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kilo

Hallo,

 

ich habe Aktien von Linde ISIN DE0006483001 , die von 42 auf 59 Euro gestiegen sind.

Jetzt gibt es Gerüchte, daß Linde von einem amerikanischen Investor übernommen und evtl. zerschlagen werden soll. Was bedeutet das für den Kursverlauf?

Werden die Aktien dadurch steigen oder fallen oder was?

Drohen große Verluste, wenn man das einfach in Ruhe abwartet?

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sander

hi,

ich will auch linde kaufen, da das doppeltop durchbrochen wurde im 5 jahreschart...

und übernahmegerüchte treiben den kurs nach oben wenn linde übernommen werden wird

 

gruß

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et3rn1ty
· bearbeitet von et3rn1ty

Also wenn es denn mit der Zerschlagung so kommen sollte, dann wird der Kurs auf jeden Fall sinken. Erst werden die Banken und andere Großinvestoren aussteigen und dann auch die "Kleinanleger".

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kilo

Ja schön,

 

der eine will jetzt einsteigen, der andere warnt vor großen Verlusten.

 

Ich hätte gerne eine qualifizierte Antwort. WARUM schätzt ihr den Verlauf so oder so ein? Wann wäre der richtige Zeitpunkt zum Verkaufen?

Was passiert mit den Aktien, wenn ein Konzern "zerschlagen" wird? Die können ja nicht von heute auf morgen wertlos werden.

Das hier ist eine Anfängerfrage - ich möchte Basics erklärt haben.

 

Gruß und Dank an jeden, der mir eine vernünftige Antwort gibt.

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StockJunky

wenn ein unternehmen übernommen wird, wird es nicht "zerschlagen". der übernahmekonzern macht dann schlicht ein angebot an die aktionäre, um deren aktien zu einem bestimmten wert in die eigenen aktien umzutauschen. je nachdem ist das angebot mehr gut oder mehr schlecht. als beispiel kann hier sicher auch die telekom gelten, als sie t-online zurück ins boot geholt haben. die aktionäre von t-online haben dann ein angebot bekommen, dass die telekom ihre aktien für einen bestimmten preis abkauft. nur dass der wert vielen anlegern eben icht so ganz zugesagt hat ;)

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TraderS
Ich hätte gerne eine qualifizierte Antwort. WARUM schätzt ihr den Verlauf so oder so ein? Wann wäre der richtige Zeitpunkt zum Verkaufen?

 

Also generell gilt folgendes:

 

Wenn ein Unternehmen A ein Unternehmen B übernehmen will und es "nur" in seine Konzernstruktur aufnehmen will, also fortfühen will, dann wird der Kurs von B steigen. Dabei ist die Stärke des Interesses des Käufers für den Kursverlauf wichtig.

Bemüht sich ein Unternehmen stark um ein anderes, wird der Kurs dauerhaft steigen. Bei Gerüchten ist relativ schnell die Luft wieder raus.

 

Es kommt auch darauf an, WER übernehmen will. Ist A ein Fonds der vielleicht nur kurzfristig bzw. mittelfristig sein Geld parken will, dann ist man skeptisch. Will hingegen ein Automobilhersteller einen Zulieferer übernehmen, dann kann sich die Finanzwelt darunter schon vorher genau vorstellen, warum das geschieht und möglich zukünftige Schritte beider Unternehmen erkennen und somit schon heute abschätzen, was das für den zukünftigen Aktienkurs bedeuten kann bzw. würde.

 

 

Im konkreten Linde-Fall ist der Aktienkurs aber eher wegen den guten Ergebnissen, als wegen der möglichen Übernahme gestiegen. Fakt ist, dass die Linde AG nur im Bereich Stapler einen sehr großen Vermögenswert aufweist.

 

Für einen Käufer wäre es aber schwierig, die anderen Teile gewinnbringend zu verkaufen. Es wird immer wieder gesagt, dass die BASF evtl. an der Sparte Gas und Engineering interessiert sein könnte. Allerdings dürfte es schwer sein, so einen Konzern nach der Zerschlagung an den Mann zu bringen.

 

Denn man muss sehen, dass mit jeder Zerschlagung auch Abwicklungskosten verbunden sind, die wiederum die Erlöse der einzelnen Teile schmälern könnten.

 

Was passiert mit den Aktien, wenn ein Konzern "zerschlagen" wird? Die können ja nicht von heute auf morgen wertlos werden.

 

Hier muss man noch unterscheiden. Es ist ja auch möglich, Linde nur zu übernehmen. Dazu braucht man die Aktienmehrheit und für die Aktien ändert sich dadurch nichts.

Für eine Zerschlagung kann das aber ganz anders aussehen. Hier ist es oft so gewesen, dass der Käufer alle Aktien erwerben und das übernommene Unternehmen dann von der Börse nimmt. D.h., die Aktie wird nicht mehr gehandelt. Dafür ist es erforderlich, einen deutlichen Anteil der Aktien weit über 80 % zu erwerben. Durch das sogenannte squeeze out kommt es dann dazu, dass in so einem Fall die Anleger die bis dahin ihre Aktien gehalten haben, an das übernehmende Unternehmen verkaufen müssen (!).

 

Im Falle der Linde AG ist so etwas aber eher unrealistisch, da es sonst schon stärkere Bemühungen gegeben haben würde und diese auch bereits von einem interessierten Käufer durchgesickert wären.

 

Außerdem muss man auch die momentane Aktionärsstruktur bei Linde berücksichtigen. Insgesamt 32,3 % halten die Deutsche Bank, Commerzbank und die Allianz an der Linde AG. Allianz denkt evtl. über einen Verkauf nach, da hier momentan eine umfassende Portfoliobereinigung vollzogen wird.

 

48 % sind im Besitz von institutionellen Investoren, was für eine erleichterte Übernahme stehen "könnte". 24 % davon kommen aber auch aus Deutschland.

 

Alles in allem muss man sehen, das Linde für die momentan Beteiligten ein sehr ertragreiches Investment ist und man sich einen Verkauf wohl reiflich überlegen würde.

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