Zum Inhalt springen

  

889 Stimmen

Du hast keine Berechtigung, an dieser Umfrage teilzunehmen oder die Umfrageergebnisse zu sehen. Bitte melde dich an oder registriere dich, um an dieser Umfrage teilzunehmen.

Empfohlene Beiträge

H.B.
· bearbeitet von H.B.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-10/EU-Gipfel-Euro-Krise

 

 

Wir, die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone, haben in Verantwortung für unsere Währung und unsere gemeinsame Zukunft auf unserem Gipfeltreffen in Brüssel folgendes beschlossen:

 

1. Wir garantieren für die gesamte griechische Staatsverschuldung. Europa ist sich seiner Verantwortung in der Weltwirtschaft bewusst und wird seine Verpflichtungen erfüllen. Wir signalisieren damit, dass kein Land der Währungsunion pleitegehen wird. Wer bei uns investiert, kann sich darauf verlassen, dass Recht und Gesetz eingehalten werden. Wir haben erkannt, dass es ein Fehler war, die Privatgläubiger durch Schuldenschnitte an den Krisenkosten beteiligen zu wollen, weil sich die Krise dadurch ausgeweitet hat und andere Länder angesteckt wurden.

 

2. Wir gehen davon aus, dass Griechenland die Hälfte seiner Schulden selbst bedienen kann, den Rest – schätzungsweise 175 Milliarden Euro – übernehmen wir. Unsere Volkswirtschaften sind stark genug, um mit einer Last fertig zu werden, die einen Bruchteil der Kosten der deutschen Wiedervereinigung ausmacht, mit denen Deutschland alleine fertig wurde. Bei der Aufteilung der Schulden orientieren wir uns am Kapitalschlüssel der Europäischen Zentralbank (EZB). Wir sind der Überzeugung, dass dies der billigste Weg ist, weil er Stützungsprogramme für andere Banken und Länder überflüssig macht.

 

3. Im Gegenzug verpflichtet sich Griechenland zu einem weit reichenden Reformprogramm und wird für die Dauer dieses Programms nur über eingeschränkte fiskalische Souveränität verfügen. Damit stellen wir sicher, dass die Auflagen umgesetzt werden und dass für andere Länder keine Anreize gesetzt werden, im Vertrauen auf Hilfe von außen Reformen zu vernachlässigen.

 

4. Wir berufen einen Konvent ein, der Vorschläge zur Reform der europäischen Verträge vorlegt. Wir wollen die politische Union schaffen, ohne die eine Währungsreform nicht funktioniert. Dazu gehört auch die Bekämpfung der internen Ungleichgewichte in der Währungsunion. Wenn die Fiskalpolitik hinreichend vergemeinschaftet ist, sind auch Euro-Bonds denkbar.

 

5. Sollten Zweifel an unserer Entschlossenheit bestehen, Staatspleiten zu verhindern, so werden der Stabilisierungsfonds EFSF, der von nun an Europäischer Währungsfonds heißen wird, und die Europäische Zentralbank bereitstehen, um sich gegen eine Panik zu stellen. Wir verzichten bewusst darauf, eine konkrete Zahl zu nennen, die nur zu Spekulationen führen würde, ob die Mittel ausreichen. Wir gehen aber davon aus, dass das durch unsere Entscheidung zu Griechenland nicht zu einem solchen Szenario kommen wird.

 

6. Wir verpflichten uns zu einem konjunkturschonenden und sozial gerechten Konsolidierungskurs. Wir werden unnütze Staatsausgaben streichen, aber wir lassen nicht zu, dass der Wohlfahrtsstaat ausgezehrt wird. Wir werden deshalb auch die Einnahmeseite verbessern. Zu diesem Zweck führen wir ab sofort einen europaweiten Spitzensteuersatz von 60 Prozent ein. Wir erhöhen darüber hinaus das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre, mit Ausnahmeregeln für bestimmte Berufsgruppen. Diese Maßnahme spart Milliarden und belastet die Konjunktur nicht. Es ist weder verantwortbar noch sozial, einen immer größeren Teil unserer arbeitsfähigen Bevölkerung auf das Abstellgleis zu schieben.

 

7. Einheit in Vielfalt wird auch künftig unser Motto sein. Aber wir brauchen mehr Einheit, um unsere Vielfalt erhalten zu können. Ohne die europäische Integration bedrohen die Verschiebung der weltpolitischen Machtverhältnisse und die globalen Marktkräfte unsere kulturellen und sozialen Errungenschaften.

 

 

 

Wie teuer muss die Solvenz-Krise noch werden, bis sich derartiges Gedankengut auch in der politischen Klasse durchsetzt?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Andreas R.

Schade, wenn immer nur einzelne, vielleicht gerade in die einzelne Meinung passende Passagen zitiert werden.

 

http://www.zeit.de/w...pfel-Euro-Krise

Um Missverständnisse gänzlich zu vermeiden: Dieses ist eine Abschlusserklärung, die ZEIT ONLINE vorbereitet hat.

...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Archimedes

Wenn sie die 60% oder gar 66% Schuldenschnitt tatsächlich umsetzen, dann ist Griechenland danach das Land mit der niedrigsten Verschuldung.

 

Das ist ein Irrglaube. Im Artikel steht ja, dass selbst bei einem derartigen Forderungsverzicht die Schuldenquote nur auf 110% sinken würde. Es sei auch angemerkt, dass die absolute Schuldenquote im Fall von Griecheland im Grunde irrelevant ist, ob man nun 110%, 80% oder 50% an Schulden hat: Die Einkommensseite, nicht die Passiva bestimmt die Zahlungsfähigkeit eines Schuldners. Im Extremfall kann man auch mit nur einem Cent an Schulden pleite gehen. Long Story Short: Schuldenschnitt schön und gut, aber wichtiger ist es das Steuervolumen zu erhöhen, dafür bräuchte es im griechischen Fall keine nennenswerten sozialen Einschnitte, es würde ja schon genügen wenn jeder seine Steuern abführen würde. In diesem Bereich muss eben eine wirkungsvolle Exekutive eingesetzt werden, aber das bekommen unsre Brüder und Schwestern an der Ägäis nicht hin.

 

Gemäß diesem Artikel Eurogruppe schnürt neuen Finanzplan für Griechenland soll die Umschuldung nur für die von den Banken gehaltenen Anleihen gelten.

Die Banken sollen also auf 60% verzichten, Hedgefonds, EZB sowie die EFSF Kredite würden aber verschont bleiben.

Daher ergibt ein Schnitt von 60% nur eine Reduzierung auf 110%.

Aus meiner Sicht verstößt das Vorhaben klar gegen die Verfassung, eine Enteignung der Buhmänner und der Rest soll nichtmal einen Cent verlieren.

Kein Wunder dass die Banken da nicht mitspielen, sie bekommen so ja nichtmal die CDS ausgezahlt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Goldhamster12

Hallo Forum, ich lese hier schon lange mit, habe mich heute hier registriert um eine Frage zu den griechischen Anleihen zu stellen.

 

Wenn man die Meldungen so verfolgt deutet ja alles auf einen "freiwilligen" Schuldenschnitt von 50-60% hin den die Banken leisten sollen,

soweit so gut. Alle anderen und darunter sehe ich auch uns Privatanleger scheinen ja davon befreit zu sein und die Politik will ja unbedingt

eine Zahlungsausfall Griechenlands vermeiden.

 

Frage: Wenn das alles so kommt so müßten doch unsere viel geschmähten griechischen Anleihen am Montag 1a Wertpapiere sein?

 

Wie gesagt unbedingte Vermeidung eines Zahlungsausfall, deswegen garantiere Zinszahlungen und (jedenfalls bis sich die Lage wieder ändert)

auch eine 100%ige Rückzahlung der noch verbliebenen Wertpapiere nachdem freiwilligen Verzicht der Banken.

 

Meiner Meinung nach kann es sich die Politik keinesfalls mehr erlauben eine weitere Hängepartie über Monate hinweg zu veranstalten,

der Fall Griechenlands muß in den nächsten Tagen bis Mittwoch geklärt sein, und das Ergebnis muß auch Bestand haben nicht so wie im Juli mit den 21%.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
NewBroker
Kein Wunder dass die Banken da nicht mitspielen, sie bekommen so ja nichtmal die CDS ausgezahlt.

 

woher weißt Du denn, daß die europäischen Banken die Griechen-CDS besitzen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
nord_sued

Meiner Meinung nach kann es sich die Politik keinesfalls mehr erlauben eine weitere Hängepartie über Monate hinweg zu veranstalten,

der Fall Griechenlands muß in den nächsten Tagen bis Mittwoch geklärt sein, und das Ergebnis muß auch Bestand haben nicht so wie im Juli mit den 21%.

 

Diesen Punkt hatten wir doch in den letzten 18 Monaten oft genug. Vermeintliche Lösungen ich erinnere an den ersten Rettungsschirm mit dem die Anleihen bis 2012 abgesichert sein sollten. Dann noch einige Zwischeneinlagen, dann eine "Lösung" die hatte man ca. 4 Wochen vor der 21% Lösung und dann eben die 21% Lösung, das war im August.

Wir haben noch kein Papier und noch keine Einigung mit den Banken. Abgestimmt werden soll am Mittwoch. Immer wenn man bisher in der Griechenfrage das Ziel am Horizont sah, kamen viele weitere Kurven und Umwege.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Stairway

Das ist so oder so wieder nur eine Wischi-Waschi "Lösung". Let's face it: In der Politik fehlt jeglicher wirtschaftlicher Fachverstand als auch die nötige Courage Entscheidungen durchzusetzen. Mit dieser Salamitatik die nun über 2 Jahre praktiziert wird, treibt sich Europa Schritt für Schritt in den Abgrund, da gibt es aus meiner Sicht keinen Ausweg mehr.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman

Zumindest schlägt die Troika nun eine viel härtere Umschuldung für die Banken vor. Es soll keine Besicherung mehr durch die EFSF geben und einen echten Haircut auf das Nominal von 50% oder mehr. Ich glaube nicht, dass die Banken dem freiwillig zustimmen. Die Strategie der Banken wird daher nun ein richtiger Default Griechenlands sein, so dass sich alle Gläubiger an den Lasten beteiligen müssen. Herr Blessing hatte sich bereits so in der Bildzeitung geäußert.

 

Interessant sind auch die Angaben zur wahrscheinlichen Beteiligung an der alten Umschuldungsversion. Dabei wären keine 90% zusammen gekommen und die Banken hätten alle Option 1 ohne Haircut auf das Nominal gewählt.

 

Deeper PSI, which is now being contemplated, also has a vital role in establishing the sustainability of Greeces debt1. To assess the potential magnitude of improvements in the debt trajectory, and potential implications for official financing, illustrative scenarios can be considered using discount bonds with an assumed yield of 6 percent and no collateral. The results show that debt can be brought to just above120 percent of GDP by end-2020 if 50 percent discounts are applied. ... To get the debt down further would require a larger private sector contribution (for instance, to reduce debt below 110 percent of GDP by 2020 would require a face value reduction of at least 60 percent and/or more concessional official sector financing terms).

 

http://www.telegraph.co.uk/finance/financialcrisis/8843031/Troika-report-on-Greek-debt-full-text.html

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.
· bearbeitet von H.B.

Die Strategie der Banken wird daher nun ein richtiger Default Griechenlands sein, so dass sich alle Gläubiger an den Lasten beteiligen müssen.

 

Dann trägt Deutschland über den EZB-Anteil den Löwenanteil der Lasten.

Das wäre auf der eine Seite die gerechte "Strafe" für das unprofessionelle Gehabe der verantwortlichen Politiker.

 

Welchen Effekt die Lasten auf Italien und Spanien haben werden, werden wir sehen.

Beide Länder müssen 1/3 der Verluste der EZB covern. Ich bin gespannt, wie dieser neuerliche Aderlass wegen offensichtlicher Inkompetenz der gesamten politischen Klasse in der Eurozone in der dortigen Öffentlichkeit aufgenommen wird.

Auch wie das vorwahlkämpfende Frankreich (Beteiligung EZB: 32% + notwendige Stützung der Staatsbanken) darauf reagiert, ist absehbar.

 

Spannende Zeiten.

 

Die Rating-Agenturen stehen jedenfalls schonmal "Gewehr bei Fuß"

(Reuters) - Standard & Poor's will likely lower the credit standing of five European nations, including top-rated France, by one or two notches if the region slips into recession and government borrowings increase, the rating agency said in a report.

 

Dann doch lieber der "Befreiungsschlag" der Zeit-Redaktion

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
NewBroker

Die Strategie der Banken wird daher nun ein richtiger Default Griechenlands sein, so dass sich alle Gläubiger an den Lasten beteiligen müssen.

 

An der Griechenlandkrise haben die Banken nun ja dank der Unfähigkeit vor allem der deutschen Politiker genug verdient.

 

Bei einem richtigen Default von Griechenland kann die nächste Zockerrunde beginnen. Wer ist der nächste: Italien, Frankreich und am Ende Deutschland ?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nudelesser
· bearbeitet von Nudelesser
Die Strategie der Banken wird daher nun ein richtiger Default Griechenlands sein, so dass sich alle Gläubiger an den Lasten beteiligen müssen.

 

Vielleicht ist das auch die Antwort auf die Frage, von wem und warum gerade jetzt der Troika Bericht bei fast allen Medien lanciert wurde. Auf den Internetseiten von ECB, IMF oder Europäischer Kommission konnte ich das Dokument nicht findet. Stattdessen findet sich das Original im Netz mit dem Datum 21.10.11 und dem Vermerk "strictly confidential".

 

troika.pdf

 

P.S. So ganz klar scheint nicht einmal zu sein, von wem dieses Dokument eigentlich stammt. Die meisten Medien sprechen vom "Troika-Report". FT-Alphaville allerdings meint, dass es sich um ein "assessment prepared by European Commission economists for discussion on Friday among European finance ministers" handelt. Wer blickt da noch durch...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman

Dann trägt Deutschland über den EZB-Anteil den Löwenanteil der Lasten.

Die EZB ist erstmal nicht das Problem. Sie hat genug stille Reserven (rund 300 Mrd. Euro) in der Bilanz z.B. bei Gold, die sie heben und mit den Verlusten verrechnen könnte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman

An der Griechenlandkrise haben die Banken nun ja dank der Unfähigkeit vor allem der deutschen Politiker genug verdient.

Ich wüsste nicht, was die Banken, die aktuell die GR Anleihen halten hier verdient haben sollen.

 

Zunächst, als die EZB im großen Stil zu aus heutiger Sicht sehr guten Preisen aufkaufte, wurden die deutschen Banken von der Politik verpflichtet ihre Bestände zu halten, da man keinen EWU-Staat Pleite gehen lassen würde. Nun läuft es darauf hinaus, dass diese gutgläubigen Banken die gesamte Last der Schuldenreduzierung tragen sollen, während andere Gläubiger gewaltige Gewinne durch eine vollständige Bedienung ihrer Forderungen einfahren könnten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Archimedes
Kein Wunder dass die Banken da nicht mitspielen, sie bekommen so ja nichtmal die CDS ausgezahlt.

 

woher weißt Du denn, daß die europäischen Banken die Griechen-CDS besitzen?

 

Ich hab natürlich keine wissenschaftlich feste Quelle zu allen CDS (turbulente Zeiten),

aber hab ein Zitat aus dem Wall Street Journal:

On Tuesday, for example, Deutsche Bank AG executives said the German bank used credit-default swaps in the second quarter as a way to effectively reduce its exposure to Italian bonds to less than 1 billion ($1.45 billion), from about 8 billion. Deutsche Bank declined to offer any additional comment.
http://online.wsj.com/article/SB10001424053111903635604576472372838529088.html

 

Die Deutsche Bank hat ja traditionell ein gutes Risk Management.

Wenn wir jetzt wüssten ob und wieviel CDS die DB von GR hält, könnten wir bereits jetzt sagen ob GR defaulten wird oder es eine freiwillige Lösung geben wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
NewBroker

An der Griechenlandkrise haben die Banken nun ja dank der Unfähigkeit vor allem der deutschen Politiker genug verdient.

Ich wüsste nicht, was die Banken, die aktuell die GR Anleihen halten hier verdient haben sollen.

 

Zunächst, als die EZB im großen Stil zu aus heutiger Sicht sehr guten Preisen aufkaufte, wurden die deutschen Banken von der Politik verpflichtet ihre Bestände zu halten, da man keinen EWU-Staat Pleite gehen lassen würde. Nun läuft es darauf hinaus, dass diese gutgläubigen Banken die gesamte Last der Schuldenreduzierung tragen sollen, während andere Gläubiger gewaltige Gewinne durch eine vollständige Bedienung ihrer Forderungen einfahren könnten.

 

http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2011/1006/griechenland.php5

 

Florian Weber, Handelsvorstand Bankhaus Schnigge: "Das heißt, die Banken werden für ihre Tätigkeit, Anleger zu finden, die Griechenland-Anleihen kaufen, bezahlt. Und da die Arbeit schwerer ist als in normalen Zeiten, bekommen diese Banken durchaus Beträge zwischen 3 und 5 %."

