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894 Stimmen

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Superhirn

Wäre gar nicht mal dumm. Jetzt zu bspw. 4,5 % fürs Darlehen nen Rückkaufsangebot durch die EU subventionieren. Ließen sich auf einen Schlag mit Sicherheit einige Mrd. bei den wackligen einsammeln und somit "abbauen". Je nach Papier sparst derzeit ja zwischen 20 und 50 % des eigentlichen Nominalbetrags, wäre "elegante Umschuldung". :lol:

 

So weit ich gelesen habe, hat GR sogar offiziell verkündet, genau so verfahren zu wollen und mit den Krediten die alten Anleihen vorzeitig aufzukaufen.

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polydeikes

Ich meinte das schon in dem Zusammenhang mit künstlich genährten Spekulationen um Umschuldungen um die Kurse aufs gewünschte NIveau zu treiben ... wäre schlichtweg nicht doof, trau ich den Beteiligten nicht zu.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Na zum Glück hat man so schlaue Leute wie dich.

Zur VT: Der Euro ist wieder blöd hoch für den Export, wurde mal wieder Zeit, im Währungsabwertungswettlauf den Griechenjoker zu spielen.

 

Edith sagt: Kommas beim erweiterten Infinitiv nerven, das Ergibnis ist aber schon lesbarer.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

 

 

In der Tat. Ich vermute, dass viele Politiker und nahezu alle Hinterbaenkler einen haircut deshalb fordern, weil sie das und nur das mit Verlustbeteiligung privater Glaeubiger gleichsetzen. Dass eine solche Verlustbeteiligung privater Glaeubiger nichts daran aendert, dass auch die Staaten der EU durch einen haircut erhebliche Kosten - vielleicht sogar groessere als bei Rettung ohne haircut - werden tragen muessen, wird ausgeblendet.

 

Was daran liegt, dass es überwiegend Volljuristen sind und dieses Studienfach setzt nun nicht gerade wirtschaftlichen Sachverstand voraus. Außerdem wird doch jedes dumme Geschwätz nachgeplappert. Wie beim angeblich sich verwirklichenden Restrisiko der Atomkraftwerke. Da bauen die in einem extrem gefährdeten Erdbebengebiet, dass im Durchschnitt alle 100 Jahre von einem Beben über 9 erschüttert wird mitten im Tsunamigefärdeten Bereich Atomkraftwerke, die nur für eine Wellenhöhe von einem Drittel ausgelegt sind, Rphre sind mit zu geringen Durchmesser versehen, Wandstärken offensichtlich nicht eingehalten usw. usw. und das nennt sich dann Restrisiko? Es wäre doch ein Wunder gewesen, wenn es nicht geknallt hätte. :-

 

Und das gleiche Niveau erleben wir bei den Kommentaren zu den GR Papieren. Da wird auch jeden Tag eine andere Sau durchs Dorf getrieben. Ich bleibe dabei, von interessierte Seite werden die Anleihen runtergesprochen. GR Schuldenstand hat sich doch, wenn man ihn zu Marktpreisen bewertet, mal eben locker um über 100 Mrd. verringert. :lol:

 

Wovon träumst du nachts...an der Schuld ändert sich bisher gar nix, da zu 100 zurückgezahlt werden muss.

23.04.2011 12:21

 

EZB stemmt sich gegen Umschuldung Griechenlands

EZB-Chefvolkswirt Stark warnt eindringlich vor Folgen eines Schuldenschnitts

 

 

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Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich gegen eine Umschuldung Griechenlands. EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark warnte in einem am Samstag auf heute.de veröffentlichten Interview eindringlich vor den Folgen eines Schuldenschnitts, bei dem die Gläubiger des Landes auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten müssten. Die Regierung wäre voraussichtlich auf unabsehbare Zeit von den Finanzmärkten abgeschnitten und auf fremde Finanzhilfe angewiesen. Ausserdem würde das Bankensystem an den Rand der Insolvenz gedrängt und für seine Stabilisierung müsste sich das Land erneut schwer verschulden.

 

"Die Vorstellung, man könne eine Haushaltskrise durch eine einfache Schuldenreduzierung lösen, ist eine Illusion", warnte Stark. Die einzige tragfähige Möglichkeit sei die konsequente Umsetzung der Reformprogramme und die vollständige Rückzahlung aller ausstehenden Schulden: "Es gibt keinen schmerzfreien Weg."

 

Am Kapitalmarkt gilt eine Umstrukturierung der griechischen Schulden als sehr wahrscheinlich. Die Verbindlichkeiten des Landes werden im kommenden Jahr voraussichtlich auf 160 Prozent seiner jährlichen Wirtschaftsleistung steigen. In Deutschland zum Beispiel beträgt die Schuldenstandquote nur gut 80 Prozent.

