Hitch Januar 13, 2010 Hier im Büro wurde gerade in den Raum gestellt, dass jede Verdampfung isotherm abläuft. Isotherm, bezogen auf deren Randschichten. Kann mir jemand erklären warum? Ich will brain das gerade nicht. Dann dürfte es doch keine Verdunstungskühlung geben....? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Januar 13, 2010 Hier im Büro wurde gerade in den Raum gestellt, dass jede Verdampfung isotherm abläuft. Isotherm, bezogen auf deren Randschichten. Kann mir jemand erklären warum? Ich will brain das gerade nicht. Dann dürfte es doch keine Verdunstungskühlung geben....? Bei der Verdunstungskühlung kühlt nicht der Stoff ab, der verdampft (typ. Wasser), sondern das Medium, aus dem die Energie für die Verdampfung kommt (http://de.wikipedia.org/wiki/Verdampfungsw%C3%A4rme). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch Januar 13, 2010 Eben nicht. Dann würde ja nichts verdampfen, da das Wasser ja die Energie für die Verdampfung mitbringt! Bei den Kühltürmern ist dass Wasser ja wärmer als die Luft... Wäre es nicht so, warum sollten wir schwitzen? Ich hänge gerade dabei zu verstehen, dass die Verdampfung bei der gleichen Temperatur stattfinden kann, ich aber wiederum dem verdampfenden Medium Energie (Wärme) entziehe. Noch spiegelt das für mich kein isothermes System da.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Januar 13, 2010 · bearbeitet Januar 13, 2010 von Chemstudent Eben nicht. Dann würde ja nichts verdampfen, da das Wasser ja die Energie für die Verdampfung mitbringt! Bei den Kühltürmern ist dass Wasser ja wärmer als die Luft... Wäre es nicht so, warum sollten wir schwitzen? Ich hänge gerade dabei zu verstehen, dass die Verdampfung bei der gleichen Temperatur stattfinden kann, ich aber wiederum dem verdampfenden Medium Energie (Wärme) entziehe. Noch spiegelt das für mich kein isothermes System da.... Bei einer Verdampfung wird dem umliegenden System (wobei damit auch benachbarte Moleküle des Mediums gemeint sind) Energie entzogen. Diese wird dafür verwendet, um das Medium in den gasförmigen Zustand zu bringen. Das Medium selbst verhält sich bei der Verdampfung isotherm. Denn - wie gesagt - die Energie die sich das Medium nimmt nutzt es nicht um sich weiter aufzuheizen, sondern um den Aggregatszustand zu wechseln. Bei der Kondensation wird diese Energie wieder frei. Aus diesem Grund tut 100°C heißer Wasserdampf auch deutlich mehr weh, als 100°C heißes Wasser. Beim Schwitzen ist's nicht anders: Das Medium (der Schweiß) entzieht dem Körper Wärme um dadurch verdampfen zu können. Das der Schweiß auch bei Temperaturen deutlich unter seinem Siedepunkt verdampfen kann liegt an der Maxwell-Boltzmann-Verteilung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Januar 13, 2010 · bearbeitet Januar 13, 2010 von xolgo Eben nicht. Ach. Vielleicht solltest Du nicht fragen, wenn Du die Antwort nicht glauben magst. Dann würde ja nichts verdampfen, da das Wasser ja die Energie für die Verdampfung mitbringt! Nein, tut es nicht. Dann wäre es schon gasförmig. Du kannst Wasser nicht auf 110° erhitzen und es bleibt flüssig (unter Normalbedingungen). Daher kann das Wasser im flüssigen Zustand nicht die Energie mitbringen, die es zum Verdampfen benötigt. Wie gesagt: Unter Normalbedingungen. Wenn Du anfängst am Druck zu spielen ändert sich der Siedepunkt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch Januar 13, 2010 Ok, nehmen wir einen Raum gefüllt mit Luft, der in keiner Wechselwirkung mit den umliegenden Räumen steht. In diesen Raum stellen wir ein Glas mit Wasser. Angenommen beides hat exact die gleiche Temperatur. Nehmen wir weiter an, dass die Luft nicht gesättigt ist (der Sättigungsdruck der Gasphase über dem Partialdruck liegt), sodass Verdampfung möglich wird. Meins Wissens Verdampft nun Wasser, aber was Passiert mit den Temperaturen? Wenn die Verdampfung isotherm abläuft, was sie tut, woher kommt die Energie zur Phasenumwandlung? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Januar 13, 2010 ...Wenn die Verdampfung isotherm abläuft, was sie tut, woher kommt die Energie zur Phasenumwandlung? Aus der Zunahme der Entropie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch Januar 13, 2010 · bearbeitet Januar 13, 2010 von imo ...Wenn die Verdampfung isotherm abläuft, was sie tut, woher kommt die Energie zur Phasenumwandlung? Aus der Zunahme der Entropie. Die Entropie nimmt zu, klar, und das erzeugt die Energie?? Durch Energie wird das doch erst bewerkstelligt?? Das Medium selbst verhält sich bei der Verdampfung isotherm. Denn - wie gesagt - die Energie die sich das Medium nimmt nutzt es nicht um sich weiter aufzuheizen, sondern um den Aggregatszustand zu wechseln. Sauber, verstanden warum sich das Medium isotherm verhält !! Aber zurück zu meinem Glas mit Wasser, wie verhalten sich die Temperaturen? Dass Wasser benötigt Energie, diese kann sie sich daher nur aus der Luft nehmen. Wenn also etwas verdampft, müsste die Luft doch abkühlen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
xolgo Januar 13, 2010 Ok, nehmen wir einen Raum gefüllt mit Luft, der in keiner Wechselwirkung mit den umliegenden Räumen steht. In diesen Raum stellen wir ein Glas mit Wasser. Angenommen beides hat exact die gleiche Temperatur. Nehmen wir weiter an, dass die Luft nicht gesättigt ist (der Sättigungsdruck der Gasphase über dem Partialdruck liegt), sodass Verdampfung möglich wird. Meins Wissens Verdampft nun Wasser, aber was Passiert mit den Temperaturen? Wenn die Verdampfung isotherm abläuft, was sie tut, woher kommt die Energie zur Phasenumwandlung? Du wirst Dich mit dem Verständnis deutlich leichter tun, wenn Du thermodynamisch stabile Zustände verwendest und dann gezielt Änderungen einzelner Zustandsvariabeln durchführst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Januar 13, 2010 Die Entropie nimmt zu, klar, und das erzeugt die Energie?? ... Du hast doch schon selbst gesagt, woher die Zunahme der Entropie herkommt: ...Nehmen wir weiter an, dass die Luft nicht gesättigt ist (der Sättigungsdruck der Gasphase über dem Partialdruck liegt), sodass Verdampfung möglich wird. .... Der höhere Grad von "Unordnung", bzw. die höhere Entropie treibt die Verdunstung in deinem (abgeschlossenen) System. Der Druck in deinem System müsste aber steigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch Januar 13, 2010 Helf mir ! Gibt ein pragmatisches Beispiel.... Ich wäre dir dankbar ! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch Januar 13, 2010 Der höhere Grad von "Unordnung", bzw. die höhere Entropie treibt die Verdunstung Warum? Wie? Es müsste sich ja Energie auf die Teile im Wasser übertragen (sie müsstem zum stärkeren Schwingen angeregt werden), um Molekühle aus dem Wasser in die Gasphase "herauszuschwingen". Diese Energie kann dann ja nur aus der Luft kommen, daher abkühlen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Januar 13, 2010 .... Diese Energie kann dann ja nur aus der Luft kommen, daher abkühlen? Die