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889 Stimmen

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Das Angebot an die Opposition (die Antwort dürfte Herrn P. nicht überrascht haben) kann ebenso ein Druckmittel gegen einen zappelnden Flügel der eigenen Partei sein.

Vertrauensfragen werden meist gestellt, um die eigenen Leute auf Kurs zu bringen oder zu halten.

Würde also dazu passen.

Spannend wird es wenn er sie verliert.....

 

man wird sehen, entweder totaler Zusammenbruch einschl. Banken in Griechenland, Euro ade +.Abschreibungswelle bei den Privaten Investoren einschl. ECB - von dort wieder Umverteilung auf EU-Staaten...oder Liquiditätsspritzen und weiterverhandeln, wobei Schäuble eher etwas verträumt und realitätsfremd wirkt... :-

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lytjes2

 

totaler Zusammenbruch einschl. Banken in Griechenland, Euro ade

 

Ich halte dies nicht mehr für ein realitätsnahes Szenario.

 

Bei aller Kritik hier und anderswo an den regierenden Kasten; genau dies ist (fast) allen verantwortlichen Politikern bekannt und es wird deshalb alles (und sei es das Geld des Steuerzahlers) drangesetzt werden diesen worst case zu verhindern.

Das Problem das Hr. Schäuble u.a. haben ist das fehlende geordnete Staats-Insolvenzverfahren; eine ungeordnete Insolvenz wird aber jeder wegen der Folgen energisch versuchen zu vermeiden.

 

Irgendwie gefällt mir die Zeit heute richtig gut:

"Beim EU-Gipfel am 23. und 24. Juni werde es voraussichtlich nur eine Erklärung geben, dass die Euro-Zone und die EU zur Unterstützung Griechenlands bereit seien und auch die privaten Investoren beteiligt werden sollen. Doch es werde dazu keine Zahlen oder Einzelheiten geben, sondern nur den Auftrag an die Finanzminister, bis zum Juli eine Lösung zu finden.

 

Mit dieser Zusage solle sichergestellt werden, dass der Internationale Währungsfonds der Auszahlung der dringend benötigten nächsten Kredittranche über zwölf Milliarden Euro im Juli zustimmen könne. Der Fonds verlangt, dass die Finanzierung Griechenlands in den nächsten zwölf Monaten sichergestellt ist. "

 

@Bondwurzel: Was machst Du morgen früh mit deinem gr. Langläufer?

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Chris89

Sollte GR demnächst Zahlungsunfähig werden, können keine Löhne & Gehälter, keine Renten und keine Sozialhilfen mehr bezahlt werden. Nicht nur weniger - garkeine!

Weiterhin werden öffentliche Krankenhäuser nicht mehr fähig sein ihre Arbeit zu verrichten. Notwendige Medikamente werden nicht mehr geliefert, der ein oder andere Arzt wird nicht zur Arbeit erscheinen.

Da griechische Banken einen Großteil der Staatsschulden halten, werden diese ebenfalls insolvent werden (welche sowieso schon stark geschwächt sind). Kredite an die Realwirtschaft werden nicht mehr vergeben oder prolongiert. Dadurch wird es zu einem großen Teil die Realwirtschaft zusammenbrechen, da zB. KK-Linien gestrichen werden oder Kredite nicht prolongiert werden können. Dadurch kommt es zu noch mehr Arbeitslosigkeit und noch weniger Einnahmen in den Sozialkassen und Einkommenssteuer. Staatshilfen, zb. in Form von Krediten sind nicht möglich, da die Staatskasse ja leer ist. Das totale Chaos inkl. Bürgerkriegsähnlichen Zuständen sind für mich absolut vorstellbar. Erst wird der Mop "die Reichen" knechten, dann vielleicht die Ausländer. Die Situation wird damit mitnichten besser, sondern noch unkontrollierbarer als sie jetzt schon ist.

 

Die Einführung des Euros war damals zwar ein Segen für Griechenland, jetzt wird er allerdings zum Fluch. Die Griechen können ihre Währung nicht abwerten, inflationieren oder die Staatsverschuldung durch finanzielle Repression abbauen.

 

Eine Einführung des Drachme ist IMHO unmöglich, weil das nicht von heute auf morgen machbar ist. In der Zwischenzeit würden oben genannte Zustände eintreten mit katastrophalen Folgen. Und selbst wenn, würde sie kaum ein Grieche akzeptieren, die Wechselkurse wären unvorhersehbar und Investitionen würden ausländische Unternehmen aufgrund der nicht etablierten & stabilen Währung auch nicht tätigen.

 

Von den Folgen für andere EU-Länder und Banken oder der EZB will ich jetzt garnicht anfangen. Die Folgen sind unvorhersehbar und nicht quantifizierbar.

 

Ich hoffe ernsthaft, dass die Griechen und die anderen EU-Länder eine vernünftige Lösung in Form von Hilfen bzw. Bürgschaften finden, sonst sehe ich schwarz für GR & EU. Man ist wohl "alternativlos".

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

 

totaler Zusammenbruch einschl. Banken in Griechenland, Euro ade

 

Ich halte dies nicht mehr für ein realitätsnahes Szenario.

 

Bei aller Kritik hier und anderswo an den regierenden Kasten; genau dies ist (fast) allen verantwortlichen Politikern bekannt und es wird deshalb alles (und sei es das Geld des Steuerzahlers) drangesetzt werden diesen worst case zu verhindern.

Das Problem das Hr. Schäuble u.a. haben ist das fehlende geordnete Staats-Insolvenzverfahren; eine ungeordnete Insolvenz wird aber jeder wegen der Folgen energisch versuchen zu vermeiden.

 

Irgendwie gefällt mir die Zeit heute richtig gut:

"Beim EU-Gipfel am 23. und 24. Juni werde es voraussichtlich nur eine Erklärung geben, dass die Euro-Zone und die EU zur Unterstützung Griechenlands bereit seien und auch die privaten Investoren beteiligt werden sollen. Doch es werde dazu keine Zahlen oder Einzelheiten geben, sondern nur den Auftrag an die Finanzminister, bis zum Juli eine Lösung zu finden.

 

Mit dieser Zusage solle sichergestellt werden, dass der Internationale Währungsfonds der Auszahlung der dringend benötigten nächsten Kredittranche über zwölf Milliarden Euro im Juli zustimmen könne. Der Fonds verlangt, dass die Finanzierung Griechenlands in den nächsten zwölf Monaten sichergestellt ist. "

 

@Bondwurzel: Was machst Du morgen früh mit deinem gr. Langläufer?

 

Im Moment noch nichts..habe allerdings andere Positionen - mit Gewinn -glattgestellt, womit ich abwarte...

 

mal Irland zum Vergleich, sehr interessant, da geht schon einiges ab...

 

http://forum.baadermarkets.de/showthread.php?t=196

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Stairway

Aus der Krise zwischen 2008 und 2011 kann man doch nun sehr schön zwei Grunderkenntnise mitnehmen:

 

  1. Man konnte sehr viel Geld durch die überhasteten Bailouts gewinnen, wenn man nur genau genug gesucht hatte.
  2. Unter anderem als Reaktion darauf, gehen die Emittenten (oft Staaten) nun dazu über, "legalen Rechtsbruch" zu begehen und Gläubiger einfach abzuservieren.

 

Was ich für mich mitnehme: Anlagen, deren Sicherheit sich allein auf den rechtliche Status der Anleihe bezieht, sollten gemieden werden. Die Beispiele CoBa, EuroHypo, HRE (böse GS), Anglo Irish etc. haben deutlich gezeigt, dass die Prospekte das virtuelle Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben wurden. Der Bailout Schweinezyklus ist am Hochpunkt - time to leave the party. Whats next? Ich schaue in Richtung Industrie- & Fremdwährungsanleihen.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
Ich schaue in Richtung Industrie- & Fremdwährungsanleihen.

Da ist die Party wohl auch schon vorbei....übrigens konnte man in 2009/10 Supergewinne mit Industrieanleihen einfahren, ich sage nur Ineos, Europcar, Glencore, AIG oder ähnliches.

 

Auf welchem Punkt wir uns befinden kann ich nicht erkennen, aber die Staatsverschuldungen USA, Japan und Europa dürften wohl weiteren Höhepunkten zusteuern, da ist die Party gerade erst am Anfang. B)

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Back to topic: Die EU-Finanzminister haben sich gestern noch nicht mal auf ein nichtssagendes Papierchen einigen können, man trifft sich nun mal wieder am WE (Sonntag), statt Montag, wie eigentlich angedacht. Papandreou hattte gestern sogar mit der KKE(Kommunisten) und der LA.O.S. (Rechtsnationale, die vor einigen Tagen Papandreou auf Landesverrat verklagt hatten) gesprochen, um Mehrheiten zu organisieren, die Mehrheit scheint pfutsch zu sein.

 

Nebenbei, was macht man eigentlich bei einem Militärputsch innerhalb der EU?

Weiß da der Economist mehr; Kasachstan geht es ja auch achso gut?

http://de.wikipedia.org/wiki/Aral_%28Kasachstan%29

Dann hat England endlich das, was seine Parasitenklasse wollte: Kasachstan in Europa!

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Das die Anpassung erfolgen muss auch. Nur beim Wie happerts.

 

In Hans-Werner Ideewelt scheint es unmöglich zu sein, das Problem der Anpasung auf normalen Wege zu erreichen. Für Ihn sind die Griechen

anscheinden nicht in der Lage die entsprechenden Maßnahmen (Steuererhöhung, Lohnverzicht - Platzen der Immobilienblase etc,) durchzustehen.

 

Er will das 11 Millionen Volk am Rande der Peripherie Europas ins Chaos stürzen, und dabei riskieren daß damit die ganze EU zum

Spielball der Spekulanten wird. Vieleicht gibt es als logische Konsequenz dieser Geisteshaltung bald keine EU mehr.

 

An diesen Ansichen sollte man Ihn messen ! :angry:

 

Ich halte ihn für mäßig intelligent. Er mag ein Fachmann auf seinen Gebiet sein, mehr aber nicht.

So siehts aus.

Fyi:

http://www.nber.org/~wbuiter/originalsinn.pdf

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Weiß da der Economist mehr; Kasachstan geht es ja auch achso gut?

Du hast mir doch eine beleidigende PN - in der du meine Gewohnheit, ab und zu mal einen (für mich) interessanten Economist-Artikel zu posten, mit dem Stürmer in Zusammenhang gebracht hast - geschickt, um mich davon abzuhalten, das weiterhin zu tun - schon vergessen? Kann sein, die Uhrzeit war ja auch wieder mal weit nach Mitternacht und es war wieder mal unklar, ob die eingenommenen Substanzen eher flüssig oder gasförmig waren.

 

Ach so, Kasachstan geht es gut? Das ist mir neu. Allerdings hatte ich, als ich kürzlich dort war, nicht den Eindruck eines vertrockneten und verarmten Landes. Sollte es zwischen gut und verarmt tatsächlich nichts mehr geben? Die politischen Verhältnisse sind, wie wir alle wissen, sehr unerfreulich (das gilt insbesondere auch für Minderheitenpolitik, Pressefreiheit, Rechtssicherheit etc.).

 

Back to topic: Vor einigen Monaten hatte ich gepostet, dass ich mich vom gesamten GR-Klumpenrisiko mit Gewinn verabschiedet habe (worauf ich von dir übrigens auch nur hämische Reaktionen abbekommen hatte). Ich denke, jetzt ist den meisten klar, dass man mit GR-Bonds inzwischen nur noch Zocks machen kann. Und zwar umso erfolgreicher, je zuverlässiger die eigene Glaskugel ist bzw. man an belastbare Insider-Informationen herankommt (dies übrigens nicht unähnlich verschiedenen zwischenzeitlichen Phasen bei den RA-Bonds). In beiden Disziplinen bin ich leider schlecht, also überlasse ich dir neidlos das Feld.

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Karl Napf

Versicherer wollen Ausnahme für ihren Griechenramsch

(http://www.ftd.de/fi...h/60065653.html)

 

Die jüngste Herabstufung der griechischen Bonität bringt die Assekuranz in die Bredouille: Die Unternehmen müssten Papiere umbuchen oder sogar abstoßen. Die Branche hofft deshalb auf Nachsicht bei den Aufsichtsbehörden.

 

Die deutschen Versicherer verhandeln mit der Finanzaufsicht BaFin und dem Bundesfinanzministerium über weitreichende Erleichterungen im Umgang mit griechischen Staatsanleihen. Das geht aus einem internen Schreiben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) an die Vorstände seiner Mitglieder hervor. GDV und BaFin nahmen dazu nicht Stellung.

Die Branche hat Handlungsbedarf, weil die Ratingagentur S&P die Bonität Griechenlands am Montag auf "CCC" herabstufte - nur noch vier Stufen vor dem Zahlungsausfall. Schon am 2. Juni hatte Moody's seine Bewertung auf "Caa1" gesenkt. "Damit bewerten zwei von drei Agenturen Griechenland unterhalb von B-/b3", schreiben die GDV-Funktionäre Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth und Axel Wehling. Die Konsequenz: Griechische Papiere dürfen nicht mehr im sogenannten gebundenen Vermögen geführt werden. "Es wäre eine Umbuchung in das restliche Vermögen oder gegebenenfalls eine Veräußerung nötig."

Kann mir mal jemand erklären, wie die deutsche Bundesregierung die "privaten Investoren" dazu bewegen will, ihre Griechenland-Laufzeiten zu verlängern, wenn sie gleichzeitig dieselben Investoren dazu zwingt, Griechenland-Anleihen sofort zu verkaufen?

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CHX
Der Griechenramsch steckt in den Büchern von Banken und Versicherungen. So wie es aussieht, ist nur eine Ratingabstufung unter ein bestimmtes Niveau kritisch. Nicht weil diese an sich kritisch wäre, sondern weil man sich dann - und scheinbar NUR dann - Gedanken über die Bewertung machen muss. Vorher bilanziert man das ganze Zeug einfach zu Mondkursen weiter ...

 

Quelle

 

... finde ich in diesem Zusammenhang eigentlich recht passend.

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Archimedes
Der griechische Journalist Tasos Telloglou hütete am Donnerstag noch das Krankenbett, am Tag zuvor war er in Athen zusammengeschlagen worden. Ein Angreifer hatte ihn übel zugerichtet, er verlor das Bewusstsein. Erst hieß es, Anarchisten hätten den prominenten TV-Mann am Rand der Demonstrationen am Syntagma-Platz erkannt. Die griechischen Anarchisten mischen mit vermummten Gesichtern gern Protestzüge auf. Telloglou aber sagt, er sei zuerst von rund 30 Leuten beschimpft worden, wütenden Staatsdienern vor allem. Danach habe einer aus der Menge zugeschlagen - maskiert war der Angreifer nicht.

 

Griechenland ist außer Kontrolle. Normale Bürger prügeln auf Journalisten ein, und andere, die so etwas nie tun würden, fürchten um die Zukunft ihres Landes. Ein Beamter in einem Athener Ministerium sagte der Süddeutschen Zeitung: "Wir wissen hier gar nicht, was wir eigentlich machen sollen, es gibt keine Führung mehr." Der verzweifelte Mann fügte hinzu: "Alles löst sich auf."

 

Auch Giorgos Papakonstantinou, immerhin bislang als Finanzminister einer der wichtigsten Ansprechpartner der europäischen Geldgeber, hatte offenbar keine Ahnung, was aus ihm werden soll, als sein Premier Giorgos Papandreou am Mittwoch die griechische Öffentlichkeit damit überraschte, dass er eine neue Regierungsmannschaft aufstellen wolle.Die Kabinettsumbildung sollte offenbar ein Befreiungsschlag für den angeschlagenen Premier werden.

 

Aber schon am Donnerstagmorgen war klar, dass der Kapitän das Kommando über seine Mannschaft verloren hat. Evangelos Venizelos, bislang Verteidigungsminister und ein Schwergewicht im Kabinett, ließ wissen, er wolle einer neuen Regierung nicht mehr angehören. Giorgos Floridis, ein Ex-Vizefinanzminister mit beträchtlichem Ansehen, gab gleich seinen Austritt aus der Regierungsfraktion bekannt. Politiker aller Parteien hätten versagt, schrieb er an den Parlamentspräsidenten. "Anstatt Alarm zu schlagen, haben die Parteien sich darauf verlegt, ihre eigenen kleinlichen Rechnungen aufzumachen." Floridis fügte hinzu: "Es gibt keine deutlicheren Anzeichen für ein verbrauchtes politisches System."

 

Von Floridis heißt es, Papandreou habe ihn noch zu besänftigen versucht, einen Kabinettsposten soll er ihm in Aussicht gestellt haben. So als habe eine Kettenreaktion begonnen, trat noch ein zweiter Parlamentarier, Ektoras Nasiokas, aus der Fraktion aus. Weil die beiden Abtrünnigen aber Platz für Nachrücker machen, schrumpfte Papandreous schmale Mehrheit von fünf Sitzen in dem 300-köpfigen Parlament vorerst nicht weiter zusammen. Doch auch das spielte an diesem dramatischen Donnerstag in Athen schon kaum mehr eine Rolle.

 

Denn am Mittag braute sich bereits neues Unheil zusammen. Der Termin für die von Papandreou angekündigte Kabinettsumbildung verstrich denn auch erst einmal. Stattdessen berief seine Pasok-Fraktion im Parlament eine Krisensitzung ein. Zuvor hatten 35 ihrer Mitglieder einen Brief der prominenten Abgeordneten und ehemaligen EU-Kommissarin Vasso Papandreou unterzeichnet. Damit erzwangen sie die Sondersitzung. "Über alles" müsse nun geredet werden, also auch über eine neue Führung von Partei und Regierung, hatte Vasso Papandreou zuvor verkündet.

 

Der Regierungschef wiederum hatte am Vorabend noch eine Vertrauensabstimmung im Parlament über das rigorose Sparprogramm angekündigt. Was die sozialistische Regierung - und ihre konservativen Vorgänger - aber jahrelang selbst vom Sparen hielten, das erfahren die Bürger nun fast tagtäglich aus den Medien.

 

So berichtete die Zeitung Makedonia jetzt von einem Spitzenbeamten im Rathaus von Thessaloniki, der über zehn Jahre hinweg 51 Millionen Euro aus dem Stadtsäckel für private Zwecke abgezweigt haben soll. Das Geld war eigentlich für die staatliche Sozialkasse bestimmt. Die hat - was nicht minder skandalös ist - nie nachgefragt, wo die ausstehenden Beiträge bleiben.

 

http://www.sueddeuts...wankt-1.1109446

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Karl Napf

Es ist schon eine Weile her, da gab es mal für Zinsen griechischer Staatsanleihen eine fiktive Quellensteuer von 10%. Diese fiktive Quellensteuer ist ja letztlich eine Subvention für Anleger, die den Anreiz für Investitionen im betreffenden Land erhöhen sollte; sie geht zu Lasten der Steuereinnahmen desjenigen Landes, das die Anrechnung dieser Steuer gewährt.

 

Nun mag es auf den ersten Blick absurd klingen, Anlegern den Kauf griechischer Staatsanleihen jetzt durch steuerliche Zuschüsse zu versüßen - aber genau das wäre ein Schritt, der griechische Anleihen für private Investoren attraktiver machen könnte (gebündelt mit überzeugenden Plänen zur Durchfinanzierung Griechenlands über die Troika natürlich, alleine nützt so ein Anreiz nichts).

Richtig "saftig" wäre das Steuergeschenk übrigens erst mal nicht, denn die fiktive Quellensteuer würde ja nur auf die Kupons anfallen (die bei Kupons von 6% derzeit etwa die Hälfte, bei Kupons von 4% nur ein Drittel der deutlich zweistelligen Rendite ausmachen) und nicht auf die Kursgewinne; letztere müssten die Investoren immer noch voll versteuern (bzw. mit zuvor erlittenen Verlusten verrechnen). Trotzdem: Ein Anreiz ist ein Anreiz, und es wäre ein diplomatisches Signal an Griechenland, dass die Retterstaaten Investitionen in Griechenland dauerhaft unterstützen wollen.

Signifikant wichtig wäre eine solche fiktive Quellensteuer allerdings erst, sobald die Renditen Griechenlands wieder deutlich einstellige Werte erreicht hätten, denn erstens würden sie dann fast die komplette Rendite steuerlich begünstigen und zweitens würden sie Griechenland dann einen signifikanten Vorteil in Sachen Attraktivität gegenüber Ländern einer dann vergleichbaren Rendite gewähren, sagen wir mal Ukraine oder Rumänien. Bis dahin ist es sicher noch ein langer Weg. Und um an dieser Stelle keine sich verselbständigende Geldquelle für Investoren zu erzeugen, könnte man die Gültigkeit der Regelung von vornherein auf 10-15 Jahre begrenzen, was auch ungefähr der Laufzeit der angeblich ja um 7 Jahre zu verlängernden Anleihen entspräche.

 

Man könnte mit einer solchen fiktiven Quellensteuer eventuell auch im Falle einer Laufzeitverlängerung operieren, also beispielsweise laufzeitverlängerte Anleihen auf diese Weise subventionieren und Altbonds nicht. Das wäre alles eine Frage des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Griechenland und dem betreffenden anderen Land. Solche Doppelbesteuerungsabkommen könnte man EU-weit in einer konzertierten Aktion überarbeiten, den Text der betreffenen Passage kann man ja praktisch direkt abschreiben. Der Trick dabei wäre, die Freiwilligkeit des Umtausches durch die fiktive Quellensteuer zu erreichen und damit den ansonsten zu befürchtenden Default, den die Ratings-Agenturen im Falle eines Zwangsumtausches feststellen würden, rein technisch zu umgehen.

 

Und wenn nun jemand fragt, woher das Geld für eine solche Subvention kommen sollte, schlage ich vor, im Gegenzug die fiktive Quellensteuer von 15% für Argentinien-Zinsen zu streichen. Wenn schon subventionieren, warum vorrangig jemanden, der seinen Anlegern bereits einen 66,3%-Haircut zugemutet hat?

Auch über die fiktive Quellensteuer von 15% für China könnte man bei dieser Gelegenheit mal kurz nachdenken: Wer braucht die Hilfe dringender, China oder Griechenland? Staatsanleihen eines Landes mit 3 Billionen Dollar Währungsreserven auch noch steuerlich zu subventionieren erscheint mir derzeit nur begrenzt sinnvoll.

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nord_sued
· bearbeitet von nord_sued

Copy and Paste, Ackermann hat wieder zugeschlagen. :)

http://www.wdr.de/tv...iechenland.php5

 

Der Beitrag ist ja kaum auszuhalten, Polemik nicht mehr. Ein Haircut (das schwingt in den Interviews so als Alternative mit) wäre natürlich eine viel bessere Lösung, welche den Steuerzahler weniger kostet *ironieoff*

 

Nach über einem Jahr ist das Thema immer noch nicht aus den Schlagzeilen. Das nervt schon tierisch. Ist natürlich auch eine Ursache, dass sich die Märkte auch zwischenzeitlich nie beruhigt haben.

 

Dieser europäische Entscheidungsprozess mit seiner Unzahl an Akteuren/Entscheidungsebenen und Verhandlungen macht es schwierig irgendetwas belastbares in angemessener Zeit zu beschließen - das habe ich unterschätzt.

 

@Karl Napf - das passiert nicht, schon allein weil es nicht kommunizierbar ist

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BIG BEN

Dieser europäische Entscheidungsprozess mit seiner Unzahl an Akteuren/Entscheidungsebenen und Verhandlungen macht es schwierig irgendetwas belastbares in angemessener Zeit zu beschließen - das habe ich unterschätzt.

 

Jupp das geht mir auch so. Ich hätte nicht erwartet das es so lange dauert. Obwohl es ja auch im deutschen Interesse liegt, die europäische Schuldenkrise weltweit als Riesenproblem zu verkaufen, damit der Euro schwach bleibt. Exportweltmeister und so ... Danke Herr Schäuble und Frau Merkel, dass sie sich so entschlossen für die deutschen Interessen einsetzen. Macht vielleicht ein paar Feinde in Europa, aber wir sind ja eh die besten und können uns dann noch für eine europäische Wirtschaftspolitik nach deutschem Vorbild einsetzen, wenn halb Europa am Tropf der hauptsächlich deutschen Steuerzahler hängt. Ich hoffe nur, dass es nicht so endet wie bei Porsche und VW ...

 

Ich habe heute morgen meine 2015-Gr-Anleihe nochmal nachgekauft ... Wenn es einen wirklich bösen Haircut geben sollte, wird er ja wohl nicht die 50% unterschreiten, viel kann also eigentlich nicht passieren. Faktisch kann man nur gewinnen. 30% meines bescheidenen Depots liegen jetzt in Griechenland. Ich liebe es wenn es nur noch schlechte Nachrichten gibt: Kaufen, Kaufen, Kaufen.

 

Was ich lustig finde, die Leute die heute schreien, dass man Griechenland vor die Hunde schicken sollte, sind die ersten die dann in Deutschland ihren Job verlieren und das Kanzleramt im Wutbürgerwahnsinn anzünden.

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Roter Franz

Die Frage, "Wer hat Anleihen vom grie. Staat" sollte man heute noch einmal stellen.

 

Vor 14 Monaten, als die Schei... los ging , haben immerhin fast 20 % der Teilnehmer geantwortet, das sie Anleihen haben.

 

Was am Anfang wie ein "free lunch" auf Staatskosten ausgesehen hat, entwickelt sich langsam zu einem "Free Haircut".

 

Gott sei dank habe ich mir diesen Mist nicht ins Depot gelegt.

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Günter Paul

Die Frage, "Wer hat Anleihen vom grie. Staat" sollte man heute noch einmal stellen.

 

Vor 14 Monaten, als die Schei... los ging , haben immerhin fast 20 % der Teilnehmer geantwortet, das sie Anleihen haben.

 

Was am Anfang wie ein "free lunch" auf Staatskosten ausgesehen hat, entwickelt sich langsam zu einem "Free Haircut".

 

Gott sei dank habe ich mir diesen Mist nicht ins Depot gelegt.

 

Na,na,...vielleicht solltest Du mal einen Blick auf die heutige Kursentwicklung werfen.. ;) ..aber grundsätzlich wäre die erneute Fragestellung im Vergleich zur Anfangsbewertung nicht uninteressant..

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John Silver

...

Und wenn nun jemand fragt, woher das Geld für eine solche Subvention kommen sollte, schlage ich vor, im Gegenzug die fiktive Quellensteuer von 15% für Argentinien-Zinsen zu streichen. Wenn schon subventionieren, warum vorrangig jemanden, der seinen Anlegern bereits einen 66,3%-Haircut zugemutet hat?

Auch über die fiktive Quellensteuer von 15% für China könnte man bei dieser Gelegenheit mal kurz nachdenken: Wer braucht die Hilfe dringender, China oder Griechenland? Staatsanleihen eines Landes mit 3 Billionen Dollar Währungsreserven auch noch steuerlich zu subventionieren erscheint mir derzeit nur begrenzt sinnvoll.

Da es sich bei Doppelbesteuerungsabkommen um souverände Rechte (Steuerhoheit) eines Staates handelt und es hiermit um Geld, Macht und Einfluss geht, wird Griechenland eher aus eigener Kraft gesunden, als das die Finanzminister der EU die Entscheidungsgewalt über ihre Steuern mal so eben kurz auf die EU übertragen.

 

Zudem handelt es sich bei Doppelbesteuerungsabkommen um bilaterale Abkommen zwischen zwei Staaten, die von beiden Staaten ratifziert sind und Laufzeiten haben. Die kann man nicht so einfach mal aufheben, jedenfalls nicht wenn man seine rechtliche Glaubwürdigkeit nicht so einfach mal aufs Spiel setzen will.

Zudem spielen dort auch andere Faktoren mit rein. Bei China spielt z.B. der deutsche Export dahin eine grosse Rolle. Da gibt man dann auf der anderen Seite mal ein "Geschenk" von ein paar Millionen und dafür bekommt man auf der anderen Seite "Handelserleichterungen".

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Ramstein

Was wir nicht haben, liegt hier. Liste der 40 größten Halter der Staatsanleihen.

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richtungsding

Finanzmarkt gibt Griechenland auf

Während Politiker und Notenbanker noch nach Rettungsmöglichkeiten für Griechenland suchen, haben die Finanzmärkte das Land weitgehend aufgegeben. Die Kreditabsicherungskosten für fünfjährige griechische Anleihen sind bis auf 2025 Basispunkte (BP) angestiegen. Das bedeutet, dass für die Absicherung gegen den Ausfall eines 10 Mio. Euro schweren Pakets von fünfjährigen Staatsanleihen jährlich 2,025 Mio Euro fällig sind. Wenn man diesen Wert auf eine neue fünfjährige Laufzeit hochrechnet, sind die Absicherungskosten höher als der Nennwert der besicherten Anleihe. Die implizierte Wahrscheinlichkeit einer Staatspleite liegt bei mehr als 80 Prozent. ...Nach Einschätzung von Analysten bei JPMorgan Chase und Bank of America Merrill Lynch entstünde dem Markt durch eine Umschuldung, die keine Swaps auslöst, ein viel größerer Schaden. Denn in diesem Fall säßen die Banken auf nicht abgesicherten Positionen und wären gezwungen, Anleihen zu verkaufen. Das würde die Finanzierungskosten der Staaten zwangsläufig in die Höhe treiben.

 

http://www.ftd.de/fi...f/60066382.html

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BondWurzel

Finanzmarkt gibt Griechenland auf

Während Politiker und Notenbanker noch nach Rettungsmöglichkeiten für Griechenland suchen, haben die Finanzmärkte das Land weitgehend aufgegeben. Die Kreditabsicherungskosten für fünfjährige griechische Anleihen sind bis auf 2025 Basispunkte (BP) angestiegen. Das bedeutet, dass für die Absicherung gegen den Ausfall eines 10 Mio. Euro schweren Pakets von fünfjährigen Staatsanleihen jährlich 2,025 Mio Euro fällig sind. Wenn man diesen Wert auf eine neue fünfjährige Laufzeit hochrechnet, sind die Absicherungskosten höher als der Nennwert der besicherten Anleihe. Die implizierte Wahrscheinlichkeit einer Staatspleite liegt bei mehr als 80 Prozent. ...Nach Einschätzung von Analysten bei JPMorgan Chase und Bank of America Merrill Lynch entstünde dem Markt durch eine Umschuldung, die keine Swaps auslöst, ein viel größerer Schaden. Denn in diesem Fall säßen die Banken auf nicht abgesicherten Positionen und wären gezwungen, Anleihen zu verkaufen. Das würde die Finanzierungskosten der Staaten zwangsläufig in die Höhe treiben.

 

http://www.ftd.de/fi...f/60066382.html

 

an der Börse sind die Kurse aber heute gestiegen... :unsure:

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webber

in den medien stehen immer die nachrichten von gestern ... so schnell wie sich alles ändert, kommen die gar net hinter her ...

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BondWurzel

in den medien stehen immer die nachrichten von gestern ... so schnell wie sich alles ändert, kommen die gar net hinter her ...

 

die wissen doch aber immer was kommt...

 

Abkühlung Forscher sagen lange Sonnenpause voraus

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webber

lol :D

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