Zum Inhalt springen

  

894 Stimmen

Du hast keine Berechtigung, an dieser Umfrage teilzunehmen oder die Umfrageergebnisse zu sehen. Bitte melde dich an oder registriere dich, um an dieser Umfrage teilzunehmen.

Empfohlene Beiträge

Torman

Jetzt ist es amtlich, die Troika sagt Griechenland braucht eine Entschuldung.

 

Griechenlands Verschuldungssituation ist nach Einschätzung seiner institutionellen Gläubiger unhaltbar, was einen Schuldenschnitt und einen höheren Forderungsverzicht privater Gläubiger wahrscheinlich macht. Wie aus dem Bericht der so genannte Troika aus EU-Kommission, IWF und EZB hervorgeht, in den Dow Jones Newswires am Donnerstag Einblick hatte, wird die Dynamik der griechischen Staatsschulden als nicht tragfähig eingeschätzt. "Verglichen mit dem Ausblick vor einigen Wochen hat sich die Schuldentragfähigkeit wegen Verzögerungen bei der Konjunkturerholung, bei der Finanzkonsolidierung, bei den Privatisierungsplänen und wegen einer möglichen Bankenrekapitalisierung verschlechtert", hieß es in dem Bericht. Gleichwohl enthält der Bericht die Empfehlung, die nächste Kredit-Tranche an Griechenland so bald wie möglich auszuzahlen.

 

https://www.boerse-stuttgart.de/rd/de/dowjones/?newsid=27406

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
harryguenter
· bearbeitet von harryguenter

Aber, nur für den Fall, dass es problemlos wäre, die Schulden zu halbieren, warum dann nicht auch in Spanien, Italien, Frankreich und der Bundesrepublik usw.? Gleiche Rechte für alle? Bundesanleihen mit 50% auszahlen, das würde Deutschland ja sehr entlasten. Dann könnten man die jetzt zu zahlenden 8 Mrd. an Griechenland problemlos stemmen, die die Troika befürwortet hat, und von denen ja sogar im Glücksfall 4 Mrd. zurück kommen könnten.

Warum denn so bescheiden. 75% wäre doch viel besser - oder lieber gleich alle Schulden nicht mehr bedienen.

Aber ja, Du sprichst den springenden Punkt an. Wer soll den anderen Wackelkandidaten noch glauben wenn der erste EURO Staat umkippt. Wer soll dann überhaupt noch irgendeinem Staat etwas glauben, zumal wenn dort erstmal nichts zu pfänden ist.

 

Ich kenne mich leider im Insolvenzrecht nicht aus, aber es wäre der Knaller, wenn die Besitzer von Griechenland-Anleihen einen vollstreckbaren Titel erwirken könnten, um dann diese 8 Mrd. auf einem Treuhandkonto einfrieren zu lassen, wegen der offenbar drohenden Staatspleite...

Bei Argentinien war es tatsächlich möglich, allerdings nur wenn Argentinisches Eigentum deutschen Rechtsraum betrat. Und wegen drohender Pleiten kann man leider gar nichts einfrieren lassen. Der Schaden muss schon erst passiert sein, bevor man Massnahmen treffen kann - vorbeugende Rechtssprechung gibt es da noch nicht. Es hätte Dir ja auch frei gestanden besicherte Anleihen statt griechische zu erwerben.

 

Wie auch immer - ja ich habe noch ein paar grichische Anleihen. Zu Kaufkursen von 60-70% mit Fälligkeit 2012. Und ich glaube auch immer noch daran dass Griechenland die notwendige Zeit zur umstrukturierung bekommt. Falls nicht sehe ich sowieso ziemlich schwarz und werde als erstes sämtliche Staatsanleihen aus dem Portfolio werfen. Dann lieber Geld bei einer Bank anlegen, gesetzlichen und Bankensicherungsfonds geniessen und im Zweifel hoffen dass private Banken und deren Vorstände sich besser auf Schadenersatz verklagen lassen als Beamte und Politiker.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Flemme

Aber, nur für den Fall, dass es problemlos wäre, die Schulden zu halbieren, warum dann nicht auch in Spanien, Italien, Frankreich und der Bundesrepublik usw.? Gleiche Rechte für alle? Bundesanleihen mit 50% auszahlen, das würde Deutschland ja sehr entlasten. Dann könnten man die jetzt zu zahlenden 8 Mrd. an Griechenland problemlos stemmen, die die Troika befürwortet hat, und von denen ja sogar im Glücksfall 4 Mrd. zurück kommen könnten.

