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889 Stimmen

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BenGunn

Dass das Defizit höher ist als "geplant" (bei optimistischer Annahme der Umsetzung der Sparmaßnahmen und Privatisierungen), heißt keineswegs, dass ein "hoffnungsloser Fall" vorläge, zumal die eigentlich notwendigen Maßnahmen, nämlich gezielte Investitionen in Griechenland, ja noch überhaupt nicht beschlossen wurden. Und ein Kapitalschnitt um wirkliche 50% (statt um 50% von knapp der Hälfte) würde Griechenland bei den Zinsen doppelt so stark entlasten wie bisher geplant.

 

Ich halte das ganze "Fass ohne Boden"-Gerede für Propaganda, um einen höheren Haircut durchzusetzen. Bei Argentinien war das genauso - schau Dir an, wie die BIP-abhängigen Bonds seitdem durch die Decke gegangen sind, weil Argentinien nach der Schuldenreduzierung ein Jahrzehnt mit "chinesischen" Wachstumsraten hinlegen durfte, und dies bei einem weitaus höheren Zinssatz für die ausstehenden Schulden, als Griechenland diesen bei seinen bisherigen Schulden nominal bezahlt.

 

Es ist doch völlig klar, dass GR zur Zeit kein Interesse hat, auch nur den Anschein von irgendwie positiven Ausblicken zu erwecken. Ein maximaler Schnitt ist das Ziel.

 

Offensiver betrieben wird daher der Poker um einen Default:

http://www.spiegel.d...,809739,00.html

"Am Nachmittag sollen die Verhandlungen mit den Banken über einen Schuldenschnitt fortgesetzt werden - und die griechische Regierung versucht offenbar, sich eine optimale Ausgangsposition zu verschaffen: Ministerpräsident Loukas Papademos hat den privaten Gläubigern mit einem Gesetz zum Forderungsverzicht gedroht. Sollte es mit den Banken nicht zu einer Einigung über deren Beteiligung an dem 130 Milliarden Dollar schweren Schuldenschnitt kommen, wäre dies eine Möglichkeit, sagte Papademos der "New York Times".

Allerdings betonte der griechische Regierungschef, er sei davon überzeugt, dass es nicht zu einem solchem Haircut per Gesetz kommen wird. Die Verhandlungen mit dem Internationalen Bankenverband IIF seien weit vorangeschritten, trotz der schwierigen Materie stehe eine Einigung kurz bevor."

 

Eine der interessantesten - und hier (immer) noch nicht beantworteten - Fragen lautet daher: Wann liegt ein Default vor? Ein solcher wäre nämlich eine sehr herbe politische und wirtschaftliche Niederlage des Euro-Raums. Eine Niederlage über die GR jedenfalls keine eigene Entscheidung treffen wird.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Ich sehe das Problem bei der obigen Formulierung im Teil "den Banken". Von welchen Banken reden wir da? Von denen, die CDS überwiegend gekauft haben (die können mit einem Default einigermaßen leben, während sie bei einem freiwilligen Haircut zusätzlich auch noch sämtliche CDS auf 0% abschreiben, also ggf. einen weitaus höheren Verlust einstecken müssen, als sie bisher in ihrer Bilanz berücksichtigt haben) oder von denen, die CDS überwiegend verkauft haben (die wollen einen Default natürlich verhindern, weil sie nur in diesem Fall die CDS bedienen müssen)?

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billy-the-kid

Mein posting vom 31.10.2011 muss ich doch gleich mal aktualisieren:

 

70-80% Haicut für alle Gläubiger, danach hat der Schrecken ein Ende.

 

Muss gleich ein Fläschchen Roten aufmachen! P.S. Und ich muss mich nicht länger aufregen über: Ungleichbehandlung der Gläubiger, Ausfallversicherungen greifen nicht,...

 

 

Muss jetzt heißen: 80-95% Haircut für alle Gläubiger,...(Rest bleibt gleich).

 

Ich will doch sehr hoffen, dass EU und IWF nicht weiter das Geld der Steuerzahler veruntreuen, indem sie z.B. die März-Anleihe ablösen. Zumindest die Amerikaner dürften etwas dagegen haben, europäische sozialistische Staaten (aus deren Sicht) weiter zu subventionieren.

 

Und die Banken hatten inzwischen Gelegenheit, sich zu wappnen für das "Kreditereignis".

 

Kurse über 10% (alle Laufzeiten) sind folglich ganz hervorragende Kurse. Zum Verkauf!

 

Grüße,

billy-the-kid

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powerschwabe

Heute bricht der Kurs der Anleihe die zum 20.03.2012 ausläuft um 10% ein. Neue Nachrichten?

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WOVA1

Neue Wasserstandsmeldungen aus Athen - laut Diba-News

 

Die Verhandlungen in Griechenland mit den privaten Gläubigern über den dringend benötigten freiwilligen Schuldenschnitt gehen offenbar in die Endphase. Ministerpräsident Lucas Papademos "wird möglicherweise am Donnerstagabend eine Erklärung im Fernsehen abgeben", sagte ein Sprecher des griechischen Regierungschefs der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag. Zuvor werde er mit den Chefs der Parteien zusammenkommen, die seine Regierung unterstützen. Anschließend werde er den Chef des Internationalen Bankenverbandes IIF, Charles Dallara, treffen, hieß es

 

Die Hoffnung, dass endlos verhandelt wird und damit die A0T6US doch zu 100% zurückgezahlt wird,

könnte daher schwinden.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

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cimgh
· bearbeitet von cimgh

Von Assenagon (Felsenheimer) sehr gute (aber lange) Ausführungen:

 

Credit Newsletter 01-2012: The Final Countdown

www.assenagon.com => Aktuelles Research

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Archimedes
Gläubiger sollen auf bis zu 70 Prozent verzichten

Die Verhandlungen um einen griechischen Schuldenschnitt stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters erklärten sich die privaten Gläubiger des Landes bereit, auf 65 bis 70 Prozent ihrer Forderungen zu verzichten.

 

...

Sicher scheint, dass es zu einem Tausch alter Staatsanleihen gegen neue kommen wird. "Die neuen Anleihen werden wahrscheinlich eine 30-jährige Laufzeit haben und eine tilgungsfreie Zeit von zehn Jahren", zitiert Reuters den ungenannten Bankenvertreter. Die Zinsen sollen im Laufe der Jahre schrittweise steigen und im Schnitt im Bereich von vier Prozent liegen..

...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,810393,00.html

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn
Gläubiger sollen auf bis zu 70 Prozent verzichten

Die Verhandlungen um einen griechischen Schuldenschnitt stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters erklärten sich die privaten Gläubiger des Landes bereit, auf 65 bis 70 Prozent ihrer Forderungen zu verzichten.

 

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Sicher scheint, dass es zu einem Tausch alter Staatsanleihen gegen neue kommen wird. "Die neuen Anleihen werden wahrscheinlich eine 30-jährige Laufzeit haben und eine tilgungsfreie Zeit von zehn Jahren", zitiert Reuters den ungenannten Bankenvertreter. Die Zinsen sollen im Laufe der Jahre schrittweise steigen und im Schnitt im Bereich von vier Prozent liegen..

...

http://www.spiegel.d...,810393,00.html

 

Und folgende Kommentare gibt es dazu ....

 

Wären da 120 % nicht besser? Also auf Schulden verzichten + Gutschrift für weitere 20 % des Schuldenwertes? Denn die Geld-Spekulanten haben in den Jahren am Thema "GR" nicht zu knapp verdient. Und GR. wäre schlagartig solvent und die EU müsste über nichts mehr diesbezüglich "nachdenken" (Rettungsschirme etc.).Und wenn D. schon für Staats-Kredite einen "Negativ-Zins" erhält, warum GR nicht einen Bonus für den feierlichen Verzicht auf Rückzahlung aller Verpflichtungen?

 

Editgrund: Format-Chaos im Zitat

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Nudelesser

Die Verhandlungen um einen griechischen Schuldenschnitt stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters erklärten sich die privaten Gläubiger des Landes bereit, auf 65 bis 70 Prozent ihrer Forderungen zu verzichten.

 

...

Sicher scheint, dass es zu einem Tausch alter Staatsanleihen gegen neue kommen wird. "Die neuen Anleihen werden wahrscheinlich eine 30-jährige Laufzeit haben und eine tilgungsfreie Zeit von zehn Jahren", zitiert Reuters den ungenannten Bankenvertreter. Die Zinsen sollen im Laufe der Jahre schrittweise steigen und im Schnitt im Bereich von vier Prozent liegen..

 

Bin gespannt, ob die heute erwartete Einigung mehr ist als ein Stück Papier. Mir gefällt folgender Kommentar dazu:

 

So it looks like we should get an announcement sometime today about the proposed Greek PSI deal. Yes, proposed, not finalized. Asides from the obvious fact that there will be limited or no documentation for the deal, we still have no clue who has agreed to what.

 

As far as I can tell, no one has given the IIF negotiators any binding power. Obviously some of the institutions that the IIF negotiators are associated would have trouble not approving the "deal", but how many bonds do they really represent?

 

I think this will be a relatively small portion of bondholders and then the real game begins. The carrot and stick that the EU and ECB can use with other holders and the desire to maximize profits (or minimize losses) on the other side. So far, this news seems to be acting inversely to the "downgrades" price action, as early front-running is meeting sell the news.

 

If the terms of the deal being leaked are true, it will be extremely interesting to see what other countries do. Not only will Greece receive a 50% notional reduction (except from the ECB and other "public" holders), but they will get very long dated money at very low rates. Who woundn't want that? Why should Spain both going through semi-legitimate auctions when Greece can get longer dated money at lower rates? Why should Portugal or Hungary bother with painful steps to reduce debt when the alternative is spend more, reduce debt via restructuring, and get lower rates on that reduced debt?

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Das wurde doch schon immer gesagt. Wenn es so leicht ist, dass ein Staat sich seinen Zahlungsverpflichtungen entzieht, warum sollten dann Staaten überhaupt Schulden zurückzahlen? Warum sollte in Zukunft irgendjemand Gr sein Geld leihen ?? Und sebstverständlich werden andere jetzt auch auf diesen bequemen Weg verfallen.

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Archimedes

Das wurde doch schon immer gesagt. Wenn es so leicht ist, dass ein Staat sich seinen Zahlungsverpflichtungen entzieht, warum sollten dann Staaten überhaupt Schulden zurückzahlen? Warum sollte in Zukunft irgendjemand Gr sein Geld leihen ?? Und sebstverständlich werden andere jetzt auch auf diesen bequemen Weg verfallen.

 

Niemand wir Griechenland nochmal eigenes Geld leihen.

Eine seriöse Umschuldung wären 20 Jahre Laufzeitverlängerung bei 100% Nominalwert gewesen.

Dazu 7 Jahre keine Zinsen, 7 Jahre 4,5% und 6 Jahre 6,5%.

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checker-finance

Das wurde doch schon immer gesagt. Wenn es so leicht ist, dass ein Staat sich seinen Zahlungsverpflichtungen entzieht, warum sollten dann Staaten überhaupt Schulden zurückzahlen? Warum sollte in Zukunft irgendjemand Gr sein Geld leihen ?? Und sebstverständlich werden andere jetzt auch auf diesen bequemen Weg verfallen.

Das müsste ja dann spätestens Montag an den Kursen portugiesischer Anleihen ablesbar sein.

 

M. E. Hätte den Gläubigern noch 50% endlosanleihe mit step up Kupon gedeckt durch illiquide Assets des GR Staats zugestanden werden müssen. So kann GR offen mit dem gesamten Vermögen als Schonvermögen durch die Insolvenz.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf
Niemand wir Griechenland nochmal eigenes Geld leihen.

Eine seriöse Umschuldung wären 20 Jahre Laufzeitverlängerung bei 100% Nominalwert gewesen.

Dazu 7 Jahre keine Zinsen, 7 Jahre 4,5% und 6 Jahre 6,5%.

Wer sagt, dass die angestrebte Regelung nicht sehr ähnlich aussieht? Mit welcher Rendite wäre der Barwert denn abzuzinsen? Und wie ist denn der "durchschnittliche Zins von 4%" zu verstehen - mit oder ohne der "zinsfreien Phase"? Dein Beispiel von (7 * 0) + (7 * 4,5) + (6 * 6,5) ergibt einen Durchschnittswert über 20 Jahre von gerade mal 3,525%.

 

Und der Nominalwert muss überhaupt nicht geschnitten werden - schau Dir die argentinischen Pars mit Laufzeit bis 2038 an, die derzeit einen Marktwert von 30% haben. Bei denen ist der Nominalwert auch vollständig erhalten geblieben (allerdings bei einem durchschnittlichen Zins, der um die 2,5% liegen dürfte).

"Moralisch" wäre ein niedrigerer Zins für einige Investoren wahrscheinlich sogar eher "erträglich" (weil man am Laufzeitende "sein Kapital komplett zurück erhält" ;-) als ein sofortiger Kapitalschnitt um 20%, der in der "21%-Regelung" vom vergangenen Sommer in einer der vier Varianten enthalten war. Andererseits wäre ein Kapitalschnitt notwendig, um der Öffentlichkeit wahrheitsgemäß vermelden zu können, dass durch die Umschuldung der offizielle Verschuldungsgrad tatsächlich sofort gesenkt wurde... hm. Wahrscheinlich ist es am besten, beides anzubieten und die Investoren wählen zu lassen, um ihnen zumindest die Illusion einer Einflussnahme zu gewähren. Den tatsächlichen Grad der Schuldenreduktion kann man nach der Durchführung des Umtauschs ja immer noch berechnen.

 

Was ich an der skizzierten Regelung auf jeden Fall gut finde, das ist die Einsicht, dass die Mini-Stufen des Vorschlags vom vergangenen Sommer (wo die Zinsen bei 4% losgehen sollten) Murks war. Mit zehn Jahren zinsfreier Phase hätte ich nicht gerechnet; eine symbolische Zinszahlung von ca. 0,5% alle 6 Monate als Anfangswert, um die Zahlungsbereitschaft in regelmäßigen Abständen zu verifizieren (damit Griechenland seinen Ruf Rate für Rate wieder aufbessern kann), wäre auch okay gewesen (das Argentinien-Modell eben). Jetzt fehlt nur noch, dass die Laufzeit nicht schlagartig endet, sondern die Rückzahlung in Raten über 5-10 Jahre hinweg erfolgt, dann wären die neuen Bonds zumindest handwerklich in Ordnung.

Richtig finde ich auch, dass ein Teil der Zahlungen an die Entwicklung des BIP gekoppelt werden soll. Im Fall Argentiniens haben wir gesehen, wie heftig man sich da verschätzen kann: Als die "Kicker"-Papiere erstmals separat handelbar wurden, hatten sie einen Kurs von knapp über 4%; seit dem haben sie bereits 11% an Zinsen ausgeschüttet und einen Kurs von 12% erreicht, was den Wert der Umtausch-Anleihen um mehr als die Hälfte nach oben korrigiert hat.

 

 

Das Spannendste an dieser angedeuteten Einigung ist aber: Reicht das jetzt, um die "restlichen Privaten" ihren "free lunch" ungehindert einsacken zu lassen? Darum ging es doch zuletzt vor allem: Wenn die Banken nicht noch mehr abschreiben, dann wollte Griechenland in Insolvenz gehen, damit dann auch wirklich 100% seiner Verschuldung von einem dann auszuhandelnden Haircut betroffen wäre.

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AlbertEinstein

Mit zehn Jahren zinsfreier Phase hätte ich nicht gerechnet;

 

Jetzt fehlt nur noch, dass die Laufzeit nicht schlagartig endet, sondern die Rückzahlung in Raten über 5-10 Jahre

 

Ich denke nicht das "Grace-Period" hier wirklich "zinsfreie" Phase bedeutet, sondern eben die Zeit bevor die Rückzahlung in Raten beginnt, also wie im Argentinischem Modell.

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BenGunn

Das Spannendste an dieser angedeuteten Einigung ist aber: Reicht das jetzt, um die "restlichen Privaten" ihren "free lunch" ungehindert einsacken zu lassen? Darum ging es doch zuletzt vor allem: Wenn die Banken nicht noch mehr abschreiben, dann wollte Griechenland in Insolvenz gehen, damit dann auch wirklich 100% seiner Verschuldung von einem dann auszuhandelnden Haircut betroffen wäre.

 

Das war/ist "die Frage", die die Micro-Anleger umtrieb/treibt.

 

Wer sind die "restlichen Privaten"? Sollte an den Anleihen-Bedingungen etwas geändert werden oder kommen bei den Engländern die CAC zur Anwendung, greifen die Ausfallversicherungen. Sollen/können/müssen sich CDS-Inhaber darüber befriedigen, sind die Micros bei 70% Ausfall, wenn sie an der Umschuldung teilnehmen dürfen. Gibt es also einen "weichen Default" oder nicht? Irgendwo etwas durchgesickert? - Wer CDS hat, wirft sie jedenfalls nicht bei futuristischen 30% in den Papierkorb.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf
Ich denke nicht das "Grace-Period" hier wirklich "zinsfreie" Phase bedeutet, sondern eben die Zeit bevor die Rückzahlung in Raten beginnt, also wie im Argentinischem Modell.
Dann müsste die Rückzahlung über 20 Jahre laufen, denn die Laufzeit der Anleihen soll ja 30 Jahre betragen.

 

Ich halte 10 Jahre ohne Zinszahlungen auch für gar keine schlechte Idee (je weniger Zinsen am Anfang, desto eher besteht die Chance, dass Griechenland einen Haushaltsüberschuss schaffen und diesen dazu verwenden könnte, einen Teil der Anleihen vom Markt zu kaufen - Argentinien hat sich dazu sogar vertraglich verpflichtet IIRC) - ich bin bloß etwas überrascht, dass die Banken darin eingewilligt haben sollen.

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Chris89

Wenn man eine CAC-Klausel nun doch noch einführt, dann muss die EZB auch mit umschulden. Sollte sie das aus irgendwelchen Gründen nicht müssen, dann behandelt man gleichrangige Gläubiger unterschiedlich aufgrund ihres Status. Das wird Klagen geben ohne Ende und das berechtigter Weise.

Und solange die EZB nicht mit macht, denke ich nicht einmal im Traum daran mein Exposure freiwillig zu wandeln. Wo kommen wir den hin, wenn private Banken/Versicherungen "freiwillig" umschulden müssen und die EZB fette Gewinne einfahren darf obwohl sie depperterweise für 60Milliarden Euro Griechenbonds gekauft hat.

Aber sollte die EZB mitmachen, denke ich gerne mal darüber nach.

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Griechenland soll sich arm gerechnet haben

 

Schwere Vorwürfe: Griechenland soll unter Giorgos Papandreou seine Defizit-Zahlen für 2009 gefälscht und so den Gang unter den Rettungsschirm erzwungen haben.

Griechenlands oberster Finanzstaatsanwalt Grigoris Peponis hat eine Klage gegen Ex-Regierungschef Giorgos Papandreou und Ex-Finanzminister George Papaconstantinou sowie gegen "weitere involvierte Mitglieder der Pasok-Regierung" ans Parlament weitergeleitet. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus".

 

Wundert das noch irgendjemanden? cool.gif

 

 

Klage gegen Ex-RegierungschefPapandreou soll Defizit gefälscht haben... Klage gegen Ex-Regierungschef: Papandreou soll Defizit gefälscht haben - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/klage-gegen-ex-regierungschef-papandreou-soll-defizit-gefaelscht-haben_aid_705170.html

 

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NewBroker
Wenn man eine CAC-Klausel nun doch noch einführt, dann muss die EZB auch mit umschulden. Sollte sie das aus irgendwelchen Gründen nicht müssen, dann behandelt man gleichrangige Gläubiger unterschiedlich aufgrund ihres Status. Das wird Klagen geben ohne Ende und das berechtigter Weise.

Und solange die EZB nicht mit macht, denke ich nicht einmal im Traum daran mein Exposure freiwillig zu wandeln.

 

Das nachträgliche Einfügen einer CAC in Anleihen, die nach griechischem Recht aufgesetzt wurden, würde einen harten Default darstellen.

 

Nicht nur die EZB muss dann mit umschulden, sondern auch die griechischen Banken und die griechischen Pensionsfonds.

 

Für die griechischen Banken würde dies die Pleite bedeuten und die griechischen Renten würden mindestens halbiert.

 

Insofern wirken diese "Drohungen" aus Athen, die Gesetze einseitig zu ändern, irgendwie verzweifelt auf mich.

 

Mal ganz davon abgesehen, ob solch eine Gesetzesänderung überhaupt Bestand vor dem europäischen Gerichtshof hätte.

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Torman
· bearbeitet von Torman
Schwere Vorwürfe: Griechenland soll unter Giorgos Papandreou seine Defizit-Zahlen für 2009 gefälscht und so den Gang unter den Rettungsschirm erzwungen haben.

Griechenlands oberster Finanzstaatsanwalt Grigoris Peponis hat eine Klage gegen Ex-Regierungschef Giorgos Papandreou und Ex-Finanzminister George Papaconstantinou sowie gegen "weitere involvierte Mitglieder der Pasok-Regierung" ans Parlament weitergeleitet. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus".

Das heißt aber keineswegs, dass Griechenland nun solvent wäre. Die Regierung Papandreou hat so viele Ausgaben wie möglich ins Jahr 2009 gebucht, um so die Schuld der alten Regierung zu geben und zugleich für 2010 einen beeindruckenden Konsolidierungserfolg (Defizitsenkung um rund 5% des BIP) vorweisen zu können. Tatsächlich haben sie das Defizit wohl nur um gut 2% des BIP gesenkt. Das war in Griechenland aber noch nie ein Geheimnis.

 

 

Nicht nur die EZB muss dann mit umschulden, sondern auch die griechischen Banken und die griechischen Pensionsfonds.

Die letzten beiden sollen schon von Anfang an mitmachen. Aber natürlich werden sie "entschädigt". Die Banken bekommen frisches Eigenkapital von der EU. 30 Mrd. sind dafür vorgesehen. Die Sozialversicherung soll staatliche Vermögenswerte als Ausgleich erhalten.

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NewBroker
Die letzten beiden sollen schon von Anfang an mitmachen. Aber natürlich werden sie "entschädigt". Die Banken bekommen frisches Eigenkapital von der EU. 30 Mrd. sind dafür vorgesehen. Die Sozialversicherung soll staatliche Vermögenswerte als Ausgleich erhalten.

 

Ja, das gilt für den freiwilligen Haircut.

Bei einem harten Default auch noch frei Schnauze bestimmte Gläubiger zu entschädigen und andere nicht, dürfte für den griechischen Staat etwas schwierig zu erklären sein.

 

Das wäre ja endgültig rechtsfreier Raum. Dann legt man zukünftig sein Geld besser in Gazprom-Aktien an, weil Putin vertrauenswürdiger ist.

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Torman

Ja, das gilt für den freiwilligen Haircut.

Bei einem harten Default auch noch frei Schnauze bestimmte Gläubiger zu entschädigen und andere nicht, dürfte für den griechischen Staat etwas schwierig zu erklären sein.

Der muss da gar nichts erklären. Das Geld für die Banken kommt von der EU und bei der Sozialversicherung ist es ein Fall von linke Tasche rechte Tasche.

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NewBroker

Also wenn ich mich nicht irre, hat Griechenland mit Deutschland einen Vertrag zum gegenseitigen Schutz der Kapitalanlagen unterschrieben.

 

http://www.unctad.org/sections/dite/iia/docs/bits/germany_greece_gr.pdf

 

Artikel 1 (2)

Kein Vertragsstaat darf Kapitalanlagen, die im Eigentum oder unter dem Einfluß von Staatsangehörigen oder Gesellschaften des anderen Vertragsstaates stehen, in seinem Hoheitsgebiet ungünstiger behandeln als gleichartige Kapitalanlagen der eigenen Staatsangehörigen und Gesellschaften oder gleichartige Kapitalanlagen von Gesellschaften dritter Staaten.

 

Artikel 3 (2)

Kapitalanlagen von Staatsangehörigen und Gesellschaften eines Vertragsstaates dürfen im Hoheitsgebiet des anderen Vertragsstaates nur zum allgemeinen Wohl und gegen Entschädigung enteignet werden. Die Entschädigung muß dem Wert der Kapitalanlagen entsprechen, ... Über die Rechtmäßigkeit der Enteignung und die Höhe der Entschädigung muß in einem ordentlichen Gerichtsverfahren entschieden werden können.

 

Ich denke schon, daß Griechenland in diesem Falle interessante Fragen beantworten muß, wenn es nicht zig internationale Verträge brechen will!

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