 

So kassierte eine Bankengruppe, darunter die Deutsche Bank, geschätzte 400 Millionen Euro Provision dafür, dass sie marode Griechenland-Anleihen in Milliardenhöhe auf dem Markt platzierte.

 

Man kann da sehr gut daran verdienen...

 

Josef Ackermann, Chef Deutsche Bank, (4. Mai 1010): "Deshalb sind wir alle freiwillig - übrigens in einem sehr kooperativen Geiste - bereit, hier zu unterstützen."

Fakt ist: Die Banken stießen trotzdem im Folgenden Papiere und Risiko ab, während das Risiko der Steuerzahler wuchs. Die deutschen Banken haben bei ihnen bis heute 6 Milliarden Euro Anleihen entsorgt - Schrottpapiere.

 

Prof. Max Otte, Finanzwissenschaftler, Universität Graz: "Die Selbstverpflichtungserklärung war ein sehr geschickter Schachzug der Finanzbranche, die sich nachher nicht dran gehalten hat, was fast klar war. Man hat also die Zeit genutzt, um die Risiken dann doch abzugeben und beim Steuerzahler zu lagern und hier hätte die Politik Maßstäbe vorgeben müssen, und nicht auf eine Selbstverpflichtung der Finanzbranche vertrauen dürfen."

 

Doch sucht die Politik gerade den Rat der Finanzbranche, die sie eigentlich regulieren soll. Ackermann in der Unions-Fraktion, wieder sein Mantra: Kein Default, also keine Pleite Griechenlands.

 

Gutgläubige Banken? Das war wohl ein Scherz, oder?

 

Wenn wir jetzt wüssten ob und wieviel CDS die DB von GR hält, könnten wir bereits jetzt sagen ob GR defaulten wird oder es eine freiwillige Lösung geben wird.

 

Die Nettosumme der noch ausstehenden CDS für Griechenland liegt nach Informationen des DTCC bei unter 4 Milliarden Euro. Möglicherweise hat die Commerzbank einige davon?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

Aus europäischer Sicht wäre ein echter Default aber besser als ein freiwilliger.

Denn CDS wurden von amerikanischen Banken verkauft, so würden diese also einen Teil der Last tragen.

Für den Kleinanleger wäre freilwillig natürlich besser.

Ich hatte vor einigen Tagen mal die Nachricht gepostet, dass die Deutsche zwar ihr GR-Engagement massiv reduziert hat, dies aber nicht etwa durch den Verkauf der Bonds erreicht hat, sondern durch den Kauf von CDSs. Ich vermute, dass andere Banken ebenso vorgegangen sind. Dies erklärt, warum Joe sich so vehement gegen einen weiteren freiwilligen Haarschnitt wehrt (und die Commerzbank gefordert hat, GR müsse nun endlich zugeben, zahlungsunfähig zu sein) und warum aus USA ständig Appelle vorgetragen werden, die europäischen Politiker sollten das Problem schnellstens lösen.

 

Von Freiwilligkeit kann da sowieso keine Rede sein. Auch wenn die Banken unter dem Druck der Politik formal freiwillig auf einen Teil verzichten, weil ihnen ansonsten mit Totalverlust gedroht wird, stellt das doch einen Default dar. War bei den Anglo irish LT2 doch auch so, oder?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
John Silver

Das ist so oder so wieder nur eine Wischi-Waschi "Lösung". Let's face it: In der Politik fehlt jeglicher wirtschaftlicher Fachverstand als auch die nötige Courage Entscheidungen durchzusetzen. Mit dieser Salamitatik die nun über 2 Jahre praktiziert wird, treibt sich Europa Schritt für Schritt in den Abgrund, da gibt es aus meiner Sicht keinen Ausweg mehr.

Geil, bisher dachte ich immer das Griechland -Probelm wäre komplex, aber wie ich gerade lese ist es eifach. Dann teil uns doch mal bitte Deine Meister-Lösung mit.

 

 

An der Griechenlandkrise haben die Banken nun ja dank der Unfähigkeit vor allem der deutschen Politiker genug verdient.

...

Echt! Das ist ja der Hammer! Dann vergiß bitte nicht das den Banken mitzuteilen. Ich glaube die meisten wissen gar nicht, dass sie statt Verluste bisher Gewinne geschrieben haben.

Schon wäre in dem Zusammenhang auch eine Revision der Doppeltenbuchführung. Ich glaube dafür wäre der Nobelpreis drin.

 

Unglaublich. Man kann ja von Politikern und Bankern halten was man will. Aber das man meint, dass der ganze Apparat dahinter nur von Gehirnamputierten Idioten bevölkert wird läßt auch auf die Leute davor schließen. Ohne Worte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gottfried1111

Mir geht in der Berichterstattung einiges durcheinander, was den 'Schuldenschnitt' betrifft. In einigen Medien heißt es einzig und allein, er würde die Banken betreffen. Und dann wird aber auch gerne 'private Gläubiger' als Synonym verwendet, alles gerne immer nach Lust und Laune. Was ich mir zwar wünsche, aber nicht glauben kann, dass man einen Unterschied zwischen Banken und Privatanlegern macht. Juncker will ja angeblich immer noch die Freiwilligkeit und einen Schnitt von 35% nicht von 50 oder 60%, wegen der französischen Banken....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Stairway

Das ist so oder so wieder nur eine Wischi-Waschi "Lösung". Let's face it: In der Politik fehlt jeglicher wirtschaftlicher Fachverstand als auch die nötige Courage Entscheidungen durchzusetzen. Mit dieser Salamitatik die nun über 2 Jahre praktiziert wird, treibt sich Europa Schritt für Schritt in den Abgrund, da gibt es aus meiner Sicht keinen Ausweg mehr.

Geil, bisher dachte ich immer das Griechland -Probelm wäre komplex, aber wie ich gerade lese ist es eifach. Dann teil uns doch mal bitte Deine Meister-Lösung mit.

 

Bitte: Eine Ökonomie, die sich nicht selbst finanzieren kann oder will, muss eben fallen gelassen werden. Mehr Geld hineinzupumpen ohne die zugrundeliegenden Probleme zu lösen, ist einfach sinnfrei. Das Problem ist hier, dass man schon vor 2 Jahrne zu gutgläubig war und nun es nicht übers Herz bekommt, einen klaren Schnitt zu machen. Inzwischen hat sich ein - im Gesamtkontext betrachtetes - kleines Problem (Lehman war 2,5x so groß) auf ganz Europa ausgebreitet und das einzig und allein deswegen, weil man politisch nur reagiert und nicht agiert. Da braucht man sich nicht wundern, wenn einen die Märkte vor sich hertreiben. Die ratio, warum man mit Staaten nicht so verfahren sollte wie mit Unternehmen, konnte ich sowieso noch nicht nachvollziehen; wer seinen Obligationen nicht nachkommen kann, muss diese eben loswerden, ganz einfach.

 

John, siehst du bei Griechenland wirklich noch einen Turnaround? Die Defizite werden jeden Monat größer (gleichwohl habe ich Sympathien für die Bevölkerung, weil dort nun der völlig falsche Teil unter den Einschitten leidet).

 

Und wer nun sagt, dass ein Ausschluss und Schuldenschnitt radikal wäre, der schaue nur nach Irland: Dort protestiert niemand, die Pille wurde geschluckt, die Banken rasiert und das Land wächst wieder.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gottfried1111

Wenn ich es richtig verstanden habe, sollen die Banken bis zum 30.6.12 eine Eigenkapitalquote von 9% aufbauen, um Verluste aus einem 'Schuldenschnitt' Griechenlands tragen zu können. Zugleich soll das 'Hilfspaket für das hochverschuldete Land' neu verhandelt werden, in Richtung weiterer Finanzhilfen. Über die Höhe des Schuldenschnitts würde mit den Banken verhandelt.

 

Vor diesem Hintergrund scheint es bei den Verhandlungen darum zu gehen, trotz 'Schuldenschnitt' einen offiziellen Staatsbankrott zu verhindern. Alles andere macht keinen Sinn. Ich sende doch einem Pleitekandidaten keine 8 Mrd., stelle weiteres Geld in Aussicht, wenn ich dessen Bankrott will. Vor diesem Hintergrund, nämlich offizielle Vermeidung eines Bankrotts, sind die Chancen für Privatanleger auf Rückzahlung vielleicht gar nicht so schlecht...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Goldhamster12

Guten Morgen, ein neuer Tag im spannenden Krimi um Banken und Griechenland.

