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889 Stimmen

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StinkeBär

Ich halte eine Umschuldung in der Form das einfach die Rückzahlungstermine bei gleichem Zinsversprechen nach hinten verschoben werden als wahrscheinlichste Variante ,durch Tausch mit neuen Anleihen, da die Banken dann buchhalterisch keine Abschreibungen haben werden und somit die Auswirkungen am schwächsten sind, denn die Zinsen werden ja weiter gezahlt.

 

Sozialisierung (auf alle EU länder) ist politisch langsam unwahrscheinlich, da den Ländern der Anreiz fehlen würde zum Haushalten und Dt. sich dem verwehrt.

Aufkaufen der gesunkenen Anleihen im großen Stil würde auffallen.

Schuldenschnitt lässt die Banken und Versicherer kollabieren.

Ausstieg aus der EU ist ebenfalls unwahrscheinlich.

 

Die Geldmenge nimmt trotzdem weiter zu in den nächsten Jahren, was helfen sollte.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Bradybonds... falls es dazu kommen sollte.

 

800px-BradyBondFig.png

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Akaman

Bradybonds... falls es dazu kommen sollte.

 

800px-BradyBondFig.png

Genau: wer erinnert sich eigentlich noch an Argentinien?

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polydeikes

Eine "Alternative" die bspw. Argentinien und Ecuador nicht überlebt haben.

 

Ich seh hier aber auch überhaupt keine Gemeinsamkeiten mit den lateinamerikanischen Staaten. Vor allem schon mal nicht, da Griechenland Anleihen in Euro emittieren kann und dies die Heimatwährung ist (kein Devisen Problem wie in Latein Amerika).

 

Ich wundere mich nur, was hier so manch einer überlegt. Ich zitiere mal frei: "Warum die ganze Mühe, wenn man am Ende nur die Zinsen bedienen kann".

 

In dem Zusammenhang gefragt: Welcher Industriestaat in Europa (oder auch die USA) soll seine Schulden denn bitte jemals zurückzahlen können?

 

Der wesentliche Unterschied von Ländern wie Griechenland zu Ländern wie Italien besteht doch darin, dass die Gläubiger Italien zutrauen die Zinsen zu bezahlen. Daher zahlt Italien eben "die Hälfte" an Zinsen. Mehr "braucht" Griechenland gar nicht erreichen.

 

Deutschland wird die Staatsschulden auch niemals tilgen. Die werden irgendwann auch einfach entwertet. Nur zahlt mir Deutschland keine 7,8,9 % Zinsen.

 

---

 

Mein theoretischer Lösungsansatz:

 

Griechenland ist nicht unbedingt ein Land mit großem Importproblem. Denkbar wäre ein Ausschluss aus dem Währungsraum und Umschuldung der Euro Anleihen in die Landeswährung --- bspw. Drachme 2 --- ...

 

Ein wenig Inflation erledigt dann den Rest. Europa muss dann nur noch die Versorgung mit Euros / Dollars sicherstellen für einen befristeten Zeitraum.

 

Nach Bereinigung kann man die Drachme 2 in 5,6,7,8 Jahren wieder an den Euro koppeln und ein paar Jahre später an Wiederaufnahme in den Euro Raum nachdenken. Falls es den Euro dann noch in der jetzigen Form gibt, wovon ich im Moment aber nicht ausgehe.

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StinkeBär

Nur eine Anmerkung Argentinien, Mexico und Brasilien wo Brady-Pläne umgesetzt wurden waren wachsende Wirtschaften, Griechenland aber schrumpft, so dass eine Rückkehr 2013 trotz eines teilweisen Schuldenabbaus durch brady bonds an den Finanzmarkt als unwahrscheinlich gilt.

 

Bei Argentinien weiß ich noch genau wie die großen Wirtschaftsblätter zum Kauf rieten... fast 10 % mit tollen Musterrechnungen a la Staaten können nicht pleite gehen.

Auch ich war Feuer und Flamme, die unstillbare und gefährliche Gier.

Gerade die Dt. Anleger hat es hart erwischt - der Hinweis auf Argentinien ist mehr als gut.

War auch ein gutes Beispiel für Meinungsmache gewesen.

 

Bin nicht dabei, und werde auch nicht aufspringen. Entscheidung gefällt.

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Zinsen
· bearbeitet von Gerald1502
Zitat entfernt. Bitte richtig zitieren!

Innerhalb eines Jahrzehnts:

Belgien von 114% auf 95% runter

Slowakei von 48% auf 35%

Bulgarien von 44% auf 17%

Schweden von 64% auf 41%

Kleines Schmankerl am Rande:

Irland innerhalb 9 Jahren von 48% auf ca. 30 (ausm Kopf schenke ich dir 5%)

Spanien innerhalb von 9 Jahren von 62% auf 40% (auch ausm Kopf)

 

http://www.ecb.int/pub/pdf/other/110121letter_giegold.en.pdf

 

Diese BIP/Schuldenrate isoliert zu betrachten, ist reine Volksverdummung!

 

(UK hatte mal 180%)

 

P.S.: Man kann sich mal überlegen, was in den USA los wäre, wenn jemand dort skandinavische Steuerquoten einführen wollte.

 

PPS: Dass ein Staat keine Schulden haben sollte, ist die absurdeste Vorstellung, die in den letzten Jahren in Köpfe gepflanzt wurde.

Streicht das Steuerprivileg für Bertelsmann! Bösester Thinktank heutzutage. Die rangieren in meiner Skala knapp über der Mafia. Feudale Abhängigkeitsverhältnisse (Networking) über Rechte zu setzen, das ist deren Agenda. Ganz, ganz fies.

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checker-finance

Aber im Ernst: Haircut wäre für Deutschland auch Selbstverstümmelung. Die Griechenbonds bei der EZB würden ebenfalls gehaircutted und die kredite der KfW an Griechenland ebenso. Dazu käme, was der Staat wieder für die Rettung systemrelevanter Banken aufwenden müßte + die Verluste bei Banken, die dem Staat gehören (HRE) oder anteilig zum Teil gehören (CoBa).

 

Dass ein Haircut nicht automatisch zu entsprechenden sofortigen Verlusten und Wertminderungen führt ist aber schon klar, oder? Am Kapitalmarkt, auch am Markt für Staatsanleihen, wird die Zukunft gehandelt. Es ist also nicht klar, wie stark griechische Anleihen im Falle eines Haircuts überhaupt im Wert fallen würden und wieviel Haircut schon jetzt implizit in den Kursen drinsteckt. Zudem muss man bei der Einschätzung der möglichen Wertänderungen berücksichtigen, dass 70% mit höherer Sicherheit einen größeren Wert haben können als 100% sehr unsicher.

 

Beispiel: Haircut um 50%, derzeitiger Kurs 70% - sofortiger Wertvelust = 20%. Willst Du das bestreiten, Rotkelchen?

 

Überhaupt: Worauf willst Du hinaus? Ziemlich egal, ob die Verluste am Tage des haircuts oder in darauffolgenden Zeiträumen auftreten. Bankenrettung schlägt sofort im Haushaltsjahr zu Buche, lies da bitte noch mal nach Rotkehlchen. 2009 ist noch nicht solange her.

 

Dass die Kurse von Wertpapieren Prognosen über die Wertentwicklung beinhalten, ist eine Binsenwahrheit. Daraus willst Du folgern, dass bei einem haircut unklar sie, wie stark die Kurse fallen würden? Ist mir zu mühsam, Dir das zu erklären. Lies einfach mal den Anglo Irish-Thread und schau Dir denn Kursverlauf der Anglo-Anleihen an.

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checker-finance

Das trifft nur bei realisierten Verlusten zu. Meiner Ansicht nach würden aber nicht allzu viele Privatanleger ihre Verluste gleich realisieren. Die Vergangenheit zeigt uns da ein etwas anderes Vorgehen von Otto Normalanleger.

 

Dann begründe bitte substantiiert Deine Meinung bezüglich des etwas anderen Vorgehens von Otto Normalanleger. Warum sollten die Anleger nicht ihre Verluste realisieren? Für holdouts gäbe es nur einen Grund: Nämlich die Erwartung, den Schuldner (Griechenland) doch noch irgendwann zur vollständigen Bedienung zwingen zu können.

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checker-finance
Zumindest die erste Frage ist zunächst mal vollkommen unerheblich. Griechenland ist, auch wenn viele es dauernd abstreiten wollen, immernoch ein souveränes Land und kann ohne Probleme und ohne Beteiligung der Gläubiger jederzeit alles mit den ausstehenden Staatsschulden machen, was sie wollen. Wenn Griechenland die Schulden für nichtig erklären will, dann ist das eben so. Da gibts rechtlich keinerlei Handhabe. Mir ist jedenfalls kein friedliches Mittel bekannt, mit dem man Staatsschulden eintreiben könnte. Eine Ausnahme bildet lediglich etwaiges griechisches Auslandsvermögen und auch da nur das, was direkt dem Staat oder staatlichen Konzernen gehört. Das dürfte sich aber nicht um allzu große Summen handeln.

 

Du maßt Dir ja gerne an, die Erheblichkeit von Fragen feststellen zu wollen - was willst Du damit bezwecken?

Niemand streitet ab, dass Griechenland ein souveränes Land ist. Oder, falls ich mich irre, belege bitte mit einem konkreten Zitat, dass es sich anders verhält.

Hast Du schon mal etwas von Verträgen gehört? Oder bist Du etwa Angela merkel, die auch meint, der Staat müsse sich nicht an Verträge halten (Moratorium der AKW-Laufzeitverlängerung)? Keine rechtliche Handhabe? Du widersprichst Dir selbst. Wie angenehm ist es denn für einen Staat, wenn er seine Präsidentenmaschine nicht mehr auf Flughäfen anderer Länder landen lassen kann? Über den Erfolg mag man streiten und sicher kostet es die Gläubiger auch viel Geld, aber lies Dir doch erstmal am Beispiel Argentiniens durch, welches Gewicht, die von Dir verniedlichte "Ausnahme" hat und übertrage das dann mal auf einen EU-Staat.

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Biggi

Gibt es irgendwo eine aktuelle Auflistung, welche deutsche Bank wieviel griechische Anleihen in ihrem Bestand hat? Mich interessieren insbesondere Commerzbank, GE Capital Direkt, ING Diba, Cortal Consors (Frankreich)? Danke :)

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Bei einem Staatsbankrott ist die Zulunft Griechenlands wunderschön...

 

Folgen für die Volkswirtschaft

 

Folgen für die Volkswirtschaft sind typischerweise

 

* eine Bankenkrise, da die Banken hohe Abschreibungen auf ihre Staatskredite vornehmen müssen

* eine Wirtschaftskrise, da die inländische Nachfrage sinkt und Investoren Gelder zurückziehen

* eine Währungskrise, da ausländische Anleger die betroffene Währung meiden.

Dies wirkt sich auf viele Bürger typischerweise durch hohe Arbeitslosigkeit und Streichung staatlicher Leistungen aus.

 

Staatsbankrott, Inflation und Währungsreform

 

Eng verbunden mit dem Staatsbankrott und deshalb auch als verschleierter Staatsbankrott bezeichnet sind Maßnahmen des Staates, mit denen er seine Verbindlichkeiten zwar nominell erfüllt, dies jedoch mit entwertetem Geld. In diesem Fall drohen Hyperinflation und schließlich Währungsreform. Beide haben eine gleiche Ursache (die Überschuldung des Staates), beide vermindern die Schuldenlast des Staates auf die Gläubiger, und beide treten manchmal zeitlich hintereinander auf.

 

So kann eine Hyperinflation als eine spezielle Form oder als Maßnahme zur Verzögerung des Staatsbankrotts betrachtet werden.

 

Im Unterschied zu Privatunternehmen hat ein Staat eine Reihe von Möglichkeiten, einen Staatsbankrott der Form nach zu verschleiern. Es gelang und gelingt ihm, den Staatsbankrott meist durch verschiedene propagandistische und administrative Maßnahmen zeitweilig aufzuschieben.

 

Ergo, pleite gehen lassen, Drachmen einführen; für neue Kredite direkt 30% Zins verlangen und sich auf Jahrzehnte Zartziki für 0,01 € für das Kilo sichern. Ausserdem könnte man das griechische Rettungsgeld gezielter für Portugal und Irland verwenden. :lol:

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polydeikes
Ergo, pleite gehen lassen, Drachmen einführen; für neue Kredite direkt 30% Zins verlangen und sich auf Jahrzehnte Zartziki für 0,01 für das Kilo sichern. Ausserdem könnte man das griechische Rettungsgeld gezielter für Portugal und Irland verwenden. :lol:

 

:thumbsup:

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Quark
· bearbeitet von Quark

Lt. Handelsblatt verhandelt Griechenland um eine Laufzeitverlängerung

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Rotkehlchen

Beispiel: Haircut um 50%, derzeitiger Kurs 70% - sofortiger Wertvelust = 20%. Willst Du das bestreiten, Rotkelchen?

 

Selbstverständlich will ich das bestreiten! Mir ist sogar vollkommen unklar, warum hier zwingend ein sofortiger Wertverlust von 20% eintreten soll. Die Qualität des Schuldners Griechenland mit Umschuldung unterscheidet sich doch eklatant von der ohne eine Umschuldung. Deshalb würde sich auch die Rendite, die am Kapitalmarkt von Griechenland eingefordert wird, im Falle eines Haircuts ändern. Natürlich streite ich nicht ab, dass es möglich ist, dass es zu enormen Wertminderungen kommt, es ist aber keinesfalls sicher.

 

Überhaupt: Worauf willst Du hinaus? Ziemlich egal, ob die Verluste am Tage des haircuts oder in darauffolgenden Zeiträumen auftreten. Bankenrettung schlägt sofort im Haushaltsjahr zu Buche, lies da bitte noch mal nach Rotkehlchen. 2009 ist noch nicht solange her.

 

Ich will darauf hinaus, dass eine Umschuldung Griechenlands nicht automatisch zu exorbitanten und existenzbedrohenden Verlusten für die europäischen Banken und Versicherungen und in der Folge zur Notwendigkeit neuer Rettungsmaßnahmen führt.

 

Dass die Kurse von Wertpapieren Prognosen über die Wertentwicklung beinhalten, ist eine Binsenwahrheit. Daraus willst Du folgern, dass bei einem haircut unklar sie, wie stark die Kurse fallen würden? Ist mir zu mühsam, Dir das zu erklären. Lies einfach mal den Anglo Irish-Thread und schau Dir denn Kursverlauf der Anglo-Anleihen an.

 

Zunächst erscheint es mir nicht sehr sinnvoll, eine in Abwicklung befindliche Bank mit dem griechischen Staat zu vergleichen, noch dazu wenn die in diesem Fall vom Haircut betroffenen Papiere ausschließlich Nachranganleihen waren. Desweiteren kann man an den Kursverläufen gerade eben erkennen, dass ein Großteil der Verluste vor dem Haircut vom Markt vorweggenommen wird und der Haircut selber vergleichsweise wenig marktbewegend ist.

Im Fall Griechenland sehe ich das ähnlich. In den Kursen ist schon eine ordentliche Portion Haircut mit drin. Wenn du an anderer Stelle schreibst, dass die zweistelligen Renditen, die die FTD vorrechnet eben von der vollen Rückzahlung ausgehen, dann bestätigst du auch indirekt, dass es so ist und der Markt in gewisser Hinsicht keine volle Rückzahlung erwartet.

 

Dann begründe bitte substantiiert Deine Meinung bezüglich des etwas anderen Vorgehens von Otto Normalanleger. Warum sollten die Anleger nicht ihre Verluste realisieren? Für holdouts gäbe es nur einen Grund: Nämlich die Erwartung, den Schuldner (Griechenland) doch noch irgendwann zur vollständigen Bedienung zwingen zu können.

 

Man könnte als Beispiel das Verhalten vieler Privatanleger nach dem Platzen der New Economy Blase heranziehen. Trotz gewaltiger Verluste haben viele in der Hoffnung auf zukünftige Renditen ihre ausgebombten Aktien behalten, auch wenn ein schnelles "Wiederaufholen" der Verluste extrem unwahrscheinlich war. Man nehme Werte wie die Deutsche Telekom als Paradebeispiel.

Nehmen wir mal als konkretes, theoretisches Beispiel die Griechen-Anleihe mit der ISIN GR0124031650, Laufzeit 2019, Kupon von 6%. Sollte es hier zu einem Kapitalschnitt auf 75% kommen, so hätten wir bei unverändertem Kurs immernoch eine Rendite von ca. 9%. Bei deiner Meinung nach zwangsläufig einbrechenden Kursen wäre die Rendite sogar entsprechend höher. Ich kann nicht erkennen, warum das dann ein Investment sein soll, das sofort von allen Privatanlegern abgestoßen wird.

 

Du maßt Dir ja gerne an, die Erheblichkeit von Fragen feststellen zu wollen - was willst Du damit bezwecken?

 

In dem konkreten Fall will ich bezwecken, dass die Frage nach rechtlichen Konsequenzen, die sich die dummen Politiker deiner Meinung nach stellen sollen, dahin wandert, wo sie aufgrund des fehlenden Rechtsrahmens hingehört: auf die Müllkippe. Es gibt kein Insolvenzrecht für Staaten und die Einführung eines solchen ist nicht abzusehen, also stellen sich in dem Zusammenhang auch keine rechtlichen Fragen. Oder ganz plump formuliert: Gesetze, die nicht existieren, können nicht angewandt werden.

 

Hast Du schon mal etwas von Verträgen gehört? Oder bist Du etwa Angela merkel, die auch meint, der Staat müsse sich nicht an Verträge halten (Moratorium der AKW-Laufzeitverlängerung)? Keine rechtliche Handhabe? Du widersprichst Dir selbst. Wie angenehm ist es denn für einen Staat, wenn er seine Präsidentenmaschine nicht mehr auf Flughäfen anderer Länder landen lassen kann?

 

Unangenehme Umstände sind nicht automatisch Rechtsfolgen. Wenn du geschrieben hättest, dass die Politiker sich stärker um die diplomatischen Folgen eines Haircuts Gedanken machen sollen, hätte ich dir vermutlicht nichtmal widersprochen. Denn genau das ist doch der springende Punkt.

 

Über den Erfolg mag man streiten und sicher kostet es die Gläubiger auch viel Geld, aber lies Dir doch erstmal am Beispiel Argentiniens durch, welches Gewicht, die von Dir verniedlichte "Ausnahme" hat und übertrage das dann mal auf einen EU-Staat.

 

Argentinien ist ein exzellentes Beispiel. So hat doch das BVerfG entschieden, dass eine Pfändung des Vermögens der argentinischen Botschaft in Deutschland seitens der Anleihegläubiger nicht möglich ist. Ebenso hat ein weiteres deutsches Gericht schon 2006 entschieden, dass Argentinien aufgrund der verbesserten wirtschaftlichen Lage die Anleihen bedienen muss. Mit den bekannten Folgen: keinen.

Übertragen auf einen EU-Staat würde ich die Folgen sogar als noch geringer einstufen, da hier wohl kaum damit zu rechnen wäre, dass zum Beispiel der Wert der Botschaft für die Aufrechterhaltung der diplomatischen Beziehungen geringer eingeschätzt würde.

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Torman

Selbstverständlich will ich das bestreiten! Mir ist sogar vollkommen unklar, warum hier zwingend ein sofortiger Wertverlust von 20% eintreten soll.

 

Ich will darauf hinaus, dass eine Umschuldung Griechenlands nicht automatisch zu exorbitanten und existenzbedrohenden Verlusten für die europäischen Banken und Versicherungen und in der Folge zur Notwendigkeit neuer Rettungsmaßnahmen führt.

 

Dir ist aber schon klar, dass die Mehrzahl der Banken zumindest in Deutschland die griechischen Staatsanleihen im Bankbuch führen und diese damit weiterhin zum Anschaffungswert nahe dem Nennwert bilanziert werden. Würde es zu einer Umschuldung mit Haircut kommen, so müsste dieser unmittelbar bilanziert werden. Die aktuellen Kurse am Markt sind völlig egal für diese Betrachtung. Hinzu kommt, dass griechische Staatsanleihen wie auch alle anderen Staatsanleihen unabhängig vom Rating nicht mit Kapital zu hinterlegen sind. Den möglichen Verlusten steht also keinerlei Kapitalpuffer gegenüber. Vor allem die Banken mit Schwerpunkt Staatsfinanzierung werden deshalb einen nennenswerten Haircut nicht ohne externe Hilfe überleben. In Deutschland wäre bei einer Insolvenzwelle der Staatsfinanzierer der Pfandbriefmarkt in Gefahr und die Politik müsste schließlich wieder die Verluste ausgleichen ...

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mipla

Meines Erachtens ist die Streckung der Anleihen gerade für die Banken in Deutschland eine super Sache, (evtl. bei gleichzeitiger Reduzierung des Kupons).

 

Dann sind auch keine direkten Abschreibungen nötig???

 

Allein die Eurohypo hat laut dem aktuellen geschäftsbericht 2,9 Milliarden Euro in Griechen Bonds investiert.

 

 

Andere Möglichkeitist es wenn die EU ein Rückkaufsangebot für alle Anleihen macht. Dies wäre kein offizieller Haircut und die Papiere kämen aus den Bilanzen der Banken.

 

 

 

 

 

Sind nur Überlegungen eines nicht mehr investierten der mit einem kleinen Minus aus den Griechen Bonds herausgegangen ist,, der aber bei Kursen um die 50% bei 2-3 jähriger RLZ wieder schwach werden könnte.

 

P.S

 

Schaut euch mal den Commerzbank Chart an;)

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Die Kreise sind wieder da.... :lol:

Griechenland schlägt gestreckte Schuldenrückzahlung vor - Kreise

 

Von Costas Paris DOW JONES NEWSWIRES

 

WASHINGTON (Dow Jones)--Griechenland hat vorgeschlagen, die Rückzahlungsperiode seiner gesamten Schulden von 350 Mrd EUR zu strecken, haben zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Sonntag gesagt. Die Europäische Kommission und der Internationale Währungsfonds (IWF) hätten die Bitte aber nicht erfüllt. Ein weiterer Offizieller sagte, Athen habe nicht um eine bestimmte verlängerte Rückzahlungsperiode gebeten und die Entscheidung den Gläubigern überlassen. :lol:

 

Bislang seien die Europäische Zentralbank, die Kommission und Länder wie Frankreich gegen die Idee und fürchteten Auswirkungen auf andere Länder der Eurozone, sagte ein Offizieller. Deutschland prüfe die Bitte. Er denke, dass europäische Offizielle sich für den Vorschlag erwärmten, da es derzeit beinahe sicher wirke, dass Griechenland nicht in der Lage sein werde, im laufenden Jahr und möglicherweise auch 2012 den Anleihemarkt anzuzapfen, so der Offizielle.

 

Der griechische Finanzminister George Papaconstantinou hat Restrukturierungsvorschläge abgestritten.

 

Bis September/Oktober warten...dann heißt es wieder: O'zapft is... :lol:

 

Mit 11 Millionen Männekes/Madonnas haben die die doppelte Schuldenlast wie Argentinien damals produziert, soweit ich mich noch erinnern kann...

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Und auch auf N-tv gibt es etwas dazu. Jetzt sagt Schäuble, er sei falsch interpretiert worden.

 

Griechenland-Umschuldung

Schäuble sorgt für Wirbel

 

Die Spekulationen über angebliche deutsche Pläne für eine Umschuldung Griechenlands reißen nicht ab. IWF-Chef Strauss-Kahn und der griechische Finanzminister Papakonstantinou gegen auf Distanz zu Wolfgang Schäuble. Dieser hält "weitere Maßnahmen" in dieser Frage für möglich. Auch die Finanzmärkte sind vom Athener Sparkurs nicht überzeugt.

 

Eine Umschuldung komme nicht in Frage, sagte Papakonstantinou. Es gebe keine derartige Diskussion. Auch Strauss-Kahn wies die Gerüchte zurück: An der Haltung, dass Griechenland sich mit einem harten Sparkurs und nicht über eine Umschuldung sanieren werde, habe sich "nichts geändert". Der Europa-Direktor des IWF, António Borges, erklärte, dass Griechenland durch Privatisierungen über alle Mittel verfügen werde, die es benötige.

 

Schäuble hatte die Spekulationen über eine mögliche Umschuldung Griechenlands in einem Interview mit der "Welt" angeheizt. Der CDU-Politiker hatte darin gesagt, dass "weitere Maßnahmen" ergriffen werden müssten, sollte die nächste Überprüfung des griechischen Sparkurses durch EU und IWF im Juni zu dem Ergebnis kommen, dass "die Schuldentragfähigkeit in Zweifel zu ziehen sei". Der Minister warf den "angelsächsischen Medien" am Rande der Frühjahrstagung vor, seine Aussagen falsch interpretiert zu haben.

 

Quelle

 

Seit Merkel ihr Maul mal wieder nicht halten konnte, B) verschlechtern sich signifikant GR's Refinanzierungsmöglichkeiten. Nur weiter so .... :-

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richtungsding

Selbstverständlich will ich das bestreiten! Mir ist sogar vollkommen unklar, warum hier zwingend ein sofortiger Wertverlust von 20% eintreten soll.

 

Ich will darauf hinaus, dass eine Umschuldung Griechenlands nicht automatisch zu exorbitanten und existenzbedrohenden Verlusten für die europäischen Banken und Versicherungen und in der Folge zur Notwendigkeit neuer Rettungsmaßnahmen führt.

 

Dir ist aber schon klar, dass die Mehrzahl der Banken zumindest in Deutschland die griechischen Staatsanleihen im Bankbuch führen und diese damit weiterhin zum Anschaffungswert nahe dem Nennwert bilanziert werden. Würde es zu einer Umschuldung mit Haircut kommen, so müsste dieser unmittelbar bilanziert werden. Die aktuellen Kurse am Markt sind völlig egal für diese Betrachtung. Hinzu kommt, dass griechische Staatsanleihen wie auch alle anderen Staatsanleihen unabhängig vom Rating nicht mit Kapital zu hinterlegen sind. Den möglichen Verlusten steht also keinerlei Kapitalpuffer gegenüber. Vor allem die Banken mit Schwerpunkt Staatsfinanzierung werden deshalb einen nennenswerten Haircut nicht ohne externe Hilfe überleben. In Deutschland wäre bei einer Insolvenzwelle der Staatsfinanzierer der Pfandbriefmarkt in Gefahr und die Politik müsste schließlich wieder die Verluste ausgleichen ...

 

Da hat ja jemand fundiertes Wissen in Bilanzierung und Basel II!:thumbsup: Erfrischend.

 

Im Economist dieser Woche wird übrigens eine Berechnung der Bank of England zitiert, wie das Eigenmittelszenario bei einem 50% Haircut griechischer, irischer, portugiesischer und spanischer Staatsanleihen aussehen würde. Ergebnis: Vernichtung von

  • 70% des Eigenkapitals gr Banken
  • 50% des EK pt und sp Banken
  • 10% des EK franz und deutscher Banken

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Kurs unter 82 ... nachgekauft.

 

Edit: Auftrag ausgeführt. Griechenbonds nun leicht über 5 % Anteil im Depot. Nachkauf erst bei u75 oder alternativ Abbau bei Erholung ü86.

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

EU-Ratspräsident

 

Umschuldung könnte für Griechenland fatal sein

 

Ein Schuldenschnitt in Griechenland steht laut EU-Ratspräsident Van Rompuy nicht zur Debatte. Die Folgen seien andernfalls katastrophal.

 

Eine Umschuldung Griechenlands kommt nach Worten von EU-Ratspräsident Herman van Rompuy wegen der fatalen Folgen derzeit nicht in Frage. Das Ergebnis einer Umschuldung könnte wirklich katastrophal ausfallen“, sagte van Rompuy dem französischen Sender TV Le Monde. "Eine Umstrukturierung griechischer Verbindlichkeiten steht nicht auf der Tagesordnung“.

 

In den Medien wird seit einiger Zeit heftig über Vorbereitungen für eine griechische Umschuldung spekuliert. Griechenland lehnt einen solchen Schritt mit Vehemenz ab und setzt dagegen auf Privatisierungen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat dem Euroland bei seinem Privatisierungskurs jüngst Erfolge bescheinigt.

 

Nachdem es zur großen Überraschung aller Basher am vergangenen Wochenende nicht zur "Restrukturierung" kam, wird wohl auf das nächste Treffen der Finanzminister hingebasht werden. Die wollen ja schließlich mit ihren Derivaten groß abkassieren. Dass Merkel dann völlig erledigt wäre, "vergessen" mal jetzt alle großzügig....... :-

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BondWurzel

EU-Ratspräsident

 

Umschuldung könnte für Griechenland fatal sein

 

Ein Schuldenschnitt in Griechenland steht laut EU-Ratspräsident Van Rompuy nicht zur Debatte. Die Folgen seien andernfalls katastrophal.

 

Eine Umschuldung Griechenlands kommt nach Worten von EU-Ratspräsident Herman van Rompuy wegen der fatalen Folgen derzeit nicht in Frage. Das Ergebnis einer Umschuldung könnte wirklich katastrophal ausfallen, sagte van Rompuy dem französischen Sender TV Le Monde. "Eine Umstrukturierung griechischer Verbindlichkeiten steht nicht auf der Tagesordnung.

 

In den Medien wird seit einiger Zeit heftig über Vorbereitungen für eine griechische Umschuldung spekuliert. Griechenland lehnt einen solchen Schritt mit Vehemenz ab und setzt dagegen auf Privatisierungen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat dem Euroland bei seinem Privatisierungskurs jüngst Erfolge bescheinigt.

 

Nachdem es zur großen Überraschung aller Basher am vergangenen Wochenende nicht zur "Restrukturierung" kam, wird wohl auf das nächste Treffen der Finanzminister hingebasht werden. Die wollen ja schließlich mit ihren Derivaten groß abkassieren. Dass Merkel dann völlig erledigt wäre, "vergessen" mal jetzt alle großzügig....... :-

 

Da sieht aber Monsieur Chef Ökonom Rotkelchen tutto completto anders...Haircuts sind für ihn null problemo.......aber, wie sangen schon die Franzosen...

 

 

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Rotkehlchen

Da sieht aber Monsieur Chef Ökonom Rotkelchen tutto completto anders...Haircuts sind für ihn null problemo.......aber, wie sangen schon die Franzosen...

 

Genau, ich bin weltweit der Einzige, der im Falle eines Haircuts nicht vom Weltuntergang ausgeht.

 

"Ein Schuldenschnitt in Griechenland wird den deutschen Bankensektor nicht umwerfen"

 

Quelle: sueddeutsche.de

 

Huch, scheinbar doch nicht... aber okay, der Herr ist dann eben auch vollkommen ahnungslos.

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