU-Rettungshilfen unter Druck. Die von den Euro-Finanzministern bereits gebilligte Kreditauszahlung von acht Milliarden Euro an Athen wird auf Eis gelegt. Das sagten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy am späten Mittwochabend in Cannes nach einem Krisengespräch mit dem griechischen Premier Giorgos Papandreou. Die Auszahlung stammt aus dem alten Hilfsprogramm für Athen von 110 Milliarden Euro./cb/DP/he

 

https://www.boerse-stuttgart.de/rd/de/news/unternehmen?newsIds=dpaafx_lite_de:1320273464

CANNES (dpa-AFX) - Die Abstimmung des griechischen Volkes über die neuen internationalen Hilfspakete findet am 4. Dezember statt. Das sagte Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker am Mittwochabend in Cannes. Die Abstimmung sei eine massive Veränderung der Situation, betonte die deutsche Regierungschefin Angela Merkel. Dem französischen Staaspräsidenten Nicolas Sarkozy zufolge wird das Referendum über die Zukunft Griechenlands in der Eurozone entscheiden./he

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BenGunn

Das geht natürlich so einfach nur mit Greek-Law Bonds. Das sind 90% des Volumens der GR-Bonds. Hat jemand bitte mal eine Übersicht/Informationen, welche (wenigen) Emissionen nach English-Law begeben wurden?

Das geht mit English law bonds noch einfacher, da dort die CACs schon in den Bedingungen stehen.

 

Davon abgesehen kann man diese Anleihen an der XS-ISIN erkennen. Das hatten wir hier schon mehrfach.

 

Sind das nicht 'Spitzfindigkeiten'?

Im Falle der Ablehnung der Bedingungen 'fliegt' GR aus 'dem Euro' wegen Verletzung des EU-Vertrags (z.B. Weigerung Maßnahmen nach Art. 126 Abs. 9 umzusetzen). Aufgrund politischen 'Good-Wills' können sie höchstens in der EU bleiben. Die Anleihen könnten jedenfalls nicht bedient werden und sind (erst einmal) wertlos. Insofern die Frage: Behandelt ihr den Fall des Defaults unter der Annahme, dass sich eine Gläubigermehrheit auf z.B. 10% einlässt, so dass ein 'hold-out' wegen wirtschaftlicher Unsinnigkeit unterbunden werden könnte?

Im Falle der Bedingungsannahme verböte sich jegliche einseitige Maßnahme seitens GR, da sie den Default auslöst. - Oder?

Wie sehen die Bedingungen aus, unter denen GR seine Gläubiger 'squeezen' könnte?

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Superhirn

Die Dinge sehen doch im Moment wohl so aus. Stimmen die Griechen für das Hilfspaket, bekommen Sie weiterhin Löhne, Renten, etc. in Euronen ausgezahlt, Schulden teilweise erlassen usw.

 

Lehnen Sie es ab, bekommen Sie ihre Gehälter, Löhne Renten etc. -wenn überhaupt- (!) in irgendeiner -im Ausland wohl völlig wertlosen "Drachme".

 

Was sie damit machen wollen erschließt sich mir jetzt nicht so ganz, aber ich bin ja auch der Dödel vom Dienst ... laugh.gif

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Finanzminister will Premier stürzen

 

gleiche Meldung auf n-tv ....

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Archimedes

Finanzminister will Premier stürzen

 

gleiche Meldung auf n-tv ....

 

Gelebte Demokratie...

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BenGunn

... aber ich bin ja auch der Dödel vom Dienst ... laugh.gif

 

... wer ist das hier nicht ... in dieser Angelegenheit?:blink:

 

Beruhigend ist jedenfalls dass laut SPON-Liveticker die EU-Kommission klargestellt hat, dass mit einem Euro-Austritt auch die Beendigung der EU-Mitgleidschaft einhergeht (ich kam mir mit dieser Ansicht schon recht einsam vor).

 

Deshalb wird es keine Abstimmung geben. Das ist den GR-Zockern (ich bin auch einer :blushing: davon) dann doch zu viel - China scheint wohl kein Interesse an einer neuen Provinz angemeldet zu haben. - Tolles Theater jedenfalls, wenn man mit einem 100k-Ticket live dabei ist. Liv/fe is Lif/ve ... .

 

Jedenfalls hat Papandreou es mit seiner Ankündigung geschafft, die Geister des Landes zum Nachdenken zu bewegen. Damit hat er eine historische Leistung für Europa erbracht. Trotzdem: als nur staunender "dödel" wartet man auf den nächsten Akt - Vorhang auf! ... wir haben bezahlt.

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Apophis

Es sollen schon Kolonnen von LKW's, beladen mit Stacheldraht auf dem Weg Richtung griechische Grenze gesichtet worden sein.

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BenGunn

Es sollen schon Kolonnen von LKW's, beladen mit Stacheldraht auf dem Weg Richtung griechische Grenze gesichtet worden sein.

 

... sind nicht mehr nötig!

 

Geht doch ... http://www.spiegel.d...,795704,00.html

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Apophis

Heute früh war schon von Reisebeschränkungen für Griechen auf N-TV die Rede, für den Fall das zur Drachme zurückgekehrt wird. Gestern noch ein Witz morgen schon Realität. :huh:

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BenGunn

Heute früh war schon von Reisebeschränkungen für Griechen auf N-TV die Rede, für den Fall das zur Drachme zurückgekehrt wird. Gestern noch ein Witz morgen schon Realität. :huh:

 

Das war nie ein Witz!

Der Austritt aus dem Euro bedeutet laut EU-Vertrag die Beendigung der EU-Mitgliedschaft - mit allen Konsequenzen, womit u.a. die rigiden Einschränkungen der Freizügigkeit verbunden sind. Es hat mich immer gewundert, dass dieses Argument nie publiziert wurde (die Propaganda für einen Default GRs unterschlägt derartige Konsequenzen natürlich, wohingegen 'die Politik' nicht unnötig eskalieren will). Die Volksabstimmungsidee - worüber sollte abgestimmt werden? - hatte deshalb auch nie eine Realisierungschance. Sie war, wie es scheint, der 'Stock', mit dem die von allen Geistern verlassenen Konservativen zur Räson gebracht wurden - hoffentlich. - Die Berlusconi-Wähler sollen jetzt ja entsprechend durch den IWF diszipliniert werden.

 

Der Zock mit GR-Anleihen basiert also auf zwei Annahmen:

Die Angst vor einem EU-Austritt zähmt selbst den 'beklopptesten Griechen'.

Die Angst des EURO-Raums vor den Folgen eines Defaults eines seiner Mitglieder sichert die Privat-Kleinanleger.

 

Die zweite Annahme geht davon aus, dass GR-Anleihen haltende Fonds, soweit sie von Banken und Versicherungen 'herausgegeben' werden, u.U. vom 'Cut' miterfasst werden. Dies wäre dann aber eine interne Angelegenheit der 'Herausgeber'.

 

Weiss einer der hier vertretenen 'Bangster' etwas darüber?

 

@BigBen: Drücken wir dir mal die Daumen, bei dem relativ hohen Einsatz.

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Archimedes

Wenn es rein rechtsstaatlich zugeht, dann entkommen die Kleinanleger der freiwilligen Umschuldung.

Es wurde schon öfter erwähnt, dass Griechenland die Anleihegesetze ändern könnte

und so nachträglich eine Beteiligung erzwingen könnte,

dies würde aber gegen das Verbot der Rückwirksamkeit verstoßen.

Das lernt eigentlich jeder Jurist im ersten Semester, warum dies trotzdem immer wieder angeführt wird ist mir ein Rätsel.

Eventuell wird dieses Gebot der Rechtstradition als zu schwach angesehen um im Notfall vor dem griechischen Verfassungsgericht bestand zu haben.

In Irland scheint der Rechtsbruch bei der Anlgo Irish wohl geklappt zu haben,

was mir immer noch ein Rätsel ist.

90% Haircut annehmen oder 0,1% ausbezahlt bekommen verstößt gegen eine Handvoll von Verfassungsgrundsätzen.

Theoretisch möglich wäre eine neue, nicht verrechenbare Quellensteuer auf die Zinserträge der Staatsanleihen.

Nachdem Griechenland ohnehin auf Jahrzehnte vom Kapitalmarkt abgeschnitten ist,

könnte anstatt den üblichen 25% eine Steuer von 50% erhoben werden.

Also erst eine freiwillige Umschuldung in neuen Anleihen mit dicken Coupon anbieten und dann die Hälfte wegbesteuern.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Aber eine zusätzliche Besteuerung der Kupons macht den Kauf griechischer Staatsanleihen für den Investor teurer, die erzielbare Nettorendite geringer und sorgt letzten Endes dafür, dass Griechenland für nachfolgende Neuemissionen höhere Kupons bieten müsste, denn die Investoren können ja auf Anleihen anderer Staaten ausweichen. Das nützt Griechenland also in der Summe nichts (es sei denn, der Steuersatz wäre progressiv, dann würde er eine Umverteilung von oben nach unten bewirken, was im Sinne der Stabilisierung der sozialen Lage in Griechenland sein könnte).

 

Was Griechenland tatsächlich tun könnte, das wäre, eine Quellensteuer zu erheben, die Inländer und Ausländer unterschiedlich behandelt. Damit könnte es steuern, wer diese Anleihen bevorzugt halten würde. Wir erinnern uns: Bis kurz vor dem Jahrtausendwechsel gab es eine fiktive Quellensteuer auf griechische Anleihen! Damit subventionierten die deutschen Finanzbehörden die "Entwicklungshilfe" durch Investition in das "aufstrebende" Griechenland - sehr gut vergleichbar übrigens mit der noch heute gültigen fiktiven Quellensteuer auf argentinische Staatsanleihen. Mit einer fiktiven Quellensteuer (die von den Investoren-Staaten im Doppelbesteuerungsabkommen anerkannt werden müsste) könnte Griechenland ausländisches Geld anzulocken versuchen; mit einer realen Quellensteuer oberhalb des verrechenbaren Anteils von 15% könnte Griechenland ausländisches Geld bewusst verscheuchen und seine Staatsschulden gezielt inländischen Investoren aufbürden (was beispielsweise im Falle Japans in den Medien immer wieder als Vorteil erwähnt wird: Japan ist irre hoch verschuldet, aber eben bei Japanern und nicht bei "bösen Ausländern", kann also im Notfall dem eigenen Volk "Opfer zum Wohle Aller" auferlegen, ohne das Ausland direkt zu verärgern).

 

Die Frage ist mal wieder: Könnte eine deutsche Bundesregierung ihren Wählern plausibel machen, dass sie durch die Akzeptanz einer griechischen fiktiven Quellensteuer die Refinanzierung griechischer Schulden durch die "bösen Zocker" auch noch steuerlich fördert? Effektiv würde dies für eine Senkung der Kupons dieser Anleihen bei gleicher Netto-Rendite für die Investoren sorgen, also in der Tat für eine Entlastung des griechischen Haushalts. Und weil das Thema komplizierter ist als der direkte Kauf griechischer Anleihen und zudem in den Medien weniger präsent wäre, könnte Deutschland auf diese Weise "verdeckter" Steuergeld zur Unterstützung Griechenlands einsetzen als über den EFSF, wo die Milliardenbeträge der deutschen Haftung in den Medien ständig präsent sind. Und da die Tatsache, dass höhere Angestellte den Spitzensteuersatz des ach so progressiven Steuersystems mitsamt einer eventuellen "Reichensteuer" bezahlen müssen, die wirklich reichen Wertpapierinvestoren aber nur 25% Abschlagssteuer, in den Medien derzeit keine Rolle zu spielen scheint, ließe sich eine fiktive Quellensteuer womöglich als Randnotiz in den Medien durchmogeln.

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fireball

Wenn es rein rechtsstaatlich zugeht, dann entkommen die Kleinanleger der freiwilligen Umschuldung.

Es wurde schon öfter erwähnt, dass Griechenland die Anleihegesetze ändern könnte

und so nachträglich eine Beteiligung erzwingen könnte,

dies würde aber gegen das Verbot der Rückwirksamkeit verstoßen.

Das lernt eigentlich jeder Jurist im ersten Semester, warum dies trotzdem immer wieder angeführt wird ist mir ein Rätsel.

Eventuell wird dieses Gebot der Rechtstradition als zu schwach angesehen um im Notfall vor dem griechischen Verfassungsgericht bestand zu haben.

In Irland scheint der Rechtsbruch bei der Anlgo Irish wohl geklappt zu haben,

was mir immer noch ein Rätsel ist.

90% Haircut annehmen oder 0,1% ausbezahlt bekommen verstößt gegen eine Handvoll von Verfassungsgrundsätzen.

Theoretisch möglich wäre eine neue, nicht verrechenbare Quellensteuer auf die Zinserträge der Staatsanleihen.

Nachdem Griechenland ohnehin auf Jahrzehnte vom Kapitalmarkt abgeschnitten ist,

könnte anstatt den üblichen 25% eine Steuer von 50% erhoben werden.

Also erst eine freiwillige Umschuldung in neuen Anleihen mit dicken Coupon anbieten und dann die Hälfte wegbesteuern.

Wer sagt das das Anglo damit durchkommt ? Ich will mich noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, dafür sind die Herren da drüben zu wankelmütig, die die sich aber enteignen haben lassen also zu 0,01 könnten in absehbarer Zeit verdammt viel Zitronenwasser benötigen.

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Archimedes

Wenn es rein rechtsstaatlich zugeht, dann entkommen die Kleinanleger der freiwilligen Umschuldung.

Es wurde schon öfter erwähnt, dass Griechenland die Anleihegesetze ändern könnte

und so nachträglich eine Beteiligung erzwingen könnte,

dies würde aber gegen das Verbot der Rückwirksamkeit verstoßen.

Das lernt eigentlich jeder Jurist im ersten Semester, warum dies trotzdem immer wieder angeführt wird ist mir ein Rätsel.

Eventuell wird dieses Gebot der Rechtstradition als zu schwach angesehen um im Notfall vor dem griechischen Verfassungsgericht bestand zu haben.

In Irland scheint der Rechtsbruch bei der Anlgo Irish wohl geklappt zu haben,

was mir immer noch ein Rätsel ist.

90% Haircut annehmen oder 0,1% ausbezahlt bekommen verstößt gegen eine Handvoll von Verfassungsgrundsätzen.

Theoretisch möglich wäre eine neue, nicht verrechenbare Quellensteuer auf die Zinserträge der Staatsanleihen.

Nachdem Griechenland ohnehin auf Jahrzehnte vom Kapitalmarkt abgeschnitten ist,

könnte anstatt den üblichen 25% eine Steuer von 50% erhoben werden.

Also erst eine freiwillige Umschuldung in neuen Anleihen mit dicken Coupon anbieten und dann die Hälfte wegbesteuern.

Wer sagt das das Anglo damit durchkommt ? Ich will mich noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, dafür sind die Herren da drüben zu wankelmütig, die die sich aber enteignen haben lassen also zu 0,01 könnten in absehbarer Zeit verdammt viel Zitronenwasser benötigen.

Die Metapher war mir jetzt zu hoch, kannst du das erläutern ?

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BenGunn

Wenn es rein rechtsstaatlich zugeht, dann entkommen die Kleinanleger der freiwilligen Umschuldung.

Es wurde schon öfter erwähnt, dass Griechenland die Anleihegesetze ändern könnte

und so nachträglich eine Beteiligung erzwingen könnte,

dies würde aber gegen das Verbot der Rückwirksamkeit verstoßen.

Das lernt eigentlich jeder Jurist im ersten Semester, warum dies trotzdem immer wieder angeführt wird ist mir ein Rätsel.

Eventuell wird dieses Gebot der Rechtstradition als zu schwach angesehen um im Notfall vor dem griechischen Verfassungsgericht bestand zu haben.

In Irland scheint der Rechtsbruch bei der Anlgo Irish wohl geklappt zu haben,

was mir immer noch ein Rätsel ist.

 

Wer behauptet, GR käme die Kompetenz zu, einseitig die Anleihebedingungen zu ändern, hat sich zu sehr vom Film Jede Menge Kohle beeindrucken lassen, in dem der Protagonist seinem Kreditgeber/der Bank erklärt, er wolle den Kredit nicht mehr.

Im Übrigen wird GR in der nächsten Zeit, sollten sie in der EU bleiben, nicht mehr allzu viel hinsichtlich seiner Finanzen zu melden haben. Und der EURO-Raum will anscheinend, um die Kreditwürdigkeit seiner Mitglieder nicht weiter leiden zu lassen, einen Default vermeiden. Aber auch eine Forderungs-Nichtbedienung aufgrund eines Gesetzes mit enteignendem Charakter dürfte als Default zu werten sein. Steigt GR hingegen aus der EU aus, ist alles futsch!

 

Falls die Erinnerung nicht trügt, hatten die Anleihen der irischen Banken den Charakter der Nachrangigkeit. Die Banken als Privatpersonen waren bankrott. Insofern sind die beiden Fälle kaum miteinander zu vergleichen. Die Gemengelage der zu beachtenden Faktoren ist höchst komplex - Anleihebedingungen, Übernahmebedingungen, eventuell Konkursrecht etc. Die Gerichte werden entscheiden.

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ikbneu

Kann hier bitte jemand den Prospekt der A0T6US (20.03.2012 fällig) einstellen?

 

Besten Dank.

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