 

 

Griechenland ist wie Deutschland ein souveräner Staat und beide können entscheiden ihre Schulden nicht zurückzuzahlen. Aber du solltest nicht vergessen, dass der Preis dafür sehr hoch ist (siehe Staatsbankrott). Griechenland hat vielleicht keine Alternative mehr aber Deutschland wäre komplett verrückt wenn es das machen würde. Übrigens haben sowohl Griechenland als auch Deutschland das schon zwei mal hinter sich gebracht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BenGunn

Ich habe GR-Anleihen vor längerer Zeit gekauft, dann begann leider die Krise und alle Politiker sagten damals noch, bis vor kurzem, Griechenland macht nicht pleite. Jetzt ist die Rede von einem 'Schuldenschnitt', an dem die Banken beteiligt werden. Aber vermutlich nicht nur die Banken?

 

Griechenland hätte Geld, wenn es die Steuerschulden eintreibt, die Kapitalflucht verbietet, Auslandskonten ausfindig macht und den Militärsektor einschränkt, vor kurzem wurden dort ja sogar noch 400 Panzer gekauft. Ich frage mich bei einer Staatspleite, ob die Gläubiger dann rechtlos sind? Als Argentinien damals pleite machte, wurde von Gläubigern u.a. überlegt, Staatsflugzeuge zu pfänden, zb. bei einem Staatsbesuch. Warum sollte das gegenüber einem Land Europas nicht möglich sein? Warum sollte es nicht möglich sein, in einem Land wie Deutschland, dessen Regierung noch vor kurzem jedes 'Gerede' über eine etwaige Insolvenz Griechenlands geradezu verboten hat, diese Regierung dann, bei Nichtzahlung oder Zwangs-Schuldenschnitt, ebenfalls zu verklagen?

 

Anfang ´10 habe ich 'Nach-Lehman-Gewinne' in ´12er GR-Anleihen geparkt, weil ich auf eine in '12 eintretende zyklische Konjunkturdelle spekulierte. Die Anfälligkeit europäischer Staatsanleihen habe ich dabei grundlegend unterschätzt. Gleichwohl stockte ich später meinen GR-Bestand an 12ern auf und halte ihn nach wie vor.

 

Bisher gibt es in der EU bzw. im Euro-Raum keine Insolvenzordnung. Es existieren also keine Regelungen darüber, wann ein Staat als insolvent gilt. An einer entsprechenden Insolvenzordnung wird angeblich gearbeitet. Die Pleite tritt vielmehr tatsächlich ein, indem ein Staat seinen Verbindlichkeiten - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr nachkommt. Im Falle der GR-Anleihen bedeutet dies, dass im Falle der Nichtbedienung von 'Zins und Tilgung bei Fälligkeit' alle begebenen Staatsanleihen fällig werden. Vor diesem Moment haben alle Angst; er bedeutet das angebliche Chaos. Da Griechenland als Rechtssubjekt weiter besteht und über Vermögenswerte verfügt, ist es möglich, vor griechischen, teilweise auch britischen Gerichten Zahlungstitel gegen den Staat Griechenland zu erwirken, die dann auch in Griechenland (theoretisch) vollstreckbar sind. Bei einer Schuldenlast von mehr als 300 Mrd. ist das Ende der Fahnenstange dann aber schnell erreicht und ökonomisch sowie politisch ist ein derartiges Vorgehen unsinnig. Insofern wird jetzt gepokert, wer auf wieviel freiwillig verzichten soll. Private Kleinanleger - wie wir - mit vielleicht 6-stelligen Nennwertbeträgen werden möglicherweise nicht mehr als ein paar hundert Mio halten und sind in dem Geschäft zu vernachlässigen. Ein Schuldenschnitt, der darauf hinausläuft, dass die Gläubiger zwangsweise auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten müssen, dürfte zur Zeit rechtlich nicht möglich sein. Es wäre eine enteignende Maßnahme, für die es zur Zeit keine Rechtsgrundlage gibt. Bei einem vereinbarten Schuldenschnitt, der mit Sicherungen verbunden ist, ist sogar fraglich, ob die Kleingläubiger sich daran beteiligen dürften. Was bleibt ist also ein Verkauf zu jetzigen Kursen oder der sog. hold-out. Insofern werde ich meine Forderungen gegen GR möglicherweise an meine Enkel (so es denn welche geben wird) vererben. Pech, wenn man die Knete jetzt braucht - wie die Banken. - Russland hat letztendlich auch noch gezahlt ... man darf die Papiere nur nicht wegwerfen und man sollte sich gegebenenfalls um Titel bemühen. - Arreste hinsichtlich der Zahlungen an GR sind jedenfalls ebenso wenig möglich wie ein Regress gegen D wegen abgegebener politischer Prognosen.

