fireball Januar 30, 2010 Die Finanzkrise hat verdeutlicht wie groß der immense Druck auf die Wettbewerbspolitik auf beiden seiten des Atlantiks ist und wie herb diese vor allem auf Grund der verzerrten Hilfsmaßnahmen zugunsten der Finanzwelt sowie die Aussetzung der Fusionsregeln zur Rettung von Finanzinstituten einen Rückschlag erlitten hat. Fakt ist das durch die staatlichen Eingriffe in die Finanzwelt und die großzügige Bereitstellung von Kapital und anderen Subventionen dazu geführt hat das schwächere Finanzinstitute nun deutlich bessere Kapitalausstattungen haben als gesündere. Die Solidität ist ein entscheidender Faktor und von größer Bedeutung für ein Institut in der Finanzwelt für seine Konkurrenzfähigkeit und Rang im Sektor der Bankenwelt. Lloyds TSB übernahm in den wirrend der Finanzkrise die in Schwierigkeiten steckende HBOS welche Englands größter Hypothekenfinanzie ist, obwohl die Kartellbehörden eigentlich dagegen waren, ein paar Jahre früher wurde der TSB nämlich verboten die Bank Abbey National zu übernehmen. In den USA gab es eine reihe weiterer Ungereimtheiten im Bezug auf das Kartellrecht so wurde Bear Stearns von JP Morgan und Merrill Lynch von der BoA übernommen was einer Konsolidierung im Investmentbankig gleichkommt. Die Folge dieser eigentlich kartellrechtlich widerrechtlichen Übernahmen ist das es kaum noch echten Wettbewerb zwischen den verbliebenen Akteuren gibt. Die in dieser Dekade eingeschlagene Wettbewerbspolitik ist sicher fähig individuelle Krisen zu überstehen, diese systematisch Krise hat ihr aber (beinahe) das Rückrat gebrochen. Aber geben wir nicht nur dem allgemeinen Bankenbasching raum, auch in anderen Sektoren der Wirtschaft sind diese Verzerrungen der Wettbewerbspolitik und dem Kartellrecht zu beobachten. In vorderster Front - Die Automobilindustrie Durch die riesigen Subventionen werden alte lahme und vor allem unwirtschaftliche Platzhirsche am Leben erhalten und hemmen das Wachstum effizienter Firmen oder verhindern was eigentlich noch viel schlimmer ist den Markteintritt neuer innovativer und wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen. Opel. Dieser Fall zeigt es doch eindeutig. Inzwischen ist ein wahrer Wettlauf mit Subventionen zwischen den nationalen Regierungen entstanden um Kapazitätsanpassungen und deren Kosten in der Automobilindustrie als ganzes auf Nachbarländer abzuwälzen. Diese Konsolidierung zur Verringerung von wahrgenommenen Überkapazitäten auf Kosten der Steuerzahler bringt langfristig wettbewerbsfeindliche Marktstrukturen hervor, und hindert neue Akteure am Marktzugang welches wiederum die Marktdisziplin untergräbt auf Kosten der Verbraucher im allgemeinen. Die Größe und Macht dieser großen Finanz Automobil und anderer Unternehmen die den Umfang der Regulierung und öffentlichen Interventionen ausgelöst haben wird durch diese Subventionen und Markteingriffe der Regierungen doch nur zusätzlich verstärkt. Die Lobbybemühungen der Investmentbanking Branche z.b hat doch in den USA für Lockerungen bankenaufsichtlicher Standards geführt welches als ein Faktor der aktuellen Krise zu verstehen ist, und es ist wohl auch unbestritten das die Branche erheblichen Einfluss auf die zur Krisenbewältigung unternommenen Maßnahmen selbst hat. Die Macht von Ford GM und Chrysler bleibt einem in den USA ebenfalls nicht verborgen und dies trotz ihrer relativ schlechten Bilanzen was Effizienz und Nutzen den sie dem Endverbraucher bieten angeht. Bemerkenswert ist doch das Obama weil GM sich nicht am Kundenwunsch spritsparende Autos zu entwickeln einmischt und das Unternehmen zwingen will eben diese treibstoffsparendere Autos zu bauen. Wenn die großen Firmen in der Lage sind durch ihre Einflussnahme auf den politischen Prozess und die Regulierung das Wettbewerbsumfeld zu ihren Gunsten zu beeinflussen und zu gestalten und die Kosten ihres versagens der Gesellschaft aufbürden ergibt sich hieraus eine völlig neue Perspektive für die Wettbewerbspolitik bzw stehen wir wieder am Anfang des 19. Jahrhunderts mit ihrem tiefen Misstrauen gegenüber den Großunternehmen bedingt durch die Machkonzentration die Größe per se nach sich zieht. Klar ist es einfach "Ein Problem" zu erkennen aber etwas wesentlich schwierigeres Maßnahmen zu finden die diese Probleme lösen. Meiner Meinung nach darf der Satz: Was für General Motors gut ist, ist gut für die USA so nie mehr zutreffend sein, den im Umkehrschluss bedeutet dies das die USA alles tun muss um GM am Leben zu erhalten. Welche Lösungsvorschläge würdet ihr anwenden um diesen Verzerrungen vorzubeugen und die Staaten in eine Lage zu versetzen das kein Unternehmen "to big to fail" ist. Ich hoffe auf eine rege Diskussion und hoffe auch bestimmte User erkennen den Willen der dahinter steckt darüber hier zu diskutieren, auch wenn ich mir nicht all zu große Hoffnungen mache. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sladdi Januar 30, 2010 · bearbeitet Januar 30, 2010 von Sladdi Hi, ich verstehe nicht, wieso Du einen Zusammenhang zwischen Kartellen und Subventionen konstruierst. Gerade die Autoindustrie ist von kartellähnlichen Zuständen weit entfernt, obwohl sie Subventionen kassiert. Auch in der Bankenbranche sehe ich keine großen Kartell-Probleme, weil es immer noch genug Akteure auf dem Markt gibt. Mit Lehman,ML und BearStearns sind drei Firmen untergegangen, es gibt aber noch Goldman Sachs, MorganStanley, BoA, die Deutsche Bank, Nomura und eine Reihe weiterer ausländischer Institute, die entsprechende Dienstleistungen anbieten. Verzerrungen vorzubeugen ist außerhalb der Banken recht einfach: man muß politisch einfach den Willen haben, schlechte Firmen untergehen zu lassen, was allerdings kaum mit dem sozialistischen Weltbild in Europa vereinbar ist, wo alle Firmen, die vor 50 Jahren existiert haben auch in 50 Jahren noch existieren müssen. Bei den Banken selbst hat wohl im Moment keiner ein Patentrezept. Mit den aktuell entstandenen Wettbewerbsverzerrungen muß man wohl leben. Für künftige Krisen finde ich die Idee, Banken in ihrer Größe zu beschneiden überlegenswert. Aber auch erhöhte EK-Anforderungen mit einem strengen Niederstwert-Prinzip in der Bilanz kann ich mir gut vorstellen. Dabei müßte die Regel gelten, wenn die EK-Quote unter x% fällt wird die Bank automatisch liquidiert, so daß die Gläubiger auf jeden Fall ihr Geld erhalten. Gruß Sladdi P.S. Überarbeite bitte Deine Interpunktion, denn an manchen Stellen konnte ich denn Sinn Deiner Sätze nur nach mehrmaligem Lesen erraten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Januar 30, 2010 Welche Lösungsvorschläge würdet ihr anwenden um diesen Verzerrungen vorzubeugen und die Staaten in eine Lage zu versetzen das kein Unternehmen "to big to fail" ist. Leider konnte ich Deiner Argumentationskette, so da eine ist, über weite Teile nicht folgen. Ich sehe ein "too big to fail" primär bei Banken, da diese ein elementarer Teil des Wirtschaftskreislaufs sind. Bei Automobilherstellern gibt es das meiner Meinung nach nicht. Dennoch sollte man schauen, dass der Wettbewerb funktioniert, keine unnötigen Barrieren bestehen etc. Ein allgemeines Rezept, das in jedem Fall anzuwenden ist, kenne ich nicht und postuliere auch, dass es das nicht gibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball Januar 30, 2010 Den Zusammenhang von Subventionen und Kartellpolitik konstruiere ich nicht, dieser ist durch die Finanzkrise verstärkt wieder zum Vorschein gekommen. Oder wie ist es zu erklären das z,b Llyods TSB HBOS übernehmen konnte ? 2001 war die Kartellbehörde in GB (Quelle Office of Fair Trading Report 2001) gegen eine Fusion mit der wesentlich kleineren Bank Abbey National. Man sollte sich wenn man solche Aussagen trifft denke ich mal etwas ausführlicher mit Kartellpolitik und Kartellfragen befassen, ein paar Stunden Theorie ist da leider nicht ausreichend, wie sonst wäre zu erklären das man den Fall Opel in der Automobilindustrie als nicht kritisch bzw. nicht präsent existent bezeichnet. Wie du selbst anführst muss der politische Wille vorhanden sein. Könnte man hier nicht im Umkehrschluss sagen das eine Beeinflussung der Politik durch Lobbyisten von Firmen die so groß sind das man "sie nicht fallen lassen kann" vorhanden ist ? und diese sich so geschickt positioniert haben das sie ihre fehlende wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auf den Steuerzahler abwälzen können ? Ist es nicht so das im nicht klassischen Sinne (den du wohl unter Kartellen verstehst) es problematisch ist wenn Unternehmen sowohl die Ausgestaltung von Subventionen und nichts anderes waren die Rettungsversuche der Regierungen und die nachfolgende versuchte Regulierung des Sektors stark selbst beeinflussen können bzw. zum Teil selbst bestimmen ? Xolgo tut mir leid wenn du meine Argumente nicht verstehst, wäre nett wenn du mir sagst wo du nicht meinen Ausführungen folgen kannst. Sladdi, dein Problem mit meiner Interpunktion .... damit wirst du leben müssen gerne darfst du dir die Mühe machen meine Texte zu verbessern, werde diese dann gerne übernehmen. Die Mühe mich auch noch in die deutsche Interpunktion einzuarbeiten geht aber bei mir so ziemlich gegen Null, bin schon genug mit beschäftigt mich mit dieser Sprache in den Grundzügen auseinander zu setzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Januar 30, 2010 Man sollte sich wenn man solche Aussagen trifft denke ich mal etwas ausführlicher mit Kartellpolitik und Kartellfragen befassen, ein paar Stunden Theorie ist da leider nicht ausreichend, ... Wenn Du hier nur mit ausgewiesenen Experten, die sich seit Jahren theoretisch und experimentell mit dem entsprechenden Thema auseinandersetzen, wird eine Diskussion hier kaum möglich sein. Xolgo tut mir leid wenn du meine Argumente nicht verstehst, wäre nett wenn du mir sagst wo du nicht meinen Ausführungen folgen kannst. Ich sehe keinen roten Faden, keine Argumente. Es sind sehr viele Feststellungen, die dann auch noch pauschal verallgemeinert werden. Das sind für mich keine Argumente. Die Mühe mich auch noch in die deutsche Interpunktion einzuarbeiten geht aber bei mir so ziemlich gegen Null, bin schon genug mit beschäftigt mich mit dieser Sprache in den Grundzügen auseinander zu setzen. Kürzere Sätze bzw. einfach Punkte am Satzende, würden die Sache schon erleichtern. Dafür braucht man nicht in die Details einzusteigen. Es geht nur darum, nicht genau so zu schreiben wie man spricht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball Januar 30, 2010 Mhm einfachere Sätze. Ob es daran scheitert ? Ok Argumente mhm. In einfachen Worten und kurzen Sätzen. Glaube aber kaum das es hilft. TSB-HBOS. Übernahme. Kartellbehörde vor 8 Jahren dagegen einen kleineren Konkurrenten zu übernehmen. Heute kein Problem mehr. Das war das Argument ? Die These dazu: Verschiebung der Kartellpolitik. Könnte auch noch GB´s und Marktsegmentübersichten dazu einstellen, unnötig da darin wohl zu lange Sätze enthalten sind. Einfach genug ausgedrückt ? Und deine Stellungsnahme zu diesen Argumenten erwarte ich mit Spannung. Ok das ganze war jetzt natürlich nicht ganz fair, mir geht nur dieses man versteht dich nicht weil dein deutsch sch***** ist auf den Sack. So ist es nun mal lebt damit oder lasst es sein. Diese Probleme gibt es wohl nur in deutschsprachigen Foren. Und leider Xolgo erschießt sich mir deine herausragenden Argumentation warum in der Automobilindustrie eine kartellpolitische Verschiebung nicht vorhanden ist leider auch nicht so ganz, vielleicht verstehe ich sie aber auch einfach nur nicht weil du in so kurzen Sätzen schreibst. Ich erwarte überhaupt nicht hier mit ausgewiesenen Experten zu diskutieren, hierfür nutze ich andere Möglichkeiten. Aber so schmerzlich es auch ist es zuzugeben, vermisse ich hier doch ein bisschen die egozentrischen aber zumindest fundierten Antworten einiger User. Ich möchte darauf hinweisen das es nett wäre wenn jemand mit den nicht sachbezogen Antworten ein Problem hat mich per PN darauf anzusprechen, wäre sehr hilfreich wenn das Thema deshalb nicht zugemüllt wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Januar 30, 2010 @fireball, wenn ich das so richtig mitbekommen habe, bist du auch keine zwanzig mehr und hast schon mehr, als nur diese eine Krise mitbekommen. Deshalb hier einige Denkanstöße. Wenn ich an die 70er Jahre denke, dann hatten wir damals genau die gleiche Diskussion. Es ging einerseits um Konsumterror und andererseits waren uns die Multis dieser Welt, insbesondere die aus dem bösen Westen, äußerst suspekt. Wenn ich jetzt meine eigene Erfahrung mit den Kenntnissen über Zyklen zusammenfüge, dann entsteht rasch ein recht stimmiges Bild. Demnach könnte man sich einfach hinstellen und allein das größere Bedürfnis, die Ausweitung der Konzentration von ökonomischer Macht zu diskutieren, ein Kennzeichen eines Kondratjew-Abschwungs ist. Wenn ich dann weiter in die Geschichte gehe, dann finde ich dies in der Stamokap-Diskussion vor dem ersten Weltkrieg genauso wieder, wie im nationalsozialistischen Intermezzo in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Alles Ereignisse in besagten Abschwüngen. Deshalb kann man es sich aus meiner Meinung recht einfach machen und einfach mal schauen, wie diese Konflikte in den letzten Abschwüngen aufgelöst wurden. Gesellschaftliche Prozesse laufen stets nach den gleichen Mustern in unterschiedlichen Variationen ab. Die Kenntnis der Vergangenheit präpariert den geneigten Zeitgenossen daher ausreichend für die Anforderungen der Gegenwart, IMHO Was die aktuelle Situation aus meiner Sicht ein wenig brenzlig macht, sind die Analogien zu den 20er und 30er Jahren. So wie damals, sind die Regierungen geschwächt und haben in möglichen Nachbeben bzw. bei neuen Krisenerscheinungen keine Potenz mehr, adäquate Maßnahmen einzuleiten. Am Ende eines solchen Prozesses ist dann die Wahrscheinlichkeit für eine plötzliche Zustandsänderung des Systems sehr groß. Das bedeutet dann Revolution, Krieg oder eine andere Art eines irreversiblen, abruptem Wechsels der Spielregeln für alle. Die von dir beobachtete Kartellbildung ist aus meiner Sicht schlicht eine Konsequenz der geschwächten Staaten. In der FTD vom Donnerstag ist ein Kommentar zu diesem Thema zu finden. Titel" Wenn Staaten hamstern". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Januar 30, 2010 Ok Argumente mhm. In einfachen Worten und kurzen Sätzen. Glaube aber kaum das es hilft. TSB-HBOS. Übernahme. Kartellbehörde vor 8 Jahren dagegen einen kleineren Konkurrenten zu übernehmen. Heute kein Problem mehr. Das war das Argument ? Die These dazu: Verschiebung der Kartellpolitik. Ich möchte mal behaupten, dass es ganz normal ist, dass sich Zeiten und Umstände ändern und in der Folge auch Entscheidungen anders ausfallen, als man sie in der Vergangenheit erwartet hätte. Könnte auch noch GB´s und Marktsegmentübersichten dazu einstellen, unnötig da darin wohl zu lange Sätze enthalten sind. Bleib bitte sachlich! Du brauchst keine Halbsätze zu schreiben, wie Du es jetzt getan hast. Mit lang meine ich sowas hier: Wenn die großen Firmen in der Lage sind durch ihre Einflussnahme auf den politischen Prozess und die Regulierung das Wettbewerbsumfeld zu ihren Gunsten zu beeinflussen und zu gestalten und die Kosten ihres versagens der Gesellschaft aufbürden ergibt sich hieraus eine völlig neue Perspektive für die Wettbewerbspolitik bzw stehen wir wieder am Anfang des 19. Jahrhunderts mit ihrem tiefen Misstrauen gegenüber den Großunternehmen bedingt durch die Machkonzentration die Größe per se nach sich zieht. Und leider Xolgo erschießt sich mir deine herausragenden Argumentation warum in der Automobilindustrie eine kartellpolitische Verschiebung nicht vorhanden ist leider auch nicht so ganz Da hast Du etwas missverstanden. Ich habe nur gesagt, dass ich dies momentan nicht sehe. Soetwas kann man nicht argumentativ begründen. vielleicht verstehe ich sie aber auch einfach nur nicht weil du in so kurzen Sätzen schreibst. Geht's Dir darum, auf Teufel komm raus zu provozieren oder welche Absicht verfolgst Du? Ich möchte darauf hinweisen das es nett wäre wenn jemand mit den nicht sachbezogen Antworten ein Problem hat mich per PN darauf anzusprechen, wäre sehr hilfreich wenn das Thema deshalb nicht zugemüllt wird. Vielleicht solltest auch Du einige Bemerkungen hier im Thread sein lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball Januar 30, 2010 Ich möchte mal behaupten, dass es ganz normal ist, dass sich Zeiten und Umstände ändern und in der Folge auch Entscheidungen anders ausfallen, als man sie in der Vergangenheit erwartet hätte. Nun hier liegst du denke ich ziemlich weit daneben mit deinem Argument das wäre "normal". Erstens ging es hier nicht um erwartet sondern um einen Fakt. Die Übernahme wurde durch die Kartellbehörde untersagt aus kartellrechtlichen Bedenken. Wenn du nun den untersagten Deal anschaust und dessen Größenverhältnis, und die Übernahme von HBOS, kommt man nicht umhin zu bemerken das hier kartellpolitisch einiges im argen liegt. Diese Vorgehensweise liegt außerhalb des vorherigen langjährigen, richtigen und gewachsenen Verhaltens der Kartellbehörden. Zu deinem zitierten Satz, sorry ich kann hier nichts unverständlich und nicht nachvollziehbares entdecken. Erkläre mir doch mal was man daran nicht verstehen bzw. nachvollziehen kann. Sehr wohl kann man begründen warum man keine Wettbewerbsverzerrung in einem Markt sehen kann. Genau wie ich Argumente dafür bringen kann. Bei einer Aufteilung der Marktanteile von Opel z.b hätten direkt die effizienten Marktteilnehmer Auswirkungen im Markt spüren und erhalten können. Ich gebe dir recht, und werde nicht weiter auf die folgenden Antworten von dir im vorherigen Post eingehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Januar 30, 2010 Ich möchte mal behaupten, dass es ganz normal ist, dass sich Zeiten und Umstände ändern und in der Folge auch Entscheidungen anders ausfallen, als man sie in der Vergangenheit erwartet hätte. Nun hier liegst du denke ich ziemlich weit daneben mit deinem Argument das wäre "normal". Erstens ging es hier nicht um erwartet sondern um einen Fakt. Ich glaube, Du hast mich nicht ganz richtig verstanden, ich probier's nochmal. Warum habe ich "erwartet" geschrieben: Da es in den beiden zwei Fusions-Entscheidungen um verschiedene Institute ging, kann man das nicht direkt vergleichen. Was man machen kann, ist, einmal zu überlegen, ob die Entscheidung - hätte man sie zum gleichen Zeitpunkt treffen müssen - genauso ausgefallen wäre. Die Entscheidung, die 2008 gefallen ist, hätte man 2001 wohl so nicht _erwartet_. Das ist der wesentliche Punkt, den ich in Deiner Argumentation erkenne. Dazu gebe ich zu bedenken: 1. Entscheidungen hängen prinzipiell ab von Umgebungseinflüssen - ganz allgemein und generell, gibt natürlich Einschränkungen 2. Du vergleichst zwei Entscheidungen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattgefunden haben. Dann muss man auch die veränderten Rahmenbedingungen beachten, wenn man beurteilen möchte, ob eine Entscheidung "richtig" ist oder nicht. 3. Man kann die veränderten Rahmenbedingungen natürlich auch ignorieren. Dann kann man aber auch nur feststellen, dass sich die Entscheidungen geändert haben. Ohne die Ursachen zu ergründen, halte ich es für vorschnell von "falsch" und "richtig" zu reden. Die Finanzkrise hat die Bankenwelt doch ganz erheblich durcheinander gebracht. Das sollte man meiner Meinung nach berücksichtigen. Wenn du nun den untersagten Deal anschaust und dessen Größenverhältnis, und die Übernahme von HBOS, kommt man nicht umhin zu bemerken das hier kartellpolitisch einiges im argen liegt. Diese Vorgehensweise liegt außerhalb des vorherigen langjährigen, richtigen und gewachsenen Verhaltens der Kartellbehörden. Das ist der Punkt, an dem ich die fehlende Argumentation bemängle. Es mag sein, dass das für Dich "im Argen" und nicht "richtig" ist. Für mich ist dieser Schluss nicht klar, weshalb ich dieser Aussage nicht zustimmen würde. Kann sein, dass ich ihr nach mehr Argumenten zustimmen würde, aber eben jetzt noch nicht. Und in jedem Fall ist ein Beispiel nicht geeignet, eine generelle Tendenz darzulegen. Zu deinem zitierten Satz, sorry ich kann hier nichts unverständlich und nicht nachvollziehbares entdecken. Erkläre mir doch mal was man daran nicht verstehen bzw. nachvollziehen kann. Er sollte nur illustrieren, was ich mit "langen Sätzen" meine. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast240123 Januar 30, 2010 · bearbeitet Januar 30, 2010 von Schlafmuetze Finanzsektor Durch die Rettungsmaßnahmen der Staaten werden die Banken gerade dazu eingeladen immer größer und systemrelevanter zu werden und damit verbunden auch immer höhere Risiken einzugehen. Da in diesem System die Chancen den Finanzinstituten zugewiesen werden und die Risiken und Lasten der Steuerzahler zu tragen hat, handelt es sich um einen typischen Fall von Moral hazard. Die im Fachschrifttum diskutierten Vorschläge sehen wie folgt aus: -> Aufspaltung größerer Institute -> Beschränkung des Wachstums durch wettbewerbsrechtliche Eingriffe -> Trennung Privatkundengeschäft und Investmentbanking -> Mit zunehmender Größe muss ein Finanzinstitut wachsende Anforderungen an Eigenkapital und Liquidität erfüllen (lässt sich wohl am leichtesten durchsetzen und geht meiner Meinung nach in die richtige Richtung) Quelle: Otmar Issing / Jan P. Krahnen, Too big to fail?, Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen 1 / 2010 · S. 13 / 15 Opel Der Automobilmarkt ist vielmehr oligopolistisch strukturiert und leidet vor allem unter den Überkapazitäten und einem ruinösen Preiskampf. Mit verbotenen angebotsorierten Kartellen (Bündelung des Angebots mit dem Ziel die Monopolrente abzuschöpfen) hat dies nichts gemein. Da es sich in Europa und den USA um gesättigte Märkte handelt, werden die Gewinne solange herunter konkurriert, bis es einen Marktteilnehmer, der weniger effizient arbeitet als die anderen, erwischt und aus dem Markt fliegen muss. Auch ein Rettungspaket oder Subventionen ändert an dieser Tatsache nichts. Dies verlängert zwar den Todeskampf, die strukturellen Schwächen werden damit allerdings nicht beseitigt. Sollten tatsächlich Beihilfen gezahlt werden, so müssten diese sämtlichen Marktteilnehmer der Branche gewährt werden, um keine Wettbewerbsverzerrrungen entstehen zu lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag