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889 Stimmen

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Torman

Der Zustand "D" für GR könnte dabei entweder vermieden (stattdessen "SD") werden oder nur sehr kurz - im Extremfall nur einen Tag oder wenige Tage - anhalten.

Der kurze SD-Zustand geht nur, wenn einzelne Anleihen betroffen wären und bei diesen auch nur "Freiwillige" rollen. Wollte man dies für alle Anleiheinhaber auch nur einer einzigen Anleihe durchziehen, so wäre das wohl ein D mit sehr langer Halbwertzeit. Schließlich kann man niemand zum Rollover zwingen. Ohne CAC gibt es auch keine Mehrheitsbeschlüsse ...

 

Ich sehe daher für Retailinvestoren kein Rollover-Risiko, diese müssen sich nur vor einem ungeordneten Default (weil ein geordneter aktuell nicht möglich ist) fürchten. Da die Griechen aber das Geld bekommen für den August und selbst aktuell kein Interesse an einem D haben, sollte diese Spekulation eigentlich gut gehen.

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Apophis

Schließlich kann man niemand zum Rollover zwingen.

 

sagten einst die Anglo Irish Floater Besitzer und stimmten einer 80%igen Enteignung freiwillig zu.

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BondWurzel

Schließlich kann man niemand zum Rollover zwingen.

 

sagten einst die Anglo Irish Floater Besitzer und stimmten einer 80%igen Enteignung freiwillig zu.

:'( ..freiwillige Enteignung...das war ein uneingenütziges Angebot an LT1er...die sollen ja auch Risiko mittragen.

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Apophis

 

crying.gif ..freiwillige Enteignung...das war ein uneingenütziges Angebot an LT1er...die sollen ja auch Risiko mittragen.

 

ein was?

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Torman

Schließlich kann man niemand zum Rollover zwingen.

 

sagten einst die Anglo Irish Floater Besitzer und stimmten einer 80%igen Enteignung freiwillig zu.

Ohne CAC gibt es keine Mehrheitsbeschlüsse ...

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Womit der Default ausgelöst würde? Wo läge da der Sinn?

 

Default ist doch quasi schon da...

 

Danach wird der Default wieder aufgehoben...zwischendurch kann man super kaufen...hab ich damals bei Uruguay auch gemacht ..

 

leider ist der Chart nicht lang genug...

 

https://www.comdirec...#timeSpan=SE&e

 

 

Bei den Urus bestand wohl kaum dieselbe Kettenreaktionsgefahr wie bei den PIIGS/der EU.

 

Die Urus waren nicht der Aulöser sondern der ArschyDefault, der hat damals aber auch Urus, Brazils, Venes ist den Sog gestrudelt...ist halt ähnlich, kann man nur bedingt vergleichen, da hier mehr gestützt wird...bei Uru hat nur der IWF geholfen... :-

 

Also nur mal zur Klarstellung. Die Urus gingen damals nicht in Default. Die anderen auch nicht. Allerdings wurden die Kurse der Anleihen insbesondere von Brasilien zusammengeprügelt. Da gab es dann die 11% XS0077157575 unter 40% smile.gif

 

Wir werden die Antwort ja bald bekommen für

GR0114019442 3,900% 20.08.2011

 

 

und dann für die

 

GR0110021236 4,300% 20.03.2012

GR0124018525 5,250% 18.05.2012

GR0114020457 4,100% 20.08.2012

 

 

und dann wird man sehen ob sich das Risiko gelohnt hat, ...... will ich doch für alle investierten hoffen. smile.gif

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Das kann ja noch was werden unsure.gif

 

 

 

EZB gegen jedes Pleite-Risiko bei Griechenland-Hilfe

 

Rom/Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank bleibt trotz wachsenden politischen Drucks bei ihrer harten Haltung zu einer sanften Umschuldung für Griechenland.

 

Die EZB lehne eine Beteiligung privater Gläubiger ab, die dazu führe, dass Griechenland für zahlungsunfähig erklärt werde, sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet am Donnerstag in Frankfurt. "Ein Kreditereignis oder begrenzter Zahlungsausfall - wir sagen Nein. Punkt", betonte Trichet, ausdrücklich an die Adresse der politischen Entscheidungsträger. Auch bestehe die Zentralbank weiterhin auf eine freiwillige Beteiligung.

 

Die EZB ist zugleich aber bereit, den Schuldenstaaten entgegenzukommen und ihre Regeln zu Sicherheiten für Kredite an Banken weit auszulegen, solange es nicht um eine offizielle Pleite geht. Wie schon bei Griechenland und Irland will die Notenbank nun auch bei Portugal von ihren strengen Grundsätzen abgehen und Staatspapiere unabhängig von der Ratingnote als Sicherheit anerkennen. Das wurde notwendig, weil Moody's portugiesische Anleihen zuletzt als erste Ratingagentur auf "Ramsch-Status" degradiert hatte. In der Folge senkte Moody's nun auch den Daumen über einzelne Regionen des Landes: Die Azoren, Madeira und die Hauptstadt Lissabon rangieren nun alle auf niedriger Stufe und bekommen damit Schwierigkeiten, sich Geld zu besorgen.

 

Trichet nutzte die Gelegenheit für eine vergleichsweise harte Kritik an den Ratingagenturen. "Es ist klar, dass eine kleine oligopolistische Struktur nicht wünschenswert ist auf der Ebene des globalen Finanzsystems", monierte der oberste Währungshüter der Euro-Zone. Die Arbeitsweise der Bonitätswächter wirke pro-zyklisch und dies sei nicht optimal. Damit schließt sich der im Herbst aus dem Amt scheidende EZB-Chef der wachsenden Zahl von Kritikern an. Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sprach zuletzt von einem Oligopol, das gebrochen werden müsse. Der CDU-Politiker sollte sich am Abend mit seinem neuen französischen Amtskollegen Francois Baroin in Berlin zu Beratungen über die Schuldenkrise treffen.

 

Der finanzpolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Klaus-Peter Flosbach, verlangte am Donnerstag, die eigenständige Risikobeurteilung durch Investoren zu stärken. Ratings sollten künftig nicht mehr automatisch Konsequenzen für die Bewertung von Anleihen haben. Der Deutschland-Chef von S&P, Torsten Hinrichs verteidigte das Urteil der Agenturen in einem Interview mit Reuters TV als "zusätzliche unabhängige Meinung", die Anlegern zur Verfügung gestellt werde.

 

 

EU-STAATEN NÄHEN SICH BEGRENZTEM HELLAS-BANKROTT AN

 

Unter den nördlichen Euro-Ländern setzt sich die Ansicht durch, das Urteil der Rating-Agenturen über eine sanfte Umschuldung Griechenlands ignorieren zu können. Neben Deutschland ist auch die Regierung der Niederlande der Meinung, dass eine Bewertung Griechenlands als zeitlich begrenzt zahlungsunfähig hinzunehmen wäre. Finanzminister Jan Kees de Jager sagte der Zeitung "Het Financieele Dagblad", eine freiwillige Beteiligung der Banken sei ohnehin nicht realistisch. "Wenn ein verpflichtender Beitrag der Banken zu einem kurzen, isolierten Rating-Ereignis führt, ist das nicht so schlimm, weil Griechenland derzeit sowieso nicht an den Kapitalmarkt gehen kann", ergänzte er. Trichet sagte dagegen, Hilfsaktionen für überschuldete Länder würden nach internationalen Regeln immer darauf abzielen, ein Land so schnell wie möglich zurück an den Kapitalmarkt zu bringen.

 

Bei einem neuerlichen Treffen der internationalen Bankenlobby IIF mit Vertretern der EU in Rom wurden weiterhin mehrere Optionen für die Gläubigerbeteiligung diskutiert, ohne dass eine Entscheidung absehbar war. Der Weltbankenverband bekräftigte nach der Sitzung, neben einer Laufzeitverlängerung sei weiterhin auch ein Schuldenrückkauf im Gespräch. Diese Möglichkeit hatten die Euro-Länder schon vor Monaten im Zusammenhang mit neuen Instrumenten für den Euro-Rettungsschirm EFSF diskutiert, damals aber verworfen. Die Bundesregierung will ihr Modell eines Anleihetauschs wieder zur Diskussion stellen. Es war zunächst von den anderen Euro-Ländern verworfen worden, weil die Ratingagenturen unweigerlich einen Zahlungsausfall erklärt hätten. Doch da dies auch bei dem alternativen, von Frankreichs Banken vorgeschlagenen Weg der Fall ist, kann die härtere deutsche Lösung nach Ansicht des Bundesfinanzministeriums wieder in Betracht kommen.

 

Die Euro-Länder stecken bei dem Versuch, die Banken am notwendigen zweiten Kreditpaket für Griechenland zu beteiligen, in einer Zwickmühle. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte in dieser Woche erklärt, auch bei dem Modell einer freiwilligen Abnahme langfristiger griechischer Staatsanleihen durch Privatinvestoren Griechenland für zahlungsunfähig zu erklären. Die EZB könnte nach ihren Prinzipien dann griechische Anleihen nicht mehr als Sicherheiten für ihre Kredite an die Banken des Landes akzeptieren, was den Kollaps des Bankensektors bedeuten würde und eine Kettenreaktion in der gesamten Euro-Zone auslösen könnte.

 

Handeln die Politiker mal wieder ohne Sinn und Verstand? Die EZB wird auf ihrer Unabhängigkeit bestehen. Wie sagte doch Merkel? Sie vertraue auf die Urteilskraft von der EZB, .... . Mal sehen wie lange die Halbwertszeit von dieser Aussage ist ?crying.gif

 

Der vorletzte Satz ist allerdings ein Hammer:

 

Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte in dieser Woche erklärt, auch bei dem Modell einer freiwilligen Abnahme langfristiger griechischer Staatsanleihen durch Privatinvestoren Griechenland für zahlungsunfähig zu erklären

 

Sind jetzt alle völlig verblödet? Wer als Privatinvestor langlaufende Gr Anleihen freiwillig kauft löst einen Default aus?

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H.B.

. Allerdings wurden die Kurse der Anleihen insbesondere von Brasilien zusammengeprügelt. Da gab es dann die 11% XS0077157575 unter 40%

 

Ich sags die ganze Zeit: Goldene Anleihe-Zeiten.

 

Mag sein, dass da noch ein wenig Stress auf uns zukommen. "On the long run" jedoch lohnt es sich, Risiken zu suchen.

 

Solange Italien nicht fällt, ist alles im Lot. Wenn im Herbst die Diskussion um einen Default dieses G8-Staats anfangen sollte, dann ist es an der Zeit, die Titanic zu verlassen. Selbst in diesem Fall halte ich gr. und port. Anleihen für relativ sicher, siehe Brailien/Uruguay im Umfeld des Arg-Defaults.

Alles, was heute jedoch mit Notierungen >90% gehandelt wird, ist dann "on Risk".

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Sind jetzt alle völlig verblödet? Wer als Privatinvestor langlaufende Gr Anleihen freiwillig kauft löst einen Default aus?

Tja, entweder die Ratingagenturen oder die von dir genannte Gruppe von Privatinvestoren fallen wohl unter

.

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Zinsen

. Allerdings wurden die Kurse der Anleihen insbesondere von Brasilien zusammengeprügelt. Da gab es dann die 11% XS0077157575 unter 40%

 

Ich sags die ganze Zeit: Goldene Anleihe-Zeiten.

 

Mag sein, dass da noch ein wenig Stress auf uns zukommen. "On the long run" jedoch lohnt es sich, Risiken zu suchen.

 

Solange Italien nicht fällt, ist alles im Lot. Wenn im Herbst die Diskussion um einen Default dieses G8-Staats anfangen sollte, dann ist es an der Zeit, die Titanic zu verlassen. Selbst in diesem Fall halte ich gr. und port. Anleihen für relativ sicher, siehe Brailien/Uruguay im Umfeld des Arg-Defaults.

Alles, was heute jedoch mit Notierungen >90% gehandelt wird, ist dann "on Risk".

 

Ich würde die Grenze bei Spanien ansetzen. Dann ist game over, das Paket würde das nicht mehr abdecken. Außer man würde extremst Einnahmen und Ausgaben nach Brüssel verlagern, womit ich zwar kein Problem hätte und der Ansicht bin, dass dies früher oder später eh' geschehen muss, aber wohl viele andere.

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Archimedes
Sparpaket

 

Athen ist nur mit halbem Herzen bei der Sache

...

Am vergangenen Wochenende hat die EU-Kommission ihren vierten Fortschrittsbericht zum griechischen Konsolidierungsprogramm vorgelegt. Die 165 Seiten sind eine alarmierende Lektüre. Fast in allen Bereichen konstatiert die Kommission erhebliche Verzögerungen und Abweichungen von den Vorgaben. Das gilt für die Umsetzung der fiskalischen Konsolidierungsziele ebenso wie für die Strukturreformen. Dutzende konkreter Reformvorgaben geht der Bericht durch. Meist lautet das Urteil: "nicht erfüllt", "teilweise erfüllt" oder "noch in Arbeit".

...

Aber genau da versagt die Regierung. Sie zögert und zaudert. Sie verkündet Einschnitte, setzt dann aber das Messer nicht an. Sie scheut Konflikte mit den Gewerkschaften und anderen mächtigen Interessengruppen. 250 000 Griechen, die in der Privatwirtschaft beschäftigt waren, haben seit Beginn der Krise ihre Jobs verloren. Aber kein einziger Staatsbediensteter wurde entlassen. Reformen werden verwässert oder zurückgestellt.

...

Spätestens in zehn Tagen muss die neue Privatisierungsbehörde stehen. Noch in diesem Jahr soll die Regierung mit dem Verkauf von Staatsunternehmen fünf Milliarden Euro einnehmen, im nächsten Jahr mindestens weitere 15 Milliarden. Das sind die Vorgaben der Gläubiger. Doch gerade bei den Privatisierungen bremsen die Genossen. Denn da geht es an die Pfründen der Politiker. Traditionell versorgen sie ihre Klientel mit Jobs bei den Staatsbetrieben, wo man bis zu dreimal so viel verdient wie in der Privatwirtschaft.

...

http://www.handelsbl...html?p4368592=3

 

Sieht so aus als würde der Egoismus über den Patriotismus siegen.

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Bennos

Hoffe diese Frage wurde in diesem Thread noch nicht gestellt...

 

 

Ich tue mir momentan in wenig schwer die einzelnen Begriff einer möglichen Umschuldung bzw. keiner Umschuldung richtig zu deuten. Häufig werden ja freiwilliges Reprofiling, sanfte Umschuldung und Wiener Initiative synonym verwendet. Ist das korrekt so?

 

Ich dachte, dass Reprofiling und sanfte Umschuldung synonym sind. Und die Wiener Initiative zwar der sanfte Umschuldung sehr ähnelt, also auch der Umtausch alter Staatsanleihen in neue. Mit dem Unterschied, dass bei der WI, Griechenland die alten, auslaufenden Anleihen zurückzahlen muss und dann der Gläubiger diese Einnahmen wieder in neue Bonds investiert. Bei der sanften Umschuldung allerdings erhält der Kreditgeber keine Zahlung, sondern tauscht nur alte in neue Staatsanleihen mit längerer Laufzeit.

 

Hab ich das so richtig verstanden bzw. korrigiert mich bitte?!

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Archimedes

Hoffe diese Frage wurde in diesem Thread noch nicht gestellt...

 

 

Ich tue mir momentan in wenig schwer die einzelnen Begriff einer möglichen Umschuldung bzw. keiner Umschuldung richtig zu deuten. Häufig werden ja freiwilliges Reprofiling, sanfte Umschuldung und Wiener Initiative synonym verwendet. Ist das korrekt so?

 

Ich dachte, dass Reprofiling und sanfte Umschuldung synonym sind. Und die Wiener Initiative zwar der sanfte Umschuldung sehr ähnelt, also auch der Umtausch alter Staatsanleihen in neue. Mit dem Unterschied, dass bei der WI, Griechenland die alten, auslaufenden Anleihen zurückzahlen muss und dann der Gläubiger diese Einnahmen wieder in neue Bonds investiert. Bei der sanften Umschuldung allerdings erhält der Kreditgeber keine Zahlung, sondern tauscht nur alte in neue Staatsanleihen mit längerer Laufzeit.

 

Hab ich das so richtig verstanden bzw. korrigiert mich bitte?!

 

Begriffe wie sanfte Umschuldung sind Politiker Geschwafel.

Der entscheidende Punkt ist der Zahlungsausfall (Default), dieser kann durch Zahlungsunfähigkeit aber auch Zahlungsunwillen herbei geführt sein.

Die Rating Agenturen haben sich neben dem echten Default auch noch einen theoretischen Default einfallen lassen.

Dieser liegt dann vor wenn die Zahlung nur dadurch geleistet werden kann, dass die Gläubiger das Geld sofort wieder beim Schuldner anlegen.

Dies wird dann als Roll-Over oder auch sanfte Umschuldung bezeichnet.

Die Rating Agenturen haben sich noch einen weiteren Fall von theoretischem Default einfallen lassen.

Dieser besteht dann, wenn während der Laufzeit Zweifel an der Zahlungsfähigkeit des Schuldners aufkommen,

daraufhin die Kurse der Anleihen fallen und dann der Schuldner einen erheblichen Teil der eigenen Schulden zurück kauft.

 

Eine Rating Agentur die den Gläubiger optimal warnen möchte,

wird die Default Warnung heraus geben wann immer die Gefahr besteht, dass der Gläubiger am Zahltag nicht die volle Summe erhält.

 

In dieser Hinsicht sind die Rating Agenturen konsequent.

Es ist nämlich egal ob ich am Zahltag als Schuldner nur 70% ausbezahlt bekomme oder eine neue Anleihe über 100%,

die ich aber am selben Tag nur für 70% an der Börse verkaufen kann.

 

Der Terminus "freiwillige Beteiligung" ist ebenfalls Politiker Geschwafel.

Freiwillig würde eine Bank nie eine Anleihe zu 6% und 30 Jahren kaufen,

wenn es vom gleichen Schuldner an der Börse 12% auf 30 Jahre gibt.

Freiwillig würde eine Bank den Deal nur eingehen, wenn die Konditionen marktüblich sind.

Dann wäre eine Beteiligung aber nicht notwendig,

weil dann jeder Teilnehmer des Marktes den Deal auch machen würde.

 

Zwischenzeitlich war mal der lächerliche Vorschlag der Gläubiger Banken an die Politik die neuen 30 jährigen 6% Anleihen mit Garantien zu versehen.

Dies wäre ein Skandal erste Güte gewesen, denn garantierte Anleihen orientieren sich an der Bonität des Garanten.

Da Deutschland nur 3-4% für seine Anleihen zahlt, wäre ein Zinssatz für die garantierten griechischen Anleihen von 4% und nicht von 6% angemessen gewesen.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Und dies umso mehr, als der Sinn der Aktion ja darin bestehen würde, die Zinslast und dadurch indirekt die Verschuldung Griechenlands zu drücken und damit die Bedienbarkeit der übrigen Anleihen zu verbessern. Es geht nicht darum, dass sich die "Retter" risikolos eine goldene Nase verdienen können. Commerzbank und HSH Nordbank boten damals so um die 25 BP Aufschlag für ihre staatsgarantierten Bonds, oder?

 

Das mit dem vermuteten Zusammenhang zwischen Verkaufsdruck beim 20.8.2011 fälligen Griechenland-Bond und Haircut-Gerüchten macht m. E. deshalb keinen Sinn, weil dann die 2012er-Bonds mit Kursen von ca. 85% ebenfalls abstürzen müssten. Denn die haben noch orgentlich was zu verlieren.

 

Ich dachte, dass Reprofiling und sanfte Umschuldung synonym sind.
"Reprofiling" ist eine Änderung im Laufzeitprofil der ausstehenden Schulden. Jede Verlängerung der Laufzeiten, egal ob freiwillig oder erzwungen, ist also ein Reprofiling.

Beim Argentinien-Default wurden für die Alt-Bonds zwei Arten von Neu-Bonds ausgegeben:

  • Discount-Bonds mit 7,82% Kupon (und ein paar Schnörkeln) zu einem Nominalwert von 33,7% der Altbonds und einer Laufzeit bis 2033
  • Par-Bonds mit Stufenzins 1,20% / 2,26% / 3,38% / 4,74% zu einem Nominalwert von 100% der Altbonds und einer Laufzeit bis 2038

Die Par-Bonds waren letzten Endes also auch "nur" ein Reprofiling - aber es ist offensichtlich, dass sie keinen gleichwertiger Ersatz für die Original-Bonds mit Kupons bis zu 12% darstellen und in ihrer Bewertung (derzeit 34%) einen ähnlichen Haircut darstellen wie die Discount-Bonds.

"Reprofiling" sagt also nichts darüber aus, wie stark der Substanzwert des Papiers verändert wird - und nicht einmal etwas darüber, ob ein Default vorliegt oder nicht. "Sanft" ist eine reine Worthülse.

 

Eine beispielhaft sanfte Umschuldung hat die Ukraine hingelegt, als sie die beiden 2000 bzw. 2001 fälligen dreijährigen Euro-Bonds mit Kupons zu 14,25% bzw. 16% nicht tilgen konnte: Reduzierung der Kupons auf 5%, Verlängerung der Laufzeiten um 5 Jahre, dabei Tilgung in 10 halbjährlichen Raten mit steigendem Volumen. Die finanzielle Belastung der Ukraine dadurch blieb bei etwa 15% pro Jahr, aber nach 5 Jahren waren die Schulden abgestottert, und wer von Anfang an dabei gewesen war, erreichte insgesamt eine Rendite von über 10% (weil die durchschnittliche zusätzliche Kapitalbindung der Verlängerung durch die schrittweise Tilgung ja nur 2,5 Jahre betrug). Die Belohnung für diese Umschuldung erfolgte auf dem Fuße: Kaum waren die Altschulden getilgt, konnte die Ukraine mit A0GGXG eine neue Anleihe zu gemessen an ihrem Rating fabelhaften Konditionen platzieren: 4,95% Kupon für 10 Jahre! (Und eine Fußball-Europameisterschaft 2012 gab es auch gleich dazu.)

 

Die Argentinien-Bonds enthalten eine ähnliche Tilgungsstaffel über die letzten 10 Jahre ihrer Laufzeit, aber bis zu deren Beginn (2023 bzw. 2028) hat sich Argentinien viel Zeit erkauft, um von der Senkung seiner Schulden erst mal eine Weile profitieren zu können, bevor es an den hässlichen Teil der Umschuldung geht. Auch der Stufenzins der Pars sowie die Sonderklausel der Discounts, die in den ersten 10 Jahren ihrer Laufzeit einen (schrittweise abnehmenden) Anteil ihrer Kupons zwangsweise wieder in derselben Anleihe reinvestieren (Poolfaktor inzwischen 129,74%), ist dieser Idee einer "Schonfrist" geschuldet; beides ist wesentlich geschickter gemacht als eine simple Kürzung des Nominalwerts.

Leider lassen sich die Erfahrungen des Argentinien-Defaults nur teilweise auf Griechenland übertragen, weil zwei wesentliche Unterschiede vorliegen: Argentinien wertete seine Währung stark ab, was den Verschuldungsgrad zunächst einmal stark erhöhte, aber die Exportchancen des Landes deutlich verbesserte; Argentinien hatte vor dem Default zudem sehr hohe Kupons zahlen müssen, sodass deren Kürzung eine Entlastung für den Zinsendienst bewirkte. Auch die Ukraine konnte die Drittelung der Kupons dazu nutzen, die geringere Zinslast direkt in die Tilgung zu stecken. Aber bei den meisten Griechenland-Anleihe (ausgenommen die letzten Neuemissionen kurz vor der "Rettung") gibt es bei den Kupons wenig zu kürzen, die liegen eh schon nur bei 4-5%.

 

 

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Bärenbulle

Das mit dem vermuteten Zusammenhang zwischen Verkaufsdruck beim 20.8.2011 fälligen Griechenland-Bond und Haircut-Gerüchten macht m. E. deshalb keinen Sinn, weil dann die 2012er-Bonds mit Kursen von ca. 85% ebenfalls abstürzen müssten. Denn die haben noch orgentlich was zu verlieren.

Die Vermutung einiger war aber wohl, dass noch nicht alle Teilnehmer Bescheid wüßten, so dass es noch genug "uninformierte" Käufer gibt.

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Apophis
· bearbeitet von Apophis

Die Politiker schleichen um den Default wie die Katze um den heissen Brei. Wie vermitteln wir es den doofen Bürgern, dass sie wieder alles bezahlen, möglichst ohne das sie es merken.

 

Wenn man die Banken wirklich beteiligen wollte, könnte man einfach einen Fonds gründen in den die Banken einzahlen. Dieses Geld könnte man dann genauso wie unsere Steuermillionen nach Gr überweisen. Einfacher wäre natürlich direkt verbrennen.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Nach Griechenland überweisen wäre auf jeden Fall schlechter als selbst zu 95% Griechenland-Anleihen vom Markt zu kaufen, deren Tilgung in 6 Wochen man durch die Überweisung der 12 Mrd. -Tranche doch gerade eben gesichert hat. Weiß der Himmel, wieso die Retter nicht auf solche Ideen kommen.

 

Die Vermutung einiger war aber wohl, dass noch nicht alle Teilnehmer Bescheid wüßten, so dass es noch genug "uninformierte" Käufer gibt.
Es geht aber nicht um diese Handvoll Uninformierter, sondern um den Abgabedruck, der entstehen würde, wenn Institutionelle sich jetzt in Massen von 2012er-Bonds zu trennen versuchen würden. Den müssten wir ebenfalls in einer Kursbewegung nach unten beobachten können, weil die Geld-Seite aus den Orderbüchern ja ruck-zuck leergefegt würde. Wenn dies aber nicht geschieht, also nur die 2011er-Bonds unter Druck kommen, dann glaube ich nicht an einen beschlossenen Haircut als Grund für die Kursbewegung.

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Man darf zusammenfassen:

Niemand hier im WPF weiß warum die jetzt im August fällige Anleihe so eine Rendite hat, oder aber er sagt es nicht wink.gif

 

Und wer hier ständig B auffüllt entzieht sich ebenfalls der Kenntnis whistling.gif

 

Und ob die pünktlich zurückbezahlt wird, weiß auch niemand. Manche gehen das Risiko ein, manche nicht. Ist wie immer an der Börse laugh.gif

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Es geht aber nicht um diese Handvoll Uninformierter, sondern um den Abgabedruck, der entstehen würde, wenn Institutionelle sich jetzt in Massen von 2012er-Bonds zu trennen versuchen würden. Den müssten wir ebenfalls in einer Kursbewegung nach unten beobachten können, weil die Geld-Seite aus den Orderbüchern ja ruck-zuck leergefegt würde. Wenn dies aber nicht geschieht, also nur die 2011er-Bonds unter Druck kommen, dann glaube ich nicht an einen beschlossenen Haircut als Grund für die Kursbewegung.

Ich auch nicht, aber es wäre schon denkbar, das ein oder zwei Insider (der z.B. mitten in Verhandlungen involviert ist) mehr Informationen hat über eine Regelung, welche vor allem die 11er betrifft. Dann würde wohl so ein Abverkaufsmuster zustande kommen. Ich habe jedenfalls nochmal eine kleine Portion zu 95,3 gekauft, da mir Tormann's These einleuchtet. Die Anleihe hat schon ein sehr spezielles Risikoprofil. Ich denke das paßt nicht bei jeder Institution ins Konzept. Man wird sehen.

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Trader42119

kann mir einer sagen wieso die griechen anleihe die am 20.08. ausläuft bei 95,85 steht? die sind doch bis mind. sep. diesen jahres safe durch das 12 mrd. paket, oder?

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Torman

Ich glaube, die Unsicherheit bei der 2011er kommt daher, dass sie bei den bisherigen Vorschlägen gerade noch nicht gerollt werden soll. Die Banken haben doch längst ihre Bestände an die Aufsicht detailiert melden müssen. Auf dieser Basis wird über die Rollovervolumen verhandelt. Der bisherigen Vorschlag (französisches Modell) sahen erst eine Beteiligung der Anleihen ab 2012 vor. Inzwischen ist der französische Vorschlag so gut wie tot und alle Optionen werden neu geprüft. Da ist es doch nicht von der Hand zuweisen, dass einige befürchten auch die 2011er kommt in den Rollover. Da man bei dieser Anleihe gegenüber der Politik noch nicht im Wort steht, kann man hier als Bank noch gesichtswahrend verkaufen. Wenn man dagegen die 2012er schmeißt, kann das größeren Ärger geben.

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Trader42119

Ich glaube, die Unsicherheit bei der 2011er kommt daher, dass sie bei den bisherigen Vorschlägen gerade noch nicht gerollt werden soll. Die Banken haben doch längst ihre Bestände an die Aufsicht detailiert melden müssen. Auf dieser Basis wird über die Rollovervolumen verhandelt. Der bisherigen Vorschlag (französisches Modell) sahen erst eine Beteiligung der Anleihen ab 2012 vor. Inzwischen ist der französische Vorschlag so gut wie tot und alle Optionen werden neu geprüft. Da ist es doch nicht von der Hand zuweisen, dass einige befürchten auch die 2011er kommt in den Rollover. Da man bei dieser Anleihe gegenüber der Politik noch nicht im Wort steht, kann man hier als Bank noch gesichtswahrend verkaufen. Wenn man dagegen die 2012er schmeißt, kann das größeren Ärger geben.

 

 

klingt logisch, aber meinst du die herren politiker reißen sowas großes noch vor der sommerpause vom zaun? die sind doch jetzt erstmal froh das die ruhe haben bis september.

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

klingt logisch, aber meinst du die herren politiker reißen sowas großes noch vor der sommerpause vom zaun? die sind doch jetzt erstmal froh das die ruhe haben bis september.

 

Denen ist doch alles zuzutrauen und Wochenenden bieten sich für Sauereien immer an wink.gif

 

Umsätze unter 95 in F blink.gif

 

8.07.2011 09:23:48 94,5000 50.0000

8.07.2011 09:23:15 94,2500 76.000

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Trader42119

glück gehabt ;-)

 

hätte ich gerne meine umsätze genannt. :-(

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Ramstein

Handelsblatt:

 

Bei ihrem nächsten Treffen am kommenden Montag wollen die Euro-Finanzminister das Hilfspaket noch nicht beschließen und auch keine Zahlen bekannt geben. Die äußerst komplexen Verhandlungen mit den privaten Anlegern über deren Beitrag zum Hilfspaket würden sich noch bis September hinziehen, hieß es in diplomatischen Kreisen in Brüssel. "In der Eurogruppe am Montag legen wir nur die Schlachtordnung für die Zeit nach der Sommerpause fest. Spektakuläre Entscheidungen wird es nicht geben", sagte ein Diplomat.

 

Damit sollte die A0GSUC in trockenen Tüchern sein. Kurs zieht schon an.

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