 

Falls es noch niemand gesagt haben sollte: 'Well-Come'.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schinzilord

Evtl. sollte man sich auch klar machen, dass ein Staat nie Bankrott geht, sondern einfach nur beschliesst, keine Schulden mehr zurueckzuzahlen.

Assets haette Griechenland ja noch genug, aber es ist ja auch klar, dass die Griechen nicht ihre Autobahnen, die Akropolis und ihre Insel den Glaeubigern ueberlassen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Akaman

Ein Schuldenschnitt, der darauf hinausläuft, dass die Gläubiger zwangsweise auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten müssen, dürfte zur Zeit rechtlich nicht möglich sein. Es wäre eine enteignende Maßnahme, für die es zur Zeit keine Rechtsgrundlage gibt. Bei einem vereinbarten Schuldenschnitt, der mit Sicherungen verbunden ist, ist sogar fraglich, ob die Kleingläubiger sich daran beteiligen dürften. Was bleibt ist also ein Verkauf zu jetzigen Kursen oder der sog. hold-out. Insofern werde ich meine Forderungen gegen GR möglicherweise an meine Enkel (so es denn welche geben wird) vererben. Pech, wenn man die Knete jetzt braucht - wie die Banken. - Russland hat letztendlich auch noch gezahlt ... man darf die Papiere nur nicht wegwerfen und man sollte sich gegebenenfalls um Titel bemühen. - Arreste hinsichtlich der Zahlungen an GR sind jedenfalls ebenso wenig möglich wie ein Regress gegen D wegen abgegebener politischer Prognosen.

Was rechtlich möglich ist, entscheidet ein Gericht, das nicht unabhängig von der jeweiligen Situation urteilen wird. Too bad.

 

Ob Russland gezahlt hat, interessiert keinen mehr. Jetzt geht es um GR.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
NewBroker
Insofern wird jetzt gepokert, wer auf wieviel freiwillig verzichten soll. Private Kleinanleger - wie wir - mit vielleicht 6-stelligen Nennwertbeträgen werden möglicherweise nicht mehr als ein paar hundert Mio halten und sind in dem Geschäft zu vernachlässigen. Ein Schuldenschnitt, der darauf hinausläuft, dass die Gläubiger zwangsweise auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten müssen, dürfte zur Zeit rechtlich nicht möglich sein.

 

Geil, dann legen wir uns jetzt alle noch schnell GR-Anleihen für 50% des Nominalwerts zu und kassieren dann 2012 die 100% Nominalwerte der GR-Anleihen.

D.h. wir erzielen innerhalb von ein paar Monaten 100% Rendite.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BenGunn
Insofern wird jetzt gepokert, wer auf wieviel freiwillig verzichten soll. Private Kleinanleger - wie wir - mit vielleicht 6-stelligen Nennwertbeträgen werden möglicherweise nicht mehr als ein paar hundert Mio halten und sind in dem Geschäft zu vernachlässigen. Ein Schuldenschnitt, der darauf hinausläuft, dass die Gläubiger zwangsweise auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten müssen, dürfte zur Zeit rechtlich nicht möglich sein.

 

Geil, dann legen wir uns jetzt alle noch schnell GR-Anleihen für 50% des Nominalwerts zu und kassieren dann 2012 die 100% Nominalwerte der GR-Anleihen.

D.h. wir erzielen innerhalb von ein paar Monaten 100% Rendite.

 

Du beschreibst eine Möglichkeit; allerdings liegt die Vermutung nahe, dass du den anzitierten Beitrag nicht richtig gelesen hast.

 

Ferner sollte man schon unterstellen, dass auch griechische Gerichte Gesetze beachten; jedoch gilt es den Kosten- und Zeitfaktor zu beachten. Im Übrigen warte ich immer noch auf ein einleuchtendes (ökonomisches) Argument, dass dafür spricht, GR in das Szenario der sog. ungeordneten Insolvenz taumeln zu lassen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
asche
· bearbeitet von asche
Im Falle der GR-Anleihen bedeutet dies, dass im Falle der Nichtbedienung von 'Zins und Tilgung bei Fälligkeit' alle begebenen Staatsanleihen fällig werden.

Das stimmt so nicht (falls Du "wird eine Anleihe bei Fälligkeit nicht bedient, werden alle übrigen Anleihen auch fällig" meinst). Die meisten GR-Anleihen-Bedingungen (wie vermutlich auch viele andere Staatsanleihen?) enthalten keinen cross-default. Die englischen Anleihen - zB die 2025 FLR inflationsindexiert - enthält einen cross-default nur auf "External Debt", dh nicht auf Anleihen nach griechischem Recht ....

 

Ein Schuldenschnitt, der darauf hinausläuft, dass die Gläubiger zwangsweise auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten müssen, dürfte zur Zeit rechtlich nicht möglich sein. Es wäre eine enteignende Maßnahme, für die es zur Zeit keine Rechtsgrundlage gibt.

Dann schafft sich Griechenland halt eine solche Rechtsgrundlage. Die meisten Anleihen sind nach griechischem Recht begeben, so dass das kein grosses rechtliches Problem wäre.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Der gute Lemmy hat zwei Worte zu sagen:

http://www.123video.nl/playvideos.asp?MovieID=1018091

Lasst nochmal 20.. Jahthundert nachspielen, weil es so viel Spass machte, aber danach ist Europa wirklich Schutt und Asche, diesmal gibt es nämlich keienen auswärtigen Marschallplan oder ein chinesichrshies Aufbauprogramm.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
chinesichrshies Aufbauprogramm

 

Vollmond ist aber schon vorbei...

 

http://www.youtube.com/watch?v=nQAM2KTGNeE

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
harryguenter

Geil, dann legen wir uns jetzt alle noch schnell GR-Anleihen für 50% des Nominalwerts zu und kassieren dann 2012 die 100% Nominalwerte der GR-Anleihen. D.h. wir erzielen innerhalb von ein paar Monaten 100% Rendite.

Eine Strategie die aufgehen kann und die sicherlich auch einige der hier noch GR Anleihen haltenden versuchen. Man sollte nur bedenken, dass die Chance auf einen Totalverlust auch gegeben ist - und zwar aktuell realer als vielleicht bei einer Daimler Aktie...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
opalisII

Evtl. sollte man sich auch klar machen, dass ein Staat nie Bankrott geht, sondern einfach nur beschliesst, keine Schulden mehr zurueckzuzahlen.

Assets haette Griechenland ja noch genug, aber es ist ja auch klar, dass die Griechen nicht ihre Autobahnen, die Akropolis und ihre Insel den Glaeubigern ueberlassen.

 

Echt ! Griechenland kann beschließen seine Schulden nicht zu bezahlen ?

 

Und was dann ? Drucken sie dann Euro in eigenen griechischen Druckereien ?

 

Griechenland hat keine eigenen Währung mehr. Und damit beschließen die nur noch was die Troika sagt. Eigentlich ist das Land schon gar keine Demokratie mehr, denn der griechische Wähler kann wählen und demonstrieren wie er will. Ohne die Hilfsgelder aus der EU dreht sie in Hellas

bald kein Rad mehr.

 

Warum sollte man den Griechen also Schulden erlassen - wenn man das Land eh im Würgegriff hat ?

 

Sind aus Kapitalisten prlötzlich Menschenfreunde geworden ?

 

Das Land muss nun mal restrukturiert werden. Erlässt man den Griechen die Schulden, dann stoppt dieser Umbau sofort, und die alten Gewohnheiten

werden sofort wieder aufgenommen.

 

Ich sehe keine Vorteile in einem vorzeitigen Schuldenerlass zum jetzigen Zeitpunkt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gottfried1111

Das sehe ich auch so. In Griechenland herrscht ja geradezu Chaos in jeder Hinsicht und die Regierung traut sich nur unter massivem Druck, etwas gegen die zig Formen offener und verstecker Steuerhinterziehung, Vorteilsnahme, Privilegien usw. zu tun. Politisch gesehen, wird man Griechenland nicht 'fallen lassen' können, vermute ich, nicht in der Region, neben der Türkei und Israel. Das ist mein Hoffnungsschimmer, so dass man beim Schuldenschnitt eher einen 'freiwilligen' Deal mit den Banken machen könnte und bei Privatanlegern, um Klagen zu vermeiden, die Anleihen eventuell weiter bedient. Da diese Anleihen ja sowieso Tiefstkurse um die 40% haben, geht es ja kaum noch schlimmer, es sei denn, das Land wird wirklich zum Totalbankrott gezwungen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Archimedes

Aus europäischer Sicht wäre ein echter Default aber besser als ein freiwilliger.