thermische Energie ist halt nicht alles. Du hattest definiert, dass kein Änderung der Wärme stattfindet (isotherm). Dies ist schon idealisiert und findet in der Wirklichkeit so nie statt. Und daher kannst du nicht krampfhaft eine thermische Erklärung für die Verdunstung des Wassers suchen, du hast sie ausgeschlossen, a priori. Wenn die Enthalpie aber 0 ist, so kann nur noch die Zunahme der Entropie als treibende Kraft deiner Reaktion dienen. Und die Zunahme des Wasserdampfpartialdrucks bis zur Sättigung ist eine solche Zunahme an Entropie, die hier nötig ist, um Wasser verdampfen zu lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jjj Januar 13, 2010 · bearbeitet Januar 13, 2010 von jjj Ok, nehmen wir einen Raum gefüllt mit Luft, der in keiner Wechselwirkung mit den umliegenden Räumen steht. In diesen Raum stellen wir ein Glas mit Wasser. Angenommen beides hat exact die gleiche Temperatur. Nehmen wir weiter an, dass die Luft nicht gesättigt ist (der Sättigungsdruck der Gasphase über dem Partialdruck liegt), sodass Verdampfung möglich wird. Meins Wissens Verdampft nun Wasser, aber was Passiert mit den Temperaturen? Wenn die Verdampfung isotherm abläuft, was sie tut, woher kommt die Energie zur Phasenumwandlung? Das Wasser verdampft, die Verdampfungswäre kühlt das verbleibende Wasser ab, bis es den zum Partialdruck im umgebenden Gas (Luft) passenden Dampfdruck (der steigt mit sinkender Temp) erreicht. Dann stoppt die Verdampfung (geschieht natürlich asymptotisch). Isotherm verläuft da allerdings garnichts. Was du meinst ist, dass bei gleichbleibendem Partialdruck die Temperatur konstant bleibt. Das kommt daher, dass in der Zweiphasenzone (=Nassdampfgebiet) im thermodynamischen Gleichgewicht zwischen den Phasen die Temperatur nicht unabhängig vom Druck ist sondern zu jeder Temperatur ein bestimmter Druck zugeordnet ist. http://de.wikipedia.org/wiki/T-s-Diagramm Das nützt man für ein paar technische Anwendungen, z.B. Kühlschränke oder Dampfkraftwerke. Bei Kühltürmen nutzt man eigentlich den Effekt, dass die Verdampfungswärme (eigentlich Verdunstungswärme) des Wassers bei niedrigen Temperaturen viel, viel größer ist, als die spez. Wärmekapazität der Flüssigkeit. Sonst müsste man erhebliche Mengen an Wasser verdunsten um die Wärme loszuwerden. Edit: Bei einem gegebenen Umgebungsluftzustand kann man dabei maximal bis zur s.g. Feuchtkugeltemperatur abkühlen: http://de.wikipedia.org/wiki/Feuchtkugeltemperatur Gruß j Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch Januar 13, 2010 [Du hattest definiert, dass kein Änderung der Wärme stattfindet (isotherm). Ich wollte nur definieren, dass ausschließlich die Verdampfung isotherm abläuft. Sich die Energien (Wärmen) von dem Wasser und Luft schon ändern können.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Januar 13, 2010 Dass Wasser benötigt Energie, diese kann sie sich daher nur aus der Luft nehmen. Wenn also etwas verdampft, müsste die Luft doch abkühlen? Ja. Aber zwischen den Zuständen eines Wassermoleküls "100°C, flüssig" und "100°C, gasförmig" (also während der Verdampfung) ändert sich die "Temperatur" des Wassermoleküls nicht (obwohl man bei einem Molekül eigentlich gar nicht von Temperatur sprechen kann), deshalb könnte man das wohl als isotherm bezeichnen. Oder als idealisiertes Gedankenexperiment formuliert, angenommen im Glas haben alle Wassermoleküle stets exakt die gleiche Energie und sind im Zustand "100°C, flüssig" und man misst ständig (nicht-invasiv) die Temperatur des Wassers. Nun führt man dem Wasser weitere Energie zu. Die Temperatur bleibt bei 100°C. Irgendwann verdampft das Wasser schlagartig, immer noch bei 100°C. Die zugeführte Energie wurde darin gesteckt, die Bindungen zwischen den Molekülen aufzulösen, die ja Energie für die Auflösung brauchen. (Ähnlich wie man einem Stein Energie zuführen muss, damit er sich aus dem Gravitationsfeld der Erde "befreien" kann.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch Januar 13, 2010 Das Wasser verdampft, die Verdampfungswäre kühlt das verbleibende Wasser ab, bis es den zum Partialdruck im umgebenden Gas (Luft) passenden Dampfdruck (der steigt mit sinkender Temp) erreicht. Dann stoppt die Verdampfung (geschieht natürlich asymptotisch). So sehe ich das auch. Wenn die Drücke dann passend sind, sich das Wasser "etwas" abgekühlt hat, würde sich doch eine geringe Abkühlung des Dampfes einstellen, infolge des thermodynamischen Gleichgewichtes? Spricht Wasser verdampft, die Temp. des Gesamtsystems (Raum+Glas+Wasser+Dampf) sinkt.... Andernfalls würde sich der erste HS der Thermodynamik ja widerlegen. Isotherm läuft dann nur der Umwandlungsvorgang des Aggregatzustandes ab. Dann wäre die Aussage, dass alle Verdampfungsvorgänge isotherm ablaufen ja richtig? @ipl: Thx, noch besser verstanden !!! Einfache Beispiel sind doch die Eindrucksvollsten.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jjj Januar 13, 2010 Das Wasser verdampft, die Verdampfungswäre kühlt das verbleibende Wasser ab, bis es den zum Partialdruck im umgebenden Gas (Luft) passenden Dampfdruck (der steigt mit sinkender Temp) erreicht. Dann stoppt die Verdampfung (geschieht natürlich asymptotisch). So sehe ich das auch. Wenn die Drücke dann passend sind, sich das Wasser "etwas" abgekühlt hat, würde sich doch eine geringe Abkühlung des Dampfes einstellen, infolge des thermodynamischen Gleichgewichtes? Spricht Wasser verdampft, die Temp. des Gesamtsystems (Raum+Glas+Wasser+Dampf) sinkt.... Andernfalls würde sich der erste HS der Thermodynamik ja widerlegen. Isotherm läuft dann nur der Umwandlungsvorgang des Aggregatzustandes ab. Dann wäre die Aussage, dass alle Verdampfungsvorgänge isotherm ablaufen ja richtig? @ipl: Thx, noch besser verstanden !!! Einfache Beispiel sind doch die Eindrucksvollsten.... Ob etwas isotherm abläuft oder nicht, hängt vom Prozess ab, den du betrachtest. z.B. nimm einen Druckkochtopf, füll ihn mit Wasser, schließ ihn und verdampfe alles, was drin ist - das ist ein isochorer Prozess, also ein Prozess, der bei konstantem Gesamtvolumen abläuft. Da ist nichts isotherm: Linien 1 und 2 im T-S-Diagramm http://de.wikipedia.org/wiki/T-s-Diagramm Im Nassdampfgebiet kannst du Isotherm und Isobar gewissermaßen als den gleichen Prozess ansehen. D.h. das Verdampfen von Wasser im Kraftwerkskessel, in dem nur flüssiges oder gasförmiges Wasser existiert (keine Luft oder Salz o.ä., und alles in einem angenommen Glgew ist) ist isotherm=isobar. Sonst ist das nicht richtig. Weder im Kühlturm, noch das Glas Wasser: die Temp des Wassers sinkt und der Partialdruck des Wasserdampfes in der Umgebung steigt. j Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Januar 13, 2010 · bearbeitet Januar 13, 2010 von XYZ99 .. Dann wäre die Aussage, dass alle Verdampfungsvorgänge isotherm ablaufen ja richtig? Du willst hier gar keine umfassende Erklärung der thermodynamischen "Zustandsgrössen" und wie diese zusammenhängen, sondern vor allem eine Erklärung für die Alltagserfahrung, dass man Wasser nur auf 100 Grad erhitzen kann - dann bleibt das Wasser bei 100 Grad (egal wieviel Wärme man zuführt) bis alles Wasser verdampft ist. Diese Verdampfung findet also isotherm, bei 100 Grad, statt. Genauso kannst du dein Wasser auf die Heizung stellen, wo es nur 40 Grad heiss wird und du wirst festsellen, dass es unter diesen isothermen Bedingungen genauso vollständig verdunstet, es dauert nur etwas länger. Noch länger wird es bei garantierten 20 Grad dauern, aber es wird mal alles verdunstet sein..... Die Isothermie dieser Verdunstungsvorgänge ist aber nicht gegeben. Wenn du den Druck erhöhst, brauchst du auch gesteigerte Temperaturen.... Die Isothermie der Verdampfung gilt also nur unter Voraussetzung isobarer Verhältnisse. Es darf sich kein Druck aufbauen. In einem (ab)geschlossenen System (mit def. Volumen) ist dies aber nicht der Fall, hier wird der Druck steigen, wenn du verdampfst. Im Alltag ist die Atmosphäre aber praktisch unendlich (relativ zu deinem Kochtopf), so ist Isobarie praktisch gegeben und dein Wasser kann unter isothermen Bedingungen kontinuierlich ab- und verdampfen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Januar 13, 2010 · bearbeitet Januar 13, 2010 von ipl ...Wenn die Verdampfung isotherm abläuft, was sie tut, woher kommt die Energie zur Phasenumwandlung? Aus der Zunahme der Entropie. Das stimmt so nicht. Aus der Zunahme der Entropie kommt keinerlei Energie. Die Entropie bestimmt nur die Richtung der Vorgänge, also wohin die Energie fließt. .. Dann wäre die Aussage, dass alle Verdampfungsvorgänge isotherm ablaufen ja richtig? Du willst hier gar keine umfassende Erklärung der thermodynamischen "Zustandsgrössen" und wie diese zusammenhängen, sondern vor allem eine Erklärung für die Alltagserfahrung, dass man Wasser nur auf 100 Grad erhitzen kann - dann bleibt das Wasser bei 100 Grad (egal wieviel Wärme man zuführt) bis alles Wasser verdampft ist. Diese Verdampfung findet also isotherm, bei 100 Grad, statt. Nein, das will er nicht, denn die Erklärung dieser Alltagserfahrung erfordert überhaupt keine Verdunstungsenergie und würde ohne diese auch nicht in dem Sinne isotherm ablaufen. Da würde das Wasser ebenfalls einfach bei 100 Grad verdampfen (und niemals wärmer werden), aber es gäbe keinen Abschnitt, bei dem trotz Energiezufuhr die Temperatur konstant bliebe. Die üblichen Standardbetrachtungen zu isobar, isochor etc. haben mit diesem tatsächlich unter allen Bedingungen isothermen Vorgang wenig zu tun. Hier geht es nicht um die globale Betrachtung des gesamten (beliebig komplizierten) Vorgangs, sondern einfach darum, dass ein Tröpfchen Wasser zwischen dem Zustand "flüssig" und dem Zustand "gasförmig" eine Weile Energie aufnimmt, ohne wärmer zu werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Januar 14, 2010 ...Wenn die Verdampfung isotherm abläuft, was sie tut, woher kommt die Energie zur Phasenumwandlung? Aus der Zunahme der Entropie. Das stimmt so nicht. Aus der Zunahme der Entropie kommt keinerlei Energie. Die Entropie bestimmt nur die Richtung der Vorgänge, also wohin die Energie fließt. Die ursprüngliche Frage war schon falsch gestellt. Energie kommt nicht woher oder geht nicht wohin. Sie wird immer nur umgewandelt. Und ein Mass der Umwandlung von Energie ist die die Entropie bzw. genauer die Zunahme der Entropie. Weiterhin gibt sie noch eine Richtung vor, während Energieumwandlung richtungslos ist. Eine Entropiezunahme liefert also keine Energie für eine Phasenumwandlung, sondern ermöglicht sie wenn sich andere Zustandsgrössen nicht ändern (bzw. sich nicht ändern sollen). .. Dann wäre die Aussage, dass alle Verdampfungsvorgänge isotherm ablaufen ja richtig? Du willst hier gar keine umfassende Erklärung der thermodynamischen "Zustandsgrössen" und wie diese zusammenhängen, sondern vor allem eine Erklärung für die Alltagserfahrung, dass man Wasser nur auf 100 Grad erhitzen kann - dann bleibt das Wasser bei 100 Grad (egal wieviel Wärme man zuführt) bis alles Wasser verdampft ist. Diese Verdampfung findet also isotherm, bei 100 Grad, statt. Nein, das will er nicht, denn die Erklärung dieser Alltagserfahrung erfordert überhaupt keine Verdunstungsenergie und würde ohne diese auch nicht in dem Sinne isotherm ablaufen. Da würde das Wasser ebenfalls einfach bei 100 Grad verdampfen (und niemals wärmer werden), aber es gäbe keinen Abschnitt, bei dem trotz Energiezufuhr die Temperatur konstant bliebe. Die üblichen Standardbetrachtungen zu isobar, isochor etc. haben mit diesem tatsächlich unter allen Bedingungen isothermen Vorgang wenig zu tun. Hier geht es nicht um die globale Betrachtung des gesamten (beliebig komplizierten) Vorgangs, sondern einfach darum, dass ein Tröpfchen Wasser zwischen dem Zustand "flüssig" und dem Zustand "gasförmig" eine Weile Energie aufnimmt, ohne wärmer zu werden. Ich dachte halt, diese Idee imos wäre vielleicht durch solch eine Beobachtung inspiriert. Warum nicht? Es brauch auch keine "Verdunstungsenergie", wenn man den Aggregatzustand einfach als Grad der Ordnung, also der Entropie, ansieht. Das Partikel, welches den Phasenübergang macht, folgt einfach nur der grösseren Wahrscheinlichkeit, dass die Entropie vermehrt wird. Dafür brauch das Partikel gar keine neue Energie aufnehmen. Die Energie ist schon da, die den Phasenübergang ermöglicht. Nur am absoluten thermischen Nullpunkt wäre zu fordern, dass kein Phasenübergang mehr stattfinden kann. Aber das ist ein echter Spezialfall (und rein ideal, es gibt natürlich keinen echten Nullpunkt). Natürlich begünstigt die Zufuhr thermischer Energie die Verdunstung, bzw. den Phasenübergang. Aber es ist nicht so, dass diese Zufuhr eine notwendige Bedingung für einen Phasenübergang wär. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Januar 14, 2010 (1) Energie kommt nicht woher oder geht nicht wohin. (2) Sie wird immer nur umgewandelt. (1) Doch. (2) Richtig. Da die Umwandlung eine Richtung hat, kann man auch (bildlich) die Fragen nach "wohin" und "woher" stellen. Können wir die Haarspalterei auf dem Niveau der 7. Klasse nun einstellen? Es brauch auch keine "Verdunstungsenergie", wenn man den Aggregatzustand einfach als Grad der Ordnung, also der Entropie, ansieht. Doch. Ohne "Verdunstungsenergie" (Verdampfungswärme) wäre Wasser bei 100°C sofort gasförmig, da dies durch die Zunahme der Entropie "begünstigt" wird. Wird's aber nicht. Vielleicht ist dir dieses kleine Detail so nicht bekannt? Die Verdampfungswärme bzw. Verdampfungsenergie ΔQv ist die Wärmemenge, die benötigt wird, um eine bestimmte Menge einer Flüssigkeit vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand zu bringen (Verdampfen), ohne dass sich die Temperatur ändert.Quelle: Wikipedia Zum Rest: Das Partikel, welches den Phasenübergang macht, folgt einfach nur der grösseren Wahrscheinlichkeit, dass die Entropie vermehrt wird. (OK) Dafür brauch das Partikel gar keine neue Energie aufnehmen. Die Energie ist schon da, die den Phasenübergang ermöglicht. (Ist