 

Ihr habt zwar ausgiebig gestern über die allgemeine Situation diskutiert, doch das was mich immer am meisten interessiert ist meine Private.

 

Ich gebe meinen Vorredner recht, was man so heraushört scheinen die Banken bis Mitte nächsten Jahres Zeit zu haben Ihre Eigenkapitalquote zu erhöhen.

Das interpretiere ich dann so das der Schuldenschnitt auch nicht früher kommt und die bis dahin laufenden griechischen Anleihen zu 100% bedient werden.

 

So gesehen müßte z.B. der 830275 oder der A0T6US morgen im Kurs stark zulegen.

 

Meinungen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
NewBroker

Blome von der Bild-Zeitung erklärt, wie der Hebel für den ESFS funktioniert ab 3:13

 

 

 

Der Mann hat übrigens VWL studiert... Heimatland, Heimatland. :blink:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
mcxreflex

Blome von der Bild-Zeitung erklärt, wie der Hebel für den ESFS funktioniert ab 3:13

 

 

 

Der Mann hat übrigens VWL studiert... Heimatland, Heimatland. :blink:

Hab ich oder der gute Mann aus dem Video das jetzt falsch verstanden? Irgendwie ist das was der erzählt nicht das, was die machen wollen oder?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Archimedes

Ich würde mich da nicht auf die Logik verlassen,

die hat schon vor 1,5 Jahren angefangen kantonesisch zu lernen

und hat jetzt einen Fish & Chips Imbiss in Shenzhen.

 

Als die 21% Geschichte verkündet wurde, waren die seriösen Anleger eigentlich der Meinung,

die endgültigen Verträge würden innerhalb de nächsten 2 Wochen unterschrieben.

Stattdessen ist am Ende garnichts draus geworden.

 

Was die aktuelle Lage angeht, haben wir bis jetzt nur die politische Seite gehört.

Die Banken haben vermutlich eine andere Strategie.

 

Betrachtet man die Vergangenheit, so haben sie erfolgreich ihre Interessen, d.h. ihre Investitionen, d.h. ihr Geld verteidigt.

Im ersten Jahr waren sie erfoglreich, indem sie erhebliche Positionen der fälligen Anleihen zu 100% einlösen konnten.

Und der 21% war einfach nur genial,

Ich erinnern mich noch genau wie wir hier im Forum noch am Wochenende mühsam die Bedingungen des original Textes durchforstet haben.

Ich bilde mir sogar ein, dass wir mit die ersten im öffentlichen Raum waren, die die Details wirklich verstanden haben.

Denn in der Presse wurde erste kritische Stimmen erst einen Tag später laut und in der Politik erst 3 Tage später.

 

Im Grundsatz gebe ich dir aber recht, wenn man Sonntag noch eine detaillierte Erklärung abgegeben wird,

denen auch die Banken zugestimmt haben,

dann werden sich die Kurse dieser Erklärung anpassen.

 

Am langen Ende scheint ein Gewinn allerdings sicherer.

Zu Kursen von 30-35% kaufen und dann 40-50% zurückbekommen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman

Florian Weber, Handelsvorstand Bankhaus Schnigge: "Das heißt, die Banken werden für ihre Tätigkeit, Anleger zu finden, die Griechenland-Anleihen kaufen, bezahlt. Und da die Arbeit schwerer ist als in normalen Zeiten, bekommen diese Banken durchaus Beträge zwischen 3 und 5 %."

 

So kassierte eine Bankengruppe, darunter die Deutsche Bank, geschätzte 400 Millionen Euro Provision dafür, dass sie marode Griechenland-Anleihen in Milliardenhöhe auf dem Markt platzierte.

 

Man kann da sehr gut daran verdienen...

Zu einen betrifft dies nur wenige Investmentbanken, die bei der Platzierung einer Anleihe entsprechende Gebühren kassieren. Die anderen Banken welche schließlich die Anleihen halten und damit effektiv die Finanzierung des Staates ermöglichen haben davon gerade nichts.

 

Zum anderen hat Griechenland seit der Verschärfung der Krise seit Mai 2010 überhaupt keine Anleihen mehr platziert und somit konnte auch keine Bank daran etwas verdienen.

 

Ansonsten ein Beispiel wie das Feindbild Banken vor allem durch Unkenntnis gut verankert ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...