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Prospektständer

S.A.G. Solarstrom AG

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Prospektständer
· bearbeitet von Prospektständer

Ich hab der SAG mit 200 Mitarbeitern auf den ersten Blick für eine Firma mit kaum Marktmacht im Solargeschäft gehalten, deine Variante das die Lieferanten (Handwerker) keine Eigentumsvorbehalte (dingl. Sicherung) durchsetzen konnten, da Sie noch schwächer sind kann natürlich auch plausibel sein.

 

Sollte der nächste Kupon in der 15er aber gezahlt werden (spiegelt der aktuelle Kurs eher nicht wieder) müsste es aber erstmal kurstechnisch aufwärts gehen.

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checker-finance

Ich hab der SAG mit 200 Mitarbeitern auf den ersten Blick für eine Firma mit kaum Marktmacht im Solargeschäft gehalten, deine Variante das die Lieferanten (Handwerker) keine Eigentumsvorbehalte (dingl. Sicherung) durchsetzen konnten, da Sie noch schwächer sind kann natürlich auch plausibel sein.

 

Sollte der nächste Kupon in der 15er aber gezahlt werden (spiegelt der aktuelle Kurs eher nicht wieder) müsste es aber erstmal kurstechnisch aufwärts gehen.

 

SAG ist ein Projektierer und Generalunternehmer. Mit ein paar hundert eigenen Mitarbeitern können locker Anlagen gebaut werden, an deren Bau hunderte von Handwerkern+Hilfskräfte arbeiten und Module verbaut werden, die hunderte billiger chinesischer Wanderarbeiter zusammengelötet haben.

 

Für die chinesischen Hersteller wird es eher wichtig sein, ein Vertriebsweg in den europäischen Markt offen zu halten, als ein paar Millionen Rückstände einzuklagen. Suntech ist selbst pleite, die werden gar nichts mehr einklagen. Im übrigen ist ja erst kürzlich ein Projekt (Wymesworld) fertig gestellt und verkauft worden. Dass die Chinesen einen so ausgefeilten Eigentumsvorbehalt haben, dass der den Einbau in eine britische Anlage und deren Verkauf überlebt, halte ich für eher unwahrscheinlich.

 

Das Problem der SAG ist m. E. die schwer zu durchblickende Bilanz. Der 9-Monatsabschluß beispielsweise weist noch nicht den gelungenen Verkauf von Wymesworld aus. SAG generiert im Projektgeschäft aber keine stetigen Cash Flows, sondern wie ein Immobilienprojektierer erstmal Verluste (Baukosten), um dann beim Verkauf an den Bauherren schlagartig eine große Summe Cash einzufahren.

 

Damit nicht genug. Es ist für Außenstehende kaum zu durchblicken, was es mit den Gewährleistungsbürgschaften auf sich hat. Von den Verkaufserlösen für Serenissima und Wymesworld haben die käufer erstmal einen wesentlichen Teil für Gewährleistungsfälle zurück behalten. Klar, die wollen erstmal sehen, wie die Anlage im Betrieb funktioniert. Wenn nun SAG schon in den letzten jahren Probleme hatte und dann beim Bau geschlampt hat, dann kann man die Gewährleistungszurückbehalte in den Wind schießen. Wenn die ordentlich gebaut haben - wofür erstmal spricht, dass die SAG ja auch durch meteocontrol am Betrieb der Anlage verdient - dann sprudeln da in den nächsten Jahren die Summen Cash in de Täsch.

 

Verworren sind auch die Kreditarten. Der letzte Kredit der Deutschen Bank war m. E. eine bloße Zwischenfinanzierung. Die SAG vergibt auch selbst Kredite an die Kunden, damit die Solarparks für diese wegen geringerem Eigenkapital rentabler werden. Das sind m. E. überwiegend ziemlich sichere Forderungen.

 

Auch bei der Ankündigung, dass Projektgeschäft zu beenden ist m. E. Spekulationen Tür und tor geöffnet. Da kann man postulieren, dass 100 Mitarbeiter freigestellt werden müssen und die Abfindungen insgesamt einen hohen einstelligen Millionenbetrag ausmachen und dass bereits ohne Kunden Anlagen gebaut worden sind und diese nun alle komplett abgeschrieben werden müssen. Umgekehrt kann man annehmen, dass ein etwaiger Personalüberhang durch Kurzarbeit abgefedert werden kann, Abfindungen gering ausfallen, die laufenden Projekte alle auf verbindliche Kundenzusagen hin gebaut werden und nach Fertigstellung zu den vereinbarten Kaufpreisen mit Gewinn verkauft werden. Die realität wird wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegen.

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Stairway

Insolvenz- bzw. Recovery Value-Zock:

 

Kauf 5.000 SAG Solarstrom 17er zu 29%

Kauf 3.000 SAG Solarstrom 15er zu 29%

 

Kurzbegründung: Payom solar war ein Totalausfall und Solarworld bald auch und Solarhybrid sowieso. Bei den Mittelstandsanleihen der Erneuerbare Energien-Branche waren auch viele flops. Daher entsprechende Panik. Aber die Aktie notiert nach massivem Verfall immer noch bei ca. 1,10 EUR, was 15 Mio Eigenkapital entspricht und die SAG Solarstrom hat anders als die genannnten reinen Projektier werthaltige Assets, nämlich Solarparks im Eigenbesitz, die stabile Cash Flows abliefern und eine Sparte Wartung, die ebenfalls positive Ergebnisse abliefert. Wenn SAG Solarstrom wegen der floppenden Projektierungssparte nicht mehr das Ergebnis erwirtschaftet, um die Zinsen der high yield bonds zu bedienen, sollte trotzdem noch deutlich mehr als 30% Verwertungserlös heraus kommen.

 

Kurzer Hinweis dazu: Die SAG Solarstrom hat per Q3 2013 neben den Anleiheverbindlichkeiten noch verzinsliche Darhelen von 77,7 Mio. € und einen riesigen Berg (133,2 Mio. €) an VLL in der Bilanz. Die VLL mal außen vor, sind vor allem die verzinslichen Darlehen ein Problem: Ich hatte jetzt nur kurz Zeit durchzuscrollen, aber so wie ich das sehe haben diese Anleihen weder eine Besicherung, noch einen wirksamen negative pledge. D.h. die Banken werden sich einfach vorrangig besichern bzw. haben dies schon längst. Da das langfristige Vermögen der Gesellschaft nur 91 Mio. € beträgt, würde ich mit einem Recovery Value für die Anleihen im niedrigen, einstelligen Bereich rechnen.

 

Die meist juristisch nachteilig ausformulierten negative pledge-Klauseln (hier ist wohl anscheinend direkt komplett darauf verzichtet worden) sind einer der Hauptgründe, weshalb die Recovery Values bei Mittelstandsanleihen bisher so niedrig waren: Wenn es hart auf hart kommt, besichern sich die Banken einen noch schnell.

 

Das aber, wie gesagt, nur meine quick-and-dirty Einschätzung ohne mir die Sache genauer angesehen zu haben.

 

Beste Grüße

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Torman

Obwohl wir hier im falschen Bereich sind (Aktien!), gebe ich meinen Senf auch noch dazu. Im Falle der Insolvenz ist der Recovery der Anleihen wohl kaum mehr als Null. Die Anleihen sind von der Holding begeben ohne irgendwelche Garantien der operativen Tochterunternehmen. Die Holding hat neben den Töchtern wohl nur einen Teil der Solaranlagen zur Stromproduktion direkt in der Bilanz. Diese werden wohl wie das Vermögen der Töchter komplett an Banken verpfändet sein. Die Anleihen sind also eher als tief nachrangige Schulden zu sehen, da sie nach dem eher schmalen EK die nächsten Verlustträger sind.

Für mich etwas überraschend ist die Wandelanleihe komplett durch Bankguthaben besichert. Effektiv sind also nur die 41,X Mio. normale Anleihen als Nachrang im Feuer.

 

Auf eine Insolvenzquote würde ich hier also nicht zocken. Andererseits ist eine Insolvenz keineswegs sicher. Bislang machen die Aussagen der Firma auf mich einen relativ vernünftigen Eindruck. Selbst die komplette Schließung des Anlagenbau muss nicht in eine Insolvenz führen. Der Cashflow sollte durch Einstellung der Investitionen in neue Projekte und die regelmäßigen Zahlungen aus den alten Projekten eigentlich positiv sein. Natürlich können dann die Fremdkapitalzinsen mit dem deutlich geschrumpften Geschäft nicht mehr verdient werden, so dass um eine Restrukturierung der Anleihen wohl kaum ein Weg herum führt. Hier hängt also viel davon ab, ob die Aktionäre das Unternehmen erhalten wollen oder einfach hinwerfen. Viel werden die Aktien auch bei einem geglückten Umbau nicht wert sein. EBIT der zwei stabilen Geschäftsfelder ist gerade mal 4 Mio. Euro.

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Prospektständer
· bearbeitet von Prospektständer

@Stairway: da bin ich ja froh das du quick and dirty auf eine ähnliche Einschätzung wie ich kommst :thumbsup:

 

@Torman: Nicht so überraschend ist die Besicherung der Wandelanleihe wenn man bedenkt das diese zu 99% von Herrn Kuhlmann (früher übrigens mal Vorstand bei der Heidelberg Zement AG) über die BBV GmbH gezeichnet wurde...

 

Um noch was zur Vermögensseite der SAG in die Runde zu werfen: Nach Unternehmensaussagen sollen die Kraftwerkparks auf der Aktivaseite einen Verkehrswehrt von 80 Mio.€ haben.

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Torman

@Torman: Nicht so überraschend ist die Besicherung der Wandelanleihe wenn man bedenkt das diese zu 99% von Herrn Kuhlmann (früher übrigens mal Vorstand bei der Heidelberg Zement AG) über die BBV GmbH gezeichnet wurde...

Die Frage ist nur, ob diese Besicherung insolvenzfest ist. Nach den Bedingungen der WA kann die Besicherung nur auf §6 zurückgehen.

 

§ 6 Negativverpflichtung

Die Emittentin verpflichtet sich, solange Wandelschuldverschreibungen ausstehen, jedoch nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem sämtliche nach diesen Wandelanleihebedingungen zahlbaren Beträge der Zahlstelle (Ziff. 3.1) zur Verfügung gestellt sind, vorbehaltlich anwendbarer zwingender rechtlicher Vorschriften, für keine andere Wandelanleihe Sicherheiten an seinen Vermögensgegenständen zu bestellen, ohne gleichzeitig oder zuvor diese Wandelschuldverschreibungen in gleicher Weise und in gleichem Rang zu besichern. Die nach den vorstehenden Regelungen zu leistende Sicherheit kann auch zugunsten einer Person bestellt werden, die insoweit als Treuhänder der Anleihegläubiger handelt.

 

 

Welche zweite WA soll hier die Besicherung auslösen?

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checker-finance

Insolvenz- bzw. Recovery Value-Zock:

 

Kauf 5.000 SAG Solarstrom 17er zu 29%

Kauf 3.000 SAG Solarstrom 15er zu 29%

 

Kurzbegründung: Payom solar war ein Totalausfall und Solarworld bald auch und Solarhybrid sowieso. Bei den Mittelstandsanleihen der Erneuerbare Energien-Branche waren auch viele flops. Daher entsprechende Panik. Aber die Aktie notiert nach massivem Verfall immer noch bei ca. 1,10 EUR, was 15 Mio Eigenkapital entspricht und die SAG Solarstrom hat anders als die genannnten reinen Projektier werthaltige Assets, nämlich Solarparks im Eigenbesitz, die stabile Cash Flows abliefern und eine Sparte Wartung, die ebenfalls positive Ergebnisse abliefert. Wenn SAG Solarstrom wegen der floppenden Projektierungssparte nicht mehr das Ergebnis erwirtschaftet, um die Zinsen der high yield bonds zu bedienen, sollte trotzdem noch deutlich mehr als 30% Verwertungserlös heraus kommen.

 

Kurzer Hinweis dazu: Die SAG Solarstrom hat per Q3 2013 neben den Anleiheverbindlichkeiten noch verzinsliche Darhelen von 77,7 Mio. € und einen riesigen Berg (133,2 Mio. €) an VLL in der Bilanz. Die VLL mal außen vor, sind vor allem die verzinslichen Darlehen ein Problem: Ich hatte jetzt nur kurz Zeit durchzuscrollen, aber so wie ich das sehe haben diese Anleihen weder eine Besicherung, noch einen wirksamen negative pledge. D.h. die Banken werden sich einfach vorrangig besichern bzw. haben dies schon längst. Da das langfristige Vermögen der Gesellschaft nur 91 Mio. € beträgt, würde ich mit einem Recovery Value für die Anleihen im niedrigen, einstelligen Bereich rechnen.

 

Die meist juristisch nachteilig ausformulierten negative pledge-Klauseln (hier ist wohl anscheinend direkt komplett darauf verzichtet worden) sind einer der Hauptgründe, weshalb die Recovery Values bei Mittelstandsanleihen bisher so niedrig waren: Wenn es hart auf hart kommt, besichern sich die Banken einen noch schnell.

 

Das aber, wie gesagt, nur meine quick-and-dirty Einschätzung ohne mir die Sache genauer angesehen zu haben.

 

Beste Grüße

 

 

Dem "riesigen Berg" an VLL steht allerdings auch ein riesiger Berg an Forderungen gegegenüber:

Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte stiegen zum 30. September 2013 um 3.684 T€ auf 187.702 T€ an (31. Dezember 2012: 184.018 T€). Dabei erhöhten sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 945 T€ auf 87.460 T€ (31. Dezember 2012: 86.515 T€). Die Forderun- gen aus Fertigungsaufträgen sanken hingegen aufgrund von Kaufpreiszahlungen von Projekten in Deutschland und Groß- britannien um 6.040 T€ auf 57.823 T€ (31. Dezember 2012: 63.863 T€). Sehr deutlich stiegen die sonstigen Vermögens- werte um 8.848 T€ auf 42.311 T€ an (31. Dezember 2012: 33.463 T€).

 

Darf man mal fragen, warum nur die eine Seite der Bilanz quick and dirty durchgescrollt wird und die andere ganz weggelassen wird?

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checker-finance

@Torman: Nicht so überraschend ist die Besicherung der Wandelanleihe wenn man bedenkt das diese zu 99% von Herrn Kuhlmann (früher übrigens mal Vorstand bei der Heidelberg Zement AG) über die BBV GmbH gezeichnet wurde...

Die Frage ist nur, ob diese Besicherung insolvenzfest ist. Nach den Bedingungen der WA kann die Besicherung nur auf §6 zurückgehen.

 

§ 6 Negativverpflichtung

Die Emittentin verpflichtet sich, solange Wandelschuldverschreibungen ausstehen, jedoch nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem sämtliche nach diesen Wandelanleihebedingungen zahlbaren Beträge der Zahlstelle (Ziff. 3.1) zur Verfügung gestellt sind, vorbehaltlich anwendbarer zwingender rechtlicher Vorschriften, für keine andere Wandelanleihe Sicherheiten an seinen Vermögensgegenständen zu bestellen, ohne gleichzeitig oder zuvor diese Wandelschuldverschreibungen in gleicher Weise und in gleichem Rang zu besichern. Die nach den vorstehenden Regelungen zu leistende Sicherheit kann auch zugunsten einer Person bestellt werden, die insoweit als Treuhänder der Anleihegläubiger handelt.

 

 

Welche zweite WA soll hier die Besicherung auslösen?

 

Ja eben. Die Rückzahlungsansprüche sind doch nicht durch Bankguthaben generell besichert, sondern nach 3.1 der Anleihebedingungen nur durch Verpfändung der Auszahlungsansprüche der SAG aus der Begebung der WA gegen die Zahlstelle. Die Klausel ist mir allerdings unklar. Die WA ist doch von der Zahlstelle an die SAG längst ausgezahlt und damit bestehen die verpfändeten Auszahlungsansprüche nicht mehr.

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Torman

Ja eben. Die Rückzahlungsansprüche sind doch nicht durch Bankguthaben generell besichert, sondern nach 3.1 der Anleihebedingungen nur durch Verpfändung der Auszahlungsansprüche der SAG aus der Begebung der WA gegen die Zahlstelle. Die Klausel ist mir allerdings unklar. Die WA ist doch von der Zahlstelle an die SAG längst ausgezahlt und damit bestehen die verpfändeten Auszahlungsansprüche nicht mehr.

Die 3.1 ist wirklich merkwürdig. Man könnte diese so interpretieren, dass die SAG die Gelder aus der WA nie nutzen konnte, sondern diese als Pfand bei der Zahlstelle verbleiben müssen. Dann wäre die WA aber ein schönes Festgeld mit Call-Option auf die Aktie.

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checker-finance

Ja eben. Die Rückzahlungsansprüche sind doch nicht durch Bankguthaben generell besichert, sondern nach 3.1 der Anleihebedingungen nur durch Verpfändung der Auszahlungsansprüche der SAG aus der Begebung der WA gegen die Zahlstelle. Die Klausel ist mir allerdings unklar. Die WA ist doch von der Zahlstelle an die SAG längst ausgezahlt und damit bestehen die verpfändeten Auszahlungsansprüche nicht mehr.

Die 3.1 ist wirklich merkwürdig. Man könnte diese so interpretieren, dass die SAG die Gelder aus der WA nie nutzen konnte, sondern diese als Pfand bei der Zahlstelle verbleiben müssen. Dann wäre die WA aber ein schönes Festgeld mit Call-Option auf die Aktie.

 

Wenn das sallerdings so wäre, dann wäre der Untreuetatbestand des § 266 StGB seitens der handelnden Organe erfüllt. Da Kuhlmann als WA-Gläubiger den Vorteil aus einem Geschäft zöge, das der SAG schadet, verstieße das sowohl gegen den Mißbrauchs- als als auch gegen den Treuebruchstatbestand.

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Stairway

Darf man mal fragen, warum nur die eine Seite der Bilanz quick and dirty durchgescrollt wird und die andere ganz weggelassen wird?

 

Es war nur ein freundlicher Hinweis darauf, dass im Insolvenzfall hier aller Wahrscheinlichkeit nichts übrig bleiben wird, die Anleihebedingungen sind schlichtweg so gestrickt. Das den VLL viele Forderungen entgegenstehen ist mir bewusst, da sich diese aber in der Insolvenz gegeneinander aufheben, ist der Nutzen dieser Forderungen im Fall der Fälle gleich Null. Für einen Recovery Value >5% gibt es für mich also keine Anzeichen. Zumindest nicht nach kurzer Prüfung. Dazu kommt der Hinweis von Torman, dass man hier der Holding und nicht den OpCo's das Geld leiht, womit man de facto nachrangig dasteht.

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checker-finance

Darf man mal fragen, warum nur die eine Seite der Bilanz quick and dirty durchgescrollt wird und die andere ganz weggelassen wird?

 

Es war nur ein freundlicher Hinweis darauf, dass im Insolvenzfall hier aller Wahrscheinlichkeit nichts übrig bleiben wird, die Anleihebedingungen sind schlichtweg so gestrickt. Das den VLL viele Forderungen entgegenstehen ist mir bewusst, da sich diese aber in der Insolvenz gegeneinander aufheben, ist der Nutzen dieser Forderungen im Fall der Fälle gleich Null. Für einen Recovery Value >5% gibt es für mich also keine Anzeichen. Zumindest nicht nach kurzer Prüfung. Dazu kommt der Hinweis von Torman, dass man hier der Holding und nicht den OpCo's das Geld leiht, womit man de facto nachrangig dasteht.

 

Das trifft zu, wenn man für den recovery value allein die rechtliche Gläubigerstellung für maßgeblich hält. Wenn aber genug werthaltige Assets da sind, kann der recovery value auch bei einem tiefen Nachrang hoch sein. Ist beispielsweise der Marktwert von meteocontrol höher als der Buchwert dieser Beteiligung, heißt eine bilanzielle Überschuldung nicht, dass da kein höherer recovery value herauskommen kann.

 

Sieht ein bißchen so aus, als ob Insolvenz automatisch damit gleichgesetzt wird, dass die Assets durch die Bank nicht das Wert sind, womit sie in der Bilanz stehen und selbst wenn das so wäre: Wenn die Anleihen als tiefe Nachränge mit der Hälfte ihrer Nominale eine unterdeckung absorbieren, wären sie immer noch ums Doppelte von einem Börsenkurs von 25% wert.

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Prospektständer
· bearbeitet von Prospektständer

Zur Besicherung der WA zitiere ich mal noch für alle aus dem GB 2012:

 

Die Anleihe ist zum 31.12.2012 in voller Höhe des Rückzahlungsbetrags von 7.415.000€ durch Verpfändung von Festgeldguthaben zugunsten der Zahlstelle besichert. Die BBV nahm das Angebot der Verlängerung der Wandelanleihe in Höhe von 7.363.500€ an, das entspricht 100% der sich noch im Besitz der BBV befindlichen Wandelanleihen.

 

http://www.solarstromag.net/Finanzberichte%20-Berichte%20Aktuell,187.html

 

Das lässt doch wenig Interpretationsspielraum finde ich..

 

Edit: Rechtschreibfehler

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SkyWalker
· bearbeitet von SkyWalker

S.A.G. Solarstrom AG stellt Insolvenzantrag

<H4></H4>Die S.A.G. Solarstrom AG (ISIN: DE0007021008), Freiburg i. Br., wird am heutigen Tag, ebenso wie ihre Tochtergesellschaften S.A.G. Solarstrom Vertriebsgesellschaft mbH sowie S.A.G. Technik GmbH, einen Insolvenzantrag stellen. Die S.A.G. Solarstrom AG hatte seit dem 18. November 2013 angesichts nicht zeitgerecht erfolgter Mittelzuflüsse und angesichts des seit dem 29. November 2013 erwarteten operativen Verlustes Refinanzierungsgespräche mit Banken, Finanzdienstleistern und weiteren Gläubigern sowie Investoren geführt.

 

Nachdem am heutigen Tage Refinanzierungsgespräche als gescheitert anzusehen sind, die bereits in ein sehr konkretes Stadium getreten waren, sieht die Gesellschaft keine Chance mehr, eine kurzfristige Sanierung außerhalb eines Insolvenzverfahrens zu realisieren. Dementsprechend wird am 16. Dezember 2013 auch keine Zinszahlung für die Anleihe 2010/2015 (ISIN: DE000A1E84A4, WKN: A1E84A) erfolgen.

 

Am 18. November 2013 hatte sich herausgestellt, dass ein für November erwarteter Mittelzufluss im mittleren einstelligen Millionenbereich voraussichtlich erst im Jahresverlauf 2014 erfolgen wird. Ursache ist, dass sich das Closing des Verkaufs eines italienischen Anlagenportfolios derzeit wegen einer rechtlichen Auseinandersetzung mit dem Netzbetreiber nicht realisieren lässt. Nach Informationen vom 3. Dezember 2013 verzögerte sich zudem ein Mittelzufluss an die S.A.G. Solarstrom AG im mittleren einstelligen Millionenbereich aus einem Darlehen, das einer italienischen Projektgesellschaft gewährt worden war. Die Zahlung wird nun aufgrund formaler Rechtsgründe frühestens zum Ende des ersten Quartals 2014 erwartet. Im Zusammenwirken mit weiteren verzögerten Mittelzuflüssen aus Anlagenverkäufen in Deutschland ergaben sich Liquiditätslücken, die durch die Refinanzierungsgespräche nicht geschlossen werden konnten

 

Die S.A.G. Solarstrom AG beabsichtigt die Durchführung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Ziel ist eine zukunftsfähige Restrukturierung zur Fortführung der Unternehmensgruppe, bei der die Gläubiger eng eingebunden werden sollen. Dazu wird die Gesellschaft in den nächsten drei Monaten einen Restrukturierungsplan erarbeiten.

 

Quelle: www.fixed-income.org

 

Edit: Handel ist ausgesetzt.

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Torman
· bearbeitet von Torman

Autsch, das ging jetzt doch schneller als erwartet. Und man hat den Investoren auch hier den entscheidenden Punkt vorenthalten. Die "Überprüfung" des Anlagenbau war wohl nicht das Kernproblem, sondern ein Liquiditätsproblem durch die übliche italienische Verschleppungstaktik. :angry: Zeigt erneut, dass man praktische keine Unternehmensmeldung für voll nehmen sollte.

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checker-finance

Autsch, das ging jetzt doch schneller als erwartet. Und man hat den Investoren auch hier den entscheidenden Punkt vorenthalten. Die "Überprüfung" des Anlagenbau war wohl nicht das Kernproblem, sondern ein Liquiditätsproblem durch die übliche italienische Verschleppungstaktik. :angry: Zeigt erneut, dass man praktische keine Unternehmensmeldung für voll nehmen sollte.

 

Ja, und Herr Kuhlmann hätte ja nur die zur Besicherung seiner WA-Ansprüche vorgehaltenen Bankguthaben freigeben müssen, um einen Großteil des Liquiditätsproblems zu lösen.

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Fredegar
Ja, und Herr Kuhlmann hätte ja nur die zur Besicherung seiner WA-Ansprüche vorgehaltenen Bankguthaben freigeben müssen, um einen Großteil des Liquiditätsproblems zu lösen.

 

Seine (???).... er ist (Allein)Gesellschafter der BBV GmbH. Mein Szenario ist, dass die Aktien und die WA, die von der BBV GmbH gehalten werden, (teilweise) über Kredite finanziert wurden und die Banken auf einer Besicherung bestanden haben.

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Prospektständer
· bearbeitet von Prospektständer

Wenn man die 2012er Bilanz der BBV GmbH nimmt, dann kann das bei 11,2 Mio.€ Verbindlichkeiten bei einer Bilanzsumme von 12,1 Mio.€ schon so hinkommen...(bleibt aber eine Vermutung, bestätigen kann das wohl nur der Herr Kuhlmann selber)

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Fredegar

Wenn man die 2012er Bilanz der BBV GmbH nimmt, dann kann das bei 11,2 Mio.€ Verbindlichkeiten bei einer Bilanzsumme von 12,1 Mio.€ schon so hinkommen...(bleibt aber eine Vermutung, bestätigen kann das wohl nur der Herr Kuhlmann selber)

der 2010er Abschluss spricht explizit von Bankverbindlichkeiten iHv 13,4 Mio EUR - stimmt bis auf ein paar 100 TEUR mit dem damaligen Kaufpreis der Aktien und der WA überein.

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SkyWalker

Die Anleihe wird heute wieder gehandelt, Kurse um die 15%. Der Kupon ist heute morgen gutgeschrieben worden, Storno ist bisher noch nicht erfolgt, mal gucken wielange die Coba braucht.

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Prospektständer
· bearbeitet von Prospektständer

Sanierung in Eigenverwaltung wurde vom Amtsgericht durchgewunken (kann mich nicht dran erinnern das diese mal je verwehrt wurde..) Sachverwalter ist Herr Dr. Jörg Nerlich (Kanzlei Görg, Köln) innerhalb von 3 Monaten soll mit dem Gläubigerausschuss die Restrukturierung stehen.

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Prospektständer
· bearbeitet von Prospektständer
Gerade diese Form des Insolvenzverfahrens ruft nun allerdings das Misstrauen der Anlegerschützer von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) hervor. "Vor allem bei Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, bei der die amtierenden Vorstände, welche oft nicht unschuldig an der prekären Situation der Gesellschaft sind, weiterhin die Geschäfte steuern, ist aus Sicht der SdK eine über das normale Maß hinausgehende Kontrolle durch die Gläubiger notwendig", heißt es in einer Mitteilung. Die SdK ruft die Besitzer von Anleihen der SAG auf, sich zu organisieren, um ihre Interessen zu gewährleisten.

 

Die Analysten der Frankfurter Gesellschaft Independent Research kommen für die Zukunft des Freiburger Unternehmens, das große Solaranlagen plant, baut, finanziert und betreibt, zu einem skeptischen Urteil: "Infolge des Insolvenzantrags sind die Unsicherheiten hinsichtlich des Fortbestands und der weiteren Geschäftsentwicklung von SAG sehr deutlich gestiegen", heißt es einer Veröffentlichung vom Montag.

Quelle: Badische Zeitung

Die SdK schaltet sich natürlich mal wieder ein und die Indepent Research kommt zu einem erstaunlichen Fazit :rolleyes:

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Prospektständer

Meldung vor 7 Std: SAG Solarstrom sucht strategischen Investor

 

Meldung vor 2 Std: Solarstrom AG: Verfahrenseröffnung als Regelinsolvenz zum 1. März 2014

 

Der Vorstand der S.A.G. Solarstrom AG (WKN: 702 100, ISIN: DE0007021008) hat heute entschieden, das bislang in Eigenverwaltung geführte Insolvenzverfahren zur Verfahrenseröffnung, die voraussichtlich am 1. März 2014 erfolgen wird, in ein Regelinsolvenzverfahren zu überführen. Diese Entscheidung erfolgte in Abstimmung mit dem vorläufigen Sachwalter Dr. Jörg Nerlich.

 

Das Verfahren, das die S.A.G. Solarstrom AG mit der Antragstellung der Insolvenz am 13. Dezember 2013 eingeleitet hatte und das im Sinne der Zielsetzung verläuft, das Unternehmen unter Nutzung der vorliegenden Strukturen fortzuführen, wird bis zur Eröffnung weiterhin in Eigenverwaltung geführt. Dabei hat das Eröffnungsverfahren gezeigt, dass bei Investoren und Gläubigern bislang nur wenige Erfahrungen mit dem vergleichsweise neuen Verfahren der Insolvenz in Eigenverwaltung vorliegen. Nach übereinstimmender Einschätzung kann die Restrukturierung und Sanierung des Unternehmens mit den Mitteln des Insolvenzverfahrens in dem bekannteren Regelinsolvenzverfahren einfacher und schneller umgesetzt werden.

 

Ziel des Insolvenzverfahrens bleibt unverändert, die Restrukturierung und Sanierung des Unternehmens mit allen Geschäftsfeldern, die vom Vorstand maßgeblich mitgestaltet wird.

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checker-finance

Herrn Kuhlmanns These von Mitte Dezember, die SAG sei eigentlich gar nicht überschuldet, sondern habe nur einen Liquiditätsengpass, war schon damals nicht überzeugend.

 

Jetzt ist sie es noch weniger.

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checker-finance

Darf man mal fragen, warum nur die eine Seite der Bilanz quick and dirty durchgescrollt wird und die andere ganz weggelassen wird?

 

Es war nur ein freundlicher Hinweis darauf, dass im Insolvenzfall hier aller Wahrscheinlichkeit nichts übrig bleiben wird, die Anleihebedingungen sind schlichtweg so gestrickt. Das den VLL viele Forderungen entgegenstehen ist mir bewusst, da sich diese aber in der Insolvenz gegeneinander aufheben, ist der Nutzen dieser Forderungen im Fall der Fälle gleich Null. Für einen Recovery Value >5% gibt es für mich also keine Anzeichen. Zumindest nicht nach kurzer Prüfung. Dazu kommt der Hinweis von Torman, dass man hier der Holding und nicht den OpCo's das Geld leiht, womit man de facto nachrangig dasteht.

 

Tja nun, der Fachmann staunt und der Laie wundert sich: der recovery value wird wohl sehr deutlich über 5% liegen: http://www.fixed-income.org/index.php?id=19&tx_ttnews%5Btt_news%5D=4122&cHash=65224900e326f1c2a9ed9215ff70bae2

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