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Stephan09

Sollte man Aktiengesellschaften abschaffen?

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Stephan09

Die Frage meine ich ernst. Es fällt mir den letzten Jahren vermehrt auf, dass AG's kaum noch für etwas haftbar gemacht werden können, sondern einfach die ganzen Probleme auf Einzelpersonen abwälzen. Die Eigentümer tragen kaum unternehmerisches Risiko,und genau das sehe ich als Problem, die Eigentümer fordern mehr Rendite, aber wenn es auf zweifelhaften Weg geliefert wird, tragen sie keine Verantwortung, während die Ausführenden sowohl gegenüber den Aktionären als auch gegenüber den Geschäftspartnern verpflichtet sind. Da ist ein enormes Ungleichgewicht, welches die Boni zwar abfedern konnten, aber das es in Zukunft nur noch in eingeschränkter Weise geben wird. Außer man möchte Versicherungskaufleute an der Spitze von Großunternehmen haben.

Mal so als Denkanstoß, ich werde sicherlich noch mehr dazu schreiben.

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Kezboard

Ja, definitiv. Ich möchte als Privatperson zukünftig nicht an den Gewinnen von Unternehmen beteiligt sein. Bitte alles verstaatlichen. Damit kann man dann gleich das Ende der freien Marktwirtschaft einläuten und anfangen, 5-Jahrespläne auszuarbeiten ....

 

Mal im Ernst: die "Erfindung" von Aktiengesellschaften ist wohl so ziemlich die genialste Idee, die es je gegeben hat. Vorteil Unternehmer: er kann sich relativ einfach Kapital für weitere Expansionen beschaffen. Vorteil Investor: ich partizipiere (positiv wie negativ) an der Entwicklung des Unternehmens und muss dafür nicht unbedingt selbst unternehmerisch tätig werden.

Die globale Vernetzung aller Börsen erlaubt es mir dann, wie im Supermarkt ein wenig USA, ein bisschen Emerging Markets und dann noch zwei Pfund Energieversorger und Biotechnologie in mein Depot zu legen.

 

Deswegen: pro Aktiengesellschaften :thumbsup:

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akku5

Die Frage meine ich ernst. Es fällt mir den letzten Jahren vermehrt auf, dass AG's kaum noch für etwas haftbar gemacht werden können, sondern einfach die ganzen Probleme auf Einzelpersonen abwälzen. Die Eigentümer tragen kaum unternehmerisches Risiko,und genau das sehe ich als Problem, die Eigentümer fordern mehr Rendite, aber wenn es auf zweifelhaften Weg geliefert wird, tragen sie keine Verantwortung, während die Ausführenden sowohl gegenüber den Aktionären als auch gegenüber den Geschäftspartnern verpflichtet sind. Da ist ein enormes Ungleichgewicht, welches die Boni zwar abfedern konnten, aber das es in Zukunft nur noch in eingeschränkter Weise geben wird. Außer man möchte Versicherungskaufleute an der Spitze von Großunternehmen haben.

Mal so als Denkanstoß, ich werde sicherlich noch mehr dazu schreiben.

 

Natürlich tragen die Eigentümer (Aktionäre) auch Risiken. Wenn ein Unternehmen schlecht wirtschaftet verliert es an Wert oder geht sogar pleite. Also mitunter Totalverlust

für den Aktionär. Ich versteh auch nicht wie du das meinst, Probleme würden auf Einzelpersonen abgewälzt.

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klausk

Nur so aus dem Handgelenk heraus: Der Geschäftsführer einer kleinen GmbH, ja der haftet persönlich. Aber in einer AG? Kein Vorstand geht in den Knast, wenn ihm nicht persönlich kriminelle Verantwortung nachgewiesen wird.

 

Nach dem unglaublichen Urteil des US Supreme Court könnte man vielleicht glauben, dass auch eine AG in den Knast gehen könnte -- das heisst, falls die Analogie zutrifft, dass eine Corporation wie ein Bürger zu behandeln ist. Denn, laut Richterspruch, hat eine Corporation das Recht auf Meinungsfreiheit und damit das Recht, so viel Geld für politische Kandidaten zu spenden wie jeder einzelne Wähler auch.

 

Was einige Fragen aufwirft: Darf die Corporation dann auch wählen? Dürfen Corporations heiraten? -- Ich hatte immer gehofft, mit dem unseligen Spruch des Jahres 2000, wodurch es GWB ins Weisse Haus hievte, hätte dieses Gericht nur besser werden können.

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akku5

Nur so aus dem Handgelenk heraus: Der Geschäftsführer einer kleinen GmbH, ja der haftet persönlich. Aber in einer AG? Kein Vorstand geht in den Knast, wenn ihm nicht persönlich kriminelle Verantwortung nachgewiesen wird.

 

Nach dem unglaublichen Urteil des US Supreme Court könnte man vielleicht glauben, dass auch eine AG in den Knast gehen könnte -- das heisst, falls die Analogie zutrifft, dass eine Corporation wie ein Bürger zu behandeln ist. Denn, laut Richterspruch, hat eine Corporation das Recht auf Meinungsfreiheit und damit das Recht, so viel Geld für politische Kandidaten zu spenden wie jeder einzelne Wähler auch.

 

Was einige Fragen aufwirft: Darf die Corporation dann auch wählen? Dürfen Corporations heiraten? -- Ich hatte immer gehofft, mit dem unseligen Spruch des Jahres 2000, wodurch es GWB ins Weisse Haus hievte, hätte dieses Gericht nur besser werden können.

 

Das mit den Haftungsbedingungen könnte man ja anders regeln. Aber das ist doch letztlich nur ein kleiner Teilaspekt. Deshalb braucht man doch nicht gleich das Konstrukt der

AG als solches in Frage zu stellen.

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Stairway

Dürfen Corporations heiraten?

 

Das hat man bei Daimler damals gesehen. Hochzeit ja, sogar im Himmel (!) aber die Scheidung folgte bald. (Und war wie immer sehr teuer).

 

Zum Thema: Ja, die AG Form bietet teilweise falsche Anreize. Ich denke da kann man getrost von MoralHazard sprechen, jedoch ist es immernoch die beste Methode um große Unternehmen zu führen. Gegebenfalls würde eine Nachschusspflicht von Aufsichtsrat und Vorstand einige anhalten etwas maßvoller mit Unternehmen umzugehen, jedoch ist eben nicht immer die Managementebene direkt schuld (siehe: Bearing, SocGen, etc.).

 

Würde die Form der AG abgeschafft werden und quasi eine Nachschusspflicht für Aktionäre eingeführt werden, würde der Kapitalmarkt auf einen Schlag zusammenbrechen.

 

Im Übrigen gefällt mir das auch an der allgemeinen Diskussion um die Finanzkrise nicht: ja, es gab eine maßlose Übertreibung, ja es wurden zu hohe Boni gezahlt und ja die Banken sind/waren Habgierig aber diese gesamte Blase von (1990-) 2003 bis 2008 hat auch einiges an Wohlstand und Wachstum gebracht. Jedes System hat Fehler und Makel, aber so ist die Welt eben. Nur weil etwas temporär nicht funktioniert, heisst das nicht, dass man es abschaffen muss.

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@ndy
· bearbeitet von @ndy

Die Frage meine ich ernst. Es fällt mir den letzten Jahren vermehrt auf, dass AG's kaum noch für etwas haftbar gemacht werden können, sondern einfach die ganzen Probleme auf Einzelpersonen abwälzen. Die Eigentümer tragen kaum unternehmerisches Risiko,und genau das sehe ich als Problem, die Eigentümer fordern mehr Rendite, aber wenn es auf zweifelhaften Weg geliefert wird, tragen sie keine Verantwortung, während die Ausführenden sowohl gegenüber den Aktionären als auch gegenüber den Geschäftspartnern verpflichtet sind. Da ist ein enormes Ungleichgewicht, welches die Boni zwar abfedern konnten, aber das es in Zukunft nur noch in eingeschränkter Weise geben wird. Außer man möchte Versicherungskaufleute an der Spitze von Großunternehmen haben.

Mal so als Denkanstoß, ich werde sicherlich noch mehr dazu schreiben.

 

Na klar, schafft die AG`s ab - zurück zu den Sparbüchern!! :w00t:

Mal im Ernst: Wo sonst hat man als "kleiner Mann" die Chance auf ordentliche Gewinne + jährlichen Zinsen in Form von Divis?

 

Mit einem breit aufgestellten Portfolio und einer gewissen Haltezeit hat auch Otto Normalverbraucher die Chance auf Wohlstand und

Reichtum.

 

Deswegen: EIN DREIFACHES HOCH AUF AG`S!!

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BondWurzel

Die Frage meine ich ernst. Es fällt mir den letzten Jahren vermehrt auf, dass AG's kaum noch für etwas haftbar gemacht werden können, sondern einfach die ganzen Probleme auf Einzelpersonen abwälzen. Die Eigentümer tragen kaum unternehmerisches Risiko,und genau das sehe ich als Problem, die Eigentümer fordern mehr Rendite, aber wenn es auf zweifelhaften Weg geliefert wird, tragen sie keine Verantwortung, während die Ausführenden sowohl gegenüber den Aktionären als auch gegenüber den Geschäftspartnern verpflichtet sind. Da ist ein enormes Ungleichgewicht, welches die Boni zwar abfedern konnten, aber das es in Zukunft nur noch in eingeschränkter Weise geben wird. Außer man möchte Versicherungskaufleute an der Spitze von Großunternehmen haben.

Mal so als Denkanstoß, ich werde sicherlich noch mehr dazu schreiben.

 

Was hat das mit nur mit AGs zu tun....jeder Gewerbetreibende kann sich aus der Haftung schleichen und sei es über eine Privatinsolvenz.

Die Frage meine ich ernst. Es fällt mir den letzten Jahren vermehrt auf, dass AG's kaum noch für etwas haftbar gemacht werden können, sondern einfach die ganzen Probleme auf Einzelpersonen abwälzen.

 

Selbstverständlich kann jede jur. Person haftbar gemacht werden im allgemeinen Geschäftsverkehr. Wenn man solche Thesen aufstellt, sollte man sich wenigstens etwas mehr Gedanken gemacht haben, oder zumindest das AG-Gesetz kennen.

http://www.aktiengesetz.de/

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Schinzilord

AGs gibt es grob seit 1700 und ein paar Zerquetschte.

Damals war man noch Abenteurer ohne dass man selbst in die Karibik aufbrechen musste.

Und seitdem hat sich doch der Wohlstand verdutzendfacht in der Welt.

 

Jeder Krise hat auch ihre positiven Nachwirkungen. Nach der dot com Bubble waren plötzlich überall Glasfaserkabel und UMTS Masten (mit ein bisschen zeitlicher Verzögerung und quasi "Steuereinnahmen" direkt vom Aktionär bei der Versteigerung der UMTS Lizenzen) und nach der Immobilienkrise hatte plötzlich jeder in den USA ein Haus (bzw. die Gläubiger ganz ganz viele Häuser).

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opes
· bearbeitet von opes

AGs gibt es grob seit 1700 und ein paar Zerquetschte.

Damals war man noch Abenteurer ohne dass man selbst in die Karibik aufbrechen musste.

Und seitdem hat sich doch der Wohlstand verdutzendfacht in der Welt.

 

Jeder Krise hat auch ihre positiven Nachwirkungen. Nach der dot com Bubble waren plötzlich überall Glasfaserkabel und UMTS Masten (mit ein bisschen zeitlicher Verzögerung und quasi "Steuereinnahmen" direkt vom Aktionär bei der Versteigerung der UMTS Lizenzen) und nach der Immobilienkrise hatte plötzlich jeder in den USA ein Haus (bzw. die Gläubiger ganz ganz viele Häuser).

 

Erst wenn eine Idee auf Kapital trifft, kann daraus ein Mehrwert entstehen.Und genau dafür ist die Börse da bzw. daraus entsteht eine AG.

 

Wer da wie wofür haftet ist doch völlig belanglos.Der Nutzen der entsteht wenn Kapital auf Ideen trifft ist wesentich höher als die Haftungspoblematik.

 

EDIT: falsches Zitat, ich stimm Schinzilord natürlich zu :thumbsup:

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Chris89

Wir sollten alle Arten von Kapitalgesellschaften abschaffen. Ab sofort sollte jede Unternehmung als Personengesellschaft geführt werden. Somit ist jeder mit seinem Betriebsvermögen persönlich haftbar und alles wird gut. :thumbsup:

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Ramstein

Nur so aus dem Handgelenk heraus: Der Geschäftsführer einer kleinen GmbH, ja der haftet persönlich. Aber in einer AG? Kein Vorstand geht in den Knast, wenn ihm nicht persönlich kriminelle Verantwortung nachgewiesen wird.

Dies ist wohl deine Meinung, aber nicht die Rechtslage. Die Haftung für Geschäftsführer und Vorstände ist im wesentlichen gleich, mit einem Unterschied:

 

  • wenn ein GmbH-Geschäftsführer von der Gesellschafterversammlung für seine Taten entlastet ist, ist er entlastet.
  • wenn ein Vorstand von der Hauptversammlung entlastet ist, kann ihn der Aufsichtsrat am nächsten Tag trotzdem noch verklagen.

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John Silver

...

Außer man möchte Versicherungskaufleute an der Spitze von Großunternehmen haben.

...

Vielleicht bin ich ja heute auf Krawall:

aber bitte, korrigier den Titel! Davon kriegt man ja Krebs in den Augen. ;)

Und was hast Du gegen Versicherungskaufleute? Meine wissens ist noch kein VU pleite gegangen.

Da können sich eine Menge anderer Unternehmen ein Beispiel dran nehmen.

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jjj

Die Frage meine ich ernst. Es fällt mir den letzten Jahren vermehrt auf, dass AG's kaum noch für etwas haftbar gemacht werden können, sondern einfach die ganzen Probleme auf Einzelpersonen abwälzen.

Die AGs haften in unserem Rechtssystem genau wie jeder andere für ihre Aktionen. Es ist allerdings, richtig, dass es in Deutschland kein Unternehmensstrafrecht gibt.

http://www.jurablogs.com/de/braucht-deutschland-ein-unternehmensstrafrecht

Das ist aber kein Problem der AGs sondern Deutschlands bzw. des Gesetzgebers.

 

Die Eigentümer tragen kaum unternehmerisches Risiko,und genau das sehe ich als Problem,

Sie haften mit der Einlage. Das ist der Sinn der juristischen Konstruktion, dass sie nur mit dieser Haften. Das ist übrigens bei GmbHs auch so - da haften die Gesellschafter auch nur mit der Einlage. Ohne diese Beschränkung wirst du wahrscheinlich eine Volkswirtschaft, die auf Hochtechnologie, Innovation, Risiko und großen Investitionen beruht - kurz: Deutschland - sofort zum Erliegen bringen.

 

die Eigentümer fordern mehr Rendite,

Es ist nicht die Aufgabe von Unternehmen Politik zu machen, sondern Geld zu verdienen.

 

aber wenn es auf zweifelhaften Weg geliefert wird, tragen sie keine Verantwortung,

sie haften mit der Einlage

 

während die Ausführenden sowohl gegenüber den Aktionären als auch gegenüber den Geschäftspartnern verpflichtet sind. Da ist ein enormes Ungleichgewicht,

Bedauernswerte Vorstände...

 

welches die Boni zwar abfedern konnten,

v

Verstehe ich nicht: gerade die hängen ja am Geldverdienen.

 

aber das es in Zukunft nur noch in eingeschränkter Weise geben wird. Außer man möchte Versicherungskaufleute an der Spitze von Großunternehmen haben.

Mir fallen gleich eine Reihe von DAX Unternehem ein, bei denen das nicht so ist. Ich sehe denn Sinn darin auch nicht. Was hätte ein Versicherungskaufmann bei einem Gaslieferanten oder Autohersteller zu suchen?

 

Mal so als Denkanstoß, ich werde sicherlich noch mehr dazu schreiben.

 

http://www.zeit.de/2008/11/01-Moral

"Auch wenn ein Unternehmen profitabel arbeitet, aber seine langfristigen Gewinnmöglichkeiten nicht ausschöpft, handelt es im Grunde betrügerisch, mindestens aber untreu gegenüber seinen Eigentümern."

 

Es ist die Politik, die Probleme lösen muss. Wir können das nicht den Unternehmen überlassen - weil sich erstens deren Vorstellungen von Problemlösung in der Regel nicht mit der von Einzelpersonen deckt und sie zweitens nicht demokratisch legitimiert sind. Ein Abschaffen von AGs ist keine Option.

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losemoremoney

Die Frage meine ich ernst. Es fällt mir den letzten Jahren vermehrt auf, dass AG's kaum noch für etwas haftbar gemacht werden können, sondern einfach die ganzen Probleme auf Einzelpersonen abwälzen. Die Eigentümer tragen kaum unternehmerisches Risiko,und genau das sehe ich als Problem, die Eigentümer fordern mehr Rendite, aber wenn es auf zweifelhaften Weg geliefert wird, tragen sie keine Verantwortung, während die Ausführenden sowohl gegenüber den Aktionären als auch gegenüber den Geschäftspartnern verpflichtet sind. Da ist ein enormes Ungleichgewicht, welches die Boni zwar abfedern konnten, aber das es in Zukunft nur noch in eingeschränkter Weise geben wird. Außer man möchte Versicherungskaufleute an der Spitze von Großunternehmen haben.

Mal so als Denkanstoß, ich werde sicherlich noch mehr dazu schreiben.

 

 

Adolf Hitlers "Mein Kampf" ist out.

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Megabulle

siehe Doku "The Corporation"

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Superhirn

Abschaffung? Enteignung ist wohl die neueste Denke ... :P

 

Bankenrettung

 

Der Aktionär darf enteignet, aber nicht entmachtet werden

 

Das Verfassungsrecht schützt auch den Aktionär. Die Möglichkeit, zur Bankenrettung die Hauptversammlung auszuschalten, verstößt deshalb gegen das Grundgesetz. Eine Enteignung dagegen kann rechtmäßig sein. Die geplante Entschädigung ist aber zu niedrig.

 

Quelle FAZ

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Megabulle

Mich interessieren sehr die Meinungen zu der Doku "The Corporation". Was haltet ihr davon?

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molari
· bearbeitet von molari

"the corporation" halte ich persönlich für zu einseitig. Man kreidet die Macht und Vorgehensweise von Unternehmen an, aber man tut es in einer Art und Weise mit der man die eigene Verantwortung möglichst weit von sich schiebt. Frei nach dem Motto "ja die bösen Unternehmen sind schuld, dass ich mir T-shirt kaufe für 2Euro an denen die Arbeitskräfte pro Stück 1ct verdienen". Nein wenn überhaupt sollte man eben aus Verbrauchersicht mal entweder anfangen Verantwortung zu übernehmen oder einfach die Klappe zu halten. Sich ständig beschweren aber von dem Spiel ständig profitieren ist einfache Heuchlerei. Und ich bin da ehrlich, ich versuche lieber meinen Teil vom Kuchen abzubekommen anstatt sowas unsinniges zu fordern wie die Abschaffung der AGs (was nicht heißen sollen das ich Kinderarbeit oder Umweltverschmutzung befürworte, nur wenn ich dagegen was tun will muss ich eben die Dinge selbst in die Hand nehmen und entsprechend andere Anbieter wählen, anstatt den ganzen Tag zu weinen).

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Morbo

gibt es je"man"den der AGs abschaffen könnte? Ich vermute nicht.

 

die Haftungsfrage ist allerdings ein grundsätzliches Problem. Nicht nur bei AGs. Es werden Geschäfte eingegangen, die ein halbwegs besinnter Mensch niemals persönlich eingehen würde. Dieses Konstrukt der "juristischen Person" scheint mir nach einigem überlegen ein Designfehler zu sein. Man denke an "Private Equity" und deren Ausschlachtungsmethoden. Eine "juristische Person" ist der aktuelle de jure Zustand der vermutlich einige juristische Problematiken erleichtert. Aber beim Verhalten im Bezug auf Risiken schafft er meiner Ansicht nach ein riesiges Problem. Denn was es nicht gibt, das kann auch kein Risiko tragen.

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Stephan09
· bearbeitet von Stephan09

Auch sehr schön:

 

Sogar systemkonform und kein Agitprop, wobei das sehr schöner Agitprop war. Nur das mit der Konsumentenmacht sollte man dann doch lieber ad acta legen, das ist dann doch etwas lächerlich, wenn man bedenkt, dass man auch mit einer Produktionskosten/Verkaufsbilanz von 1:100 genauso wie mit 1:10 verdient und sogar besser, da man heutzutage nicht nur ein Produkt verkauft, sondern ein Lebensgefühl und genügend Leute bereit sind, in dieser Scheinwelt zu leben. Hier vom mündigen Konsumenten zu sprechen, ist einfach nur grotesk, da auf der anderen Seite gerade die Unmündigkeit gefördert wird und hier schließt gerade "The cooperation" an: Das Ziel ist der unmündige Bürger, wenn das man das Ganze mal zu Ende denkt.

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molari

Oh mann ich finde es immer wieder amüsant wenn Soziologen sich mit anderen Wissenschaften beschäftigen.

Aber naja zurück zum Thema ich mache zumindest hier die Einschränkung und sage man sollte von potentieller Marktmacht der Verbraucher reden. Das viele Leute diese nicht wahrnehmen wollen ist ja eine Sache, aber immer die große Verschwörung der Konzerne zur Verdummung der Menschen sehen wollen ist einfach genau das, Verschwörungstheorie.

Ich weiß nicht wie es den meisten hier geht aber mir wurde beigebracht (auch in der Schule) Dinge kritisch zu hinterfragen. Nun stellt sich mir die Fragen, wo denn die Beweise sind, dafür das Konzerne aktiv und negativ in den Geisteszustand der Menschen eingreifen und Werbung zählt hier wirklich nicht, wer seinen Kram nur auf Basis der eben gesehenen Werbung kauft ohne nachzudenken tut dies nunmal aus freien Stücken und wird dazu nicht gezwungen. Das es aber bereits viele solcher Bürger gibt zweifle ich dabei nicht an.

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Morbo
· bearbeitet von Morbo

[...]

Ich weiß nicht wie es den meisten hier geht aber mir wurde beigebracht (auch in der Schule) Dinge kritisch zu hinterfragen.

 

machst Du das wirklich?

 

No offense, ich kenne dich ja nicht weiter. Aber direkt gefragt meint so ziemlich jeder, dass er kritisch hinterfragt und selbstueberlegte Entscheidungen trifft. Praktisch sind viele jedoch nicht wirklich konsequent wenn es darum geht eine Sachlage in ihre wesentlichen Bestandteile aufzudrieseln und auf Basis eigener Zahlen/Anforderungen zu rechnen. Vor allem bei Geld-Dingen fliessen oft grundsaetzliche Annahmen und Sichtweisen hinein die direkt vom 'hoehren-sagen' kommen. Dh. oft aus den Marketingtrompeten.

 

Autokaeufe sind wohl das Paradebeispiel. Oder HD-TV. Wer hat im letzten Jahr alles so eine Glotze gekauft? War das wirklich weil die alte Glotze kaputt oder zu unscharf war? Woher kam der Drang jetzt so ein Ding haben zu muessen?

 

Nun stellt sich mir die Fragen, wo denn die

Beweise sind, dafür das Konzerne aktiv und negativ in den Geisteszustand der Menschen eingreifen und Werbung zählt hier wirklich nicht, wer seinen Kram nur auf Basis der eben gesehenen Werbung kauft ohne nachzudenken tut dies nunmal aus freien Stücken und wird dazu nicht gezwungen.

 

lies mal bisschen ueber Edward Bernays. Es geht nicht um die zuletzt gesehene Werbung, auch nicht um einen bestimmten Spot. Es geht um das Dauerbombardement welches nun schon viele Jahrzehnte anhaellt. Es ist wirklich schwer dabei immun zu bleiben.

 

(vorbeugend sei gesagt: das gehoert nicht in die Verschwoerungsecke, es nutzt nur jeder seine Moeglichkeiten. Konzerne, Politiker, Zeitungen, eigentlich jeder erzaehlt gern beneidenswerte Geschichten... steigende Kurse erzeugen auch Begehrlichkeiten in den Koepfen...)

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molari
· bearbeitet von molari

machst Du das wirklich?

 

Ja, wie ich aber im Anschluss handle hängt Schluss endlich davon ab, wie ich auf Basis meiner eigenen Situation meine Ziele festlege.

 

Ich habe mir zum Beispiel auch nicht auf die Flagge geschrieben irgend einen Lebensmittelkonzern zu Fall zu bringen, weil er Rindfleisch anbietet, welches aus Massentierhaltung gewonnen wurde usw. Aber ich predige auch nicht, dass das schlimmste und größte Problem auf diesem Planeten ist. Und das ist genau der Unterschied auf den ich hinaus will. Wieviele Leute predigen, dass das Ausbeutung von Arbeitern so schlimm ist ( was ich nicht bezweifle)und gehen für ihre eigenen Recht als unterdrückte Verkäufer oder was auch immer Streiken. Aber sobald sie zuHause sind kaufen sie die Produkte die unter extremsten Verhältnissen hergestellt wurden. Diese Leute geben einfach nicht zu, dass es um reinen Egoismus geht. Jeder dieser Menschen hat das Recht frei zu entscheiden was er kauft, sich zu informieren und danach zu handeln. Aber viele verschließen die Augen und heucheln lieber als das sie sich einfach informieren und danach frei entscheiden, denn das steht ihnen zu.

Ich gebe zu das ich weiß wenn Produkte unter schlechten Bedingungen hergestellt worden, aber solange ich sie für mich als unbedenklich ansehe kaufe ich sie trotzdem. Da bin ich ehrlich zu mir und ehrlich zu jedem der mich fragt. Ich fahre kein 5Liter Auto weil die Teile keinen Spaß bringen und mich nicht so von A nach B bringen wie ich es mir wünsche und das obwohl ich Umweltschutz für eine sinnvolle Sache halte. Ich weiß das es schlecht ist und tue es trotzdem.

 

Dafür habe ich mich aber trotzdem entschieden mich an anderen Stellen zu engagieren, an Stellen die ich für wichtig halte. Dennoch denke ich dabei zuerst an meine wirtschaftliche Situation.

 

Achja und zum Beispiel Werbung, ich habe mich letztes Jahr nach kurzer Kaufüberlegen eines HD-Fernsehers ganz gegen das Fernsehen entschieden und das nach vielen Jahren der Dauerwerbeeinwirkung.

 

Danke für den Buchtipp, ich werde mir das Buch nachher mal bestellen bzw im Netz mal suchen, da ich mich eben möglichst breit informieren und bilden will.

 

Um es einfach auszudrücken: Jeder Mensch kann frei entscheiden wie sein Leben gestaltet, diese Verantwortung nehmen aber viele schon aus freien Stücken nicht wahr. Denn dabei geht es um Arbeit. Ich kann hier im Forum jedem Aktien-Tipp folgen oder aber ich kann den Thread bzgl der Unternehmensanalyse durcharbeiten und den Inhalt meines Bücherregals aufstocken und mich eben erst informieren, bevor ich dann aus freien Stücken eine Entscheidung treffen.

 

 

Viele Leute wählen die zweite Variante aber das allein den Konzernen anzulasten halte ich für überzogen, da gehört eine ganze Menge Erziehung dazu um Menschen zu unmündigen Trotteln zu machen.

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