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juliusjr

Kosten einer Immobilie

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juliusjr

Hallo :)

 

Ich überdenke gerade eine immobilie als geldanlage anzuschaffen.

Um mir eine rendite vor zinsen auszurechnen muss ich von der Miete die Rücklagen für Reperaturen, die grundsteuer, versicherungen und was auch immer abziehen.

Dazuzählen muss ich dagegen eine Wertsteigerung (Miete steigt und vielleicht auch der wert der immo selbst)

 

Ein banker muss doch sowas eigentlich kalkulieren können wenn er kredite vergibt, oder????

Und da gibts doch einige hier im forum :)

 

Klar man kann sagen kommt immer drauf an, darum können wir ja von ca. zahlen sprechen.

Hab mal kurz in google gesucht und gelesen das die ruv-versicherung für reperaturen 10,-euro je jahr und m² für reperaturen abzuziehen.

 

Also hier in der augsburger gegend kostet eine nicht reperaturbedürftige immo sagen wir mal 1500 euro je quadrat

 

miete bekommt man sagen wir mal 6x12=72euro

- reperaturen von 10euro und jahr sins noch 62euro

-versicherungen vielleicht 2euro

-grundsteuer???? vielleicht 2euro

-sonstige kosten die man nicht dem Mieter weiterreichen kann vielleicht auch 2euro?

 

--> bleiben noch 56euro durch 1500 euro ergibt eine rendite von 3,7prozent ohne wertsteigerung.

 

Aber wieviel is die Wertsteigerung???? In jahren mit hohen zinsen wahrscheinlich und hoffentlich mehr als in schlechten zeiten und wenig zinsen.

Also wenn ich sage 1prozent wertsteigerung dann komm ich auf 4,7prozent was eigentlich eine gute rendite ist. Na ja reich wird man nicht aber ich zahl nach der berechnung nicht drauf außer ich hab einen mietnomaden drin upps da kann man schon mal als kosten ansetzen. Hmmh alle 20 jahre ein jahr ein nomade also 5prozent von 72euro = 3,6euro

 

---> bleiben noch 52,4 euro durch 1500 euro ergibt eine rendite von 3,5% ohne wertsteigerung

 

Kann mir irgendjemand folgen?

 

Gruß julius

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el galleta
Dazuzählen muss ich dagegen eine Wertsteigerung (Miete steigt und vielleicht auch der wert der immo selbst)

Nach Abzug der Inflation ist die Wert-"Steigerung" oft negativ, meist sorgt also nur die Inflation für steigende Immo-Preise (München & Co mal außen vor).

 

Es gibt regional differenzierende Indices über die Immo-Rendite. Deren Aussage kannst Du praktisch als Differenz zwischen dem der die Miete zahlt und dem der sie einnimmt verstehen, da die Miete alle Kosten enthält, die auch der Eigentümer bezahlen muss - zuzüglich Vermieter(brutto)rendite.

 

saludos,

el galleta

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Faceman

Also einige Dinge aus deinen "Kosten" kannste schonmal auf den Mieter umlegen. Dann wäre die Frage, ob deine avisierten Mieteinnahmen (6 Euro) die Kaltmiete darstellen oder die Warmmiete.

 

Üblicherweise rechnet man in einer Kalkulation nur mit der Kaltmiete. Weil nämlich die umlagefähigen Nebenkosten für dich als Vermieter nur Durchlaufposten sind.

 

Hier bei uns hat man lange Zeit mit 3 Mark nicht umlagefähigen Kosten und Instandhaltungsrücklage gerechnet. Vielleicht sind das heute mehr, so 2 Euro möglicherweise.

 

Es würde dir dann bei 6 Euro Kaltmiete eine Kaltmiete nach Abzug der nicht umlagefähigen Kosten und Instandhaltungsrücklage von 4 Euro verbleiben.

 

Das macht im Jahr 48 Euro.

 

Aus Vorsichtigkeitsgründen solltes du jedoch nicht mit 12 Mieten pro Jahr rechnen. Stichwort Leerstand bei Mieterwechsel. Ich denke, längerfristig solltest du 11 Monate im Jahr im Schnitt vermieten könnnen, das hängt allerdings von der Lage des Objektes und der Lage der Wohnung (so es denn nur eine Wohnung ist) im Objekt und dem Zuschnitt dieser.

 

Ebenso würde ich aus Vorsichtigkeitsgründen zunächst gänzlich auf Mietsteigerungen verzichten. In der Kalkulation meine ich.

 

Verbleiben also zwischen 40 und 44 Euro Nettomieteinnahmen Pro Jahr. Das entspricht einer Rendite von gut 2,9%.

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nord_sued
· bearbeitet von nord_sued

Morgen,

 

wie Du diversen Immobilienthreads hier entnehmen kannst, sind viele User einem Immobilieninvest gegenüber eher kritisch eingestellt - ein paar Fans melden sich natürlich auch.

 

  • Gebäudeversicherung und Grundsteuer sind in den NK umzulegen.
  • du rechnest mit 10€/m² für Reparatur willst, willst aber eine reparaturbedürftige Immo kaufen. Wie schaut es mit Renovierungskosten direkt nach Kauf aus?
  • Willst Du ein Haus mit mehreren WE/GE oder eine Eigentumswohnnung kaufen? Bei Eigentumswohnung hast Du dann die Hausversammlung und musst Dir über x-Fragen mit den anderen einig werden. Dieses Risiko der Hausversammlung (Streit, einer hat kein Geld mehr etc.) würde ich für ein Anlageobjekt nicht in Kauf nehmen.
  • Willst Du die Verwaltung selbst erledigen? Wenn die Immo Sanierungsbedürftig hast Du die Möglichkeiten darum zu kümmern? Wenn Du das kannst, hast Du Lust Zeit dafür aufzuwenden?
  • Leerstand, Mietausfall in der Kalkulation berücksichtigen - zusätzlich sicherstellen, dass Dich auch ein längerer als geplanter Mietausfall finanziell nicht aus der Bahn wirft. Auch aus diesem Grund sind mehrere Mieteinheiten besser als eine Einzelne.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Immoinvest für Private, würde nur möglichst vorsichtig und überlegt vorgehen. Dann ist natürlich der Kaufpreis im Verhältnis zur Miete entscheidend. Hier bei mir in der einkommensschwachen Provinz gibt es die Häuschen schon ein ganzes Stück billiger - daher kann ich den Augsburger Preis nicht einschätzen.

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harryguenter
· bearbeitet von harryguenter

Ich überdenke gerade eine immobilie als geldanlage anzuschaffen.

Ich hoffe du hast viel Freizeit und handwerkliches Geschick.

Wenn Du Verwaltung und reparaturen fremdvergibst, kostet das auch noch nen Haufen Geld.

 

Dazuzählen muss ich dagegen eine Wertsteigerung (Miete steigt und vielleicht auch der wert der immo selbst)

Das ist - wie schon erwähnt - regional sehr unterschiedlich. In vielen Gegenden sind die Mieten in den letzten 10 Jahren überhaupt nicht gestiegen. Selbiges ist mit den Immopreisen passiert. Ob hier ein Inflationsausgleich stattfindet ist fraglich.

 

Ein banker muss doch sowas eigentlich kalkulieren können wenn er kredite vergibt, oder????

Warum denn nur Banker? Und meinst Du nicht es wäre richtiger selbst die Berechnung in die Hand zu nehmen? und bevor ich einem Banker vertraue würde ich lieber die Immobesitzer hier ansprechen - die haben nämlich die praktische Erfahrung "von Deiner Seite des Tisches aus".

 

Und da gibts doch einige hier im forum :)

Hausbesitzer und Vermieter auch.

 

 

Soo, was gibt es da so alles an Kosten:

a) Nebenkosten, die Du Vollständig auf die Mieter umlegen kannst (so Du es im Mietvertrag vereinbarst, bzw. es bei bereits bestehenden Mietern vereinbart wurde).

- Wasser (Grundgebühr + Verbrauch)

- Strom (Grundgebühr + Verbrauch)

- Heizmaterial: Gas / Öl / ...

- Schmutzwasserkanalgebühren (normalerweise am Vorjahres Wasserverbrauch gerechnet)

- Regenwasser (aufgrund überbauter und angeschlossener Flächen)

- Wasser-/Bodenverbandsgebühren (Grundstücksfläche)

- Abfall: Restmüll, Biomüll, Papier, Gelbe Tonne. Ich weiß nicht inwiefern man die Stadt überzeugen kann

nur eine Restmülltonne zu nehmen.

- Grundsteuer B (je nach Stadt ein dicker Brocken)

- Immissionsmessung Heizung (Pflicht) ggfs. Schornsteinreinigung und Heizungswartung

- Versicherungen: Wohngebäudeversicherung sowie Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht

- evtl. Mediengebühren: Kabelanschluß, GEZ, Telefon, Antennen

- Verbrauchserfassungsgeräte

 

B) Kosten die der Vermieter tragen muss:

- sämtliche Reparaturen / Renovierungen mit Ausnahme von kleinstreparaturen (bis ca. 70 EUR pro Jahr) die der Mieter tragen muß.

- neue Heizungsanlagen

- ggfs. Rechtsschutzversicherungen für Vermieter

- Kosten bei Mieterwechseln

- i.d.R. nach aktueller Rechtssprechung (außer bei neuen Mietverträgen die "wasserdicht" sind, welches die Ausnahme sein dürfte) sämtliche Renovierungskosten

 

c) Steuerliches

Dieser Aspekt wurde hier noch gar nicht genannt:

Mieteinnahmen sind mit persönlichem Steuersatz zu versteuern, was die Rendite vermindert. Von den Mieteinnahmen sind evtl. Schuldzinsen (nur die Zinsen nicht Tilgungsleistungen) absetzbar sowie die normalen Instandsetzungsarbeiten (Reparaturen, Garten, ...) nicht aber die sog. Erhaltungsaufwendungen wie eine neue Heizungsanlage o.ä..

 

e) sonstiges:

- bei einigen der Kosten muß der Vermieter erstmal in Vorleistung treten.

- Abrechnung der Nebenkosten muß jährlich erfolgen. bei mehreren Mietparteien und unterjährigen Wechseln ist das nicht mehr so lustig wenn man es selber macht. Dazu müssen unterjährige Mieterwechsel und preisänderungen der Versorger berücksichtigt und abgerechnet werden.

- entweder Beauftragung und Überwachung der Durchführung von Reparaturen, oder eben das eigenständige durchführen derselben.

- potentieller Ärger mit Mietern aller Art.

 

meine persönliche Meinung dazu:

Von einer großen "Rendite" würde ich eher nicht ausgehen wenn man die viele zusätzliche Zeit berücksichtigt.

Und für 4,7% brutto würde ich andere Geldanlagen mit weniger Aufwand bevorzugen.

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juliusjr

Wow :thumbsup: Danke euch allen :rolleyes:

 

Ich meinte Kaltmiete

Und für 1500 bekommt man was wo man nicht reparieren muss. Also es gibt auch was unter 1000euro.

Hätte gedacht wenigstens einen teil der grundsteuer oder brandversicherung muss man selber tragen.

 

Klar macht eine immo arbeit und die will ich auch bezahlt haben bzw in der renditerechnung ansetzen.

 

Die renditerechnung von faceman gefällt mir sehr gut. Wenn es hier im forum einige immobesitzer gibt können die ja sagen ob das realistisch ist oder wie es mit der rendite ihrer immo bis jetzt gelaufen ist. Bzw was sie für reperaturen ansetzen würden.

 

Also ich denke wenn eine immo immer im schuss gehalten wird dann wird ihr preis sich zumindest halten und wir brauchen nichts abzuschreiben. Und über kurz oder lang wird sich die miete erhöhen. Ja es stimmt glaub 1% dazuzählen für wertsteigerung bei der rendite ist übertrieben aber es besteht zumindest ein inflationsschutz..

 

Im ganzen kann man wohl sagen wird nicht mehr wie eine rendite zwischen 3 und 4 prozent rausspringen. Was nicht wenig aber auch nicht viel ist. Es ist genau der betrag den ein kredit kosten würde. Dabei sagt man immer eine angezahlte immo zahlt sich von miete selbst ab. Dabei vergisst man wohl dass man für reps was zurücklegen muss und auch arbeit hat.

 

Grüße und nen schönen tag

Julius

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Faceman

Noch kurz zur Ergänzung: Wenn du fremdfinanzierst, was ja herauszulesen ist, dann besteht natürlich noch die Möglichkeit, bei entsprechender Konstellation in der Finanzierungsphase Verluste zu machen, die steuerlich relevant sind. Die daraus resultierende Steuer"ersparnis" treibt die Rendite noch etwas hoch.

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BondWurzel
Im ganzen kann man wohl sagen wird nicht mehr wie eine rendite zwischen 3 und 4 prozent rausspringen.

 

Die Rechnung kannst du erst letztlich beenden, wenn du mal verkauft hast. Ansonsten hast du eine Beschäftigungsanlage mit Ende offen. :-

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juliusjr

Ja danke faceman für den tipp aber das is wahrscheinlich minimal weil der steuerberater will ja auch was vom kuchen.

 

Ja das ist ja das schlimme bei immobilien - keiner errechnet sich seine rendite. Und wieso was so ne immo wert is, is nicht so schwer rauszubekommen? Makler fragen oder vergleichen usw. Jeder redet immos schlecht aber kennt nicht die rendite.

 

Klar eine immo ist keine aktie aber beleihbarer und sicherer zu kalkulieren.

 

Ob eigenkapital oder fremdkapital is doch eigentlich egal. Und über geld redet man nicht das ... ;)

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BondWurzel

Ja danke faceman für den tipp aber das is wahrscheinlich minimal weil der steuerberater will ja auch was vom kuchen.

 

Ja das ist ja das schlimme bei immobilien - keiner errechnet sich seine rendite. Und wieso was so ne immo wert is, is nicht so schwer rauszubekommen? Makler fragen oder vergleichen usw. Jeder redet immos schlecht aber kennt nicht die rendite.

 

Klar eine immo ist keine aktie aber beleihbarer und sicherer zu kalkulieren.

Bei einer Aktie kannst du eine SL setzen, bei einer Immo nicht, vor allen Dingen braucht man keinen Mieter bei einer Aktie. :lol:

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juliusjr

Wenn du eine aktie kaufst und gleich 10% darunter ne stopploss setzt, dann hast du wahrscheinlich falls die aktie bei einem kursrutsch hier einen käufer findet wenigstens nur 10%kaputt gemacht. Über sinn und unsinn von dem instrument lässt sich streiten is aber hier nicht das thema.

Übrigens braucht eine aktie/firma auch kunden die oft ärger machen.

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gnitter

Habe lange ein Mehrfamilienhaus im Familienbesitz in meiner schönen Ruhrgebietsmetropole verwaltet.

 

Daher meine Anmerkungen aus persönlicher Erfahrung:

 

Wertsteigerungen: diese sind nicht garantiert, oft genug kommt es - trotz Erhaltungsaufwand für Renovierungen - zu Wertverlusten. Ein Inflationsausgleich sollte aber -schon durch Mieterhöhungen- gegeben sein. Ohnehin fällt dieser Gewinn ja erst beim Verkauf an, und du kalkulierst doch sicher mit weit über 10 Jahren Haltedauer?!

Jedenfalls würde ich keine Wertsteigerung mit in die Kalkulation aufnehmen!

 

Mieterhöhungen: die weit überwiegende Anzahl meiner Mietsteigerungen erfolgte, wenn eine Wohnung neu vermietet wurde. Klassische Mieterhöhungen waren dagegen selten.

Ich würde sie ebenfalls nicht mit in die Kalkulation aufnehmen.

 

Nochmal zur Verdeutlichung: da der Wert einer Renditeimmobilie sich an der Miethöhe festmacht, die Miethöhe wiederum etwa an der Inflation muss die Anschaffung heute - jetzt - sofort eine akzeptable Rendite erzielen. Letztlich würde ich also die Inflation komplett ignorieren!

 

c) Steuerliches

Dieser Aspekt wurde hier noch gar nicht genannt:

Mieteinnahmen sind mit persönlichem Steuersatz zu versteuern, was die Rendite vermindert. Von den Mieteinnahmen sind evtl. Schuldzinsen (nur die Zinsen nicht Tilgungsleistungen) absetzbar sowie die normalen Instandsetzungsarbeiten (Reparaturen, Garten, ...) nicht aber die sog. Erhaltungsaufwendungen wie eine neue Heizungsanlage o.ä..

Die Mietrendite vor und nach Steuern ist der entscheidende Ansatz. Der steuerliche Teil kam hier bisher tatsächlich zu kurz! Du brauchst dringend rat von einem Steuerberater!

Für die eigene Verwaltung einer größeren Immo kannst du beispielsweise Schreibwaren, Computer und insbesondere Drucker und Patronen, Blumen und Pflanzen, möglicherweise sogar einzelne Möbel, Porto, und vieles andere mehr steuerlich absetzen. Es eröffnen sich gewisse Gestaltungsmöglichkeiten ;-)

Selbstverständlich kommt noch die jährliche Abschreibung dazu.

 

smile.gif Für unsere Familienimmobilie war die Rendite über Jahrzehnte echt in Ordnung, lag nach Steuern um 6%.

 

blink.gif Allerdings muss dabei berücksichtigt werden dass ich nicht nur die Verwaltung (NK-Abrechnung und Neuvermietung ruiniert Wochenenden, Mietersorgentelefon ruiniert Feierabende), sondern auch viele Reparaturen (ruiniert auch schon mal Urlaubstage) in Eigenleistung erbracht habe.

 

Des weiteren:

 

mad.gif Alle Mieter sind A**********, ständig wollen sie etwas von dir. (ja, es gibt auch Ausnahmen)

mad.gif Die Verwaltung fremd zu vergeben hilft nicht: im Zweifel ruft der Verwalter dich nämlich an, was nicht viel besser ist als wenn der Mieter direkt anruft. Nur dass du für den Service ordentlich bezahlen musst.

unsure.gif Am Ende steht der Verkauf der Immobilie. Das wird mindestens genau so haarsträubend wie der Kauf.

 

 

w00t.gif Ich bin gut aus der Nummer rausgekommen.

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Geparda

Also hier mal ein paar Anmerkungen einer "unfreiwilligen" Immmobilienbesitzerin...

 

Ich habe vor ca. 10 Jahren ein 6-Familienhaus in einer strukturschwachen Region von meiner Mutter geschenkt bekommen.

Vor 5 Jahren kam ein weiteres 3-Familienhaus in etwas besserer Lage hinzu.

 

Die jährlichen Kaltmieteinnahmen liegen insgesamt bei ca. 25.000 im Jahr. Verkaufen könnte ich die beiden Objekte mit ein wenig Glück vielleicht für 240.000 .

 

An Kosten fallen derzeit jährlich für beide Objekte an:

- Kredit für Fassadensanierung und Isolierung: 6500

- Kosten für Creditreform: ca. 400

- Reparaturen: ca. 3000

- Verwaltungskosten: ca. 400 (Fahrten, Briefe etc.)

- Anwaltskosten: ca. 400

- Leerstandskosten (Anzeigen, Heizung, anteilige Nebenkosten etc.): 600

 

Insgesamt gehen also ca. 11300 mal einfach so weg, das sind ca. 45 %.

 

Rentieren tut sich das Ganze derzeit nur aus folgendem Grund: die umfangreichen Sanierungen kann ich steuerlich geltend machen und damit fast die gesamte Lohnsteuer zurückholen, die mein Mann bei seiner abhängigen Beschäftigung abführen muss. Im letzten Jahr waren dies ca. 12.000 .

Der ganze Spaß ist aber nach 5 Jahren vorbei (größere Erhaltungsmaßnahmen sind auf maximal 5 Jahre aufzuteilen) und ab dann wird das Ergebnis wieder schlechter ausfallen.

 

Wer über die Anschaffung einer Immobilie nachdenkt muss damit leben können, dass:

- er Mieter hat, welche die Miete nicht zahlen (nach 4 solchen Ausfällen bin ich Mitglied bei der Creditreform geworden, das kostet im Jahr deutlich weniger).

- er zu bestimmten Zeitpunkten größere Ausgaben hat, auch wenn ihm das gerade nicht in den Kram passt (neue Heizung, kaputte Fenster, undichtes Dach) - das können schnell mal 10.000 werden, die man in der Hinterhand haben sollte.

- die behördlichen Auflagen nicht weniger werden (Wärmeschutz etc.)

- der zeitliche Aufwand in keinem Verhältnis zu der Rendite steht (Nebenkostenabrechnung, Besichtigungen, Vor Ort Termine, Reparaturen in Eigenleistung etc.)

- er ständig Ärger mit Nachbarn und Mietern hat

 

Ich finde es besonders belastend, dass ich keine vernünftige Ausgabenplanung machen kann, weil immer wieder irgendwas dazwischen kommt. In meinem Haushaltsbuch habe ich Monate mit 15.000 Minus, oder auch welche mit 1.000 Plus. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Ganz schlimm war die Zeit, in der ich 2 Mietparteien hatte, die nicht gezahlt haben und mich 2 andere Mietparteien verklagt haben, unter anderem weil die eine Wohnung einen Mangel hatte, aber vor Beginn des Mietvertrages vereinbart wurde, dass der Mieter den Mangel gegen einen Mietnachlass selber behebt. Kurz und gut, der Mieter hat den Nachlass einkassiert, danach die Miete wegen des Mangels gemindert und damit noch vor Gericht Recht bekommen. Die aktuelle Rechtsprechung ist sehr vermieterunfreundlich und man steht, egal was man macht immer mit einem Bein im Knast.

 

Wertsteigerung kann ich zumindest bei meinen Immobilien nicht erwarten. Im Gegenteil: wenn die Nachbarhäuser für 30.000 verkauft werden muss ich davon ausgehen, dass ich mit umfangreichen Arbeiten (Dämmung, neue Fenster, neue Heizung) gerade mal einen Werterhalt hinbekomme/hinbekommen habe.

 

B.t.w. ich hätte da noch eine Wohnung frei. 85 m² mit Terrasse, Wannenbad und Sauna für 299 kalt. Bei Interesse bitte PN ;)

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juliusjr

Danke für die antwort bzw den erfahrungsbericht :thumbsup:

 

6% nach steuern hört sich bei niedrigen zinsen gut an. Nach steuern und arbeit wäre interessant.

 

Ja 2% abschreibung dafür aber höher versteuern als die zinsen ---> steuerlich wirds nicht der bringer

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Faceman

Ja danke faceman für den tipp aber das is wahrscheinlich minimal weil der steuerberater will ja auch was vom kuchen.

 

Den kannste aber auch absetzen.

 

Ansonsten war das natürlich nicht ganz korrekt, was ich geschrieben habe. Denn die Zinsausgaben und die Abschreibungen und der daraus resultierende Steuervorteil erhöhen die Rendite nicht zwangsläufig, ändert sie aber sicher. Denn wenn schon, dann muss man bei der Bruttobetrachtung auch die Zinsausgabe einfliessen lassen.

 

Aber dann wirds richtig kompliziert.

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juliusjr
· bearbeitet von juliusjr

Danke geparda für deinen bericht!

Das sind ja mehr als 10%mieteinnahmen was sich gleich mal ganz gut anhört.

 

Die arbeit steht in keinem verhältnis heißt wohl wenn man 15euro die stunde anstetzt dann bleiben 0%rendite?

 

Wenn man eine eigentumswohnung hat dann kann einem die hausverwaltung doch einen großen teil der arbeit abnehmen.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
Übrigens braucht eine aktie/firma auch kunden die oft ärger machen.

 

Mietnomaden machen auch Ärger.....als Aktieninhaber teile ich den direkten Ärger im oprativen Geschäft aber auf keinen Fall, insofern irrst du hier gewaltig....und im übrigen...Immos als Kapitalanlage sollte man immer mit anderen Investments vergleichen, hierbei ist die Praktikabilität bzw. Flexibilität ein sehr wichtiger Faktor.

So, das wärs zu diesem ewigen leidigen Thema Immoanlage, über die Suchfunktion kannst du übrigens alle Möglichkeiten und Fragen schön abfragen und nicht immer wieder neu hier stellen.

 

Das Thema wurde hier schon tonnenweise durchgekaut.

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juliusjr

Oh jetzt wird er sauer :blushing:

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Geparda

Danke geparda für deinen bericht!

Das sind ja mehr als 10%mieteinnahmen was sich gleich mal ganz gut anhört.

 

Die arbeit steht in keinem verhältnis heißt wohl wenn man 15euro die stunde anstetzt dann bleiben 0%rendite?

 

Wenn man eine eigentumswohnung hat dann kann einem die hausverwaltung doch einen großen teil der arbeit abnehmen.

 

Die Hausverwaltung wird aber kaum deine Steuererklärung machen. Ich habe in jedem Jahr einen 7 cm breiten Ordner mit Unterlagen für meine Steuererklärung, sowas kostet halt Zeit (wenn man es selber macht) oder Geld (wenn man sich einen Steuerberater nimmt). Und die Hausverwaltung kostet auch Geld und das nicht zu knapp. Pro Wohneinheit und Monat sind das schnell mal 50 bis 100 Euro.

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Faceman

Die Hausverwaltung wird aber kaum deine Steuererklärung machen.

 

Die richtige schon.

 

Oder zumindest in Auftrag geben. ich meine damit, die steuerpflichtigen Einkünfte aus der Hütte erklären.

 

In vielen Wohnanlagen geht das auch gar nicht anders.

 

Da kommts halt wiederum auf das Objekt bzw. auf die Verwaltungsart des Objektes an.

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juliusjr

hmmh uns auf durchschnittliche kosten zu einigen fällt erwartungsgemäß sehr schwer.

Mir hat das aber trotzdem geholfen.

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chartprofi
· bearbeitet von chartprofi

die heizung sollte alle 15 Jahre gemacht werden ... ab 9000€ bist du dabei ... macht also mindestens 600€ pro Jahr Heizungskosten ... oder 50€ pro monat

 

spätestens alle 15 Jahre kannst de mit Bodenbelag rechnen .... 5000€ bei 100qm ... macht also mind. 333.33€ pro Jahr bodenbelagskosten ... oder 27,78€ / monat

 

spätestens alle 15 Jahre kannst de mit neuer Küche rechnen ... ca. 7500€ bist de dabei ... macht also ca. 500€ / jahr ... oder 42€ / monat

 

spätestens alle 15 Jahre kannst de mit sanitär rechnen ... mindestens 6000€ kannst de rechnen ...macht 400€ / jahr ... oder 33€ /monat

 

die Fassade kommt auch alle 15 Jahre dran ... 40€ / qm wird sicher sein ... macht bei 200qm fassade 8000€ ... 533/jahr ... 44/monat

 

fenster alle 30 jahre ... 1000€ pro fenster kannst de rechnen, denn man will ja licht im raum ... bei 10 Fenstern 10000€ ... 333 / jahr ... 28 / monat

 

da bist de schon mit den nötigsten reparaturen bei ca. 250€ im monat ... ein evtl aufzunehmender kredit für die Instandhaltungskosten wird die Kosten auf ca. 400€ pro monat erhöhen

 

 

 

Außenanlagen, wintergarten, Solar und fotovattaik, Kamin oder Kachelofen, Isolierung von dach und wand schlagen extra zu buche ...

 

Hausverwaltung steuererklärung etc kommt auch noch dazu ...

 

und wenn du denkst alles selber machen zu können und damit die nötige rendite zu erzielen, dann ist das ein sehr unsicheres Investment

 

 

Die mieten steigen ... so ein blödsinn ... deutschland stirbt aus ... in 20-30 Jahren ist halb deutschland rentner ... und rentner wohnen nicht in einer eigenen wohnung ... die wohnen spätestens wenn der partner stirbt im Altersheim oder bei Verwandten

 

es wird soviel leerstand geben, dass die mieter an den vermieter forderungen stellen können die zur Zeit absolut utopisch klingen ... und der vermieter wird diese Forderung mit freuden erfüllen oder einen preisnachlass anbieten ... wo lebt ihr eigentlich??

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juliusjr

Danke chartprofi für deinen Beitrag.

 

Ja das ist eine gute Kostenaufstellung.

Bei 100m² sin das 2,5euro je monat minimum was für instandhaltung anzusetzen sind.

Faceman hat ja auch schon mit 2,-euro je monat gerechnet.

Ok meine 10,-euro je jahr reichen wohl nicht aus.

 

Ja ok ich glaub unbedingt muss man wirklich keine immo besitzen.

Das gute an einer immo ist halt dass selbst wenn das geldsystem dem bach runter geht eine immo überlebt.

 

Gruss juliusjr

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Rohlöff

Mal so ganz dumm gefragt.

Was ist mit offenen Immobilienfonds? (Wenn es unbedingt eine Immobilie sein muss)

Auch wenn das Lager zu diesem Thema mittlerweile geteilt ist.

Aber zumindest waren die Renditen bei dieser Anlage in der Vergangenheit recht ordentlich (SEB, KanAm etc.)

Ja ich weiß, Vergangenheitswerte ....

Aber wenn ich mir den Streß bei einer Immo anschaue ... dann suche ich mir lieber andere Geldanlagen.

 

my two cents

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crosplit

Manche Leute brauchen den Streß...

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