sie nicht.) Nur am absoluten thermischen Nullpunkt wäre zu fordern, dass kein Phasenübergang mehr stattfinden kann. (Nein, auch etwas darüber.) Aber das ist ein echter Spezialfall (und rein ideal, es gibt natürlich keinen echten Nullpunkt (stimmt, aber in unserem Fall ja nicht notwendig) ). Natürlich begünstigt die Zufuhr thermischer Energie die Verdunstung, bzw. den Phasenübergang. (nicht nur "begünstigt") Aber es ist nicht so, dass diese Zufuhr eine notwendige Bedingung für einen Phasenübergang wär. (DOCH) Vielleicht spielst du entfernt auf die folgende Tatsache an: Eine Verdunstung findet auch statt, wenn keine Verdunstungswärme von außen zugeführt wird, da sie von der mit dem Verdunsten der Moleküle verbundenen Entropieerhöhung angetrieben wird. Die Verdampfungswärme wird dann der Flüssigkeit entzogen, weshalb man den Vorgang selbst auch Verdunstungskühlung nennt. Diese Energie für die Verdampfung wird in diesem Fall zwar nicht durch "externe" Erwärmung zugeführt, sondern dem Rest der Flüssigkeit entzogen, aber sie wird dennoch auf jeden Fall benötigt. Es gibt also einen Moment, an dem die durchschnittliche Temperatur im Wasserglas sinkt, aber noch nichts verdampft, nämlich während einem "Wassertröpfchen" Energie zugeführt wird, die nicht die Temperatur erhöht, sondern nur in die Auflösung der Bindungen "investiert" wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hitch Januar 14, 2010 Ich Danke euch für die erklärenden Worte. Auch wenn es für manche uneloquent erscheint sind für mich gerade die simple Beispiele am leichtesten verständlich und bilden die Basis für mehr. Besten Dank an alle !! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Januar 14, 2010 ... Können wir die Haarspalterei auf dem Niveau der 7. Klasse nun einstellen? ... Hey, das sind alles rein theoretische Betrachtungen. Natürlich hast du mit der Verdampfungsenthalpie usf. recht, aber thermodynamische Betrachtungen sind rein netto. Sie kommen ganz ohne die Beachtung solch unwichtiger Details, die den Verdampfungsprozess beschreiben, aus Einfach dadurch, dass die Entropie erhöht wird, wird ein Vorgang ermöglicht. Der Partialdruck des Wassers ist nicht im Gleichgewicht, nicht gesättigt - das reicht vollkommen für die Verdunstung --- sogar in einem abgeschlossenen System. Keine Energiezufuhr mehr nötig.... Ein Hoch auf Herrn Boltzmann, etc. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Januar 14, 2010 · bearbeitet Januar 14, 2010 von ipl Natürlich hast du mit der Verdampfungsenthalpie usf. recht, aber thermodynamische Betrachtungen sind rein netto. Sie kommen ganz ohne die Beachtung solch unwichtiger Details, die den Verdampfungsprozess beschreiben, aus Können wir uns darauf einigen, dass du die Fragestellung unaufmerksam gelesen hast? Hier im Büro wurde gerade in den Raum gestellt, dass jede Verdampfung isotherm abläuft. Isotherm, bezogen auf deren Randschichten. Es ging nicht um eine netto Betrachtung der gesamten Wassermenge oder des gesamten Systems. Es ging um die "unwichtigen Details" des Verdampfungsprozesses. @imo Ich Danke euch für die erklärenden Worte. Auch wenn es für manche uneloquent erscheint sind für mich gerade die simple Beispiele am leichtesten verständlich und bilden die Basis für mehr. Das ist nicht "uneloquent", das ist, glaube ich, normal. Ich hatte nur schon länger nichts mehr mit Physik zu tun und wollte die Details aus Spaß noch mit XYZ ausdiskutieren. *g* Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag