Schinzilord März 26, 2010 Hallo! Nach dieser Diskussion mit etherial (Danke für die Hinweise!) hab ich mich hingesetzt und eingelesen. Quelle: Dichtl/Schlenger Die Bank 01/2002 Background: Das "Best of Two" Modell ist ein prognosefreies Modell für eine alternative Balanced Strategie. Im Idealfall funktioniert die so: Der Anleger vereinnahmt am Ende eines vordefinierten Anlagehorizontes (b.Z. ein Jahr) eine Portfoliorendite, die der Rendite der besseren von zwei ebenfalls vorab spezifizierten Assetklassen entspricht. Das Anlageergebnise wird dadurch NICHT sicher, jedoch steht man hinterher auf der Seite, welche besser performt hat (a la Trendfolgemodell - Managed Futures lassen grüßen...). Der Preis für dies sind die spezifischen Strategiekosten. Im Gesamten ist es eine aktive Strategie, welche nach klaren Regeln ohne intuitiven Annahmen auskommt. Theorie: Ein Investor kann zwischen Aktien und Anleihen (bzw. beliebige, am Besten negativ korrelierte Klassen) wählen. Zum Startzeitpunkt weisen sie einen normierten Wert von 100 GE auf. Die Rendite ist eine Zufallsgröße. Ex-Post erweisen sich Aktien als die bessere Alternative mit 125 GE gegenüber Renten mit 105 GE am Ende. Bei einer naiven 50/50 Anlage hätte der Investor am Ende 115 GE. Wird jetzt aber Renten als Basisinvestment und Aktien als Austauschinvestment definiert, fallen Kosten (nach Optionspreisbewertungsmodellen) in Höhe von 4 GE an, welche der Investor im Vorraus zu tragen hat. Deswegen können nur 96% des Vermögens wirklich investiert werden, weil der Rest für die Option draufgeht. Im Nachhinein kann man entscheiden, ob man die Option ausübt oder verfallen lässt, je nachdem ob das Basis oder das Austauschinvestment besser laufen. Dies führt zu einer Gesamtrendite von 0.96*125/100=120 und liegt somit höher als beim naiven Portfolio. In diesem Modell müsste man auf Derivate zurückgreifen, was nicht praktikabel ist. -> Duplikation der Austauschoptionen Nach einer Theorie von Margrabe aus dem Jahre 1978 (Journal of Finance, 33/1) lässt sich diese Austauschoption replizieren, indem man zu jedem Zeitpunkt ein Portfolio aus Aktien und Renten zusammenstellt, welche die gleichen Deltawerte (Hedgeratios) besitzen wie die Austauschoptionen. Hier kommt auch schon das Problem der tatsächlichen und der implizierten Volatilitäten ins Spiel, welche natürlich nicht identisch sind. Jedenfalls ist es möglich, zu jedem Zeitpunkt die Austauschoption mittels der Korrelationen und Volatilitäten der Assetklassen zu bewerten und somit auf eine "richtige" Assetallocation zu schließen, welche am Ende der Bewertungsperiode die gleichen Eigenschaften wie die Optionen besitzen (das gleiche Auszahlungsprofil wie die Austauschoption zum Ende der Laufzeit hat). Dies erfordert im Idealfall eine kontinuierliche Anpassung. Aus praktischen Gründen erfolgt die Anpassung monatlich (sonst sind die TA Kosten zu hoch). Beispiel: Ich habe diese Strategie umgesetzt anhand des DAX / REXP von 2005 bis 2010 ohne Berücksichtigung der TA Kosten (welche man bei Benutzung von Indexfonds über Fondsvermittler auch (fast) vermeiden kann. Rahmenbedingung: Jedes Jahr wird zu einem fixen Zeitpunkt die Aufteilung wieder auf 50/50 zurückgesetzt. Es ergab sich diese Assetallocation im Wandel der Zeit. Berechnet man dann die Performance, erhält man diesen beeindruckenden Graphen: Man sieht sehr schön, wie das Modell im Krisenjahr 2008 die Aktienquote schon Anfang des Jahres extrem reduziert hat und somit den Abschwung komplett auslässt. Trotzdem ist das Modell im Aufschwung 2009 schnell genug dabei, um den naiven VErgleichsindex (50/50) hinter sich zu lassen. Einzig in einem Seitwärtsmarkt wie 2007 kann sich das Modell nicht entscheiden und oszilliert bisserl rum. Auch wenn eine Klasse extrem gut läuft, partizipiert man natürlich nicht 100%ig dran. Trotzdem kann sich das Modell sehen lassen. Fazit: Wenn das ganze wirklich so funktioniert, hänge ich meinen passiven Glauben an den Nagel und werd aktiver Investor oder mache gleich einen Mischfonds auf. Ich werd mal ein Musterdepot erstellen und das ganze verfolgen bzw. mir Gedanken zur praktischen Umsetzung machen. Ist dies die Eierlegende Wollmilchsau? Funktionieren so Managedfuturefonds und Dachfonds wie der ETF Portfolio Global? Lässt sich die Strategie wirklich so einfach als Privatanleger umsetzen? Ehrlich gesagt bin ich gerade so überascht, dass ich mir ernsthaft überlegt habe, die Erkenntnisse nicht mit euch zu teilen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TerracottaPie März 26, 2010 Klingt wirklich spannend, und ich hoffe, ich habe das Prinzip jetzt auch grundsätzlich verstanden. Aber wie ermittelt man dabei das richtige Verhältnis von Aktien und Renten? Ich weiß: Mit der Optionspreisformel. Aber lässt sich das so erklären, dass auch Geisteswissenschaftler das verstehen (vielleicht mit einem Beispiel - wir lieben Beispiele...)? :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord März 26, 2010 · bearbeitet März 26, 2010 von Schinzilord Hallo TerracottaPie! Also hier die Berechnung aus Dichtl/Schlenger 2002 (welche auf die Formel von Margrabe1978 zurückgreifen: Eines vorweg: Ich habe die Theorie dahinter nicht komplett verstanden (auch nicht die Herleitung der Formel), aber ich kann sie anwenden. Das interessante hier sind die d1 und d2 Werte, welche aus den inputdaten berechnet werden. Der Preis der Austauschoption ist für die Strategie nicht von Bedeutung, weil damit nur das Arbitrageportfolio bepreist wird, also wie viel einer verlangt, wenn er es für einen anderen nachbilden soll. Als Input braucht man zum Einen die Volatilitäten sigma_A und sigma_B und die Korrelation der Assets. Hier habe ich am Beispiel DAX Rexp die rollierenden 5y Volatilitäten und die rollierende 3y Korrelation verwendet. Wenn man die Daten hat, hangelt man sich von einem Balancing (=Bewertungstermin) zum Anderen und braucht für die Berechnung der deltas nur noch die Ausgangswerte A1 und A2, welche der normierten Portfoliowerte von DAX und REXP entsprechen. Zum Start haben sie 1, dann je nach Entwicklung gehts halt rauf oder runter. Nach einem Jahr (also 12 Bewertungen) werden sie wieder auf 1 gesetzt. Setzt man jetzt alles in die Formel ein, hat man die delta. Jetzt muss man nur noch die normierte Gaußsche Verteilungsfunktion (0,1) Verteilung dieser deltas nachschlagen (dafür gibt es Tabellen), und schon erhält man das N(d1) = 1-N(d2), welches dem Anteil der Assets entspricht. In diesem Beispiel 52% zu 48%. Aufgrund des Logarithmus ist die Formel extrem sensitiv. Für den Fall A1 = A2 wird der ln(1) = 0 und somit vereinfacht sich die Formel. Bei größeren Abweichungen kommt man aufgrund der Asymmetrizität des ln recht schnell zu neuen Verteilungen (das System reagiert recht schnell). Und schon hat man die oben gepostete Verteilung zwischen den beiden Assets. Edit: Ich habe zwar einen Backtest durchgeführt, jedoch war der out of the sample. Also einfach die Regeln aufgestellt, und dann die Performance durchgerechnet mit den Daten, die halt einfach nacheinander reinkommen. Die Regeln wurden nur einmal festgelegt und sonst nicht im Nachhinein an die Vergangenheitsdaten angepasst. So einfach das System ist, wird die Umsetzung als Institutioneller Investor recht teuer. Ich schätze die Umschichtungen pro Jahr auf 1000% des Kapitals. Aber als Privatanleger kann man dem ja ein Schnippchen schlagen und auf passive Indexfonds über Fondsvermittler zurückgreifen. Die bisserl verzögerte Ausführung von t+3 schadet ja nicht, weil sie im Mittel neutral sein sollte. Dies werde ich in meinem Musterdepot inkl. der TA Kosten berücksichtigen. Trotzdem hat man mit dem System, welches sich ja idiotensicher an klare Regeln hält und transparent ist, einen schönen Index für aktive Mischfonds. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost März 26, 2010 Eins vorweg, ich habe mich nicht ausgiebig mit dem Modell befasst, und kann deshalb auch keine direkte Einschätzung abgeben. Allerdings ist der Beobachtungszeitraum (5 Jahre) natürlich deutlich zu kurz gewählt, um überhaupt eine bewertbare Aussage treffen zu können. Dass die Strategie für diesen einen Zeitraum ab 2008 eine bessere Persformance besitzt, belegt im Grunde gar nichts. Es könnte auch schlicht Glück sein. Für beliebige Zeiträume aus der Vergangenheit gibt es zahlreiche Strategien, die in gewissen Zeitabschnitten auch besser performen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord März 26, 2010 Eins vorweg, ich habe mich nicht ausgiebig mit dem Modell befasst, und kann deshalb auch keine direkte Einschätzung abgeben. Allerdings ist der Beobachtungszeitraum (5 Jahre) natürlich deutlich zu kurz gewählt, um überhaupt eine bewertbare Aussage treffen zu können. Dass die Strategie für diesen einen Zeitraum ab 2008 eine bessere Persformance besitzt, belegt im Grunde gar nichts. Es könnte auch schlicht Glück sein. Für beliebige Zeiträume aus der Vergangenheit gibt es zahlreiche Strategien, die in gewissen Zeitabschnitten auch besser performen. Da hast du natürlich vollkommen recht. Hier zeigen die beiden Autoren, dass auch von 1996 bis 2001 eine Outperformance gegenüber dem naiven 50/50 Portfolio möglich gewesen wäre / ist. Aber aus der Vergangenheit lässt sich natürlich grundsätzlich nicht auf die Zukunft schließen. Deswegen will ich die Strategie auch in meinem Musterportfolio ausprobieren. Es ist ein Modell mit Stärken und Schwächen, welche aufgrund des Trendfolgecharakters bei starken Trends nach oben und unten gut abschneidet, bei ausgedehnten Seitwärtsmärkten jedoch nur Kosten generiert und keinen Mehrwert bietet. Dennoch liegt hierin der Vorteil des Privatinvestors: Während in solchen Märkten die Kosten die großen Fonds auffressen, kommt man als Privatanleger billig durch den Seitwärtsmarkt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial März 26, 2010 Im Gesamten ist es eine aktive Strategie, welche nach klaren Regeln ohne intuitiven Annahmen auskommt. Kommt auf die Definition von aktiv an, oder? Würde man die Austauschoption nicht replizieren, sondern kaufen, dann wäre die Strategie passiv. Die Aktivität (umschichten) kommt nur dadurch zu Stande, dass die Replikation der Austauschoption das erfordert. Funktionieren so Managedfuturefonds und Dachfonds wie der ETF Portfolio Global? Letzterer eher nicht, der hat eine statische Allokation, oder? Der ETF-Dachfonds verwendet ein "Trendphasen-Modell" - vermutlich eine Abwandlung der bekannten dynamischen Portfolio-Insurance-Modelle, z.B. Synthetic Put (das ist vergleichbar mit Best-Of-Two, wobei eine fixe Rendite an Stelle des REXP tritt) oder CPPI (welches bei der DWS RiesterRente Premium eingesetzt wird). Die Wissenschaft hat allerdings schon geklärt, dass Portfolio-Insurance nicht "Something for Nothing" ist, d.h. das Risiko sinkt zusammen mit der Rendite. Die Tatsache, dass viele beim Chartvergleich dennoch den Eindruck haben, sie würden ein gutes Geschäft machen, liegt daran, dass das Risiko viel schneller sinkt, als die Rendite. Das Ergebnis weiterer Vergangenheitsvergleiche bzw. die Umsetzung mit Indexfonds, würde mich aber auch interessieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord März 26, 2010 Arbeiten nicht Quant-Fonds genauso? Meines Erachtens heißt Quant Fonds = anlegen nach Strategie, nur der Computer / das Modell entscheidet, was zu tun ist. Also alles ohne Gier, Panik und sonstige Gefühle. Und in diese Kategorie fällt auch die obige Strategie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial März 26, 2010 Meines Erachtens heißt Quant Fonds = anlegen nach Strategie, nur der Computer / das Modell entscheidet, was zu tun ist. Also alles ohne Gier, Panik und sonstige Gefühle. Und in diese Kategorie fällt auch die obige Strategie. Da gibts aber einen feinen Unterschied: - Quant-Strategien bewerten Aktien und kaufen/verkaufen nach der errechneten Bewertungszahl. Der Computer bestimmt in Sekundenbruchteilen ob ein Investment gut oder schlecht ist - und setzt das Ganze dann auch um. Ziel ist es bessere Geschäfte als der markt zu machen und zwar durch schnelle Informationsverarbeitung und Order (wie es ein Mensch eben nicht kann). - Best-Of-Two kann schon in der Theorie gar keine Überrenditen erwirtschaften. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord März 26, 2010 Da gibts aber einen feinen Unterschied: - Quant-Strategien bewerten Aktien und kaufen/verkaufen nach der errechneten Bewertungszahl. Der Computer bestimmt in Sekundenbruchteilen ob ein Investment gut oder schlecht ist - und setzt das Ganze dann auch um. Ziel ist es bessere Geschäfte als der markt zu machen und zwar durch schnelle Informationsverarbeitung und Order (wie es ein Mensch eben nicht kann). - Best-Of-Two kann schon in der Theorie gar keine Überrenditen erwirtschaften. Ich dachte, dass sich hier quant fund = Fonds, welcher auf quantitative Finance basiert und sich somit nicht nur auf Bewertung von Aktien bezieht, sondern ganz allgemein den Einsatz von computional analysis und sonstigen technischen Hilfsmittel erfordert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
unser_nobbi März 26, 2010 Ja, es gibt auch indexorientierte Quant-Fonds. Vor ein paar Jahren habe ich mir mal die Modelle von einigen etwas genauer angeschaut -> diese Modelle entscheiden im Grunde auch immer nach einem gewissen formalen Kriterum, wann welcher Index/ welche Assetklasse wie neu zu gewichten ist. Ich glaube, bei den speziellen von mir betrachteten wird das aber nicht mehr so stark wie damals veröffentlicht (einige sind auch eingestellt ... ) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial März 26, 2010 Ich dachte, dass sich hier quant fund = Fonds, welcher auf quantitative Finance basiert und sich somit nicht nur auf Bewertung von Aktien bezieht, sondern ganz allgemein den Einsatz von computional analysis und sonstigen technischen Hilfsmittel erfordert. Mein Verständnis: Quantitative Finance umfasst die Bewertung von Wertpapieren (Quantitativ im Sinne von Messbar). Was will man messen? Die Vergangenheitskennzahlen, die daraus resultierenden aggregierten Messzahlen und die zuverlässigkeit der Zukunftprognose. Zur Berechnung der Optionsreplikation braucht man keinen großen Computer - Taschenrechner oder Excel tuns auch - insbesondere dann, wenn man nur jeden Monat umschichtet. Optionen repliziert hat man schon seit das Black-Scholes-Optionsmodell existiert (die überwiegende Menge von Optionsscheinen (Zertifikaten mit Optionscharakter) wird aus Kostengründen replizierend abgesichert und nicht an der Terminbörse glattgestellt). Für einen Index eignet sich die Strategie übrigens nicht: Bei der BOT-Strategie wird nur jährlich die Option gerollt und das auch ziemlich hart. Wer am Anfang mit 50:50 startet hat am Ende der Optionsperiode immer entweder 100:0 oder 0:100. Und das wird dann wieder auf 50:50 zurückgesetzt. Zum Rolltermin muss man also den halben Bestand umschichten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
amb_ger März 27, 2010 Hallo, viele Dank für deine sehr informativen Ausführungen, zudenen ich ein paar Anregungen habe: 1.) Was bedeutet der Term wurzel(T-t) ? 2.) Was ist der Grund dafür dass du die 5Jahres Vola und 3Jahres Korrel genommen hast und nicht z.B. 1Jahres Vola und Korrel ? Könnte dir helfen mit dem Problem in Seitwärtsmärkten. 3.) Vorschlag: Du schichtest nicht starr alle 1 Monat um, sondern berechnets die Verteilung kontinuierlich und schichtest um, sobald sich ein Anteil um x %(5%) verschoben hat. 4.) Für einen Backtest eventuell S&P oder DJ ab 1900 und Rentendaten(falls erhältlich) verwenden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord März 27, 2010 Hallo, viele Dank für deine sehr informativen Ausführungen, zudenen ich ein paar Anregungen habe: 1.) Was bedeutet der Term wurzel(T-t) ? 2.) Was ist der Grund dafür dass du die 5Jahres Vola und 3Jahres Korrel genommen hast und nicht z.B. 1Jahres Vola und Korrel ? Könnte dir helfen mit dem Problem in Seitwärtsmärkten. 3.) Vorschlag: Du schichtest nicht starr alle 1 Monat um, sondern berechnets die Verteilung kontinuierlich und schichtest um, sobald sich ein Anteil um x %(5%) verschoben hat. 4.) Für einen Backtest eventuell S&P oder DJ ab 1900 und Rentendaten(falls erhältlich) verwenden. Hallo amb_Ger! Danke für deine Anmerkungen. 1.) T= Zeitpunkt in der Vergangenheit, auf den sich die Bewertung bezieht t=jetzt. Woher der Wurzelterm genau kommt, müsste ich in der Herleitung nachschauen. Ich hab grad keine Anschauliche Erklärung parat. Im Beispiel bzw. bei den Standardberechnungen bezieht man sich immer vom aktuellen Zeitpunkt auf den letzten Zeitpunkt: t=0, T=1Monat. -> T - t = 1 bei Kennzahlen auf Monatsbasis (also Volatilität per Monat) 2.) Wäre sicherlich legitim und möglich. Müsste ich mal durchrechnen und vergleichen. Die Korrelation bewegte sich in den letzten Jahren immer im Intervall -0.2 bis -0.5. 3.) Das werde ich natürlich auch für mein Musterdepot so machen, für einen Vergleichsindex könnte man ja die Daten auch wöchentlich berechnen (sozusagen "kontinuierlich"). 4.) Hast du wöchentliche oder monatliche Daten ab 1900 bzw. weißt du, wohe ich die kostenlos bekomme? Meine Datenlage fängt ab 1990 an. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
pauku1 März 27, 2010 4.) Hast du wöchentliche oder monatliche Daten ab 1900 bzw. weißt du, wohe ich die kostenlos bekomme? Meine Datenlage fängt ab 1990 an. sup ab 1950 10-jährige Treas. ab 1962 beide tägl/wöchentl/monatl auf yahoo Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lenzelott März 28, 2010 Eins vorweg, ich habe mich nicht ausgiebig mit dem Modell befasst, und kann deshalb auch keine direkte Einschätzung abgeben. Allerdings ist der Beobachtungszeitraum (5 Jahre) natürlich deutlich zu kurz gewählt, um überhaupt eine bewertbare Aussage treffen zu können. Dass die Strategie für diesen einen Zeitraum ab 2008 eine bessere Persformance besitzt, belegt im Grunde gar nichts. Es könnte auch schlicht Glück sein. Für beliebige Zeiträume aus der Vergangenheit gibt es zahlreiche Strategien, die in gewissen Zeitabschnitten auch besser performen. Naja, der Backtest der Autoren reicht schon paar Jährchen länger zurück. Ich finde den schon mehr als Aussagekräftig (gut). - Best-Of-Two kann schon in der Theorie gar keine Überrenditen erwirtschaften. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Märkte sind effizient blabla. Der Backtest ist imho ok (1973 bis 2003) und die OOS Zeit danach durchaus ebenfalls. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lenzelott März 28, 2010 · bearbeitet März 28, 2010 von lenzelott So einfach das System ist, wird die Umsetzung als Institutioneller Investor recht teuer. Ich schätze die Umschichtungen pro Jahr auf 1000% des Kapitals. Aber als Privatanleger kann man dem ja ein Schnippchen schlagen und auf passive Indexfonds über Fondsvermittler zurückgreifen. Die bisserl verzögerte Ausführung von t+3 schadet ja nicht, weil sie im Mittel neutral sein sollte. Der Kapitalumschlag ist mit Sicherheit keine 1000%. Dafür müsste ja jeden Monat 1000%/12=83% des Depots getauscht werden. Ich schätze den Umschlag auf nicht sehr viel mehr als 150%. In der Praxis wird dies durchaus mit Futures gehandhabt. Und das ist extrem kostengünstig. Dax Future kostet je nach Roundturns und Broker ca. 1.5€ je Halfturn. Dafür handelt man 25 x den DAX. 6000*25= 150.000€. Das sind Handelskosten von 0.001% Dafür ist kein Profitanleger mit Haushaltsüblichen Handelsbeträgen in der Lage zu handeln. Die Wlaserleute sind übrigens sehr offen, was Ihre Darstellung im Fonds angeht. Die Veröffentlichen Ihre Aktienquote (delta der Option aus obigem Modell) regelmässig in Ihrem Factsheet. Da kannst Du ja mal schauen, ob sich ein großer Unterschied zu Deiner Berechnung aufgrund der 3 Jahre Korrelation etc. ergibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch März 28, 2010 Hey, hab deinen Artikel nun schon mehrfach gelesen, nur leider verstehe ich den grundlegenden Zusammenhang mit der Option nicht so ganz und wie die Gewichtung berechnet wird? Du startest mit 50/50, nach einem definierten Zeitraum wird die Zusammenstellung neu berechnet und rebalanced. Danach schließt du eine Option ab (Kosten ca. 4% des Depots?). Wenn die Option nun besser performed, wird sie genutzt. Hoffe soweit richtig. Aber auf was wird die Option abgeschlossen? Und wenn sie genutzt wird, verkaufst du dein gesamtes Portfolio und kaufst die Option? Sorry, kann sein das ich vollkommen aufm Holzweg bin würde es aber trotzdem gern verstehen.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord März 28, 2010 Hey, hab deinen Artikel nun schon mehrfach gelesen, nur leider verstehe ich den grundlegenden Zusammenhang mit der Option nicht so ganz und wie die Gewichtung berechnet wird? Du startest mit 50/50, nach einem definierten Zeitraum wird die Zusammenstellung neu berechnet und rebalanced. Danach schließt du eine Option ab (Kosten ca. 4% des Depots?). Wenn die Option nun besser performed, wird sie genutzt. Hoffe soweit richtig. Aber auf was wird die Option abgeschlossen? Und wenn sie genutzt wird, verkaufst du dein gesamtes Portfolio und kaufst die Option? Sorry, kann sein das ich vollkommen aufm Holzweg bin würde es aber trotzdem gern verstehen.... So wie du es erläutert hast, würde man es mit Optionen nachbilden. Dann kauft man einfach Anfang des Jahres die passende Option und lässt sie entweder verfallen oder nimmt sie in Anspruch. Jetzt kommt aber die Replikation der Optionen ins Spiel: Dies funktioniert nur, wenn man im Idealfall kontinuierlich (im Beispiel monatlich) die Asset Allocation so anpasst, dass man auf die gleiche Performance wie mit der Optionenstrategie kommt. Und die AA rechnet man sich mit der Magrabeformel aus. Das N(d1) was man dann bekommt, entspricht der aktuellen Gewichtung eines Assets im Portfolio, welche man braucht um die gleiche Performance wie mit der Optionsstratgie zu haben. -> somit spart man sich die Optionen und kann das ganze Portfolio replizieren, indem man immer die richtige AA hält. Im Idealfall besitzen dann beide Portfolios das gleiche delta (deswegen auch deltahedge). Somit hat man dann die Optionsstrategie 1:1 nachgebaut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch März 28, 2010 ok verstanden. Also keine Option und die AA bestimmen nach der Formel, mit der man die Kosten für die Option berechnen würde... Danke !! Längere Backtestigs wäre interessant. Leider hab ich die Formel und rollenden... noch nicht so gebraint und es selbst erstellen zu können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord März 28, 2010 Hier also mein Openoffice Calc / Excel sheet zur Berechnung der optimalen Assetallokation nach der BestofTwo Theorie. Man braucht nur noch die monatlichen Kursverläufe zweier Assets, und dann wird automatisch die Performance nach der Theorie berechnet. BestofTwoAssetsautomatisch.zip Einmal werden die rollierenden 1y und einmal die 3y Varianzen und Korrelationen berechnet und gegen eine Investition in die einzelnen Assets gegenübergestellt. Abgerundet wird das Ganze dann durch einen Vergleich mit dem naiven 50/50 Portfolio. Ich bitte um Feedback! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Adam.Riese März 28, 2010 Erst mal danke dafuer dass du uns die "Best of Two" Strategie näherbringst. Die ist ja auf den ersten Blick wirklich interessant. Wäre es nicht sinnvoll die Methode anderen Trendfolgesystemen gegenüberzustellen? Ein Freund der gleitenden Durchschnitte wird in dem von dir in #1 betrachteten Zeitraum sicher ähnliche Ergebnisse erzielen. Was ich unschön finde ist der willkürliche Zeitpunkt fuer die anfängliche 50/50 Allokation. Die richtige Allokation sollte nicht davon abhängen ob wir gerade Winter oder Sommer haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord März 29, 2010 · bearbeitet März 29, 2010 von Schinzilord Erst mal danke dafuer dass du uns die "Best of Two" Strategie näherbringst. Die ist ja auf den ersten Blick wirklich interessant. Wäre es nicht sinnvoll die Methode anderen Trendfolgesystemen gegenüberzustellen? Ein Freund der gleitenden Durchschnitte wird in dem von dir in #1 betrachteten Zeitraum sicher ähnliche Ergebnisse erzielen. Was ich unschön finde ist der willkürliche Zeitpunkt fuer die anfängliche 50/50 Allokation. Die richtige Allokation sollte nicht davon abhängen ob wir gerade Winter oder Sommer haben. Wie lenzelott mir gegenüber anmerkte, könnte man einfach 4 Portfolios nebeneinander laufen lassen, nur um je 3 Monate versetzt. Somit würde man auch 4mal im Jahr wieder auf 50/50 zurücksetzten. Dies impliziert natürlich einen höheren Verwaltungsaufwand und höhere Transaktionskosten. Ich will die Tage das BestofTwo System mal gegen Trendfolger und v.a. den Carmignac Patrimoine antreten lassen. Dann halt 50% Globale Anleihen fix und die restlichen 50% am Anfang 25/25 Aufteilung und dann halt Umschichtung. Als Indizes würde ich einen globalen Rentenindex und einen EM Index nehmen (so aggressiv wie der cp da ist...). Ich werd mich mal mit einem Freund gleitender Durchschnitte auseinandersetzen, ob er mir einen Performanceverlauf seiner gleitenden Durchschnitte zur Verfügung stellt. Mal darf nur nie vergessen, dass es "nur" ein weiteres auf Trendfolge basiertes Modell ist mit all seinen Stärken (klare Trends) und Schwächen (Seitwärtsmärkte,...). Mir persönlich sagt die Transparenz und Einfachheit zu, dies nachzubilden. Hier noch das Modell im out of sample Test ab 2000 zwischen EM und Rexp: Und hier noch ein Beispiel mit dem Carmignac Patrimoine: Vergleichsindex: 50% REXP, 50% werden nach BestofTwo Prinzip zwischen REXP und 50%MSCI World/50% EM aufgeteilt. Dies trackt den CP ziemlich gut. Wenn man 70/30 zwischen WORLD/EM fährt, kommt man ziemlich genau auf die Performance vom CP. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lenzelott März 29, 2010 [quote Wie lenzelott mir gegenüber anmerkte, könnte man einfach 4 Portfolios nebeneinander laufen lassen, nur um je 3 Monate versetzt. Somit würde man auch 4mal im Jahr wieder auf 50/50 zurücksetzten. Dies impliziert natürlich einen höheren Verwaltungsaufwand und höhere Transaktionskosten. Das sehe ich komplett anders. Imho sinkt die Gesamtumschlagshäufigkeit im Depot sogar. 1. resetet man ja nur 1/4 des Gesamt portfolios. 2. glättet sich die Investitionsquote über die 4 Portfolien deutlich und damit die monatliche Umschichtungsquote was für die 1.1 Reset Methode spricht ist die statistisch über Jahrzehnte nachgeweissbare Jahresendralley. Interessant wäre ein Backtest über zb. 30 oder 40 Jahre für jeden Startmonat. Wenn mann halbwegs ähnliche Ergebnisse für die 12 Monatsresete erhält würde das das Vrfahren nochmal bestätigen. Wenn aber einige Monate völlig rausspiken (zb 1.1.) , ist die Strategie indirekt auf die Saisonalität abgestimmt. PS. Die Abgeltungssteuer vergällt dem Privatmann diese Strategie leider deutlich. Hier sind die bekannten Fonds (Walser, Merck Finck) trotz Managmentgebühren evtl. die nachsteuerlich bessere Wahl. Ich oute mich mal und gestehe, dass ich einiges darin seit paar Jahren investiert habe (nachdem ich mich 2004 mal länger mit der Theorie beschäftigt hatte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag