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juro

AKTIEN-PORTFOLIO - Qualität zum günstigen Preis

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Kaffeetasse

@juro: dass sich die euroschuldenkrise zuspitzt konnte wirklich niemand ahnen? das wage ich mal zu bezweifeln und verweise z.b. auf einige posts in chartprofis thread ende mai 2011.

keine ahnung, wie du genau stockpicking definierst, aber was ist logischer als vor so einem hintergrund sein vermögen in solide sachwerte wie coca cola, nestle, mc donalds und co.

zu stecken? oder wie steht es mit dem arabischen frühling und dem starken anstieg des ölpreises anfang des jahres? das kann doch kluge anleger zum stockpicking bei ölwerten veranlasst haben. wenn alles um 10% oder mehr gefallen wäre durch die bank, dann würde ich sagen, stockpicking ist sinnlos. aber das ist bei weitem 2011 nicht so gewesen.

 

@otto:

 

Ich frage mich jedenfalls manchmal: Lohnt der ganze Aufwand...

 

das frage ich mich allerdings auch...

 

(ich könnte diese Bewertung einzelner AGs überhaupt nicht leisten)

 

ich ebenfalls nicht bzw. nur begeschränkt.

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dakac

Ich möchte mich an dieser Stelle bei Dir Juro für deine Beiträge bedanken und Dir viel Glück und Gesundheit wünschen.

 

Dakac

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juro

Ich möchte mich an dieser Stelle bei Dir Juro für deine Beiträge bedanken und Dir viel Glück und Gesundheit wünschen.

 

Dakac

 

Dankeschön, Dakac - auch ich wünsche Dir das Beste im neuen Jahr.

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juro
· bearbeitet von juro

Hallo Juro,

 

Deine Art zu investieren ist zwar nicht meine (ich könnte diese Bewertung einzelner AGs überhaupt nicht leisten); wenn Du Dich bei Deiner sehr dezidierten Herangehensweise bei der Auswahl Deiner Investments wohl fühlst, ist dies selbstverständlich einer der möglichen Wege, sein Geld den Chancen/Risiken der Kapitalmärkte auszusetzen.

 

Mein ETF basiertes grob BIP/GDP (mit € Übergewichtung) gewichtetes Portfolio hatte im übrigen ein deutlich schlechteres Ergebnis als dein auf Einzelwerten basierendes (ohne World/BIP/GDP oder ähnliche Betrachtungen) - aber gibt Dir ein Ergebnis des MSCI World € net (hier Index ohne Kosten) von nur minus 2,38% (natürlich u.a. bedingt durch $US Aufwertung) nicht zu denken.

 

Ich frage mich jedenfalls manchmal: Lohnt der ganze Aufwand (insbesondere da ich nebenbei auch noch das arbeitsintensive Geschäft mit Derivaten betreibe)

 

Für mich ist das keine Arbeit u. mache ich sehr gerne. Es zwingt mich niemand dazu u. alles ist freiwillig u. bewusst so gewollt. Soweit ich die Zeit aber vor allem Lust dazu habe. Möchte ich auch keinesfalls missen, da der Lerneffekt hoch ist. Und es macht Spass u. der Aufwand hält sich inzwischen auch sehr in Grenzen u. ich weiss was ich will. Und ich inzwischen sehr fokussiert, zielorientiert, konsequent u. geradlinig vorgehe. Ja, ich fühle mich sehr wohl damit u. mache es gerne. Ist natürlich ausschliesslich auf mich bezogen u. in keinster Weise allgemeingültig.

 

Ansonsten ist die Jahresbetrachtung auf 2011 für mich ausschliesslich eine interessante Spielerei. Und kein bisschen mehr. Der Weg ist das Ziel - im Vordergrund steht die Strategie u. diese konsequent umzusetzen. Entscheidend ist die langfristige Performance / langfristiger Erfolg - u. unter langfristig verstehe ich mindestens 10 Jahre, eigentlich wesentlich länger. Wenn ich nur ein Jahr anlegen wollte bzw. nur in 2011 anlegen wollte hätte ich mich vollkommen anders positioniert u. wäre überhaupt nicht in Aktien gegangen. Ein Einjahresvergleich im Aktienbereich sagt doch rein gar nichts aus.

 

Persönlich würde ich mich mit einem MSCI Wold nicht wohlfühlen bzw. allgemein mit ETF's aufgrund deren Konstruktion. Möchte neben dem Aktienmarktrisiko nicht noch zusätzliche Risiken eingehen, die ich nicht ausreichend beurteilen kann. Auch aktive Fonds schliesse ich aus.

 

Muss jeder selbst für sich entscheiden wie er sich wohlfühlt u. wie er sich positionieren will. Für mich passt es u. ich bin sehr zufrieden. Ob ich langfristig erfolgreich sein werde muss sich erst noch zeigen. Der bisherige Zeitraum ist jedenfalls Schall u. Rauch u. nicht ansatzweise repräsentativ.

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juro
· bearbeitet von juro

@juro: dass sich die euroschuldenkrise zuspitzt konnte wirklich niemand ahnen? das wage ich mal zu bezweifeln und verweise z.b. auf einige posts in chartprofis thread ende mai 2011.

keine ahnung, wie du genau stockpicking definierst, aber was ist logischer als vor so einem hintergrund sein vermögen in solide sachwerte wie coca cola, nestle, mc donalds und co.

zu stecken? oder wie steht es mit dem arabischen frühling und dem starken anstieg des ölpreises anfang des jahres? das kann doch kluge anleger zum stockpicking bei ölwerten veranlasst haben. wenn alles um 10% oder mehr gefallen wäre durch die bank, dann würde ich sagen, stockpicking ist sinnlos. aber das ist bei weitem 2011 nicht so gewesen.

 

...

 

Ja, im nachhinein jetzt auf Posts zu verweisen, die sich im nachhinein als richtig erwiesen ist sinnfrei. Wenn das wirklich so sicher u. unzweifelhaft gewesen wäre => gehebelt short gehen in DAX, Eurostoxx50, etc. u. sicher ohne jegliches Risiko in kurzer Zeit reich werden.

 

Nein, so eindeutig war es nicht auch wenn es im Nachhinein logisch erscheint. Aktienmärkte sind kurzfristig irrational u. unkalkulierbar. Im Nachhinein war alles logisch u. vorhersehbar. Wenn alles so logisch war bräuchte man nicht in Werte wie Coca Cola, Nestle etc. zu gehen sondern short. Es hätte auch ganz anders kommen können makroökonisch.

 

Ich bin da ganz ähnlicher Meinung, dass in solide Sachwerte zu gehen langfristig eine sehr gute Anlagestrategie ist u. am besten antizyklisch wenn die Werte keiner haben will. Günstig sind die Werte aber nicht u. waren es vor der Krise auch nicht. Langfristig denke ich aber doch ok. u. die Strategie wird sich auszahlen wenn nicht deutlich zu teuer eingekauft. Aus 2011 irgendwas langfristig ableiten zu wollen halte ich jedoch für falsch wenn man langfristig orientiert ist. Dann ist 2011 ein Jahr von vielen. Werte, die ggf. zu unrecht verprügelt wurden werden sich zu gegebener Zeit wieder erholen. Werte, die defensiv sind aber ggf. zu teuer eingekauft wurden haben zwar in 2011 u.U. deutlich im Plus abgeschlossen - langfristig kann das aber ganz anders aussehen.

 

2011 ist langfristig doch Schall u. Rauch - ausser man will verkaufen. Aber dann sollte man auch nicht in 2011 in Aktien investiert gewesen sein. Im Nachhinein die richtigen Trends zu identifizieren ist absolut sinnfrei u. langfristig kaum relevant.

 

Solide Sachwerte sind sicher ok. u. zahlen sich in unsicheren Zeiten unabhängig von Fundamentals idR. auch aus, aber langfristig muss die Strategie nicht aufgehen wenn die Werte zu teuer eingekauft wurden. Dennoch halte ich die Strategie für gut langfristig u. besser als jeden ETF u. aktiven Fonds. Das muss aber jeder selbst entscheiden was er für richtig hält. Insbesondere wenn man kauft wenns mal so richtig gerumpelt hat u. vielleicht auch mal verkauft wenn sich Blasen gebildet haben.

 

Dennoch maddin der Hinweis, dass du zu Aktien aus der zweiten Reihe nur ein Urteil abgeben solltest wenn du dir die Unternehmen auch nur ansatzweise angeschaut hast. Was der Bauer nid kennt, das frisst er nid. So kommt es mir bei dir oftmals vor. Du hast dir ein Unternehmen nicht mal ansatzweise angeschaut, bzw. pickst dir irgendwas raus u. urteilst. Oder urteilst pauschal ohne irgendeinen Hauch Ahnung vom Unternehmen zu haben.

 

Ist ja ok. wenn du auf solide, grosse Unternehmen stehst u. umsetzt. Völlig in Ordnung u. nachvollziehbar. Aber dann gib bitte keine unqualifizierten Statements zu Aktien ab, wo jenseits der Realität oder an den Haaren herbeigezogen bzw. falsch sind nur weil du die Unternehmen schlicht nicht kennst.

 

Ist nicht böse u. erst recht nicht persönlich gemeint - ganz im Gegenteil. Mach weiter so, aber schreib nur was zu Unternehmen mit denen du dich auch beschäftigt hast bzw. auch fundierte Meinung hast - ohne Werte aus der zweiten Reihe pauschal zu verurteilen ohne dass du diese kennst. Das ist bewusst nicht auf diesen Thread bezogen, sondern allgemein.

 

Hoffe, es kommt nicht in den falschen Hals bei dir. Natürlich gibt es bei Werten aus der zweiten ggf. auch höhere Risiken, aber auch höhere Chancen die sich langfristig entsprechend auszahlen können.

 

Gelingt es langfristig Unternehmen zu identifizieren, die langfristig profitabel wachsen können u. diese noch günstig einkauft, kann sich das entsprechend auszahlen. Auf eine Einjahresperformance zu schauen halte ich für verfehlt.

 

Bei "soliden" u. grossen Werten / Bluechips ist das Kurspotenzial langfristig oftmals entsprechend begrenzt in der Summe der Werte - und trotzdem ist man voll dem Aktienmarktrisiko ausgesetzt. Insbesondere wenn man zu teuer einkauft. Wenn aber günstig einkauft wenns mal so richtig geknallt hat bzw. der Wert entsprechend zu Unrecht verprügelt wurde sieht es anders aus. Diese Werte sind aber oftmals so liquide u. im Fokus, dass sich da in der Summe "nur" die allgemeine Aktienmarktrendite abschöpfen lässt.

 

Bei kleineren Werten "kann" das anders sein, da diese nicht so im Fokus stehen u. nicht so beobachtet u. durchleuchtet werden u. sich häufiger Fehlbewertungen ergeben. Mit natürlich auch entsprechenden Risiken. Das muss jeder selbst mit sich ausmachen, wie er das definiert u. was für eine Strategie er fährt.

 

Hier im Thread möchte ich mich jedenfalls auf meine Strategie beschränken, die ich ausgiebig erläutert u. weiterentwickelt habe im Laufe des Threads. Und es geht hier nicht drum in Werte wie Coca Cola, Nestle zu investieren, ausser diese Werte die unzweifelhaft Qualitätswerte sind, sind zu einem günstigen Preis zu kaufen. Qualität zum günstigen Preis. Meiner (ggf. subjektiven) Meinung nach.

 

Wenn u. aber zählt nicht sondern ausschliesslich die nackten Fakten. Entscheidend ist die langfristige Rendite. Ich treffe alleinig die Entscheidungen u. trage in vollem Umfang die Konsequenzen u. Verantwortung dazu. Ausreden lasse ich meinerseits nicht gelten. Hätte, wenn u. aber zählt nicht, sondern einzig was real langfristig rauskommt.

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Kaffeetasse

hey juro,

 

werde mich in kürze näher dazu äußern. eins aber schonmal vorab, und nimm's mir bitte auch nicht krumm:

ich hätte es geschätzt, wenn du mir gewisse dinge erstmal privat per PN mitgeteilt hättest.

 

beste grüße ;)

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juro
· bearbeitet von juro

hi maddin,

 

kein Problem. Bitte nicht falsch verstehen. Schätze deine Meinung sehr u. wir sind ja in vielen Dingen auch d'accord. Gerade was die Meinung zu soliden Sachwerten etc. betrifft. Meine Kritik bezog sich einzig u. ausschliesslich auf diverse Posts zu kleineren Unternehmen zu denen du teilweise Einschätzungen abgibst ohne überhaupt zu wissen wie das Geschäftsmodell aussieht bzw. was das Unternehmen eigentlich macht. Bzw. ohne das Unternehmen auch nur ansatzweise zu kennen. Alleine von der Unternehmensgrösse her bzw. Zyklik oder weil man es schlicht u. einfach nicht kennt, kann man kein Unternehmen beurteilen. Oftmals haben kleinere Unternehmen interessante u. starke Nischen u. Geschäftsfelder die grössere Unternehmen gar nicht bedienen können. Bzw. haben entsprechend höheres Wachstumspotenzial. Und bevor man irgendein unbekanntes Unternehmen in die unterste Schublade steckt ohne es überhaupt zu kennen sollte man die Einschätzung ggf. eher lassen.

 

Nehm mich da nicht aus u. schau mir auch nur die Unternehmen genauer an, die ich interessant u aussichtsreich finde. Manche Posts zu Unternehmen hätte ich im Nachhinein auch besser gelassen. Viele Unternehmen lohnt es sich auf den ersten Blick einfach nicht näher anzuschauen u. Prioritäten zu setzen u. auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nichtsdestotrotz sollte man m.E. zumindest grob das Unternehmen einordnen zu können bzw. das Geschäftsmodell kennen u. einige Fundamentals. Kleine bzw. zyklische Unternehmen oder auch unbekannte Unternehmen sind nicht automatisch aufgrund dieser Kriterien schlecht. Da muss man schon ein wenig genauer hinschauen. Und mit welcher Überzeugtheit du einige kleinere Unternehmen in eine Schublade steckst verwundert mich.

 

Ansonsten mach weiter so u. nimms mir nicht übel. Hab genauso meine Macken u. Dinge die ich verbessern muss u. arbeite dran.

 

Möchte auch nochmal daraufhinweisen, dass es hier im Thread ausschliesslich um die hier verfolgte Strategie gehen soll. Ohne wenn u. aber. Hätte, wenn u. aber zählt nicht sondern einzig die Realität u. die tatsächliche Performance. Möchte hier auch nicht über Bluechips oder "solide" Sachswerte wie Nestle, Coca-Cola, MCD etc. diskutieren. Diese sind im Schwestern-Thread Kernportfolio aus Bluechip-Einzelaktien / marktnah / langfristig sehr gut aufgehoben bei Top-Down-Strategie. Dort passt die Diskussion dann auch. Wenn ich solche Unternehmen zu günstigen Preisen einkaufen kann, dann werden sich vielleicht auch solche Werte eines Tages auch hier im Portfolio befinden. Momentan passen solche Werte nicht in meine Strategie, da (für mich) derzeit klar zu teuer. Muss jeder für sich selbst entscheiden was für ihn das richtige ist u. welche Strategie er verfolgen will. Werte, die in mein Beuteschema passen, können für andere u.U. falsch sein u. umgekehrt.

 

Hier soll es ausschliesslich um das hier geführte Aktien-Portfolio gehen bzw. die hier verfolgten Strategien u. Vorgehensweisen. Nicht um ein Portfolio Top-Down mit grossen u. breit diversifizierten Bluechips ohne Relation unabhängig vom derzeitigen Kurs. Hierführ ist der Schwestern-Thread passend.

 

Desweiteren bitte ich um Geduld. Ob ich langfristig erfolgreich sein werde weiss ich nicht u. wird sich dann zeigen. Zum jetzigen Zeitpunkt u. des kurzen bisherigen Anlagezeitraums bringt es doch rein gar nichts irgendwelche Einschätzungen über Erfolg oder Misserfolg zu machen, gerade bei den Aktienmärkten. Keine Ahnung ob ich es schaffe langfristig den Markt zu schlagen oder langfrstig underperforme. Einzig u. allein das langfristige Endergebnis zählt u. das wird die Praxis zeigen. Schaun mer mal.

 

 

Beste Grüsse

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dakac
· bearbeitet von dakac

Ich lese gerne in Juro's Thread, habe mehrere Aktien aus seinem Depot auch in meinem und weiss aber, dass jeder so sein Still hat. Hier geht es um den Austausch von Informationen und Erfahrungen, nicht wer besser oder klüger ist. In 2011 habe ich keinen Verlust gemacht, sondern war einige Prozente im Plus. Dafür waren einige, ich nenne es so, Eckpfeiler meiner Strategie verantwortlich. Es ist zumindest teilweise für jeden verwendbar, deswegen schreibe ich es auch hier in deinem Thread Juro und hoffe, du verzeihst es mir. Also, es geht nicht um meine Strategie, sondern um allgemeine vielleicht nützliche Gedanken.

 

Die erste grundlegende Frage dabei ist, ob man Aktien als Unternehmensbeteiligung oder

als einen Fetzen Papier ansieht. Eine Aktie ist für mich noch nicht mal ein Fetzen Papier, sondern ein elektronischer Eintrag irgendwo, dessen Preis von manisch-depressiven „Profis“ gemacht wird. Das ist wichtig, weil, wenn es gar keine emotionale Bindung zu Aktien gibt, es dann viel leichter ist, bei Bedarf das Depot leerzuräumen.

 

Zweitens gibt es keine Standard, Defensive oder Nebenwerte, nur starke und schwache Aktien, wobei man sagen muss, dass es nicht gleich bedeutet, dass eine schwache Aktie auch ein schlechtes Unternehmen ist. Vielmehr hat das mit bestimmten Situationen zu tun, wo einige Firmen aufgrund negativer Nachrichten oder der konjunkturellen Lage unter Druck stehen. Starke Aktien verhalten sich demgegenüber relativ robust, auch an schwachen Tagen, und glänzen in guten Zeiten. Eine gesunde Mischung zwischen diesen beiden Aktien macht für mich ein gutes Depot aus, wobei die stärkeren Werte dominieren sollten. Nach dem Motto: zwei starke, eine schwache. Die schwachen Aktien können unter Umständen überproportional steigen, wenn die Befürchtungen nicht wahr werden, und das ist überhaupt der Grund für diese Spekulation.

 

Drittens, nirgendwo steht es geschrieben, dass man immer investiert sein muss.

Als Privatanleger kann man auch sein Geld einfach, als cash, über Monate liegen lassen. Manchmal ist es einfach klüger, überhaupt keine Aktien zu haben. Damit meine ich kein Timing, sondern eher ein Anpassen an die Lage. Wie beim Fahren, man drosselt die Geschwindigkeit und wird vorsichtiger, sobald das Wetter schlecht ist. Genauso ist es an der Börse. Man verkleinert die Positionen, wird vorsichtiger, und falls es ganz kritisch wird, verkauft man einfach alles. Wie oft stehen die Leute am Straßenrand im Auto und warten, dass das Gewitter vorbeigeht. Der Grund, warum die Menschen an der Börse sich anders verhalten und trotz aller Warnungen weiterfahren, ist, weil sie Angst haben, etwas zu verpassen, oder keine Verluste akzeptieren können. Sowieso will man bei der nächsten großen Bewegung nach oben unbedingt dabei sein und so nimmt man alle Schmerzen in Kauf.

Der Gedanke, dass man an guten und gesunden Unternehmen beteiligt ist, ist eigentlich ein Aspirin. Aber bei mir wirken die Pillen nicht mehr. In schlechten Zeiten versuche ich, keine Aktien zu haben, und lese überwiegend Makro Berichte. Eine Aktie z.B. mit dem KGV von 10 ist manchmal billig, falls es in nächsten Monaten konjunkturell besser geht, und ist gleichzeitig teuer, wenn eine Rezession oder ein Abschwung der Wirtschaft droht.

Also, eine Ahnung über die Wirtschaftsentwicklung zu haben ist wichtiger, als nur auf die Aktien zu schauen.

 

Und viertens, alles zu lesen und auf jede Meinung über dieses Thema zu hören wäre fatal und deswegen lese ich nur die Berichte von bestimmten Menschen, zu denen ich mit der Zeit Vertrauen bekommen habe. Es sind nur die Leute, die selbst handeln und auch short wie long im Markt sind. Meiner Meinung nach sind nur solche Typen in der Lage, realistisch zu sein. Wenn man mit viel Geld auf der long-Seite spielt, wird der Blick zu optimistisch und umgekehrt.

Einen realistischen Blick zu bewahren ist eine schwierige Sache, weil man die Lage häufig durch die Brillen eigener Investments beurteilt.

 

 

p.s.

 

vor 10-15 Jahren hätte ich diese Zeilen, wenn ich sie irgendwo gelesen hätte, als blöd empfunden, heute weiss ich, dass ich damals unerfahren war.

 

 

Gruss an alle

 

Dakac

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Kaffeetasse

@dakac: interessanter beitrag, danke! ;) auch wenn ich mit meinen immerhin auch schon 10 jahren börsenerfahrung vieles etwas anders sehe.

 

aber ihr habt ja schon gesagt, jeder hat so seinen eigenen stil, auch grade an der börse...

es ist wie im leben: auch wenn man in 80% übereinstimmt, kann man in 20% komplett anderer meinung sein. das ist eben individualität. und, genau wie im leben, muss man

immer bereit sein, andere meinungen anzuhören, eigene zu verändern und zu lernen. in diesem sinne, lasst uns erstmal die virtuelle friedenspfeife rauchen. :smoke:

 

@juro: erstmal vorne weg eine entschuldigung: ich drücke mich wohl manchmal bzw. öfters etwas besserwisserisch oder oberlehrerhaft aus, das ist eine meiner "macken",

von denen du oben schon sprachst. das problem hatte ich mit chartprofi hier z.b. auch schon und auch im realen leben...angehender lehrer eben, mit leicht übertriebenem

hang zum "weltverbessern". ;) jetzt mal sachlich zu den von dir angesprochenen dingen und zur ausräumung einiger mißverständnisse:

 

In Jahren wie 2011 ist m.E. stockpickingmässig kein grosser Blumentopf zu gewinnen...

 

1) mit dem zitat hier ging es ja irgendwie los...dem widersprech ich nach wie vor. ;) klar kann man keine naturkatastrophen oder börsencrashs wie im august vorhersehen,

aber man kann wenigstens gewisse trends früh erkennen und früh drauf reagieren. und natürlich kauft man dann einen ölwert nicht nur allein, weil jetzt der arabische frühling losgebrochen ist

und öl die 100$ geknackt hat im februar. man sucht sich auch dann qualität zum günstigen preis.

 

2) eins noch dazu: wenn mit stockpicking 2011 kein großer blumentopf zu gewinnen war, was sind dann deine knapp -4% gegen -15% im dax z.b.? ;)

vielleicht haben wir eine unterschiedliche vorstellung vom begriff "stockpicking", aber wenn das kein blumentopf ist was dann?^^

 

3) hätte, wäre und könnte zählt nicht, du bist der boss und entscheidest, und wichtig ist, was langfristig rauskommt. wir kommentieren, geben unsern senf dazu, kritisieren, loben, geben ratschläge, erörtern alternativen zusammen u.s.w.. so läuft es und das ist auch gut so. ;) wir menschen neigen aber trotzdem dazu, die dinge gerne jahreweise zu betrachten. schadet ja auch nicht und macht auch irgendwo spass, dieses bilanzieren.

 

4) zu der sache mit den small caps: ich bin nicht grundsätzlich gegen small caps, ganz im gegenteil. ich hab hier nur persönlich viel viel weniger aktien auf dem radar als im bereich midcaps und hier wieder weniger als im bereich large caps. genauso verhält es sich mit gewissen branchen und regionen/ländern weltweit. da ist er wieder, die individuelle faktor. zudem hab ich mir über die jahre, auch stark beeinflusst von dir (und deinem kernportfolio-thread v.a.), kezboard oder charti einen gewissen "filter" zurecht gelegt bei aktien. insgesamt sind es unter 150 aktien, die ich regelmässig beobachte und die auswahl der aktien, die ich real für ein einzelinvestment in betracht ziehen würde, ist nochmal deutlich kleiner. vielleicht sind es 30. ich bin hier einfach der meinung, "weniger ist mehr", ich muss nicht 400 oder 700 einzelaktien genauer kennen, beobachten oder analysieren. dazu bin ich weder zeitlich noch fachlich so in der lage, dass ich glaube

entscheidende vorteile daraus gewinnen zu können. man muss einfach seinem stil vertrauen und sich damit wohl fühlen, dann ist das alles so und so in ordnung. die balance zwischen chance und risiko muss halt passen.

 

ich schätze deine arbeit (oder auch die von kezboard) diesbezüglich wirklich sehr und ziehe den hut davor. aber mir wäre das ganze analysieren too much :)

 

5) eins muss ich zugeben: ich begeistere mich gelegentlich und auch längerfristig regelrecht für gewisse branchen und auch aktien, die ich mag.

das heisst aber nicht, dass ich alles andere verteufele oder als minderwertig ansehe und in schubladen stecke. das täuscht. dieser oben schon erwähnte "filter"

hat eben auch einfach ne gewisse schutzfunktion. er schützt vor zu viel informationsflut z.b. wir haben ja alle auch noch ein leben ausserhalb der börsen- und aktienwelt.

wenn ich mich aber äußere, dann aber eigentlich nur zu dingen, von denen ich wenigstens ein wenig ahnung hab. das sei hier auch noch kurz erwähnt...

(mit blick auf leoni z.b.! das mit den anderen small caps im thread von *namefällt mir grad nicht ein^^*, wo ich sap und roche lobte, hab ich dort schon nochmal klar gestellt.)

der hinweis diesbezüglich ist aber zur kenntnis genommen und ich werde mich bemühen, möglichst kompetente kommentare abzugeben.

 

6) so, und zum schluß noch aus aktuellem anlaß zu coca cola, nestle, mc donalds und meinen "heissgeliebten" safe havens:

prinzipiell bin ich der meinung, dass derartige werte langfristig am aktienmarkt mit die besten chance: risiko-profile haben.

sie sind wohl grade für sehr konservative anleger, die aktien gegenüber sehr skeptisch eingestellt sind, und das ist ja die mehrheit in D,

am besten geeignet. klar, man wird nie die ganz große rendite von über 100% erzielen können, selbst wenn man in der größten krise kauft.

aber ich würde solche werte selbst meiner mum in ihr 100% cash depot legen mit 10-20%.

ABER:

derzeit sehe ich hier wirklich keine kaufkurse, ganz im gegenteil. halten kann man noch eine weile, da der dollar noch weiter anziehen dürfte

und sie, grade weil sie auch oft dollarwerte sind, derzeit als "goldersatz" entdeckt worden sind. aber gute einstiegskurse sind das, gerade unter

langfristigen gesichtspunkten wirklich nicht, auch bei den tabak-titel kratzt man sich irgendwie immer mehr am kopf grade...

besonders, wenn der markt in laufe von 2012 noch weiter abschmieren wird, sind andere aktien teilweise viel interessanter.

 

ok, soviel erstmal für heute.

 

beste grüße :thumbsup:

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juro

Ich lese gerne in Juro's Thread, habe mehrere Aktien aus seinem Depot auch in meinem und weiss aber, dass jeder so sein Still hat. Hier geht es um den Austausch von Informationen und Erfahrungen, nicht wer besser oder klüger ist. In 2011 habe ich keinen Verlust gemacht, sondern war einige Prozente im Plus. Dafür waren einige, ich nenne es so, Eckpfeiler meiner Strategie verantwortlich. Es ist zumindest teilweise für jeden verwendbar, deswegen schreibe ich es auch hier in deinem Thread Juro und hoffe, du verzeihst es mir. Also, es geht nicht um meine Strategie, sondern um allgemeine vielleicht nützliche Gedanken.

 

Die erste grundlegende Frage dabei ist, ob man Aktien als Unternehmensbeteiligung oder

als einen Fetzen Papier ansieht. Eine Aktie ist für mich noch nicht mal ein Fetzen Papier, sondern ein elektronischer Eintrag irgendwo, dessen Preis von manisch-depressiven Profis" gemacht wird. Das ist wichtig, weil, wenn es gar keine emotionale Bindung zu Aktien gibt, es dann viel leichter ist, bei Bedarf das Depot leerzuräumen.

 

Zweitens gibt es keine Standard, Defensive oder Nebenwerte, nur starke und schwache Aktien, wobei man sagen muss, dass es nicht gleich bedeutet, dass eine schwache Aktie auch ein schlechtes Unternehmen ist. Vielmehr hat das mit bestimmten Situationen zu tun, wo einige Firmen aufgrund negativer Nachrichten oder der konjunkturellen Lage unter Druck stehen. Starke Aktien verhalten sich demgegenüber relativ robust, auch an schwachen Tagen, und glänzen in guten Zeiten. Eine gesunde Mischung zwischen diesen beiden Aktien macht für mich ein gutes Depot aus, wobei die stärkeren Werte dominieren sollten. Nach dem Motto: zwei starke, eine schwache. Die schwachen Aktien können unter Umständen überproportional steigen, wenn die Befürchtungen nicht wahr werden, und das ist überhaupt der Grund für diese Spekulation.

 

Drittens, nirgendwo steht es geschrieben, dass man immer investiert sein muss.

Als Privatanleger kann man auch sein Geld einfach, als cash, über Monate liegen lassen. Manchmal ist es einfach klüger, überhaupt keine Aktien zu haben. Damit meine ich kein Timing, sondern eher ein Anpassen an die Lage. Wie beim Fahren, man drosselt die Geschwindigkeit und wird vorsichtiger, sobald das Wetter schlecht ist. Genauso ist es an der Börse. Man verkleinert die Positionen, wird vorsichtiger, und falls es ganz kritisch wird, verkauft man einfach alles. Wie oft stehen die Leute am Straßenrand im Auto und warten, dass das Gewitter vorbeigeht. Der Grund, warum die Menschen an der Börse sich anders verhalten und trotz aller Warnungen weiterfahren, ist, weil sie Angst haben, etwas zu verpassen, oder keine Verluste akzeptieren können. Sowieso will man bei der nächsten großen Bewegung nach oben unbedingt dabei sein und so nimmt man alle Schmerzen in Kauf.

Der Gedanke, dass man an guten und gesunden Unternehmen beteiligt ist, ist eigentlich ein Aspirin. Aber bei mir wirken die Pillen nicht mehr. In schlechten Zeiten versuche ich, keine Aktien zu haben, und lese überwiegend Makro Berichte. Eine Aktie z.B. mit dem KGV von 10 ist manchmal billig, falls es in nächsten Monaten konjunkturell besser geht, und ist gleichzeitig teuer, wenn eine Rezession oder ein Abschwung der Wirtschaft droht.

Also, eine Ahnung über die Wirtschaftsentwicklung zu haben ist wichtiger, als nur auf die Aktien zu schauen.

 

Und viertens, alles zu lesen und auf jede Meinung über dieses Thema zu hören wäre fatal und deswegen lese ich nur die Berichte von bestimmten Menschen, zu denen ich mit der Zeit Vertrauen bekommen habe. Es sind nur die Leute, die selbst handeln und auch short wie long im Markt sind. Meiner Meinung nach sind nur solche Typen in der Lage, realistisch zu sein. Wenn man mit viel Geld auf der long-Seite spielt, wird der Blick zu optimistisch und umgekehrt.

Einen realistischen Blick zu bewahren ist eine schwierige Sache, weil man die Lage häufig durch die Brillen eigener Investments beurteilt.

 

 

p.s.

 

vor 10-15 Jahren hätte ich diese Zeilen, wenn ich sie irgendwo gelesen hätte, als blöd empfunden, heute weiss ich, dass ich damals unerfahren war.

 

 

Gruss an alle

 

Dakac

 

danke, dakac das passt hier gut rein u. es sind interessante Aspekte u. Strategien dabei.

 

Was ich hier hingegen nicht möchte ist die Diskussion um einzelne Aktien da die Geschmäcker bekanntermassen verschieden sind. Werte, die in mein Beuteschema passen hat nichts zu sagen u. können für andere Anleger falsch sein. Möchte u. werde mich in diesem Thread auf solche Diskussionen gar nicht erst einlassen, da nicht zielführend u. subjektiv. Da gibt es keinen gemeinsamen Nenner sondern kommt auf die Strategie u. Beuteschema an. Was für Charttechniker verkehrt sein kann, kann für mich ggf. richtig sein u. umgekehrt, etc. etc. Muss jeder selbst für sich ausmachen u. nach seinem Ermessen handeln.

 

Eine Strategie ist mE. unerlässlich. Und ist sicher auch nie endgültig sondern entwickelt sich im Laufe der Zeit u. ändert sich auch nach den externen Rahmenbedingungen. So auch bei mir rückwirkend, gegenwärtig u. in der Zukunft.

 

Sehe es auch so, dass es langfristig nur gute u. schlechte Unternehmen gibt, unabhängig von Unternehmensgrösse, Zyklik, Bekanntheitsgrad, etc. Es ist natürlich nachvollziehbar, dass die Masse der Anleger Bluechips bevorzugt, da diese bekannt - was ja auch völlig i.O. ist. Bessere Unternehmen müssen es aber lange nicht sein, sondern völlig unabhängig vom Bekanntheitsgrad u. Unternehmensgrösse. Man bedenke den gewaltigen Bankenanteil in selbst breit diversifizierten Aktien-Indizes / -ETF. Viele fühlen sich ggf. mit einer Bank of America oder gar Commerzbank wohler als z.B. mit einer relativ kleinen Hawesko mit sehr schönem Geschäftsmodell. Oder EON, RWE, Allein von der Unternehmensgrösse her. Jedem das seine.

 

M.E. haben ausgesuchte kleinere Unternehmen besseres Diversifikationspotenzial als die meisten internationalen Bluechips. Durch die Globalisierung sind insbesondere liquide Bluechips hochkorreliert. Da lässt es sich mit kleineren Unternehmen deutlich besseres Diversifikationspotenzial bieten. Wobei zumindest für mich Diversifikation hier im Portfolio nur eine untergeordnete Rolle spielt.

 

Auch bin ich der gleichen Meinung, dass man sich in eine Aktie nicht verlieben sollte u. ggf. verkaufen sollte.

 

Wenn sich keine Investition aufdrängt sollte man m.E. auch nicht investieren. Wobei das auch immer von der makroökonomischen Lage abhängt. Selbst bei günstigen Fundamentals können sehr deutliche Kursrücksetzer folgen wenn die makroökonomischen Rahmendbedingungen nicht stimmen u. umgekehrt. Da steckt man nie drin u. ist sicher auch teils Market-Timing.

 

Insgesamt lässt natürlich Behavioral Finance grüssen, was heisst dass man seine Sichtweisen als zu positiv sieht bzw. Risiken gg. ausblendet u. umgekehrt.. Das ist ganz normal u. der Lauf der Dinge.

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dakac
· bearbeitet von dakac

 

 

Sehe es auch so, dass es langfristig nur gute u. schlechte Unternehmen gibt, unabhängig von Unternehmensgrösse, Zyklik, Bekanntheitsgrad, etc. Es ist natürlich nachvollziehbar, dass die Masse der Anleger Bluechips bevorzugt, da diese bekannt - was ja auch völlig i.O. ist. Bessere Unternehmen müssen es aber lange nicht sein, sondern völlig unabhängig vom Bekanntheitsgrad u. Unternehmensgrösse. Man bedenke den gewaltigen Bankenanteil in selbst breit diversifizierten Aktien-Indizes / -ETF. Viele fühlen sich ggf. mit einer Bank of America oder gar Commerzbank wohler als z.B. mit einer relativ kleinen Hawesko mit sehr schönem Geschäftsmodell. Oder EON, RWE, Allein von der Unternehmensgrösse her. Jedem das seine.

 

M.E. haben ausgesuchte kleinere Unternehmen besseres Diversifikationspotenzial als die meisten internationalen Bluechips. Durch die Globalisierung sind insbesondere liquide Bluechips hochkorreliert. Da lässt es sich mit kleineren Unternehmen deutlich besseres Diversifikationspotenzial bieten. Wobei zumindest für mich Diversifikation hier im Portfolio nur eine untergeordnete Rolle spielt.

 

Auch bin ich der gleichen Meinung, dass man sich in eine Aktie nicht verlieben sollte u. ggf. verkaufen sollte.

 

Wenn sich keine Investition aufdrängt sollte man m.E. auch nicht investieren. Wobei das auch immer von der makroökonomischen Lage abhängt. Selbst bei günstigen Fundamentals können sehr deutliche Kursrücksetzer folgen wenn die makroökonomischen Rahmendbedingungen nicht stimmen u. umgekehrt. Da steckt man nie drin u. ist sicher auch teils Market-Timing.

 

Insgesamt lässt natürlich Behavioral Finance grüssen, was heisst dass man seine Sichtweisen als zu positiv sieht bzw. Risiken gg. ausblendet u. umgekehrt.. Das ist ganz normal u. der Lauf der Dinge.

 

-Mit starken und schwachen Aktien, Juro, meinte ich z.B. G.Weber (stark) und Leoni (schwach wegen der Konjunktur) aus deinem und m. Depot. Beide gute Unternehmen, aber zurzeit ist eine sehr stark und die andere wird, so hoffe ich auch stark.(bis vor kurzem war sie sehr schwach). Schlechtes Unternehmen, wie z. B. Esprit im Vergleich zu G.Weber, war auch mal ein starkes Unternehmen, aber die Dinge ändern sich (Kurs 120 HKD bis auf unter 10 HKD) und solche Unternehmen sind dann gar nicht auf meinem Radar.

 

-Geld Manager kaufen Bluechips, weil sie mit viel Geld arbeiten und es angeblicher sicherer ist . Ausserdem, kann man es besser vor dem Chef und auch Kunden rechtfertigen, wenn die Verluste sich angehäuft haben. Sie verlieren lieber 10% mit IBM (Warren Buffet is doch dabei), als -5% bei Hawesko :-)

Als Privat Anleger muss man sich vor niemanden rechfertigen, das ist ein Vorteil.

 

-Ich habe mir verboten "lieblings Aktien" zu haben. Wenn man in Foren von Wallstreet Online bei Nokia, Esprit oder zuletzt Aixtron die Beiträge der User liest, dann weisst man, warum ich mir so etwas verboten habe. Es ist sowieso für mich nur ein Eintrag, keine Beteiligung (auch wenn ich mit dem Vorstand alle zwei Tage telefonieren würde). Ausser das ich mich "wichtig" fühlen würde, ändert das nicht die Tatsachen.

 

- mein "Behavioral Finance" ist sehr einfach. Wenn ich voll investiert bin (wie jetzt), dann bin ich sehr positiv, neutral und unschlüssig bin ich beim 50% cash und wenn ich unter 50% investiert bin, dann wünsche ich mir eigentlich eine Korrektur. Über mehrere Monate war ich in 2010 und 2011 ohne Aktien, weil ich sehr negativ war. In Korrekturen bin ich am liebsten im cash.

 

- Langristige Perfomance hängt meine Meinung nach, nicht in erster Linie von der Auswahl der Aktien (auch ein Trottel kann in günstigen Zeiten gewinnen; ich z.B. vor 15 Jahren), sondern im Anpassen an die jeweilige Situation. Wenn es nicht klug ist viele Aktien in bestimmten Zeiten zu haben, warum macht man das dann? Wenn die Welt am Abgrund steht, warum ist man dann vollinvestiert? Weil, wenn man durch Unerfahrenheit kein Fingerspitzengefühl hat, klammert man sich an die 08-15 Strategien von "Profis", eine Kaste die m.M. nach keine grosse Achtung verdient.

 

- Mir ist meine Seelenruhe wichtiger, als Gewinnmaximierung. Jeder kann sich ausrechnen, was aus eine relativ kleine Summe im Laufe der Jahren werden kann, nämlich ein beachtliches Vermögen (hier meine ich die Zeit , in der man im Leben investiert),meistens sind das 30-40 Jahre. Man muss nicht immer viel riskieren.

 

 

Dakac

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€-man

juro, sehr schöne Arbeit hier. Danke schön.

 

dakac, Deine Vorgehensweise finde ich persönlich gar nicht schlecht. Interessant fände ich, wenn Du noch auf Dein "Timing" etwas näher eingehen würdest.

Über Investitionen in Zeiten eines möglichen Abgrunds müsste man m. E. auch unterscheiden, welcher Abgrund gerade lauert.

 

Gruß

-man

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dakac

 

dakac, Deine Vorgehensweise finde ich persönlich gar nicht schlecht. Interessant fände ich, wenn Du noch auf Dein "Timing" etwas näher eingehen würdest.

Über Investitionen in Zeiten eines möglichen Abgrunds müsste man m. E. auch unterscheiden, welcher Abgrund gerade lauert.

 

Gruß

-man

 

 

Ich möchte nicht Juro's Thread in meinen mutieren lassen, wenn ich es rausfinde wie ich dir eine PN zuschicken kann, werde ich versuchen es dir besser zu erläutern.Versprochen!

 

Dakac

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Antonia
· bearbeitet von Antonia

Ich möchte nicht Juro's Thread in meinen mutieren lassen, wenn ich es rausfinde wie ich dir eine PN zuschicken kann, werde ich versuchen es dir besser zu erläutern.Versprochen!

 

Dakac

Schade, würde sicher so einige hier interessieren. Mich jedenfalls :) .

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ramses

Ich möchte nicht Juro's Thread in meinen mutieren lassen, wenn ich es rausfinde wie ich dir eine PN zuschicken kann, werde ich versuchen es dir besser zu erläutern.Versprochen!

 

Dakac

Schade, würde sicher so einige hier interessieren. Mich jedenfalls :) .

Mich auch

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Günter Paul

Jetzt könnte ich schreiben...mich auch....Dakac.. :D ..

in der Tat,wer ist derzeit schon voll investiert und zudem sehr positiv.. ?..Na ja,positiv bin ich eigentlich auch allerdings mit immer noch relativ viel cash....

Danke an Euch drei für die wirklich interessanten Beiträge,hier lese ich gern mit....

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Kaffeetasse

mich interessiert das freilich auch ;) aber vielleicht führen wir das an anderer stelle weiter und lassen juro hier mal tüchtig aufräumen :P

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dakac
· bearbeitet von dakac

Juro ist ein souveräner Mann und wird es mir hoffentlich verzeihen.

 

Man weisst es erst hinterher besser ?

 

habe ich hier im Thread vor kurzem gelesen. Ich denke, dass das nicht so stimmt, und die eigentliche Frage in dem Fall wäre: Warum wollte ich es nicht wissen?

 

Vor einigen Jahren erlebten wir eine starke Korrektur und ich war, wie immer, voll investiert.

Hinterher sass ich bedrückt am Rechner und fragte mich, was da eigentlich gelaufen ist.

Wie durch eine Eingebung fing ich an zu recherchieren, sprich googeln, und nach einer Stunde wusste ich es. Es war alles an News da, auch vor der Korrektur, nur ich wollte es nicht wissen. Es war mir also klar, dass es nicht um schlechte Nachrichten an sich ging, sondern um eine fehlende Empfänglichkeit für solche Nachrichten. Ich war nicht empfänglich, weil ich voll investiert war. Und ich war voll investiert, weil man es halt so macht. Aber das ist nur zum Teil richtig, ich war immer voll investiert, weil ich es nicht aushalten konnte, etwas zu verpassen.

Das war mein Weg, dem Buy and Hold bye bye zu sagen. Tabubruch. Ich konnte es aber nicht mehr vor mir selbst verantworten, so zu handeln. Ich rede nur von mir, ich weiss nicht, wie es bei anderen ist, aber hinter dem „etwas zu verpassen “ habe ich eigentlich bei mir die Gier identifiziert.

Jeder weiß, dass Gier und Angst die zwei stärksten Gefühle an der Börse sind, nur bin ich mir nicht sicher, ob jeder Einzelne so etwas bei sich sehen möchte.

 

Auf diesem Weg bin ich mit der Zeit zu meiner „20 +“ Strategie gekommen (wie FTP Werbung 18+ vor einigen Jahren). Es bedeutet, dass ich nur die Aktien kaufe, wo ich mir so eine Entwicklung in einem Jahr vorstellen kann. Also, nicht weil es „ein ach so tolles Unternehmen“ ist oder weil es aus Diversifikationsgründen angebracht wäre usw.usw.

Wenn eine Aktie tatsächlich auch 20% macht, was manchmal sehr schnell gehen kann, wie im Moment, dann frage ich mich, ob es nicht klüger wäre, ¼ oder sogar ½ zu verkaufen. Automatisch bin ich auf dem Weg, mit der Zeit nicht mehr voll investiert, also flexibler zu werden. Wenn aber die allgemeine Situation sich verschlechtert, wenn die Nachrichten immer bedrohlicher werden, wenn die Wirtschaftszahlen eine eindeutige Sprache sprechen, dann mache ich das gleiche, reduziere meine Positionen, unabhängig davon, ob ich im Plus oder Minus bin.

Die einzige Frage dabei ist, ob bei Position X die Summe Y als klug zu betrachten ist. Das ist mehr ein Gefühl und ich weiss, dass mir dafür kein Nobelpreis für Klugheit gereicht wird, aber ich fühle mich einfach besser. Wie bei einem Schnellkocher wird etwas Dampf abgelassen.

Weiter, ich habe immer ein imaginäres Din-A4-Blatt im Kopf, in der Mitte geteilt, wo ich links Negatives und rechts Positives aufschreibe. Mit der Zeit ergaben sich drei Sphären, wo ich immer einen Blick drauf werfe, einmal USA, China und anschließend die EU- Zone.

Jetzt in Sept-Oktober 2011 z.B. wurde es immer deutlicher, dass die Wirtschaft in USA eine Umkehr macht, und als dann immer klarer wurde, dass die steigende Inflation in China erstmal gestoppt wurde, stand es für mich 2:1.

So fing ich an, wieder ein Depot aus starken und schwachen Aktien aufzubauen. Das Problem dabei ist so etwas rechtzeitig zu bemerken und zu reagieren, weil die starken Aktien schnell zu teuer werden und bei schwachen das Problem zu früh einzusteigen, besteht. Es kann dann schnell, zu einer "-20%" Strategie werden. Das alles kann schlecht, gut oder optimal verlaufen, aber wenigstens sitzt man nicht wie gelähmt da und schaut zu was die „Verrückten“ wieder anstellen.

 

 

 

Wie war es vor dem Sept-Okt. 2011? Es wurde in den Raum die Frage geworfen, auf welches Abgrund man achten soll?

Ich denke, wenn in USA über Monate immer schlechtere Wirtschaftszahlen veröffentlicht werden und alles darauf hindeutet, dass man auf eine Rezession steuert, wenn in China ein Chinese 50% mehr für sein Schweinefleisch innerhalb eines Jahres bezahlen muss und das Doppelte an Zinsen für ein Hauskauf, als ein Deutscher berappen muss, oder wenn man das Gruppenbild von „EU Zone Rettern“ in der Zeitung sieht, dann ist das für mich, als Börsianer – am Abgrund stehen-. Besonders das Bild erzeugte bei mir das Gefühl – rette sich wer kann-.

Dementsprechend sah es auch aus. Dax war -30% und die Aussicht, auf sogar -50% war mehr, als berechtigt. Ist das nicht ein Abgrund?

Nur unglaublich robuste USA Börse hat Dax vor Schlimmerem bewahrt. In USA wird nun mal die Musik gemacht und Amerikaner hatten offensichtlich viel mehr Vertrauen, was sich im Nachhinein, als richtig erwiesen hat. Nur deswegen, war unserer Dax „nur“ -15%.

Wenn ich über Abgründe, als Börsianer rede, meine ich nicht, dass die Bäckerei um die Ecke schliesst, sondern, dass die grosse Möglichkeit sogar 50% zu verlieren bestand.

So etwas ist mir persönlich 2008 passiert und ich weiss wie man sich danach fühlt.

Meine veränderte Strategie ist, als Konsequenz aus diesen Erfahrungen resultiert. Obwohl ich schon Jahre davor, aktiver mit meinem Depot wurde und über alle diese Dinge schon überlegt habe, hat es mich trotzdem richtig erwischt. Sollte man nicht nach solchen Erfahrungen etwas mehr darüber nachdenken, ob alles was man an der Börse tut, so richtig ist? Mich hat es jedenfalls sehr geprägt.

Ich schreibe mir ab und zu einen Bericht und das seit 2005. So sind alle meine Dummheiten dokumentiert und als Nebeneffekt ist mein Deutsch viel besser geworden.

Es ist, wie schon erwähnt, ein fortlaufender Prozess eigene Strategie zu entwickeln, es muss, wie ein Massanzug passen und bequem sein. An der Börse ist das die Summe eigener, meistens leider schmerzvoller Erfahrungen.

Sich dabei an die „Profis“ zu verlassen ist kein gutes Geschäft.

Ich denke, dass die Arbeit dieser Leute eine Ähnlichkeit mit der Trabi Produktion in der ehemaligen DDR hat (man kennt den Witz, einer faltet, zweiter klebt und der dritter kuckt zu bei Wartburg). Bei "Profis" einer lügt den Chef an, der Märchenerzähler erzählt dem Kunden Märchen und der dritter, „der Händler“ schaut den ganzen Tag auf die Futures aus USA und was die anderen so machen. Ich versuche sogar die Ausdrücke die diese Leute von sich geben, zu vermeiden.

Eine Stunde täglich, sieben Stunden in der Woche, also insgesamt 25-30 Stunden im Monat ist es mir wert meine „3M Brille“( Makro, Maxi {Branche} und Mikro) draufzusetzen und Reality-Checks durchzuführen.

 

 

 

Gruss an alle und besonders an Juro

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€-man

dakac, ich danke Dir für Deine umfangreiche Ausführung.

 

Wenn ich Dich richtig verstehe, dann filterst Du aus den Nachrichten die wichtigen globalen Marktmitteilungen, die wichtigen Branchennachrichten und diejenigen, die Dinge vor der Haustüre betreffen und ebenfalls gewichtig sind.

Daraus zimmerst Du Dir Deine Entscheidung, ob Du weiter investiert bleibst oder glattstellst. Zusätzlich sagst Du Dir, dass noch keiner an Gewinnmitnahmen gestorben ist und realisierst (Teil)Gewinne, die die 20%-Marke erreicht haben. Und alles versuchst Du relativ emotionslos abzuwickeln.

 

Gratuliere, wenn Dir das gelingt. Speziell die Nachrichtenselektion und die entsprechende Einordnung bedarf dann doch einiger Erfahrung und einem guten Gespür.

 

Mit der Erkennung des jeweiligen Abgrunds meinte ich, dass man nicht immer gleich reagieren sollte. Eine mögliche Währungsreform bedürfte m. E. einer anderen Strategie, als das Platzen einer Dotcom-Blase.

 

Gruß

-man

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Günter Paul

Ja,ich schließe mich an..

danke Dakac und ich denke Juro ist ebenfalls der Meinung,dass es eine Bereicherung seines Threads ist,wenn hier jemand so ausführlich und präzise seine Entscheidungsfindung in Verbindung mit Erfahrung und dem Willen dazuzulernen ausführt,..die 2008er Erfahrung hab ich auch gemacht ebenso wie die 2003er oder 2011er und letztlich ist alles glimpflicher abgelaufen,weil ich relativ stark in Amerikanischen Blue Chips investiert bin..also auch Währungsdifferenziert...hier jedenfalls will ich lernen es noch besser zu machen... :thumbsup: ...

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dakac
· bearbeitet von dakac

Ja,ich schließe mich an..

danke Dakac und ich denke Juro ist ebenfalls der Meinung,dass es eine Bereicherung seines Threads ist,wenn hier jemand so ausführlich und präzise seine Entscheidungsfindung in Verbindung mit Erfahrung und dem Willen dazuzulernen ausführt,..die 2008er Erfahrung hab ich auch gemacht ebenso wie die 2003er oder 2011er und letztlich ist alles glimpflicher abgelaufen,weil ich relativ stark in Amerikanischen Blue Chips investiert bin..also auch Währungsdifferenziert...hier jedenfalls will ich lernen es noch besser zu machen... :thumbsup: ...

 

 

Hallo Günter Paul,

 

schön. Ich werde eine bisher inaktive Ecke im Forum (Blog) in demnächst in eine Lästerecke umbasteln. Da werde ich ab und zu über verschiedene Börsenthemen die mich beschäftigen, ein bisschen lästern. Auch z.B. warum ich, als Strafe Ausdrücke, wie Blue Chip nicht mehr verwende.

 

 

Gruss Dakac

 

Ich möchte Juro's Freundlichkeit nicht überstrapazieren

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juro
· bearbeitet von juro

Danke an euch erstmal. Kein Problem, passt scho. Wie gesagt interessante Punkte. Auch wenn es hier teilweise unpopulär ist bin ich auch der Auffassung, dass man sich in eine Aktie nicht verlieben sollte u. ggf. verkaufen sollte. Egal wie stark die "emotionale" Bindung ist. Ein gutes Unternehmen ist nicht automatischerweise ein gutes Investment. Der Kaufpreis muss stimmen u. die persönlichen u. sicher auch subjektiven Zukunftserwartungen sollten stimmen. Persönlich erwarte ich profitables Wachstum u. ein gutes u. zukunftsträchtiges Geschäftsmodell u. gute Marktstellung.

 

Die Strategie ist langfristig bezogen. Stellt sich jedoch im Rahmen der monatlichen Überprüfungen der Portfolio-Werte heraus, dass ein Portfoliowert nicht mehr meine Kriterien erfüllt oder ein anderer Wert die (sicherlich auch subjektiven) Erwartungen besser erfüllt werde ich ggf. entsprechend reagieren. Auch wenn das sicher nicht mainstream-konform ist u. für Aussenstehende nicht nachvollziehbar. Was ich auch absolut nachvollziehen kann. Und die Gedankengänge u. Beuteschema ganz anders aussehen können.

 

@maddin nur noch ganz kurz zu deinem Beitrag, möchte auch nicht näher drauf eingehen: Meine Strategie, Stockpicking bzw. Bewertung einzelner Unternehmen ist langfristig ausgerichtet. Eine Jahresbetrachtung ist viel zu kurzfristig u. bezogen auf meine Strategie nicht aussagefähig. Einzelne Marktphasen interessieren mich nicht, entscheidend ist die langfristige Performance. Mir ist bewusst, dass ich in bestimmten Marktphasen underperformen werde u. nicht vorhersehen kann. 2011 war ein Jahr der defensiven Werte bzw. US-Werte. Relativ unabhängig von den Fundamentals bzw. Bewertungen. Langfristig m.E. irrelevant. Für meine Strategie jedenfalls. Stockpicking auf Jahresbasis ist nicht mein Anspruch, auch wenn es natürlich schön ist u. obligatorisch wenn man auf Jahresbasis eine gute Performance vorweisen kann.

 

Entscheidend ist die Performance langfristig über mehrere Marktphasen hinweg unabhängig von Unternehmensgrösse, Zyklik, etc. Ausreden gibt es nicht nur die nackte Performance im Benchmarkvergleich. Und daran lasse ich mich messen u. gebe Fehler ggf. auch zu. Langfristig. Kurz- bis mittelfristig werde ich mich hierzu nicht äussern da noch viel Wasser den Rhein runterläuft. Was sagt die jetzige Performance schon aus bei einer langfristigen Strategie über mehrere Marktphasen hinweg?

 

+++

 

Jedenfalls wollte ich mein Aktien-Portfolio weiter konzentrieren (auf jetzt 8 Werte) u. habe mich heute von Fuchs Petrolub u. Sika getrennt. Bei Fuchs Petrolub konnte ich einen kleinen Gewinn von +3% realisieren. u. Sika hatte sich seit letztem Update gut entwickelt u. konnte ich einen Gewinn von +17% realisieren seit Kauf. Damit wurde ordentlich Cash freigesetzt.

 

Teilweise wurde der Cash in Nachkäufe reinvestiert. Bei Bechtle wurde ordentlich nachgekauft. u. ist jetzt einer meiner grössten Positionen. Ebenfalls bei Isra Vision u. Dr. Hönle. Die Werte konnten von den Aufschwüngen zuletzt kaum profitieren u. der Einstandskurs wurde verbilligt, da ich die Werte langfristig für aussichtsreich erachte. Letztendlich wurden die Werte angepasst an die starken Kursentwicklung anderer Werte. Leoni konnte fast +40% zulegen seit Kauf, was natürlich die Gewichtung im Portfolio stark erhöht hatte u. zu der bisherigen überdurchschnittlichen Perfomance-Entwicklung seit letztem Update wesentlich beigetragen hatte.

 

Ebenso BHP Billiton mit ca. +15% seit Kauf. Auch Pfeiffer Vacuum u. Gerry Weber konnten ordentlich zulegen. GW steht kurz vor Kursverdopplung seit Kauf. Das Update wird zukünftig quartalsweise erfolgen. Zum Nachvollziehen der heutigen Käufe u. der Performance jetzt doch schon ein Update Stand heute, welches das Update für das 1. Quartal 2012 darstellen soll. Weitere Updates folgen quartalsweise, das nächste im April.

 

Der Cash-Bestand hier im Portfolio wurde deutlich reduziert u. performanceneutral aus dem Portfolio ausgebucht. Möchte gar nicht weiter ausholen, es geht alles aus nachfolgender Tabelle hervor.

 

 

Stand heute sieht es somit wie folgt aus:

 

post-12545-0-30856300-1327094516_thumb.jpg

 

 

Die Nachkäufe wurden entsprechend eingepflegt u. in den Einstandskursen entsprechend berücksichtigt. incl. Orderkosten etc.

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Kaffeetasse

also ehrlich gesagt, wenn ich mir das mal näher betrachte, finde ich leoni jetzt zu kaufen und dafür die defensivere henkel abzugeben sogar richtig schlecht. sorry für die deutlichen worte, @juro, aber beschönigen hilft ja nix. :(

1) werft mal einen blick auf den chart heute und 2008, die ähnlichkeit ist schon frappierend.

2) wenn man sich die durchschnittliche eigenkapitalquote sowie brutto- und nettorenditen der letzten jahre anschaut, würde die bei mir sofort durch das raster fallen.

wenn schon automobilzulieferer, dann doch viel lieber elring klinger, oder?

 

beste grüße

 

tja, und auch hier hab ich mich massiv verschätzt und komm mir derzeit wie ein id*** vor...glückwunsch, @juro. 50% in einem monat ist der wahnsinn.

gut, dass du diesmal nicht auf mich gehört hast. ;)

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juro
· bearbeitet von juro

tja, und auch hier hab ich mich massiv verschätzt und komm mir derzeit wie ein id*** vor...glückwunsch, @juro. 50% in einem monat ist der wahnsinn.

gut, dass du diesmal nicht auf mich gehört hast. ;)

 

Naja, das konnte auch niemand erwarten u. da muss man die Kirche im Dorf lassen. Hab die Aktie gekauft da ich die Aktie bezogen auf die (m.E. gute Qualität) ziemlich günstig befand u. mit schönem Abschlag bepreist u. hatte da bei Leoni in ein fallendes Messer gegriffen. Hätte ohne weiteres weiter nach unten gehen können. Für mich war der Preis aber sehr günstig bezogen auf Qualität u. Zukunftsaussichten, somit hatte ich zugegriffen. Mir geht es grundsätzlich nicht um schnelle Renditen. Die Strategie ist langfristig ausgerichtet u. lege Wert auf Qualität (die selbstverständlich auch subjektiv ist u. im Auge des Betrachters liegt). Gut möglich, dass sich Anlageentscheidungen ggf. erst nach einiger Zeit auszahlen u. manche auch gar nicht. Das ist auch ok. In der Summe muss es passen u. langfristig muss was gescheites dabei rumkommen. Von demher ist die kurzfristige Entwicklung von Leoni etc. erstmal völlig egal u. nicht aussagefähig, zumal es auch nur Buchgewinne sind. Wenn ein Wert deutlich zu teuer wird bezogen auf die Zukunftseinschätzungen oder sich die Rahmenbedingungen etc. klar verändern wird verkauft u. ggf. Gewinne realisiert. Ansonsten kann es bei zyklischen Werten wie Leoni auch mal schnell in die andere Richtung gehen. Von demher seh ich das ziemlich relaxt. Entscheidend ist einzig u. allein die langfristige Performance.

 

Desweiteren habe ich die alleinige finanzielle Verantwortung für die Anlageentscheidung u. kaufe immer bevor ich poste. Von demher kaufe ich ich grundsätzlich unbeeinflusst von äusseren Einflüssen, was auch gut so ist, da niemand die gleiche Strategie haben kann. Und Werte die in mein Beuteschema passen schlecht finden u. umgekehrt. Das ist auch gut so. Muss jeder mit sich selbst ausmachen. Ich lass mich da eh nicht beeinflussen. Sonst dürfte man keine Aktie der Welt kaufen.

 

 

Deshalb ausschliesslich fürs Protokoll bzw. als kleiner Meilenstein:

 

Heute hat Gerry Weber ein neues All Time High erreicht u. hat seit Kauf Stand heute +103% zugelegt. Auch das Portfolio insgesamt konnte in 2012 ordentlich zulegen mit +13% seit 01.01.2012. Damit konnte erstmals heute wieder der MSCI USA (inkl. Dividenden) - gemessen in EUR wieder eingeholt werden, der in 2012 bisher lediglich +4% zulegen konnte.

 

Somit liegt das Portfolio seit Performance-Messung vor 1,5 Jahren bei +22,7% Stand heute u. somit 3,8% bzw. 4,6%-Punkte vom bisherigen Allt-Time-High entfernt. Wer hätte im Dezember gedacht, dass die Aktienmärkte so stark zulegen können in so kurzer Zeit.

 

Der MSCI USA (EUR) liegt seit Performance-Messung bei +22,3% u. der M-DAX bei +20,0%. Dann der S-Dax mit +14,9%. Der MSCI World konnte mit den letzten Kursgewinnen nicht mithalten u. liegt bei +13,8%. Danach kommt lange nix u. alle anderen Benchmarks sind nahe beieinander so zwischen 0 bis +7% seit Performancemessung.

 

Aber wie gesagt nur fürs Protokoll mit keinerlei Aussagekraft. Das kann sich in kürzester Zeit wieder ändern wie man zurzeit sieht wenn die Stimmung wieder umschwenkt. Auf solche Spekulationen werde ich mich nicht einlassen. Einzig u. allein an der langfristigen Performance werde ich mich messen lassen. Die bisherigen Entwicklungen sowie weitere kurzfristige Entwicklungen bzw. Jahresperformances etc. interessieren mich nicht. Die Strategie ist langfristig ausgerichtet.

 

Bemerkenswert ist der Zinses-Zins-Effekt bzw. der Unterschied von Prozent vs. Prozentpunkten. Je höher die bisherige Performance, desto besser Zinses-Zins-Effekt. Am Beispiel Gerry Weber aber auch bezogen z.B. auf das Gesamtportfolio heisst dies, dass zukünftige Kursgewinne überproportional reinhauen.

 

Bei einer Kursverdoppelung wie z.B. bei Gerry Weber heisst das, dass wenn der Wert um 1% zulegt zum Vortageskurs, der Wert zum Einstandskurs um 2% zulegt bzw. 2%-Punkte. Das ist m.E. ein ganz wichtiger Punkt bei der langfristigen Anlage. Im Laufe der Zeit können schon geringe %-Unterschiede gewaltige Auswirkungen auf die %-Punkte haben u. in der Gesamtperformance gewaltige Auswirkungen haben. Nicht umsonst wird vom Wunder des Zinses-Zins-Effektes gesprochen.

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juro
· bearbeitet von juro

Wenn ich langfristig ein Weltportfolio aus ETF aufstellen wollte würde ich wohl eine Kombination aus MDAX u. SDAX nehmen u. nicht ein BIP-Portfolio. Den DAX würde ich aussen vor lassen. Und würde damit wohl als total durchgeknallt hingestellt werden. Ein BIP-Portfolio ist m.E. nicht zielführend, weil die Börsennotierung bzw. Stammsitz eines Unternehmens rein zufällig sind ohne jeglichen Bezug zu den Absatzmärkten bzw. Bezugsmärkten. Was hat eine BHP Billiton mit Grossbritannien zu tun - rein gar nichts. Eine adidas mit Deutschland, etc. Die Liste lässt sich endlos fortführen.

 

Beim DAX zum Beispiel werden ca. 70% der Umsätze im Ausland gemacht. Beim MDAX werden ebenfalls 70% der Umsätze im Ausland gemacht, beim SDAX 50%. 30% der deutschen Exporte gehen in die Emerging Markets, Tendenz steigend. D.h. mit deutschen Unternehmen hat man im Mix bereits 30% EM-Anteil enthalten, Tendenz steigend bei entspr. Wachstum. Zusätzlich Rechtssicherheit, was man bei vielen EM-Staaten nicht behaupten kann.

 

Bei meinen Aktien-Portfolio beträgt der Exportanteil derzeit 65%. Bei ca. 90% "deutschen" Unternehmen. Wobei ich nicht explizit bzw. ausschliesslich auf deutsche Unternehmen mit deutschen Geschäftsberichten fokussiert bin. Kann diese aber wesentlich besser einschätzen. Insbesondere im Nebenwerte-Bereich. Von demher favorisiere ich idR. schon deutsche Werte im Nebenwertebereich.

 

 

Die Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen sind jedenfalls m.E. einer der besten weltweit (Rechtssicherheit, Innovation, Wirtschaftlichkeit, Qualität, etc.):

 

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Letztendlich holt man sich idR. automatisch ein Weltportfolio mit "deutschen" Unternehmen ins Portfolio. Egal ob grosse oder kleinere Unternehmen. Zumindest im Mix. Nix mit home bias. Und die Qualität u. die Rahmenbedingungen sind m.E. ziemlich überdurchschnittlich im globalen Vergleich. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Auch ist die Branchenallokation (MDAX + SDAX) mit einem nur ziemlich geringen Banken- u. Finanzanteil besser gewichtet als mit einem BIP-Portfolio.

 

Dies ist nur meine persönliche subjektive Meinung u. kann auch anders gesehen werden.

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