RED-BARON Juli 16, 2015 Ob Griechenland jemals die Rettungs-Milliarden zurück zahlt, hält zumindest der IWF (und nicht nur der) für sehr unwahrscheinlich. Hier ein origineller, wenn auch vermutlich etwas unpopulärer Vorschlag zur Gegenfinanzierung: FAZ: Soli wegen Griechenland auf 8 Prozent erhöhen Um die Griechenland-Rettung zu finanzieren, muss in Deutschland der Solidaritätszuschlag angehoben werden. Das fordert der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Finde den Vorschlag gut. Besser als aller Monate ein neues Rettungspaket schnüren und jedes Mal den Bundestag dazu befragen zu müssen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
RED-BARON Juli 16, 2015 · bearbeitet Juli 16, 2015 von RED-BARON FAZ Hinter Schäubles mahnenden Worten stehen sicher taktische Überlegungen, aber auch ernsthafte Zweifel, ob man mit Alexis Tsipras über Jahre hinweg die harten Reformen durchsetzen kann, die notwendig sind, damit das Land sich am Ende wieder selbst finanzieren kann. Wenn das nicht funktionieren sollte, läuft es eben doch auf einen Schuldenschnitt hinaus, der – wie der Just nicht müde wird zu betonen – gegen den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union verstößt. Konkret stellt er auf Artikel 125 Absatz 1 ab, der es der Europäischen Union und den Mitgliedstaaten verbietet, Schuldenlasten eines anderen Mitgliedstaates zu schultern („Nichtbeistandsklausel“) – übrigens der ganzen EU, unabhängig von der Währungsunion. Leute jetzt mal ganz im Ernst, das ist doch reinste Verarschung oder ? Doch ein sogenannter „Haircut“ ist nach seinen Worten nicht mit der Mitgliedschaft in der Währungsunion vereinbar. „Das ist die Situation. Aber wir werden Verhandlungen aufnehmen, wir werden uns alle Mühe geben, aber an die rechtlichen Regelungen müssen wir uns halten.“ Zypern Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juli 16, 2015 Damit wären wir mitten in der Transfer-Union mit direkten Steuern für das "Protektorat Deutsch Süd-Ost Europa" (ist nicht meiner ist vom Postillon). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
RED-BARON Juli 16, 2015 Damit wären wir mitten in der Transfer-Union mit direkten Steuern für das "Protektorat Deutsch Süd-Ost Europa" (ist nicht meiner ist vom Postillon). Lügen-Union wäre trefflicher, ist aber rechtspopulistisch von daher ,... Maul halten und zahlen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
RED-BARON Juli 16, 2015 EuGH: Diebstahlschutz kann Roma diskriminieren Eine bulgarische Stadt hat ihre Stromzähler in einem Wohngebiet unter Verweis auf Diebstahlschutz auf sechs Meter hohen Masten angebracht - und damit die dort lebenden Roma diskriminiert, wie nun der Europäische Gerichtshof (EuGH) urteilte. Das Gericht bezeichnete in einem am Donnerstag vorgelegten Urteil eine Praxis als "Diskriminierung aus Gründen der ethnischen Herkunft". Dies gelte selbst dann, wenn erwiesen wäre, dass in diesem Stadtteil zu Diebstahlzwecken Zähler manipuliert oder beschädigt wurden. (Az. C-83/149) und diese Richter sollen im Zweifel entscheiden ob die EZB ihr Mandat .... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
freeman303 Juli 16, 2015 · bearbeitet Juli 16, 2015 von freeman303 und diese Richter sollen im Zweifel entscheiden ob die EZB ihr Mandat .... Demnächst wird es verboten, sein Auto im östlichen deutschen Grenzgebiet abzuschließen, weil es die Diebe aus Osteuropa diskriminieren würde. Ja, so läuft das in der Glühbirnen-Verbots-Union und der Staubsauger-Maximalleistungs-EU. Während in China die Energiesparlampen verboten wurden, weil das Quecksilber darin als zu gefährlich für das dortige Volk erachtet wird, zwingt man uns genau diese Energiesparlampen auf und verbietet dafür die Glühbirnen. Während LED noch im Beta-Statium ist. Da muss dann jeder für sich nachdenken und überlegen, was da passiert. Die Gefahr von Quecksilber wird bei uns niedriger angesetzt, als die Gefahr durch die Umweltverschmutzung, die entsteht, wenn man die paar Megawatt Strom mehr durch den weiteren Einsatz konventioneller Glühlampen generiert. Verrückte Welt. Man sieht aber woher der Wind weht. Haben denn genau "diese Richter" nicht vor einigen Wochen/Monaten bereits entsprechend zur derzeitigen Arbeit der EZB entschieden??? Das Recht wird gebogen (oder gleich voll missachtet) sobald es der Politik nicht mehr in den Kram passt. Schade dass der Bürger nicht auch so locker entscheiden kann, wann er welche rechtlichen Vorgaben zu befolgen beliebt und wann nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juli 17, 2015 Der ehemalige Direktor beim Internationalen Währungsfonds (IWF) Ashoka Mody bringt den "Deuxit" ins Spiel: http://www.n-tv.de/wirtschaft/14-24-Ex-IWF-Direktor-Mody-Deutschland-sollte-den-Euro-verlassen-article15537771.html Endlich gibt's die D-Mark wieder. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Juli 17, 2015 Der ehemalige Direktor beim Internationalen Währungsfonds (IWF) Ashoka Mody bringt den "Deuxit" ins Spiel: http://www.n-tv.de/wirtschaft/14-24-Ex-IWF-Direktor-Mody-Deutschland-sollte-den-Euro-verlassen-article15537771.html Endlich gibt's die D-Mark wieder. Wie sagte Varoufakis noch? Griechenland wird länger im Euro sein als Deutschland! Allerdings waren seine Prognosen nicht immer treffsicher. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
heikor Juli 17, 2015 Der ehemalige Direktor beim Internationalen Währungsfonds (IWF) Ashoka Mody bringt den "Deuxit" ins Spiel: http://www.n-tv.de/w...le15537771.html Endlich gibt's die D-Mark wieder. Es ist wie immer sehr interessant zu sehen wie "Ehemalige" Ratschläge geben, kann es sein, dass sie ihren Job nicht mehr verlieren können, was für Heuchler. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Juli 17, 2015 Es ist wie immer sehr interessant zu sehen wie "Ehemalige" Ratschläge geben, kann es sein, dass sie ihren Job nicht mehr verlieren können, was für Heuchler. Seine Argumente sind nicht völlig von der Hand zu weisen. Jedenfalls ist der € in der gegenwärtigen Konstellation nicht dauerhaft überlebensfähig. Auch die Vorstellungen der Wähler in verschiedenen Ländern, wie die Währung gemanaged werden soll, sind weit auseinander und keineswegs konvergierend. Kittende Aktionen, zB der EZB, werden immer irrwitziger. Entgegen (in Deutschland) herrschender Meinung ist ein dauerhaft grosser Handels- bzw. Zahlungsbilanzüberschuss auch keineswegs ein Vorteil. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
freeman303 Juli 17, 2015 Es ist wie immer sehr interessant zu sehen wie "Ehemalige" Ratschläge geben, kann es sein, dass sie ihren Job nicht mehr verlieren können, was für Heuchler. Es soll auch manchmal vorkommen, dass die "Ehemaligen" Ratschläge geben, weil sie jetzt wissen, was sie früher falsch machten, als sie selbst noch das Zepter in der Hand hielten und nun aus der Geschichte gelernt haben. Ich warte noch auf die letzte Idee, die noch niemand vorschlug. Nämlich: Deutschland soll den Euro behalten und alle anderen Euro-Länder aus dem Euro austreten ;-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Juli 17, 2015 Ich warte noch auf die letzte Idee, die noch niemand vorschlug. Nämlich: Deutschland soll den Euro behalten und alle anderen Euro-Länder aus dem Euro austreten ;-) Ich bin sicher, dein Schmeili soll andeuten, dass du weisst, dass genau dies letztlich der Vorschlag von Mody ist. Od'r? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Träumer Juli 17, 2015 · bearbeitet Juli 17, 2015 von Der Träumer Es ist wie immer sehr interessant zu sehen wie "Ehemalige" Ratschläge geben, kann es sein, dass sie ihren Job nicht mehr verlieren können, was für Heuchler. Es soll auch manchmal vorkommen, dass die "Ehemaligen" Ratschläge geben, weil sie jetzt wissen, was sie früher falsch machten, als sie selbst noch das Zepter in der Hand hielten und nun aus der Geschichte gelernt haben. Ich warte noch auf die letzte Idee, die noch niemand vorschlug. Nämlich: Deutschland soll den Euro behalten und alle anderen Euro-Länder aus dem Euro austreten ;-) Die Meinungsfreiheit ist bei (aktiven) Politikern in der Regel auf die von der Parteispitze vorgegebene Meinung begrenzt. Von Abweichlern wird in der Regel ein Rücktritt erwartet. Wer nicht mehr aktiv im Amt ist, kann relativ gefahrlos seine eigene Meinung vertreten. Dieses Prinzip gibt es nicht nur in der Politik, sondern vermehrt auch in Unternehmen. Wer sich bei Abstimmungen (unter Führungskräften) nicht der herrschenden Meinung anschließt bekommt automatisch einen Aufhebungsvertrag angeboten. Ich glaube, einer der ersten, der einen Austritt Deutschlands aus der Währungsunion vorgeschlagen hat, war George Soros. Ich denke, dieses Szenario, bzw. eine Spaltung der Währungsunion in Nord und Süd, ist gar nicht so abwegig, wenn die Meinungsverschiedenheiten anhalten, was sie werden, da die Probleme nicht gelöst sind. Plan C wäre sicherlich besser als ein völliges auseinanderdriften der gesamten Eurozone. Ich vermute in diesem Fall würde man in den Nordländeren eine Parallelwährung zum Euro einführen. Die Südländer würden die EZB und den Euro behalten. In den Nordländern würden die bestehenden Staatsschulden weiterhin auf Euro laufen sowie die Konten der Sparer (Soll und Haben muss ja ausgeglichen sein). Durch die Abwertung des Euro würden sich dann im Anschluss alle Staaten entschulden. Die Dummen wären dann die Sparer (sie werden es früher oder später sowieso sein) sowie natürlich die deutsche Autoindustrie, die zurück in die Realität geholt wird. Gewinner wären wahrscheinlich auch die Lebensversicherungen, die heute Probleme haben, den Garantiezins zu erreichen.Ggf. auch die Banken der Nordländer. Sie hätten Kredite in Euro vergeben (Hypotheken) die Sicherheiten (Immobilie) würde aber anschließend in einer neuen stabileren Währung gehandelt und könnten aufwerten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bond007 Juli 18, 2015 Obwohl ich kein Griechenlandurlauber bin, war mein erster Gedanke bei den Plänen zur Anhebung der MwSt gleich: Der Urlaub in Griechenland wird teurer ohne dass dem eine bessere Leistung gegenübersteht. Mit einer Drachme würde er mindestens 30% billiger werden. Die Verbraucherpreise werden steigen was Forderungen der Gewerkschaften nach höheren Löhnen nach sich zieht. Die Produktionskosten werden steigen und die Wettbewerbsfähigkeit weiter sinken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
markymark Juli 18, 2015 · bearbeitet Juli 18, 2015 von markymark Die Kanzlerin ruiniert uns. Für mich nicht mehr wählbar wie alle anderen Parteien. Sie erhält aber immer noch grosse Unterstützung in der Bevölkerung. Liegt aber meiner Meinung nach nur daran, weil es vielen sehr gut geht und die Auswirkungen noch nicht spürbar sind. Alternativlos! Pah, wenn ich das schon höre. Schlimm, wieviel Geld hier schon versenkt wurde, ohne Reue. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 18, 2015 Die Kanzlerin ruiniert uns. Für mich nicht mehr wählbar wie alle anderen Parteien. Sie erhält aber immer noch grosse Unterstützung in der Bevölkerung. Liegt aber meiner Meinung nach nur daran, weil es vielen sehr gut geht und die Auswirkungen noch nicht spürbar sind. Alternativlos! Pah, wenn ich das schon höre. Schlimm, wieviel Geld hier schon versenkt wurde, ohne Reue. Wir haben auch schon jede Menge verdient, besonders am Euro und der Bundestag hat entschieden, nicht die Kanzlerin. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bloomaul Juli 18, 2015 Naja, wenn die Kanzlerin dagegen gewesen wäre, hätte auch der Bundestag anders entschieden Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
_Henrik_ Juli 18, 2015 · bearbeitet Juli 18, 2015 von _Henrik_ Man wird sehen was die Zukunft bringt. Auf ewig niedrige Zinsen? ewige Staatsanleihenkäufe der EZB? Schuldenschnitt, und zwar nicht nur in Griechenland? Oder doch Entschuldung über Inflation und Geldentwertung. Wenn ich mir die Preise der Nicht-Konsum-Sachwerte ansehe... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 18, 2015 · bearbeitet Juli 18, 2015 von BondWurzel Naja, wenn die Kanzlerin dagegen gewesen wäre, hätte auch der Bundestag anders entschieden :lol: Diese Beleuchtungen auf aktueller Basis sind nur Momentaufnahmen, was ohne Euro in den letzten Jahren, insbesondere seit der Subprimekrise passiert wäre, kann sich auch keiner ausmalen, aber, es wäre ganz sicher zu enormen Hilfsmaßnahmen im EU-Raum gekommen wegen gigantischer mögl. Dominoeffekte, denn Anleihen - auch Bankanleihen aller Eurostatten wären trotzdem in allen Bilanzen drin gewesen, auch wären die Überschuldungen wahrscheinlich wesentlich höher jetzt, welches wiederum zu großen Währungsverwerfungen und konzertierten EZB-Aktionen geführt hätte, welches enorm nachteilig für die deutsche Volkswirtschaft gewesen wäre. Deutschland hat in der volkswirtschaftlichen G e s a m t r e c h n u n g enorm profitiert vom Euro - als kleines Sahnehäubchen zahlen wir keine Zinsen auf unsere Schulden. Spanien, Italien, Holland und Frankreich sind enorm wichtig für unsere Volkswirtschaft und, wenn die permanent abwerten würden, stände Deutschland nun wirklich nicht so gut da. Warum man überhaupt über Finnland redet, weiß ich nicht. Die Bruttowertschöpfung der Wirtschaft in Deutschland betrug im Jahr 2014 rund 2,6 Billionen Euro. Der Wirtschaftsbereich mit dem größten Anteil daran war der Dienstleitungsbereich mit ca. 1,79 Billionen Euro Bruttowertschöpfung. Die gesamten Konsumausgaben in Deutschland im Jahr 2014 beliefen sich auf rund 2,17 Billionen Euro, davon waren knapp 75 Prozent private Konsumausgaben. Das Volkseinkommen in Deutschland war im Jahr 2014 mit ca. 2,17 Billionen Euro so groß wie nie zuvor. Ebenso erreichten die Arbeitnehmerentgelte in Deutschland mit rund 1,48 Billionen Euro einen neuen Höchststand. Die Erwerbsquote in Deutschland im Jahr 2014 war mit 54,2 Prozent die höchste seit der Wiedervereinigung. Auch die Höhe des verfügbaren Einkommens in Deutschland im Jahr 2014 mit über 2,4 Billionen Euro war bisher unerreicht. http://de.statista.com/themen/1253/volkswirtschaftliche-gesamtrechnung/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hellerhof Juli 18, 2015 · bearbeitet Juli 18, 2015 von Hellerhof Ich denke du machst es dir hier einfach. Zu einfach. Es ist doch höchst fraglich, ob der Boom in Spanien, Griechenland, Irland überhaupt stattgefunden hätte, wenn wir nicht einen One-Size-fits-All Zentralbankzinssatz gehabt hätten. Die Auswirkungen der Kapitalabflüsse aus Deutschland, ab Beginn der Euro-Ära bis zum Beginn der Krise (dann kehrten sie sich um und sorgten hier sozusagen "antizyklisch" für Investitionen), tauchen in den meisten Betrachtungen gar nicht auf. Ob das alles so positiv war und eben nicht eine massive Fehlallokation? Das bezweifele ich. Die "soziale Dividende" (ich meine der Ausspruch stammt von Röpke) eines hohen Außenwerts einer Währung ist uns zeitweise auch durch die Lappen gegangen und damit auch die "Effizienzpeitsche" die die deutsche Wirtschaft so produktiv gemacht hat wie sie ist. Die Terms of Trade wären wohl besser. Die Allokations- und Distributionswirkungen wären auch andere, als wir sie heute haben. Vom recht schwachen Außenwert des Euros profitiert unsere Handelsbilanz und daher die Exportwirtschaft, die Kapitalbilanz ist demnach negativ. Im Saldo fließt Kapital aus Deutschland ab. Warum ein positiver Handelsbilanzsaldo mittel- bis langfristig gut für uns sein soll, konnte mir bisher niemand schlüssig erklären. Ob wir ohne Euro höhere Zinsen zu zahlen hätten ist auch eine Frage, die sich nur durch Spekulationen beantworten lässt. Das Volkseinkommen ist so hoch wie nie. Vielleicht liegt es schlichtweg daran, dann so viele Menschen wie nie arbeiten [müssen]. Unterbeschäftigung, ungleich Arbeitslosigkeit, ist ja auch ein Thema in Deutschland. Die Frage ist auch, warum plötzlich so viele Menschen arbeiten (müssen)? Ein Grund könnte sein, dass die reale Kaufkraft eines Euros eben gering ist. Da helfen die Betrachtungen nominal angegebener Indikatoren nur sehr bedingt weiter. Interessant wird es auch, wenn man sich die Wachstumsraten der Euro-Länder und der vom Einkommensniveau ähnlichen nicht-Euro-Länder in Europa anschaut. Schweden, Dänemark und das UK sind im Mittel in den letzten Jahren stärker gewachsen als die Mitglieder der Euro-Zone. Der Euro ist nicht unser Verderben, aber "alles Gute kommt von Euro" und die Behauptung, wir seien der größte Gewinner* ist platt. Ich wollte nur einen Beitrag leisten, der die Debatte um ein paar Nuancen bereichert und hoffe, dass es mir gelungen ist. *absolut und nominal kann man diese Ansicht vielleicht sogar begründet vertreten, aber in Relation zu der Größe eines Landes hat Österreich am meisten abgesahnt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
akku5 Juli 18, 2015 · bearbeitet Juli 18, 2015 von akku5 Die Kanzlerin ruiniert uns. Für mich nicht mehr wählbar wie alle anderen Parteien. Sie erhält aber immer noch grosse Unterstützung in der Bevölkerung. Liegt aber meiner Meinung nach nur daran, weil es vielen sehr gut geht und die Auswirkungen noch nicht spürbar sind. Alternativlos! Pah, wenn ich das schon höre. Schlimm, wieviel Geld hier schon versenkt wurde, ohne Reue. Ich denke mal unsere Kanzlerin übt nicht nur Druck aus, sondern kriegt auch welchen. Frankreich und Italien waren klar gegen einen Grexit und den Bruch mit - vor allem - den Franzosen wollte Merkel nicht riskieren. Und wenn Deutschland isoliert ist, kann es auch nichts bejucken. Gleichwohl kotzt auch mich diese Retterei an, denn es ist Insolvenzverschleppung ersten Grades und hilft langfristig niemandem. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BenGunn Juli 18, 2015 Ich denke du machst es dir hier einfach. Zu einfach. Es ist doch höchst fraglich, ob der Boom in Spanien, Griechenland, Irland überhaupt stattgefunden hätte, wenn wir nicht einen One-Size-fits-All Zentralbankzinssatz gehabt hätten. Die Auswirkungen der Kapitalabflüsse aus Deutschland, ab Beginn der Euro-Ära bis zum Beginn der Krise (dann kehrten sie sich um und sorgten hier sozusagen "antizyklisch" für Investitionen), tauchen in den meisten Betrachtungen gar nicht auf. Ob das alles so positiv war und eben nicht eine massive Fehlallokation? Das bezweifele ich. Die "soziale Dividende" (ich meine der Ausspruch stammt von Röpke) eines hohen Außenwerts einer Währung ist uns zeitweise auch durch die Lappen gegangen und damit auch die "Effizienzpeitsche" die die deutsche Wirtschaft so produktiv gemacht hat wie sie ist. Die Terms of Trade wären wohl besser. Die Allokations- und Distributionswirkungen wären auch andere, als wir sie heute haben. Vom recht schwachen Außenwert des Euros profitiert unsere Handelsbilanz und daher die Exportwirtschaft, die Kapitalbilanz ist demnach negativ. Im Saldo fließt Kapital aus Deutschland ab. Warum ein positiver Handelsbilanzsaldo mittel- bis langfristig gut für uns sein soll, konnte mir bisher niemand schlüssig erklären. Ob wir ohne Euro höhere Zinsen zu zahlen hätten ist auch eine Frage, die sich nur durch Spekulationen beantworten lässt. Das Volkseinkommen ist so hoch wie nie. Vielleicht liegt es schlichtweg daran, dann so viele Menschen wie nie arbeiten [müssen]. Unterbeschäftigung, ungleich Arbeitslosigkeit, ist ja auch ein Thema in Deutschland. Die Frage ist auch, warum plötzlich so viele Menschen arbeiten (müssen)? Ein Grund könnte sein, dass die reale Kaufkraft eines Euros eben gering ist. Da helfen die Betrachtungen nominal angegebener Indikatoren nur sehr bedingt weiter. Interessant wird es auch, wenn man sich die Wachstumsraten der Euro-Länder und der vom Einkommensniveau ähnlichen nicht-Euro-Länder in Europa anschaut. Schweden, Dänemark und das UK sind im Mittel in den letzten Jahren stärker gewachsen als die Mitglieder der Euro-Zone. Der Euro ist nicht unser Verderben, aber "alles Gute kommt von Euro" und die Behauptung, wir seien der größte Gewinner* ist platt. Ich wollte nur einen Beitrag leisten, der die Debatte um ein paar Nuancen bereichert und hoffe, dass es mir gelungen ist. *absolut und nominal kann man diese Ansicht vielleicht sogar begründet vertreten, aber in Relation zu der Größe eines Landes hat Österreich am meisten abgesahnt. Deine Überlegungen sind nicht von der Hand zu weisen. Gleichwohl können sie - wie du wohl auch betonst - nur spekulativen Charakter haben. Systemische Dynamiken haben eben ihre Tücken und da unsere (bewussten) Gedanken leider nur monokausal verknüpft sind, liegt die Rosinenpickerei nicht fern. Die EU und der Euro sind nunmal ein Ergebnis der Globalisierung und der Versuch in dieser zu bestehen. Partikularinteressen erschweren dies erheblich. Führten sie früher zu Kriegen, versucht man heute ein Maximum aus dem EU-Topf zu ergattern. Jeder macht dies auf seine Weise: als Exportnation mit Überschüssen oder als Zuwendungsempfänger mit z.T. zweifelhafter Mittelverwendung, wobei Rückflüsse in die Geberländer nicht außer Acht gelassen werden sollten. In dieser Gemengelage dürfte unstreitig sein, dass D profitiert hat (insofern teile ich Wurzels obige Einschätzung). Hebt man auf Länder ab, die außerhalb des Euros stehen, aber in der EU sind, fahren diese im Windschatten mit und sind in der Lage Probleme auszubalancieren - S, DK. Ganz nebenbei sollte man bemerken, dass diese Länder (noch) über eine funktionierende Verwaltung nebst Justizsystem verfügen. Ein m.E. nicht hoch genug einzuschätzender Faktor, den man bei jeder Forderung nach Verwaltungs- und Justizabbau bedenken sollte. - Zu UK: Es wird gedruckt und die Kapitalakkumulation im Land schreitet voran. Viele Menschen arbeiten für fast Nichts. Das wirft die Frage auf, wann sich ein System delegitimiert - nicht umsonst werden in UK erneut die Gewerkschaftsrechte beschnitten und ein engmaschiges Überwachungsnetz installiert ... bisher dient noch Brüssel als Sündenbock. Wem hilft ein Grexit oder die sonstigen Exists? Anscheinend sind die griechischen Unternehmer alle dumm, denn keiner will die Drachme, weil sie die Pleite fürchten. Bei einem Grexit ist GR draußen und abgekoppelt. Die wirtschaftsliberale Dynamik führt doch schon in den einzelnen Ländern zu Ungleichgewichten, d.h. überbordenede Metropolen und vernachlässigte (hauptsächlich) ländliche Bereiche. Mit einen Grexit würde man Südosteuropa (ökonomisch) aufgeben. Wie will man die finanzielle Förderung Außenstehender legitimieren, die man gerade erst ausgeschlossen hat? Es ist eine politische Illusion zu glauben, man könne sich einen prosperierenden Teil Europas erlauben, umringt von armen Schluckern ... die Mauern möchte ich sehen! (Sog. geopolitische Erwägungen werden noch nicht einmal mitgedacht.) Man sollte also versuchen aus Fehlern zu lernen und nicht übereinander herfallen. GR ist in "die Hose gegangen" und bisher hat man über Gläubigerschutzprogramme versucht, die Problematik zu vertagen. Nun spielt die GR-Bevölkerung nicht mehr mit und der Schlamassel ist da. Endlich kommen in D aber auch solche Stimmen zu Wort: http://www.sueddeuts...tlich-1.2570563 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli Juli 18, 2015 In dieser Gemengelage dürfte unstreitig sein, dass D profitiert hat (insofern teile ich Wurzels obige Einschätzung). Das sieht man in Teilen des Forums anders: https://www.wertpapier-forum.de/topic/31537-hellas-desaster/?do=findComment&comment=970032 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
akku5 Juli 18, 2015 In dieser Gemengelage dürfte unstreitig sein, dass D profitiert hat (insofern teile ich Wurzels obige Einschätzung). Das sieht man in Teilen des Forums anders: https://www.wertpapier-forum.de/topic/31537-hellas-desaster/?do=findComment&comment=970032 Kein Wunder! Die Eurozone hinkt im Wirtschaftswachstum dem Rest der EU seit Jahren hinterher. GB, Schweden und Polen sind trotz (oder wegen?) eigener Währung erfolgreicher als D. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juli 18, 2015 · bearbeitet Juli 18, 2015 von BondWurzel Das sieht man in Teilen des Forums anders: https://www.wertpapier-forum.de/topic/31537-hellas-desaster/?do=findComment&comment=970032 Kein Wunder! Die Eurozone hinkt im Wirtschaftswachstum dem Rest der EU seit Jahren hinterher. GB, Schweden und Polen sind trotz (oder wegen?) eigener Währung erfolgreicher als D. Ist ja nicht wahr...GB schon über 91% Verschuldung, also weit mehr als Deutschland und Polen ist objektiv nicht vergleichbar. Am EU-Topf hängen sie alle natürlich netterweise tüchtig dran, nur mit Griechenland will GB nichts zu tun haben: Großbritannien will sich mit sechs Milliarden britischen Pfund (etwa 8,5 Milliarden Euro) am neuen EU-Investitionstopf beteiligen. Das teilte die Brüsseler EU-Kommission am Donnerstag mit. Der neue Fonds soll bis 2017 öffentliche und private Investitionen von insgesamt 315 Milliarden Euro anschieben, um die Konjunktur in Europa anzukurbeln und die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Großbritannien ist das neunte Land nach Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Luxemburg, Polen, der Slowakei und Bulgarien, das Mittel für den Topf zur Verfügung stellen will. Die Zusage aus London zur Kofinanzierung von Projekten ist bisher der höchste Beitrag eines EU-Landes. http://www.t-online.de/wirtschaft/id_74739400/wirtschaft-grossbritannien-will-milliarden-zu-eu-wachstumsinitiative-beisteuern.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag