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889 Stimmen

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Apophis

Bis zu welcher Laufzeit wird denn umgetauscht?

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BenGunn
Keine Sorge, wenn du möchtest, darst du dich bestimmt am freiwilligen Cut beteiligen! ;)

 

Oder du wirst beteiligt.

Eine gestrige Meldung der ftd ließ sich hinsichtlich des Privat-Cuts so interpretieren, dass mit der Verabschiedung des sog. CAC-Gesetzes einer Gläubigermehrheit die Möglichkeit gegeben wird, die Anleihen-Bedingungen zu modifizieren. Dies wäre also - abgesehen von der Nachträglichkeit der CAC :w00t::blushing: - das übliche Verfahren. Die Micro-Anleger sitzen in keiner Anleihe mit Mehrheitsbeteiligungen drin. Also: Nicht GR rasiert dich - die reichen nur das geschärfte Messer, auf Anweisung der Troika -, sondern die Banken und Versicherungen. Alles reine Privatsache! - Mal sehen ...

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Malvolio

53,5 Prozent kann ich kaum glauben .... bisher war doch inoffiziell immer schon von 70% die Rede.

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Apophis

Glaubt der Markt offensichtlich auch noch nicht. Hab mir zwei windige Griechen ins Depot gelegt.

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Archimedes

53,5 Prozent kann ich kaum glauben .... bisher war doch inoffiziell immer schon von 70% die Rede.

 

53,5% weniger Nominalwert, aber die neue Anleihe ist keine 100% Wert.

Wenn sie nicht besichert ist, wird sie, wie oben beschrieben, nur 20-33% Wert sein.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Und wie war das jetzt mit der in der Diskussion stehenden Barkomponente? Ich lese da was von "Hinzu kommen 30 Milliarden Euro als Anreiz für die privaten Gläubiger, ihre alten Anleihen gegen neue mit langer Laufzeit umzutauschen", was ungefähr 15% des Nominalwertes entsprechen könnte.

 

32% Anleihen-Restwert plus 15% Cash-Komponente ergäben 47%, also exakt die 53% Haircut aus den Meldungen.Selbst 20% Anleihen-Restwert plus 15% Cash wären deutlich mehr als die aktuellen Kurse (ausgenommen die März-2012-Anleihe).

 

-------

 

Was mich bezüglich demnächst ggf. erscheinender Details einer Umschuldung interessieren würde, wären insbesondere folgende Punkte:

  • Was wird aus den Stückzinsen? (Im Fall Argentiniens wurden diese als Teil des eingereichten Nominalwertes behandelt.)
  • Ist der "Tausch" ein Verkauf der Altbonds und anschließender Kauf der Neubonds? In diesem Falle würden Verluste der Altbonds steuerlich verrechenbar mit allem Möglichen, insbesondere mit Zinsen aus anderen Papieren; gleichzeitig würden eventuelle Kursgewinne der Neubonds relativ zu ihrem "Einstandspreis" steuerpflichtig, da es ja keine Spekulationsfrist mehr gibt. (Im Fall Argentiniens war es insofern komplizierter, weil es die heutigen "getrennten" Neubonds nicht von Beginn an gab: Diese wurden zunächst als "Pakete" von Anleihen und BIP-Kickern mit gemeinsamer ISIN pro Paket gehandelt und erst ca. 6 Monate später in einzelne Papiere gesplittet; die Einstandspreise der einzelnen Papiere wurden von WM Datenservice rückwirkend bestimmt und erst Jahre später an die Banken übermittelt, in der Zwischenzeit drohten bei vorzeitigem Ausstieg extreme Steuerabzüge.)

Gerade bei letzterem Punkt spuken die verrücktesten Alternativen in meinem Gehirn herum, beispielsweise eine via CAC durchgesetzte Herabsetzung des Nennwertes über einen Poolfaktor (bei Beibehaltung der ISIN!), der dann den "Tausch" steuertechnisch zu einem Non-Event machen könnte und die steuerliche Behandlung des Haircut auf den späteren Verkaufs- bzw. Tilgungszeitpunkt der Neubonds verlagern würde. Um der Idee einheitlicher Stufenzinsen für die Neubondsnoch gerecht zu werden, müsste man die neue Stufenzinstabelle ebenfalls via CAC für jeden einzelnen Altbond beschließen, und es gäbe dann ca. 40 technisch identische Papiere mit unterschiedlichen ISINs.

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DanteAllemis

 

  • [*]Was wird aus den Stückzinsen? (Im Fall Argentiniens wurden diese als Teil des eingereichten Nominalwertes behandelt.)[*]Ist der "Tausch" ein Verkauf der Altbonds und anschließender Kauf der Neubonds? In diesem Falle würden Verluste der Altbonds steuerlich verrechenbar mit allem Möglichen, insbesondere mit Zinsen aus anderen Papieren; gleichzeitig würden eventuelle Kursgewinne der Neubonds relativ zu ihrem "Einstandspreis" steuerpflichtig, da es ja keine Spekulationsfrist mehr gibt. (Im Fall Argentiniens war es insofern komplizierter, weil es die heutigen "getrennten" Neubonds nicht von Beginn an gab: Diese wurden zunächst als "Pakete" von Anleihen und BIP-Kickern mit gemeinsamer ISIN pro Paket gehandelt und erst ca. 6 Monate später in einzelne Papiere gesplittet; die Einstandspreise der einzelnen Papiere wurden von WM Datenservice rückwirkend bestimmt und erst Jahre später an die Banken übermittelt, in der Zwischenzeit drohten bei vorzeitigem Ausstieg extreme Steuerabzüge.)[/list

 

Stückzinsen: werden bezahlt [Dafür ist Geld im aktuellen Paket vorgesehen]

Steuerliche Behandlung: würde Regelung wie im Sommer besprochen erwarten. [siehe Anhang]

sbr-kat-est-kst-griechenlandanleihen-anlage-k.pdf

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Superhirn

Stückzinsen: werden bezahlt [Dafür ist Geld im aktuellen Paket vorgesehen]

Steuerliche Behandlung: würde Regelung wie im Sommer besprochen erwarten. [siehe Anhang]

 

Ein sehr guter Beitrag, präzise und klar. smile.gif

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BenGunn

Gerade bei letzterem Punkt spuken die verrücktesten Alternativen in meinem Gehirn herum, beispielsweise eine via CAC durchgesetzte Herabsetzung des Nennwertes über einen Poolfaktor (bei Beibehaltung der ISIN!), der dann den "Tausch" steuertechnisch zu einem Non-Event machen könnte und die steuerliche Behandlung des Haircut auf den späteren Verkaufs- bzw. Tilgungszeitpunkt der Neubonds verlagern würde. Um der Idee einheitlicher Stufenzinsen für die Neubondsnoch gerecht zu werden, müsste man die neue Stufenzinstabelle ebenfalls via CAC für jeden einzelnen Altbond beschließen, und es gäbe dann ca. 40 technisch identische Papiere mit unterschiedlichen ISINs.

 

Eben! - Seitdem die EZB mit 'ihrem' Umtausch draussen ist, bekommt die ganze CAC-Kiste erst Sinn. Wozu einen komplizierten Umtausch durchführen, wenn mittels Gesetzes und anschließendem Gläubigerbeschluss (der im Übrigen seit der letzten Nacht vorzuliegen scheint) der Cut für alle elegant durchgeführt werden kann? Selbst die Änderung der Nummern kann man sich ersparen.

Hinsichtlich der konkreten Abwicklung des Programms für die Privaten ist noch kein Detail, kein Fahrplan bekanntgegeben worden. Bisher werden nur die bekannten Schlagworte verwendet. Die ganze Kiste kann in wenigen Tagen in Stein gemeißelt sein.

Vielleicht besteht der 3%-Zuschlag ja auch aus dem Kleinanlegeranteil, der - über den die CAC-Regel ermöglichenden EZB-Ausstieg - frei geworden ist.

Klageaussichten wegen Enteignung: Ein partieller mit Gläubigermehrheit ausgestatteter Forderungsverzicht steht den Interessen der Abwendung einer Staatsinsolvenz nebst sich eventuell anschließender Welt-Finanzkrise gegenüber. Die Abwägung mag jeder selbst treffen.

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Birdshire
· bearbeitet von romeoyjulieta

Aus der Presseerklärung:

 

The transaction is expected to involve a consent solicitation and an invitation to private sector holders of certain Greek bonds to exchange their holdings of existing Greek bonds for new bonds to be issued by the Hellenic Republic having a face amount equal to 31.5% of the face amount of the debt exchanged and notes of the European Financial Stability Facility maturing within 24 months having a face amount equal to 15% of the face amount of the debt exchanged, each to be delivered by the Hellenic Republic at settlement. Each participating holder will also receive detachable GDP-linked securities of the Hellenic Republic with a notional amount equal to the face amount of the new bonds of the Hellenic Republic issued to that participating holder. The full terms of the transaction will be set out in the relevant invitation memoranda which are expected to be made available in the coming week.

 

The Greek government will shortly submit to the Greek parliament a draft bill which, if passed, will introduce a collective action clause into eligible Greek law governed bonds of the Hellenic Republic as determined by the Council of Ministers of the Hellenic Republic. If passed, this law will be available to be used in the implementation of the PSI transaction if necessary to achieve participation at the levels anticipated by the 26 October 2011 Euro Summit Statement.

 

Summary Terms of the New Bonds to be issued by the Republic







Co-Financing Agreement

Holders of the New Bonds will be entitled to the benefit of, and will be bound by, a Co-Financing Agreement among, inter alios, the Republic, the New Bond Trustee and the European Financial Stability Facility (the "EFSF") linking the New Bonds to the Republic's loan from the EFSF of up to EUR30 billion in a variety of ways including the appointment of a common paying agent, the inclusion of a turnover covenant and the payment of principal and interest on the New Bonds and the EFSF loan on the same dates and on a pro rata basis.

 

Final maturity

2042

 

Amortization

Commencing on the 11th anniversary of the issue date.

 

Coupon

2.0% per annum to payment date in 2015

3.0% per annum to payment date in 2021

4.3% per annum thereafter

 

Accrued Interest

Any accrued and unpaid interest (including additional amounts, if any) on the existing Greek bonds will be paid with 6-month securities issued by the EFSF.

 

Negative Pledge

Yes

 

Collective Action Clause

The New Bonds shall contain an aggregated collective action clause based on the latest draft collective action clause published by the EU Economic and Financial Committee's Sub-Committee on EU Sovereign Debt Markets.

 

Form

Registered in the Book Entry System of the Bank of Greece.

 

Listing

Application will be made to list the New Bonds on the Athens Stock Exchange.

 

Clearing

All New Bonds will clear through the Bank of Greece (BOGs) clearing system.

 

Taxation

The Republic will gross up any payments that become subject to withholding for a tax imposed by the Republic, subject to exceptions.

 

GDP-linked Securities

Each participating holder will also receive detachable GDP-linked Securities of the Republic with a notional amount equal to the face amount of the New Bonds of the Republic issued to that participating holder. The GDP-linked Securities will provide for annual payments beginning in 2015 of an amount of up to 1% of their notional amount in the event the Republic's nominal GDP exceeds a defined threshold and the Republic has positive GDP growth in real terms in excess of specified targets.

 

Governing Law

English law

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Aha - es sind also GDP-Kicker drin, aber mit "gebremstem Schaum" im Vergleich zu Argentinien (wo die Kicker inzwischen mehr Zinsen zahlen als die eigentlichen Par-Bonds).

1% mehr an Zinsen ab 2015, falls Griechenland ordentlich wächst, klingt angesichts des Ziels, die Verschuldungsrate bis 2020 (!) auf 120% zu drücken, sogar ziemlich spendabel (bei Argentinien betraf der Schuldenschnitt ja sämtliche Anleihen, weshalb die Verschuldungsrate viel heftiger gedrückt werden konnte), nachdem zuletzt ja heftig um die Nachkommastellen beim Kupon gefeilscht wurde. Da bin ich richtig überrascht, dass Schäuble etc. darauf eingegangen sind, während gleichzeitig die Zinsen des Rettungspakets selbst noch mal deutlich gesenkt wurden, um Griechenland zusätzlich zu entlasten.

 

Ein Listing in Athen wäre für die Bedürfnisse deutscher Kleinanleger ein bisschen dürftig, aber da wird Frankfurt schon mitspielen, wenn genügend Volumen im Umlauf ist. Immerhin sind die neuen Bonds keine solchen Ungetüme wie die Argentinien-Discounts, also dürfte die Chance auf mehrere deutsche Börsenlistings nicht schlecht sein.

 

Was von der "negative pledge" zu halten ist (angesichts der Extrawurst der EZB), sei dahingestellt.

 

Die Zinsstaffel (2-4%) sieht vernünftig aus. (Die Werte der Argentinien-Pars liegen knapp höher, steigen dafür aber langsamer.)

 

Die Idee, zur Rückzahlung der Stückzinsen (welche also nicht ge-haircuttet werden?) neue Bonds auszugeben, ist ebenfalls bewährt (Argentinien hat sie beim 2010er-Tauschangebot verwendet, um die seit 2005 angefallenen Zinsen damit zu honorieren); EFSF-Bonds mit 6 Monaten Laufzeit (?) sind zwar nicht direkt Cash, aber vermutlich nicht viel schlechter.

 

15% des alten Nominalwertes gibt es in EFSF-Bonds mit 24 Monaten Laufzeit, also etwas Ähnlichem wie die EU000A1G0AE8. Selbst mit Nullkupon dürften diese Bonds einen Kurswert von 97% haben, also sind das etwa 14,5% an aktuell erzielbarem Marktwert.

Die Griechenland-Langläufer müsste man exakt durchrechnen; angesichts ihrer Ähnlichkeit zu den Argentinien-Pars dürfte man mit einem Kurswert von 30% aber nicht allzu verkehrt liegen. 31,5% des alten Nominalwertes zu ca. 30% wären ca. 9,5% aktuell erzielbarer Marktwert, falls Griechenlands Risikoaufschlag in ähnlichen Dimensionen wie derjenige Argentiniens liegen sollte (also bei 12-13%).

Die GDP-Kicker muss man noch extra rechnen; wieviel die wert sind, weiß der Himmel. Bei Argentinien haben sie sich im Wert seit 2005 ungefähr verfünffacht, aber die zahlen auch viel mehr Zinsen, Argentiniens Schuldenlast ist geringer und sein Wachstum nach der Abwertung explodiert; mehr als einen kleinen einstelligen Prozentwert dürften die Griechenland-Kicker wohl vorerst nicht wert sein.

Insgesamt käme man damit auf einen Paketwert von 25-30% plus Stückzinsen, also nur knapp mehr als die aktuellen Börsenkurse der Altbonds. Und da die Ausschüttung der GDP-Kicker gedeckelt sind, dürften sich Kursbewegungen in naher Zukunft in Grenzen halten.

Diesen 25-30% Paketwert bestehen also aus knapp 15% EFSF Bonds und 10-15% Griechenland-Risiko; mehr als die Hälfte des Restwertes erhalten die Gläubiger also in leicht verwertbarer Form zurück, was die lange Laufzeit der anderen Hälfte erträglicher erscheinen lassen mag.

 

11 Jahre nach der Emission der Neubonds soll die Tilgung beginnen, also voraussichtlich in 2023. Das gibt 19-20 Jahre Zeit bis 2042, also eine jährliche Tilgungsrate von 5%; zusammen mit den dann 4,3% Zinsen sowie ggf. ein paar Nachkommastellen an GDP-Kicker müsste Griechenland in dieser Zeit jährlich ca. 10% des Nominalbetrags aufbringen - das entspricht fast genau der Tilgungsbelastung, welche die Ukraine ca. 2002-2005 geschultert hat, und ist besser verteilt als bei Argentinien (das nur 10 Jahre Zeit zum Tilgen haben wird).

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Superhirn

Klageaussichten wegen Enteignung: Ein partieller mit Gläubigermehrheit ausgestatteter Forderungsverzicht steht den Interessen der Abwendung einer Staatsinsolvenz nebst sich eventuell anschließender Welt-Finanzkrise gegenüber. Die Abwägung mag jeder selbst treffen.

 

Das kann man auch anders sehen. Es gibt ja auch noch einige Rechtsgrundsätze die national und international gelten. Ob es nämlich zulässig ist einseitig in einem Vertragsverhältnis nach Vertragsabschluss rückwirkend die Bedingungen zu ändern. So etwas war bisher ausgeschlossen, denn es galt der Grundsatz pacta sunt servanda. Einseitige rückwirkende Vertragsänderungen waren daher nicht möglich, denn sonst wären Verträge nichts wert.

 

Und es stellt sich die Frage, ob EZB und Griechenland sich hier nicht sogar selbst ausgetrickst haben könnten. Aber das werden die Gerichtsverfahren in der nächsten Zeit dann zeigen, wenn Gr am 20.3. den Bond nicht zurückzahlen sollte, geht es wohl los. Merkel/Sarkozy dürften sich freuen ...

 

Aber alles nur meine völlig irrelevante und unmaßgebliche Meinung.

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BenGunn
· bearbeitet von BenGunn

Aus der Presseerklärung:

The Greek government will shortly submit to the Greek parliament a draft bill which, if passed, will introduce a collective action clause into eligible Greek law governed bonds of the Hellenic Republic as determined by the Council of Ministers of the Hellenic Republic. If passed, this law will be available to be used in the implementation of the PSI transaction if necessary to achieve participation at the levels anticipated by the 26 October 2011 Euro Summit Statement.

 

"... will be available to be used ... if necessary to achieve participation ..." - Sie sind ihrem Fahrplan also treu geblieben http://www.consilium...n/ec/125644.pdf - bis auf die Modifizierung der 50% - vgl. Nr. 12 Statement.

"Was tun?", sprach Zeus.:blink: Wie sieht der Gebrauch "in the implementation of the PSI transaction" aus? Von einer 'Einpreisung' des gesamten privaten Sektors kann wohl ausgegangen werden?? Oder hofft jemand ernsthaft z.B. auf einen 70iger-Cut o.ä..?

 

@romeoyjulieta: thx für den link

 

Es gibt ja auch noch einige Rechtsgrundsätze die national und international gelten. Ob es nämlich zulässig ist einseitig in einem Vertragsverhältnis nach Vertragsabschluss rückwirkend die Bedingungen zu ändern.

Weiter oben habe ich mal auf einen Beschluss des LG FaM aus 2012 verwiesen, der eine rückwirkende Änderung in D natürlich nicht zulässt. Nur, du bewegst dich hier im ClubMed - was ich leider auch zu spät realisiert habe (weil ich dachte: Ist doch Euro-Raum ... Europa!). Die EZB hat auch ihre Sonderwurst bekommen, obwohl es eine EU-Richtlinie gibt, die Gläubigerbenachteiligungen verbietet. So wie man Umgehungsgeschäfte kurz vor Spielende als klugen Schachzug begreift, lassen sich auch weitere "notwendige Schritte" begründen. Justiz ist auch immer ein wenig politisch; Viele "Rettungsmaßnahmen" für GR sind juristisch (höchst) zweifelhaft - und auch vom BVerfG abgesegnet worden. Da muss jeder selbst entscheiden, ob sich für ihn die Klage - im Zweifel das Sponsoring irgendwelcher GR-Anwälte - lohnt. Neben dem Grundsatz der Vertragstreue gibt es auch die Figur des "Wegfalls der Geschäftsgrundlage" - man könnte hier an Pleite denken. Mich hat das GR-Abenteuer jedenfalls ca. 70k gekostet .. und deshalb muss ich jetzt wieder an die Arbeit - für Griechenland!:blushing:

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Kurzes Durchrechnen des neuen Griechenland-Bonds mit XINTZINSFUSS:

 

Der aktuelle argentinische Par-Bond (mit recht ähnlichen Parametern) hat derzeit eine Brutto-Rendite von 11,6% (Kurs: 31,5%).

 

Um dieselbe Brutto-Rendite wie der Par-Bond zu erzielen, müsste der Griechenland-2042-Neubond einen Kurs von 37% haben.

(Trotz der längeren Laufzeit und der niedrigeren Kuponstaffel ist er knapp besser als der Par-Bond, weil die Zinsen schneller steigen und die Rückzahlung früher einsetzt.)

 

31,5% des alten Nominalwertes haben also ungefähr 11,5% Marktwert, dazu die 14,5% in EFSF-Bonds und das Wirtschaftswunderpapier. 70% als Haircut-Quote erscheinen nicht völlig unmöglich.

 

Irgendjemand hatte etwas von "Abzinsen mit 9%" geschrieben; bei "nur" 9% Rendite läge der Kurs des Griechenland-Bonds bei 49%, der Paketwert also bei mindestens 30% plus Kicker.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

@Karl Napf: Interessante Zusammenfassungen!!!

 

Wie wird den wohl mit dem Poolfaktor beim GRDF Linker (Griechenland EO-Infl.Idx Lkd Bonds 2003(25)) umgegangen? Habe nämlich leider noch einen Restposten. Ist eigentlich sicher, dass auch alle Langläufer vom HC betroffen sind? Beim letzten Mal betraf das Umtauschangebot ja den Linker und längere Laufzeiten nicht.

 

... und noch eine blöde Frage: Die Bonds mit den neuen EZB-Nümmerchen waren ja ein Tausch. Hält der griechische Staat die alten getauschen Bonds der Gegenposition und kann die Stimmrechte noch ausüben?

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Karl Napf

Also falls irgendwelche Langläufer vom Haircut nicht betroffen sein sollten, dann würde ich als Besitzer solcher Papiere auf die Zähne beißen und die hohen Zinsen auf den vollen Nominalwert tapfer weiter kassieren...

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Superhirn

@Karl Napf: Interessante Zusammenfassungen!!!

 

Wie wird den wohl mit dem Poolfaktor beim GRDF Linker (Griechenland EO-Infl.Idx Lkd Bonds 2003(25)) umgegangen? Habe nämlich leider noch einen Restposten. Ist eigentlich sicher, dass auch alle Langläufer vom HC betroffen sind? Beim letzten Mal betraf das Umtauschangebot ja den Linker und längere Laufzeiten nicht.

 

... und noch eine blöde Frage: Die Bonds mit den neuen EZB-Nümmerchen waren ja ein Tausch. Hält der griechische Staat die alten getauschen Bonds der Gegenposition und kann die Stimmrechte noch ausüben?

 

Man bring die doch nicht auf solche Ideen .... w00t.gif

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Karl Napf

Was den Poolfaktor angeht: Wenn ich das richtig sehe (aus Argentinien-Erfahrung), dann ist der Poolfaktor Teil des Nominalwertes. Immerhin gewährt er sowohl Zins- als auch Tilgungsansprüche.

 

Und wenn schon die Stückzinsen berücksichtigt werden (da war ich mir nicht sicher, ein kurzer Zwischen-Default hätte diese zerreißen können... deshalb waren Anleihen mit Zinstermin im März zuletzt auch relativ billiger als der Rest), dann halte ich den Poolfaktor ebenfalls für "gerettet".

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Birdshire
· bearbeitet von romeoyjulieta

Was - jedenfalls mir, Besser gesagt: Was mir - vielleicht stehe ich ja auf dem Schlauch - bis gerade nicht klar war...

 

Es soll offenbar 20 verschiedene neue Bonds mit unterschiedlichen Laufzeiten geben:

 

For each eligible privately held Greek government bond 53.5%, of the principal amount will be

forgiven, 31.5% of the principal amount will be exchanged into 20 new Greek government bonds

with maturities of 11 to 30 years replicating an amortisation of 5% per annum commencing in

2023, and the remaining 15% will be in short-dated securities issued by the European Financial

Stability Facility (EFSF).

 

Das stammt aus der Presseerklärung vom Steering Committee of the Private Creditor-Investor Committee for Greece (PCIC) = IIF Gremium von heute.

 

In voller Länge im Anhang... Die restlichen Parameter stimmen offenbar mit der griechischen Erklärung überein.

 

@Karl Napf: Vielen Dank für die Berechnungen!!!

Terms for bond swap _21-2-2012_.pdf

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Danke für die PDF-Spende!

 

If successfully concluded, the debt exchange will be the largest ever sovereign debt restructuring and could lead to a reduction in the debt stock of approximately 107 billion for Greece, equal to about 50% of Greece’s estimated 2011 GDP, and a reduction of the amount of maturing debt to be refinanced between 2012 and 2020 of about 150 billion.

 

Der Satz läßt mich hoffen, dass nur Bonds 2012-2020 betroffen sind? Aber das kann ja wohl nur reines Wunschdenken sein, sonst müßten die Kurse der Langläufer ja schon durch die Decke gehen. :'(

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tsadapeter

Ich bin gespannt, wie die (lang laufenden) Linker umgewandelt werden....

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Ah - 20 separate Anleihen statt einer Anleihe mit 20 Tilgungsschritten und Poolfaktor. Auch eine Idee...

 

Das sorgt einerseits für Chaos im Depots des Kleinanlegers, der 20 Minipositionen ggf. nur mit lästigen Gebühren handeln kann, bewirkt aber andererseits, dass man mit Griechenland-Anleihen dann per Laufzeit-Verkürzung auf Ereignisse wie Inflations- oder Zinsentwicklung reagieren kann.

Genau das kann man mit Argentinien-Anleihen nicht - von denen gibt es bloß die beiden elend langen Gesamtpakete bis 2033 bzw 2038. Verglichen damit ist eine 11-jährige Griechenland-Anleihe noch einigermaßen "handlich".

 

Das ganze Angebot macht den Eindruck, dass man sich technisch durchaus am Fall Argentiniens orientiert und aus den damaligen Fehlern (zu kurze Tilgungsdauer, ungebremster GDP-Kicker, zu wenig Laufzeit-Diversifikation) gelernt hat. Wobei ich mit "man" letzten Endes die mit am Tisch sitzenden Investmentbanker meine, die ihre Wünsche bezüglich Handhabbarkeit als Gegenleistung für ein Nachgeben bei der Kupon-Höhe auf den Tisch gelegt haben dürften.

 

reduction of the amount of maturing debt to be refinanced between 2012 and 2020

of about €150 billion.

Ich denke nicht, dass dies irgend eine Aussage darüber macht, welche Bonds vom Umtausch betroffen sind (einen free lunch zu erhoffen, während Laufzeiten bis 10 Jahre gleichzeitig um satte 73% geschnitten werden, wäre auch ziemlich illusorisch): Das Einlösen länger laufender Bonds sorgt für keine Tilgungs-Entlastung innerhalb der nächsten 10 Jahre, weil für diese Langläufer in den nächsten 10 Jahren eben nichts zu tilgen gewesen wäre.

Die nächsten 10 Jahre sind es aber, in denen der Verschuldungsgrad auf 120% sinken und Griechenland ohne Primärdefizit dastehen soll, deshalb kommt es auf die kurzfristige Entlastung besonders an. Sollte Griechenland 2024 wieder Anleihen begeben können, dann kann es auch die Linker tilgen.

 

Was die Linker angeht, so bin ich auch gespannt (Poolfaktor). Ich habe die Vermutung, dass die Linker insgesamt am besten abschneiden dürften, weil bei einem Haircut die Kupons zukünftiger Zinsen der Alt-Bonds keine Rolle mehr spielen; also konnte man in Alt-Bonds mit einem besonders niedrigen Kupon aufgrund des entsprechend niedrigeren Marktpreises für dasselbe Kapital einen höheren Nominalwert kaufen und jetzt zum Umtauschen vorlegen. (Bei Argentinien war es jedenfalls so.)

Verlierer dieser Überlegung sind die zuletzt von Griechenland emittierten Anleihen mit den hohen Kupons: Wer 2009-2010 die Neuemissionen gekauft hat in der Hoffnung auf Frau Merkels Garantie "bis 2013 geht kein EU-Staat pleite", der wird beim Umtausch ggf. noch mal zusätzlich bestraft.

Konkret die GR0128001584 (7,5% Griechenland 20.5.2013, allerdings ein Uralt-Bonds aus 1998) möchte ich im Moment nicht haben, und mir ist nicht klar, wer dafür in Stuttgart 24,20% bietet und zusätzlich noch 5,7% Stückzinsen vorstrecken möchte (die ja immerhin zusätzliche 24% des zu investierenden Kapitals binden).

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Malvolio

Ah - 20 separate Anleihen statt einer Anleihe mit 20 Tilgungsschritten und Poolfaktor. Auch eine Idee...

 

Das sorgt einerseits für Chaos im Depots des Kleinanlegers, der 20 Minipositionen ggf. nur mit lästigen Gebühren handeln kann, ...

 

Wenn ich das richtig sehe, sollen die aufgelaufenen Stückzinsen auch durch kurzfristige Wertpapiere vergütet werden. Das führt zu der Frage, ob die das wirklich für jedes Kleindepot machen wollen? Es ist ja auch nicht mehr viel Zeit bis zum 20. März? Will man da hinter jedem Kleinanleger herlaufen, der ein paar Tausend Euros in Griechenbonds hat?

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Herodot
· bearbeitet von Herodot

20 Griechenanleihen + 6 Monats ESFS für Stückzinsen + 24 Monats ESFS (Alter Cashanteil) + GDP Kicker = 23 neue Anleihen! Da freut sich die Depotbank :blink:

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Ich denke nicht, dass dies irgend eine Aussage darüber macht, welche Bonds vom Umtausch betroffen sind (einen free lunch zu erhoffen, während Laufzeiten bis 10 Jahre gleichzeitig um satte 73% geschnitten werden, wäre auch ziemlich illusorisch): Das Einlösen länger laufender Bonds sorgt für keine Tilgungs-Entlastung innerhalb der nächsten 10 Jahre, weil für diese Langläufer in den nächsten 10 Jahren eben nichts zu tilgen gewesen wäre.

Die nächsten 10 Jahre sind es aber, in denen der Verschuldungsgrad auf 120% sinken und Griechenland ohne Primärdefizit dastehen soll, deshalb kommt es auf die kurzfristige Entlastung besonders an. Sollte Griechenland 2024 wieder Anleihen begeben können, dann kann es auch die Linker tilgen.

Seh ich auch so. Es wird alledings zwischen teilnahmeberechtigten Bonds (eligable im folgenden Zitat) und nicht teilnahmeberechtigten unterscheiden. Gretchenfrage: Welche sind nicht teilnahmeberechtigt. Der ganz kurze? Oder ganz lange? :huh: Oder Linker weil das umrechnen so kompliziert ist. :w00t:

For each eligible privately held Greek government bond 53.5%, of the principal amount will be forgiven, 31.5% of the principal amount will be exchanged into 20 new Greek government bonds with maturities of 11 to 30 years replicating an amortisation of 5% per annum commencing in 2023, and the remaining 15% will be in short-dated securities issued by the European Financial Stability Facility (EFSF).

 

Was die Linker angeht, so bin ich auch gespannt (Poolfaktor). Ich habe die Vermutung, dass die Linker insgesamt am besten abschneiden dürften, weil bei einem Haircut die Kupons zukünftiger Zinsen der Alt-Bonds keine Rolle mehr spielen; also konnte man in Alt-Bonds mit einem besonders niedrigen Kupon aufgrund des entsprechend niedrigeren Marktpreises für dasselbe Kapital einen höheren Nominalwert kaufen und jetzt zum Umtauschen vorlegen. (Bei Argentinien war es jedenfalls so.)

Verlierer dieser Überlegung sind die zuletzt von Griechenland emittierten Anleihen mit den hohen Kupons: Wer ins fallende Messer hinein gekauft hat, wird beim Umtausch ggf. noch mal zusätzlich bestraft.

 

Hört sich für mich durchaus plausibel an. Dagegen spricht aber, dass der Kurs daliegt wie ein Stein.

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