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889 Stimmen

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DanteAllemis
· bearbeitet von DanteAllemis

 

Sehr aufschlussreiches Spreadsheet zur Berechnung des NPV.

 

[Wenn man 30 Jahre mit 9% abdiskontiert, dann sind 79% NPV noch ziemlich hoch...]

PSI.xls

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Andreas R.

Könnte sein, dass die Halter der A0GSUC die letzten waren, die mit einem fetten Afro davon gekommen sind.

Für den Rest gibt es jetzt einen Kurshaarschnitt.

 

Ich will jetzt keinem Angst machen, aber die Anleihe steht auch auf der Umtauschliste der Griechen drauf.

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AlbertEinstein

Könnte sein, dass die Halter der A0GSUC die letzten waren, die mit einem fetten Afro davon gekommen sind.

Für den Rest gibt es jetzt einen Kurshaarschnitt.

 

Ich will jetzt keinem Angst machen, aber die Anleihe steht auch auf der Umtauschliste der Griechen drauf.

 

It is anticipated that holders who were holding eligible GGBs on June 30, 2011 but which have since matured, will select Option 2 (Committed Financing Facility) for the total nominal amount of the matured eligible GGBs, as such option does not require the delivery of eligible GGBs, or purchase and deliver in the exchange offer eligible GGBs of any other maturity and select any of the options.

Die ehemaligen Halter des A0GSUC werden wohl eingeladen, neue 30 Jährige zu gegen Cash zu erwerben :unsure:

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Torman

Da ist es wieder, der typische Irrglaube, eine "echte" Umschuldung würde die Sache für Griechenland verbessern.

Davon war nicht die Rede. Wenn ein Staat offiziell erklärt, dass seine Verschuldung außer Kontrolle ist, so ist das wohl einem Offenbarungseid gleichzusetzen. An einem Schuldenerlass geht dann wohl kein Weg mehr vorbei. Allein löst dies natürlich nicht die griechischen Probleme. Wenn die Griechen sich weiter als so unfähig erweisen, hilft sowieso nur noch eine Halbierung aller staatlichen Leistungen und Löhne oder eine entsprechende Abwertung nach einer Währungsreform. Der Erlass der Schulden dürfte dann aber im Bereich von 75% liegen.

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Archimedes

Bei dem aktuellen Defizit reichen nichtmal 100% Schuldenerlass.

Sie hätten in 10 Jahren erneut 300 Mrd. neue Schulden.

Die Sache wächst sich wirklich extrem aus, wie kann man 1,5 Jahre lang scharf sparen und am Ende zig Milliarden mehr ausgeben als vor den Sparbemühungen ?

 

@AlbertEinstein :lol:, mehr fällt mir dazu nicht mehr ein.

 

Doch warte eins noch:

 

post-17184-0-49720100-1314903223_thumb.png

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Torman

Das Land mit 38 % des privaten Sparvermögens in Spar-, Termin-, Sichteinlagen und 28 % in Pensionskassen, -fonds und Versicherungen.

Und deshalb gibt es keine Probleme mit der Finanzierung der Staatsverschuldung. Es gibt genug willige Gläubiger. Der Grieche ist dagegen nicht bereit seinen eigenen Staat zu finanzieren ... somit wird er bald auch keinerlei Leistung mehr von seinem Staat bekommen.

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Jefferson04

Das Land mit 38 % des privaten Sparvermögens in Spar-, Termin-, Sichteinlagen und 28 % in Pensionskassen, -fonds und Versicherungen.

Und deshalb gibt es keine Probleme mit der Finanzierung der Staatsverschuldung. Es gibt genug willige Gläubiger. Der Grieche ist dagegen nicht bereit seinen eigenen Staat zu finanzieren ... somit wird er bald auch keinerlei Leistung mehr von seinem Staat bekommen.

 

Wobei "der Grieche", der seinen Staat nicht finanzieren will (obwohl er es könnte), nicht derselbe ist, der auf dessen Leistungen angewiesen ist.

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Torman

Wobei "der Grieche", der seinen Staat nicht finanzieren will (obwohl er es könnte), nicht derselbe ist, der auf dessen Leistungen angewiesen ist.

Somit ein Mangel an gesellschaftlichem Zusammenhalt, der die Existenz eines Staates in moderner Form in Frage stellt. Der Rückfall von Griechenland in eine anarchische Gesellschaft wurde schon vor 1 1/2 Jahren diskutiert. Ist es jetzt soweit?

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Jefferson04

Wobei "der Grieche", der seinen Staat nicht finanzieren will (obwohl er es könnte), nicht derselbe ist, der auf dessen Leistungen angewiesen ist.

Somit ein Mangel an gesellschaftlichem Zusammenhalt, der die Existenz eines Staates in moderner Form in Frage stellt. Der Rückfall von Griechenland in eine anarchische Gesellschaft wurde schon vor 1 1/2 Jahren diskutiert. Ist es jetzt soweit?

 

Fraglich, ob sich ein Bürger bei seiner Anlageform über diese Dinge Gedanken macht. Die überwiegende Mehrheit wohl nicht.

 

Anders könnte es aussehen, wenn in Griechenland die Notwendigkeit für eine gemeinsame(!) nationale Kraftanstrenung überzeugend vermittelt wird. Ob dies geschieht, kann ich aus der Ferne leider nicht beurteilen. Wenn dort aber notwendige politische Entscheidungen so "erklärt" werden wie bei uns, dann habe ich da meine Zweifel ;-)

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Bei dem aktuellen Defizit reichen nichtmal 100% Schuldenerlass.

Sie hätten in 10 Jahren erneut 300 Mrd. neue Schulden.

Die Sache wächst sich wirklich extrem aus, wie kann man 1,5 Jahre lang scharf sparen und am Ende zig Milliarden mehr ausgeben als vor den Sparbemühungen ?

 

@AlbertEinstein :lol:, mehr fällt mir dazu nicht mehr ein.

 

Doch warte eins noch:

 

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Das ist der der Brüningeffekt und die Berlusconisache ist doch eher positiv, je eher sie ihn loswerden, desto besser. Kann man ihn wegen seiner diversen "Verfehlungen" auch mal wirklich vor ein Gericht stellen.

 

Wobei Griechenland dieses oder nächstes Jahr bankrott macht, den Bankrott erklären immer Schuldner, nicht Gläubiger.

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Torman

Eiszeit in Athen: Man redet nicht mehr miteinandern und versucht die Probleme zu lösen, sonder wirft sich gegenseitig vor die Probleme zu verursachen. Die Sache geht wohl schief ...

 

Die griechische Sicht:

 

Troika verlangt von Griechenland neue Maßnahmen

 

Nachdem sich alle Prognosen erneut als völlig irreal erwiesen haben, soll Griechenland nun weitere Maßnahmen ergreifen, um die volkswirtschaftlichen Vorgaben zu erfüllen.

 

Die in Athen eingetroffenen Kontrolleure der Troika (EZB, IWF, Kommission) stellten erhebliche Abweichungen und Verzögerungen bei der Realisierung der Ziele des Mittelfristigen Volkswirtschaftlichen Rahmenprogramms 2011- 2015″ und des Haushaltsplans fest. Die Delegation hatte gestern (31. August 2011) eine Begegnung mit Finanzminister Evangelos Venizelos, bei der sie auf der drastischen Einschränkung der öffentlichen Ausgaben und hauptsächlich den Ausgaben auf dem Bereich der lokalen Selbstverwaltung beharrten.

 

Laut Informationen soll die Troika sogar die sofortige Umsetzung aller vorgesehenen Maßnahmen verlangt und die Diskussion über die Ergreifung neuer Maßnahmen eröffnet haben, um die Fehleinschätzung der Rezession (die Abweichung von den Prognosen beträgt bereits 1,5% des BIP, bei steigender Tendenz), den großen Rückstand bei den Einnahmen um bisher über 3 Milliarden Euro und die Überschreitung der Ausgaben um mehr als 1 Milliarde Euro auszugleichen.

Troika fordert weitere Kürzungen auf dem öffentlichen Sektor

 

Parallel wurde die sofortige Umsetzung der einheitlichen Besoldungsverordnung verlangt und angemerkt, dass:

 

eine Höchstgrenze bei den Spitzenbezügen gesetzt werden muss, die von dem Entwurf der Regierung durch die personelle Differenz (sprich den individuellen Dienststatus) geschützt werden,

diese auf die Löhne und Gehälter bei den staatlichen Unternehmen und Organisationen auszuweiten ist und

die Arbeitsreserve (sprich temporäre Suspendierung überzähliger Bediensteter bei 2/3 der Basisbezüge und ggf. anschließende Entlassung) auch auf dem engeren öffentlichen Sektor zur Anwendung kommen muss.

 

Ebenfalls ausgeprägt war die Unzufriedenheit der Kontrolleure der Troika auch über die Anzahl der öffentlichen Angestellten, da sie glauben, dass in der Praxis nicht die Regelung umgesetzt wird, wonach je zehn Ausscheidungen nur eine Neueinstellung zu erfolgen hat. (Es ist allerdings anzumerken, dass sich zunehmend das völlig realitätsfremde Bild der Technokraten offenbart, auf dessen Basis diese Regelung erzwungen wurde. Im Gegensatz zu anderen Ländern werden in Griechenland beispielsweise sogar Pastoren als staatliche Bedienstete eingestuft, was gemäß der in Rede stehenden Regelung bedeutet, dass es in absehbarer Zeit in neun von zehn Pfarrgemeinden keinen Geistlichen mehr geben wird!)

 

Jedenfalls verlangte der Stab der Troika von Finanzminister Evangelos Venizelos, Maßnahmen zur Förderung der Entwicklung zu ergreifen, da sich wie auch die Troika feststellte und bestätigte die Rezession in Griechenland zunehmen vertieft und ein Schwerpunkt auf die Anreize für die Unternehmen zu setzen ist, damit diese zu Investitionen schreiten. (Konkrete Vorschläge, wie ein Investor dazu motiviert werden könnte, ausgerechnet in einem Land zu Investitionen zu schreiten, in dem nicht zuletzt auf Druck der Troika die Besteuerung um bis zu fünf Mal höher liegt als in den unmittelbaren Nachbarstaaten, blieben die klugen Köpfe allerdings wieder einmal schuldig.)

Troika stellt Ausmaß und Folgen der Rezession in Frage

 

Besonderen Druck üben die Vertreter der Troika hinsichtlich der Einnahmen aus, bei denen während der sieben Monate Januar Juli 2011 ein Rückstand von 6,4% verzeichnet wird, aber auch hinsichtlich der Verzögerung bei der Eintreibung fälliger Verbindlichkeiten. Harsche Kritik soll in diesem Zusammenhang auch an der Dauer gerichtlicher Verfahren geübt worden sein, die nach Ansicht der Troika die Eintreibung der verlangten Einnahmen unnötig verzögern.

 

Was die Seite der Ausgaben betrifft, gab besonders die verzeichnete Überschreitung zu denken: wegen der erhöhten Zuwendungen an die gesetzlichen Versicherungsträger infolge der explodierenden Arbeitslosigkeit und des rapiden Einbruchs des Beitragsaufkommens stiegen die Ausgaben im Zeitraum Januar Juli 2011 um 7,3% und liegen damit bereits jetzt erheblich über den Vorgaben für das gesamte Jahr 2011. Die Troika erachtet allerdings, dass die Mehrausgaben nur zu einem Drittel auf dem rezessionsbedingten erhöhten Finanzbedarf der Versicherungsträger beruhen obwohl die Zahlen dies eindeutig widerlegen.

 

Die Troika behauptet ebenfalls, dass sich die Fusionen und Schließungen bei staatlichen Organismen verzögert haben. An der Front der Privatisierungen beharrt sie ebenfalls auf der Vorgabe, bis Ende September 1,3 Milliarden Euro und weitere 3,3 Milliarden bis zum Ende des Jahres einzunehmen. Allerdings ist auch in diesem Punkt rätselhaft, wie die völlig utopischen Vorgaben erfüllt werden könnten.

 

Laut Informationen verteidigte Herr Venizelos die Politik der Regierung und bezog sich auf die tiefe Rezession, die eine wesentliche Rolle bei der Verfehlung der Ziele des volkswirtschaftlichen Rahmenprogramms gespielt hat und durch letzteres zusätzlich beschleunigt worden ist.

 

(Quelle: Vradyni)

 

http://www.griechenland-blog.gr/2011/troika-verlangt-von-griechenland-neue-massnahmen/5498/

 

Und hier die international gefärbte:

 

Greece, EU/IMF at odds over deficit; pause talks [update]

 

Talks between Greece and international inspectors on whether it has met conditions for a new aid tranche have been put on hold, officials said on Friday, after disagreements over why and by how much its deficit cuts programme has fallen behind schedule.

 

The pause in discussions -- a clear sign of tension between the debt-choked nation and its EU/IMF/ECB troika of lenders that hit sentiment on European markets -- had not been planned.

 

The International Monetary Fund had initially said it wanted to wrap things up by Sept 5.

 

Finance Minister Evangelos Venizelos said the talks had not been suspended and would resume on Sept 14, after technical experts had had a chance to study relevant data.

 

Structural reforms needed to be accelerated as Greece's economy would contract by around 5 percent this year and likely stay in recession in 2012 too, affecting its ability to hit its fiscal targets, he told a news conference.

 

The government and its international lenders said on Thursday that Greece would miss this year's budget deficit target, but they disagreed on how big the slippage would be and what was to blame.

 

Shares in Greek banks fell as much as 7.3 percent on Friday after news of the deficit miss and the pause in talks, underperforming modest declines on European markets. Spreads on peripheral euro zone debt widened against benchmark Bunds.

 

The EU/IMF inspectors visiting Athens feel Greece is not pursuing reforms vigorously enough -- and have in particular criticised the lack of progress on privatisations and on labour and pension reforms -- while Greek officials cite the worse-than-expected recession as the main culprit.

 

Venizelos said Greece was not currently considering introducing extra austerity measures.

 

"The first cycle of negotiations is completed. (The inspectors) will return in 10 days to see the budget plan for 2012 and conclude the procedure,» a Greek official told Reuters.

 

Both the European Commission and the IMF have Athens-based staff who can continue talks at a technical level after mission chiefs have left.

 

There are no Greek government bonds maturing before March next year, which means the country will not be at immediate risk of default even if it does not get this month's 8 billion euro tranche from the rescue package as planned.

 

But the country is continuing to generate large deficits and could at some point face cash shortages.

 

An official close to the inspectors said on Thursday the 2011 budget deficit will be at least 8.6 percent of GDP compared to a target of 7.6 percent. A Greek government official told Reuters Athens estimates the deficit at 8.1-8.2 percent of GDP and blames it on the bigger than expected recession.

 

The official said the troika believes only a quarter of the budget deviation is due to the recession.

 

"A little after midnight the meeting between Venizelos and the troika chiefs was concluded without an agreement on the estimates on the 2011 deficit, nor on the way to deal with it,» Greek daily Kathimerini said on Friday.

 

http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite2_1_02/09/2011_404576

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Archimedes

Die Troika wird in den Berichten öfter mal als weltfremde Idioten dargestellt.

Die Troika bestecht aus echten Experten und nicht etwas aus pensionierten Politikern.

Der Streit entflammt sich doch gerade daran dass die Troika die Machenschaften der griechischen Politiker aufdeckt.

Der Interpretationsspielraum in dem die Politiker gewohnt sind zu agieren existiert nicht mehr, die Daten liegen jetzt auf dem Tisch.

Die Mehrkosten durch die Rezession in Form von Arbeitslosengeld erklärt nicht einmal im Ansatz die Mehrausgaben und die fehlenden Einsparungen.

Ich beziehe mich ausdrücklich nicht auf die Einnahmeseite, die wegen der Rezession eingebrochen ist, sondern die Ausgabenseite.

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Jefferson04
· bearbeitet von Jefferson04

Eigentlich liegt es doch schon lange nicht mehr in der Hand der griechischen Politik. Die Geberländer agieren doch in Wahrheit völlig losgelöst von den griechischen Wirtschaftsdaten. Wenn sie schlechter als erwartet sind, dann muss für die Öffentlichkeit eben eine andere Erklärung herhalten (ganz unabhängig davon, ob man nun der Meinung ist, dass die Griechen weiter Hilfen bekommen sollten).

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Torman

Eigentlich liegt es doch schon lange nicht mehr in der Hand der griechischen Politik.

Ganz im Gegenteil es liegt allein in der Hand der griechischen Politik. Das Land ist souverän, was man schon daran sieht mit welcher Leichtigkeit man sich über zuvor gemeinsam vereinbarte Maßnahmen hinwegsetzt. Würde der IWF in Athen regieren wäre das Land sicher schon weiter.

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Jefferson04

Eigentlich liegt es doch schon lange nicht mehr in der Hand der griechischen Politik.

Ganz im Gegenteil es liegt allein in der Hand der griechischen Politik. Das Land ist souverän, was man schon daran sieht mit welcher Leichtigkeit man sich über zuvor gemeinsam vereinbarte Maßnahmen hinwegsetzt. Würde der IWF in Athen regieren wäre das Land sicher schon weiter.

 

Das ist sehr gut möglich. Dennoch handeln die anderen Euro-Staaten im zutiefst eigenen Interesse, da glaube ich kaum, dass ein paar Prozentpunkte mehr oder weniger auf der BIP-Defizitskala den Unterschied ausmachen. Nichtsdestotrotz ist es natürlich wichtig, dass die Griechen einen vernünftigen Kurs einschlagen.

 

Wenn man sich die Sache aus Anlegersicht anschaut, und eventuell ein paar kurzläufige (2012) Anleihen im Depot hat, dann kommt es für deren planmässige Rückzahlung vielmehr auf die Gunst der Geberländer und weniger auf die Wirtschaftsdaten in Griechenland an.

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kleinerfisch

Das Land in dem die Hälfte der Steuerpflichtigen nur knapp über 4 % der Einkommenssteuer erbringt oder anders formuliert, ein knappes Viertel der Bevölkerung 96 % der Einkommenssteuerlast trägt.

 

Also diese Verzerrung der Wirklichkeit habe ich jetzt einmal zu oft gelesen.

 

Die Zahlen mögen stimmen, wenn man sich nur auf die Einkommensteuer bezieht und daher die Lohnsteuer außer acht lässt. Dass diese beiden Steuern getrennt in den Statistiken laufen, weiss aber fast niemand, und dann glaubt man doch glatt, die Zahlen bezögen sich auf die gesamte Besteuerung des Einkommens.

Nach den Zahlen des statistischen Bundesamtes (hier, leider Zahlen von 2004, neueres war nicht zu finden), die Lohn- und Einkommensteuer zusammenfassen, sieht das allerdings etwas anders aus.

 

Die erste Aussage stimmt zwar auch dann in etwa: Die Größenklassen bis 20.000 EUR Gesamtbetrag der Einkünfte (GdE, das ist in etwa das Bruttoeinkommen abzüglich Werbungskosten bzw. der Gewinn aus allen Einkommensarten) haben einen Anteil an allen Steuerpflichtigen von 45,5% (wer's nachrechnen will: auch die Verlustfälle gehören zur Grundgesamtheit). Sie zahlen ganze 2,6% des Gesamtaufkommens an Lohn- und Einkommensteuer. Dabei verdienen sie immerhin 11,4% der Summe aller GdE (wieder inkl. Verlustfälle).

Wenn ich die nächste Größenklasse zur Hälfte dazurechne, komme ich ungefähr auf die obige Aussage von 4% für die Hälfte der Steuerpflichtigen.

 

Die zweite Aussage ist dagegen bei einer sinnvollen Betrachtungsweise nicht haltbar:

Die Größenklassen ab 37.500 EUR GdE (wie gesagt: das ist das Bruttoeinkommen!) haben einen Anteil an allen Steuerpflichtigen von 26,5%.

Sie zahlen 79,6% der gesamten Lohn- und Einkommensteuer. Klingt viel, allerdings sollte man in Rechnung stellen, dass sie auch 61,6% aller GdE beziehen.

 

Korrekt wäre also die Aussage:

Das Land in dem die Hälfte der Steuerpflichtigen nur knapp über 4 % der Einkommensteuer erbringt oder anders formuliert, ein knappes Viertel der Bevölkerung Steuerpflichtigen gut 60% des Einkommens bezieht aber knapp 80% der Einkommensteuerlast trägt.

 

Klingt irgendwie nicht mehr so knackig.

 

Bitter ist es allerdings für die oft zitierten 'oberen Zehntausend': Zur Strafe das sie (0,027% der Steuerpflichtigen) mit 2,5% des gesamten GdE 100mal soviel wie der Durchschnitt erwirtschaften, müssen sie immerhin 5,2% der genannten Steuerlast tragen, mithin werden sie also mehr als doppelt so hoch je verdienten Euro besteuert, wie der Durchschnitt. Da bin ich aber froh, nicht dazuzugehören!

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Trader42119

was meint ihr zu den 2013 griechen bonds. die finde ich z.zt. am interessantesten. steht akt. bei 55, was ich schon sehr niedrig halte. hier wird also ein haircut von knapp 50 % eingerechnet. mich würde einfach mal anderen meinungen interessieren.

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Archimedes

was meint ihr zu den 2013 griechen bonds. die finde ich z.zt. am interessantesten. steht akt. bei 55, was ich schon sehr niedrig halte. hier wird also ein haircut von knapp 50 % eingerechnet. mich würde einfach mal anderen meinungen interessieren.

 

Die Lage ist sehr komplex.

Wenn die EU Griechenland doch noch den Stuhl vor die Tür setzt, dann werden 50% Haircut nicht ausreichen.

Denkbar wären 50% Haircut mit 30 Jahre Verlängerung, danach eine Abwertung der neuen Drachme um 50%.

Wenn du das neue Papier dann auf dem Markt verkaufst, dann wirst du so 10-20% deines Kapitals zurück bekommen.

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Trader42119

klar, ne option die markt auch diskutiert wird. jedoch halte ich ein austritt griechenlands für fast ausgeschlossen. auch wenn die banken abschreibungen auf den akt. marktwert der piigs-bonds machen müssten, wären viele hier schlicht mehr überlebensfähig. die politik wird also -hoffentlich- alles tun um diese szenarien zu vermeiden.

 

 

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Junkbond Junkie

Hi Zinsen,

 

Das CEPS hat sich auch Gedanken zu Eurobonds gemacht, ist aber nur für eine Teilversicherung, die allerdings keine Obergrenze hätte:

http://www.finpolconsult.de/mediapool/16/169624/data/PB_No_252_Duebel_on_Partial_Bond_Insurance_by_the_Eurozone.pdf

 

Die red bonds sind die herkömmliche Bonds?

 

So stelle ich mir das vor weil die blue bonds die Euro bonds sind.

 

Habe ich das richtig verstanden?

 

:-

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checker-finance

was meint ihr zu den 2013 griechen bonds. die finde ich z.zt. am interessantesten. steht akt. bei 55, was ich schon sehr niedrig halte. hier wird also ein haircut von knapp 50 % eingerechnet. mich würde einfach mal anderen meinungen interessieren.

 

Die Lage ist sehr komplex.

Wenn die EU Griechenland doch noch den Stuhl vor die Tür setzt, dann werden 50% Haircut nicht ausreichen.

Denkbar wären 50% Haircut mit 30 Jahre Verlängerung, danach eine Abwertung der neuen Drachme um 50%.

Wenn du das neue Papier dann auf dem Markt verkaufst, dann wirst du so 10-20% deines Kapitals zurück bekommen.

 

Falls die Griechen kein Geld mehr von der EU und dem IWF bekommen, werden sie in der Tat haircutten müssen. Falls sie aber haircutten, wäre Umtausch in 30 Jahre weiterlaufende Bonds wohl kaum geeignet. Stattdessen würde direkt 20% oder 10% Nominale angeboten. die Iren haben das schließlich auch schon erfolgreich gemacht. Wenn sich die Griechen also schon am Kapitalmarkt verbrennen wollen/müssen, ergibt es keinen Sinn, beim haircut irgendwie Maß zu halten. Das was sie anbieten, könnte dann nur eine symbolische Geste sein.

 

Allerdings würde sich dann immer noch die Frage stellen, wer ihnen neues Geld leihen soll, denn ihr Haushaltdefizit werden sie auch durch noch so große haircuts nicht los und eine abgewertete Drachme hülfe ihnen auch nur, wenn sie eine Exportindustrie hätten. Haben sie aber nicht. eine abgewertete Drachme würde nur die notwendigen Importe verteuern.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Hi Zinsen,

 

Das CEPS hat sich auch Gedanken zu Eurobonds gemacht, ist aber nur für eine Teilversicherung, die allerdings keine Obergrenze hätte:

http://www.finpolconsult.de/mediapool/16/169624/data/PB_No_252_Duebel_on_Partial_Bond_Insurance_by_the_Eurozone.pdf

 

Die red bonds sind die herkömmliche Bonds?

 

So stelle ich mir das vor weil die blue bonds die Euro bonds sind.

 

Habe ich das richtig verstanden?

 

:-

 

 

Yupp, allerdings sind das bisher alles nur Gedankenspiele, da diese jetztige EFSF/ESM-Konstruktion eine ziemlich krückenhafte Notkonstuktion ist. Griechenland ist da im übrigen nicht drin, um das nochmal klarzustellen, das sind nur bilaterale Kredite, die über die KfW laufen. Das was du beschrieben hast, ist der Vorschlag vom Bruegel-Institut, und nun gibt es halt einen Gegenvorschlag vom Ceps. Auf den ersten Blick wirkt dieser Vorschlag billiger, und man umgeht das Problem, dass derzeit kaum noch ein Land unterhalb jener 60%-Marke ist.

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Falls die Griechen ..., werden sie in der Tat haircutten müssen.

Leute, hört auf, euch in die Tasche zu lügen.

 

Der Haarschnitt wird kommen. Offen ist nur, wann er kommt, wie kurz die Haare werden, wie geordnet der Prozess abläuft, der dahin führt und wie es dann weiter geht.

 

Ich bin übrigens sicher, dass "schon" entsprechende contingency plans erstellt werden.

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