Denn CDS wurden von amerikanischen Banken verkauft, so würden diese also einen Teil der Last tragen.

Für den Kleinanleger wäre freilwillig natürlich besser.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Akaman
· bearbeitet von Akaman

Aus europäischer Sicht wäre ein echter Default aber besser als ein freiwilliger.

Denn CDS wurden von amerikanischen Banken verkauft, so würden diese also einen Teil der Last tragen.

Für den Kleinanleger wäre freilwillig natürlich besser.

Ich hatte vor einigen Tagen mal die Nachricht gepostet, dass die Deutsche zwar ihr GR-Engagement massiv reduziert hat, dies aber nicht etwa durch den Verkauf der Bonds erreicht hat, sondern durch den Kauf von CDSs. Ich vermute, dass andere Banken ebenso vorgegangen sind. Dies erklärt, warum Joe sich so vehement gegen einen weiteren freiwilligen Haarschnitt wehrt (und die Commerzbank gefordert hat, GR müsse nun endlich zugeben, zahlungsunfähig zu sein) und warum aus USA ständig Appelle vorgetragen werden, die europäischen Politiker sollten das Problem schnellstens lösen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dahu

Was in letzter Zeit auffällt ist die hohe Anzahl an Trades für 2012 Anleihen in Stuttgart (vom Volumen her allerdings eher dürftig)

Das hat schlagartig vor einigen Tagen eingesetzt. Ansonsten war da immer eine bunte Mischung aus 2012-2016 Anleihen.

 

 

https://www.boerse-stuttgart.de/de/marktundkurse/anleihen/weitereanleihen/weitereanleihen.html

 

Richtig spannend wird's meiner Meinung nach mit Griechenland erst März 2012. Soweit ich das überblickt habe werden vorher keine Anleihen mehr fällig. Bis dorthin kann noch munter Geld hin und hergeschoben und ein EU-Gipfel an den nächsten gehängt werden.

Im März kommt dann eine fällige mit 22 Mrd. Emissionsvolumen, kurz darauf im Mai nochmal eine mit 8 Mrd.

 

Da sieht die Welt hoffentlich schon wieder anders aus.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gottfried1111

Inzwischen wurden ja die 8 Mrd. Euro von den Finanzministern als nächste Tranche für Griechenland bewilligt und es ist sogar von einer Aufstockung des Hilfsprogramms die Rede, weil es nicht ausreicht. Zugleich ist es vermutlich geplant, dass Griechenland den Staatsbankrott erklärt. So forderte es ja auch Commerzbank-Chef Martin Blessing, wie es Akaman hier schrieb. 'Die letzte Vereinbarung zwischen Politik und Privatsektor habe das Problem nicht gelöst. "Das geht aus meiner Sicht nicht freiwillig, sondern nur, indem Griechenland selbst seine Zahlungsunfähigkeit erklärt".

 

Mit anderen Worten hat sich die Strategie, die ja noch vor kurzem auf 'Freiwilligkeit' und einem 'Schuldenschnitt' von etwa 20% beruhte, geändert, nämlich Staatsbankrott und ein 'Schuldenschnitt' von vermutlich 60%. Zugleich wird Griechenland wohl im Euro bleiben und alimentiert werden. Man kann das Land aus politischen Gründen nicht 'herauswerfen'. Die Banken werden sich ja wohl mit CDS abgesichert haben, wie hier ebenfalls geschrieben wurde.

 

Aber ob man die Rechte von Privatanlegern gar nicht mehr zu berücksichtigen braucht, denen die Anleihen ja vor Jahren als AAA-Anleihen mündelsicher verkauft wurden? Ob man sie so einfach über die Klinge springen lassen kann, weil es von Seiten der Regierungen und Banken gerade so paßt?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Archimedes

...

Aber ob man die Rechte von Privatanlegern gar nicht mehr zu berücksichtigen braucht, denen die Anleihen ja vor Jahren als AAA-Anleihen mündelsicher verkauft wurden? Ob man sie so einfach über die Klinge springen lassen kann, weil es von Seiten der Regierungen und Banken gerade so paßt?

 

Das ist die wahre Bedeutung der Worte politisches Risiko. Wie bei der No-Bail-Out Klausel oder dem Verbot des Aufkaufs von Staatsanleihen durch die EZB oder dem Verstoß gegen das Maastrich Kriterium mit den 3% Staatsdefizit. Alle drei sind Verstöße und hätten als Warnung gelten müssen, dass Politiker Recht und Gesetz am Ende nicht beachten werden.

Schlimm wird es meiner Meinung allerdings erst bei einem Haircut über 50%, denn dies ist auf was sich die meisten Anleger als Worst Case eingestellt haben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Klonk
· bearbeitet von Klonk

Weil die Frage nochmal aufkam.. ja ich habe immernoch Gr Anleihen.

Ein paar 7/2012er zu 90% gekauft und ein paar 2040er zu 50% gekauft.

 

Habe die, glaube ich ,erstanden kurz bevor bzw als langsam angefangen wurde über 20% Schnitt zu diskutieren.

Dachte mir, die werden das kleine Gr schon rausboxen und selbst mit dem "worst case" 20% Schnitt käme ich noch gut weg..

Tja so kann man sich irren.

 

Da war natürlich von Eurokrise und den Zahlen 50/60/75% die jetzt rumgereicht werden noch keine Rede.

Dass sich so schnell die Gewissheiten ändern können.. man lernt halt dazu..

 

Mittlerweile sähe ich 50% Schnitt als ein für mich verkraftbares blaues Auge.

Hab ich halt ein wenig für die europäische Integration gespendet :)

 

Mehr würde dann aber wirklich schmerzhaft. Ich denke mir gerade immer "Macht mal n Punkt! Die Hälfte erlassen ist doch wohl nun wirklich genug" wenn jetzt ständig Zahlen von 60+ rumgeistern.

 

Insofern lass ich den Krams liegen und schau mal ob und was ich wiederbekomme..

Gibt ja immernoch Optimisten die hoffen, dass der Schnitt freiwillig bleibt und die Privaten 100% wiedersehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Archimedes
· bearbeitet von Archimedes

Wenn sie die 60% oder gar 66% Schuldenschnitt tatsächlich umsetzen, dann ist Griechenland danach das Land mit der niedrigsten Verschuldung.

 

Die Euro-Finanzminister wollen die Banken bei der Griechenland-Rettung deutlich stärker zur Kasse bitten. Die Eurozone habe sich auf eine „erhebliche Anhebung“ des Bankenbeitrags geeinigt, sagte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker am Samstagmorgen vor einer Sitzung der EU-Finanzminister in Brüssel. Wenn der griechische Schuldenstand bis 2020 auf 110 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung gedrückt werden sollte, wäre ein Forderungsverzicht von 60 Prozent notwendig. Ohne einen Kurswechsel würde bis 2020 eine Lücke von 252 Milliarden Euro klaffen.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/bankenbeitrag-zur-rettung-griechenlands-soll-steigen/5473188.html

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Stairway

Wenn sie die 60% oder gar 66% Schuldenschnitt tatsächlich umsetzen, dann ist Griechenland danach das Land mit der niedrigsten Verschuldung.

 

Das ist ein Irrglaube. Im Artikel steht ja, dass selbst bei einem derartigen Forderungsverzicht die Schuldenquote nur auf 110% sinken würde. Es sei auch angemerkt, dass die absolute Schuldenquote im Fall von Griecheland im Grunde irrelevant ist, ob man nun 110%, 80% oder 50% an Schulden hat: Die Einkommensseite, nicht die Passiva bestimmt die Zahlungsfähigkeit eines Schuldners. Im Extremfall kann man auch mit nur einem Cent an Schulden pleite gehen. Long Story Short: Schuldenschnitt schön und gut, aber wichtiger ist es das Steuervolumen zu erhöhen, dafür bräuchte es im griechischen Fall keine nennenswerten sozialen Einschnitte, es würde ja schon genügen wenn jeder seine Steuern abführen würde. In diesem Bereich muss eben eine wirkungsvolle Exekutive eingesetzt werden, aber das bekommen unsre Brüder und Schwestern an der Ägäis nicht hin.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DanteAllemis

Wenn sie die 60% oder gar 66% Schuldenschnitt tatsächlich umsetzen, dann ist Griechenland danach das Land mit der niedrigsten Verschuldung.

 

Das ist ein Irrglaube. Im Artikel steht ja, dass selbst bei einem derartigen Forderungsverzicht die Schuldenquote nur auf 110% sinken würde. Es sei auch angemerkt, dass die absolute Schuldenquote im Fall von Griecheland im Grunde irrelevant ist, ob man nun 110%, 80% oder 50% an Schulden hat: Die Einkommensseite, nicht die Passiva bestimmt die Zahlungsfähigkeit eines Schuldners. Im Extremfall kann man auch mit nur einem Cent an Schulden pleite gehen. Long Story Short: Schuldenschnitt schön und gut, aber wichtiger ist es das Steuervolumen zu erhöhen, dafür bräuchte es im griechischen Fall keine nennenswerten sozialen Einschnitte, es würde ja schon genügen wenn jeder seine Steuern abführen würde. In diesem Bereich muss eben eine wirkungsvolle Exekutive eingesetzt werden, aber das bekommen unsre Brüder und Schwestern an der Ägäis nicht hin.

 

Sehr richtig. Genauso wie die 21% nur ein theoretischer Haircut war -weil eigentlich nur eine Verlängerung, EFSF-Garantie und leichte Zinsänderung-, wird es auch in diesem neuen Modell, dass auf dem Juli-Programm aufsetzen soll nur einen theoretischen Haircut geben. Man kann leicht 50% NPV-Verzicht simulieren, wenn man den Diskontsatz nur hoch genug ansetzt...

 

Übrigens: Schon lange nichts mehr vom Rückkaufvorhaben gehört! Ich erwarte Überraschungen in den nächsten Tagen...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
powerschwabe

Wenn sie die 60% oder gar 66% Schuldenschnitt tatsächlich umsetzen, dann ist Griechenland danach das Land mit der niedrigsten Verschuldung.

 

Die Euro-Finanzminister wollen die Banken bei der Griechenland-Rettung deutlich stärker zur Kasse bitten. Die Eurozone habe sich auf eine erhebliche Anhebung des Bankenbeitrags geeinigt, sagte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker am Samstagmorgen vor einer Sitzung der EU-Finanzminister in Brüssel. Wenn der griechische Schuldenstand bis 2020 auf 110 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung gedrückt werden sollte, wäre ein Forderungsverzicht von 60 Prozent notwendig. Ohne einen Kurswechsel würde bis 2020 eine Lücke von 252 Milliarden Euro klaffen.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/bankenbeitrag-zur-rettung-griechenlands-soll-steigen/5473188.html

 

Ist das ganze dann wieder auf freiwilliger Basis oder sind jetzt alle dran?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Archimedes

Naja, ich dachte halt 180% / 3 ist 60%,

aber da wird gleich mal 10 Jahre in die Zukunft gerechnet mit irgendwelchen Phantasie Annahmen.

Aus machiavellistischer Sicht muss man der griechischen Politkerkaste ein Kompliment machen.

So eiskalt das eigene Land vor die Wand zu fahren, die Wirtschaft und die Breite Masse zu ruinieren,

nur um die Wohlhabenden des Landes zu schützen, das zeugt schon von besonderer Härte.

 

Anfangs war ich ja der Meinung, der einfache Grieche würde zuviel verdienen und ausgeben.

Habe aber erst gestern einen Bericht auf Phoenix gesehen, dort war ein Lehrerin als Beispiel aufgeführt.

Diese hatte vor der Krise ein Gehalt von 1500 Euro, ein durchaus angemessenes Gehalt,

wenn man die unterschiedliche Leistungsfähigkeit von Griechenland und Deutschland berücksichtigt.

Dieses Gehalt wurde in zwei Wellen auf 1000 Euro gekürzt und die zu erwartende Pension gesenkt.

Dazu kommen noch die Einkommens- und Mehrwertsteuer Erhöhungen.

Sofern die Dame Phoenix nicht angelogen hat, dürfte die Mittelschicht weder die Schuldenkrise verursacht haben,

noch beteiligt sie sich zur Zeit zuwenig an der Rettung.

Insofern verstehe ich auch die Protestaktionen in Athen nicht, da nutzlos.

Wenn sich die 20% Wohlhabenden des Landes tatsächlich seit Jahrzehnten und auch jetzt in der Krise der Finanzierung des Gemeinwesens entziehen,

dann wäre eine Nacht der langen Messer wohl eher angebracht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...