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889 Stimmen

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Archimedes

Blome von der Bild-Zeitung erklärt, wie der Hebel für den ESFS funktioniert ab 3:13

 

Der Mann hat übrigens VWL studiert... Heimatland, Heimatland. :blink:

 

@Blomes Elefanten, ich hab schon einen rosa Elefanten gesehen, der Trompete spielen kann.

Die berühmten weißen Elefanten sind nämlich in Wirklichkeit eher rosa und die Trompete haben sie eingebaut.:P

 

 

Ansonsten kann ich nur davor warnen zuviel Kommentare von Journalisten, Politikern und Lobbyisten zu lesen,

das verstellt den Blick auf die Fakten.

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NewBroker

Hab ich oder der gute Mann aus dem Video das jetzt falsch verstanden? Irgendwie ist das was der erzählt nicht das, was die machen wollen oder?

 

http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_54/DE/Wirtschaft__und__Verwaltung/Europa/Der__Euro/Stabilitaet/Stabilisierung-des-Euro/20110908__EFSF-BT.html?__nnn=true

 

Die EFSF ist befugt, bis zu 440 Mrd. Euro Kredite weiterzureichen. Dies nennt man effektives Kreditvergabevolumen. Um die Kredite selbst aufnehmen und weiterreichen zu können, muss die EFSF am Kapitalmarkt Sicherheiten garantieren. Diese Sicherheiten wurden ursprünglich bei 120 Prozent angesetzt und werden als Übersicherung bezeichnet. Eine solche Übersicherung ist nötig, damit die EFSF günstige Zinsen am Markt bekommt. Kreditvergabevolumen und Übersicherung zusammengenommen sind das Garantievolumen bzw. legen den maximalen Garantierahmen, den die Euro-Mitgliedstaaten bereitzustellen haben, fest.

WAS WIRD AN DER EFSF GEÄNDERT?

 

Die Erfahrung der letzten Monate hat gezeigt, dass die EFSF gestärkt werden muss, um flexibler und effektiver agieren zu können.

 

So reichte beispielsweise die Übersicherung nicht aus, um weiterhin günstige Zinsen garantieren zu können. Deshalb muss die EFSF den Übersicherungsbetrag von 120 auf 165 Prozent erhöhen, um auch tatsächlich über ein effektives Kreditvergabevolumen von 440 Mrd. Euro verfügen zu können.

 

20100512__Grafik,templateId=rawScaled,property=default,height=762,width=693.jpg

 

Man beachte übrigens, daß die Garantien der Euro-Länder 780 Milliarden betragen und nicht wie uns durch die meisten Medien weisgemacht wird nur 440 Milliarden Euro. Die 440 Milliarden sind das Kreditvergabevolumen des ESFS, was mich als Steuerzahler in D weitaus weniger interessiert als die Garantierahmen in D -> 211 Milliarden Euro.

 

So, und da ich nicht alles vorkauen will, stellt Euch selbst die Frage, was wohl mit Erhöhung des "Hebels" gemeint ist. ;)

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Archimedes

Man beachte übrigens, daß die Garantien der Euro-Länder 780 Milliarden betragen und nicht wie uns durch die meisten Medien weisgemacht wird nur 440 Milliarden Euro. Die 440 Milliarden sind das Kreditvergabevolumen des ESFS, was mich als Steuerzahler in D weitaus weniger interessiert als die Garantierahmen in D -> 211 Milliarden Euro.

 

So, und da ich nicht alles vorkauen will, stellt Euch selbst die Frage, was wohl mit Erhöhung des "Hebels" gemeint ist. ;)

 

EFSF, steht doch oben ! :P

 

Die EFSF Diskussion ist übrigens auch eine Nebelkerze.

Die Diskussion um Griechenland, die Griechenlandhilfe ( Rettungspaket ), den EFSF und den ESM sind Diskussionen des vergangenen Jahres.

Die richtige Musik spielt zur Zeit bei der EZB.

Aufgrund der Stimmenverteilung dort werden die deutschen Vertreter überstimmt.

Daher werden seit ca. 6 Wochen auf Teufel komm raus italienische Staatsanleihen aufgekauft.

Das Volumen aller aufgekauften Staatsanleihen nähert sich langsam den 200 Mrd..

Dazu kommen noch weitere 170 Mrd. Kassenkredit der Deutschen Bundesbank an Italien, der Fachbegriff fällt mir gerade nicht ein.

Jedenfalls belaufen sich diese Verrechnungsansprüche jetzt auf über 400 Mrd.

Nach den Zahlen des letzten Monats hat sich der Markt aus der Zeichnung neuer italienischer Anleihen bereits zurückgezogen,

lediglich italienische Banken sind involviert, denn diese sind ohnehin unrettbar investiert.

Die Folge für die nächsten Monate, wenn nicht Jahre, die EZB wird ca. 500 Mrd. italienischer Staatsanleihen,

im Schnitt 50 Mrd. pro Monat aufkaufen müssen, weil Italien auf keinen Fall umgeschuldet werden kann.

Die monitäre Staatsschuldenfinanzierung ist daher eigentlich bereits unausweichlich.

Ein Strategiewechsel wäre deshalb dringend empfohlen,

eine Verankerung von 0% Defizit Schuldenbremsen in den Verfassungen,

mit Übergangsfristen, könnte evtl. noch durchgesetzt werden.

Oder kurz, in dem Moment wo wir zugelassen haben, dass die EZB innerhalb von nur 1,5 Monaten 300 Mrd. Euro an Italien weitergereicht hat,

hatten wird verloren und die Südstaaten gewonnen.

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CHX

Dazu kommen noch weitere 170 Mrd. Kassenkredit der Deutschen Bundesbank an Italien, der Fachbegriff fällt mir gerade nicht ein.

 

Target2 ist wohl gemeint.

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Karl Napf
Hab ich oder der gute Mann aus dem Video das jetzt falsch verstanden? Irgendwie ist das was der erzählt nicht das, was die machen wollen oder?
Ich denke schon, dass er das richtig verstanden hat:

 

http://www.welt.de/p...-dem-Hebel.html

 

Wenn ein Investor bei einem Staat, sagen wir mal Italien, einen Schuldenschnitt von 30% befürchtet (weil Italien dadurch auf das Schuldenniveau von Deutschland käme) und deshalb keine italienischen Staatsanleihen zu 5% Rendite kaufen will, dann wäre eine Versicherung der ersten 20% eines eventuellen Haircut immerhin eine Reduzierung des erwarteten Investorenrisikos auf nur noch zwei Jahreskupons, würde das Risiko des Investors also um zwei Drittel senken. Wenn dies dann die Investoren tatsächlich dazu ermutigt, Anleihen des entsprechenden Staates weiterhin zu kaufen, dann muss dieser Staat nicht zu 100% vorfinanziert werden (wie bei Griechenland, Irland, Portugal geschehen). Dass der Haircut eventuell auch höher als 30% ausfallen könnte, ist und bleibt das Risiko des Investors.

Der konkrete Hebel ist dabei der Kehrwert des versicherten Anteils der betroffenen Anleihen: Wenn im Falle Italiens 20% des Nominalbetrags versichert würden, dann könnte der EFSF fünf Mal so viel Nominalwert versichern, wie er mit demselben Kapital direkt kaufen könnte. Selbst gegenüber der Alternative, im Kurs gefallene Anleihen vom Markt zu kaufen (z. B. zu einem Kurs von ca. 70% bei eingepreisten 30% Haircut) wäre die Versicherungslösung noch ein Hebel von 3,5. Je geringer der Versicherungsanteil (also je geringer der zu erwartende Haircut, denn beide müssen in einem für den Marktteilnehmer akzeptablen Verhältnis stehen, sonst bewirkt die Versicherung nichts), desto höher der Hebel. Deshalb funktioniert das Verfahren auch nicht für Griechenland, denn bei einem im Markt eingepreisten Haircut von um die 60% liegt der Hebel hier nur noch bei ca. 1,5. Anders sieht die Sache etwa bei Irland aus, wo eine Versicherung der ersten 20% die Platzierung irischer Neuemissionen bereits in 2012 womöglich wieder attraktiv machen könnte.

 

Der Vorteil der Hebelung ist also, dass das Kapital des EFSF tatsächlich in vollem Umfang eingesetzt werden kann; derjenige Teil des Kapitals, der nicht von einem Haircut betroffen ist, liegt nämlich bisher ohne tatsächliche Wirkung nur im Fondsvermögen herum, weshalb der Fonds auf ein erschreckendes Volumen aufgeblasen werden müsste, um einen Staat wie Italien durch direkte Vorfinanzierung seiner Anleihen a la Irland/Portugal abzusichern.

 

Der Nachteil ist allerdings, dass der Hebel tatsächlich auch nach hinten los gehen kann. Hätte der EFSF ein Volumen von 2 Billionen Euro, müsste Italien vorfinanzieren und anschließend einen Haircut von 20% hinnehmen, dann wären 400 Milliarden Euro weg; hat der EFSF jedoch "nur" ein Volumen von 780 Milliarden Euro, würde italienische Anleihen zu 20% gegen einen Haircut versichern und der Versicherungsfall träte ein, dann wären auch 400 Milliarden weg, die dann aber 51% des EFSF-Vermögens ausmachen würden. Deshalb steigt durch die Hebelung zwar nicht die Summe, für die Deutschland garantiert, aber sehr wohl das Risiko eines Totalverlustes dieses Beitrags.

 

Ein weiterer Effekt der Versicherungslösung ist, dass sie den EFSF relativ unabhängig gegen die Höhe eines tatsächlichen Haircut eines von ihm versicherten Staates macht.

Bisher ist es ja so, dass die diversen Rettungsschirme zunächst einmal Anleihen der zu rettenden Staaten aufkaufen und damit selbst ins Risiko gehen; je mehr Anleihen sie aufgekauft haben, umso stärker sind sie selbst von einem anschließenden allgemeinen Haircut betroffen, sind also bestrebt, die Haircut-Quote auf ein Minimum zu begrenzen. Damit haben sie aber entgegengesetzte Interessen zu denen des verschuldeten Staates, der seinerseits eine möglichst hohe Entlastungsquote durch den Haircut anstreben wird.

Im Falle der Versicherungslösung liegt das Risiko einer höheren Haircut-Quote ausschließlich bei den Käufern der versicherten Anleihen: Ob der Haircut im obigen Italien-Beispiel 30% oder 40% beträgt, das kostet den EFSF keinen Euro mehr, aber den Investor zwei zusätzliche Jahreskupons. Also wären bei einer Versicherungslösung sowohl der Versicherer (dessen Einsatz bereits verloren ist) als auch der betroffene Staat an einem hohen Haircut interessiert (damit die Entlastung des Staates hoch genug ausfällt, um diesem ein wieder dauerhaft tragfähiges Modell zu ermöglichen).

Gleichzeitig ist dies allerdings eine Achillesferse des Modells: Wenn die Investoren sich bewusst sind, dass in diesem Fall der schwarze Peter alleine bei ihnen läge, dann werden sie eine so hohe Versicherungsquote fordern, dass der Rettungsfonds das Eintreten des Versicherungsfalls auch wirklich zu verhindern versucht.Dies wiederum reduziert die Hebelwirkung der Versicherung. Dennoch würde der Hebel deutlich höher als 1 bleiben.

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Archimedes
Banken torpedieren Gipfel-Einigung

Die EU-Spitzen wollen das Griechenland-Problem mit einem drastischen Schuldenschnitt entschärfen. Dafür muss jedoch eine Einigung mit den Banken gefunden werden. Diese sperren sich gegen eine höhere Beteiligung.

http://www.handelsbl...ng/5589596.html

 

Was eine Überraschung...

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Dahu

Bisher scheint die Hold-out Strategie noch aufzugehen.

Weiterhin wird von einem freiwilligen Schuldenschnitt gesprochen...

 

Bin mal gespannt wie sich die Banken im Laufe der Woche äußern werden. So ganz glaub ich nicht dran, dass der Kuhandel zwischen Politik und Banken aufgeht.

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NewBroker

Man sollte in dem ganzen Gezerre auch die Rating-Agenturen nicht vergessen, die einen "substanziellen Schuldenerlass" für Griechenland wahrscheinlich als Default bewerten werden.

 

 

http://www.banklupe.de/news/papademos-griechischer-regierungsberater-fuerchtet-schuldenschnitt-29034/

 

Zahlungsausfall: US-Ratingagenturen würden auf neuerlichen Schuldenschnitt wohl mit default-Rating reagieren

 

 

Ein 50-prozentiger Schuldenschnitt würde laut Papademos mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Zahlungsausfall (default) gewertet und könnte so die aktuelle Staatsschuldenkrise wieder zu einer Staatsschulden-, Banken- und Finanzsystemkrise ausweiten.

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Archimedes

Man sollte in dem ganzen Gezerre auch die Rating-Agenturen nicht vergessen, die einen "substanziellen Schuldenerlass" für Griechenland wahrscheinlich als Default bewerten werden.

 

 

http://www.banklupe....nschnitt-29034/

 

Zahlungsausfall: US-Ratingagenturen würden auf neuerlichen Schuldenschnitt wohl mit default-Rating reagieren

 

 

Ein 50-prozentiger Schuldenschnitt würde laut Papademos mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Zahlungsausfall (default) gewertet und könnte so die aktuelle Staatsschuldenkrise wieder zu einer Staatsschulden-, Banken- und Finanzsystemkrise ausweiten.

 

Und das zurecht.

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Gottfried1111

Dann sollte Griechenland vielleicht besser seinen offiziellen Staatsbankrott erklären wie damals Argentinien? Dann können sich die Privatgläubiger in einer Initiative mit gemeinsam bezahlten Rechtsanwälten zusammen setzen, um entsprechende Vollstreckungstitel gegen griechisches Staatseigentum und gegen griechische Zahlungsansprüche zu erwirken, wie es ja auch bei Argentinien der Fall war. Zum Beispiel eine Vollstreckung gegenüber den EU-Hilfsleistungen für Griechenland, eine Übertragung griechischer Steueransprüche gegenüber den Steuerhinterziehern im Ausland auf die Gläubiger usw.

 

Griechenland ist ja hauptsächlich wegen der Unfähigkeit pleite, weil es wegen einer unfähigen Regierung und korrupten Verwaltung noch nicht einmal weiß, welche Unternehmen und Grundstücke dem Staat gehören. Das ist ja der Irrsinn. Es sind Grundstücke, Firmen und Zahlungsansprüche, die bei einem Staatsbankrott den Gläubigern gehören. Auch wenn es Jahre dauern könnte, das vor europäischen Gerichten durchzusetzen, wäre der Rechtsanspruch bei einer Staatspleite auf Auskunft über das verbleibende Staatsvermögen unabweisbar, ebenso die Möglichkeiten der Gläubiger, dieses dann zu verkaufen.

 

Als der Staat Griechenland beim Verkauf dieser Anleihen deren Rückzahlung schriftlich garantiert hat, hat er einen Vertrag mit den Käufern abgeschlossen. Wenn er die Staatspleite erklären würde, hätten die Käufer das Recht auf Auskunft über das Staatsvermögen und auf dessen Übertragung auf die Gläubiger.

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Anleger Klein

Für den ein oder anderen mag das vielleicht nach Irrsinn klingen, aber einfach mal die Frage in die Runde an die Halter griechischer Anleihen und solche die es werden wollen: Was werden die Kurse die Woche machen? Hat jemand eine funktionierende Glaskugel? Kann ein Einstieg (evtl. nur für wenige Tage) lohnen?

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Für den ein oder anderen mag das vielleicht nach Irrsinn klingen, aber einfach mal die Frage in die Runde an die Halter griechischer Anleihen und solche die es werden wollen: Was werden die Kurse die Woche machen? Hat jemand eine funktionierende Glaskugel? Kann ein Einstieg (evtl. nur für wenige Tage) lohnen?

Der Default ist weitgehend eingepreist. Sollte er also kommen, hat das nur begrenzte Auswirkungen. Außerdem sind CDS und Shortstrategien für den Privatinvestor nicht leicht umzusetzen.

 

Falls die "Große Griechenrettung am Mittwoch" kommt, würden die Kurse natürlich stark steigen. Die Wahrscheinlichkeit sehe ich aber ungefähr genauso hoch, wie den Millionengewinn in "Lotto am Mittwoch". Ehrlich: Wer die bisherige Inkompetentzkompensationskompetenz (um mal einen Begriff aus der Philosophie zu okkupieren) unserer Politiker betrachtet, kann kaum auf eine schnelle Lösung hoffen.

 

Ich halte meine Griechenanleihen noch, weil ich eine Fortdauer der Hängepartie als ganz und gar nicht unwahrscheinlich ansehe und 2012 die meisten fällig werden. Allerdings stocke ich - trotz hoher Renditeversprechungen - nicht auf. Eher versuche ich, andere Papiere abzugreifen, die mit runtergeprügelt wurden, die aber einen Griechendefault überstehen sollten.

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H.B.

Ehrlich: Wer die bisherige Inkompetentzkompensationskompetenz (um mal einen Begriff aus der Philosophie zu okkupieren) unserer Politiker betrachtet, kann kaum auf eine schnelle Lösung hoffen.

 

 

So seh ich das auch.

 

 

Hier ein Blick auf den letzten EU-Krisengipfel:

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powerschwabe

Wenn man nun z.B. die GR0110021236 die zum März ausläuft zu einem Kurs von 50% kauft und das ganze bis März gut geht erhalte ich doch 100% + 4,3% Zins. Oder ist meine Rechnung falsch?

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Wenn man nun z.B. die GR0110021236 die zum März ausläuft zu einem Kurs von 50% kauft und das ganze bis März gut geht erhalte ich doch 100% + 4,3% Zins. Oder ist meine Rechnung falsch?

Ja. Du zahlst beim Kauf die bisher aufgelaufenen Stückzinsen (ca. 2,585%). Ausserdem werden Zinsen i.d.R. annualisiert, um die Renditen vergleichbar zu machen.

 

Übersicht Griechenanleihen Börse Stuttgart

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Archimedes
· bearbeitet von Archimedes

Für den ein oder anderen mag das vielleicht nach Irrsinn klingen, aber einfach mal die Frage in die Runde an die Halter griechischer Anleihen und solche die es werden wollen: Was werden die Kurse die Woche machen? Hat jemand eine funktionierende Glaskugel? Kann ein Einstieg (evtl. nur für wenige Tage) lohnen?

 

Betrachtet man die griechische Anleihen, wie bei Pferdewetten oder Pokerspielen, dann sind die Chancen auf Gewinn recht hoch.

Der Preis für die März Anleihe ist zur Zeit 54%.

Man legt jetzt die Wahrscheinlichkeiten fest, dass es a) zu keinem Haircut kommt, B) zu 50% Haircut kommt, c) zu 60% Haircut kommt.

Dann kann man Risiko und potentiellen Gewinn ins Verhältnis setzen.

 

Ein nochmal vereinfachtes Beispiel:

Marktpreis sei 55%, es gebe nur zwei Möglichkeiten, 50% Haircut oder 100% Auszahlung.

Tritt der Haircut ein verliert man 10% des Kapitals, wenn nicht, gewinnt man 100% dazu.

D.h. man muss nur in einem von 10 Fällen gewinnen um neutral aus der Sache rauszukommen.

Folglich sollte man investieren wenn die Chance auf Auszahlung größer als 10% ist.

 

Zur Zeit sieht es für die Banken so aus, dass sie mit mindestens 90%er Wahrscheinlichkeit mit 40%+ beteiligt werden.

Es klingt wie ein großzügiger Vorschlag: Die internationalen Banken sind dazu bereit, auf 40 Prozent ihrer Forderungen an Griechenland zu verzichten, um dem überschuldeten Land zu helfen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,793542,00.html

Für den Privatanleger sehen die Chancen nicht beteiligt zu werden aber besser,

ich würde sagen satte 50%.

Der Grund ist die Aussage es solle auf jeden Fall der Default vermieden werden.

 

Es gibt noch einen weiteren Zock, dieser ist vermutlich noch sicherer.

Die Anleihen mit ~10 jähriger Restlaufzeit notieren um die 30%, der Haircut soll aber eher 50-60% werden.

Dort würde man also trotz Haircut noch einen Gewinn erzielen.

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Gottfried1111

@ Archimedes: diese Rechnung geht davon aus, dass die Anleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren nach einem 'Haircut' von 50 - 60% in 10 Jahren tatsächlich zu dem verbliebenen Rest ausgezahlt werden! Wer garantiert das? Der griechische Staat?. Nachdem uns vor wenigen Monaten zunächst ein 'Haircut' von 21% vorgerechnet wurde, dann einer von 50 bis 60%, könnte es denn dann nicht sein, innerhalb von 10 Jahren, dass zb. bei 40.000 Euro, die ursprünglich 100.000 Euro waren, ein erneuter 'Haircut' anstehen könnte, um dann aus 40.000 Euro 16.000 Euro zu machen usw. usw.?

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Archimedes

Tja, nichts genaues weiß man nicht,

aber wenn es zu dieser freiwilligen Umschuldung kommt,

dann werden die Kurse der betroffenen Anleihen wohl auf dieses Niveau, zumindest am Anfang, steigen.

Denn Banken könnten ja theoretisch niedriger stehende Anleihen aufkaufen und gegen die neuen, besicherten Anleihen eintauschen.

Wird hatten auch nach dem Juli Beschluss, innerhalb von 2 Tagen, die von uns am Wochenende berechneten Kurse erreicht.

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Torman
· bearbeitet von Torman

Es ist zur Zeit überhaupt nicht klar ab es eine Besicherung der Umtauschanleihen geben wird. Was wäre eine griechische Staatsanleihe mit 30 Jahren Laufzeit und maximal 6% Kupon wert? Man kann also deutlich mehr als 10% verlieren.

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Archimedes
· bearbeitet von Archimedes

Es ist zur Zeit überhaupt nicht klar ab es eine Besicherung der Umtauschanleihen geben wird. Was wäre eine griechische Staatsanleihe mit 30 Jahren Laufzeit und maximal 6% Kupon wert? Man kann also deutlich mehr als 10% verlieren.

 

Du bist doch Bond Experte, es gilt ein NPV von 50% für die neue Anleihe,

Diskontierungssatz und damit der Coupon müssen dementsprechend gewählt werden.

Ohne gesicherten Zerobond für den Nominalwert müsste der neue Coupon 7% sein.

 

Maßstab ist A0LMFU, 20.09.2040, Coupon 4,6%, NPV 31,8%, Diskontierung 14%

Die neue Anleihe hat einen NPV von 49%, Coupon 7%, Diskontierung 14%

 

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Karl Napf

So eine Anleihe senkt aber in keinster Weise die griechische Zinsbelastung. Wenn Griechenland durch die Umschuldung kurzfristig einen ausgeglichenen Haushalt bekommen soll, dann dürfen die neuen Langläufer nicht auch noch höhere Kupons haben als die bisher kursierenden Bonds. Es geht ja in diesem Fall um ein wirklich tragfähiges Modell und nicht mehr bloß um Zeitgewinn wie bisher.

 

Ich weise erneut darauf hin, dass die argentinischen Par-Bonds dies mit einer Stufenzins-Staffel (1,2% / 2,26% / 3,38% / 4,74%) und Tilgung in 20 Raten zu je 5% (2029-2038) wesentlich geschickter lösen. Bei 29,72% Kurs hat dieses Papier derzeit eine Rendite von 11,9% (OpenOffice/Calc XINTZINSFUSS). Irgendwas in dieser Richtung bräuchte Griechenland - im Zweifelsfalle lieber eine etwas kürzere Laufzeit und dafür niedrige/gestaffelte Kupons als eine lange Laufzeit und hohe Kupons.

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Goldhamster12

Ich habe am Freitag und auch gestern damit begonnen griechische Anleihen zuzukaufen zu Kursen unter 37.

Bei einem 855100 zu Kursen um die 32 kann man meiner Meinung nach zur Zeit nicht viel falsch machen auch wenn die Laufzeit noch relativ lange ist,

ein kurzfristiger Tradinggewinn muß allemal drin sein.

Ich spekuliere darauf das ein Schuldenschnitt von 50% kommt, sollte er doch bei 60% liegen kann ich auch noch damit leben,

und falls er wirklich "freiwillig" bei den Banken bleibt gefällt es mir um so mehr...

 

Wie Archimesdes schon sagte die Anleihen werden sich nach dem Mittwoch schnell den neuen Gegebenheiten anpassen.

 

Ich weis jetzt kommen wieder die Argumente das die Scheine eh die nächsten Jahre nicht überleben werden, aber sollte die EU einigermaßen etwas

zusammenbekommen wird es nachdem Gipfel kursmäßig erstmal ein aufatmen geben.

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wallstreetmarc

und falls er wirklich "freiwillig" bei den Banken bleibt gefällt es mir um so mehr...

 

aber ist das nicht die viel wahrscheinlichere Variante? Keiner kann doch ein Interesse haben, an Griechenland ein Exempel zu statuieren und ein Kreditereignis herbeizuführen. Das wäre ja echt der Hammer wenn es so kommen sollte.. Wer rechnet hier damit?

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Ramstein

Keiner kann doch ein Interesse haben, an Griechenland ein Exempel zu statuieren und ein Kreditereignis herbeizuführen. Das wäre ja echt der Hammer wenn es so kommen sollte.. Wer rechnet hier damit?

Wenn durch das Exempel Italien und Spanien richtig "eingenordet" werden, wäre es das für viele durchaus wert. Denn wenn Berlusconi sich an den Griechen ein Beispiel nimmt, fliegt uns die Sache richtig um die Ohren und wir sollten uns einen Gold- und Konservenvorrat anlegen.

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Keiner kann doch ein Interesse haben, an Griechenland ein Exempel zu statuieren und ein Kreditereignis herbeizuführen. Das wäre ja echt der Hammer wenn es so kommen sollte.. Wer rechnet hier damit?

Wenn durch das Exempel Italien und Spanien richtig "eingenordet" werden, wäre es das für viele durchaus wert. Denn wenn Berlusconi sich an den Griechen ein Beispiel nimmt, fliegt uns die Sache richtig um die Ohren und wir sollten uns einen Gold- und Konservenvorrat anlegen.

Dann würden auch die Banken in USA, die den berühmten Greisen zufolge die Mehrzahl der Kreditausfallversicherungen verkauft haben, angemessen beteiligt.

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