 

"Die Diskussion über Umschuldungen im Euroraum beruht auf der vollkommen falschen Annahmen, dass das eine oder andere Mitgliedsland insolvent ist", sagte Stark. Den Hilfen der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds seien Analysen zur Schuldentragfähigkeit vorausgegangen. Sie wären nicht gewährt worden, wenn die Schuldentragfähigkeit der Länder nach ihren Reformprogrammen nicht sichergestellt werden könnte.

 

Auf die Frage, ob die Lage in Griechenland zu einer Gefahr für den Euro werde, antwortete Stark: "Unsere gemeinsame europäische Währung war nie in Gefahr und ist es auch heute nicht." Der Euro habe sich in der Krise als Stabilitätsanker bewährt. Eine Schuldenreduzierung erscheine vielleicht als der einfache Weg, sie löse aber nicht die zugrundeliegenden Haushalts- und Strukturprobleme eines Landes. (APA/Reuters

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H.B.

[.an der Schuld ändert sich bisher gar nix, da zu 100 zurückgezahlt werden muss.

 

Indirekt schon.

Wenn die griechische Notenbank die Papiere in die eigene Bilanz nimmt, fließt die Differenz am Ende in die Staatskasse.

 

Nun wollen wir dieses Thema aber nicht weiter so offen diskutieren, sonst machen wir die Entschuldungsstrategie kaputt und davon profitieren die "Wahren Anleihegläubiger" am Wenigsten.

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Nudelesser

Der Economist ist für einen zügigen Haircut

 

There is a model for how to restructure Greeces debts

 

Die Citibank auch

 

Citi Expects A 76% Haircut On Greek Debt (And 95% If Country Waits 4 Years) For Debt/GDP Ratio Back Down To 60%

 

Und die Griechen lassen lieber die bösen Spekulanten von Interpol verfolgen, statt ihre Hausaufgaben zu machen

 

Citigroup trader faces inquiry over Greek debt rumours

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Der Economist ist für einen zügigen Haircut

 

There is a model for how to restructure Greece’s debts

Das ist er ja schon eine ganze Weile. Da eine Umstrukturierung eh unvermeidlich sei, so argumentiert er, schade jede Verzögerung allen Beteiligten.

 

Dein Link hat übrigens einen Fehler und landet auf einer schlecht beleumundeten Seite (lt. WOT).

 

Der Link zum Economist-Originalartikel lautet http://www.economist.com/node/18586648.

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Wovon träumst du nachts...an der Schuld ändert sich bisher gar nix, da zu 100 zurückgezahlt werden muss.

23.04.2011 12:21

 

Davon bestimmt nicht ... :lol:

 

Schon mal was von der Bewertung von Forderungen z.B. zu Marktpreisen gehört? Offensichtlich nicht. ;)

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Wovon träumst du nachts...an der Schuld ändert sich bisher gar nix, da zu 100 zurückgezahlt werden muss.

23.04.2011 12:21

 

Davon bestimmt nicht ... :lol:

 

Schon mal was von der Bewertung von Forderungen z.B. zu Marktpreisen gehört? Offensichtlich nicht. ;)

 

:thumbsup: ..wusste gar nicht, dass die Bonds bei den Griechen auf der Aktiva stehen... :lol:

 

Dann erkundige dich mal in Griechenland was die bei Fälligkeit zurückzahlen müssen...oder meinst du, die haben cash flow um auf der Aktiva entsprechende Gegenpositionen zu Marktspreisen aufzubauen... :lol: :lol: :lol:

 

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

 

 

Davon bestimmt nicht ... :lol:

 

Schon mal was von der Bewertung von Forderungen z.B. zu Marktpreisen gehört? Offensichtlich nicht. ;)

 

:thumbsup: ..wusste gar nicht, dass die Bonds bei den Griechen auf der Aktiva stehen... :lol:

 

Dann erkundige dich mal in Griechenland was die bei Fälligkeit zurückzahlen müssen...oder meinst du, die haben cash flow um auf der Aktiva entsprechende Gegenpositionen zu Marktspreisen aufzubauen... :lol: :lol: :lol:

 

 

Es geht darum welchen Wert die Forderungen zur Zeit am Markt haben. Und das hat mit dem was Du schreibst nichts zu tun. :-

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Akaman

Das lustige bei diesen ganzen Umschuldungsszenarien ist, dass sich keiner mehr um die Rechtslage kümmert ....

 

In theory, there is a wide array of options, from extending maturities to imposing steep write-downs on the value of the debt. It helps that Greece has lots of legal wiggle-room. In many emerging-market crises, bonds had strict safeguards to protect international creditors, who could fight their case in Anglo-Saxon jurisdictions. That is one reason why Argentinas restructuring in 2001 turned out to be so messy. In the case of Greece, between 80% and 90% of the bonds have been written under local law. The documents are short, typically around two pages, and impose no real restrictions on restructuring. At a seminar this month in Florence, Mitu Gulati, a law professor at Duke University, and Lee Buchheit, a sovereign-debt specialist at a New York law firm, argued that a steep haircut, say of 50%, was legally feasible.

 

Quelle

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Das lustige bei diesen ganzen Umschuldungsszenarien ist, dass sich keiner mehr um die Rechtslage kümmert ....

 

In theory, there is a wide array of options, from extending maturities to imposing steep write-downs on the value of the debt. It helps that Greece has lots of legal wiggle-room. In many emerging-market crises, bonds had strict safeguards to protect international creditors, who could fight their case in Anglo-Saxon jurisdictions. That is one reason why Argentina’s restructuring in 2001 turned out to be so messy. In the case of Greece, between 80% and 90% of the bonds have been written under local law. The documents are short, typically around two pages, and impose no real restrictions on restructuring. At a seminar this month in Florence, Mitu Gulati, a law professor at Duke University, and Lee Buchheit, a sovereign-debt specialist at a New York law firm, argued that a steep haircut, say of 50%, was legally feasible.

 

Quelle

 

Na das ist doch wunderbar. Am besten machen alle Schulden und zahlen die dann nicht zurück und das ganz legal. :lol: Für jeden Unsinn finden sich irgendwelche bezahlten/dummen Befürworter.

 

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, das bezieht sich natürlich nicht auf @Akaman.

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BondWurzel

Firmen können sich ja noch in's Nirwana verziehen, Staaten aber nicht, bei Geld hört bekanntlich der Spaß auf, vor allem, wo es überall fehlt. ^_^

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Griechenland will Schulden-Laufzeiten verlängern

25. April 2011 | 09:20 | athen | |

 

Das krisengeschüttelte Griechenland erwägt die Verlängerung der Laufzeiten seiner Staatsschulden. Die Regierung in Athen denke darüber nach, die Bond-Rückzahlungen zu verschieben, berichtet die Zeitung "Ta Nea".

 

Zudem wolle das EU-Mitgliedsland eine freiwillige Vereinbarung mit seinen Gläubigern treffen, um die Rückzahlungsbedingungen zu ändern. Solch eine Maßnahme müsse vor 2012 ergriffen werden. Die Zeitung „Isotimia“ schrieb, dass die Regierung die Laufzeiten ihrer Schulden um durchschnittlich fünf Jahre verlängern könnte. Griechenland war zuletzt wegen Spekulationen über eine Umschuldung unter Druck geraten. Die Regierung wehrt sich vehement gegen diesen Schrit

 

http://www.salzburg.com/online/nachrichten/wirtschaft/Griechenland-will-Schulden-Laufzeiten-verlaengern.html?article=eGMmOI8V6qKofxu0omNRB8pQhXNLiaQP81OtmD9&img=&text=&mode=&

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Superhirn

Und das meint The Wall Street Journal:

 

Timing of Bailout-State Restructuring Could Affect Survival of the Euro Zone

 

The timing of a debt restructuring by one of the three euro-zone members financially reliant upon the European Union and the International Monetary Fund is likely to have profound implications for the rest of the currency area, and its survival.

The earlier a restructuring occurs, the more it will hurt euro-zone banks. But the later it occurs, the more conscious taxpayers in creditor nations will be of giving help to another country. And that will provide a major test of the currency area's cohesiveness.

.....

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Akaman
DrNick

Mal eine Frage an die Runde: Wenn man momentan (mit einem kleineren Betrag) darauf setzen möchte, daß sich die Lage in Griechenland (z.B. durch Hilfe von außen) entspannt, welche konkrete Anleihe wäre da aus Eurer Sicht empfehlenswert?

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BondWurzel

Mal eine Frage an die Runde: Wenn man momentan (mit einem kleineren Betrag) darauf setzen möchte, daß sich die Lage in Griechenland (z.B. durch Hilfe von außen) entspannt, welche konkrete Anleihe wäre da aus Eurer Sicht empfehlenswert?

 

Was meinst du denn?

 

ISIN GR0138002689 ??? :rolleyes:

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Mal eine Frage an die Runde: Wenn man momentan (mit einem kleineren Betrag) darauf setzen möchte, daß sich die Lage in Griechenland (z.B. durch Hilfe von außen) entspannt, welche konkrete Anleihe wäre da aus Eurer Sicht empfehlenswert?

Das hängt davon ab, welches Szenario du erwartest. Wenn du wirklich meinst, dass erstmal wieder einfach und problemlos Hilfe von aussen kommt, wenn es eng wird - dann sind Kurzläufer bis vielleicht ca. 2 Jahre ok. Länger wird das Ganze wahrscheinlich sowieso nicht funktionieren.

 

Wenn du einen deutlichen Haarschnitt erwartest oder eine generelle Laufzeitverlängerung ohne Kouponherabsetzung, könnten Langläufer der bessere Deal sein. Da gibt es einige, die auch bei (hypothetischen) 35% Pottschnitt noch eine ansehnliche Rendite aufweisen würden - wenn denn die restlichen Bedingungen unverändert blieben, was keiner weiss. Für mich als Aussenstehendem ist es unmöglich, vorherzusagen, wie die Umstrukturierung aussehen wird. Zu viele unterschiedliche Interessen, die ihren Einfluss geltend machen wollen und werden.

 

Ich halte nach wie den Platz an der Seitenlinie für den entspanntesten.

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

herrlich diese Journalisten ...

Am Dienstag schnellten die Zinsen für griechische Staatsanleihen auf neue Rekordstände: Auf seine zweijährigen Anleihen musste Griechenland 23.65 Prozent Zinsen zahlen, auf Zehnjährige sogar 15.06 Prozent.

 

*autsch*

 

http://www.handelsblatt.com/politik/international/ezb-entwirft-horror-szenario-fuer-griechen-pleite/4098606.html

Nicht nur die Zinsen, auch das sogar ...

 

*doppelautsch*

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Nicht nur die Zinsen, auch das sogar ...

 

*doppelautsch*

 

es autscht überall beim HB....

 

Zitat HB: Die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland in den nächsten fünf Jahren umschulden muss, beträgt damit aus Sicht des Marktes 66 Prozent.

 

Nicht aus Sicht von Griechenland...da könnte es schon im nächsten Monat soweit sein oder morgen...zu 100%.

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finisher

26.04.2011 09:42

Händler: Griechenland Umschuldungsgerüchte am Markt

 

Händler berichten von Gerüchten und am Markt diskutierten Meinungen, wonach die Bundesregierung und Griechenland bereits über eine Umschuldung verhandeln. Es heißt aber auch, dass von dieser möglichen Umschuldung heraus keine Probleme für die Deutsche Bank und für die Commerzbank entstehen sollen.

 

Quelle: http://www.finanzen.net/nachricht/devisen/Haendler-Griechenland-Umschuldungsgeruechte-am-Markt-1105827

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Keiner streut Gerüchte ohen eine finanzielle Absicht. Und solange die Regierungen tatenlos zusehen, wie mit entsprechenden Derivaten durch solche Gerüchte skrupellos abgezockt werden kann, wird sich an dieser Gerüchteflut auch nichts ändern.

 

RCPJ = Restrukturierungs Cpoy and Paste Journalismus :lol:

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Superhirn

Sehr interessante Zahlen, die das kamen. Allles schaut auf GR aber der Rest ist auch nicht ohne. Und GR läuft zumindest teilweise in die richtige Richtung. Wie der EZB Chefvolkswirt heute richtig sagte, an dem schmerzlichen Weg der Reformen führt kein weg vorbei. ich bleibe bei meiner Meinung, wenn GR fällt, zielen die Märkte sofort auf die anderen schwächelnden Mitglieder und das wird dann für alle richtig teuer, von den wirtschaftlichen Folgen ganz zu schweigen. Ist der Damm erst gebrochen (= haircut) hält die Flut keiner mehr auf.

 

Luxemburg/Athen (dpa) - Die finanzielle Lage der beiden Schuldensünder Griechenland und Portugal ist noch ernster als bislang bekannt. Die Europäische Statistikbehörde Eurostat revidierte am Dienstag die Haushaltsdefizite beider Euro-Länder weit über die nationalen Daten hinaus nach oben.

 

Nach neuesten Zahlen lag 2010 in Griechenland der Fehlbetrag im Haushalt bei 10,5 statt 9,6 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Defizit Portugals belief sich auf 9,1 statt 8,6 Prozent. Erlaubt sind nach dem Maastricht-Vertrag höchstens drei Prozent. Portugal war vor drei Wochen unter den Euro-Rettungsschirm geschlüpft und hatte um Milliardenkredite gebeten.

 

Die schlechten Zahlen dürften die Diskussion um eine mögliche Umschuldung des pleitebedrohten Griechenlands befeuern. Vor einem Jahr hatten die Europäer und der IWF ein Hilfspaket von 110 Milliarden Euro geschnürt, um Athen vor dem Staatsbankrott zu retten. Das griechische Finanzministerium führte das höhere Staatsdefizit am Dienstag vor allem auf den Einbruch der griechischen Wirtschaft zurück. Nach Angaben des Statistischen Amtes (ELSTAT) war die Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent geschrumpft, wodurch die Steuereinnahmen sanken. Die Talfahrt dauerte auch in den ersten drei Monaten des Jahres an. Laut Eurostat schlugen die aktualisierten Daten über die Verbindlichkeiten der Sozialversicherung negativ zu Buche.

 

An den Märkten und bei Volkswirten lösten die Daten Unbehagen aus. «Die heutigen Zahlen zeigen, dass der Weg zu einer nachhaltigen Stabilisierung der griechischen Staatsfinanzen noch sehr weit ist», schrieben Volkswirte der Commerzbank. Zwar habe Athen die Defizitquote im vergangenen Jahr gegenüber 2009 um knapp fünf Prozentpunkte von 15,4 auf 10,5 Prozent gedrückt. «Viele werden aber daran zweifeln, dass ähnliche Fortschritte in den kommenden Jahren möglich sein werden.»

 

In Portugal loten derzeit Vertreter von IWF und EU den Finanzbedarf des Landes aus. Die Rede ist von rund 80 Milliarden Euro Krediten. Die Abweichung der neuen Daten erklärten die Experten damit, dass Unternehmen, die dem Staat gehören, bei der neuen Berechnung in den Haushalt einbezogen wurden. Dies habe auch die Staatsschulden nach oben getrieben, die sich 2010 auf 93 Prozent des portugiesischen BIP beliefen - etwa zehn Prozentpunkte höher als jüngst angenommen. «Weitere Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen werden notwendig sein, die der IWF und die EU für ihre finanzielle Hilfe auch fordern werden», schrieb die Commerzbank.

 

Die höchsten öffentlichen Defizite gemessen an der Wirtschaftsleistung meldete für das vergangene Jahr Irland mit 32,4 Prozent. Das Land leidet unter einer Bankenkrise und musste im November 2010 unter den Euro-Rettungsschirm flüchten. Irland erhält 85 Milliarden Euro Hilfe. Auf Platz zwei folgte Griechenland (10,5 Prozent Defizit), danach Großbritannien mit 10,4 Prozent, Spanien (9,2 Prozent) und Portugal (9,1 Prozent). Deutschland lag mit 3,3 Prozent knapp über dem erlaubten Richtwert von drei Prozent. Der Schnitt aller Euro-Länder betrug 6,0 Prozent.

 

Von allen EU-Ländern stand Griechenland im vergangenen Jahr auch am schlechtesten beim öffentlichen Schuldenstand gemessen am BIP dar. Mit 142,8 Prozent war Athen absoluter Spitzenreiter - erlaubt sind 60 Prozent. Danach folgten Italien (119 Prozent), Belgien (96,8 Prozent), Irland (96,2 Prozent) und Portugal (93 Prozent). Deutschland folgte mit 83,2 Prozent.

 

Das griechische Finanzministerium erklärte unmittelbar nach Bekanntgabe der neuen Zahlen, Griechenland bleibe konzentriert auf Kurs bei seinem Reform- und Sparprogramm. Nach Einschätzung der griechischen Presse muss Athen in den kommenden Monaten knapp drei Milliarden Euro zusätzlich einsparen. Der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn lobte in Brüssel die Sparziele Athens: «Es gibt eine Reihe an Initiativen, die die Athener Regierung ergriffen hat, um alles Nötige zu tun, damit sie gemeinsam mit den Partnern die Sache in den Griff bekommt.» Auf die Frage nach Folgen sagte der Sprecher: «Es ist verfrüht, über mögliche Konsequenzen zu reden.»

 

Schon mehrfach hat Eurostat die Zahlen für Griechenland nach oben revidiert. Das Land hatte zudem mit gefälschten Statistiken Schlagzeilen gemacht. Dieses Problem sei inzwischen aus dem Weg geräumt, sagte der Sprecher von Rehn. «Seit November 2010 sind die Daten Griechenlands zu 100 Prozent vertrauenswürdig.» Seitens des Athener Finanzministeriums hieß es, es sei wichtig, dass die Fakten, die aus Griechenland an die europäische Statistikbehörde übermittelt werden, nicht mehr in Frage gestellt werden.

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